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Highway – Ausgabe 06/21

Highway – Das Cannabismagazin

Highway – Das Cannabismagazin

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DAS CANNABIS-MAGAZIN WWW.HIGHWAY420.DE AUSGABE <strong>06</strong>/<strong>21</strong><br />

DE 2,60 € AT 2,99 € CH 4,20 SFR<br />

FRESSKICK<br />

VOR ORT GETESTET:<br />

DIE SECHS BESTEN<br />

EDIBLES IN AMSTERDAM<br />

ES GEHT WIEDER LOS!<br />

DIE ERSTEN CANNABIS-<br />

EVENTS NACH DER PANDEMIE <strong>–</strong><br />

INTERVIEWS mit den<br />

VERANSTALTERN<br />

ALBTRAUM<br />

HAUSDURCHSUCHUNG<br />

RECHTE, PFLICHTEN, FALLSTRICKE <strong>–</strong><br />

ALLES, WAS MAN WISSEN MUSS<br />

HIGH CUISINE<br />

ZWEI SPITZENKÖCHE und IHRE<br />

kulinarischen EXPERIMENTe MIT<br />

WEED, MUSHROOMS & CO.<br />

++ GROW-REPORT: Northern Lights x BIG BUD Ryder +++ JAY & SILENT BOB REBOOT +++ HIGH MIT Hydroponik +++


2 HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong><br />

Samenwahl


Alternativ-Cover und Lesetipps<br />

November/Dezember 20<strong>21</strong><br />

S. 22 | GROW-REPORT<br />

S. 38 | Hausdurchsuchung<br />

Paddy Schmidt<br />

Chefredakteur<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

während diese Zeilen zur Druckerei gegeben werden, sind die<br />

Koalitionsverhandlungen noch in vollem Gange. Derzeit sieht<br />

es gut aus, dass unsere Forderung, unsere Bitte, unsere Wunsch<br />

vom Cover der letzten <strong>Highway</strong>-<strong>Ausgabe</strong> in Erfüllung geht: nie<br />

wieder CDU! Zumindest nicht in der Regierung. Ein weinerlicher<br />

und unerträglicher Laschet wurde mit seiner Partei für<br />

durchgeknallte Letztwähler abgestraft. Und so ist nicht nur er<br />

uns hoffentlich als Kanzler erspart geblieben, sondern wohl<br />

<strong>–</strong> auch nicht zu verachten <strong>–</strong> eine weitere Anti-Drogen-Marionette<br />

aus Rosenheim, Holzheim oder Oberbumsbach, wo<br />

auch immer die nächste oberbayrische Frisurenkönigin wohl<br />

hergekommen wäre. Oder hätte es bei einem Erfolg der Union<br />

gar noch vier lange Jahre Daniela Ludwig obendrauf gegeben?<br />

So betrachtet können wir uns jedenfalls auch über den Wahlsieg<br />

der SPD freuen. Warum nur so betrachtet? Wird denn<br />

nicht die SPD übermorgen schon Cannabis legalisieren? Ähm,<br />

nein, davon ist nicht auszugehen, befürchten wir. Aber wir lassen<br />

uns natürlich gerne eines Besseren belehren.<br />

Wer zur Auffrischung noch einmal in unserem<br />

Parteien-Check der zurückliegenden <strong>Ausgabe</strong> nachblättern<br />

will, kann dies auch digital über unsere Website machen. Was<br />

hingegen schon seit ein paar Wochen nicht mehr aufgesucht<br />

werden kann, ist unsere Facebookseite. Kurz vor der Wahl<br />

wurde unser Account gesperrt, Widerspruch bislang zwecklos,<br />

Freischaltung nicht in Aussicht. Und so haben wir nun den<br />

<strong>Highway</strong>-Telegram-Kanal ins Leben gerufen. Jeder, der die<br />

beliebte Messenger-App auf seinem Smartphone nutzt, findet<br />

uns dort ganz einfach unter @highway420de <strong>–</strong> mit einem<br />

Abo des Kanals erhaltet ihr etwa einmal am Tag die neuesten<br />

Cannabis-News direkt auf euer Handy. Ansonsten hoffen wir,<br />

irgendwann auch einmal wieder bei Facebook freigeschaltet zu<br />

werden, aber das liegt allein in der Hand von Datenkrake Mark<br />

Zuckerberg und seinen Algorithmen.<br />

Während also Firmen wie Facebook und Google<br />

sich in vorauseilendem Gehorsam dem in überwiegenden Teilen<br />

der Welt noch vorherrschenden Cannabisverbot beugen<br />

und Seiten wie unsere bei Facebook, Google News, YouTube<br />

und sonst wo ausgesperrt sind, macht ein anderer internationaler<br />

Riese gerade Schlagzeilen als Pro-Cannabis-Unternehmen.<br />

Die Rede ist von Amazon. Nicht nur werden Arbeiter bei Amazon<br />

(wie in Amerika häufig üblich) nicht mehr auf Cannabis<br />

getestet, auch setzt man sich bei dem Unternehmen jetzt ganz<br />

offiziell bei der amerikanischen Regierung für eine landesweite<br />

Legalisierung und Freilassung von Cannabis-Inhaftierten ein.<br />

Hat man bei Amazon ermittelt, dass man nur noch im Fall<br />

einer Legalisierung ein letztes Mal die Umsätze verdoppeln<br />

könnte oder ist man in Amerika echt schon so viel weiter als<br />

in Rosenheim und Oberbumsbach, von wo aus die bayrischen<br />

Drogenbeauftragten ihr Unheil über die ganze Bundesrepublik<br />

verbreiten dürfen?<br />

S. 46 | Tour de Edible<br />

Das <strong>Highway</strong>-Team bedankt sich bei<br />

Patron der <strong>Ausgabe</strong> <strong>06</strong>/20<strong>21</strong>: Jessy P.<br />

A<br />

ZAHLEN, BITTE!<br />

1 0<br />

Anzahl der Unterlassungsaufforderungen,<br />

die uns aus Marlene<br />

Mortlers Büro<br />

erreicht haben<br />

Anzahl der Unterlassungsaufforderungen,<br />

die uns aus Daniela<br />

Ludwigs Büro<br />

erreicht haben<br />

HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong> 3


INHALT <strong>06</strong>/<strong>21</strong> November/Dezember 20<strong>21</strong><br />

Seite 18<br />

AlBtraum<br />

Seite 38<br />

Hausdurchsuchung<br />

grow-report<br />

Seite 22<br />

Seite 38<br />

HIGH miT<br />

HYDROPONIK<br />

Seite 25<br />

Seite 46<br />

DIE GLORREICHEN sechs<br />

LESE-<br />

PROBE:<br />

CBD -<br />

HEILEN<br />

MIT<br />

HANF<br />

Seite 34<br />

4 HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong><br />

SEITE 52<br />

HIGH CUISINE -<br />

ZWEI SPITZENKÖCHE<br />

experimentieren<br />

mit Weed,<br />

MuShrooms etc.<br />

SEITE 30<br />

DIE ERSTEN EVENTS NACH CORONA<br />

Nachrichten<br />

2 Kiffer, 2 Meinungen<br />

Zugestellt!<br />

High & Low<br />

Comic<br />

Sortenportrait<br />

Goodies, Watchlist<br />

Zitate, PinNwand<br />

Impressum, Bildnachweise<br />

<strong>06</strong><br />

08<br />

10<br />

12<br />

12<br />

20<br />

28<br />

56<br />

58<br />

RUBRIKEN


• Steigert die Bioverfügbarkeit von NPK und Mikronährstoffen.<br />

• Hilft bei der Regulierung von pH-Schwankungen im Substrat<br />

und erhöht die Widerstandsfähigkeit gegen Salinität,<br />

Temperaturschwankungen und Krankheitserreger.<br />

• Kompatibel mit dem gesamten Biobizz-Sortiment.<br />

• Kompatibel mit hydroponischen Systemen.<br />

Für jedes Substrat:<br />

Keep it organic!


Nachrichten-Überblick <strong>06</strong>/<strong>21</strong> (auswahl)<br />

Seite 08 <strong>–</strong> TSchechisches Cannabismagazin Legalizace vor Gericht<br />

Seite 10 <strong>–</strong> Drittes deutsches Gericht zweifelt an Cannabisverbot<br />

Seite 10 <strong>–</strong> Amazon setzt sich bei Senatoren für US-Legalisierung ein<br />

Seite 11 <strong>–</strong> Studie: Nicht-Kiffer und Dauer-Stoner fahren gleich gut Auto<br />

Seite 12 <strong>–</strong> Italien: Legalisierung von Cannabis-Eigenanbau steht bevor<br />

Seite 14 <strong>–</strong> Grower-OMA geht mit MIttelfinger-Mugshot viral<br />

Seite 15 <strong>–</strong> IACM wird reorganisiert<br />

Seite 17 <strong>–</strong> Justin Bieber bringt eigene Joints raus


HIGH with a VIEW<br />

FOTO DER<br />

AUSGABE<br />

Auf der Cannabismesse<br />

Canapa Mundi in Rom<br />

hat man gut lachen <strong>–</strong><br />

angesichts der neuesten<br />

Entwicklungen in der<br />

italienischen Cannabisgesetzgebung<br />

wohl nicht<br />

zu Unrecht. Mehr dazu<br />

auf Seite 12.<br />

HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong> 7


Prozess<br />

Pressefreiheit<br />

gefährdet: Cannabismagazin<br />

Legalizace<br />

vor Gericht<br />

Bruntál <strong>–</strong> In Tschechien braut sich<br />

aktuell ein übler Angriff auf die<br />

Pressefreiheit zusammen. Die<br />

Zeitschrift „Legalizace“ und ihr<br />

Chefredakteur Robert Veverka<br />

wurden zum Druckschluss von<br />

<strong>Highway</strong> formell wegen „Anstiftung<br />

und Förderung der Toxikomanie“<br />

angeklagt. Das kann mit<br />

einer Freiheitsstrafe von bis zu<br />

fünf Jahren bestraft werden kann.<br />

Die erste Gerichtsverhandlung<br />

fand Anfang Oktober in der Stadt<br />

Bruntál in der Tschechischen<br />

Republik statt. Das Magazin<br />

Legalizace, eine zweimonatlich<br />

erscheinende Zeitschrift, die sich<br />

nicht nur dem Thema Cannabis<br />

widmet, hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

unvoreingenommene Informationen<br />

über Drogenfragen<br />

im Hinblick auf Menschenrechte<br />

und Umweltschutz zu liefern.<br />

Seit seiner Gründung im Jahr<br />

2010 hat das Magazin Interviews<br />

mit namhaften Persönlichkeiten,<br />

Artikel über die Drogengesetzgebung,<br />

Anbautechnologien und<br />

-methoden, Informationen über<br />

die Behandlung von Cannabis,<br />

Studien und wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse, Nachrichten aus<br />

