Ausgabe 32
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reportage
Schüler*innen des ULF
Gymnasiums setzen
Zeichen für Umweltschutz
und fairen Handel
Es klingelt zur Pause am Gymnasium Liebfrauenschule in
Cloppenburg. Die Schülerinnen und Schüler strömen aus
den Klassen zum nächsten Unterricht oder durch den
Haupteingang in die Schule. Es ist Mittagszeit und so werden
auch Pizza-Kartons und Tüten vom Imbiss mitgebracht, denn
nach sechs Stunden Unterricht ist der Hunger groß.
Das Problem: Nach dem Mittagessen bleibt der Müll in den
Klassen und auf dem Schulhof zurück – und zwar nicht sortiert,
sondern oft ziemlich wahllos in und neben den Mülleimern.
Das war einigen Schüler*innen ein Dorn im Auge und
sie starteten eine Initiative, um etwas gegen dieses Müllproblem
zu unternehmen. Die Klimascouts des Kurses "Umwelt
macht Schule" der Jahrgänge 8 und 9 dokumentierten zunächst,
wie es um die Mülltrennung und Müllvermeidung
in der Schule bestellt ist. Dabei wurde deutlich, dass in den
Klassenräumen und auf dem Schulhof nur einfache Mülleimer
stehen, in denen der gesamte anfallende Müll – ohne
Mülltrennung – gesammelt wird. An einem Vormittag sammelten
die Klimascouts die herumliegenden Verpackungen,
Plastiktüten, Essensreste und so weiter ein und errechneten
wieviel Müll in der Schule jährlich entsteht. Das Ergebnis von
fünf Tonnen Müll – 5 Tonnen! – schien zunächst unfassbar,
war aber gleichzeitig Ansporn für eine konsequente Herangehensweise
an dieses Problem.
Also entwickelte die Gruppe der Klimascouts ein neues
System der Mülltrennung für ihre Schule. Die engagierten
Schüler*innen wollen auch das Bewusstsein stärken, dass jeder
Einzelne beim Thema Umweltschutz aktiv werden kann.
„Wir wollen keine Ressourcen mehr verschwenden. Wir wollen
auch in Zukunft in einer funktionierenden Welt sein, in
der wir weiterhin leben können“, erklären die Schüler*innen
ihre Motivation.
Sie informierten sich bei der Mülldeponie in Stapelfeld,
ließen sich das System der Mülltrennung detailliert erläutern
und entwickelten ein eigenes Konzept. Das Ergebnis: In Zukunft
sollen dreiteilige Mülleimer für Plastik, Restmüll und
Papier in jeder Klasse die Mülltrennung ermöglichen. Die
Schulleitung hat auch bereits grünes Licht für diese Investition
gegeben. Aber die Schüler möchten noch weiter gehen
und ihre Mitschüler motivieren, verantwortungsvoller mit
der Umwelt und den vorhandenen Ressourcen umzugehen.
Denn Mülltrennung ist gut, aber Müllvermeidung ist besser!
Aus diesem Grund haben sie einen eigenen Flyer mit Information
zu dem Thema gestaltet und planen, in Zukunft die
sauberste Klasse zu prämieren.
Während sich die Klimascouts mit dem Thema Umweltschutz
auseinandersetzen hat sich das Schülerteam des
Weltladens vor allem soziales Engagement und Fair Trade
auf die Fahnen geschrieben. Seit Jahren setzen sie sich dafür
ein, dass mehr fair gehandelte Produkte gekauft werden.
Auf diese Weise möchten sie gemeinsam mit ihrer
Lehrerin Susanne Schlitt dafür sorgen, dass Waren unter
menschenwürdigen Bedingungen produziert und auf den
internationalen Märkten zu einem Preis gehandelt werden,
die die Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Menschen
in den Anbaugebieten nachhaltig verbessern. Vor allem
in Lateinamerika, Afrika und Asien können Kleinbauern,
die zum Beispiel Kakao oder Kaffee für den globalen Absatzmarkt
anbauen, von ihrer Arbeit kaum eine Familie
ernähren. Weltläden aber bieten ihnen einen alternativen
Absatzmarkt und fairen Lohn für ihre Arbeit. Auf diese Weise
können ihre Kinder, statt auf dem Feld zu arbeiten, eine
Schule besuchen. Und nur Bildung ermöglicht Kindern
eine Zukunft, dessen sind sich die Schüler*innen in Cloppenburg
durchaus bewusst.
12 Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Reportage