Sport + Mobilität mit Rollstuhl 04/2020
Informationsschrift des Deutschen Rollstuhl-Sportverband
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schmeckte köstlich. Und dann gings schon<br />
wieder weiter.<br />
Später im Witikohof wieder angekommen,<br />
freute ich mich schon auf die heiße<br />
Schokolade, den leckeren Kuchen und auf<br />
den Whirlpool. Auch alle anderen waren<br />
sehr nett und ich und Magdalena fanden<br />
schnell Freunde. Am Abend spielten wir<br />
<strong>mit</strong> Guido gerne Kicker. Das machte allen<br />
viel Spass. Und so verging die Woche wie<br />
im Flug.<br />
Nachdem es zwei Tage geschneit hatte,<br />
verwandelte sich Mitterdorf wieder in ein<br />
riesiges Schneeparadies. Endlich richtig<br />
viel Schnee!<br />
Am Mittwoch Abend nach dem Essen<br />
wurde es dann spannend: Die Startnummern<br />
für das Abschlussrennen wurden<br />
ausgelost – ich bekam Startnummer 14.<br />
Ich war ja schon soooooo aufgeregt.<br />
Pünktlich zum Abschlussrennen am Donnerstag<br />
Mittag blinzelte sogar die Sonne<br />
raus. Ich fühlte mich super in meinem Trikot.<br />
Und dann war es soweit. Die Spannung<br />
stieg. Endlich waren ich und mein<br />
Papa dran. Wir versuchten zwei gleichschnelle<br />
Fahrten hinzubekommen. Denn<br />
darum ging es beim Rennen.<br />
Nach dem Rennen haben wir unsere<br />
letzte Talabfahrt noch einmal so richtig genossen.<br />
Denn ein bisschen traurig war ich<br />
schon, ich wusste ja, jetzt muss ich Flizzi<br />
abgeben. Daran musste ich mich erst einmal<br />
gewöhnen. Die tolle Woche war doch<br />
grad eben erst losgegangen, und jetzt sollte<br />
sie schon wieder zu Ende gehen? Ein<br />
paar Tränen konnte ich nicht unterdrücken.<br />
Es war einfach so schön auf der Piste<br />
gewesen.<br />
Im Witikohof angekommen ging es<br />
dann richtig schnell – Papa musste Flizzi<br />
und seine Kurzski bei Stefan abgeben und<br />
alle Großen halfen zusammen. Es gab noch<br />
einmal leckeren Kuchen und natürlich<br />
wollten wir noch ein letztes Mal zusammen<br />
ins Schwimmbad. Und das machten<br />
wir dann auch.<br />
Um 18.00 Uhr Uhr trafen wir uns alle<br />
noch mal im großen Saal zur Preisverleihung.<br />
Die Medaillen waren schon hergerichtet.<br />
Ich und mein Papa machten den<br />
dritten Platz bei den Monoskifahrern. Ich<br />
war megastolz auf uns. Ich bekam meine<br />
erste Medaille und meinen Monoskiführerschein.<br />
Auch die Biskifahrer und die<br />
stehenden Skifahrer wurden geehrt. Richtig<br />
schön fand ich, dass sich Stefan von jedem<br />
Einzelnen verabschiedete. Nach dem<br />
Abendessen durften wir dann noch richtig<br />
lang <strong>mit</strong> unseren neuen Freundinnen spielen.<br />
Nach einem gemütlichen letzten Frühstück<br />
ging es leider schon wieder ans Sachen<br />
packen. Und kurz danach saßen wir<br />
auch schon im Auto.<br />
Aber meine Familie und ich waren uns<br />
einig, dass wir sicher nächstes Jahr wieder<br />
zum Monoskikurs kommen. Mein Führerschein<br />
hat ja schließlich noch neun freie<br />
Zeilen. Und das tröstet mich.<br />
Meine Medaille hängt über meinem<br />
Bett und so denke ich jeden Tag an die<br />
schöne Zeit. Und einen Spruch hab ich<br />
nicht vergessen: »Den Mutigen gehört die<br />
Welt und nicht den Zaudernden!«<br />
Danke Stefan und alle anderen Skilehrer.<br />
Annika Baur, 9 Jahre<br />
Für die Teilnehmer*innen war das<br />
traditionelle Junior Wheelchair Race<br />
im Rahmen des ISTAF-Indoor in Berlin<br />
ein besonderes Erlebnis.<br />
Cooler Auftritt beim<br />
ISTAF-Indoor in Berlin<br />
n Ein weltklasse Leichtathletik‐Event,<br />
das ISTAF‐Indoor in der Berliner Mercedes‐<br />
Benz‐Arena – und die Nachwuchsschnellfahrer<br />
waren wieder <strong>mit</strong>tendrin<br />
und voll dabei.<br />
Zu einem Zeitpunkt, an dem noch niemand<br />
ahnen konnte, inwieweit die beginnnede<br />
Corona‐Krise den <strong>Sport</strong> beeinträchtigen<br />
würde, gaben sich die Besten<br />
der Besten – Weltmeister, Olympiasieger<br />
und Rekordhalter – noch <strong>mit</strong> Blick auf die<br />
Olympischen Spiele in Tokio ein Stelldichein.<br />
Einzigartig war die Stimmung während<br />
des Meetings, eine große und unvergessliche<br />
<strong>Sport</strong>party. Kurz vor dem Hauptprogramm<br />
folgte das inzwischen traditionelle<br />
Junior Wheelchair Race, ein Demonstrationslauf<br />
ohne Sieger, da unterschiedliche<br />
Alters‐, Geschlechts‐ und Startklassen<br />
gemischt an den Start gingen. Die beste<br />
Werbung für den Schnellfahrsport und eine<br />
tolle Demonstration ihrer jungen Botschafter*innen.<br />
Jeder gab sein Bestes.<br />
Den letzten Schliff holten sich die Teilnehmer<br />
noch im nahegelegenen Olympischen<br />
und Paralympischen Trainingszentrum<br />
Kienbaum.<br />
Hochmotiviert gingen Xaver Gebele<br />
(Jahrgang 2012), Amos Donath (2010),<br />
Maximilian Jagodzinski (2002), Jakob Seidel<br />
(20<strong>04</strong>), Denis Sch<strong>mit</strong>z (1991) und<br />
Maya Gniatcyk (2008) (auf dem Foto<br />
v. l. n r.) an den Start und zeigten, was sie<br />
›drauf‹ hatten. Die Zeiten der Schnellfahrer<br />
und Informationen zu den Wettkämpfen<br />
anlässlich des ISTAF‐Indoor <strong>2020</strong><br />
kann man finden unter: www.istaf‐<br />
Indoor.de. Gudrun Köberle<br />
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