der Tschechischen Republik und<br />

dem Ausland sowie Artikel über<br />

Geschichte und Kultur veröffentlicht.<br />

Nach tschechischem<br />

Recht gilt Cannabis als reguläre<br />

landwirtschaftliche Nutzpflanze<br />

und besitzt darüber hinaus den<br />

Status einer Heilpflanze, deren<br />

Anbau und Verarbeitung nach<br />

dem Gesetz ohne Sondergenehmigung<br />

zulässig ist. In Anbetracht<br />

dieser Tatsache betrachtet<br />

sieht die Zeitschrift Legalizace<br />

die strafrechtliche Anklage wegen<br />

„Anstiftung und Förderung der<br />

Toxikomanie“ nicht nur als einen<br />

Fall systematischen Versagens<br />

und nachweislicher Unkenntnis<br />

der Cannabisgesetzgebung durch<br />

die Strafverfolgungsbehörden an,<br />

sondern auch als einen groben<br />

Verstoß gegen die Meinungsfreiheit<br />

und das Recht auf Information,<br />

die in der tschechischen<br />

Charta der Grundrechte und -freiheiten<br />

garantiert sind.<br />

„Die Strafverfolgung,<br />

die kalkuliert, stigmatisierend<br />

und an der Grenze zur Unwahr-<br />

Chefredakteur Veverka<br />

heit ist und auf falschen Vermutungen<br />

und einer begrenzten<br />

Interpretation durch die Polizei<br />

beruht, dass der Anbau und die<br />

Verarbeitung von Cannabis automatisch<br />

illegal sind oder dass jede<br />

Erwähnung von Cannabis automatisch<br />

der ,Anstiftung zur Toxikomanie‘<br />

gleichkommt, stellt<br />

einen gefährlichen Präzedenzfall<br />

dar, der mit totalitärer Repression<br />

und Zensur vergleichbar<br />

ist. Ich betrachte es als meine<br />

Pflicht, nicht nur für das Existenzrecht<br />

des Magazins Legalizace<br />

zu kämpfen, sondern auch<br />

für die Rechte aller Print- und<br />

elektronischen Medien, die es<br />

jemals gewagt haben, das Wort<br />

,Cannabis‘ zu erwähnen <strong>–</strong> oder<br />

dies in Zukunft vorhaben”, sagte<br />

Robert Veverka, der Chefredakteur,<br />

zur Anklage. Von Anfang<br />

an war es das Ziel des Legalizace-Magazins,<br />

umfassende, objektive<br />

und ausgewogene Informationen<br />

über die Cannabispflanze<br />

in Bezug auf ihre botanischen,<br />

industriellen, medizinischen und<br />

rechtlichen Zusammenhänge zu<br />

liefern. Das Ziel war es auch, auf<br />

den desolaten Zustand der Drogenpolitik<br />

hinzuweisen, denn<br />

die derzeitige Prohibition erhöht<br />

Suchtgefahren und zielt in erster<br />

Linie auf die Unterdrückung von<br />

Risikogruppen ab. Das Magazin<br />

Legalizace hat seine Leserinnen<br />

und Leser nie zum Missbrauch<br />

von psychoaktiven Substanzen<br />

jeglicher Art angestiftet. Im<br />

Gegenteil, es hat die Rolle des<br />

Staates dort vertreten, wo etwa<br />

legale Cannabispatienten nicht<br />

ausreichend über den Umgang<br />

mit verschriebenem Cannabis<br />

und die möglichen Risiken und<br />

Nebenwirkungen des Cannabiskonsums<br />

informiert werden.<br />

2 KIFFER, 2 Meinungen<br />

THEMA: KIFFEN UND SPORT<br />

PRO <strong>–</strong> Kiffen und Sport, für mich<br />

gehört das zusammen. Das liegt<br />

wohl vermutlich daran, dass für<br />

mich einfach alles mit dem Kiffen<br />

zusammengehört. Also auch der<br />

Sport. Als Vorzeigekiffer stehe<br />

ich jeden Tag gegen sechs Uhr<br />

auf und mache montags bis samstags<br />

eine bis anderthalb Stunden<br />

Sport bevor es zur Arbeit geht.<br />

Vor dem Sport trinke ich meinen<br />

Morgenkaffee <strong>–</strong> und rauche eine<br />

kleine Tüte dazu. Wenn ich mal<br />

abends Sport mache, dann rauche<br />

ich sogar eine große Tüte vorher.<br />

Dann sind die Muskeln entspannt,<br />

der Kopf ist frei, für mich<br />

sind das perfekte Bedingungen,<br />

um Sport zu machen.<br />

Dazu muss ich übrigens<br />

sagen, dass ich es überhaupt<br />

nicht vertrage, wenn ich drei oder<br />

gar vier Tassen Kaffee vorm Sport<br />

getrunken habe statt den üblichen<br />

ein bis zwei Tassen. Wenn ich dann<br />

zu schnell mache, wird mir manchmal<br />

so schwindelig, dass ich mehrere<br />

Minuten Pause machen muss.<br />

Und das liegt eindeutig am Kaffee,<br />

nicht am Kiffen. Als weitere positive<br />

Vorteile des Cannabis sehe<br />

ich für mich, dass es die manchmal<br />

herrschende Langeweile beim<br />

Training vertreibt. Meistens mache<br />

ich Ausdauer- oder Krafttraining<br />

und besonders große Abwechslung<br />

kann man da nicht erwarten, vor<br />

allem, wenn man wie ich sechsmal<br />

die Woche trainiert. Mit etwas<br />

Musik oder einem Podcast fliegt<br />

die Zeit nach einem kleinen Joint<br />

hingegen nur so dahin.<br />

Und auch die minimalen<br />

körperlichen Veränderungen<br />

durch Cannabiskonsum bieten<br />

meines Erachtens nach einige Vorteile<br />

für Sportler: neben der Entspannung<br />

der Muskeln (die sich<br />

auch positiv auf eventuellen Muskelkater<br />

auswirkt) wird die Durchblutung<br />

angeregt und so werden die<br />

Muskeln stärker mit Blut versorgt,<br />

sodass sie noch schneller wachsen<br />

können. Weiterer positiver Nebeneffekt,<br />

sogar für Nicht-Sportler:<br />

kiffen macht sehr durstig. Und viel<br />

zu trinken ist fast noch wichtiger<br />

als Sport zu treiben. Die minimale<br />

Belastung für meine Lunge durch<br />

zwei, drei kleine Purjoints täglich<br />

mache ich übrigens durch meine<br />

Sporteinheiten mehr als wett. Ich<br />

fühl mich super!<br />

- Gregor Fröhlich<br />

CONTRA <strong>–</strong> Also, ich rauche ja auch<br />

gerne mein Weed, aber weder morgens<br />

noch vor dem Sport, auch<br />

wenn ich ebenfalls ein täglicher<br />

Konsument bin. Meinen Sport mache<br />

ich abends vor dem Abendessen,<br />

etwa jeden zweiten Tag. Aber<br />

ich würde niemals unmittelbar<br />

vorher einen Joint rauchen. Überhaupt<br />

rauche ich tagsüber nicht<br />

so viel, aber direkt vor dem Sport<br />

halte ich das für ausgeschlossen.<br />

Ich bin da offenbar noch vom alten<br />

Schlag: wenn ich einen Joint geraucht<br />

habe, dann werde ich müde<br />

und bekomme Hunger. Ich sehe<br />

wirklich nicht, wie ich das mit meinem<br />

Training verbinden könnte.<br />

Ich wage mich da auch etwas aus<br />

dem Fenster zu lehnen, indem ich<br />

behaupte, dass das nicht nur auf<br />

mich so zutrifft, sondern dass so<br />

einige Amateur-Sportler häufiger<br />

mal durch das Dicht-Sein von eigentlich<br />

eingeplanten Sporteinheiten<br />

abgehalten werden.<br />

Warum werden Joints<br />

hierzulande eigentlich immer<br />

noch hier und da Sportzigarette<br />

genannt? Die Bezeichnung konnte<br />

ich noch nie verstehen. Genauso<br />

wie die Eigenart vieler Europäer,<br />

Cannabis mit Tabak zu vermengen,<br />

um es zu rauchen. Das ist natürlich<br />

auch ganz allgemein keine<br />

förderliche Sache, aber wenn man<br />

Tabak konsumiert, ist die sportliche<br />

Leistungsfähigkeit zwangsläufig<br />

eingeschränkt. Für Cannabis<br />

gilt dies vermutlich nicht, falls man<br />

es (im Gegensatz zu mir) schafft,<br />

anschließend den inneren Schweinehund<br />

zu überwinden.<br />

Für Profi-Sportler sprechen<br />

natürlich auch noch die immer<br />

wieder anstehenden Doping-Tests<br />

gegen einen Einsatz von Cannabis.<br />

Auch wenn ich persönlich nicht erkennen<br />

kann, wie Cannabis beim<br />

Sport weiterhilft, ist mir dennoch<br />

bewusst, dass es tatsächlich einige<br />

Sportler gibt, die darauf schwören<br />

<strong>–</strong> in der Regel zur Schmerzlinderung,<br />

gelegentlich aber auch zur<br />

Leistungssteigerung. So ungern ich<br />

auch Cannabis in irgendeiner Form<br />

verboten sehe: wenn Sportler Cannabis<br />

zugegebenermaßen als Doping<br />

nutzen, dann sollte es wie alle anderen<br />

Mittel auch auf der Doping-Liste<br />

stehen. Wenn es als Sport-Medizin<br />

oder als Freizeit-Droge genutzt<br />

wird, allerdings natürlich nicht!<br />

- Christian Fromm<br />

8 HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong>


Studie<br />

Studie veröffentlicht:<br />

Legales Cannabis erhöht<br />

nicht den Konsum von<br />

Teenagern<br />

Ottawa <strong>–</strong> Seit bald drei Jahren<br />

ist nun Cannabis in ganz Kanada<br />

vollständig legalisiert. Natürlich<br />

nur für Volljährige. Dennoch<br />

gab es vorher Aufschreie<br />

von kanadischen Prohibitionisten,<br />

die behaupteten, dass die<br />

Kinder und Jugendlichen des<br />

Landes durch die Legalisierung<br />

für Erwachsene garantiert allesamt<br />

zu verkommenen Kiffern<br />

werden. Nun, nach drei Jahren,<br />

wurden solche Behauptungen<br />

nun durch eine neue Studie auf<br />

die Probe gestellt. Und es zeigt<br />

sich: keine der Befürchtungen<br />

hat sich bewahrheitet. Die<br />

Studie, die im „Journal of the<br />

Canadian Academy of Child &<br />

Adolescent Psychiatry“ veröffentlicht<br />

wurde, konnte keine<br />

Belege für die Behauptung finden,<br />

dass die Legalisierung des<br />

Cannabiskonsums für Erwachsene<br />

zu einem Anstieg des Cannabiskonsums<br />

bei Jugendlichen<br />

geführt oder sich anderweitig<br />

nachteilig auf das Leben kanadischer<br />

Kinder ausgewirkt hat.<br />

Die Forscher überprüften die<br />

Argumente, die zu den möglichen<br />

Folgen der Legalisierung<br />

für Jugendliche vorgebracht<br />

wurden, und konzentrierten<br />

sich dabei auf drei Hauptbedenken:<br />

dass die Prävalenz signifikant<br />

ansteigen würde, dass<br />

es eine größere Häufigkeit von<br />

Schäden für die jugendliche<br />

Gehirnentwicklung geben würde<br />

und dass es mehr Fälle von<br />

schweren psychischen Erkrankungen<br />

im Zusammenhang mit<br />

Cannabiskonsum geben würde.<br />

Eine jährliche Umfrage zum<br />

Drogenkonsum von Teenagern<br />

von 2018 bis 2019 ergab, dass<br />

18 Prozent der Schüler in den<br />

Klassenstufen 7 bis 12 angaben,<br />

Gras geraucht zu haben <strong>–</strong> genau<br />

derselbe Prozentsatz, der 2016<br />

bis 2017 Gras geraucht hatte,<br />

bevor das Kiffen legal wurde.<br />

Tatsächlich war der größte<br />

Anstieg des Cannabiskonsums<br />

nach der Legalisierung bei Erwachsenen<br />

über 45 Jahren zu<br />

verzeichnen, nicht bei Jugendlichen.<br />

Studien aus Colorado,<br />

dem ersten US-Bundesstaat,<br />

der den Cannabiskonsum legalisiert<br />

hat, berichten sogar,<br />

dass der Cannabiskonsum bei<br />

Minderjährigen seit der Legalisierung<br />

zurückgegangen ist.<br />

Die Beweise, die einen Zusammenhang<br />

zwischen legalem<br />

Gras und erhöhtem Konsum<br />

unter Jugendlichen widerlegen,<br />

sind sogar so überzeugend, dass<br />

selbst die US-Bundesdrogenbehörde<br />

DEA dies mittlerweile<br />

einräumte.<br />

Die kanadische Studie<br />

geht auch auf die Bedenken ein,<br />

dass der Cannabiskonsum für<br />

Personen unter 25 Jahren besonders<br />

gefährlich sei. Obwohl<br />

es einige Hinweise darauf gibt,<br />

dass regelmäßiger Konsum von<br />

Cannabis die kognitive Entwicklung<br />

jüngerer Erwachsener<br />

beeinträchtigen könnte, kamen<br />

die Autoren der Studie zu dem<br />

Schluss, dass die Forschung<br />

„möglicherweise das Risiko<br />

überbewertet“. Auch die Befürchtungen,<br />

dass legales Kiffen<br />

zu mehr psychischen Problemen<br />

bei Kindern und Jugendlichen<br />

führen würde, haben sich laut<br />

Studie als unbegründet erwiesen.<br />

In einigen Studien wurde<br />

zwar ein Zusammenhang zwischen<br />

dem Konsum von Gras<br />

und psychischen Erkrankungen<br />

festgestellt, aber die Forscher<br />

waren nie in der Lage, schlüssig<br />

festzustellen, dass Gras tatsächlich<br />

für psychische Probleme<br />

verantwortlich wäre. Viele neue<br />

Studien deuten nun eher darauf<br />

hin, dass diese Zusammenhänge<br />

dadurch erklärt werden können,<br />

dass Jugendliche, die mit<br />

psychischen Erkrankungen zu<br />

kämpfen haben, eher Cannabis<br />

konsumieren. Zusammenfassend<br />

kommen die Autoren der<br />

nun veröffentlichten Studie zu<br />

diesem Schluss: „Alles in allem<br />

bietet die Legalisierung von<br />

Cannabis <strong>–</strong> insbesondere in Anbetracht<br />

der schwerwiegenden<br />

negativen sozialen Auswirkungen<br />

der Kriminalisierung, vor<br />

allem für Jugendliche <strong>–</strong> nach<br />

wie vor das Potenzial, die öffentliche<br />

Gesundheit und das<br />

Wohlergehen der Cannabiskonsumenten<br />

und der Gesellschaft<br />

insgesamt besser zu schützen<br />

und daraus resultierende Vorteile<br />

zu erzielen.“<br />

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Justiz<br />

Drittes deutsches Gericht<br />

zweifelt an Cannabisverbot:<br />

Verfahren ausgesetzt<br />

Pasewalk <strong>–</strong> Wir schreiben das Jahr<br />

20<strong>21</strong>. Autos fahren von alleine,<br />

menschengemachte Maschinen<br />

überfliegen den Mars und Cannabis<br />

ist in Deutschland immer noch<br />

illegal. Nicht nur möchte das ein<br />

großer Teil der Bevölkerung nicht<br />

mehr, auch viele Politiker sehen<br />

mittlerweile endlich klar und fordern<br />

ein Ende der Prohibition.<br />

Und auch die Judikative hält das<br />

peinliche und Leid verursachende<br />

Cannabisverbot immer häufiger für<br />

nicht mehr für zeitgemäß. Wie wir<br />

bereits mehrfach berichteten, hat<br />

der Deutsche Hanfverband (DHV)<br />

2019 die „Justizkampagne“ ins<br />

Leben gerufen <strong>–</strong> mit dem erklärten<br />

Ziel, das Cannabisverbot vor das<br />

Bundesverfassungsgericht zu bringen.<br />

Denn seit dem letzten grundsätzlichen<br />

Urteil des Bundesverfassungsgerichts<br />

zu Cannabis im<br />

Jahr 1994 ist mehr als ein Vierteljahrhundert<br />

vergangen. Der DHV<br />

ruft deutsche Richter daher dazu<br />

LEgalisierung<br />

Amazon setzt sich<br />

bei Senatoren für<br />

US-Legalisierung ein<br />

Seattle <strong>–</strong> Seit in der Bundesrepublik<br />

nach der denkwürdigen<br />

Bundestagswahl Ende September<br />

die Ampel für eine zumindest<br />

irgendwie fortschrittlichere<br />

Cannabispolitik (fast schon) auf<br />

Grün steht, blicken viele Cannabisfreunde<br />

erstmals nach einer<br />

16-jährigen Durststrecke wieder<br />

mit mal mehr, mal weniger<br />

vorsichtigem Optimismus in die<br />

Zukunft. Ob zurecht, das werden<br />

wir wohl schon ziemlich bald erfahren.<br />

Doch ganz unabhängig<br />

davon, wie es in Deutschland<br />

weitergehen wird und welches<br />

Parteienkonglomerat nach der<br />

Regierungsmacht greifen wird;<br />

die globale Legalisierungsbewegung<br />

hat seit Kurzem einen<br />

äußerst mächtigen neuen Partner<br />

an ihrer Seite: Versandhandelsriese<br />

Amazon wird zum waschechten<br />

Cannabis-Lobbyisten.<br />

Bereits vor ein paar Monaten<br />

ließ das umstrittene Unternehmen<br />

verlautbaren, seine Mitarbeiter<br />

nicht mehr auf Cannabis<br />

auf, einen konkreten Normenkontrollantrag<br />

nach Art 100 Abs.1 GG<br />

zu stellen, damit das Bundesverfassungsgericht<br />

das Cannabisverbot<br />

auf seine Richtigkeit überprüft.<br />

Der bekannte Legalisierungsbefürworter<br />

Jugendrichter Andreas<br />

Müller war <strong>–</strong> noch 2019 <strong>–</strong> der erste<br />

Richter, der den Antrag unterstützte<br />

und einen Normenkontrollantrag<br />

an die Richter in Karlsruhe geschickt<br />

hat, in dem auf 140 Seiten<br />

dargelegt wurde, warum das Cannabisverbot<br />

in Deutschland als verfassungswidrig<br />

und willkürlich eingestuft<br />

werden müsse. Theoretisch<br />

eine Möglichkeit, sollte das Bundesverfassungsgericht<br />

so entscheiden,<br />

die Cannabis-Prohibition für<br />

ungültig zu erklären. Bis auf einen<br />

abgewehrten Befangenheitsantrag<br />

gegen Richter Müller ist aber noch<br />

wenig passiert.<br />

Daher umso erfreulicher,<br />

dass vor Kurzem <strong>–</strong> fast zwei<br />

Jahre nach dem Antrag von Richter<br />

Müller <strong>–</strong> ein zweiter Richter<br />

den Schritt unternahm und einen<br />

entsprechenden Normenkontrollantrag<br />

ans Bundesverfassungsgericht<br />

schickte. Denn im Rahmen<br />

der Urteilsfindung in einem Cannabisbesitz-Delikt<br />

um schlaptesten<br />

lassen zu wollen (in den<br />

USA eine gängige Praxis an<br />

vielen Arbeitsplätzen) und kündigte<br />

an, den entsprechenden<br />

demokratischen Gesetzentwurf<br />

(MORE Act) zur landesweiten<br />

US-Legalisierung zu unterstützen.<br />

Mit einer Aktualisierung<br />

seiner Unternehmens-Policy<br />

konkretisiert Amazon nun die<br />

eigene Position bezüglich der<br />

amerikanischen Cannabispolitik.<br />

Was man dort lesen kann, dürfte<br />

Cannabisfreunde auf der ganzen<br />

Welt in Entzückung versetzen:<br />

mit schriftlichen Gesuchen an<br />

diverse einflussreiche US-Senatoren<br />

hat das Unternehmen<br />

von Jeff Bezos bereits damit<br />

begonnen, sich aktiv für einen<br />

dauerhaften und einheitlichen<br />

Umschwung in der Cannabisgesetzgebung<br />

einzusetzen. Darin<br />

wird unter anderem deutlich,<br />

dass Amazon mit der Auffassung<br />

der US-Demokraten konform<br />

pe 0,4 Gramm beschlichen das<br />

Amtsgericht Münster „Bedenken<br />

gegen den Erlass des beantragten<br />

Strafbefehls“. Und Mitte August<br />

schloss sich ein drittes Gericht<br />

an: nach den Amtsgerichten Bernau<br />

und Münster gab es auch am<br />

Amtsgericht Pasewalk erhebliche<br />

Zweifel an der geltenden Rechtsprechung<br />

im Bereich Cannabis.<br />

Deshalb hat auch dieses Gericht<br />

ein Verfahren ausgesetzt und<br />

sich an das Bundesverfassungsgericht<br />

gewandt. „Das Amtsgericht<br />

Pasewalk in Mecklenburg-Vorpommern<br />

hat mit Beschluss vom<br />

29. Juni 20<strong>21</strong> ein dort anhängiges<br />

Strafverfahren ausgesetzt und die<br />

Akten dem BVerfG nach 100 Abs.<br />

1 GG zur Entscheidung über die<br />

Frage vorgelegt, ob verschiedene<br />

Strafvorschriften des Betäubungsmittelgesetzes<br />

<strong>–</strong> soweit sie den<br />

Besitz von Cannabis-Produkten<br />

betreffen <strong>–</strong> mit dem Grundgesetz<br />

vereinbar sind”, so der Pressesprecher<br />

des Bundesverfassungsgerichts.<br />

Das Verfahren sei nun in<br />

Bearbeitung. Ein Entscheidungstermin<br />

ist aber, wie auch bei den<br />

anderen beiden Vorlagen aus Bernau<br />

und Münster, derzeit nicht absehbar.<br />

geht, dass die Cannabisprohibition<br />

vor allem ein Instrument<br />

der Unterdrückung von „people<br />

of color“ darstelle und zu einem<br />

Teufelskreis aus Kriminalität,<br />

Haft, Armut und Arbeitslosigkeit<br />

führe. Nur um das an dieser Stelle<br />

noch einmal festzuhalten: natürlich<br />

hat Amazon dabei auch<br />

Eigeninteressen und natürlich<br />

läuft deshalb längst nicht alles<br />

gut in den Versandlagern. Doch<br />

Amazons unverblümter Vorstoß<br />

könnte zukünftig jedenfalls auch<br />

andere Konzerne dazu ermutigen,<br />

ihre Unternehmens-Philosophie<br />

hinsichtlich Cannabis<br />

auf den Prüfstand zu stellen.<br />

Vernünftige Leute gibt’s schließlich<br />

in jedem Unternehmen vom<br />

Lager bis hinauf in die Chefetage,<br />

und manchmal ist alles, was<br />

es zum Umdenken braucht, ein<br />

kleiner Wink mit dem Zaunpfahl<br />

von einem der mächtigsten Konzerne<br />

der Welt.<br />

Zugestellt!<br />

Liebe<br />

Daniela Ludwig,<br />

bald hast du es geschafft!<br />

Die letzten<br />

zwei, drei Jahre<br />

müssen dir wie eine<br />

Ewigkeit vorgekommen<br />

sein. Du musstest<br />

dich viele Monate lang<br />

mit einem unbequemen<br />

Thema befassen,<br />

das dich nicht mal die<br />

Bohne interessiert.<br />

Und von dem du auch<br />

überhaupt gar keine<br />

Ahnung hast. Klar, da<br />

kann es dann auch mal<br />

passieren, dass der<br />

eigene Instagram-Account<br />

von wildgewordenen<br />

Hanf-Bots<br />

belagert wird, die<br />

ihren Unmut in den<br />

Kommentaren in teils<br />

blumigster Ausdrucksweise<br />

kundtun. Wie<br />

anstrengend muss<br />

es sein, das eigene<br />

Nichtwissen, die<br />

himmelschreiende Ignoranz<br />

dauernd unter<br />

die Nase gerieben zu<br />

bekommen? Immerhin<br />

hat es sich bestimmt<br />

für dich gelohnt, die<br />

Legalisierung bis auf<br />

Weiteres schlechtzureden.<br />

Wo werden wir<br />

dich in Zukunft wiedersehen?<br />

Im EU-Parlament<br />

vielleicht?<br />

Im Aufsichtsrat von<br />

Oettinger oder doch in<br />

der Brokkoli-Zucht?<br />

Liebe Daniela, bald<br />

hast du es geschafft<br />

<strong>–</strong> und wir zum Glück<br />

auch.<br />

Herzlichst,<br />

<strong>Highway</strong><br />

10 HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong>


Studie<br />

Fahrtauglichkeit:<br />

Nicht-Kiffer und<br />

Dauer-Stoner fahren<br />

gleich gut Auto<br />

Aurora <strong>–</strong> Die Fahrtauglichkeit und<br />

das Autofahren <strong>–</strong> ein Thema, mit<br />

dem sich leider jeder Cannabiskonsument<br />

im Besitz eines Führerscheines<br />

auseinandersetzen<br />

muss. Aus Konsumentensicht<br />

gibt es da in der Regel zwei Ansichten.<br />

Die einen fahren niemals<br />

Auto, wenn sie gekifft haben.<br />

Entweder aus Prinzip oder weil<br />

sie einfach das Gefühl haben,<br />

unter dem Einfluss von Cannabis<br />

nicht sicher fahren zu können.<br />

Und die anderen fahren in aller<br />

Regel einfach trotzdem. Und<br />

zwar, weil sie das Gefühl haben,<br />

sicher fahren zu können. Letztere<br />

berufen sich dann, nicht völlig<br />

unverständlich, auch gerne darauf,<br />

dass sie ja sowieso den Führerschein<br />

weggenommen kriegen,<br />

falls sie mal getestet werden sollten,<br />

auch wenn sie nüchtern Auto<br />

fahren. Denn wer regelmäßig<br />

kifft, der ist permanent über dem<br />

in Deutschland gültigen Blut-<br />

THC-Grenzwert von praktisch<br />

null. Und das heißt in der Praxis,<br />

dass man dann auch den Führerschein<br />

abgenommen bekommt,<br />

wenn man am Abend oder sogar<br />

auch nur am Wochenende zuvor<br />

am Joint gezogen hat und schon<br />

längst wieder vollständig nüchtern<br />

ist.<br />

Die Cannabiskonsumenten<br />

lassen sich also diesbezüglich<br />

in zwei Lager einteilen.<br />

Diejenigen, die nicht berauscht<br />

fahren, und die, die es dennoch<br />

tun. Und die, die es tun, behaupten<br />

wohl alle, dass es auch<br />

problemlos funktioniert. Und<br />

das regelmäßige Ausbleiben von<br />

Unfällen gibt ihnen so gesehen<br />

irgendwo auch recht. Wer 20 Jahre<br />

lang täglich nach dem Kiffen<br />

Auto fährt und noch nie einen<br />

Unfall gebaut hat, darf wohl über<br />

sich selbst behaupten, dass das<br />

klappt. Das Schöne ist ja auch,<br />

dass im Gegensatz zum Alkohol,<br />

Cannabiskonsumenten hervorragend<br />

einschätzen können, ob<br />

sie sich fahrtauglich fühlen oder<br />

nicht. Und dann dementsprechend<br />

ihr Handeln ausrichten<br />

können. Aber ist das wirklich so?<br />

Oder nur die blühende Fantasie<br />

von Rauschgift-Haschern? Eine<br />

neue Studie wollte das jetzt he-<br />

rausfinden, also ob und wie sich<br />

der akute Cannabisrausch auf<br />

die Fahrtauglichkeit von Autofahrern<br />

auswirkt. Dazu wurden<br />

drei Vergleichsgruppen angelegt.<br />

31 tägliche Cannabiskonsumenten<br />

standen 24 Gelegenheitskonsumenten<br />

gegenüber, die etwa<br />

ein- bis zweimal pro Woche Marihuana<br />

oder Haschisch konsumieren.<br />

Die dritte Gruppe wurde<br />

aus 30 Nicht-Kiffern gebildet.<br />

Alle Gruppen wurden an einem<br />

Fahrsimulator getestet und verglichen.<br />

Die beiden Cannabiskonsumenten-Gruppen<br />

mussten vorher<br />

Marihuana konsumieren. Und<br />

die Ergebnisse sind durchaus interessant.<br />

Der Fahrsimulator ermittelte<br />

zwei Messwerte bezüglich<br />

des Fahrverhaltens. Einmal<br />

die Standardabweichung von<br />

der Mittelposition der Fahrspur<br />

und dazu die Geschwindigkeit<br />

in Bezug auf die vorgeschriebene<br />

Höchstgeschwindigkeit in simulierten<br />

Stadtverkehrsszenarien.<br />

Jeweils direkt nach Cannabiskonsum<br />

und 30 Minuten später.<br />

Das gerauchte Marihuana hatte<br />

zwischen 15 und 30 Prozent<br />

THC. Die durchschnittlichen<br />

THC-Cannabinoid-Konzentrationen<br />

im Vollblut nach dem<br />

Rauchen betrugen THC = 6,4 ±<br />

5,6 ng/ml, THC-COOH = 10,9<br />

± 8,79 ng/ml bei Gelegenheitskonsumenten<br />

und THC = 36,4<br />

± 37,4 ng/ml, THC-COOH =<br />

98,1 ± 90,6 ng/ml bei täglichen<br />

Konsumenten. (Zum Vergleich:<br />

in Deutschland bekommt man<br />

bei mehr als 1 ng/ml den Führerschein<br />

dauerhaft entzogen.)<br />

Auf einer Skala von 0 bis 100<br />

war der Wert für das subjektive<br />

High nach dem Konsum bei<br />

Gelegenheitskonsumenten und<br />

täglichen Konsumenten ähnlich<br />

(52,4 bzw. 47,2). Die Ergebnisse:<br />

Die Fahrtauglichkeit von Dauer-Konsumenten<br />

direkt nach dem<br />

Rauchen von Cannabis war praktisch<br />

gleichauf mit derjenigen der<br />

Nicht-Kiffer. Nur die Gruppe der<br />

Gelegenheitskonsumenten fuhr<br />

im statistisch signifikanten Bereich<br />

minimal schlechter als die<br />

Kontrollgruppe, aber keinesfalls<br />

in besorgniserregendem Ausmaß.<br />

Wer hätte das gedacht? Nun, vermutlich<br />

alle Kiffer, die auch unter<br />

direktem Cannabiseinfluss ihr<br />

Auto durch die Gegend bewegen.<br />

Die täglichen Kiffer fuhren im<br />

Schnitt übrigens etwa anderthalb<br />

Stundenkilometer langsamer als<br />

die beiden anderen Gruppen.<br />

BuST<br />

Dealer schläft<br />

versehentlich auf Handy<br />

ein und tätigt Notruf<br />

Waldbröl <strong>–</strong> Es gibt mal wieder<br />

Neues aus der Kategorie<br />

„dumm gelaufen“ zu berichten.<br />

Und diesmal ist es wirklich<br />

richtig dumm gelaufen.<br />

Neulich ging in der Rettungsleitstelle<br />

Waldbröl gegen ein<br />

Uhr nachts ein merkwürdiger<br />

Notruf ein: denn am anderen<br />

Ende der Leitung bat niemand,<br />

wie man es erwarten dürfte,<br />

um Hilfe. Nein, der Anrufer<br />

schnarchte vielmehr friedlich<br />

vor sich hin anstatt seine Notlage<br />

zu beschreiben. Als sich<br />

die seltsamen Anrufe über die<br />

Nacht häuften, wurden zur Sicherheit<br />

Polizeibeamte an die<br />

zur Telefonnummer ermittelte<br />

Wohnadresse geschickt. Ein<br />

nichtsahnender junger Mann<br />

öffnete verdutzt die Tür und<br />

konnte die merkwürdige Geschichte<br />

schnell aufklären: ein<br />

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Bekannter sei auf der Couch<br />

über dem Handy eingeschlafen,<br />

wodurch er unabsichtlich<br />

einige Notrufe getätigt haben<br />

musste. Der inzwischen wieder<br />

erwachte Anrufer fiel zunächst<br />

aus allen Wolken. Er konnte es<br />

selbst kaum glauben, sah die<br />

Geschichte dann aber mit Blick<br />

auf den eigenen Anrufverlauf<br />

bestätigt. So schnell und plausibel<br />

die merkwürdigen Anrufe<br />

auch erklärt werden konnten,<br />

so schwer taten sich die beiden<br />

jungen Männer in der Folge<br />

allerdings damit, darzulegen,<br />

wieso es in der Wohnung gerade<br />

so streng nach Marihuana<br />

roch. Das war aber auch eigentlich<br />

gar nicht mehr nötig, denn<br />

es dauerte nicht lange, bis die<br />

Beamten vor Ort eine nicht<br />

unbeträchtliche Menge Marihuana,<br />

verpackt in mehrere<br />

Plastiktüten zu jeweils etwa 50<br />

Gramm, sowie diverse andere<br />

Drogen fanden und beschlagnahmten.<br />

Die beiden jungen<br />

Männer im Alter von <strong>21</strong> und 23<br />

Jahren werden sich nun vor Gericht<br />

verantworten müssen.<br />

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HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong> 11


