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Neue Karriereperspektiven im Hochschul - Hlb

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18 FISCHER<br />

schulgesetz für eine Promotion an Fachhochschulen<br />

denkbar.“<br />

Hamburg ist zumindest <strong>im</strong> Koalitionsvertrag,<br />

der <strong>im</strong> Frühjahr 2008 beschlossen<br />

wurde, weiter gegangen. Unter<br />

Punkt 19 wurde vereinbart:<br />

„Die HAW (<strong>Hochschul</strong>e für angewandte<br />

Wissenschaften) soll für einzelne Exzellenzbereiche<br />

in einem Modellversuch<br />

die Promotionsbefugnis erhalten.“<br />

Damit ist das, was in der zitierten Stellungnahme<br />

aus Baden-Württemberg<br />

„denkbar“ genannt wurde, in einem<br />

anderen Bundesland „noch denkbarer“.<br />

Die Fachhochschulen können gespannt<br />

sein, ob eine ihrer Stärken – die „Umsetzung“<br />

– in diesem Fall auch eine<br />

Stärke der Politik ist.<br />

Es gibt natürlich viele Widerstände. Die<br />

Universitäten werden mit aller Macht<br />

versuchen, die Umsetzung zu verhindern.<br />

Am schnellsten reagierte übrigens<br />

der „Dachverein der Fakultätentage der<br />

Ingenieurwissenschaften und Informatik“<br />

an Universitäten mit einer Pressemitteilung<br />

vom 26.04.08. In dieser werden<br />

vier „wichtige“ strukturelle Argumente<br />

gegen diese Vereinbarung der<br />

Hamburger Koalition angeführt. Es<br />

lohnt sich für die Fachhochschulen,<br />

sich mit den dort angeführten Argumenten<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Fazit<br />

Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass<br />

noch viel Einsatz von Seiten der Fachhochschulen<br />

erforderlich ist, bis für die<br />

guten Absolventen der Weg zur Promotion<br />

dem der Universitätsabsolventen<br />

entspricht. Wir dürfen auf diesem Weg<br />

den Mut nie verlieren und müssen<br />

<strong>im</strong>mer wieder auf Fehlentwicklungen<br />

hinweisen.<br />

Wichtig ist allerdings, eine gemeinsame<br />

Strategie für das Vorgehen zu erarbeiten<br />

(sie ist derzeit nicht zu erkennen). Letztlich<br />

gibt es mögliche Partner mit ähnlicher<br />

Zielsetzung. Gerade <strong>im</strong> Hinblick<br />

auf den europäischen Bildungsraum<br />

müsste dies gelingen.<br />

DNH 5 ❘ 2008<br />

Aufgrund der letzten Entwicklung in<br />

Hamburg sollten wir alles tun, damit<br />

forschungsstarke FH-Institute das Promotionsrecht<br />

erhalten. Weniger kann<br />

dabei mehr sein! Wir müssen, wie es<br />

vor 100 Jahren die Technischen <strong>Hochschul</strong>en<br />

taten, auf höchste Qualität<br />

achten.<br />

Daneben sollten wir, um in den anderen<br />

Bereichen die kooperative Promotion<br />

voran zu bringen, die „alternativen<br />

Ideen“ nicht aus den Augen verlieren.<br />

Diese könnten einerseits den Absolventen<br />

der forschungsschwächeren Bereiche<br />

einen Weg öffnen, aber andererseits<br />

auch die Universitäten dazu anhalten,<br />

die Einführung der kooperativen Promotion<br />

bei voller Chancengleichheit<br />

für die FH-Absolventen zu beschleunigen.<br />

Bei den Eignungsfeststellungsverfahren<br />

sollte <strong>im</strong>mer darauf geachtet<br />

werden, dass sie – zumindest teilweise –<br />

parallel zur Promotion ablaufen. ■<br />

Literatur für Fußnoten<br />

[1] Empfehlungen zur Einführung neuer Studienstrukturen<br />

und Abschlüsse in Deutschland,<br />

Wissenschaftsrat, 2000<br />

[2] Ungewöhnliche Wege zur Promotion?<br />

Rahmenbedingungen und Praxis der Promotion<br />

von Fachhochschul- und Bachelorabsolventen,<br />

Dezember 2006, Beiträge zur <strong>Hochschul</strong>politik<br />

3/2007<br />

[3] Empfehlungen zur Entwicklung der Fachhochschulen<br />

in den 90er Jahren, Wissenschaftsrat,<br />

1991<br />

[4] Empfehlungen zur Entwicklung der Fachhochschulen,<br />

Wissenschaftsrat, 2002<br />

[5] Zur Promotion von Fachhochschulabsolventen<br />

Empfehlung des 103. Senats der HRK vom<br />

13.2.2007<br />

[6] Zur Promotion besonders qualifizierter Fachhochschulabsolventen<br />

Entschließung des 175. HRK-Plenums vom<br />

20./21.02.1995<br />

[7] Durchlässigkeit von Bachelor- und Masterstudiengängen<br />

<strong>im</strong> <strong>Hochschul</strong>bereich.<br />

Der Bologna-Prozess am Schneideweg?<br />

Dokumentation der 37. Jahrestagung des<br />

Bad Wiesseer Kreises vom 17.05.-20.05.2007,<br />

Bonn 2008, HRK: Beiträge zur <strong>Hochschul</strong>politik<br />

2/2008<br />

[8] Forschungslandkarte Fachhochschulen,<br />

Potenzialstudie, Herausgeber BMBF,<br />

Bonn, Berlin 2004<br />

[9] Martin Stohrer: Der Weg vom hochschulübergreifenden<br />

Forschungsnetzwerk in nachhaltiger<br />

Energietechnik zur internationalen<br />

Marie-Curie-Graduiertenschule in [7].<br />

FH-Trends<br />

Kosmetikprodukte schl<strong>im</strong>mer<br />

als Straßenverkehr –<br />

<strong>Hochschul</strong>studie entdeckt<br />

Allergene in Schulen<br />

„Dicke Luft“ in Schulräumen kann<br />

durch die Kosmetika der Schülerinnen<br />

und Schüler verursacht sein: das ist das<br />

Ergebnis von Messungen in 17 Schulen<br />

des Rhein-Main-Gebiets. Ursprünglich<br />

hatten Prof. Dr. Günter Stein und seine<br />

Studierenden der FH Wiesbaden nach<br />

verkehrsbedingten Schadstoffen wie beispielsweise<br />

dem hochgiftigen Benzol<br />

„gefahndet“. Umso überraschender war<br />

dann das Ergebnis anhand von 113<br />

gemessenen Substanzen, demzufolge<br />

„mehr als zwei Drittel der Stoffbelastung<br />

aus Kosmetikprodukten – u.a.<br />

Haarspray, Haargel, Parfüm, Deo oder<br />

Lippenstift – oder aus Raumpflegemitteln<br />

stammen“, so Prof. Dr. Stein, Studienbereich<br />

Umwelttechnik der FH.<br />

Dagegen sind weniger als zehn Prozent<br />

der Stoffe dem Straßenverkehr zuzuordnen.<br />

Das ist das Fazit des kurz „SUSI“<br />

genannten Projekts „Schulraumuntersuchung<br />

auf Schadstoff-Immissionen“.<br />

Viele der jetzt festgestellten und in ihrer<br />

Größenordnung erfassten Stoffe können<br />

Allergien auslösen. Gerade in Hinsicht<br />

auf das noch nicht ausgereifte Immunsystem<br />

jüngerer Schülerinnen und<br />

Schüler ist diese Gefahr nicht auszuschließen.<br />

Allerdings bestehen für Allergene<br />

keine gesetzlich festgelegten<br />

Grenzwerte.

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