Die Reserve der Bundeswehr Panzertruppen der Legion ... - MGFA
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digital<br />
wohl bekanntesten Antikriegslie<strong>der</strong><br />
zugleich ein epochemachen<strong>der</strong> Abschnitt<br />
<strong>der</strong> Rockgeschichte. Das spiegeln<br />
musikalisch die CDs wi<strong>der</strong>, die<br />
chronologisch angeordnet sind.<br />
<strong>Die</strong> Compilation setzt mit einem <strong>der</strong><br />
ein: »Where have all the flowers gone«<br />
(von dem auch eine gängige deutsche<br />
Variante existiert). Gleich auf <strong>der</strong> ersten<br />
CD wird dann deutlich, was diese<br />
wie die weiteren zwölf Tonträger ausmacht,<br />
nämlich eine authentische Mischung<br />
aus Musik und zeitgenössischen<br />
Tondokumenten: Mitschnitte<br />
von Reden <strong>der</strong> US-Präsidenten, akustisches<br />
Propagandamaterial, Frontberichterstattung<br />
aus US-Medien ebenso<br />
wie vietnamesische Audiodokumente.<br />
Auf den CDs sind etliche bekannte<br />
Singer, Songwriter und Bands anzutreffen,<br />
beispielsweise Bob Dylan, Marvin<br />
Gaye, Bruce Springsteen o<strong>der</strong> The<br />
Doors; die Lie<strong>der</strong>, die sie vortragen,<br />
dürften hierzulande jedoch, bis auf<br />
einige Ausnahmen, weniger populär<br />
sein. Doch nicht nur Protestlie<strong>der</strong> werden<br />
dargeboten, das Durchhaltelied ist<br />
ebenso vertreten. So wird hier in vielfältiger<br />
Weise die Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />
eines Landes und seiner Bevölkerung<br />
mit einem Krieg dokumentiert. Zugleich<br />
wird – quasi zwischen den Zeilen<br />
– die Geschichte eines Staates mit<br />
all seinen Problemen erzählt wie etwa<br />
die Rassentrennung, wie sie in einigen<br />
Vietnamfilmen immer wie<strong>der</strong> zum<br />
Ausdruck kommt, so in Oliver Stones<br />
preisgekröntem Werk »Platoon« von<br />
1986. Eine Sequenz des Films zeigt<br />
einen weißen und einen schwarzen<br />
Marine in einem Mannschaftszelt, aus<br />
dem Radio tönt ein Country-Lied:<br />
»Hörst Du das, das ist super Musik«,<br />
meint <strong>der</strong> Soldat mit <strong>der</strong> weißen Haut.<br />
Darauf sein schwarzer Kamerad: »Reaktionärer<br />
Farmer-Kitsch, mehr ist das<br />
nicht [...] Ich will unsere Jungs hören,<br />
weg mit diesem weißen Country-Mist.«<br />
Es gab also – neben den unabhängig<br />
von Hautfarbe und Herkunft beliebten<br />
Nummern wie »We gotta get out of this<br />
place« von den Animals – durchaus<br />
rassenspezifische Vorlieben: Bevorzugten<br />
etwa weiße GIs aus <strong>der</strong> Provinz<br />
Nancy Sinatras »These boots are made<br />
for walkin’«, so begeisterten sich<br />
schwarze Marines für »Say it loud (I’m<br />
black and I’m proud)« von James Brown.<br />
<strong>Die</strong> Zusammenstellung umfasst 17<br />
Stunden an Audiomaterial mit insge-<br />
samt 334 Musikiteln. Das gedruckte<br />
Begleitmaterial als Booklet zu bezeichnen,<br />
griffe zu kurz: Es handelt sich um<br />
ein mit Hun<strong>der</strong>ten von Bil<strong>der</strong>n oppulent<br />
ausgestattetes Buch im LP-Format.<br />
Eine Vietnamhistorikerin erzählt einleitend<br />
die Geschichte des Krieges,<br />
Musikjournalisten informieren ausführlich<br />
über Künstler und Songs sowie<br />
über die Lieblingsmusik <strong>der</strong> Soldaten<br />