Legalisierung<br />

Italien: Legalisierung<br />

von Cannabis-Eigenanbau<br />

steht bevor<br />

Rom <strong>–</strong> Diese Meldung kommt<br />

dann doch irgendwie überraschend:<br />

Legalisierung in Italien?<br />

So ähnlich, denn Italien wird<br />

den Eigenanbau von Cannabis<br />

auf dem Balkon oder im Garten<br />

per Gesetz legalisieren. Dieser<br />

Vorgang ist in Europa bislang<br />

einmalig, auch wenn an manchen<br />

Orten dabei ein Auge zugedrückt<br />

wird, etwa in Holland<br />

oder Spanien. Doch wie kommt<br />

es zu dieser Teil-Legalisierung in<br />

Italien? Zugrunde liegt ein Urteil<br />

des Obersten Gerichts, das<br />

Ende 2019 für Aufsehen sorgte.<br />

Dort wurde, am Fall eines Cannabis-Growers<br />

mit zwei Pflanzen<br />

für den Eigenbedarf, entschieden,<br />

dass dies in Italien kein<br />

Verbrechen mehr darstellen darf.<br />

Der gesunde Menschenverstand<br />

hatte also ausnahmsweise einmal<br />

gesiegt. Die Schlüsselwörter des<br />

Urteils waren „minimale Cannabismengen“<br />

sowie „mit rudimentären<br />

Mitteln hergestellt“.<br />

Da diese Vorgaben erst einmal<br />

exakter ausformuliert werden<br />

mussten <strong>–</strong> und natürlich auch,<br />

weil Politik ein langsames Geschäft<br />

ist <strong>–</strong> dauerte es nun bald<br />

zwei Jahre, bis ein Gesetz aus<br />

dem Urteil werden soll. Und dieses<br />

sieht vor, dass Italiener bald<br />

bis zu vier Cannabispflanzen daheim<br />

anbauen dürfen. Allerdings<br />

im Garten oder auf dem Balkon,<br />

Kunstlicht scheint nicht vorgesehen<br />

zu sein. Mit der italienischen<br />

Sonne dürften da aber größere<br />

Erträge möglich sein, wenn man<br />

es drauf anlegt.<br />

Ein großer Schritt für<br />

Italien, das eine der höchsten<br />

Pro-Kopf-Kiffer-Dichten Europas<br />

hat und in dem sieben von<br />

zehn Haftinsassen wegen Drogen<br />

einsitzen. Und das meist wegen<br />

Mengen, wo selbst die deutsche<br />

Polizei nur gelangweilt mit den<br />

Achseln zuckt. Ab fünf Gramm<br />

Marihuana oder Haschisch drohen<br />

in Italien zum heutigen<br />

Stand bereits Haft. Auch das<br />

soll abgeschwächt werden. Selbst<br />

der Handel mit leichten Drogen<br />

soll mit maximal einem Jahr Gefängnis<br />

bestraft werden anstatt<br />

wie bislang mit maximal sechs<br />

Jahren. Und für die Mafia, die<br />

für große Teile des italienischen<br />

Cannabis-Handels zuständig ist,<br />

dürften die neuen Regeln einige<br />

Umsatzeinbußen bedeuten.<br />

„Das neue Gesetz ist ein schwerer<br />

Schlag gegen die Mafia, die<br />

den Handel sowohl mit harten<br />

als auch mit leichten Drogen<br />

kontrolliert“, betont Ricardo<br />

Magi von der liberalen Kleinpartei<br />

Mehr Europa, der die nun<br />

vorgebrachte Gesetzes-Vorlage<br />

zur Umsetzung der Teil-Legalisierung<br />

eingebracht hat. Sozusagen<br />

eine Win-Win-Situation<br />

für die gesamte italienische Gesellschaft.<br />

Die Justizkommission<br />

der Römer Abgeordnetenkammer<br />

hat nun für das neue Gesetz bereits<br />

grünes Licht gegeben. Und<br />

so wird der Gesetzesentwurf im<br />

nächsten Schritt im Plenum der<br />

Abgeordnetenkammer <strong>–</strong> der größeren<br />

der beiden Parlamentskammern<br />

Italiens <strong>–</strong> debattiert. Aber<br />

natürlich wird auch und gerade<br />

HIGH<br />

LOW<br />

HIGH & LOW <strong>–</strong> Gewinner & Verlierer<br />

im italienischen Parlament über<br />

alles und jedes gestritten. Bei einem<br />

Thema wie Cannabis erst<br />

recht. Und so kündigten die politisch<br />

rechts stehenden Parteien in<br />

einem wahren Aufschrei Widerstand<br />

an. So kündigte etwa Alessandro<br />

Cattaneo von der Forza<br />

Italia von Ex-Premier Silvio Berlusconi<br />

an, dass die Rechtsparteien<br />

alles unternehmen würden,<br />

um das Gesetz zu blockieren.<br />

„Wenn der private Cannabis-Anbau<br />

zu den Prioritäten der Linken<br />

Deutsche Cannabiskonsumenten<br />

Gut für deutsche Kiffer: die CDU hat<br />

bei der Bundestagswahl ein historisch<br />

schlechtes Ergebnis eingefahren. Und<br />

das Beste daran: um die Kungel-Partei<br />

zu durchschauen, hat der Deutsche<br />

gerade einmal schlappe 16 Jahre gebraucht!<br />

Für ihre Progressivität waren<br />

die Bundesbürger ja noch nie bekannt,<br />

daher sollte man die Freude über das<br />

aus CDU-Perspektive vernichtende<br />

Wahlergebnis jetzt auch einfach mal<br />

zulassen und „Danke, Merkel!“ sagen.<br />

Lidl<br />

Tja, da wollte der Discounterriese auch<br />

endlich einmal so richtig vom Hanf- und<br />

CBD-Boom profitieren, und dann so was:<br />

die bayrische Exekutive machte Lidl einen<br />

fetten Strich durch die Rechnung und<br />

beschlagnahmte einfach mal einen Großteil<br />

der natürlich unberauschenden Ware.<br />

Aber es geht noch schlimmer: offenbar<br />

wurden tatsächlich THC-Grenzwerte<br />

überschritten. Wieder mal komplett unnötig,<br />

aber wieso sollten ausgerechnet die<br />

großen Player davonkommen?<br />

und der Fünf Sterne gehört, dann<br />

steht es schlecht um Italien“, erklärte<br />

der Chef der rechtsnationalen<br />

Lega Matteo Salvini. Im<br />

Parlament sind aber trotzdem die<br />

Legalisierungs-Befürworter in der<br />

Mehrheit. Neben der Kleinpartei<br />

Mehr Europa unterstützen auch<br />

die Linksparteien, die Sozialdemokraten<br />

sowie die Fünf-Sterne-Protestbewegung<br />

das neue Gesetz.<br />

So wie es aussieht, wird es<br />

also tatsächlich bald Wirklichkeit<br />

werden. Glückwunsch, Italien!<br />

Kurios<br />

Dieb klaut Cannabispflanzen<br />

von Balkon<br />

im 2. Stock<br />

Bern <strong>–</strong> Seine Cannabispflanzen<br />

einfach auf dem eigenen Balkon<br />

des Mehrfamilienhauses anzubauen<br />

ist verdammt leichtsinnig:<br />

wo Cannabis nach wie vor verboten<br />

ist, muss man jederzeit mit<br />

neugierigen Nachbarn oder sogar<br />

einem Besuch der Polizei rechnen,<br />

wenn man seine Pflanzen<br />

so offenherzig präsentiert. Dass<br />

man das Thema Cannabis in der<br />

Schweiz generell etwas lockerer<br />

nimmt als etwa in Deutschland,<br />

könnte einen Mann aus Bern<br />

dazu verführt haben, nichtsdestotrotz<br />

alle Vorsicht in den Wind zu<br />

schießen. Vier Cannabispflanzen<br />

standen auf seinem Balkon, nach<br />

Angaben des Hobby-Growers<br />

ziemlich gut einsehbar und so<br />

gar nicht versteckt. Des Öfteren<br />

hätten sich Passanten über die<br />

Gewächse gefreut oder ihr Erstaunen<br />

ausgedrückt, ein echter<br />

Hingucker eben. Doch nun sind<br />

drei der vier Pflanzen verschwunden<br />

und tatsächlich hat die Polizei<br />

diesmal nicht ihre Finger im Spiel<br />

<strong>–</strong> offenbar hatte sich ein Dieb am<br />

blühenden Besitz des Berners zu<br />

schaffen gemacht. Eine Leiter, mit<br />

der sich der Langfinger den Weg<br />

in den zweiten Stock geebnet hatte,<br />

fand der cannabisfreundliche<br />

Mieter noch an seine<br />

Balustrade gelehnt vor<br />

<strong>–</strong> ganz schön dreist.<br />

Von den drei Pflanzen<br />

fehlt dagegen bis<br />

heute jede Spur, was<br />

laut ihrem ehemaligen<br />

Besitzer aber halb<br />

so wild sei, da er das<br />

Kiffen kürzlich aufgegeben<br />

habe. Laut des<br />

Opfers war das Cannabis<br />

zum Zeitpunkt<br />

des Diebstahls zudem<br />

weder erntebereit noch<br />

in gutem Allgemeinzustand<br />

<strong>–</strong> also entweder<br />

hatte da jemand keine<br />

Ahnung oder es gerade<br />

einfach echt nötig.<br />

Der Balkon des Opfers<br />

12 HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong>


Bust<br />

Growende OMA geht mit<br />

MIttelfinger-Mugshot<br />

viral<br />

Jackson <strong>–</strong> Den Preis für den besten<br />

Mugshot des Jahres dürfte sie<br />

jetzt schon sicher haben. Peggy<br />

Brewington, eine ältere Frau aus<br />

dem US-Bundesstaat Tennessee,<br />

hätte auf diese zweifelhafte Ehre<br />

aber wohl lieber verzichtet. Die<br />

schätzungsweise 65- bis 75-jährige<br />

Dame (ihr Alter wurde nicht<br />

veröffentlicht) kann man wohl<br />

als im besten Sinn rüstig beschreiben.<br />

Wie rüstig die Gute<br />

aber wirklich ist, das wird spätestens<br />

beim Blick auf das erwähnte<br />

Polizeifoto klar: mit einem stahlharten<br />

Blick irgendwo zwischen<br />

Trotz und Empörung, der jedem<br />

Polizeifotografen Albträume bescheren<br />

dürfte, reckt sie den Behörden<br />

gleich zwei ausgestreckte<br />

Peggy Brewington vor der Linse des Polizeifotografen<br />

Mittelfinger entgegen. Herrlich!<br />

Die Ermittlungsbeamten hatten<br />

im Nachgang längerer Ermittlungen<br />

auf dem Grundstück<br />

Brewingtons illegales Cannabis<br />

vermutet. Zu Recht, wie sich herausstellen<br />

sollte. Denn obwohl<br />

die Cannabisliebhaberin angegeben<br />

hatte, nur etwa 30 Gramm<br />

im Haus zu haben, fanden die<br />

Polizisten nach Durchsuchung<br />

des Grundstücks gut neun Kilo<br />

Marihuana sowie um die 40<br />

Cannabispflanzen. Auch auf einem<br />

nahegelegenen Grundstück<br />

wurden weitere Pflanzen und<br />

weiteres Marihuana entdeckt<br />

<strong>–</strong> kein Wunder, dass es mit der<br />

Laune der Seniorin daraufhin<br />

augenscheinlich ziemlich schnell<br />

abwärts ging.<br />

Der US-Bundesstaat<br />

Tennessee genießt unter amerikanischen<br />

Cannabisfreunden übrigens<br />

den zweifelhaften Ruf als<br />

„Insel der Prohibition“, da bisher<br />

noch nicht einmal die medizinische<br />

Nutzung von Cannabis legalisiert<br />

wurde. Bezeichnend, dass<br />

man sich auf Seiten der Behörden<br />

genötigt sah, die ausgestreckten<br />

Mittelfinger auf dem Foto mit<br />

Emojis unkenntlich zu machen.<br />

Alte Damen wegen Cannabis wie<br />

Schwerverbrecher zu behandeln ist<br />

okay <strong>–</strong> aber so einen Mittelfinger,<br />

den kann man natürlich niemandem<br />

zumuten… Umfragen zufolge<br />

unterstützen die Wähler in Tennessee<br />

übrigens Cannabis durchweg,<br />

aber der Bundesstaat hat kein Verfahren<br />

für Wählerinitiativen wie<br />

viele andere. Zumindest medizinisches<br />

Cannabis hat jedoch gute<br />

Chancen, in Tennessee im kommenden<br />

Jahr durch die Regierung<br />

selbst legalisiert zu werden.<br />

Cannabusiness<br />

Legale Marihuana-<br />

Verkäufe in den USA:<br />

43 Milliarden Dollar Umsatz<br />

pro Jahr erwartet<br />

US-Bevölkerung. Durch die weiteren<br />

Legalisierungen, die in den<br />

Vereinigten Staaten in Zukunft<br />

umgesetzt werden, werden illegale<br />

Dealer daher auch weiter Umsatzeinbußen<br />

erfahren müssen.<br />

mussten, verdienen diese ebenfalls<br />

noch genug. Dadurch, dass<br />

in vielen US-Bundesstaaten nur<br />

medizinisches, nicht aber Freizeit-Cannabis<br />

erlaubt ist, in manchen<br />

Staaten sogar noch keines<br />

2025 werden die illegalen Grasverkäufe<br />

voraussichtlich auf unter<br />

60 Milliarden Dollar pro Jahr<br />

schrumpfen. Selbst dann wird<br />

der Schwarzmarkt also immer<br />

noch 58 Prozent des gesamten<br />

Washington D.C. <strong>–</strong> Dort, wo die<br />

Amerikaner Marihuana legalisiert<br />

haben, müssen die Schwarzmarkthändler<br />

ganz schön ihre<br />

Gewinne reduzieren. Denn die<br />

US-Bürger nehmen äußerst gerne<br />

das Angebot mit dem legalen<br />

Cannabis wahr, wo angeboten. Es<br />

gibt dort aber auch eine leckere<br />

Auswahl! Und so sind die Verkäufe<br />

von legalem Marihuana in<br />

den USA heftig. Für 20<strong>21</strong> wird<br />

ein Umsatz von 25 Milliarden<br />

Dollar erwartet. Legales Freizeitund<br />

Medizinalcannabis sind in<br />

dieser Zahl zusammen erfasst.<br />

Im vergangenen Jahr<br />

gab es bereits 20 Milliarden Dollar<br />

Umsatz in den USA durch<br />

legale Marihuana-Verkäufe. Das<br />

wird wohl nicht zuletzt an der<br />

Pandemie gelegen haben. Und<br />

auch Connecticut, New Jersey,<br />

New Mexico, New York, Vermont<br />

und Virginia arbeiten derzeit<br />

daran, die Märkte für den<br />

Konsum durch Erwachsene zu eröffnen.<br />

Im Jahr 2025 könnte es im<br />

Land bis zu 5,4 Millionen registrierte<br />

medizinische Cannabispatienten<br />

geben. Das entspricht<br />

fast zwei Prozent der gesamten<br />

Für 2025 wird bereits ein Umsatz<br />

von 43 Milliarden Dollar für legale<br />

Cannabis-Verkäufe erwartet,<br />

so ein aktueller Bericht von New<br />

Frontier Data.<br />

Doch auch wenn die<br />

illegalen Dealer einen großen<br />

Stück vom Kuchen abgeben<br />

von beidem, sind die Schwarzmarktverkäufe<br />

ebenfalls gigantisch.<br />

Ja, sogar noch viel höher:<br />

schätzungsweise 66 Milliarden<br />

Dollar entfielen auf den Schwarmarkt,<br />

wo also immer noch 76<br />

Prozent aller Marihuana-Verkäufe<br />

in Amerika getätigt werden. Bis<br />

Legale Cannabisprodukte<br />

jährlichen Cannabisumsatzes des<br />

Landes abdecken. Es gibt jedoch<br />

einen wichtigen Faktor, der diese<br />

Prognosen völlig verändern könnte.<br />

Und zwar eine landesweite Legalisierung,<br />

deren Umsetzung in<br />

den kommenden Jahren durchaus<br />

denkbar ist.<br />

14 HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong>


Legalisierung<br />

Luxemburg: Cannabis-<br />

Legalisierung abgesagt!<br />

Privat-Anbau wird<br />

erlaubt<br />

Luxemburg <strong>–</strong> Kiffen in Luxemburg<br />

bald ganz legal? Ja, so haben<br />

es die luxemburgischen Politiker<br />

2018 versprochen. Das und kostenlosen<br />

öffentlichen Personennahverkehr.<br />

Letzteres ist natürlich<br />

ebenfalls sehr erfreulich und<br />

wurde auch schnell umgesetzt,<br />

doch die angestrebte Legalisierung<br />

von Cannabis ist hingegen<br />

bislang nicht erfolgt. Zwei maßgeblich<br />

an der Ausarbeitung des<br />

Regierungsprogramms beteiligte<br />

Politiker sind inzwischen auch<br />

nicht mehr im Amt: Félix Braz<br />

(Déi Gréng) und Étienne Schneider<br />

(LSAP) wurden in den letzten<br />

beiden Jahren von Sam Tanson<br />

(Déi Gréng) und Paulette Lenert<br />

(LSAP) abgelöst, die das Projekt<br />

in Arbeitsgruppen untertauchen<br />

ließen. Gesundheitsministerin<br />

Paulette Lenert verwies auf juristische<br />

Hürden im europäischen<br />

Rechtsrahmen, die einer vollständigen<br />

Legalisierung im Wege<br />

stünden. Ganz ohne Fortschritt<br />

sollen die kiffenden Bürger Luxemburgs<br />

aber nicht ausgehen.<br />

Und daher will die Regierung<br />

nun in dem Land statt gewerblichen<br />

Anbau und Fachgeschäfte<br />

einzurichten den Anbau von Cannabis<br />

für den privaten Konsum in<br />

kleinen Mengen erlauben.<br />

<strong>Highway</strong> ist skeptisch:<br />

klingt ja alles schön und gut, aber<br />

auch dieser Vorschlag muss ja erst<br />

noch umgesetzt werden. Oder<br />

lässt man das Thema von Seiten<br />

der Regierung nun einfach Stück<br />

für Stück in die Versenkung fallen?<br />

Die Begründung Lenerts hinterlässt<br />

jedenfalls einen faden Beigeschmack:<br />

die angesprochenen<br />

„juristischen Hürden“ müssten<br />

doch eigentlich längst bekannt gewesen<br />

sein, schließlich bestehen<br />

sie nicht erst seit gestern. Vielleicht<br />

wären sie für jemanden, der<br />

wirklich hinter der Sache steht gar<br />

kein Hindernis? Doch das sie andere<br />

Dinge für wichtiger erachtet,<br />

daraus hat Lenert noch nie einen<br />

Hehl gemacht. Da die Regierung<br />

es 2018 auch versäumt hatte, die<br />

Freigabe mittels einen Stichtags<br />

zu fixieren, dürften wohl noch<br />

einige Tage ins Land ziehen, bis<br />

Cannabis in Luxemburg tatsächlich<br />

legal angebaut werden darf.<br />

Medizin<br />

Internationale Arbeitsgemeinschaft<br />

Cannabis<br />

als Medizin wird<br />

reorganisiert<br />

Steinheim <strong>–</strong> Nachdem in den letzten<br />

Jahren in vielen Ländern<br />

nationale Patientengruppen und<br />

medizinische Fachgesellschaften<br />

zum Thema Cannabis als Medizin<br />

gegründet wurden, will der<br />

der Vorstand der Internationalen<br />

Arbeitsgemeinschaft Cannabis<br />

als Medizin (IACM) diesen Entwicklungen<br />

Rechnung tragen.<br />

Die IACM soll als Dachverband<br />

der nationalen Patientengruppen<br />

und medizinischen Fachgesellschaften<br />

gegründet werden.<br />

Bislang ist nur die deutsche Arbeitsgemeinschaft<br />

Cannabis als<br />

Medizin (ACM) ein nationaler<br />

Zweig der IACM. Die ACM<br />

wurde 1997 in Köln gegründet<br />

und als gemeinnütziger Verein<br />

eingetragen und ist inzwischen<br />

in Steinheim beheimatet. In ihr<br />

haben sich Ärzte, Apotheker,<br />

Patienten, Juristen und andere<br />

Interessierte organisiert. Durch<br />

einen moderaten finanziellen<br />

Beitrag der ACM an die IACM<br />

sind alle ACM-Mitglieder auch<br />

automatisch assoziierte Mitglieder<br />

der IACM. Das Bewusstsein<br />

der ACM-Mitglieder, Teil einer<br />

internationalen Bewegung zu<br />

sein, stärkt sowohl die nationale<br />

ACM als auch die internationale<br />

Struktur, daher soll dieses Angebot<br />

jetzt auch anderen nationalen<br />

Organisationen gemacht<br />

werden, die Teil einer starken<br />

internationalen Bewegung zur<br />

Förderung der Wissenschaft, des<br />

Gedankenaustauschs und der gegenseitigen<br />

Unterstützung zum<br />

Thema Cannabis und Cannabinoide<br />

als Medizin sein möchten.<br />

Nachdem der IACM-Geschäftsführer<br />

Franjo Grotenhermen aus<br />

gesundheitlichen Gründen in diesem<br />

Jahr nicht so aktiv sein konnte<br />

wie bisher, hat der IACM-Vorstand<br />

beschlossen, die eigentlich<br />

für Oktober 20<strong>21</strong> geplante Online-Konferenz<br />

abzusagen. Im<br />

Rahmen der Umstrukturierung<br />

der IACM soll der Verband nun<br />

auch so ausgerichtet werden, dass<br />

die Arbeitsfähigkeit nicht mehr<br />

von einer einzelnen Person abhängt.<br />

Die nächste IACM-Konferenz<br />

ist nun für den Herbst 2022<br />

geplant, ein genauer Termin steht<br />

noch nicht fest.<br />

HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong> 15


Bust<br />

Oma (91) baut Cannabis<br />

im Altenheim an,<br />

Opa (79) im Garten<br />

Mittweida <strong>–</strong> Normalerweise versucht<br />

man als Grower in Deutschlandt,<br />

die eigene Anlage möglichst<br />

geheim zu halten. Klar, Nachbarn<br />

sind ja gerne mal von der<br />

neugierigen Sorte und in einigen<br />

Regionen ist auch die Polizei<br />

übermäßig aufmerksam, was den<br />

charakteristischen Cannabis-Duft<br />

angeht. Ein Rentner aus Mittweida,<br />

Sachsen, sah das wohl ein<br />

bisschen lockerer <strong>–</strong> im hohen Alter<br />

verliert so ein drohender Betäubungsmittelverstoß<br />

vielleicht<br />

auch einfach sein Abschreckungspotenzial.<br />

So gab sich der 79-Jährige,<br />

wie man beim Blick auf das<br />

nebenstehende Foto unschwer<br />

erkennen kann, erst gar keine<br />

Mühe, das etwa vier Meter hohe<br />

Cannabisgewächs in seinem Garten<br />

auch nur ansatzweise zu tarnen<br />

oder auf sonstige Weise dem<br />

Blick der Öffentlichkeit zu entziehen<br />

<strong>–</strong> vielmehr bekommt man<br />

ein wenig den Eindruck, dass er<br />

es gar regelrecht zur Schau stellte.<br />

Wer weiß, vielleicht war es Grower-Stolz?<br />

Gerechtfertigt wäre<br />

er, denn die Blütenbildung seines<br />

Schätzchens ist wahrlich nicht<br />

zu verachten. Die Pflanze stand<br />

jedenfalls hinter einer top gepflegten<br />

deutschen Hecke, die sie<br />

aber locker um die Hälfte überragte<br />

<strong>–</strong> und war somit für jeden<br />

Passanten leicht sichtbar. Dementsprechend<br />

war es dann auch<br />

mal wieder ein Unbeteiligter, der<br />

die Pflanze sah und seinen Fund<br />

der Polizei meldete. Gegen den<br />

Rentner soll nun ermittelt werden,<br />

doch glücklicherweise ist es<br />

angesichts seines hohen Alters<br />

unwahrscheinlich, dass sein Vergehen<br />

ernsthaftere Konsequenzen<br />

nach sich ziehen wird.<br />

Währenddessen flog<br />

an einem gemütlichen Sonntag<br />

in einem Krumbacher Altenheim<br />

die Tür einer 91-jährigen<br />

Heimbewohnerin auf und die<br />

Polizei kam hereingestürmt, um<br />

die Balkonpflanzen der guten<br />

Frau zu konfiszieren. Denn eine<br />

Mitarbeiterin eines Altenheims<br />

entdeckte zuvor eine merkwürdige<br />

Pflanze auf dem Balkon<br />

der Heimbewohnerin und verständigte<br />

die Polizei. Diese stellte<br />

dann tatsächlich fest, dass es<br />

Die vier Meter hohe Pflanze<br />

des 79-Jährigen im Schrebergarten<br />

sich um eine Cannabispflanze<br />

handelte, die dort wuchs,<br />

und wollte die Pflanze dementsprechend<br />

mitnehmen.<br />

Doch die 91-Jährige, die<br />

immerhin schon einige Wochen<br />

Pflege in das Gewächs<br />

investiert hatte, legte energischen<br />

Widerspruch ein und<br />

ließ sich Medienberichten<br />

zufolge erst nach einigem<br />

guten Zureden von der Idee,<br />

die Pflanze behalten zu wollen,<br />

abbringen. Wie diese<br />

überhaupt auf den Balkon<br />

gelangte, wurde nicht bekannt.<br />

Vielleicht sollte<br />

man als Legalisierungsskeptiker<br />

seinen Fokus anstelle<br />

auf die ach so gefährdete<br />

Jugend lieber mal auf die<br />

Senioren richten. Diverse<br />

Studien aus Nordamerika<br />

und Israel belegen,<br />

dass nach einer Freigabe<br />

vor allem die Älteren, die<br />

Über-60-Jährigen, ein besonders<br />

gesteigertes Interesse an<br />

Cannabisprodukten entwickeln<br />

und gerade aus dieser<br />

demografischen Gruppe die<br />

meisten Erstkonsumenten<br />

kommen.<br />

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Cannabusiness<br />

Justin Bieber bringt<br />

eigene Joints raus<br />

Los Angeles <strong>–</strong> Hach, wie schnell<br />

sie doch groß werden! Gestern<br />

noch ein pausbäckiger Pilzkopf<br />

mit Kinderriegel-Lächeln, heute<br />

ein Drogendealer. Ein schlimmer<br />

Absturz hat sich offenbar zugetragen<br />

<strong>–</strong> so könnte man zumindest<br />

in Anbetracht der Meldungen einiger<br />

deutscher Nachrichtenmagazine<br />

meinen. Vor einem „Einstieg<br />

ins Drogengeschäft“ warnt<br />

T-Online, Tag24 bezeichnet den<br />

kanadisch-stämmigen Pop-Star<br />

schon als „Drogendealer“, ein<br />

„bizarres Merchandising“ kritisiert<br />

der Bayrische Rundfunk.<br />

Doch alles halb so wild: Justin<br />

Bieber hat sich einfach nur, wie<br />

Charakteristika<br />

der Premum-Pre-<br />

Rolls von Palms.<br />

Links unten:<br />

die „Peaches“-<br />

Kollektion<br />

zahlreiche US-Stars vor ihm<br />

auch, dazu entschieden, vom<br />

nordamerikanischen Cannabis-Boom<br />

zu profitieren. In Kooperation<br />

mit seiner persönlichen<br />

Lieblings-Cannabis-Brand Palms<br />

bringt der 27-Jährige unter dem<br />

Namen „Peaches“ (eine Anlehnung<br />

an seinen gleichnamigen<br />

Hit) nun eine Linie von edlen<br />

Pre-Rolls heraus.<br />

Justin Bieber macht<br />

aus seiner Vorliebe für Marihuana<br />

schon lange keinen Hehl mehr.<br />

Zwar habe er, aus naheliegenden<br />

Gründen, viel zu jung angefangen<br />

(mit 13 Jahren) und seinen<br />

Konsum dementsprechend zeitweise<br />

nicht im Griff gehabt, doch<br />

mittlerweile ist er überzeugt davon,<br />

einen verantwortungsvollen<br />

Umgang mit Weed gefunden zu<br />

haben, von dem sein allgemeines<br />

Wohlbefinden profitiere und das<br />

seinem Körper insgesamt guttue.<br />

Auch habe er seinen, nach<br />

eigenen Angaben teils exzessiven,<br />

Konsum härterer Substanz<br />

inzwischen wieder vollständig<br />

aufgegeben. Mit seinem Pro-Cannabis-Engagement<br />

möchte Bieber<br />

zu einer weiteren Enttabuisierung<br />

der Pflanze beitragen. Teile des<br />

Erlöses werden entsprechenden<br />

Branchen-Kampagnen zugute<br />

kommen. Eine Schachtel mit sieben<br />

vorgedrehten Joints wird 32<br />

US-Dollar (umgerechnet etwa 28<br />

Euro) kosten. Verkauft werden sie<br />

in den vier Bundesstaaten Florida,<br />

Massachussets, Nevada und Kalifornien.<br />

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20 HIGHWAY 03/<strong>21</strong>


