six million and one - Austrianfilm
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In einer Szene in SIX MILLION AND ONE geht David Fisher mit einem Audioguide durch St.<br />
Georgen an der Gusen. Aus dem Off sind mehrere Stimmen des Audioguide zu hören, die den Ort<br />
und seine Geschichte beschreiben. Beim „Audioweg Gusen“ des Künstlers Christoph Mayer<br />
h<strong>and</strong>elt es sich nicht um ein historisch-wissenschaftliches Unterfangen, sondern um ein<br />
Kunstprojekt, das Raum für die Erfahrung radikaler „Unstimmigkeit“, für die Ausein<strong>and</strong>ersetzung<br />
mit den gegensätzlichen Identitäten dieses Orts, mit dem Vergessen – und mit dem eigenen Selbst<br />
geben soll.<br />
Diese Szenen des Films zeigen, wie vielfältig die Formen des Gedenkens und Erinnerns sein<br />
können und verweisen darauf, wie bewegt die Geschichte der Erinnerung an Opfer und Täter ist.<br />
Gerade in Österreich, wo am offiziellen Geschichtsbild der Opferthese lange festgehalten und der<br />
Anteil von Österreicher/inne/n am Naziterror verdrängt wurde, ist in der Erinnerungskultur lange<br />
kein Platz für die Opfer der NS-Verfolgung. Heute steht die Bedeutsamkeit des Gedenkens und der<br />
Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus nicht mehr in Frage, umso mehr als die Ära<br />
der Zeitzeug/inn/en zu Ende geht. Nunmehr wird eine Debatte darüber geführt, welche Wirkungen<br />
Gedächtnisorte und Gedenkstätten haben können und sollen.<br />
Unterrichtsvorschlag (Textarbeit)<br />
Ziel: Die Schüler/innen reflektieren die Bedeutung von Gedenkstätten.<br />
> Textarbeit<br />
Die Schüler/innen beantworten den Fragenkatalog zur Bedeutung von „Gedächtnis“ und „Erinnerung“<br />
(siehe Arbeitsblatt 5 im Anhang).<br />
> Rollenspiel (Fishbowl)<br />
Die Schüler/innen übernehmen verschiedene Rollen (z. B. Nachkomme/Nachkommin eines NS-Opfers,<br />
Mitglied eines Gedenkdienstes, Psychologe/Psychologin, Historiker/in, Bauunternehmer/in, Einwohner/in).<br />
Die Schüler/innen sammeln möglichst viele Argumente für ihre Position zur Frage, ob auf dem Gusener<br />
Steinbruch eine Wohnsiedlung gebaut werden soll oder nicht.<br />
Anschließend nehmen die Schüler/innen, die eine Rolle spielen, in einem Innenkreis Platz und versuchen<br />
ihre Position mit Argumenten durchzusetzen. Die Schüler/innen im Außenkreis beobachten den Verlauf der<br />
Diskussion und die Wirkung, die die Diskussion auf sie hat. Die Schüler/innen im Außenkreis können mit<br />
Mitgliedern des Innenkreises die Plätze tauschen, wenn sie einen Beitrag zur Diskussion leisten möchten.<br />
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