Sport + Mobilität mit Rollstuhl 04/2020

FACHBEREICHE
Sylvi Tauber, Zarife Imeri, Maurice
Schmidt, Julius Haupt, Holger
Kratzat und Balwinder Cheema
heißen die neuen Deutschen
Meister, die sich unter den Augen
von wbrs-Präsidentin Jasmina
Hostert sowie weiterer örtlicher
und regionaler Prominenz in
Böblingen gegen ihre Konkurrent*
innen durchsetzen konnten.
Fotos: Gilles Massart
ROLLSTUHLFECHTENI
DM in Böblingen
auf Weltcup-Niveau
Kurze Wege, ein professionelles Turnier und täglich Live-Stream:
Die Deutsche Meisterschaft in der baden-württembergischen
Kreisstadt leutet in Sachen Präsentation ein neues Zeitalter ein.
E
rstmals gab es bei den Deutschen
Meisterschaften quasi
kompletten Weltcup‐Status. Die Wettkampfleitung
und die Kampfrichter waren
auch bisher schon immer top vorbereitet
und organisiert und boten die passende
Plattform für ein professionelles Turnier.
Die ausrichtende SV Böblingen hatte für
die Wettkämpfe im Mercure Böblingen
Sindelfingen Quartier gemacht, so dass die
Athleten vom Hotelbett direkt in die Wettkampfhalle
rollen konnten.
Den ganzen Tag lief der Live‐Steam und
so konnten U17‐Weltmeister Felix Schrader,
der in Folge eines Südtirol‐Urlaubs in
Quarantäne war, und alle die schon mal
vorsorglich nicht aus dem Haus wollten,
die Gefechte trotzdem verfolgen. Der
SWR‐ und Regio‐TV berichteten von den
Deutschen Meisterschaften und immer
wieder wurde auf dem Bildschirm darauf
aufmerksam gemacht, wenn die Kamera
keine Gefechte zeigte.
MAURICE SCHMIDT HOLT SICH
VIERFACH-GOLD
Der Druck bei so einer Heim‐DM ist hoch
für die Athleten: schon im Vorfeld Interviews
geben, das Wissen, dass sich viele
Freunde und die Familie im Zuschauerraum
tummeln. Maurice Schmidt konnte
damit gut umgehen und sicherte sich souverän
die Titel in all seinen Wettbewerben
und heimste gleich vier mal Gold mit Degen
und Säbel in der U23 und bei den Aktiven
ein. Härtester Konkurrent war Azad
Abbassov, der dem Musketier der SV Böblingen
in den Finalgefechten jeweils gegenüberstand
und im Degen sogar bis zum
14:14 eine Entscheidung mit dem letzten
Treffer forderte. Der Siegtreffer für
Schmidt war eine Erlösung für Athlet und
Publikum.
Balwinder Cheema (Makkabi Rostock)
und Holger Kratzat (OSC Berlin) lieferten
sich gleich dreimal ein Finalgefecht. Während
Degenspezialist Cheema weder in
seiner Hauptwaffe noch in der Zweitwaffe
Säbel etwas anbrennen ließ und Deutscher
Meister der Kategorie B wurde, sicherte
sich Kratzat den Titel mit dem Florett.
Sobald es um Angriffsrecht und der
Verwertung desselben geht, macht man
der Rostockerin Sylvi Tauber nichts vor.
Sie gewann Doppel‐Gold mit Säbel und
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