AMNESIA LEMON<br />

AMNESIA LEMON<br />

STRAIN-PORTRAIT<br />

AMNESIA<br />

LEMON<br />

B<br />

eim Namen Amnesia<br />

horchen wohl alle<br />

Cannabisliebhaber auf.<br />

Dermaßen beliebt ist<br />

diese Sorte, dass im<br />

Laufe der Jahre Dutzende von<br />

Samenbanken ihre eigenen Amnesia-Strains<br />

herausgebracht haben,<br />

die sich natürlich auch alle<br />

leicht voneinander unterscheiden.<br />

Ebenso zu Verwechslungen<br />

kommt es häufig zwischen den<br />

Sorten Amnesia und Amnesia<br />

Haze, das für sich ebenfalls locker<br />

auf zwei Dutzend Iterationen<br />

kommt. Nachdem wir das<br />

geklärt haben, kommen wir also<br />

zur Amnesia Lemon von Barney’s<br />

Farm. Diese ist eine Kreuzung<br />

aus der Amnesia Haze von<br />

Barney’s selbst sowie dem hauseigenen<br />

Skunk-#1-Phäno der<br />

Samenbank. Diese Kreuzung ist<br />

also nicht nur nicht von schlechten<br />

Eltern, nein, sie steht auch<br />

schon lange auf eigenständigen<br />

Beinen: bereits 2007 konnte sie<br />

den legendären High Times Cannabis<br />

Cup gewinnen.<br />

Das liegt natürlich<br />

vor allem an der Wirkung, die<br />

schnell, aber lang anhaltend<br />

daherkommt und eindeutig hazig-sativamäßig<br />

einschlägt. Die<br />

Aromen erinnern weiterhin an<br />

Skunk #1, aber auch die Zitronenaromen<br />

der Amnesia Haze<br />

sind nicht nur erhalten geblieben,<br />

sondern scheinen noch verstärkt<br />

in die Nase zu steigen. Wer das<br />

ohne Geruchsfilterung anbaut,<br />

ist einfach nur wahnsinnig <strong>–</strong> oder<br />

hat einen riesigen Garten. Denn<br />

auch dort ist der Anbau möglich,<br />

die Erntezeit liegt dann in der<br />

Regel im Oktober. Innen bleiben<br />

die Pflanzen mit einem Meter<br />

Höhe recht niedrig und bieten<br />

ihre Früchte nach etwa neun bis<br />

zehn Wochen Blütezeit an. Die<br />

Samen der Amnesia Lemon sind<br />

ausschließlich in feminisierter<br />

Form erhältlich und die daraus<br />

wachsenden Endprodukte so<br />

überzeugend wie eh und je.<br />

HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong> <strong>21</strong>


GROW-Report<br />

Northern Lights X<br />

Big Bud Ryder<br />

Do-it-yourself-Experte<br />

Chuck Lore<br />

Northern Lights x Big Bud Ryder<br />

22 HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong>


Es war wieder an der Zeit: die kalten Monate forderten<br />

ihren Tribut in Form von konsumierten Grasblüten und so<br />

musste Chuck Lore seinen Weed- Vorrat erneut auffüllen,<br />

natürlich durch eigenen Anbau. Und wie immer sollte es<br />

eine neue, noch nie gekostete Sorte werden, die die Blüten<br />

produzieren durfte. Dieses Mal stand also ein Grow<br />

von Northern Lights x Big Bud Ryder an. Das Protokoll<br />

des Anbaus und die Ergebnisse werden in diesem Artikel in<br />

gewohnter Weise präsentiert.<br />

Die letzte Ernte aus eigenem<br />

Anbau lag nun schon mehr<br />

als vier Monate zurück,<br />

seit Weihnachten hatten<br />

wir von den knappen und<br />

schnell abnehmenden Vorräten gezehrt.<br />

Es war also allerhöchste Zeit,<br />

für Nachschub zu sorgen. Pünktlich<br />

zum ersten April pflanzten wir also<br />

in einem Land der Europäischen<br />

Gemeinschaft, in dem die Aufzucht<br />

von Cannabispflanzen weniger<br />

streng gesehen wird, ein „Northern<br />

Lights x Big Bud Ryder“-Samenkorn<br />

des Herstellers World Of Seeds<br />

ein. Die Kreuzung wurde trotz des<br />

hohen, bei mir persönlich weniger<br />

beliebten Indica-Anteils von einem<br />

Bekannten hochgelobt, so ließen wir<br />

uns also auf die Anzucht ein. Sie<br />

sollte binnen siebzig Tagen nach der<br />

Einsaat reifen, das ist sehr schnell.<br />

Auch versprach die Samenbank eine<br />

üppige Ernte für diese selbstblühende<br />

Pflanze, wir waren also gespannt.<br />

Die Beleuchtung bestand aus einer<br />

modernen LED-Leuchte mit 120<br />

Watt Leistungsaufnahme, genau<br />

richtig für unser Growzelt. Das<br />

Pflanzgefäß nahm rund zehn Liter<br />

auf, für eine Cannabispflanze mit<br />

moderater Höhe war das Volumen<br />

gerade eben ausreichend.<br />

Am siebten Tag nach der<br />

Aussaat durchdrang der Keimling<br />

das Erdreich und streckte seine ersten<br />

Blätter dem Licht entgegen. Die<br />

junge Pflanze sah gesund und kräftig<br />

HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong> 23


Grow-Protokoll<br />

aus, sie wuchs binnen vier Tagen bis<br />

auf fünf Zentimeter Höhe heran,<br />

recht flott, wie wir fanden. Mehr Zeit<br />

ließ sie sich für den nächsten Zentimeter<br />

Höhe, der brauchte sieben<br />

Tage. Allerdings entwickelte sich die<br />

Spannweite hervorragend, sie betrug<br />

nun bereits stolze zehn Zentimeter.<br />

Der nächste wöchentliche Kontrolltermin<br />

fiel aus gesundheitlichen<br />

Gründen aus. Mein Grow-Partner<br />

hatte grippeähnliche Symptome und<br />

ich wollte wegen der grassierenden<br />

Epidemie kein Risiko eingehen. Er<br />

Topf-Größe und Pflanzfläche<br />

Oberer Durchmesser in Zentimetern/<br />

Volumen in Litern<br />

10 cm / 0,49 l<br />

12,5 cm / 0,96 l<br />

15 cm / 1,65 l<br />

17,5 cm / 2,63 l<br />

20 cm / 3,90 l<br />

22,5 cm / 5,59 l<br />

25 cm / 7,67 l<br />

27,5 cm / 10,<strong>21</strong> l<br />

30 cm / 13,25 l<br />

32,5 cm / 16,85 l<br />

35 cm / <strong>21</strong>,05 l<br />

37,5 cm / 25,89 l<br />

40 cm / 31,42 l<br />

42,5 cm / 37,68 l<br />

45 cm / 44,73 l<br />

47,5 cm / 52,61 l<br />

50 cm / 61,36 l<br />

52,5 cm / 71,03 l<br />

55 cm / 81,67 l<br />

57,5 cm / 93,32 l<br />

60 cm / 1<strong>06</strong>,03 l<br />

hätte zwar auch selbst messen können,<br />

aber er war immerhin ehrlich<br />

und gab seine Vergesslichkeit, die er<br />

mit der Sorge um seine Gesundheit<br />

begründete, zu. Später stellte sich<br />

heraus, dass er sich lediglich einen<br />

grippalen Infekt eingefangen hatte,<br />

zum Glück.<br />

Anfang Mai war die Cannabispflanze<br />

schon 16 Zentimeter<br />

hoch und spannte 22 Zentimeter auf.<br />

Sie war kräftig gewachsen und ihre<br />

Blätter saftig grün. Ein Profigärtner<br />

gab uns im Gespräch einen Tipp. Er<br />

meinte, dass der Pflanztopf zu klein<br />

sei und behauptete, dass er keine zehn<br />

Liter fassen würde, eher die Hälfte.<br />

Verwirrt nahmen wir Maß und errechneten<br />

das Volumen des Topfes.<br />

Tatsächlich fasste dieser gerade einmal<br />

vier Liter, nicht mehr! Von der<br />

Idee, die Pflanze umzutopfen, hielt<br />

der Mann wenig. Er sagte uns aber,<br />

dass Cannabis lieber in die Tiefe als<br />

in die Breite wurzelt. Weihevoll riet<br />

er uns, den zu kleinen Topf auf ein<br />

anderes mit Erde gefülltes Gefäß zu<br />

stellen. Die Wurzeln, so seine Meinung,<br />

könnten dann durch die Löcher<br />

im Boden des Pflanzkübels in<br />

die Erde des zweiten Topfes eindringen.<br />

Dies käme den Bedürfnissen der<br />

Pflanze entgegen und würde für ein<br />

deutlich besseres Ergebnis sorgen.<br />

Wir folgten seinem Rat und stellten<br />

den Topf auf einen ähnlich großen,<br />

den wir zuvor bis zum oberen Rand<br />

mit Pflanzerde aufgefüllt hatten. Damit<br />

uns so ein dummer Fehler nicht<br />

erneut unterlief, berechneten wir<br />

das Volumen für gängige Pflanztöpfe,<br />

deren Verhältnis von Höhe zu<br />

oberem Durchmesser drei zu vier<br />

1.4. - Tag der Aussaat<br />

7.4. - Keimling sichtbar<br />

11.4. - Drei Zentimeter Spannweite,<br />

fünf Zentimeter Höhe<br />

18.4. - Zehn Zentimeter Spannweite,<br />

sechs Zentimeter Höhe<br />

25.4. - Keine Messung<br />

2.5. - 22 Zentimeter Spannweite,<br />

16 Zentimeter Höhe<br />

9.5. - 26 Zentimeter Spannweite,<br />

23 Zentimeter Höhe, Blütenbildung<br />

deutlich erkennbar, gutes Allgemeinbild<br />

16.5. - Spannweite unverändert,<br />

30 Zentimeter Höhe, weiterhin guter<br />

Zustand<br />

23.5. - Spannweite nun 28 Zentimeter,<br />

Höhe 32 Zentimeter, größere<br />

Blätter werden welk, Blütenstände<br />

werden dichter, erste bräunliche<br />

Stempel zu erkennen, Trichome gelegentlich<br />

milchig<br />

30.5. - Größe unverändert, untere<br />

Blätter verfärben sich, Stempel teilweise<br />

verfärbt, Trichome mit bloßem<br />

beträgt und die sich nach unten um<br />

rund zwanzig Prozent des Durchmessers<br />

verjüngen. Das sind für die<br />

üblichen Blumenkübel typische Größenverhältnisse.<br />

Die Formel für das<br />

Volumen ist hier die Grundfläche<br />

mal der Höhe. Die Fläche errechnet<br />

sich aus dem gemittelten Durchmesser<br />

zum Quadrat mal der Kreiszahl<br />

Pi und das geteilt durch vier. Damit<br />

niemand lange rechnen muss, links<br />

nebenstehend zur Orientierung eine<br />

Tabelle, in der Durchmesser und Volumen<br />

aufgelistet sind. Abweichungen<br />

sind natürlich möglich, weil das<br />

Verhältnis von Höhe zu Durchmesser<br />

schwanken kann, ebenso die angenommene<br />

Verjüngung.<br />

Doch weiter zur Aufzucht<br />

der Cannabispflanze. Einen<br />

Monat vor dem errechneten Erntetermin<br />

maßen wir eine Spannweite<br />

von 26 und eine Höhe von 23 Zentimetern.<br />

Das war nicht besonders<br />

viel, aber die Pflanze war gesund<br />

und die Blütenbildung hatte deutlich<br />

sichtbar eingesetzt. In der kommenden<br />

Woche wuchs die Pflanze<br />

um weitere sieben Zentimeter in die<br />

Höhe, die Spannweite blieb unverändert.<br />

Trotz ihres kleinen Wuchses<br />

schien es ihr recht gut zu gehen, die<br />

Blätter waren kräftig grün und die<br />

wenigen Blüten waren jetzt schon<br />

üppig. In Folge wuchs die Cannabispflanze<br />

nur zögerlich weiter, sie hatte<br />

wohl das Ende ihrer vegetativen<br />

Phase erreicht. Mit gerade einmal<br />

32 Zentimetern Höhe war sie doch<br />

recht klein, aber dafür entwickelten<br />

Auge gut sichtbar, sehr dichter Blütenstand,<br />

viele milchige Trichome<br />

3.6. - Pflanze ist reif und wird geerntet<br />

9.6. - Errechneter Zeitpunkt der Ernte<br />

laut Samenbank<br />

3.6. - Geschätzter Tag der Ernte aufgrund<br />

eigener Beobachtung<br />

3.6. - Zeitpunkt der tatsächlichen<br />

Ernte<br />

Zeit von Einsaat bis zur Ernte:<br />

63 Tage<br />

Zeit von sichtbarer Keimung bis zur<br />

Ernte: 57 Tage<br />

Erntevolumen (frisch, erste Wahl):<br />

42,35 Gramm<br />

Erntevolumen (frisch, Straßenqualität):<br />

1,7 Gramm<br />

Erntevolumen (getrocknet, erste<br />

Wahl): 10,4 Gramm<br />

Erntevolumen (getrocknet, Straßenqualität):<br />

0,42 Gramm<br />

Gesamtertrag je Tag Wachstum seit<br />

Keimung: 0,19 Gramm<br />

sich die Blüten recht ordentlich. Einige<br />

Stempel waren bereits verfärbt<br />

und erste Trichome wurden milchig.<br />

Rund zwei Wochen vor<br />

der voraussichtlichen Ernte waren<br />

die Blütenstände ungemein üppig<br />

und mit gut sichtbaren Trichomen<br />

überzogen. Es schien, als ob nur<br />

eine einzige, voluminöse Blüte um<br />

den Hauptstamm herum wuchs,<br />

ein wahrer Monsterbud! Doch damit<br />

nicht genug, eine Untersuchung<br />

zeigte uns, dass die Pflanze fast<br />

schon erntereif war. Ein Fünftel der<br />

Trichome war bereits milchig und<br />

wir schätzten den Tag der Ernte auf<br />

eine Woche vor dem ursprünglich<br />

berechneten Termin. Tatsächlich<br />

war die Cannabispflanze wie von<br />

uns vermutet dann bereits 63 Tage<br />

nach der Einsaat reif, eine gute Zeit<br />

für eine selbstblühende Sorte. Beim<br />

Beschneiden fiel kaum Verschnitt<br />

an, das allermeiste Material war<br />

beste Qualität. Die geringe Erntemenge<br />

war uns diesmal egal. Wir<br />

hatten, wie schon in einem der letzten<br />

Artikel beschrieben, nach und<br />

nach weitere Pflanzkübel mit ins<br />

Zelt gestellt. Die Kosten verteilten<br />

sich so auf mehrere Ernten, die wir<br />

im Abstand von rund drei Wochen<br />

einfahren konnten. Sortenvielfalt ist<br />

uns ohnehin wichtiger als üppige Erträge,<br />

hochgerechnet kostete uns das<br />

Gramm dieses Mal zwischen vier<br />

und fünf Euro. Im Verhältnis zur<br />

Qualität war das günstig, denn Geschmack<br />

und Wirkung überzeugten<br />

gleichermaßen.<br />

24 HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong>


Wurzeln im DWC-System<br />

Mr. José<br />

Grow-Experte<br />

Möglichkeiten des HYDRO-Grows<br />

HIGH MIT<br />

HYDROPONIK<br />

Wer hydroponisch anbauen<br />

möchte, hat viele verschiedene<br />

Möglichkeiten<br />

zur Verfügung, um dies in<br />

die Tat umzusetzen. Ein<br />

wahrer Kenner unter den<br />

verschiedenen Systemen<br />

ist unser Grow-Autor Mr.<br />

José, der in den vergangenen<br />

zwanzig Jahren viele<br />

langfristig genutzt hat.<br />

In diesem Artikel stellt er<br />

daher die meisten davon<br />

und seine Erfahrungen mit<br />

ihnen vor und gibt allgemeine<br />

Einblicke in die Welt<br />

der Hydroponik.<br />

Cannabis kann wie die meisten<br />

Pflanzen auf vielen<br />

verschiedenen Wegen angebaut<br />

werden, so auch mithilfe<br />

der Hydroponik. Doch<br />

worum handelt es sich dabei eigentlich<br />

genau? Um es kurz zu machen:<br />

Hydroponik ist eine Methode zur<br />

Versorgung von Pflanzen mit Nährstoffen<br />

durch eine Kombination aus<br />

Wasser und Düngemitteln. In einem<br />

hydroponischen System kann<br />

auch ein Growmedium genutzt<br />

werden, dieses enthält dann allerdings<br />

keine Nährstoffe. Ein solches<br />

Medium hilft den Wurzeln nur, ihre<br />

mechanische Funktion zu erfüllen,<br />

also die Pflanze an ihrem Platz zu<br />

verankern. Im Gegensatz dazu sind<br />

die Nährstoffe beim konventionellen<br />

Anbau in der Erde überwiegend<br />

in den Bodenbestandteilen selbst<br />

enthalten, insbesondere in Humus<br />

und Torf. Das Wasser löst dort<br />

diese Stoffe auf und ermöglicht es<br />

den Wurzeln, sie zu absorbieren. Es<br />

stimmt zwar, dass die Pflanzen sie<br />

mithilfe von Enzymen aus dem Boden<br />

ziehen, aber man kann nie genau<br />

sagen, wie hoch die Konzentration<br />

der Nährstoffe im Substrat ist.<br />

Beim hydroponischen Anbau hingegen<br />

kann man exakt bestimmen<br />

und messen, welche Nährstoffe den<br />

Pflanzen in welchen Verhältnissen<br />

zugeführt werden. Unabhängig<br />

davon, für welche Methode des<br />

hydroponischen Anbaus man sich<br />

entscheidet, empfehle ich dringend<br />

die Verwendung von Düngemitteln,<br />

die speziell für Cannabis in Hydrokulturen<br />

entwickelt wurden. Mit<br />

Düngemitteln für normale Pflanzen<br />

sind kaum erfreuliche Ergebnisse zu<br />

erzielen.<br />

Anbau in Töpfen<br />

Der Anbau in Töpfen ist wahrscheinlich<br />

die einfachste Methode<br />

des hydroponischen Anbaus. Man<br />

tauscht das eventuell zuvor genutzte<br />

herkömmliche Substrat in den<br />

Töpfen einfach gegen ein inertes<br />

Kultursubstrat aus und installiert<br />

ein geeignetes automatisches Be-<br />

HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong> 25


Wurzeln in Kokosfasern<br />

wässerungssystem. Blähton, Steinwolle<br />

und ihre Derivate, Mapito,<br />

Perlit, Kokosfasern und verschiedene<br />

Kombinationen dieser Materialien<br />

gehören zu den typischsten<br />

inerten Kultursubstraten in der<br />

Hydrokultur. Für die Bewässerung<br />

eignen sich die Tropfbewässerung,<br />

die Druckbewässerung und die Ebbe-Flut-Bewässerung<br />

oder die Vollbewässerung,<br />

bei der die Nährstofflösung<br />

gleichmäßig um die Pflanze<br />

herum verteilt wird. Die Wahl des<br />

inerten Mediums und des Bewässerungssystems<br />

hängt eng mit der<br />

Größe der Töpfe zusammen. Bei<br />

der Verwendung von Steinwolle<br />

und Mapita haben sich für mich<br />

Blumentöpfe mit einem Volumen<br />

von drei bis sieben Litern in Kombination<br />

mit Tropfbewässerung am<br />

besten bewährt. Die beiden Medien<br />

können große Mengen Wasser<br />

aufnehmen, während größere<br />

Gefäße mit mehr als sieben Litern<br />

Fassungsvermögen sehr leicht<br />

überwässert werden können. Beim<br />

Anbau in solch kleinen Töpfen ist<br />

es notwendig, die Pflanzendichte<br />

im Anbaugebiet zu erhöhen. Es ist<br />

durchaus üblich, Steinwollwürfel<br />

zu verwenden, die locker auf einem<br />

Gärtnertisch liegen und mit Tropfbewässerung<br />

bewässert werden.<br />

Für mich ist das die ideale Lösung,<br />

wenn ich mit Steinwolle arbeite.<br />

Die Würfel sind sehr einfach zu<br />

handhaben, und man hat auch eine<br />

gute Vorstellung davon, wie feucht<br />

das Kultursubstrat ist. Einige Grower<br />

bevorzugen das NFT-System<br />

(Nährstoff-Film-Technik), das eine<br />

kompakte Alternative zu Gärtnertischen<br />

darstellt. Ich persönlich habe<br />

mit diesem System jedoch nie die<br />

erwarteten Ergebnisse erzielt. Der<br />

Nachteil von Steinwolle ist übrigens<br />

ihre komplizierte Entsorgung. Nach<br />

jeder Ernte fällt eine beträchtliche<br />

Menge an Abfall an, der nur schwer<br />

wiederverwertet werden kann.<br />

Feuchte Steinwolle bietet außerdem<br />

ideale Lebensbedingungen für<br />

Schädlinge, insbesondere für Trauermücken.<br />

Mein Favorit unter den<br />

hydroponischen Kultursubstraten<br />

ist Blähton. Es ist auch das einzige<br />

geeignete Medium für Ebbe-Flut-,<br />

DWC- und RDWC-Systeme oder<br />

Aqua-Systeme, die gleich auch<br />

vorgestellt werden. Beim Anbau<br />

in Töpfen habe ich die besten Erfahrungen<br />

mit einem Volumen<br />

zwischen fünf und fünfzehn Litern<br />

gemacht. Für die Bewässerung eignet<br />

sich die Druckbewässerung bei<br />

kleineren Töpfen oder die Vollbewässerung,<br />

die für alle Größen von<br />

mit Blähton gefüllten Töpfen geeignet<br />

ist. In Blähton haben die Wurzeln<br />

genügend Platz, Feuchtigkeit<br />

und Sauerstoff. Für Trauermücken<br />

ist es viel schwieriger, in diesem<br />

Kultursubstrat zu überleben, was<br />

somit ein weiteres gelöstes Problem<br />

darstellt, um das man sich nicht<br />

kümmern muss. Blähton kann auch<br />

ohne Probleme wiederholt verwendet<br />

werden. Nach der Ernte lege<br />

ich ihn dafür in eine Badewanne<br />

und wasche den Blähton gründlich<br />

aus. Schwerer Schmutz sinkt zu<br />

Boden und sauberer Blähton kann<br />

mit einem Sieb oder direkt mit den<br />

Töpfen herausgehoben werden und<br />

noch einmal abschließend abgespült<br />

werden.<br />

Ein weiteres hervorragendes<br />

Medium für den hydroponischen<br />

Anbau sind Kokosfasern.<br />

Es handelt sich um ein völlig natürliches<br />

Material aus Kokosnussschalen.<br />

Die Faser hat einen natürlichen<br />

Gehalt an einem besonders<br />

nützlichen symbiotischen Pilz, der<br />

auf den Wurzeln wächst, die Pflanze<br />

vor pathogenen Pilzen schützt<br />

und die Nährstoffaufnahme fördert.<br />

Dieser Pilz heißt Trichoderma.<br />

Sobald ein Kultursubstrat nur<br />

aus Kokosfasern besteht, ist eine<br />

perfekt eingestellte Bewässerung<br />

ein Muss. Die Faser speichert das<br />

Wasser gut und ist relativ anfällig<br />

für Überwässerung, was zu Fäulnis<br />

der Wurzeln führt. Für die Bewässerung<br />

ist es in einem solchen Fall<br />

daher ideal, eine Tropfbewässerung<br />

zu verwenden, mit der man die<br />

Nährlösung genau dosieren kann.<br />

Wenn man Kokosfasern mit Perlit<br />

oder Blähton mischt, verringert<br />

man die Gefahr des Überlaufens<br />

erheblich und bietet den Wurzeln<br />

zudem ein noch besseres Umfeld,<br />

da im Nährboden mehr Sauerstoff<br />

vorhanden ist. Was man hingegen<br />

verliert, wenn man organische mit<br />

anorganischen Materialien mischt,<br />

ist die Möglichkeit, die gebrauchte<br />

Kokosnuss zu kompostieren, insbesondere<br />

wenn sie mit Blähton<br />

gemischt wird. Ich empfehle keine<br />

wiederholte Verwendung von Kokosfasern<br />

oder deren Mischungen.<br />

Beim Anbau von Kokosfasern ist<br />

die schnelle Trocknung ein großes<br />

Problem. Sobald die Kokosfasern<br />

nicht mehr genug Feuchtigkeit<br />

haben und austrocknen, verringern<br />

sie ihr Volumen und können<br />

kein Wasser mehr aufnehmen. In<br />

diesem Fall fließt die Nährlösung<br />

nach unten, nicht in die Kokosfasern,<br />

und es dauert einige Zeit, bis<br />

die Fasern wieder Feuchtigkeit aufnehmen<br />

und ihre Eigenschaften zurückgewinnen.<br />

Ich habe die besten<br />

Ergebnisse beim hydroponischen<br />

Anbau mit Kokosfasern erzielt,<br />

wenn ich Air-Pot-Töpfe und Tropfbewässerung<br />

verwendet habe oder<br />

mit einer Mischung aus Kokosnuss<br />

und Perlit im Verhältnis 1 zu 1 und<br />

in einem passiven Bewässerungssystem<br />

namens AutoPot angebaut<br />

habe. Wenn man sich für Kokosfasern<br />

allein entscheidet, empfehle<br />

ich Blumentöpfe mit einer Größe<br />

von drei bis zwölf Litern. Wenn<br />

man in größeren Töpfen anbauen<br />

möchte, sollte man darauf achten,<br />

das Kokos mit Perlit oder Blähton<br />

zu mischen. Vorbeugend sollte<br />

man bei der Verwendung von Kokosfasern<br />

vor allem auf die bereits<br />

erwähnten Trauermücken sowie<br />

Thripse achten.<br />

Auch erwähnt werden<br />

sollte das Aqua-System, eine Kombination<br />

aus Oberflächenbewässerung<br />

und dem DWC-System (Deep<br />

Water Culture), das im folgenden<br />

Abschnitt beschrieben wird. Das<br />

Aqua-System besteht aus zwei ineinander<br />

geschachtelten Behältern.<br />

Der innere Behälter mit einem Volumen<br />

von zehn bis zwanzig Litern<br />

wird mit Blähton gefüllt und die<br />

Pflanze darin eingepflanzt. Der<br />

äußere Behälter wird mit Wasser<br />

gefüllt, sodass der innere Behälter<br />

nicht untergetaucht ist. Dieses<br />

Wasser wird ständig oxidiert (wie<br />

auch beim DWC) und gleichzeitig<br />

in das Oberflächenbewässerungssystem<br />

gepumpt, von wo es durch<br />

den Innenbehälter zurück in den<br />

Außenbehälter fließt. So ist ausreichend<br />

Platz für die Wurzeln und<br />

eine ausreichende Versorgung mit<br />

Nährstoffen, Wasser und Sauerstoff<br />

gegeben. Der Nachteil dieses<br />

Systems ist eine ziemlich schwierige<br />

Wartung der Nährlösung. Eine<br />

gute Alternative ist RDWC (Recirculating<br />

Deep Water Culture).<br />

Tiefe Wasser sind gut gedüngt<br />

Es gibt andere hydroponische Anbausysteme,<br />

die nur wenig Kultursubstrat<br />

benötigen <strong>–</strong> wie meine<br />

soeben erwähnten Lieblingssysteme<br />

DWC und RDWC. Bei diesen<br />

Systemen werden die Pflanzen in<br />

kleine Hydrokulturtöpfe (maximales<br />

Volumen von einem Liter) gepflanzt,<br />

die mit Blähton gefüllt sind<br />

und Platz für die Setzlinge bieten.<br />

Diese Töpfe befinden sich in einem<br />

größeren Behälter, der größtenteils<br />

mit Nährlösung gefüllt ist, die<br />

dank eines an einen Kompressor<br />

angeschlossenen Luftsteins ständig<br />

oxidiert wird. Die Wurzeln der<br />

Setzlinge wachsen schnell in einen<br />

Behälter mit Nährlösung. Hier haben<br />

sie alles, was sie sich wünschen<br />

können <strong>–</strong> Wasser, Nährstoffe und<br />

26 HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong>


Sauerstoff. Man muss sich nicht<br />

mehr um die Dosierung von Wasser<br />

und Nährstoffen kümmern,<br />

sondern fügt einfach die Nährlösung<br />

hinzu und wechselt sie aus.<br />

Im DWC-System muss für jeden<br />

Anzuchtbehälter eine Nährlösung<br />

verwendet werden, und die Töpfe<br />

sind voneinander getrennt. Beim<br />

RDWC-System sind alle Behälter<br />

miteinander verbunden und es umfasst<br />

auch einen Kontrollbehälter,<br />

über den das gesamte System entleert,<br />

befüllt und regelmäßig auf<br />

Nährstoff- und pH-Werte überprüft<br />

werden kann. Zu den Vorteilen von<br />

DWC und RDWC gehört neben<br />

dem minimalen Einsatz von Kultursubstrat<br />

auch das vernachlässigbare<br />

Risiko eines Schädlingsbefalls der<br />

Wurzeln, da diese zu etwa 80 Prozent<br />

unter Wasser stehen. Für einen<br />

optimalen Betrieb dieser Systeme<br />

ist es ratsam, sie zu kühlen und die<br />

Temperatur der Nährlösung zwischen<br />

18 und <strong>21</strong> °C zu halten. Aber<br />

auch ohne Kühlung wirken sie wahre<br />

Wunder.<br />

Eine weitere bequeme<br />

Lösung für den hydroponischen<br />

Anbau mit nur wenig Kultursubstrat<br />

ist die sogenannte Aeroponik.<br />

In diesem Fall werden die Pflanzen<br />

ebenfalls in Blähton und einen Hydrokulturtopf<br />

mit einem Volumen<br />

von bis zu 0,5 Litern gepflanzt. Die<br />

Nährstofflösung wird unter Druck<br />

in die Sprühdüsen des Systems<br />

gepresst, das den Wurzelbereich<br />

der Pflanzen besprüht. Dabei entsteht<br />

ein Aerosol voller Sauerstoff,<br />

Feuchtigkeit und Nährstoffe <strong>–</strong> genau<br />

das, was die Wurzeln für eine<br />

gesunde Entwicklung und die anschließende<br />

richtige Ernährung der<br />

oberirdischen Pflanzenteile benötigen.<br />

Ein entscheidender Faktor für<br />

das ordnungsgemäße Funktionieren<br />

von aeroponischen Systemen ist<br />

die sorgfältige Filtration des Wassers<br />

und die Aufrechterhaltung der<br />

optimalen Temperatur der Nährlösung<br />

und des Wurzelbereichs, wo<br />

die Temperatur zwischen 18 und<br />

<strong>21</strong> °C gehalten werden sollte. Bei<br />

höheren Temperaturen beginnen<br />

die Wurzeln zu verwelken und zu<br />

faulen und die Nährstoffaufnahme<br />

der Pflanzen wird vermindert.<br />

Universelle Systeme<br />

Es gibt viele Menschen, die verschiedene<br />

Anbaumethoden ausprobieren<br />

wollen und deshalb<br />

nicht in Einzweck-Anbausysteme<br />

investieren möchten. Wenn es jederzeit<br />

möglich sein soll, frei von<br />

Hydrokultur zu Bodenkultur und<br />

zurück wechseln zu können, empfehle<br />

ich das AutoPot- oder das Wilma-System.<br />

Beide haben mir über<br />

viele Jahre hinweg erstaunlich gute<br />

Pflanzen in AutoPot-System mit Kokos und Perlit<br />

Dienste geleistet. Bei ihnen kann<br />

man aus einer breiten Palette von<br />

Kultursubstraten und verschiedenen<br />

Düngemethoden <strong>–</strong> mineralisch,<br />

organisch und organisch-mineralisch<br />

<strong>–</strong> wählen. Natürlich hat man<br />

auch bei allen anderen Systemen,<br />

die auf Blumentöpfen und Tropfbewässerung<br />

basieren, die gleiche<br />

Auswahl an Anbaumethoden wie<br />

bei AutoPot oder Wilma. Es kommt<br />

ganz darauf an, wie groß die Anbaufläche<br />

ist, die angelegt werden<br />

soll. Während AutoPot praktisch<br />

für jede Anbaufläche geeignet ist, ist<br />

Wilma in erster Linie für Homegrower<br />

gedacht. Bei größeren Anbaubetrieben<br />

lohnt es sich in der Regel,<br />

in Gärtnertische und Tropfbewässerung<br />

zu investieren. Einer der<br />

größten Vorteile des AutoPot-Systems<br />

ist der Stromverbrauch, der<br />

bei null liegt. Allerdings muss<br />

darauf geachtet werden, dass die<br />

Bewässerungsventile und Nährlösungsleitungen<br />

stets sauber<br />

sind. Der Druck im System ist<br />

sehr niedrig, sodass sich dort mit<br />

der Zeit Verunreinigungen und<br />

Salze aus Mineraldüngern absetzen<br />

und die Gefahr besteht, dass<br />

die Schläuche verstopfen und die<br />

Bewässerung ausbleibt. Mit einer<br />

regelmäßigen Kontrolle des Systems<br />

können diese Probleme aber<br />

vermieden werden.<br />

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diebischen Elster einen tiefen Eindruck hinterlassen dürfte...<br />

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sowie die Verpackung werden vollständig von nachhaltigen<br />

Lieferanten innerhalb der EU bezogen. Und wer nach dem Bauen noch an<br />

seinen Skills arbeiten will, der kann mit dem Jo-Jo selbstverständlich auch<br />

Tricks machen.<br />

Capital Bra hat seinen BraTee<br />

und seine Pizza Gangsterella,<br />

Loredana ihren DirTea (ein besonders<br />

unappetitlicher Name), die<br />

Baba HafTea<br />

Jungs von der 187 Strassenbande Soft-Drink<br />

haben ihren Shisha-Tabak: verhungern<br />

oder verdursten müssen die<br />

canlife.de<br />

Rapper und ihre Fans heutzutage<br />

jedenfalls nicht mehr. Neu im Bunde der Feinschmecker und Eistee-Somméliers ist<br />

Haftbefehl, der Babo aus Frankfurt, mit seinem Baba HafTea. Damit das Gesöff<br />

den Chabos auch anständig mundet, hat sich der Rapper den kundigen Support<br />

von Getränkehersteller CanLife ins Boot geholt, der mit Cannabis-Soft-Drinks<br />

