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Green Tech Magazine Mai 2020 de

Es ist nicht alles selbstverständlich. Wie kaum ein anderer Satz trifft das auf die derzeitige Situation zu. Anzunehmen ist auch, dass Zukunftsthemen, die im Kampf gegen Corona in den Hintergrund getreten sind, wichtiger denn je sein werden. Eines der brennendsten Themen ist nach wie vor der Klimawandel. Welche Technologien stehen für den Kampf gegen die Erderwärmung zur Verfügung? Der Kohleausstieg, die effizientere Nutzung von Erneuerbaren und auch Wasserstoff gelten hier als Hoffnungsträger. Wir haben die aktuellen Forschungen und praktischen Umsetzungen zum „grünen Wasserstoff“, bei dem die Steiermark ganz vorne dabei ist, zusammengefasst. Die IFAT, die weltgrößte Messe für Umwelttechnik, ist heuer leider Coronabedingt abgesagt worden. Es wären dort Technologien präsentiert worden, die vor zwei Jahren noch eine Vision waren. Einen kleinen Ausblick auf diese Zukunft, die vielfach bereits Gegenwart ist, können Sie auf den Seiten 4 und 5 lesen. Nicht zuletzt lenken wir Ihren Blick auf einen unterschätzten Kontinent mit großen Möglichkeiten im Bereich Umwelttechnik. Die Rede ist von Afrika und wir berichten von den Eindrücken anlässlich einer Wirtschaftsreise nach Südafrika. In diesem Sinn: Bleiben Sie gesund!

Es ist nicht alles selbstverständlich. Wie kaum ein anderer Satz trifft das auf die derzeitige Situation zu. Anzunehmen ist auch, dass Zukunftsthemen, die im Kampf gegen Corona in den Hintergrund getreten sind, wichtiger denn je sein werden. Eines der brennendsten Themen ist nach wie vor der Klimawandel. Welche Technologien stehen für den Kampf gegen die Erderwärmung zur Verfügung?
Der Kohleausstieg, die effizientere Nutzung von Erneuerbaren und auch Wasserstoff gelten hier als Hoffnungsträger. Wir haben die aktuellen Forschungen und praktischen Umsetzungen zum „grünen Wasserstoff“, bei dem die Steiermark ganz vorne dabei ist, zusammengefasst.

Die IFAT, die weltgrößte Messe für Umwelttechnik, ist heuer leider Coronabedingt abgesagt worden. Es wären dort Technologien präsentiert worden, die vor zwei Jahren noch eine Vision waren. Einen kleinen Ausblick auf diese Zukunft, die vielfach bereits Gegenwart ist, können Sie auf den Seiten 4 und 5 lesen.

Nicht zuletzt lenken wir Ihren Blick auf einen unterschätzten Kontinent mit großen Möglichkeiten im Bereich Umwelttechnik. Die Rede ist von Afrika und wir berichten von den Eindrücken anlässlich einer Wirtschaftsreise nach Südafrika.

In diesem Sinn: Bleiben Sie gesund!

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Ausschnitt vom umgesetzten Projekt in Klagenfurt. Die Agenten

(PKW, Fahrradfahrer, Fußgänger und Busse) sind auf ihrem Weg

zu den jeweiligen Aktivitäten (z.B.: Arbeitsplatz, Schule etc.) im

Verkehrsnetz dargestellt.

Agentenbasierte

grüne Mobilität

JOANNEUM RESEARCH forscht mithilfe von

agentenbasierten Verkehrsmodellen daran,

wie man CO 2

-Emissionen reduzieren kann.

Um vor allem am Land klimaneutral mobil

zu bleiben, braucht es noch einiges an Infrastruktur

und ein Umdenken der Bevölkerung.

Christian J. Gruber, Leiter der Kompetenzgruppe

Urban Living Lab bei LIFE, über das

Ziel einer klimaneutralen Mobilität: „Es ist immer

noch schwierig, in ländlicher Umgebung

ohne Auto von A nach B zu gelangen. Wir

orten aber eine zunehmende Bereitschaft

der Bevölkerung, sich klimaneutral fortzubewegen

und ein ebenso zunehmendes

Interesse seitens der Politik neue Konzepte

umzusetzen.“ Was braucht es also dazu?