im Feld. <strong>Die</strong> Sammlung endet mit<br />
dem Jahr 2008. <strong>Die</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />
mit diesem Krieg in den USA<br />
dauert heute noch an.<br />
mt<br />
Das NS-Regime betrachtete einen<br />
großen Teil <strong>der</strong> zeitgenössischen<br />
Kunst des frühen 20. Jahrhun<strong>der</strong>t als<br />
»entartet« o<strong>der</strong> »undeutsch«, belegte<br />
die Werke mit Ausstellungsverbot, verfolgte<br />
die Künstlerinnen und Künstler,<br />
trieb sie ins Exil und ermordete einen<br />
Teil von ihnen. Es setzte stattdessen<br />
seine eigenen Auffassungen von »deutscher«<br />
bzw. »völkischer« Kunst dagegen.<br />
Während erstere allgemein bekannt<br />
ist, wurde letztere eher vergessen<br />
und fristet ihr Dasein in Depots. Um<br />
diesem Mangel abzuhelfen und um<br />
darzustellen, welchem »Kunstgeschmack«<br />
die Gewaltigen des »III. Reiches«<br />
frönten und welche Kunstschaffenden<br />
die »deutsche Volksgemeinschaft«<br />
für vorbildlich zu halten hatte,<br />
wurde diese Internetseite ins Leben gerufen.<br />
Sie zeigt Fotodokumente von<br />
den »Großen Deutschen Kunstausstellungen«<br />
<strong>der</strong> Jahre 1937 bis 1944 in<br />
München. <strong>Die</strong> Website ging aus einem<br />
www.gdk-research.de<br />
von <strong>der</strong> Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
geför<strong>der</strong>ten Projekt hervor. Verantwortlich<br />
für die Internetpräsentation<br />
zeichnen das Zentralinstitut für<br />
Kunstgeschichte, das Haus <strong>der</strong> Kunst<br />
(beide München) und das Deutsche<br />
Historische Museum in Berlin.<br />
Dem Betrachter werden drei Möglichkeiten<br />
des Zuganges eingeräumt.<br />
Auf einer Zeitachse kann die jeweilige<br />
Ausstellung gewählt werden; ein<br />
Grundriss des Ausstellungsgebäudes<br />
ermöglicht es, virtuell von Saal zu Saal<br />
zu. Eine Themenleiste lädt zur Suche<br />
nach Künstlern, dargestellten Personen,<br />
Bauwerken, Landschaften, Motiven,<br />
Käufern, Verkaufspreisen o<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Technik <strong>der</strong> Kunstwerke ein.<br />
Der Rundgang durch die Ausstellungen<br />
macht die zeitgenössische Anordnung<br />
bzw. Hängung <strong>der</strong> Exponate in<br />
den Sälen deutlich und informiert über<br />
die Kunstwerke sowie die Künstler<br />
selbst. Hinzu kommen Angaben zu<br />
Material sowie Technik, Titel, Motive<br />
(verschlagwortet), Käufer, Kaufpreis,<br />
Zeit <strong>der</strong> Ausstellung, Literaturangaben<br />
und Inventarnummer.<br />
Der Schlagwortkatalog <strong>der</strong> Motive<br />
erlaubt weitere Detailstudien. So tauchen<br />
beim Stichwort »Militär, Krieg«<br />
645 Werke auf, die noch nach diversen<br />
Untergruppen sortiert sind: Ausrüstung,<br />
Heimatfront, Krieger, Kriegsfolgen<br />
usw. <strong>Die</strong>se erlauben es, gezielt<br />
nach Themen zu suchen, sei es ein Portrait<br />
Manfred von Richthofens, »Schützengraben<br />
des Führers« o<strong>der</strong> »Artillerie<br />
geht an die Front«. <strong>Die</strong> Rubrik<br />
»Fotoalben« rundet die interessante<br />
Seite ab. In ihr kann die zeitgenössische<br />
Ausstellungsdokumentation eingesehen<br />
werden.<br />
hp<br />
Militärgeschichte · Zeitschrift für historische Bildung · Ausgabe 1/2012<br />
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