schon einige Erfahrung hat. Erhältlich in der Geschmacksrichtung Lemon OG.<br />

28 HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong>


STONER WATCHLIST<br />

Jay and Silent Bob Reboot<br />

Komödie<br />

Jay und Silent Bob verstehen sich so gut wie eh und je<br />

USA<br />

Erscheinungsjahr: 2019<br />

Regie: Kevin Smith<br />

Länge: 105 Minuten<br />

Mit Jason Mewes, Kevin Smith,<br />

Harley Quinn Smith, Jason Lee<br />

Enthalten in Prime<br />

Für US-Regie-Star Kevin<br />

Smith lief es schon einmal<br />

besser. Wie zum Beispiel<br />

Anfang der 90er, als seine<br />

beiden Clerks-Filme für<br />

Furore in der Indie-Filmszene<br />

sorgten. In einer Zeit, als Nerds<br />

noch vor allem als Loser galten,<br />

war Smith einer der ersten, der<br />

für ihre obskuren Leidenschaften,<br />

vermeintlich kindischen Hobbies<br />

und ihre theoretischen Diskussionen<br />

(etwa: ist Batman nun streng<br />

genommen ein Superheld oder<br />

nicht?) die große Leinwand aufrollte.<br />

In gewisser Weise waren die<br />

90er auch eine neue Sternstunde<br />

des Dialogs, die durch aufstrebende<br />

Künstler wie Tarantino, aber<br />

eben auch Smith ins Zentrum des<br />

Seherlebnisses gerückt wurden.<br />

Auf einmal war es interessanter,<br />

zwei Typen dabei zuzuhören,<br />

wie sie über Hamburger schwadronieren<br />

als zuzusehen, wie sich<br />

ein außer Kontrolle geratenes<br />

Auto überschlägt. Im Gegensatz<br />

zu Tarantino waren Smiths Filme<br />

allerdings immer weniger dem<br />

Genre verhaftet und weniger versessen<br />

auf den filmhistorischen<br />

Verweis. Zugegeben, sie sind auch<br />

formal oft weniger spektakulär<br />

und durchkonzipiert, doch ihrer<br />

Beliebtheit tat das keinen Abbruch:<br />

nach Clerks wurden auch<br />

Chasing Amy und Dogma veritable<br />

Kulthits. Mitte der 2000er ging es<br />

dann langsam bergab für Smith,<br />

der sich nach einer ganzen Reihe<br />

kommerzieller und künstlerischer<br />

Flops nun mit einer Wiedervereinigung<br />

seines „View Askewniverse“<br />

(siehe Box) auf seine Wurzeln<br />

zurückbesinnt.<br />

Jay (Jason Mewes) und<br />

Silent Bob (Smith selbst) mögen<br />

zwar älter geworden sein, aber erwachsen<br />

geworden sind sie noch<br />

immer nicht. Noch immer chillen<br />

sie an der Hauswand, noch immer<br />

Vollblutstoner. Im Keller eines<br />

Imbisses namens „Cock Smoker“<br />

bauen sie heimlich Weed an, weshalb<br />

sie Probleme mit dem Gesetz<br />

bekommen und sich vor Gericht<br />

verantworten müssen. Ein windiger<br />

Rechtsanwalt verteidigt sie<br />

erfolgreich, gibt sich in der Folge<br />

aber als Anwalt von Saban Films<br />

zu erkennen, die wiederum gerade<br />

drauf und dran sind, ein Reboot<br />

von Bluntman & Chronic (den<br />

Alter Egos von Jay und Bob) herauszubringen<br />

<strong>–</strong> und den beiden aus<br />

Urheberrechts-Gründen die weitere<br />

Nutzung ihrer eigenen Namen<br />

verbieten zu lassen. Klingt verwirrend?<br />

Eine kleine Einordnung: im<br />

Vorgänger Jay & Silent Bob Strike<br />

Back von 20<strong>06</strong> versuchen die beiden<br />

Protagonisten noch (erfolglos),<br />

die Hollywood-Produktion<br />

des originalen Bluntman-&-Chronic-Films<br />

zu stoppen, im hier besprochenen<br />

Reboot versuchen sie,<br />

das Reboot zu verhindern. Meta<br />

genug?<br />

Es ist klar, hier soll natürlich<br />

der Remake-Wahn Hollywoods<br />

aufs Korn genommen<br />

werden. Die Kreativität wird um<br />

die Ecke gebracht,<br />

um die Cash-Cow<br />

am Leben zu halten.<br />

Jeder, der in den letzten<br />

zehn Jahren mal<br />

ins Kinoprogramm<br />

geschaut hat, weiß:<br />

wahrlich nicht zu<br />

Unrecht. Oder kann<br />

noch jemand sagen,<br />

wie viele Spider-Man-Neuverfilmungen<br />

es mittlerweile schon gab<br />

und warum? Smiths Ziel ist hehr,<br />

doch ein wenig riecht es auch nach<br />

Heuchelei <strong>–</strong> denn Jay and Silent<br />

Bob Reboot bedient im Grunde<br />

genau dieselben Mechanismen,<br />

die der Film anzuprangern vorgibt.<br />

Wenn man darüber Witzchen<br />

reißt, dass man wohl damit leben<br />

muss, dass Smith seine talentfreie<br />

Tochter in jeden seiner Filme reindrückt,<br />

dann mag das ganz lustig<br />

sein, aber es ändert eben nichts<br />

daran, dass Smith seine talentfreie<br />

Tochter in jeden seiner Filme<br />

reindrückt. Nach diesem Beispiel<br />

funktioniert der ganze Film, bzw.<br />

tut es nicht. Wie man das Spiel um<br />

Meta-Ebenen und Selbstreferentialität<br />

an die Spitze treibt und dabei<br />

trotzdem eine gewisse Originalität<br />

wahrt, hat etwa der in <strong>Highway</strong><br />

01/<strong>21</strong> besprochene Das ist das Ende<br />

unterhaltsam unter Beweis gestellt.<br />

Aber nicht, dass wir uns<br />

missverstehen: Jay and Silent Reboot<br />

hat durchaus seine Momente.<br />

Wenn die beiden Helden im Edible-Rausch<br />

etwa Method Man und<br />

Redman begegnen und mit ihnen<br />

über den ebenso bescheuerten wie<br />

beliebten Stoner-Klassiker So High<br />

schwadronieren, dann macht das<br />

wirklich Spaß. Auch herrlich, wie<br />

sich in einer Szene Jason Biggs<br />

und Jason Van Der Bitch ...äh<br />

Beek (beide spielen sich selbst)<br />

auf einer Pressekonferenz vor gesammelter<br />

Mannschaft gegenseitig<br />

beschimpfen. Apropos Spaß: für<br />

den sorgen auch noch weitere Cameo-Auftritte.<br />

Ben Affleck, Matt<br />

Damon, Justin Long, Val Kilmer,<br />

Chris Hemsworth, Justin Long,<br />

Rosario Dawson und viele weitere<br />

geben sich hier auf amüsante<br />

Weise die Klinke in die Hand. Dass<br />

man jederzeit merkt, dass damit<br />

nur über ein kaum vorhandenes<br />

Drehbuch hinweggetäuscht wer-<br />

Kevin Smiths<br />

„View Askewniverse“<br />

Das View Askewniverse ist ein<br />

von Regisseur Kevin Smith ins<br />

Leben gerufenes fiktionales filmisches<br />

Universum, das nach<br />

Smiths Produktionsfirma View<br />

Askew benannt wurde und seit<br />

1994 existiert. Ähnlich dem<br />

ungleich bekannteren Marvel<br />

Cinematic Universe (MCU) wird<br />

es von einer gleichbleibenden<br />

Riege von Figuren bevölkert,<br />

deren Wege und Geschichten<br />

sich häufig kreuzen. Jay und<br />

Silent Bob sind die einzigen<br />

Figuren, die ohne Ausnahme<br />

in allen Filmen des View Askewniverse<br />

auftauchen.<br />

Dies sind die Spielfilme, die<br />

dem Universum zugerechnet<br />

werden (in chronologischer<br />

Reihenfolge):<br />

- Clerks<br />

- Mallrats<br />

- Chasing Amy<br />

- Dogma<br />

- Jay and Silent Bob Strike Back<br />

- Clerks II<br />

- Jay and Silent Bob´s Super<br />

Groovy Cartoon Movie!<br />

- Jay and Silent Bob Reboot<br />

den soll und der Film kaum mehr<br />

als eine Aneinanderreihung von<br />

mal lustigen, mal eher peinlichen<br />

Sketchen darstellt <strong>–</strong> geschenkt.<br />

Wirklich langweilig wird´s jedenfalls<br />

nicht im neuesten Ausflug ins<br />

View Askewniverse <strong>–</strong> vor allem<br />

nicht, wenn man schon Erfahrung<br />

mit den Figuren hat (der Film bedient<br />

die Fans fast schon zu sehr)<br />

und die deutsche Synchronisation<br />

meidet. Und wer, so wie der Regisseur,<br />

seine Tochter auf den Namen<br />

„Harley Quinn“ tauft, der geht<br />

seine Nerdyness jedenfalls mit der<br />

gebührenden Ernsthaftigkeit an.<br />

HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong> 29


SO LIEFEN DIE ERSTEN BRANCHENEVENTS nach COrona<br />

GREAT RESET<br />

Es geht wieder los! Während<br />

Fußballfans offenbar<br />

weltweit schon länger<br />

Vorzüge genießen, werden<br />

nun nach und nach auch<br />

wieder andere Veranstaltungen<br />

diverser Größenordnungen<br />

durchgeführt.<br />

Vom Club-Besuch bis<br />

zur Konferenz ist derzeit<br />

wieder einiges (unter<br />

Einschränkungen) möglich,<br />

was vor wenigen Jahren<br />

noch niemals ein Problem<br />

darstellte. Schön! Schön<br />

auch, dass es nun also auch<br />

mit den Cannabis-Events<br />

wieder losgeht. Nach etwa<br />

anderthalb Jahren waren<br />

die ersten Cannabis-Events<br />

in Deutschland das ICBC<br />

Global Investment Forum<br />

sowie die anschließende<br />

International Cannabis<br />

Conference in Berlin. Wir<br />

haben uns mit Ausrichter<br />

Alex Rogers unterhalten,<br />

der diese beiden sowie viele<br />

weitere ICBC-Veranstaltungen<br />

auf der ganzen Welt<br />

durchführt, und hoffen,<br />

dass sich seine Prognose für<br />

die erste richtige Legalisierung<br />

in Europa bewahrheitet.<br />

Doch lest selbst...<br />

Kleiner Event-Kalender<br />

Cultiva<br />

19.-<strong>21</strong>. November 20<strong>21</strong>, Wien<br />

Cannatrade<br />

20.-22. Mai 2022, Bern<br />

Cannafair<br />

26.-28. August 2022, Düsseldorf<br />

ICBC<br />

Hi Alex, herzlichen<br />

Glückwunsch zur gelungenen<br />

ICBC Berlin und<br />

GIF Berlin. Auch wir<br />

waren vor Ort und haben<br />

uns sehr wohlgefühlt und sehr<br />

gefreut, einmal wieder viele bekannte<br />

Gesichter aus der Branche<br />

zu sehen. Wie lange war eure Corona-Pause<br />

und wie fühlt es sich<br />

an, endlich wieder eine Veranstaltung<br />

durchführen zu können? Wie<br />

viele Besucher durften in Berlin<br />

unter den Coronabestimmungen<br />

hinein?<br />

In diesem Jahr waren wir auf 1.000<br />

Teilnehmer beschränkt. Obwohl<br />

es eine kleinere Veranstaltung als<br />

sonst war, waren wir sehr froh,<br />

dass sie stattfinden konnte, da unsere<br />

letzte Veranstaltung davor im<br />

Februar 2020 in San Francisco<br />

stattgefunden hat.<br />

Ihr habt die 3G-Regel angewandt<br />

(geimpft, genesen oder getestet).<br />

Wurde das von den Ausstellern<br />

und Besuchern so akzeptiert oder<br />

gab es auch Diskussionen über<br />

Sinn und Zweck? Haltet ihr das<br />

selbst für ein sinnvolles Modell<br />

für die nähere Zukunft?<br />

Ich denke, dass Politiker und Verwaltungsangestellte<br />

ganz allgemein<br />

immer wieder schlechte politische<br />

Entscheidungen treffen. Das haben<br />

wir in den letzten 50 Jahren bei der<br />

Drogenkriminalisierung gesehen.<br />

Gute Entscheidungen werden immer<br />

von unten nach oben getroffen,<br />

nicht von oben nach unten.<br />

Ich denke, es ist genug, und es ist<br />

ICBC<br />

an der Zeit, dass wir unser Leben<br />

wieder auf der Grundlage persönlicher<br />

Freiheit und Ungebundenheit<br />

leben. Wenn jemand keine Lust<br />

hat, rauszugehen, dann sollte er<br />

drinnen bleiben. So einfach ist das.<br />

Keine Regierung sollte in der Lage<br />

sein, die individuelle Bewegungsfreiheit<br />

zu kontrollieren oder zu<br />

bestimmen, ob eine Person frische<br />

Luft atmen darf.<br />

Erstmals habt ihr auch das Global<br />

Investment Forum in Berlin<br />

veranstaltet. Aufgrund des landesweiten<br />

Bahnstreiks sind wir<br />

von der <strong>Highway</strong>-Redaktion<br />

leider erst nach Ende der Veranstaltung<br />

angekommen. Berichte<br />

uns doch kurz von Sinn und<br />

Zweck des GIF und den Highlights.<br />

30 HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong>


Ja, ich habe von dem Streik gehört.<br />

Tut mir leid, dass ihr zu spät gekommen<br />

seid! Das GIF ist unsere<br />

neue Reihe von Investitionsveranstaltungen.<br />

Wir bringen Unternehmen<br />

mit kompetenten Entwicklern<br />

zusammen und Investoren mit den<br />

besten Cannabisunternehmen und<br />

Start-ups in Europa und den USA.<br />

Es handelt sich um sehr hochkarätige,<br />

eher kleinere Veranstaltungen.<br />

Ihr habt dieses Jahr auch ein<br />

GIF in Zürich veranstaltet und<br />

seit eine Kooperation mit der<br />

CB Expo eingegangen, die direkt<br />

nach eurem eigenen Event stattfand.<br />

Beißt sich das nicht ein wenig<br />

oder seht ihr die CB Expo, die<br />

ja doch einen größeren Fokus auf<br />

CBD, Schweizer Firmen und den<br />

Freizeit-Bereich legt lediglich als<br />

Ergänzung?<br />

Wir sind ohne Frage eine Ergänzung.<br />

Wir hatten geplant, unsere<br />

Veranstaltungen direkt aneinander<br />

angrenzen zu lassen, aber Terminkonflikte<br />

an unseren jeweiligen<br />

Veranstaltungsorten ließen dies<br />

nicht zu. Das GIF in Zürich wird<br />

nächstes Jahr vom 8. bis 9. September<br />

im Dolder Grand stattfinden<br />

und die CB Expo wird direkt im<br />

Anschluss stattfinden, ab dem 10.<br />

September.<br />

Und was sind die Unterschiede<br />

zwischen GIF Berlin und GIF<br />

Zürich gewesen?<br />

Die ICBC Berlin ist eine riesige<br />

Veranstaltung, und so kommen<br />

dort auch die Besucher des GIF<br />

aus der ganzen Welt. Obwohl wir<br />

auch in Zürich viele Länder vertreten<br />

haben, sind die meisten Investoren<br />

dort aus der Schweiz.<br />

Wie seht ihr das zahlreiche Aufkommen<br />

der vielen neuen Cannabismessen<br />

und Cannabis-Events<br />

in Europa kurz vor Corona? Wird<br />

sich der Trend fortsetzen oder ist<br />

der Dämpfer durch Corona zu<br />

groß? Und glaubst du, ist derzeit<br />

überhaupt Platz in Europa für<br />

ein Dutzend Veranstaltungen und<br />

Messen pro Land?<br />

Ich unterstütze das alles, solange<br />

die Organisatoren gute Arbeit<br />

leisten. Ich kann nicht sagen, wie<br />

groß die Nachfrage der Menschen<br />

sein wird, aber ich denke, die Leute<br />

sind grundsätzlich bereit, rauszugehen<br />

und Geschäfte vis-à-vis zu<br />

machen. Ich bin sehr dankbar, dass<br />

wir als ICBC unsere Marke zum<br />

führenden B2B-Namen in Europa<br />

machen konnte. Ich glaube, dass<br />

es für Leute, die noch keine gut<br />

etablierte Marke haben, schwierig<br />

werden könnte, Veranstaltungen<br />

abzuhalten.<br />

Wie ist deine Einschätzung <strong>–</strong> welches<br />

europäisches Land wird als<br />

erstes eine vollständige Legalisierung<br />

umsetzen?<br />

Deutschland. Andere Länder<br />

könnten eine eingeschränkte Version<br />

einer Legalisierung vornehmen,<br />

aber ich glaube, dass Deutschland<br />

das erste robuste und bundesweit<br />

einheitliche Gesetz haben wird.<br />

Das ist eine Vorhersage, die ich vor<br />

einem Jahr nicht gemacht hätte,<br />

aber aufgrund der Umwälzungen<br />

im deutschen Parlament und der<br />

demographischen Entwicklung der<br />

Wählerschaft ist eine baldige Legalisierung<br />

in Deutschland für mich<br />

eine logische Folgeeinschätzung<br />

geworden.<br />

Und was werden die größten<br />

Cannabis-Trends der kommenden<br />

zwei, drei Jahre in Europa?<br />

Die Nachfrage nach der ICBC ist<br />

Alex Rogers,<br />

Organisator und<br />

Gründer der ICBC<br />

so groß wie nie zuvor in den sieben<br />

Jahren, in denen wir Veranstaltungen<br />

durchführen. Die Politik<br />

treibt die Wirtschaft an und die<br />

Wirtschaft treibt die Politik an. In<br />

drei Jahren werden viele Länder<br />

den Handel legalisiert haben. Außerdem<br />

können wir erwarten, dass<br />

riesige Mengen an ausländischen<br />

Investitionen auf den europäischen<br />

Kontinent fließen werden. Die<br />

Cannabisindustrie befindet sich<br />

in Europa noch in den Anfängen.<br />

Ich erwarte, dass sie in den nächsten<br />

fünf bis sieben Jahren die am<br />

schnellsten wachsende Branche der<br />

Region sein wird.<br />

Alex, wir danken dir für das Gespräch!<br />

Lobby für Hanf<br />

Der Deutsche Hanfverband ist im Kontakt mit Abgeordneten aller im<br />

Bundestag vertretenen Parteien.<br />

Auf öffentlichen Veranstaltungen, parlamentarischen Anhörungen<br />

und mit Hintergrundgesprächen werben wir direkt an den<br />

Schaltstellen der Macht für die Legalisierung von Cannabis.<br />

hanfverband.de<br />

HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong> 31


Vom 11. bis 12. September<br />

fand in der<br />

Eventhalle StageOne<br />

in Zürich die CB Expo<br />

<strong>–</strong> Cannabis Business<br />

Expo <strong>–</strong> statt. Aussteller aus der<br />

Schweiz, den USA, den umliegenden<br />

europäischen Ländern<br />

sowie aus Südafrika, Australien<br />

und Uruguay stellten ihre Produkte<br />

und Dienstleistungen vor,<br />

Universitäten berichteten über<br />

neueste Forschungsergebnisse in<br />

Pflanzenzucht und hochkarätige<br />

Rednerinnen und Redner diskutierten<br />

über Entwicklungen und<br />

Trends des internationalen Cannabisgeschäfts.<br />

Eröffnet wurde<br />

die CB Expo von Christa Markwalder,<br />

Nationalrätin der schweizerischen<br />

FDP, die sich im Parlament<br />

stets für einen liberalen<br />

und pragmatischen Umgang mit<br />

der vielfältigen Cannabispflanze<br />

eingesetzt hat <strong>–</strong> zuletzt mit<br />

einem erfolgreichen Vorstoß für<br />

den Anbau und Export von medizinischem<br />

Cannabis. Das Bundesamt<br />

für Gesundheit sowie das<br />

Bundesamt für Lebensmittelsicherheit<br />

und Veterinärwesen waren<br />

ebenso vertreten, und neben<br />

den großen Schweizer CBD- und<br />

Cannabis-Firmen traten zahlreiche<br />

einflussreiche internationale<br />

Gäste auf. Wir haben uns nach<br />

dem Event mit Geschäftsführer<br />

Ben Arn getroffen und ihn zur<br />

ersten Ausrichtung der CB Expo<br />

befragt.<br />

Ben Arn, Organisator<br />

und Gründer der CB Expo<br />

und der Cannatrade<br />

CB Expo<br />

Hallo Ben, herzlichen Glückwunsch<br />

noch mal zur gelungenen<br />

CB Expo, die im September<br />

zum ersten Mal stattfand. Wie<br />

war es für euch, nach der langen<br />

Pause wieder eine Veranstaltung<br />

durchführen zu können <strong>–</strong><br />

und welche coronaspezifischen<br />

Schwierigkeiten haben sich<br />

euch dabei in den Weg gestellt?<br />

Grundsätzlich war es natürlich<br />

eine riesige Erleichterung über<br />

zwei Jahre nach der letzten<br />

durchgeführten Messe wieder<br />

eine Messe abhalten zu können.<br />

Richtig geil, definitiv! Die Corona-Schwierigkeiten<br />

bestanden<br />

für uns vor allem zu Beginn des<br />

Jahres, als wir ins blaue Hinein<br />

planen mussten. Doch nun können<br />

wir sagen: vielen, vielen<br />

Dank ans Universum, dass<br />

es besser gekommen ist als<br />

wir das Anfang des Jahres<br />

erwartet hätten. Auch dass<br />

die allgemeine Impfpolitik<br />

schon so weit etabliert war,<br />

dass sich niemand darüber<br />

beschwert hat, und dass<br />

technisch mit der Überprüfung<br />

der Zertifikate alles<br />

funktioniert hat, ist prima<br />

gelaufen. Und dass die Menschen<br />

wieder gereist sind,<br />

ist natürlich toll. Wir hatten<br />

über 70 Prozent Besucher<br />

aus dem Ausland und das<br />

hätten wir Anfang des Jahres<br />

nicht erwartet und nicht<br />

zu träumen gewagt.<br />

lassregeln wurden von den<br />

Ausstellern und Besuchern so<br />

akzeptiert <strong>–</strong> oder gab es etwa<br />

doch auch kleinere Diskussionen<br />

über Sinn und Zweck der<br />

Maßnahmen?<br />

Ja genau, es war so, dass man<br />

nicht nur geimpft oder genesen<br />

erscheinen durfte, sondern sich<br />

auch, auch hier bei uns vor Ort,<br />

testen lassen konnte. Und ich<br />

denke es war allen klar, denn die<br />

Regeln sind überall die gleichen<br />

<strong>–</strong> egal, was man darüber denkt.<br />

Daher ist auch alles reibungslos<br />

gelaufen.<br />

Wollt ihr diese Regeln so beibehalten?<br />

Das ist weniger eine Ansichtssache,<br />

was ich davon halte, sondern<br />

eben eine Gegebenheit, die<br />

die Gesellschaft vorschreibt. Wir<br />

machen Live-Events und wir<br />

haben gesehen, unsere Kunden<br />

mögen nach wie vor Live-Events,<br />

also werden wir auch weiter<br />

solche veranstalten, so wie das<br />

möglich sein wird.<br />

Die CB Expo war ja ein reines<br />

Business-Event. Haben sich die<br />

Aussteller eine ruhigere, privatere<br />

Alternative zur regulären<br />

Cannatrade, die ihr ja auch<br />

veranstaltet, und die ja B2Bund<br />

B2C-Event zugleich ist,<br />

gewünscht, oder wie kam es zu<br />

der Entwicklung des Formats?<br />

Du sagst, die Corona-Ein-<br />

CB Expo<br />

32 HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong>


Der Wunsch, ein zweites Event<br />

ins Leben zu rufen, das den Fokus<br />

allein auf B2B legt, lag schon<br />

lange auf unserem Pult. Ein bisschen<br />

kann man auch fast Corona<br />

die Schuld geben, dass es nun<br />

passiert ist, weil wir das letzte<br />

Jahr zum ersten Mal richtig Zeit<br />

hatten, etwas Neues zu planen.<br />

Normalerweise erfüllt uns die<br />

Cannatrade, aber die wurde ja<br />

verschoben und so hatten wir<br />

Zeit, die CB Expo ins Leben zu<br />

rufen. Vor einem Jahr haben wir<br />

den CB Club veranstaltet, sozusagen<br />

als kleines Test-Event<br />

dafür. Die Feedbacks waren gut<br />

und so hat das eine das andere<br />

ergeben.<br />

Und wie war die Resonanz auf<br />

die CB Expo, dürfen wir mit<br />

einer jährlichen Ausrichtung<br />

rechnen?<br />

Die Feedbacks der Kunden waren<br />

bislang gewaltig gut. Praktisch<br />

alle Aussteller haben schon<br />

bereits für nächstes Jahr gebucht<br />

und daher werden wir 2022 wieder<br />

die CB Expo veranstalten.<br />

Das Konzept ging auch insofern<br />

auf, als dass wir eine andere<br />

Zielgruppe als die der Cannatrade<br />

angesprochen haben. Wir<br />

hatten nicht nur über 70 Prozent<br />

ausländische Kunden, wir hatten<br />

auch über 70 Prozent neue<br />

Kunden <strong>–</strong> also nicht bestehende<br />

Cannatrade-Kunden. Wir freuen<br />

uns aber natürlich auch ebenso,<br />

nächstes Jahr wieder die Cannatrade<br />

zu machen, die B2B- und<br />

B2C-Klientel anspricht. Dort<br />

liegt der Fokus dann mehr auf<br />

Blüten, auf dem Rauchen, dem<br />

Konsumieren.<br />

Ihr habt dieses Jahr auch eine<br />

Kooperation mit der International<br />

Cannabis Business Conference<br />

(ICBC) gehabt, die nur<br />

wenige Tage vor eurem eigenen<br />

Event in Zürich stattfand.<br />

Überschneidet sich das nicht<br />

thematisch ein wenig oder seht<br />

ihr die ICBC mit ihrem Fokus<br />

auf Medizin und nordamerikanische<br />

Firmen rein als Ergänzung<br />

zur CB Expo?<br />

Also, es war dieses Jahr hier in<br />

Zürich keine ICBC mehr im Stil<br />

der ICBC in Berlin, sondern vor<br />

unserem Event fand das ICBC<br />

Global Investment Forum statt,<br />

wo es ausschließlich um Investoren<br />

und Firmen, die Investoren<br />

suchen, geht. Und das ergänzt<br />

sich bestens. Die<br />

CB Expo zieht<br />

CB Expo<br />

logischerweise<br />

auch Investoren<br />

an, die Firmen<br />

anschauen wollen,<br />

aber der<br />

Hauptfokus liegt<br />

auf B2B. Es geht<br />

vorrangig um<br />

Unternehmen,<br />

die sich treffen<br />

und ihre Waren<br />

und Dienstleistungen<br />

austauschen<br />

wollen.<br />

Deshalb war es<br />

in Absprache<br />

mit der ICBC so<br />

geplant, dass sie<br />

das Global Investment<br />

Forum<br />

machen und wir den B2B-Part<br />

übernehmen.<br />

Wie du gerade sagtest, findet<br />

im Mai 2022 dann aller Voraussicht<br />

nach auch endlich wieder<br />

die Cannatrade statt. Im Sommer<br />

habt ihr 20-jähriges Jubiläum<br />

gefeiert und seid damit die<br />

langjährigste Cannabismesse in<br />

Europa. Welche Unterschiede,<br />

Fort- und vielleicht auch Rückschritte<br />

kannst du über diese<br />

Zeitspanne ausmachen?<br />

Puh, da könnte ich ein ganzes<br />

Buch drüber schreiben, was wir<br />

in zwanzig Jahren Schweizer<br />

und damit auch internationaler<br />

Cannabisgeschichte erlebt haben.<br />

Es war eine Achterbahnfahrt<br />

von quasi-legal, als die<br />

Cannatrade 2001 entstanden ist,<br />

hin zu super-illegal um die Jahre<br />

um 2010 herum, als man nicht<br />

mal mehr eine Pflanze ausstellen<br />

durfte und dann noch das Rauchverbot<br />

obendrauf kam. Bis dahin<br />

wurde ja in den Hallen noch geraucht.<br />

Und jetzt mit dem CBD<br />

kam eigentlich die Wiederauferstehung<br />

<strong>–</strong> und wäre 2020 nicht<br />

ausgefallen, wäre es die bisher<br />

größte Cannatrade geworden.<br />

Diese findet nun aber also zwei<br />

Jahre später statt.<br />

Jetzt auf der CB Expo war hier<br />

und da bereits Cannabigerol<br />

(CBG) ein Thema. Auch haben<br />

wir gesehen, dass CBG als Rubrik<br />

für Aussteller der kommenden<br />

Cannatrade mit aufgeführt<br />

ist. Dürfen wir deiner Einschätzung<br />

nach mit CBG einen ähnlichen<br />

Hype wie bei CBD erleben?<br />

Ich möchte mich da nicht zu weit<br />

aus dem Fenster lehnen, aber ich<br />

glaube nicht, dass es denselben<br />

Hype wie bei CBD geben wird.<br />

Was CBD hier in der Schweiz<br />

gemacht hat, dass auf einmal<br />

eine Blüte da war, die man legal<br />

rauchen durfte und darf, aber die<br />

nicht berauschend ist <strong>–</strong> also ich<br />

glaube, einen zweiten solchen<br />

Hype wird es nicht noch einmal<br />

geben. Ich bin da aber auch insofern<br />

die falsche Ansprechperson,<br />

als ich kein Forscher und<br />

kein Grower bin. Aber was ich<br />

spannend finde, ist, dass die<br />

Cannabispflanze ja über 400<br />

Inhaltsstoffe und über Hundert<br />

Cannabinoide beinhaltet. Also,<br />

was da noch alles erforscht werden<br />

wird und auf uns zukommen<br />

kann <strong>–</strong> ich denke, es wird noch<br />

einen allgemeinen Cannabis-Hype<br />

geben, nicht nur auf CBG bezogen.<br />

Wie ist die allgemeine Stimmung<br />

bezüglich Cannabis in der<br />

Schweiz? Rechnet ihr mit Gesetzeslockerungen<br />

in der nächsten<br />

Zeit?<br />

Die sind ja bereits passiert und<br />

nun in der Umsetzung. Diese<br />

zwei großen Themen, die auch<br />

die Hauptpunkte der CB Expo<br />

waren: einmal Anbau und Export<br />

sowie vereinfachte Verschreibung<br />

an Patienten von medizinischem<br />

Cannabis. Das Gesetz<br />

ist im Parlament durch und wird<br />

2022 in Kraft treten. Und der andere<br />

große Punkt sind die Pilotprojekte<br />

für die Abgabe von Cannabis<br />

an Freizeitkonsumenten,<br />

die nächstes Jahr starten. Von<br />

daher erwarte ich jetzt auf kur-<br />

ze Sicht keine weiteren Gesetzesänderungen,<br />

sondern man wird<br />

diese beiden Dinge starten und<br />

notabene auch anpassen müssen.<br />

Weil die Thematik ja doch so<br />

groß ist, zum Beispiel mit dem<br />

Freizeitkonsum macht man jetzt<br />

Pilotprojekte und da steht definitiv<br />

das Ziel dahinter, das dann in<br />

einen neues Gesetz umzuarbeiten.<br />

Aber das wird, so denke ich,<br />

drei bis fünf Jahre dauern, bis es<br />

so weit ist.<br />

Und ihr selbst, habt ihr eigentlich<br />

schon jemals Schwierigkeiten<br />

mit Staat oder Polizei wegen<br />

der Ausrichtung von euren<br />

Cannabis-Events gehabt? Du<br />

sagtest, es gab auch eine Zeit,<br />

in der keine Pflanzen mehr aufgestellt<br />

werden durften.<br />

Wir waren jahrelang die am<br />

besten kontrollierte Messe der<br />

Schweiz, haben wir immer gesagt.<br />

Ich bin seit 2008 Geschäftsführer<br />

der Cannatrade und wir<br />

hatten und haben in dieser Zeit<br />

immer ein gutes Verhältnis zu<br />

den Behörden gepflegt <strong>–</strong> was wir<br />

am Ende des Tages unseren Ausstellern<br />

auch schuldig sind, da<br />

wir diese in keinerlei Schwierigkeiten<br />

bringen wollen. Das setzt<br />

die gute Zusammenarbeit mit<br />

den Behörden voraus. Bislang<br />

hat man immer sehr coole und<br />

manchmal auch sehr pragmatische<br />

Lösungen gefunden, um allen<br />

irgendwie gerecht zu werden.<br />

Das freut uns sehr zu hören.<br />

Wir danken dir für das Interview<br />

und sehen uns spätestens<br />

im Mai in Bern auf der Cannatrade!<br />

HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong> 33


„CBD-Heilen mit Hanf“ <strong>–</strong> EIne LEseprobe<br />

Der ENTOURAGE-EFFEKT:<br />

DAS GANZE IST MEHR ALS<br />

DIE SUMME SEINER TEILE<br />

Cannabidiol (CBD) ist ein Wirkstoff der Hanfpflanze, die in der<br />

Volksmedizin seit Jahrhunderten Anwendung findet. Ihm werden<br />

Heilwirkungen bei unterschiedlichsten Beschwerden nachgesagt.<br />

Derzeit erlebt CBD weltweit einen Boom als Nahrungsergänzungsmittel,<br />

in einigen Ländern auch als Arzneimittel und<br />

Zutat in Pflegeprodukten. Doch was ist dran an dem Hype,<br />

der um CBD gemacht wird? Was kann Cannabidiol wirklich?<br />

Diesen und weiteren Fragen geht Milan Hartmann in seinem<br />

Buch „CBD <strong>–</strong> Heilen mit Hanf“ auf den Grund. Sein Fazit: Nach<br />

