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Ausgabe31_2019

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Lesezeit

reit. Andere beriefen sich darauf, selbst „nicht genug Geld

zu haben“ oder kamen mit der Frage um die Ecke warum

„man die denn auch noch unterstützen soll“. Mit „die“

waren die weniger Betuchten in unserer Gesellschaft gemeint,

vielleicht „Ausländer“/Flüchtlinge“ sind und auch

darum für einige der hier erwähnten Eltern als unliebsame

Randfiguren gesehen werden.

Für ihre Kinder nicht, so beschämt sie von den Reaktionen

ihrer Eltern waren, zumal diese jener Gattung angehören,

die ihre Befindlichkeiten auf Facebook, Twitter

und Instagram austauschen und damit ihre vermeintliche

Wichtigkeit in der Gestaltung sozialer Umfelder demonstrieren

wollen. Führen aber vor lauter selbstverliebtem Aktionismus

in den so genannten „sozialen Medien“ deren

möglicherweise sozialen Aspekte ad absurdum. Wie in

diesem Fall, wo die oben benannten Ansichten auch auf

diesen Plattformen zutage traten, unter den schamlosen

Posts ihrer Autos, ihrer Markenklamotten und Luxusurlaube,

Klarnamen inklusive.

Verstehen Sie uns bitte nicht falsch, denn jeder kann so

viel Geld haben, es genießen oder damit prassen, wie er

oder sie will – doch wir handeln hier eine Spende von fünf

Euro ab, erfragt vom eigenen Kind, das die Weigerung der

eigenen Eltern im Klassenverband weitergeben, auszuhalten

hatte.

Doch musste keins von ihnen darunter leiden, denn

schnell war klar, dass dann eben die anderen Eltern einen

weiteren Fünfer dazu legen würden, Großeltern ließen

sich nicht zweimal bitten, Onkeln und Tanten auch nicht;

Taschengelder kamen dazu und zum Schluss ein Rabatt

des Fahrradhändlers. Da war das Projekt bereits ein Erfolg,

der davon gekrönt wurde, dass die Klassenkameradin mit

dem „neuen“ Fahrrad überrascht wurde. Tränen der Freude

bei allen, bei ihr und ihren Klassenkamerad*innen, inklusive.

Das war natürlich oberpeinlich für jene, die sich ausgeschlossen

hatten und darum darf diese Geschichte

eigentlich nicht erzählt werden. Denn: sich auf FB & Co

auszutoben ist das Eine, genau diesen Spiegel dann vorgehalten

zu bekommen – nein, das geht gar nicht! Datenschutz,

Privatsphäre, schnell wieder anonym werden und,

wie in diesem Fall, dann doch unbedingt zu der Gruppe

gehören wollen, die ihr Vorhaben entgegen der Einwände

und Weigerungen der Motzer durchgesetzt hat.

So ist unsere kleine Welt im Umzu von Cloppenburg

leider auch, doch was kümmert es die Eiche, wenn ein

Schwein sich an ihr schubbert – wie eins der beteiligten

Kinder sinngemäß zum Ausdruck brachte...

Danke, Ihr Kids, Ihr seid großartig und bleibt bitte so

verantwortungs- und selbstbewusst, egal, was um Euch

herum passiert. Die so genannten sozialen Medien eingeschlossen!

usch

So schöne Lügen

Der Plot ist so alt wie Menschheit, beziehungsweise ist

er schon so lange aktuell, seid Frauen andere Frauen neben

sich haben. Seit Eva also. Wobei… wer war eigentlich

das nächste weibliche Wesen, das zu Adam, Kain und

Abel stieß und damit auch Evas Gefährtin wurde? Das fällt

mir gerade nicht ein, ist aber auch egal, denn wer und wie

liebreizend, schön und zauberhaft sie auch gewesen sein

mag – Eva wird ihre eigene Meinung zu dem Gesamtpaket

gehabt haben. Oder gibt es das doch: Echte Freundinnen?

Immer ehrlich zueinander, nie auch nur ein bisschen

neidisch, beschützend, aufopfernd und so weiter…

Wenn Sie diese Frage bejahen, könnten Sie so glücklich

sein wie Louise und Lavinia. Beide leben in New York,

Louise als gescheiterte Schriftstellerin in Brooklyn, Lavinia

hingegen auf der glamourösen Upper South Side. Mit

zahllosen Bekanntschaften, natürlich auch in den sozialen

Netzwerken, Mittelpunkt aufwändiger Partys, anerkanntes

und unverzichtbares Mitglied der High Society.

Aus diesen Perspektiven heraus lernen die beiden Frauen

sich kennen und werden Freundinnen. Mit allem Drum

und Dran, mit Lavinias Kleidern zu Louises Verfügung, mit

ihren Schönheitsrezepten, ihren Autos und ihrer Wohnung.

Wo Louise einzieht und sich der Umgebung immer

mehr hingibt. Bis zur kompletten Aufgabe ihres eigentlichen

Daseins und der darin bestandenen Werte. Und das

obwohl sie sich dem neuen Lebensstil weder jetzt leisten

kann noch in Zukunft die Aussicht darauf haben wird.

Also beginnt sie ihre Freundin zu hintergehen, bestiehlt

und belügt sie, führt sie in die Irre und nutzt die daraus

entstehenden Verwirrungen zu ihrem Vorteil – Louise

wird zu einer immer bedrohlicheren Gefahr für Lavinia. Bis

zum fatalen Ende…

usch

Tara Isabella Burton

So schöne Lügen

ISBN 978-3-8321-8370-7

Verlag DuMont

22,00 Euro

Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Lesezeit

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