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NEWS | ÖSTERREICH/SCHWEIZ<br />
Direkt neben Polizeirevier:<br />
Wiener<br />
baut Cannabis an<br />
Wie sagt man so schön? Dreist gewinnt.<br />
Nach diesem Motto handelte<br />
wohl auch ein Mann aus Wien,<br />
Original Polizeifoto<br />
Beamten entschlossen sich, nicht<br />
gleich zuzuschlagen, sondern dem<br />
verdächtigen Fahrzeug erst einmal<br />
weiter zu folgen. Vor den Augen<br />
der uniformierten Beobachter holten<br />
die Verdächtigen tatsächlich<br />
kurze Zeit später eine größere Menge<br />
Cannabis aus dem Kofferraum <strong>–</strong><br />
<strong>und</strong> der Zugriff erfolgte prompt.<br />
Trotz erdrückender Indizienlage<br />
gaben sich die Verdächtigen<br />
auf der Wache nicht nur äußerst<br />
wortkarg, auch ein weiteres Detail<br />
an dem Fall dürfte die Ermittler<br />
zur Weißglut treiben: denn bei<br />
den Smartphones der mutmaßlichen<br />
Dealer handelte es sich um<br />
speziell „getunte“ Handys, die es<br />
jedem unregistrierten Nutzer extrem<br />
schwer machen, auf seinen<br />
Inhalt zuzugreifen. Handelsübliche<br />
Telefonie soll mit diesen Geräten<br />
gar nicht möglich gewesen sein,<br />
ergaben Recherchen der Nachrichder<br />
sich dazu entschloss, Cannabispflanzen<br />
in seiner Wohnung anzubauen,<br />
obwohl sich das Mehrfamilienhaus,<br />
in dem er lebte, in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft zu einer Polizeistation<br />
befand. Womöglich hatte er darauf<br />
gesetzt, dass niemand auf die Idee<br />
käme, neben einem Polizeirevier eine<br />
Cannabis-Anlage zu vermuten. Eine<br />
zeitlang ging auch tatsächlich alles<br />
gut, doch irgendwann stieg Beamten<br />
im Innenhof des betroffenen Häuserblocks<br />
ein süßlich-würziger Geruch<br />
entgegen, den sie nur allzu gut kannten.<br />
Ein verdächtig aussehendes, zugeklebtes<br />
Fenster wies den neugierig<br />
gewordenen Polizisten dann schließlich<br />
den Weg zur Wohnung des Growers.<br />
32 Pflanzen hatte der 38-Jährige<br />
in einem Zelt angebaut, nach eigenen<br />
Angaben alles für den Eigenbedarf<br />
bestimmt. Die Qualität des Straßen-<br />
Weeds sei einfach zu schlecht, versuchte<br />
sich der Verdächtige zu rechtfertigen.<br />
Die <strong>Highway</strong>-Redaktion<br />
kann ihn da gut verstehen, zumal er<br />
ja, wie die meisten Grower, niemandem<br />
Schaden zugefügt hat. Bei den<br />
Beamten stieß er mit seiner Erklärung<br />
leider naturgemäß auf taube Ohren<br />
<strong>und</strong> darf sich jetzt mit einer Anzeige<br />
auseinandersetzen.<br />
Kilo-Bust in Wien:<br />
Handy der Verdächtigen<br />
zu schlau für Polizei<br />
Zwei mutmaßliche Cannabis-<br />
Händler müssen sich bald in<br />
Wien vor Gericht verantworten.<br />
Die Polizei hatte bei den Verdächtigen<br />
eine größere Menge Cannabis<br />
im Kilobereich sowie 15.000<br />
Euro Bargeld gef<strong>und</strong>en. Auf deren<br />
Spur kamen die Beamten dank eines<br />
Zufalls <strong>und</strong> dem leichtsinnigen<br />
Verhalten der Männer: im Zuge<br />
einer Corona-Streife hielten die<br />
Polizisten Anfang April in Wien<br />
an einer roten Ampel <strong>und</strong> warfen<br />
bei der Gelegenheit einen Blick in<br />
das neben ihnen zum Stehen kommende<br />
Fahrzeug, in dem gerade<br />
der Beifahrer dem Fahrer ein gefülltes<br />
(Marihuana-)Baggy zur Geruchsprobe<br />
vor die Nase hielt. Die<br />
tenseite „Heute.at“, die außerdem<br />
als Herkunft der Geräte die Niederlande<br />
nannte. Stattdessen war<br />
lediglich die Kommunikation über<br />
Chat-Nachrichten mithilfe eines<br />
speziell angepassten Messenger-<br />
Programms möglich. Wird aber der<br />
Entsperr-Code dreimal falsch eingegeben,<br />
so werden alle Daten unwiderruflich<br />
von der Festplatte des<br />
Smartphones gelöscht. Auch ein<br />
nachträglicher Zugriff auf die Server<br />
fällt dann weg, denn die befinden<br />
sich außerhalb der Reichweite<br />
der österreichischen Justiz. Somit<br />
haben die Beamten in diesem Fall,<br />
der bald vor Gericht landen wird,<br />
wohl keine Chance an die wahrscheinlich<br />
höchst sensiblen Daten<br />
heranzukommen. Hätten die Verdächtigen<br />
am Steuer ihres Wagens<br />
doch mal genau so eine Vorsicht<br />
walten lassen wie mit ihrer Kommunikationstechnik.<br />
16 HIGHWAY • Juli/August <strong>20</strong><strong>20</strong>