aktuellen wissenschaftlichen Studien und Aussagen von Anwendern<br />

ist das Cannabinoid CBD u. a. hilfreich bei Stress, chronischen<br />

Schmerzen, Einschlafstörungen, innerer Unruhe, Migräne,<br />

Muskelverspannungen sowie Entzündungen <strong>–</strong> und sollte<br />

in keiner Hausapotheke fehlen! Vorliegender, leicht gekürzter<br />

Leseauszug beschäftigt sich mit dem Endocannabinoidsystem.<br />

Heilen mit Hanf<br />

Hans-Nietsch-Verlag<br />

ISBN: 978-3862648641<br />

In dem 191 Seiten starken,<br />

dieses Jahr erstmals<br />

erschienenen Buch werden<br />

neben weiteren wertvollen<br />

Informationen alles Wichtige<br />

zu Cannabinoiden, dem<br />

Endocannabinoid-System<br />

und dem heilenden Potential<br />

von CBD auch Praxis-Hinweise<br />

geboten und<br />

die Rechtslage dargelegt.<br />

Die Ernährungswissenschaft<br />

und die Naturheilkunde<br />

bezeichnen das komplexe<br />

Zusammenspiel von mehreren<br />

Inhaltsstoffen als „Synergie“.<br />

Genauer gesagt, beschreibt<br />

das Wort Synergie das Zusammenwirken<br />

verschiedener Stoffe, die sich<br />

gegenseitig fördern und daraus resultierend<br />

einen gemeinsamen, teilweise<br />

einzigartigen Nutzen generieren.<br />

Als eine Umschreibung von Synergie<br />

lässt sich Aristoteles’ These „Das<br />

Ganze ist mehr als die Summe seiner<br />

Teile“ verstehen. In Zusammenhang<br />

mit CBD und Cannabis spricht man<br />

hier auch von einem „Entourage-Effekt“:<br />

Gemeint ist die Wirkung des<br />

Zusammenspiels aller Cannabinoide<br />

und Pflanzeninhaltsstoffe <strong>–</strong> also eine<br />

synergetische Wirkung gegenüber<br />

der Wirkung isolierter Cannabinoide.<br />

Bei der Synergie von Cannabis-Inhaltsstoffen<br />

ist insbesondere die<br />

Wirkung der Kombination aus Cannabinoiden,<br />

Terpenen Flavonoiden<br />

und Chlorophyll interessant. Zweifellos<br />

sind unter den Tausenden von<br />

pflanzlichen Inhaltsstoffen des Hanfs<br />

viele bioaktive Substanzen zu finden,<br />

die zu der Wirkung dieser Pflanze<br />

als Heilmittel beitragen. Obgleich<br />

die Idee der Synergie inzwischen in<br />

der Cannabis-Industrie und bei den<br />

Verbrauchern Fuß gefasst hat, habe<br />

ich bislang nur wenige Studien zu<br />

diesem Thema gefunden.<br />

Die Studien zum<br />

Entourage-Effekt, die bereits vorliegen,<br />

befassen sich derzeit noch<br />

überwiegend mit THC-haltigem<br />

Cannabis und der Steuerung der psychoaktiven<br />

Wirkungen der Pflanze.<br />

CBD wird hier auf sein Potenzial<br />

hin untersucht, die Nebenwirkungen<br />

von THC abzumildern oder zu verstärken.<br />

(CBD ist übrigens bereits in<br />

einigen THC-haltigen hanfbasierten<br />

Arzneimitteln enthalten.)<br />

Klinisch erwiesen ist,<br />

dass beispielsweise ein THC-CBD-<br />

Mundspray (Sativex) Angst, Stress<br />

und Druck-Gefühle lindert, wohingegen<br />

reines THC (Dronabinol)<br />

solche Gefühle auslösen kann. Der<br />

Vorteil, der in einer Synergie mehrerer<br />

Pflanzeninhaltsstoffe verglichen<br />

mit einer Einzelsubstanz wie einem<br />

Cannabinoid-Isolat liegt, geht aus<br />

einer Studie mit Zellkulturen und<br />

Tierversuchen vom November 2018<br />

hervor, dass die Antitumorwirksamkeit<br />

eines pflanzlichen Hanfvollextrakts<br />

bei verschiedenen Brustkrebsarten<br />

verglichen mit der von reinem<br />

THC (Einzelsubstanz, Isolat) höher<br />

war. Die Ergebnisse deuten darauf<br />

hin, dass Cannabis-Extrakte anstelle<br />

von reinen Cannabinoiden als Teil<br />

der Therapie zur Behandlung von<br />

Brustkrebs eingesetzt werden könnten.<br />

Leider fehlen bislang Studien<br />

zur Unterscheidung der Wirkung<br />

von CBD-Vollspektrum-Extrakten<br />

<strong>–</strong> der Begriff „Vollspektrum“<br />

meint, dass die Gesamtheit an<br />

Pflanzeninhaltsstoffen enthalten<br />

ist <strong>–</strong> und reinem isoliertem CBD.<br />

Der Entourage-Effekt, die synergetische<br />

Wirkung also, kann nur<br />

bei CBD-Ölen eintreten, die einen<br />

Vollspektrum-Extrakt enthalten.<br />

Zur genaueren Unterscheidung der<br />

verschiedenen CBD-Produkte und<br />

der Begriffe „Vollspektrum-Extrakt“<br />

und „Isolat“ lesen Sie im Folgenden.<br />

Milan Hartmann,<br />

Jahrgang 1986, ist Ernährungswissenschaftler,<br />

in<br />

zahlreichen alternativen<br />

Heilmethoden ausgebildet<br />

und steht für eine gesunde<br />

Lebensweise zum Wohl<br />

des größeren Ganzen. Mit<br />

seinen Büchern möchte er<br />

die Leser zu einem gesunden<br />

und glücklichen Lebensstil<br />

inspirieren. Milan Hartmann<br />

hat mehrere Jahre berufliche<br />

Erfahrung mit Superfoods<br />

und Nahrungsergänzungsmitteln.<br />

Seit Anfang 2019<br />

arbeitet er in der Nutzhanfund<br />

medizinisch orientierten<br />

Cannabis-Branche. Der Autor<br />

lebt mit seiner Frau und<br />

den gemeinsamen Kindern<br />

in Radebeul bei Dresden.<br />

Ebenfalls erhältlich sind von<br />

ihm die Bücher „Superfood-Smoothies“<br />

sowie<br />

„Fitness für die Zellen“.<br />

34 HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong>


„Mazerat“ oder auch „Aroma-Öl“<br />

und „Hanf-Öl“ lesen. Was das jeweils<br />

genau meint, wie viel CBD<br />

und THC enthalten sind und ob<br />

bei der Einnahme des betreffenden<br />

Produkts ein gesundheitsfördernder<br />

Entourage-Effekt zu erwarten<br />

ist, darüber gibt die Tabelle auf<br />

der linken Seite einen Überblick:<br />

Es gibt also verschiedene Produkte,<br />

die sich durch ihre Inhaltsstoffe<br />

und damit natürlich auch durch<br />

ihre Wirkkräfte unterscheiden.<br />

Sehen Sie sich also die Produktbezeichnung<br />

auf der Verpackung<br />

Ihres CBD-Öls genau an.<br />

CBD-Vollspektrum-Extrakte: Alles<br />

drin, was guttut!<br />

Entourage-Effekt bei verschiedenen Hanfprodukten (Tabelle aus dem Buch)<br />

CBD-Öle <strong>–</strong> Was genau ist drin?<br />

Der aus Nutzhanf hergestellte<br />

Extrakt kann eine festgelegte, angegebene<br />

Menge an CBD und unterschiedlich<br />

viel an sekundären<br />

Pflanzenstoffen enthalten. Dieser<br />

Extrakt wird in der Regel mit einem<br />

Trägeröl wie Hanfsamenöl,<br />

MCT-Öl, Olivenöl, Sonnenblumenöl<br />

oder einem anderen Speiseöl<br />

vermischt: Dieses „CBD-Öl“ ist<br />

derzeit die verbreitetste Methode,<br />

CBD einzunehmen. Die Tropfen<br />

werden mit der Pipette unter die<br />

Zunge geträufelt. Allerdings sind<br />

auch reine „CBD-Extrakte“ ohne<br />

Trägeröl zur Einnahme erhältlich!<br />

Was CBD-Öle und<br />

-Extrakte anbelangt, so gibt es<br />

verschiedene Bezeichnungen für<br />

sehr unterschiedliche Produkte:<br />

Auf den Verpackungen kann man<br />

„Vollspektrum“, „Breitspektrum“,<br />

Ein solcher Extrakt kommt in der<br />

Zusammensetzung der natürlichen<br />

Nutzhanfpflanze am nächsten.<br />

Alle bereits aufgeführten gesundheitlichen<br />

Vorteile, die Terpene,<br />

Flavonoide und Chlorophyll bieten,<br />

finden sich in einem Vollspektrum-Extrakt<br />

wieder. Natürliche<br />

Vollspektrum-Extrakte, die nicht<br />

künstlich mit CBD-Isolat angereichert<br />

wurden, haben einen relativ<br />

geringen Gehalt an CBD (weniger<br />

als 10 Prozent) und einen hohen<br />

Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen,<br />

der sie meiner Ansicht nach<br />

zu den gesundheitlich wertvollsten<br />

Produkten macht. CBD-Vollspektrum-Ölen<br />

mit einem CBD-Gehalt<br />

von mehr als 10 Prozent wurde<br />

aller Wahrscheinlichkeit nach<br />

CBD-Isolat oder CBD-Destillat<br />

zugefügt, was jedoch keinesfalls<br />

negativ zu bewerten ist.<br />

Achten Sie beim Kauf<br />

von CBD-Vollspektrum-Produkten<br />

auf den THC-Gehalt <strong>–</strong> nicht<br />

nur wegen des rechtlichen Aspekts,<br />

sondern auch wegen der Dosierung,<br />

denn: Manche Menschen reagieren<br />

bereits auf geringe Mengen<br />

THC von weniger als 0,2 Prozent<br />

HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong> 35


empfindlich, was schlimmstenfalls<br />

zu einer verminderten Fahrtüchtigkeit<br />

im Straßenverkehr führen<br />

kann. Reagieren Sie auf THC sensibel,<br />

dann sollten Sie von solchen<br />

Produkten nur wenige Tropfen am<br />

Tag einnehmen oder auf Produkte<br />

ausweichen, die nachweislich THCfrei<br />

sind.<br />

CBD-Breitspektrum-Extrakte:<br />

Gesundheit bei 0 % THC<br />

Ein Breitspektrum-Extrakt (englisch:<br />

broad-spectrum) ist im Grunde<br />

genommen nichts anderes als ein<br />

Vollspektrum-Extrakt <strong>–</strong> nur eben<br />

ohne THC. Oft wird hier einfach ein<br />

CBD-Vollspektrum-Extrakt im niedrigprozentigen<br />

Bereich mit einem<br />

Trägeröl verdünnt und dann mit<br />

CBD-Isolat oder hochprozentigem<br />

CBD-Destillat angereichert. Dadurch<br />

erzielen die Hersteller einen<br />

sehr niedrigen THC-Wert, zum Teil<br />

liegt dieser sogar unter 0,1 Prozent.<br />

CBD-Mazerat:<br />

Die volle Power in Öl<br />

Mit „Mazerat“ ist hier ein Ölauszug<br />

aus Nutzhanfblüten und -blättern<br />

gemeint. Da Cannabinoide überwiegend<br />

fettlöslich sind, gehen sie<br />

durch das Einlegen in Öl aus den<br />

Pflanzenteilen in das betreffende Öl<br />

über. Ein Mazerat kann durchaus<br />

als Vollspektrum-Auszug bezeichnet<br />

werden. Einige Hersteller wenden<br />

einen Warmölauszug an, legen die<br />

Hanfpflanzenteile also in ein erhitztes<br />

Öl ein. Das gewährleistet, dass<br />

zeitgleich eine Decarboxylierung<br />

stattfindet.<br />

Aroma-Öl: All inclusive!<br />

Die Bezeichnung „Aroma-Öl“<br />

meint in der Regel ein CBD-Vollspektrum-Öl.<br />

Sie sind mit und ohne<br />

künstliche angereicherte CBD-Isolate<br />

erhältlich. Die Hersteller weisen<br />

bei Aroma-Ölen darauf hin,<br />

dass sie nicht zum Verzehr geeignet<br />

sind. Diese Angabe mit dem<br />

Hinweis „zur Verwendung als Badezusatz“<br />

oder zum „Auftröpfeln<br />

auf ein Kissen“ kategorisiert dieses<br />

CBD-Öl automatisch nicht mehr<br />

als Lebensmittel, sondern als Gebrauchsgegenstand.<br />

Bei manchen<br />

Herstellern bekannter CBD-haltiger<br />

Nahrungsergänzungsmittel<br />

wurden Aroma-Öle mit CBD im<br />

Sortiment eingeführt. Fragen Sie<br />

direkt beim Hersteller nach, welche<br />

Verwendung er für diese Produkte<br />

empfiehlt. Nach meiner Erfahrung<br />

sind die meisten dieser Produkte<br />

auch zur innerlichen Anwendung<br />

geeignet. Fragen Sie beim Hersteller<br />

bitte auch gleich nach einer<br />

Cannabinoid- und Schadstoff-Analyse.<br />

Hanfsamenöl:<br />

Das perfekte Spektrum an Fettsäuren<br />

plus andere Helden im Dienst<br />

unserer Gesundheit<br />

In der Regel handelt es sich bei<br />

Hanföl um reines Hanfsamenöl<br />

ohne CBD und andere Cannabinoide.<br />

Solche Produkte werden nicht<br />

nur in Speiseölflaschen, sondern<br />

auch in Kapseln und Pipettenflaschen<br />

angeboten. Zur Herstellung<br />

von Hanföl werden die Samen<br />

(auch als „Hanfnüsse“ bezeichnet)<br />

der Nutzhanfpflanze verwendet.<br />

Hanfsamen enthalten mehr als 30<br />

Prozent Öl, etwa 25 Prozent Protein<br />

sowie beträchtliche Mengen<br />

an Ballaststoffen, Vitaminen und<br />

Mineralstoffen. Die Samen eignen<br />

sich daher auch als Snack, im Müsli<br />

oder in Smoothies optimal für eine<br />

gesunde ausgewogene Ernährung.<br />

Zur Herstellung von Öl werden<br />

die Hanfsamen für gewöhnlich kalt<br />

gepresst. Das gewonnene Öl kann<br />

eine grünlich-braune bis goldgelbe<br />

oder sogar fast durchsichtige Farbe<br />

haben, je nachdem, wie stark es<br />

nach dem Pressen filtriert (gereinigt)<br />

wurde. Eine grüne Färbung<br />

zeugt davon, dass reichlich Chlorophyll<br />

enthalten ist.<br />

Hanfsamenöl enthält<br />

ein perfektes Spektrum wertvoller<br />

mehrfach ungesättigter Fettsäuren,<br />

die zu über 80 Prozent<br />

enthalten sind. Es stellt also eine<br />

außergewöhnlich reiche Quelle für<br />

die beiden essentiellen Fettsäuren<br />

Linolsäure (Omega-6) und Alpha-Linolensäure<br />

(Omega-3) dar.<br />

Das Verhältnis von Omega-6- zu<br />

Omega-3-Fettsäuren in Hanföl<br />

liegt normalerweise zwischen 2 zu<br />

1 und 3 zu 1, was als optimal für<br />

die menschliche Gesundheit angesehen<br />

wird. Neben der wertvollen<br />

Fettsäuren ist Hanföl auch reich an<br />

Vitamin E und Betacarotinoiden<br />

(auch „Provitamin A“ genannt, das<br />

im Körper zu Vitamin A verstoffwechselt<br />

wird). Betacarotinoide<br />

wirken in unserem Körper als Antioxidantien<br />

und können aggressive<br />

freie Radikale binden und somit<br />

Zellschädigungen entgegenwirken.<br />

Zudem spielen sie eine entscheidende<br />

Rolle, was die Gesundheit<br />

unserer fünf Sinne (Sehen, Hören,<br />

Riechen, Schmecken, Tasten) und<br />

unsere Fruchtbarkeit anbelangt.<br />

CBD-Isolat und -Destillat <strong>–</strong> 90<br />

Prozent oder mehr reines CBD!<br />

Wenn Sie sich für ein komplett<br />

THC-freies Produkt interessieren,<br />

dann sind CBD-Isolate für Sie das<br />

Richtige. Sie lassen sich gut mit<br />

Trägeröl zur gewünschten Konzentration<br />

mischen, anschließend<br />

geben Sie sie am besten in eine<br />

Pipettenflasche, um das Öl ganz<br />

einfach tropfenweise einnehmen<br />

zu können. CBD-Isolate werden<br />

üblicherweise als Zusatzstoffe für<br />

E-Liquids angeboten und werden<br />

meines Wissens in keinem Falle als<br />

Lebensmittel vermarktet. Solange<br />

Sie vom Hersteller oder Verkäufer<br />

Schadstoff-Analysen bekommen,<br />

die eine umfangreiche Reinheit<br />

des Produkts dokumentieren, sollte<br />

der Verzehr bis zu einer Dosierung<br />

von maximal 350 Milligramm pro<br />

Tag unbedenklich sein. Der Begriff<br />

„Isolat“ sagt nichts darüber aus, ob<br />

es sich um einen natürlichen Extrakt<br />

oder um eine synthetisch hergestellte<br />

Substanz handelt. Selbst<br />

natürliches CBD-Isolat ist ein stark<br />

verarbeiteter Extrakt der Hanfpflanze.<br />

Salopp gesagt geht der Extraktionsprozess<br />

für ein Isolat dort weiter,<br />

wo der Herstellungsprozess für ein<br />

Vollspektrum-Extrakt aufhörte. Isolate,<br />

die auch als „CBD-Kristalle“<br />

vermarktet werden, sind meist zu<br />

95 bis 99,9 Prozent reines CBD.<br />

Andere Cannabinoide und sekundäre<br />

Pflanzenstoffe sind folglich nur<br />

noch zu 0,1 bis 5 Prozent enthalten.<br />

Während ein 95-prozentiges Isolat<br />

eben nur minimale Mengen weiterer<br />

Cannabinoide und sekundärer<br />

Pflanzenstoffe enthalten kann, sind<br />

in einem natürlichen Hanfextrakt<br />

immer relevante Mengen anderer<br />

Cannabinoide enthalten.<br />

Außerdem gibt es auch<br />

CBD-Destillate, die vom Prinzip<br />

her häufig ähnlich hohe CBD-Werte<br />

aufweisen, und zwar von 90 Prozent<br />

und aufwärts. Destillate enthalten<br />

allerdings <strong>–</strong> im Gegensatz zu<br />

Isolaten <strong>–</strong> noch ein etwas breiteres<br />

Spektrum an Cannabinoiden sowie<br />

mehr Terpene. Ihre Konsistenz<br />

erinnert an die von sehr dickflüssigem<br />

und klebrigem Akazienhonig.<br />

Destillate können Sie bereits<br />

mit 30 bis 50 Prozent CBD finden<br />

und manche Destillate sind sogar<br />

36 Feld HIGHWAY mit CBD-Cannabis<br />

<strong>06</strong>/<strong>21</strong>


THC-frei. Als „Destillat“ wird dieses<br />

Produkt bezeichnet, weil hier<br />

Hanfblüten und -blätter mithilfe<br />

von reinem Ethanol (Alkohol) extrahiert<br />

und veredelt, also destilliert<br />

werden. Mir sind bisher noch keine<br />

puren CBD-Destillate zum Verkauf<br />

an Endkunden begegnet. Ich kenne<br />

diese Produkte eher aus dem Großhandel,<br />

wo sie gern gekauft werden,<br />

um hernach mit Trägeröl vermischt<br />

zu werden <strong>–</strong> wobei 5- und 10-prozentige<br />

CBD-Öle für den Endkunden<br />

entstehen.<br />

CBD-Produkte und<br />

das Thema „Bioverfügbarkeit“<br />

Der Begriff „Bioverfügbarkeit“ bezieht<br />

sich darauf, wie viel von einem<br />

Inhaltsstoff von unserem Körper<br />

aufgenommen wird und dann auch<br />

tatsächlich in unseren Zellen ankommt.<br />

Je mehr CBD und je schneller<br />

es im Körper dorthin gelangt, wo<br />

es wirken soll, desto höher ist dessen<br />

Bioverfügbarkeit und desto schneller<br />

kann es für unser Wohlergehen und<br />

unsere Gesundheit tätig werden.<br />

In einer kleinen Doppelblindstudie<br />

zeigte sich, dass CBD (als Arzneimittel<br />

Epidiolex, mit 1.500 Milligramm<br />

CBD pro Dosis), mit einer<br />

fettreichen Mahlzeit eingenommen,<br />

seine Bioverfügbarkeit um das etwa<br />

Vier- bis Fünffache erhöht.<br />

Erklärt wird dieser Effekt<br />

dadurch, dass fettreiche Mahlzeiten<br />

die Gallensalzsekretion erhöhen<br />

können. Das wiederum löst Wirkstoffe<br />

wie CBD auf und verbessert<br />

den Transport im Körper, sodass<br />

CBD einfacher und schneller absorbiert<br />

wird. Epidiolex, das erste Arzneimittel,<br />

das CBD enthält, ist übrigens<br />

ein 99-prozentiges CBD-Isolat,<br />

gelöst in Sesamöl, und kein Vollspektrum-Extrakt.<br />

Mancher mag nun<br />

vermuten, dass eine Reinsubstanz<br />

wie Epidiolex mit hohem CBD-Gehalt<br />

die beste Bioverfügbarkeit im<br />

Körper gewährleistet, aber es geht<br />

bei diesem Thema vielmehr um<br />

die Art und Weise, wie man ein<br />

CBD-Produkt einnimmt, als um die<br />

Zusammensetzung des CBD-Produkts<br />

selbst. Eine optimale Bioverfügbarkeit<br />

von Cannabinoiden und<br />

insbesondere von CBD ist also eher<br />

eine Frage der Einnahme als eine<br />

Frage des Produkts.<br />

And the winner is:<br />

Der Vollspektrum-Extrakt<br />

Vollspektrum-Extrakte haben gegenüber<br />

Isolaten, was ihre Wirkungsstärke<br />

anbelangt, einen deutlichen<br />

Vorteil. Zwar ist der Entourage-Effekt<br />

noch nicht durchweg bewiesen<br />

<strong>–</strong> er gilt derzeit mehr als philosophischer<br />

denn als wissenschaftlicher<br />

Begriff <strong>–</strong>, doch ich persönlich bin<br />

davon überzeugt, dass die Einnahme<br />

natürlicher Hanfpflanzenextrakte, die<br />

mehrere Cannabinoide in Kombination<br />

mit sekundären Pflanzenstoffen<br />

enthalten, sinnvoller ist als die von<br />

einem CBD-Isolat in Speiseöl. Meiner<br />

Ansicht nach beruht der Gewinn<br />

einer gesunden und ausgewogenen<br />

Ernährung auf der Vielfalt an hochwertigen<br />

Nährstoffen, die man zu<br />

sich nimmt.<br />

Auch unter Ernährungswissenschaftlern<br />

ist man sich mittlerweile<br />

einig, dass die Symphonie aus<br />

sekundären Pflanzenstoffen, Vitaminen,<br />

Mineralstoffen und Co. in einem<br />

Gesamtkomplex gesundheitlich wertvoller<br />

ist als eine einzelne isolierte<br />

Substanz. So beträgt beispielsweise<br />

die empfohlene Tagesdosis für Vitamin<br />

C laut der Deutschen Gesellschaft<br />

für Ernährung (DGE) etwa<br />

100 Milligramm. Wer nun 100 Milligramm<br />

Vitamin C über zwei Orangen<br />

am Tag zu sich nimmt, soll gesundheitlich<br />

mehr davon profitieren<br />

als der derjenige, der 100 Milligramm<br />

Ascorbinsäure einnimmt.<br />

Der Mehrwert der Orange<br />

liegt bekannterweise<br />

in der komplexen Vielfalt<br />

Hunderter natürlicher Inhaltsstoffe.<br />

Warum sollte<br />

das nicht auch für die<br />

Hanfpflanze gelten? Ich<br />

denke, dass eine Vielfalt<br />

an Cannabinoiden, insbesondere<br />

in Kombination<br />

mit Terpenen, Flavonoiden<br />

und Chlorophyll,<br />

für unseren Körper gesundheitlich<br />

wertvoller<br />

ist als ein CBD-Isolat.<br />

Was CBD für die orale<br />

Einnahme angeht,<br />

so denke ich, dass Sie<br />

mit CBD-Vollspektrum-Extrakt<br />

oder einem<br />

CBD-Breitspektrum-Extrakt<br />

in Kombination mit<br />

einer fettreichen Mahlzeit<br />

wohl den größten Nutzen<br />

für Ihre Gesundheit aus<br />

der Cannabispflanze herausholen.<br />

Dennoch können<br />

wir davon ausgehen,<br />

dass eine sinnvolle Komposition<br />

an hochwertigen<br />

Inhaltsstoffen in Kombination mit<br />

CBD-Isolat sehr gut funktioniert.<br />

Produzenten, die solch komplexe<br />

Zusammenhänge verstehen, können<br />

hochwertige Nahrungsergänzungsmittel<br />

und Kosmetika herstellen.<br />

Fazit<br />

Letztlich wird bis heute darüber diskutiert,<br />

ob CBD-Isolate, Isolat-Mixturen<br />

oder Vollextrakte gesünder<br />

sind. Die Forschung steckt hier nach<br />

wie vor in den Kinderschuhen und<br />

Erfahrungsberichte von Anwendern<br />

sind immer auch subjektiv. Ich persönlich<br />

plädiere dafür, verschiedene<br />

Produkte zu testen und eigene Erfahrungen<br />

damit zu machen, ganz nach<br />

dem Motto: „Was“ heilt, hat recht.<br />

Welches Produkt das für Sie passende<br />

ist, sollten Sie selbst herausfinden.<br />

Der einzige Punkt, auf den Sie stets<br />

achten sollten, ganz egal für welches<br />

CBD-Produkt Sie sich entscheiden,<br />

ist (und das kann ich nur immer<br />

wieder betonen): Fordern Sie beim<br />

Hersteller Analysen von einem unabhängigen<br />

Labor zu den enthaltenen<br />

Cannabinoiden und den Schadstoffen<br />

<strong>–</strong> wie Pestiziden, Schwermetallen,<br />

Schimmelpilzen, Lösungsmittel sowie<br />

mikrobiologischen und anderen<br />

Verunreinigungen <strong>–</strong> an. Wenn der<br />

Anbieter solche Analysen nicht liefern<br />

kann oder will, kaufen Sie das<br />

Produkt nicht.<br />

HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong> 37


Kanzlei für Strafrecht<br />

QUERBACH<br />

Clemensstr. 11<br />

56<strong>06</strong>8 Koblenz<br />

+49 (0)261-13499 00<br />

www.q-recht.de<br />

info@q-recht.de<br />

38 HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong>


Rechte, Pflichten, FALLSTRICKE<br />

ALBTRAUM<br />

HAUSDURCHSUCHUNG<br />

In vielen Fällen kann man schon damit rechnen,<br />

aber manchmal kommt sie auch ganz unerwartet:<br />

die polizeiliche Hausdurchsuchung.<br />

Doch egal, ob man etwas zu verbergen hat oder<br />

nicht, über das Eindringen fremder Personen<br />

in die eigene Wohnung ist niemand erfreut. In<br />

Deutschland werden jährlich tausende Cannabiskonsumenten<br />

wegen kleinerer Delikte<br />

vor Gericht gebracht und hart bestraft. Was<br />

müssen sich Cannabisfreunde aufgrund der<br />

veralteten Gesezetzgebung bieten lassen und<br />

was nicht?<br />

Unser Autor Ico de Niroll klärt diese und<br />

weitere Fragen im Gespräch mit Rechtsanwalt<br />

Ralph Querbach.<br />

Laut Polizeilicher Kriminalstatistik<br />

wurden etwa im<br />

Jahr 2019 stolze 225.120<br />