Wie können wir mobil bleiben und den Emissionsverbrauch

einschränken? „Die Summe

unterschiedlicher Maßnahmen würde helfen.

Früher hat man zum Beispiel Straßen nach

anderen Maßstäben geplant: Es ging auch

um ‚schöne‘ Verkehrsräume. Heute wird vielfach

nach wirtschaftlichen Kriterien geplant,

also wie kommt man am effizientesten von

A nach B. Studien haben aber ergeben, dass

etwa ‚schöne‘ Verkehrsräume eine positive

Wirkung auf CO 2

-Emissionen haben; zum einen,

weil man langsamer fährt und den Verkehrsräumen

mehr Aufmerksamkeit schenkt

und zum anderem, weil dadurch andere

Verkehrsmittel, etwa Radfahren, attraktiver

werden“, so Gruber.

Werkzeug für eine grüne Verkehrspolitik

Gruber ortet auch den gesellschaftlichen

Trend, nachhaltig zu handeln. Die Menschen

beginnen vermehrt zu überlegen, wie sie sich

wann wohin bewegen. „Diese Trends lassen

sich mittels agenten-basierter Verkehrsmodelle

besonders gut in die Mobilitätsplanung

integrieren. Während bei klassischen

Verkehrsnachfragemodellen die Wege von

verhaltenshomogenen Personengruppen

modelliert werden, kann bei agentenbasierten

Verkehrsmodellen das Individualverhalten

der Agenten (Personen) simuliert

werden. Die Verkehrsverhaltensmuster

werden dabei aus Mobilitäts- und Aktivitätserhebungen

abgeleitet und mit Hilfe von

realen Verkehrszählungen kalibriert. Ganze

Tagesabläufe, mit all ihren Aktivitäten und

Wegen, sind auf diese Weise darstellbar. Die

langfristigen verkehrlichen Auswirkungen

etwa des ‚Greta-Effekts‘ oder der ‚Covid-

19-Pandemie‘ können damit gut abgebildet

werden. Systemisch ergänzt um technische

Aspekte wie emissionsarme Fahrzeuge

und das automatisierte Fahren sowie um

betriebliche, wie zum Beispiel ‚mobility as a

Info & Kontakt

LIFE – Institut für Klima, Energie und Gesellschaft

der JOANNEUM RE SEARCH

beschäftigt sich mit zentra len Fragen

rund um den Klimawandel. Die klare gesellschaftliche

Mission von LIFE beinhaltet

die Stärkung der Wider standsfähigkeit

gegenüber Klima- und Wetterrisiken und

den Übergang zu ei ner kohlenstoffarmen

Wirtschaft und Gesellschaft bis 2050.

www.joanneum.at

service‘. Ein Verkehrsmodell, das systemisch

all die zuvor genannten Aspekte abbilden

kann, ist ein hervorragendes Werkzeug für

verkehrspolitische Entscheidungen.

Individuelle klimaneutrale Konzepte

Die Analysen der Urban-Living-Lab-Gruppe

sind agentenbasiert. Aus den erhobenen

Daten werden realitätsnahe Personen und

Haushalte gebildet, ohne dabei auf datenschutzrechtlich

bedenkliche Weise Daten

zu erheben. Unser Ziel ist es, in Zusammenarbeit

mit Regionen oder Städten maßgeschneiderte

Verkehrsmodelle anzubieten,

die, ohne große persönliche Einschränkungen,

die individuelle Mobilität zukunftsfähig

und langfristig klimaneutral zu machen“,

resümiert der Mobilitäts- und Verkehrsexperte

Christian J. Gruber.

Christian J. Gruber

JOANNEUM RESEARCH

+43 664 602876-7670

christian.joachim.

gruber@joanneum.at

Fotocredit: JOANNEUM RESEARCH/Manuela Schwarzl

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