Strafverfahren wegen Cannabis<br />

eröffnet. Knapp 83<br />

Prozent davon, also über 186.000<br />

Strafverfahren, richteten sich dabei<br />

gegen einfache Konsumenten.<br />

Rund zwei Drittel aller Drogenfälle<br />

vor Gericht stehen im Zusammenhang<br />

mit Cannabis. Aus dem Bundeslagebild<br />

zur Rauschkriminalität<br />

2020 geht hervor, dass die Anzahl<br />

der Cannabis-Handelsdelikte im<br />

Jahr 2020 mit 31.961 Fällen um 1,5<br />

Prozent gegenüber zum Vorjahr<br />

angestiegen ist. Der Anteil dieser<br />

an allen Drogen-Handelsdelikten<br />

betrug 58,8 Prozent, womit Cannabis<br />

das mit Abstand meist gehandelte<br />

illegale Betäubungsmittel in<br />

Deutschland bleibt. Und gerade in<br />

solchen Betäubungsmittelverfahren<br />

wird durch die Ermittlungsbehörden<br />

das gesamte Portfolio<br />

Ralph Querbach<br />

strafprozessualer Ermittlungsmaßnahmen<br />

(zum Beispiel Hausdurchsuchung,<br />

Telefonüberwachung und<br />

andere verdeckte Maßnahmen)<br />

genutzt. Doch was bedeutet das eigentlich<br />

für die Betroffenen selbst?<br />

Wie wird eine solche richterlich angeordnete<br />

Durchsuchungsmaßnahme<br />

ausgeführt und welche Rechte<br />

sowie Pflichten sind zu beachten?<br />

Das wollten wir einmal von einem<br />

Fachmann erfahren und so hat<br />

sich die <strong>Highway</strong>-Redaktion mit<br />

dem langjährig auf Betäubungsmittelstrafrecht<br />

(§§ 29 ff. BtMG)<br />

spezialisierten Rechtsanwalt Ralph<br />

Querbach in seiner Kanzlei inmitten<br />

von Koblenz getroffen.<br />

Guten Tag Herr Querbach, vielen<br />

Dank für Ihre Zeit. Viele Cannabis-Konsumenten<br />

stehen irgendwann<br />

vor dem großen Problem,<br />

dass ihnen die Tür eingetreten<br />

wird und die Kripo-Beamten in<br />

der Wohnung stehen. Wer ordnet<br />

eine solche Hausdurchsuchung eigentlich<br />

an?<br />

Sehr gerne. In der Tat kommen<br />

viele meiner Mandanten auf mich<br />

zu und fragen mich, wie es zu<br />

einer Hausdurchsuchung kommen<br />

konnte und welchen Hintergrund<br />

eine solche Maßnahme<br />

hat. Grundsätzlich wird die Hausdurchsuchung<br />

durch einen Richter<br />

angeordnet, meistens auf Antrag<br />

der Staatsanwaltschaft. Dafür müssen<br />

bestimmte Voraussetzungen<br />

vorliegen. Hier unterscheidet man<br />

bei den Wohnungsdurchsuchungen<br />

und Hausdurchsuchungen bezüglich<br />

der Durchsuchung beim Verdächtigen<br />

gemäß § 102 StPO und<br />

bezüglich der Durchsuchung bei einer<br />

unverdächtigen Person gemäß §<br />

103 StPO. Die Durchsuchung nach<br />

§ 102 StPO hat den Zweck, dass<br />

entweder Beweismittel aufgefunden<br />

werden oder der Beschuldigte<br />

ergriffen wird. Wenn allerdings<br />

eine Sache eindeutig einer anderen<br />

Person als dem Beschuldigten zuzuordnen<br />

ist bzw. eindeutig einer<br />

anderen Person gehört, darf diese<br />

Sache nicht durchsucht werden<br />

und es greift in diesem Fall § 103<br />

StPO. Beispiele dazu sind der Arbeitsplatz<br />

oder die Gewerberäume<br />

des Arbeitgebers des Verdächtigen.<br />

Eine Durchsuchung einer anderen<br />

Person ist nur dann durchzuführen,<br />

wenn diese zur Ergreifung des<br />

Verdächtigen oder aber zum Auffinden<br />

bestimmter Gegenstände<br />

sowie Spuren führen könnte. Im<br />

Rahmen erfolgter Durchsuchungsmaßnahmen<br />

gibt es immer wieder<br />

sogenannte Zufallsfunde nach<br />

§ 108 StPO. Sie stehen in keiner<br />

Beziehung zu der angeordneten<br />

Untersuchung und bei Vorliegen<br />

der Vorraussetzungen des § 108<br />

StPO dürfen die aufgefundenen<br />

Gegenstände beschlagnahmt werden,<br />

zum Beispiel Baseballschläger,<br />

Springmesser, Klappmesser<br />

oder andere aufgefundene, verbotene<br />

Waffen nach dem Waffengesetz.<br />

Ist eine Hausdurchsuchung ohne<br />

Durchsuchungsanordnung<br />

erlaubt?<br />

Bei der Durchsuchung stellt sich<br />

häufig die Frage der Gefahr im<br />

Verzug. Dieser Begriff beschreibt<br />

die Notwendigkeit eines sofortigen<br />

Handelns, um einen Schaden abzuwenden.<br />

Die Kriminalpolizeibeamten<br />

gehen dann ohne einen richterlichen<br />

Durchsuchungsbeschluss<br />

in die Wohnung, haben allerdings<br />

auf Grund einer Verdachtslage,<br />

die sich vor Ort ergeben hat, einen<br />

konkreten Tatverdacht. Beispielsweise<br />

könnte Grund zu der<br />

Annahme bestehen, dass sich ein<br />

Verdächtiger der Beweismittel entledigt.<br />

Die Polizeibeamten müssen<br />

dann schnellstmöglich versuchen,<br />

die richterliche Anordnung über<br />

die Staatsanwaltschaft zu erhalten,<br />

dürfen aber die Wohnung betreten<br />

und die Beweismittel sicherstellen.<br />

Diese Anordnungen können auch<br />

mündlich ergehen. Der Ermittlungsrichter<br />

fertigt dann später eine<br />

schriftliche Verfügung zur Akte.<br />

Hierbei gelten jedoch strenge Anforderungen.<br />

Bloße Vermutungen,<br />

Spekulationen und hypothetische<br />

Erwägungen reichen dabei nicht<br />

aus. Die Gefahr muss sich als erheblich<br />

darstellen, um bei Gefahr<br />

im Verzug agieren zu dürfen. Der<br />

Grundsatz der Verhältnismäßigkeit<br />

muss gewahrt werden. Denn auch<br />

der Polizeibeamte darf bei seinem<br />

Handeln im Hinblick auf den möglichen<br />

Schaden nicht unverhältnismäßig<br />

agieren. Die Maßnahme ist<br />

nicht mehr verhältnismäßig, wenn<br />

die Schwere des Delikts sehr geringfügig<br />

ist oder das Handeln der<br />

Polizeibeamten zu einer Gefährdung<br />

der Existenzgrundlage führt.<br />

Und das geht alles so einfach?<br />

Was ist zum Beispiel, wenn man<br />

in Sachen Betäubungsmittel noch<br />

nie straffällig geworden ist und<br />

dennoch plötzlich eine Hausdurchsuchung<br />

an- und die Kripo<br />

somit vor der Tür steht? Nehmen<br />

wir an, mein Name kommt in einem<br />

Chat vor, unabhängig, ob ich<br />

in Verbindung zu den Taten stehe<br />

oder nicht. Was passiert dann?<br />

Es muss ein Verdacht bestehen, der<br />

auf konkreten Tatsachen gründet.<br />

Ein Chat wie in dem gerade genannten<br />

Beispiel kann unter Umständen<br />

dafür ausreichen. Damit<br />

kann der Kriminalbeamte über das<br />

Handy, das er dem Beschuldigten<br />

abgenommen hat, einen Chatverlauf<br />

einsehen, in dem beispielsweise<br />

eine dritte Person „bring mir<br />

mal ein Gramm“ geschrieben hat.<br />

Dies reicht dem Durchsuchungsbeamten<br />

dann grundsätzlich als<br />

Verdachtslage aus und er gibt diese<br />

so erlangten Informationen an die<br />

Staatsanwaltschaft weiter, die wiederum<br />

Kontakt zum zuständigen<br />

Ermittlungsrichter herstellt. Der<br />

Ermittlungsrichter ist verpflichtet,<br />

die Voraussetzungen der Durchsuchungsmaßnahme<br />

zu überprüfen.<br />

HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong> 39


Gibt es einen auf konkrete Tatsachen<br />

gestützten Tatverdacht? Ist<br />

der Beschuldigte auch die richtige<br />

Person? Ist die Maßnahme verhältnismäßig?<br />

Über eine fehlende Verhältnismäßigkeit<br />

kann man zum<br />

Beispiel dann streiten, wenn es in<br />

dem gerade beispielhaft geschilderten<br />

Fall um ein bis zwei Gramm<br />

Haschisch geht. Denn die Frage<br />

lautet: Ist es noch gerechtfertigt,<br />

bei Vorliegen einer Verdachtslage<br />

betreffend den unerlaubten Besitz<br />

von einem Gramm Haschisch eine<br />

Durchsuchungsmaßnahme zu beantragen?<br />

Ich denke: Nein!<br />

In der Praxis passiert<br />

das natürlich häufig und insbesondere<br />

hier in Rheinland-Pfalz erlebe<br />

ich einige Ermittlungsrichter, die<br />

Durchsuchungsbeschlüsse sehr<br />

schnell und offensichtlich ohne die<br />

erforderliche umfassende Prüfung<br />

erlassen und ausfertigen. Nach<br />

meinen Erfahrungswerten ist es<br />

problematisch, dass die Stellen in<br />

der Justiz, bei der Kriminalpolizei<br />

usw. nicht vollständig besetzt sind,<br />

sondern oftmals Personalmangel<br />

herrscht. Deshalb werden meines<br />

Erachtens einige Maßnahmen zu<br />

schnell und nach unzureichender<br />

Prüfung durchgeführt und angeordnet.<br />

Eine Durchsuchungsmaßnahme<br />

bedeutet stets einen<br />

Eingriff in den grundgesetzlich<br />

geschützten Bereich der Wohnung<br />

(Art. 13 Grundgesetz). Die Anordnung<br />

der Entnahme einer Blutprobe<br />

bedeutet stets einen Eingriff in<br />

die körperliche Unversehrtheit des<br />

Beschuldigten (Art. 2 GG). Der<br />

Polizist führt die Entnahme der<br />

Blutprobe nicht selbst durch, aber<br />

er ordnet diese Maßnahme an. Mit<br />

der Anordnung kann sich der Polizist<br />

unter Umständen strafbar machen,<br />

wenn die Voraussetzungen<br />

<strong>–</strong> für ihn sichtbar <strong>–</strong> nicht vorliegen.<br />

Und was ist, wenn kein konkreter<br />

Verdacht vorliegt? Darf man<br />

aufgrund seines Umfelds in Sippenhaft<br />

genommen werden? Darf<br />

man durchsucht werden, weil<br />

etwa Freunde auffällig geworden<br />

sind?<br />

Eine solche Begründung reicht für<br />

einen Durchsuchungsbeschluss<br />

nicht aus. Nehmen wir einmal an,<br />

Ihre beiden besten Freunde sind<br />

amtsbekannt und als tägliche Konsumenten<br />

illegaler Drogen unterwegs.<br />

Ihre Freunde konsumieren<br />

täglich fünf Gramm Marihuana.<br />

Sie selbst sind aber seit zwei Jahren<br />

abstinent und verbringen lediglich<br />

Zeit mit Ihren Freunden, sind gemeinsam<br />

mit diesen im Auto unterwegs.<br />

In diesem Fall können Sie<br />

nicht gleichgesetzt werden mit den<br />

Konsumenten. Im deutschen Strafrecht<br />

ist es wichtig, zwischen Konsum<br />

illegaler Drogen (der in der<br />

Regel straffrei ist) und dem unerlaubten<br />

Besitz von Betäubungsmitteln<br />

im Sinne des BtMG sowie dem<br />

unerlaubten Erwerb von Betäubungsmitteln<br />

(der strafbar ist) zu<br />

unterscheiden. Der juristische Laie<br />

fragt sich zwangsläufig: „Wie kann<br />

ich unerlaubt Betäubungsmittel besitzen<br />

oder erwerben, aber gleichzeitig<br />

straffrei konsumieren?“.<br />

Dies ist natürlich möglich. Ein<br />

klassisches Beispiel aus der Praxis<br />

ist die sogenannte Konsumrunde:<br />

fünf Freunde konsumieren zusammen<br />

Marihuana. Einer dieser<br />

fünf Freunde hatte das Marihuana<br />

unerlaubt erworben. Damit sind<br />

vier Personen der Konsumrunde<br />

straffrei, weil diese ausschließlich<br />

Konsumenten sind. Derjenige der<br />

die Betäubungsmittel allerdings<br />

erworben hat und in die Konsumrunde<br />

einbringt, macht sich strafbar,<br />

weil er die Betäubungsmittel<br />

zuvor unerlaubt erworben und<br />

zudem unerlaubt an seine Freunde<br />

abgegeben hat. In diesem Zusammenhang<br />

stellt sich natürlich bei<br />

THC-haltigen Betäubungsmitteln<br />

die Frage nach der Menge der zur<br />

Verfügung gestellten Drogen und<br />

die Frage wie oft der Erwerber dies<br />

bereits praktiziert hat.<br />

Anders sieht es jedoch<br />

bei der Führerscheinproblematik<br />

aus. Dort ist es umgekehrt. Dort<br />

spielt der Konsum illegaler Betäubungsmittel<br />

eine wichtige Rolle für<br />

die Beurteilung der Fähigkeit zum<br />

zuverlässigen Führen eines Kraftfahrzeuges<br />

im öffentlichen Straßenverkehr.<br />

Dies hat mit der eigentlich<br />

strafbaren Handlung (unerlaubter<br />

Besitz von Betäubungsmitteln)<br />

nichts zu tun. Erst der Konsum<br />

illegaler Substanzen gemäß Anlage<br />

zur Fahrerlaubnis-Verordnung<br />

führt dazu, dass der Körper eine<br />

Einwirkung erfährt (physisch oder<br />

psychisch), die man merkt und die<br />

Auswirkungen auf die Fähigkeit<br />

zum Führen eines Kraftfahrzeuges<br />

hat. Nur am Rande sei darauf<br />

hingewiesen, dass Konsumenten<br />

sogenannter harter Drogen demnach<br />

grundsätzlich zum Führen<br />

eines Kraftfahrzeuges ungeeignet<br />

sind und diesen Konsumenten auf<br />

dem Verwaltungsrechtsweg die<br />

Fahrerlaubnis entzogen wird mit<br />

der Konsequenz, dass diese Konsumenten<br />

nach dem Nachweis einer<br />

längeren Abstinenzzeit eine medizinisch-psychologische<br />

Untersuchung<br />

(MPU) ablegen müssen.<br />

Welche Rechte hat man als Betroffener<br />

während der Durchsuchung?<br />

Dürfen die Beamten<br />

einfach selbstständig in die Wohnung<br />

kommen <strong>–</strong> etwa aus Sorge<br />

vor Beweismittelverlust?<br />

Ich bin der Auffassung, dass<br />

Folgendes im Falle einer Wohnungsdurchsuchung<br />

zu beachten<br />

ist: Erstens sollten sich die nicht<br />

uniformierten Polizeibeamten bei<br />

Beginn der Maßnahme ausweisen.<br />

Zweitens müssen Ihnen die Polizeibeamten<br />

eine Ausfertigung des<br />

Durchsuchungsbeschlusses aushändigen.<br />

Der Durchsuchungsbeschluss<br />

ist grundsätzlich sechs Monate<br />

gültig ab Ausstellungsdatum.<br />

Als Beschuldigter sollten Sie diesen<br />

Durchsuchungsbeschluss vollständig<br />

und sorgfältig durchlesen. Es<br />

geht im Rahmen der Anordnung<br />

der Durchsuchung durch einen<br />

Ermittlungsrichter auch darum,<br />

welche Räumlichkeiten innerhalb<br />

der Wohnung durchsucht werden<br />

dürfen. Wenn Sie alleine leben,<br />

dürfte dies unproblematisch sein.<br />

Die komplette Wohnung inklusive<br />

Keller werden in der Regel von<br />

dem Durchsuchungsbeschluss erfasst.<br />

In den rheinland-pfälzischen<br />

Beschlüssen wird häufig auch die<br />

Anordnung zur Durchsuchung der<br />

Kraftfahrzeuge des Beschuldigten<br />

erteilt. Bei Wohngemeinschaften<br />

ist es hingegen schon schwieriger,<br />

denn dann dürfen ausschließlich<br />

diejenigen Räumlichkeiten durchsucht<br />

werden, die vom Beschuldigten<br />

tatsächlich genutzt werden.<br />

Gemeinschaftsräume wie Küche<br />

und Bad und gemeinschaftlich<br />

genutzter Keller sowie natürlich<br />

das vom Beschuldigten genutzte<br />

WG-Zimmer.<br />

Zu den Rechten des Beschuldigten:<br />

Natürlich haben Sie<br />

das Recht, anwesend zu sein und<br />

jeden Schritt der Polizeibeamten<br />

zu kontrollieren. Auch die Zimmer<br />

sollten ausschließlich in Ihrer<br />

Anwesenheit durchsucht werden.<br />

Außerdem dürfen und sollten Sie<br />

einen „Durchsuchungszeugen“<br />

hinzuziehen. Das kann ein Angehöriger<br />

sein, die Ehefrau, der<br />

Ehemann oder beispielsweise ein<br />

Nachbar. Allerdings machen viele<br />

Beschuldigte davon keinen Gebrauch,<br />

weil sie sich schlichtweg<br />

schämen. Das erlebe ich in meiner<br />

täglichen Praxis immer wieder.<br />

Stellen Sie sich beispielsweise vor,<br />

Sie wohnen mit Ihrer Familie in<br />

einer dörflichen Gemeinde und Ihr<br />

15-jähriger Sohn macht erstmals<br />

seine Erfahrungen mit Cannabis<br />

oder anderen THC-Produkten.<br />

Plötzlich taucht die Kriminalpolizei<br />

auf. In diesem Fall sind die<br />

Eltern sicherlich froh, wenn die<br />

Polizeibeamten das Haus wieder<br />

verlassen haben und die eingesetzten<br />

Streifenwagen verschwunden<br />

sind.<br />

Was gibt es weiter zu beachten?<br />

Folgende Grundsätze sind im Fall<br />

einer Wohnungsdurchsuchung<br />

oder im Falle einer Straßenverkehrskontrolle<br />

zu beachten: Der<br />

Beschuldigte ist sofort als Beschuldigter<br />

zu belehren. Die Einzelheiten<br />

regelt § 136 Abs. 1 StPO. Die<br />

Belehrung muss Folgendes beinhalten:<br />

die Eröffnung des Tatvorwurfs,<br />

das Recht des Beschuldigten<br />

zu schweigen, das Recht des<br />

Beschuldigten sich nicht selbst zu<br />

belasten, das Recht des Beschuldigten<br />

umgehend Beweiserhebungen<br />

zu beantragen und das Recht des<br />

Beschuldigten, sofort einen Verteidiger<br />

seiner Wahl hinzuzuziehen<br />

und sofort kontaktieren zu dürfen.<br />

In Rheinland-Pfalz berichteten<br />

mir einige Mandanten, dass sie<br />

beabsichtigt hatten, einen Kontakt<br />

zu mir bei Beginn der Wohnungsdurchsuchung<br />

herzustellen, dies<br />

aber von den eingesetzten Polizeibeamten<br />

nicht erlaubt worden sei.<br />

Dies ist eindeutig rechtswidrig!<br />

Ich bin der Auffassung,<br />

dass der Beschuldigte den eingesetzten<br />

Polizeibeamten freundlich<br />

aber bestimmend klarmachen<br />

sollte, dass er seine ihm zustehenden<br />

Rechte nach der Strafprozessordnung<br />

kennt. Der Beschuldigte<br />

sollte bereits zu Beginn auf die<br />

Belehrung des Polizeibeamten<br />

achten und sein Recht auf Verteidigerkonsultation<br />

oder Hinzuziehung<br />

eines Durchsuchungszeugen<br />

durchsetzen. Dies ist natürlich für<br />

den Ersttäter nicht einfach, wenn<br />

die eingesetzten Polizeibeamten<br />

erst mal die Wohnung betreten<br />

und den Beschuldigten quasi überrascht<br />

haben. Oftmals wird die<br />

Beschuldigtenbelehrung im „Eifer<br />

des Gefechts“ auch vergessen. Im<br />

Fall der Wohnungsdurchsuchung<br />

unterliegt der Beschuldigte lediglich<br />

einer Duldungspflicht, jedoch<br />

keiner Mitwirkungspflicht. Befindet<br />

sich beispielsweise ein verschlossener<br />

Tresor in der Wohnung<br />

und der Polizeibeamte fordert den<br />

Beschuldigten auf, den Tresor zu<br />

öffnen, dann muss der Beschul-<br />

40 HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong>


digte dieser Aufforderung nicht<br />

folgen. Der Beschuldigte muss in<br />

diesem Falle aber damit rechnen,<br />

dass der Tresor beschlagnahmt und<br />

sichergestellt wird. Auch weitere<br />

Gegenstände wie Datenträger oder<br />

Smartphones, die als Beweismittel<br />

für das Ermittlungsverfahren<br />

von Bedeutung sind, werden fast<br />

immer in Verwahrung genommen<br />

und sichergestellt. Bei einer Straßenverkehrskontrolle<br />

gilt: der Beschuldigte<br />

hat lediglich die Pflicht<br />

als Fahrer eines Kraftfahrzeuges,<br />

den Fahrzeugschein und den Führerschein<br />

vorzuzeigen und das Mitführen<br />

eines Warndreieckes sowie<br />

des Verbandskastens nachzuweisen.<br />

Damit enden die Pflichten des<br />

Betroffenen bzw. Beschuldigten.<br />

Das genügt den Beamten dann?<br />

Viele Mandanten berichten mir<br />

von Äußerungen der Polizeibeamten<br />

wie beispielsweise „Pinkeln Sie<br />

mal in den Becher“ (zum Nachweis<br />

eines Drogenschnelltest).<br />

Dies empfinde ich zum einen als<br />

würdelos und zum anderen kann<br />

der Betroffene diese Anordnung<br />

ablehnen, was ich stets empfehle.<br />

Die Polizeibeamten argumentieren<br />

häufig, dass die Maßnahme<br />

des Urin-Schnelltests der eigenen<br />

Entlastung des Beschuldigten diene.<br />

Dies kann ich aus meinen Erfahrungswerten<br />

nicht bestätigen.<br />

Wenn der kontrollierende Polizeibeamte<br />

dem Beschuldigten Konsumauffälligkeiten<br />

unterstellt, wie<br />

beispielsweise gerötete Bindehäute<br />

der Augen, zittriges oder fahriges<br />

Verhalten, Schwanken im Gang<br />

oder ähnliches, sollte der Beschuldigte<br />

für den Fall, dass es sich dabei<br />

im eine haltlose Unterstellung handelt,<br />

deutlich widersprechen. Auch<br />

in dieser Situation gilt der Grundsatz,<br />

den Widerspruch „freundlich,<br />

aber bestimmt“ zu äußern. Nach<br />

den mir vorliegenden Erfahrungswerten<br />

ist dies die effektivste Art<br />

und Weise, damit der Beschuldigte<br />

seine Rechte durchsetzen kann.<br />

Gut zu wissen. Von solchen Erfahrungen<br />

berichten viele Konsumenten.<br />

Gibt es Unterschiede in<br />

den einzelnen Bundesländern?<br />

Ja. Ich kann zwar nur aus meinem<br />

Tätigkeitsbereich berichten, aber<br />

ich habe bei einem der letzten großen<br />

und umfangreichen BtMG-Verfahren<br />

an einem Samstagmorgen<br />

einen Anruf einer Ermittlungsrichterin<br />

vom Amtsgericht Frankfurt<br />

am Main erhalten. Diese Richterin<br />

war zum einen sehr nett im Umgang,<br />

was ich stets begrüße, zum<br />

anderen war sie direkt über ein<br />

eigenes Diensthandy erreichbar.<br />

Außerdem hatte sie bei mir den<br />

deutlichen Eindruck erweckt, dass<br />

sie sich den Inhalt der Akte genau<br />

durchgelesen hatte. Sie hatte diesen<br />

Fall und dessen Prüfung sehr ernst<br />

genommen, bevor sie den Durchsuchungsbeschluss<br />

und den späteren<br />

Haftbefehl gegen den Mandanten<br />

erlassen hatte. Aus Sicht<br />

der Menschen in Rheinland-Pfalz<br />

muss ich demnach leider sagen,<br />

dass es dort häufig nicht so läuft<br />

wie in vielen anderen Bundesländern<br />

in Deutschland. Hier in<br />

Rheinland-Pfalz, insbesondere in<br />

Koblenz, habe ich den Eindruck<br />

gewonnen, dass die Strafverfolgungsbehörden<br />

gegenüber der<br />

„Drogenszene“ sehr hart vorgehen.<br />

Das hört sich tatsächlich nicht<br />

nach einer Gleichbehandlung<br />

deutscher Bürger an. Und wie<br />

sieht es denn mit der Telekommunikationsüberwachung<br />

aus <strong>–</strong> wie<br />

wird diese angeordnet und wie<br />

kann man sich diese Ermittlungsmaßnahme<br />

vorstellen?<br />

Die Telekommunikationsüberwachung<br />

(TKÜ) ist in den §§ 100a<br />

ff. StPO geregelt und ermächtigt<br />

die Strafverfolgungsbehörden zur<br />

Überwachung und zur Aufzeichnung<br />

der Telekommunikation des<br />

Beschuldigten. Es handelt sich bei<br />

dieser Maßnahme regelmäßig um<br />

einen Grundrechtseingriff (Art.<br />

10 GG). Deswegen sind besondere<br />

Anforderungen an diese Ermächtigungsgrundlage,<br />

die der Staatsanwaltschaft<br />

und der Kriminalpolizei<br />

die Erlaubnis zum Abhören<br />

bzw. Überwachen gibt, zu stellen.<br />

Die Maßnahme muss vom Ermittlungsrichter<br />

angeordnet worden<br />

sein. Voraussetzung ist stets, dass<br />

der Verdacht einer sogenannten<br />

Katalogtat („schwere Straftat“)<br />

vorliegt, also ein Tatvorwurf von<br />

beträchtlichem Gewicht. In der<br />

Vorschrift des § 100a Abs. 2 StPO<br />

sind verschiedene Delikte aufgelistet,<br />

unter anderem unerlaubtes<br />

Handeltreiben mit Betäubungsmitteln<br />

in nicht geringer Menge (§ 29a<br />

Abs. 2 BtMG). In einem derartigen<br />

Fall erhält die Staatsanwaltschaft<br />

die Erlaubnis zur Telekommuni-<br />

Uruguay, USA, Kanada...<br />

Weltweit gehen immer mehr Länder Schritte<br />

in Richtung eines legalen Cannabismarktes.<br />

Der Deutsche Hanfverband will erreichen,<br />

dass auch Deutschland bei dieser<br />

Entwicklung mitzieht und setzt sich für eine<br />

Änderung der herrschenden Politik ein.<br />

Und Deutschland?<br />

www.hanfverband.de<br />

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Empfänger: Deutscher Hanfverband ODER Georg Wurth<br />

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42 HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong><br />

Anwalt Bild nr 5112


Der Albtraum eines jeden Growers<br />

HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong> 43


kationsüberwachung. Unzulässig<br />

wäre eine solche TKÜ-Anordnung<br />

beispielsweise bei dem Verdacht<br />

des Erwerbs von zwei Gramm<br />

Cannabis, da sich bei einem derartigen<br />

Sachverhalt bereits aufdrängt,<br />

dass es sich um einen Betäubungsmittelkonsumenten<br />

handelt, der<br />

lediglich eine geringe Menge von<br />

Betäubungsmitteln zum Eigenverbrauch<br />

erwirbt.<br />

Generell ist diese Art<br />

der Überwachung an enge Voraussetzungen<br />

geknüpft. In der Praxis<br />

werden große Mengen an Daten<br />

durch Chats und Telefonate übermittelt.<br />

In vielen Verfahren konnte<br />

ich feststellen, dass Beschuldigte<br />

manchmal von einer Zeitstunde 50<br />

Minuten lang telefonieren. Darin<br />

enthalten ist aber viel Gesprächsinhalt<br />

von privater Natur. Dieser<br />

betrifft nicht den Kernbereich der<br />

Ermächtigungsgrundlage. Nur ein<br />

kleiner Bruchteil betrifft regelmäßig<br />

den strafrechtlichen Vorwurf.<br />

Die Kriminalpolizei ist dazu verpflichtet,<br />

die Privatsphäre des Beschuldigten<br />

zu schützen und den<br />

nicht inkriminierten Teil des Gesprächs<br />

auszusondern. Betreffend<br />

den inkriminierten Teil des Gesprächs,<br />

von welchem der Kriminalpolizeibeamte<br />

denkt, es könnte<br />

sich hierbei um eine Straftat handeln,<br />

wird regelmäßig ein Wortprotokoll<br />

erstellt und die Aufzeichnung<br />

wird elektronisch gesichert.<br />

Was passiert eigentlich, wenn<br />

während der Durchsuchung nichts<br />

gefunden wurde<br />

oder auch<br />

einfach nicht<br />

die erhoffte<br />

Menge?<br />

Es ist eine gute<br />

Ausgangslage,<br />

sofern bei einer<br />

Durchsuchung<br />

nichts<br />

aufgefunden<br />

wird und eine<br />

Sicherstellung<br />

von Gegenständen<br />

nicht<br />

erfolgt. Es<br />

hängt dann<br />

von der weiteren<br />

Beweislage<br />

ab, wie sich<br />

das weitere<br />

Verfahren gestaltet.<br />

Das<br />

Ermittlungsverfahren<br />

wird<br />

regelmäßig<br />

dann fortgeführt, wenn gegen denselben<br />

Beschuldigten neue konkrete<br />

Tatsachen außerhalb der Wohnungsdurchsuchungsmaßnahme<br />

vorliegen, die den Verdacht einer<br />

Straftat begründen. Nicht ausreichend<br />

sind Vermutungen. Ausreichend<br />

kann unter Umständen sein,<br />

dass ein Zeuge oder mehrere Zeugen<br />

bekunden, dass der Beschuldigte<br />

angeblich ein Betäubungsmittel-Dealer<br />

ist. Denkbar ist auch,<br />

dass im Fall der rechtmäßigen<br />

Anordnung einer Observationsmaßnahme<br />

Bilder des Beschuldigten<br />

betreffend einer Übergabe von<br />

Betäubungsmitteln existieren. Es<br />

kommt also stets auf die Prüfung<br />

sämtlicher Beweise und Indizien<br />

an. Im Falle der Anordnung strafprozessualer<br />

Maßnahmen muss<br />

der Ermittlungsrichter prüfen, welche<br />

konkreten Tatsachen vorliegen,<br />

die die Anordnung rechtfertigen.<br />

Vor der Anklageerhebung muss der<br />

Staatsanwalt prüfen, ob ein hinreichender<br />

Tatverdacht im Sinne des<br />

§ 170 Abs. 1 StPO für eine konkrete<br />

Straftat des Beschuldigten vorliegt.<br />

Im Fall der erfolgten<br />

Anklageerhebung hat der zuständige<br />

Richter sodann zu prüfen, ob<br />

die Anklage zur Hauptverhandlung<br />

zuzulassen ist oder ob das<br />

Verfahren einzustellen ist. Oftmals<br />

findet der zuständige Richter beim<br />

Amtsgericht allerdings kaum die<br />

Zeit, um alle Einzelheiten und<br />

Details zu prüfen. Dies ist meines<br />

Erachtens höchst bedenklich, da er<br />

ja die Pflicht hat, im Hinblick auf<br />

den konkreten Tatvorwurf sorgfältig<br />

zu prüfen. Wenn der Richter<br />

vor Eröffnung des Hauptverfahrens<br />

Bedenken hinsichtlich des Erlasses<br />

eines Eröffnungsbeschlusses<br />

hat, muss er dies der Staatsanwaltschaft<br />

mitteilen und gegebenenfalls<br />

Nachermittlungen anordnen. Mich<br />

als Verteidiger ärgert es, sofern der<br />

Richter den von mir im Schriftsatz<br />

im Zwischenverfahren erteilten<br />

Hinweisen nicht nachgeht und das<br />

Hauptverfahren sodann rechtsfehlerhaft<br />

eröffnet wird.<br />

Und das führt wahrscheinlich zu<br />

vielen Fehlurteilen.<br />

Nicht unbedingt. Es führt regelmäßig<br />

zum Freispruch von dem angeklagten<br />

Vorwurf. Wichtig ist aber<br />

auch eine weitere Verhaltensregel<br />

hinsichtlich der Vorladung zur Beschuldigtenvernehmung:<br />

ich rate<br />

den Mandanten regelmäßig davon<br />

ab, eine Beschuldigtenvernehmung<br />

durchzuführen. Man stelle sich folgenden<br />

Fall vor: der Beschuldigte,<br />

der zum ersten Mal unerlaubt in Besitz<br />

von Betäubungsmitteln ist und<br />

erwischt wird, geht zur Beschuldigtenvernehmung<br />

und macht dort<br />

eine Aussage. Beschuldigte denken<br />

regelmäßig, sie würden dann im<br />

späteren Verfahren vor Gericht<br />

milder bestraft. Oftmals sind sie<br />

auch der Auffassung, etwas Gutes<br />

oder das Richtige zu tun. Die Vernehmungssituation<br />

in der Praxis<br />

stellt sich bei kleineren BtM-Delikten<br />

oftmals wie folgt dar: Der<br />

Vernehmungsbeamte der Polizei<br />

fragt den Beschuldigten, der zuvor<br />

44 HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong>


im unerlaubten Besitz von zwei<br />

Gramm Cannabis gewesen ist, wie<br />

lange er bereits Betäubungsmittel<br />

konsumiert. Ohne nachzudenken<br />

antwortet der Beschuldigte, dass<br />

er seit ungefähr einem Jahr Cannabis<br />

konsumiert. Die nächste<br />

Frage des Vernehmungsbeamten<br />

zielt dann auf die Häufigkeit der<br />

Erwerbshandlungen ab. Beispielsweise<br />

fragt der Polizeibeamte, wie<br />

oft der Beschuldigte in der Woche<br />

oder im Monat Betäubungsmittel<br />

kauft. Der Beschuldigte antwortet,<br />

dass er etwa einmal in der Woche<br />

ein bis zwei Gramm Cannabis erwirbt.<br />

Daraus errechnet der Vernehmungsbeamte<br />

über die Dauer<br />

von dem vom Beschuldigten in<br />

diesem Beispiel genannten Jahr (52<br />

Wochen) dann etwa insgesamt 52<br />

strafbare Erwerbshandlungen zu je<br />

zwei Gramm Cannabis!<br />

Am Ende der Vernehmung<br />

unterschreibt der Beschuldigte<br />

das Vernehmungsprotokoll und<br />

verlässt die Dienststelle. Von den<br />

so gemachten Angaben wird sich<br />

der Beschuldigte nur sehr schwer<br />

wieder lösen können. Somit wird<br />

im Zweifelsfall gegen einen solchen<br />

Ersttäter regelmäßig keine Geldstrafe<br />

mehr verhängt, sondern aufgrund<br />

der hohen Anzahl der einzelnen<br />

strafbaren Handlungen eine<br />

Freiheitsstrafe zur Bewährung ausgeurteilt<br />

werden! Dieses Beispiel<br />

zeigt deutlich den Unterschied<br />

zum Verhalten des Beschuldigten,<br />

der sich schweigend verteidigt, im<br />

Verhältnis zu dem Beschuldigten,<br />

der sich als nicht erfahrener Ersttäter<br />

zur Durchführung der Beschuldigtenvernehmung<br />

entscheidet. Es<br />

gilt meines Erachtens somit der<br />

wichtige Grundsatz „Schweigen ist<br />

Gold“. Deshalb rate ich stets, den<br />

gewählten Strafverteidiger frühestmöglich<br />

zu beauftragen. Viele Beschuldigte<br />

scheuen die Kosten der<br />

Beauftragung eines Verteidigers.<br />

Letztlich geht diese Rechnung oftmals<br />

nicht auf, sofern der Beschuldigte<br />

versucht, sich alleine und eigenständig<br />

zu verteidigen.<br />

Was passiert eigentlich mit den<br />

Beweismitteln von Betäubungsmitteln?<br />

Und worin besteht eigentlich<br />

der Unterschied im Umgang<br />

mit einer geringen Menge<br />

von Betäubungsmitteln (§ 29<br />

Abs. 1 BtMG) und der sogenannten<br />

nicht geringen Menge von Betäubungsmitteln?<br />

„Grundsätzlich wird zur quantitativen<br />

Bestimmung des Wirkstoffgehaltes<br />

der aufgefundenen<br />

Betäubungsmittel ein Sachverständigengutachten<br />

eingeholt. Dies gilt<br />

in erster Linie für größere Mengen<br />

an Betäubungsmitteln. Eine<br />

Schätzung ist (meistens) nicht<br />

ausreichend. Es wird regelmäßig<br />

ein Behördengutachten eines<br />

Sachverständigen (beispielsweise<br />

eines Diplom-Chemikers des Landeskriminalamts<br />

Rheinland-Pfalz)<br />

erstellt. Der Sachverständige hat<br />

zu überprüfen, wie viel Wirkstoff<br />

sich in der aufgefundenen Menge<br />

Betäubungsmittel befindet und<br />

um welche Betäubungsmittel es<br />

sich im Einzelnen handelt. Der<br />

Sachverständige kontrolliert die<br />

Betäubungsmittel in einem Labor.<br />

Die angewandten Untersuchungsverfahren<br />

sind zum einen<br />

die Hochleistungsflüssigkeitschromatographie<br />

und zum anderen<br />

die Gaschromatographie. Es wird<br />

jedoch oft davon abgesehen, ein<br />

solches Gutachten einzuholen,<br />

sofern zu Gunsten des Beschuldigten<br />

davon ausgegangen wird,<br />

dass die sogenannte nicht geringe<br />

Menge im zu beurteilenden Fall<br />

nicht überschritten worden ist.<br />

Hierbei wird nicht auf die tatsächliche<br />

Gewichtsmenge abgestellt,<br />

sondern auf die reine Wirkstoffmenge.<br />

Für den Umgang mit einer<br />

„nicht geringen Menge“ von Betäubungsmitteln<br />

ist gemäß § 29 a<br />

Abs. 1 Nr. 2 BtMG eine Strafe von<br />

nicht unter einem Jahr (Verbrechenstatbestand)<br />

vorgesehen. Es<br />

droht demnach eine Freiheitsstrafe<br />

bis zu 15 Jahren. Die sogenannte<br />

nicht geringe Menge im Sinne<br />

des § 29 a Abs. 1 Nr. 2 BtMG<br />

beginnt bei Cannabisprodukten<br />

nach ständiger Rechtsprechung bei<br />

500 Konsumeinheiten zu 15 Milligramm<br />

THC, also ab 7,5 Gramm<br />

THC-Wirkstoff. Einfacher ausgedrückt<br />

bedeutet dies, dass bereits<br />

eine Menge von 100 Gramm Marihuana<br />

oder Haschisch mit einem<br />

durchschnittlichen Wirkstoffgehalt<br />

zur Verhängung einer Freiheitsstrafe<br />

im gerichtlichen Verfahren führen<br />

kann. Wird der Grenzwert der<br />

sogenannten nicht geringen Menge<br />

dagegen nicht erreicht, droht das<br />

Gesetz in § 29 Abs. 1 BtMG einen<br />

deutlich geringeren Strafrahmen<br />

an, nämlich Freiheitsstrafe bis zu<br />

fünf Jahren oder Geldstrafe. Bei<br />

der Wirkstoffbestimmung wird<br />

auch die sogenannte Messunsicherheit<br />

von zehn Prozent berücksichtigt.<br />

Dies kann bei der Beurteilung<br />

des einschlägigen Straftatbestandes<br />

ein wichtiger Faktor sein. Im Strafverfahren<br />

entscheidet häufig letztendlich<br />

das Wirkstoffgutachten<br />

über die Frage, ob es sich um Cannabis<br />

von schlechter Qualität, von<br />

mittlerer Qualität oder von guter<br />

Qualität handelt und aus welchem<br />

Strafrahmen eine entsprechende<br />

Rechtsfolge in Form der Sanktionierung<br />

zu wählen ist.<br />

Fazit<br />

Viel zu oft geraten Konsumenten<br />

kleinerer Mengen Betäubungsmittel<br />

ins Visier der Ermittlungsbehörden<br />

und sind fragwürdigen<br />

Maßnahmen ausgesetzt. Die<br />

Durchsuchungsmaßnahmen wecken<br />

Ängste und das Gefühl, der<br />

Staatsgewalt hilflos ausgeliefert<br />

zu sein. Sie sind wie ein wiederkehrender<br />

Albtraum, aus denen<br />

sich viele Probleme und Fragen<br />

ergeben. Im Fadenkreuz eines<br />

Ermittlungsverfahrens steht man<br />

schneller als gedacht. Dabei sollte<br />

man sein Schicksal nicht dem<br />

Zufall überlassen. Es ist wichtig,<br />

dass man seine Rechte als Beschuldigter<br />

kennt und umgehend einen<br />

Strafverteidiger kontaktiert. Denn<br />

mit einer Hausdurchsuchung versucht<br />

zum Beispiel die Staatsanwaltschaft<br />

Beweismittel und Informationen<br />

für ein Strafverfahren<br />

zu beschaffen oder eine Person<br />

ausfindig zu machen. Strafverteidiger<br />

und Rechtsanwälte erleben<br />

immer wieder, dass Mandanten<br />

sich durch ihr Verhalten während<br />

einer Durchsuchung selbst schaden.<br />

Daher soll noch einmal zusammengefasst<br />

werden, wann es<br />

zu einer Hausdurchsuchung kommen<br />

kann und welche Fehler man<br />

dabei keinesfalls machen sollten.<br />

Durchsuchungen sind zulässig<br />

aufgrund richterlichen Beschlusses<br />

oder <strong>–</strong> ausnahmsweise <strong>–</strong> bei Gefahr<br />

im Verzug.<br />

Es ist wichtig, dass<br />

man in solch einer Situation stets<br />

die Fassung bewahrt, keinen Widerstand<br />

leistet und die Durchsuchung<br />

nicht behindert. Auch<br />

sollte man sich von den Beamten<br />

nicht unter Druck setzen lassen<br />

oder in einen „Smalltalk“ verwickeln<br />

lassen. Jeder hat das Recht<br />

zu schweigen und das sollte auch<br />

unbedingt genutzt werden! Denn<br />

durch bestimmte Verhaltensweisen<br />

und Äußerungen macht man sich<br />

bei einer Durchsuchung oder Beschlagnahme<br />

angreifbar und sorgt<br />

im schlimmsten Fall für zusätzliche<br />

Anklagepunkte. Einer der wichtigsten<br />

Grundsätze lautet, einen Anwalt<br />

zu kontaktieren. Jeder hat das<br />

Recht, auch während der Durchsuchung<br />

zu telefonieren. Daher sollte<br />

man die Herausgabe des Durchsuchungsbeschlusses<br />

einfordern und<br />

diesen aufmerksam durchlesen.<br />

Häufig wird auch eine Kopie ausgehändigt.<br />

Ansonsten darf man<br />

eine Kopie anfertigen oder den<br />

Beschluss fotografieren. Es sollte<br />

darauf bestanden werden, dass<br />

bei der Durchsuchung ein Zeuge<br />

zugegen ist <strong>–</strong> Familienangehörige,<br />

Mitbewohner oder ein Nachbar<br />

beispielsweise. Zudem sollte man<br />

festhalten, wer die Durchsuchung<br />

vornimmt: dazu lässt man sich den<br />

Dienstausweis des leitenden Beamten<br />

zeigen und notiert sich den<br />

Namen. Auch sollte man auf eine<br />

vollständige Liste der Gegenstände,<br />

die die Beamten mitnehmen,<br />

bestehen. Jede Information, die<br />

man seinem Verteidiger übergeben<br />

kann, ist wichtig. Das Ziel einer<br />

Strafverteidigung ist eine zeitnahe<br />

Verfahrensbeendigung, wenn möglich<br />

noch im Ermittlungsverfahren,<br />

um eine belastende und kostenintensive<br />

Hauptverhandlung für den<br />

Beschuldigten zu vermeiden.<br />

Auch ohne Wissen<br />

der Betroffenen darf die Strafverfolgungsbehörde<br />

deren Telekommunikation<br />

überwachen und<br />

aufzeichnen. Durch diese Telekommunikationsüberwachung<br />

(TKÜ) kann die Staatsanwaltschaft<br />

Beweise erlangen. Da die<br />

TKÜ in den privaten Lebensbereich<br />

des Betroffenen und Dritter<br />

eingreift, sind an ihren Einsatz<br />

strenge Anforderungen gestellt.<br />

Die Telekommunikationsüberwachung<br />

ist nur beim Verdacht<br />

schwerer Straftaten zulässig und<br />

darf nur durch das zuständige<br />

Gericht angeordnet werden. Übrigens:<br />

bei einer Vorladung durch<br />

die Polizei muss man als Beschuldigter<br />

nicht erscheinen, auch<br />

wenn das behördliche Schreiben<br />

diesen Eindruck erwecken mag.<br />

Erst wenn man von der Staatsanwaltschaft<br />

oder dem Ermittlungsrichter<br />

geladen wird, muss<br />

man der Vorladung folgen. Auch<br />

hier gilt es dann, umgehend einen<br />

Strafverteidiger zu kontaktieren,<br />

bevor man eine Aussage macht<br />

oder eine Sacheinlassung abgibt<br />

und sich selbst belastet. Ein Anwalt<br />

kann dann den Termin absagen<br />

und zunächst Einsicht in die<br />

amtliche Ermittlungsakte bei der<br />

zuständigen Behörde beantragen.<br />

Erst die Einsichtnahme in die<br />

Ermittlungsakte der Staatsanwaltschaft<br />

oder in die Gerichtsakte bietet<br />

Gewähr für eine bestmögliche,<br />

individuelle Verteidigung.<br />

HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong> 45


FRESS-TEST in Amsterdam<br />

DIE GLORREICHEN<br />

sechs<br />

Eine Reise nach Amsterdam<br />

ist eigentlich immer lustig,<br />

nicht zuletzt, weil dort an<br />

fast jeder Ecke ein Coffeeshop<br />

auf interessierte<br />

Touristen wie Einheimische<br />

wartet. Und so ist die<br />

Hauptstadt der Niederlande<br />

weltweit für Hasch<br />

und Gras berühmt. Nicht<br />

unbedingt aber für Edibles,<br />

die mittlerweile dort auch<br />

in einer Vielzahl von Shops<br />

angeboten werden <strong>–</strong> jedoch<br />

von deutlich schwankender<br />

Qualität sind, sowohl<br />

hinsichtlich der Backwaren<br />

als auch in Hinblick auf die<br />

Spezialzutaten.<br />

Traveller Cake von Boerejongens<br />

Ico de Niroll war daher<br />

für <strong>Highway</strong> auf der Suche<br />

nach den besten Edibles in<br />

ganz Amsterdam und Umgebung.<br />

46 HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong>


Mit Cannabis versetzte<br />

Brownies, Muffins<br />

und regenbogenfarbene<br />

Kuchenstücke<br />

<strong>–</strong> das alles haben wir<br />

alle wahrscheinlich schon gesehen<br />

und probiert, wenn wir Cannabis-Enthusiasten<br />

nach Amsterdam<br />

gereist sind, um die offene<br />

Cannabiskultur zu erleben. Und<br />

in diesem Fall stimmt mir wahrscheinlich<br />

die Mehrheit der<br />

Cannabiskonsumenten zu, dass<br />

sie oft von diesen sogenannten<br />

„Spacecakes“ enttäuscht worden<br />

sind. Aufgrund der Tatsache,<br />

dass die meisten Coffeeshops zu<br />

diesem Zweck billigen „Shake“<br />

verwenden werden viele Spacecakes<br />

als schwach und daher<br />

als sehr überteuert angesehen.<br />

Außerdem kümmern sich nur<br />

wenige Coffeeshops um den Geschmack<br />

und die Erfahrung der<br />

Kunden beim Verzehr der von<br />

ihnen angebotenen Esswaren.<br />

Man kann also wohl mit Fug<br />

und Recht behaupten, dass es<br />

nicht einfach ist, in Amsterdam<br />

Genussmittel zu finden, die ihre<br />

Zeit und ihr Geld wert sind. Als<br />

Besucher der schönen Stadt stellt<br />

man sich oft die Frage: „Wo bekomme<br />

ich den besten Spacecake<br />

in Amsterdam und Umgebung?“<br />

Darüber hinaus gibt es mittlerweile<br />

weitere Formen von Edibles,<br />

die man so wahrscheinlich<br />

noch gar nicht kennengelernt<br />

hat. Hier möchte ich daher über<br />

meine persönlichen Top-6-Edibles<br />

berichten, die ich kürzlich<br />

während eines Aufenthalts in<br />

den Niederlanden verköstigen<br />

durfte und die mir besonders gut<br />

gefallen haben.<br />

Der beste Spacecake in<br />

Amsterdam?<br />

The Traveller Cake <strong>–</strong><br />

Preisträger des<br />

Jack Herer Cup 2020<br />

von Boerejongens Coffeeshops<br />

www.boerejongens.com<br />

Es wird einige sicher nicht überraschen,<br />

dass bei Amsterdam<br />

Genetics die höchsten Standards<br />

angestrebt werden, wenn es um<br />

die von ihnen angebotenen Produkte<br />

geht. Das spiegelt sich<br />

in den erstklassigen Cannabissamen<br />

wider, aber auch in der<br />

Qualität der Blüten und des Haschischs,<br />

die von deren vertrauenswürdigen<br />

Wiederverkäufern<br />

angeboten werden, etwa den<br />

Boerejongens Coffeeshops. Man<br />

kennt die Shops von Boerejongens,<br />

sehr stilvoll und sehr sauber<br />

eingerichtet, fast wie in einer<br />

Apotheke kommt man sich beim<br />

Betreten vor. Amsterdam Genetics<br />

und Boerejongens-Produkte<br />

wurden letztes Jahr beim Jack<br />

Herer Cup als beste Esswaren in<br />

den Niederlanden ausgezeichnet.<br />

Die „Spacetry“-Esswaren von<br />

Amsterdam Genetics sind auch<br />

wirklich spektakulär. Um die<br />

Qualität dieser Kuchen zu garantieren,<br />

wurde dafür gesorgt, dass<br />

zwei sehr wichtige Komponenten<br />

nicht fehlen dürfen: Ein mit einem<br />

Michelin-Stern ausgezeichneter<br />

Chefkonditor und pro Portion<br />

0,33 Gramm des stärksten<br />

Cannabis, das zu finden ist. Auf<br />

den Traveller Cake ist das Team<br />

von Spacetry besonders stolz.<br />

Von diesem Kuchen war ich einfach<br />

nur begeistert, obwohl mich<br />

der Geschmack von Kokos nicht<br />

besonders anspricht. Es braucht<br />

schon Jahre der Übung und<br />

Hingabe, um so ein Kunstwerk<br />

zu kreieren, und nur das Beste<br />

ist gut genug für Boerejongens<br />

Coffeeshop in Amsterdam. Diese<br />

Spacetry-Kreation ist überraschend<br />

schmackhaft und vom<br />

ersten Bissen bis zum Ende ein<br />

echtes Erlebnis. Beim Traveller<br />

Cake handelt es sich um einen<br />

Kokos-Schichtkuchen mit einem<br />

Boden aus Mandel-Schoko-Praline<br />

und crunchy Kokos-Pops<br />

sowie einer Schicht Madagaskar-Vanille-Creme<br />

und einem<br />

Hauch von Zitrone. Als Topping<br />

folgt das bekannte Kreuz-Logo<br />

von Amsterdam Genetics in einer<br />

Art „Gel-Schokolade“ und<br />

24-karätigem Blattgold auf der<br />

Oberseite. Ein Traum! Nicht nur<br />

die tolle Optik und der einzigartige<br />

Geschmack überzeugen,<br />

sondern auch die erstklassige<br />

Verpackung. Hier haben sich die<br />

Hersteller wirklich Gedanken<br />

gemacht, wie man das Produkt<br />

erstklassig präsentiert und dem<br />

Kunden keine andere Wahl lässt,<br />

als eine dieser Köstlichkeiten<br />

zu probieren. Denn durch das<br />

Sichtfenster an der Vorderseite<br />

können Kunden den leckeren<br />

Kuchen vorab begutachten. Wer<br />

also auf ausgefallene und köstliche<br />

Edible-Kreationen steht, der<br />

sollte den Traveller Cake bei seinem<br />

nächsten Besuch unbedingt<br />

probieren. Bis zum Wirkungseintritt<br />

können gut zwei Stunden<br />

vergehen, ich hatte das Gefühl,<br />

es passierte etwas früher. Ein<br />

sehr angenehmes Gefühl umgab<br />

mich, ich fühlte mich deutlich<br />

entspannter und schwerer. Ein<br />

toller und langanhaltender Effekt.<br />

Bei einem stolzen Preis von<br />

zehn Euro sollte das aber auch so<br />

sein. Insgesamt hat mich der Kuchen<br />

und die Präsentation ziemlich<br />

beeindruckt.<br />

Für den kleinen Hunger<br />

unterwegs<br />

Kandy Krew Bueno Creams<br />

von Yanks Coffeeshop Zandvoort<br />

www.yanks.nl<br />

Touristen aus aller Welt besuchen<br />

Amsterdam als eine der<br />

attraktivsten Städte der Niederlande.<br />

Die Umgebung ist jedoch<br />

auch wunderschön! Und einer<br />

der schönsten und beliebtesten<br />

Orte in den Niederlanden ist<br />

Zandvoort mit seinem Strand.<br />

Es liegt ganz in der Nähe der<br />

Stadt Amsterdam im Südwesten<br />

der Provinz Nordholland. Von<br />

Amsterdam aus genau 20 Minuten<br />

mit dem Zug und innerhalb<br />

von wenigen Minuten zu Fuß erreicht<br />

man den wohl besten Coffeeshop<br />

der Gegend, den Yanks<br />

Indian Club. Die Lage direkt<br />

am Strand ist atemberaubend.<br />

Im Haus des „Medizinmanns“<br />

findet jeder Kunde neben hochwertigen<br />

Blüten und Haschisch<br />

eine weitere erstklassige Köstlichkeit<br />

auf dem Menü, die unbedingt<br />

mal probiert werden sollte,<br />

wenn sich die Gelegenheit dazu<br />

bietet und man auf Süßes steht.<br />

Auch wenn es sich um keinen<br />

Spacecake handelt, die köstlichen<br />

Bueno Creams von Kandy<br />

Krew müssen hier erwähnt<br />

werden. Sie sind umhüllt von<br />

einer leckeren belgischen Milchschokolade<br />

und gefüllt mit einer<br />

weißen Haselnusscreme, gerollt<br />

in Schokoladenstreuseln. Man<br />

schmeckt das Cannabis regelrecht<br />

aus der Creme heraus. Die<br />

Konsumenten erwartet eine echte<br />

Geschmacksexplosion und ein<br />

Highlight unter den berauschenden<br />

Esswaren. Das Aroma erinnert<br />

an einen Bueno-Riegel. In<br />

einer kleinen Box befinden sich<br />

insgesamt fünf Stück, mit je 20<br />

Milligramm THC je Stück, also<br />

100 Milligramm THC pro Box,<br />

die mit 12,50 Euro zu Buche<br />

schlägt. Das Team legt hier großen<br />

Wert auf Qualität, was sich<br />

im Endprodukt auch wiederfinden<br />

lässt. Kandy Krew wurde<br />

2016 von einem erfahrenen Konditor<br />

gegründet, der unzufrieden<br />

mit der Verfügbarkeit von anständigen<br />

Esswaren war. Nach<br />

jahrelanger Suche beschloss er,<br />

seine eigenen zu machen. Sehr<br />

schnell baten ihn die Leute, für<br />

sie „Bonbons“ und weitere Süßwaren<br />

für ihre Freunde und Veranstaltungen<br />

herzustellen. Seit<br />

diesen frühen Tagen wuchs die<br />

Marke Kandy Krew und nach<br />

dem Gewinn von Wettbewerben<br />

in Spanien und den Niederlanden<br />

ist der Name nun in weiten<br />

Teilen Europas bekannt. Die<br />

Bueno Creams, die im Sommer<br />

2019 auf den Markt gekommen<br />

sind, haben bereits jetzt Legendenstatus<br />

erreicht. Ich persönlich<br />

finde sie sehr gelungen und<br />

kann sie jedem Besucher in den<br />

Niederlanden wärmstens empfehlen.<br />

Der kleine Snack für unterwegs,<br />

der nicht nur besonders<br />

gut schmeckt, sondern auch gut<br />

wirkt. Die kleine Box ist ebenfalls<br />

sehr schön gestaltet und auf<br />

das Produkt angepasst. Sie sieht<br />

einer Kinder-Bueno Verpackung<br />

zum Verwechseln ähnlich. Der<br />

Preis ist etwas teurer als die üblichen<br />

Esswaren, die man so erhält,<br />

aber es lohnt sich. Die Portionen<br />

können über den Tag gut<br />

verteilt eingenommen werden,<br />

die Wirkung kann sich konstant<br />

entfalten. Es wirkt sich nicht so<br />

stark auf den Körper aus, wie<br />

man es bei einem starken Space<br />

Cake gewohnt ist. Vielmehr fühlt<br />

man sich insgesamt wohler und<br />

trotzdem körperlich fit genug.<br />

Bei dieser Leckerei besteht definitiv<br />

eine Suchtgefahr.<br />

Das Sahnehäubchen<br />

Red Velvet Cake<br />

von Tweede Kamer Coffeeshop<br />

Ein Wow-Kuchen! Im Tweede<br />

Kamer Coffeeshop habe ich wohl<br />

den beliebtesten und berüchtigtsten<br />

Kuchen aller Zeiten im<br />

„Raumfahrtformat“ gefunden:<br />

den Red Velvet Cake. Die Königin<br />

eines jeden Schichtkuchens.<br />

Aufgrund seiner Farben und seines<br />

unglaublichen Geschmacks<br />

ist dieser Kuchen einer der<br />

meistverkauften Spacecakes in<br />

Amsterdam. Die leckere Creme<br />

besteht aus weißer Schokolade<br />

und Frischkäse. Der Geschmack<br />

HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong> 47


Schon optisch eine Wucht:<br />

Der Kuchen von Boerejongens<br />

Der Red-Velvet-Cake von Twede Kamer<br />

Spacetry-Brownie von<br />

Coffeeshop Amsterdam<br />

Klassisch: Pound Cake von Paradox<br />

Schlichte Präsentation<br />

bei Kandy Krew -<br />

aber das Innere stimmt<br />

48 HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong>


ist schwierig zu beschreiben.<br />

Es ist die süße Verbindung von<br />

Buttermilch und Vanille mit ein<br />

wenig Kakao. Für einen leckeren<br />

Beigeschmack sorgt das beigefügte<br />

Cannabis, das sich bei diesem<br />

Kuchen deutlich hervorhebt. 0,33<br />

Gramm Cannabis, genau wie<br />

beim Traveller Cake, sorgen für<br />

eine starke Wirkung auf Körper<br />

und Geist. Mir kam die Wirkung<br />

wesentlich intensiver und länger<br />

vor als bei den anderen getesteten<br />

Edibles. Abends gab es dann<br />

einen weiteren Red Velvet, besonders<br />

der Schlaf war lang und<br />

entspannend. Geschmacklich ist<br />

der Kuchen ein wirklicher Genuss<br />

und auch optisch ein Hingucker.<br />

Wer bei diesem Kuchen<br />

noch nein sagt, der scheint wohl<br />

gerade auf Diät zu sein. Preislich<br />

liegt der Red Velvet Cake<br />

von Spacetry übrigens bei zehn<br />

Euro. Für mich war es der erste<br />

Besuch in diesem Coffeeshop.<br />

Der Tweede Kamer Coffeeshop<br />

befindet sich in der Heisteeg, einer<br />

kleinen Seitenstraße am Rande<br />

des Spui-Platzes. Dieser Laden<br />

öffnete erstmals 1985 seine Pforten.<br />

Er ist nicht besonders groß,<br />

aber recht gemütlich und modern<br />

eingerichtet. Viel schöne poliertes<br />

Holz überall, wie in einer älteren<br />

Apotheke <strong>–</strong> die Bartheke, Tische,<br />

Nischen, Zierleisten an den Wänden.<br />

Dies wird von einer umfangreichen<br />

Sammlung von gerahmten<br />

alten Bildern, Kunstwerken<br />

und TV-Geräten begleitet. Tweede<br />

Kamer hat sich zu einem der<br />

bekanntesten Coffeeshops im<br />

Stadtzentrum entwickelt. Dieser<br />

Shop ist für sein hochwertiges<br />

Cannabis-Menü bekannt, was angesichts<br />

der erfahrenen Besitzer<br />

nicht verwunderlich ist. Sie bieten<br />

hier eine vielfältige Auswahl<br />

an Blüten und Haschisch an.<br />

Insbesondere sind sie berühmt<br />

für ihr importiertes und lokales<br />

Haschisch von höchster Qualität.<br />

Definitiv einen Besuch wert.<br />

Gutes für die Seele<br />

Spacetry Chocolate Brownie<br />

Coffeeshop Amsterdam<br />

www.coffeeshopamsterdam.com<br />

Die Haarlemmerstraat ist ein<br />

Hotspot der Amsterdamer und<br />

befindet sich südwestlich des<br />

Hauptbahnhofs. Dieses Viertel<br />

ist beliebt bei uns Touristen, denn<br />

dort findet man einige bekannte<br />

Coffeeshops, Bars und Restaurants.<br />

Derzeit gehört Coffeeshop<br />

Amsterdam zu den beliebtesten<br />

Geschäften im hart umkämpften<br />

Teil der Stadt. Einst hieß der Laden<br />

„Pink Floyd“, bevor er 2007<br />

von den Besitzern des berühmten<br />

„De Dampkring“ übernommen<br />

und auch so benannt wurde. In<br />

jüngerer Zeit wechselte es jedoch<br />

wieder den Besitzer. Dabei<br />

wurde der Shop modernisiert,<br />

die Speisekarte erweitert und<br />

das Erscheinungsbild des Shops<br />

aufgefrischt. Das Gebäude ist<br />

schmal, aber lang. Es erstreckt<br />

sich über drei Etagen und bietet<br />

viele Sitzmöglichkeiten. Dieser<br />

Coffeeshop bietet Platz für etwa<br />

75 Personen, was Coffeeshop<br />

Amsterdam zum größten in der<br />

Haarlemmerstraat macht. Die<br />

Atmosphäre ist freundlich und<br />

einladend. Wie die meisten Coffeeshops,<br />

werden auch hier heiße<br />

und kalte Getränke sowie einfache<br />

Snacks serviert. Hier gibt es<br />

genug, um sich wohlzufühlen.<br />

Der Service ist auch prompt, sodass<br />

ich nicht lange auf meine<br />

Bestellung warten musste. Das<br />

Menü ist sehr umfangreich und<br />

es gibt einige tolle Old-School-<br />

Sorten und eine anständige<br />

Auswahl an importiertem Haschisch.<br />

Ebenfalls auf der Liste:<br />

schmackhafte Spacetry Chocolate<br />

Brownies! Dieser Brownie ist<br />

der leckerste, den ich je probiert<br />

habe. Er sieht vielleicht nicht<br />

besonders schick aus, aber er ist<br />

saftig von innen, voller Schokolade,<br />

enthält Kakaobutter und<br />

eine cremige Schicht gesalzener<br />

Karamellsauce obendrauf. Der<br />

Wahnsinn! Bei diesem intensiven<br />

Geschmack ist es mir wirklich<br />

schwergefallen, nicht noch einen<br />

zweiten und dritten Brownie zu<br />

verspeisen. Beim ersten Bissen<br />

konnte man mir die Freude bereits<br />

ansehen. Die Mitarbeiter<br />

dieses fantastischen Coffeeshops<br />

erzählten mir, dass das Rezept<br />

viele Male geändert wurde, bevor<br />

sie zu diesem sehr klassischen,<br />

aber hervorragenden Geschmack<br />

und der Struktur kamen. Die<br />

Struktur des Brownies ist anscheinend<br />

sehr wichtig, damit<br />

auf er auf der Zunge förmlich<br />

zerschmelzen kann. Einfach nur<br />

schokoladig! Mich jedenfalls hat<br />

dieser Kuchen überzeugt und geschmacklich<br />

genau meinen Nerv<br />

getroffen. Die Wirkung ist extrem<br />

körperlastig. Ich weiß nicht,<br />

ob es an der Masse des Kuchens<br />

lag, aber die Schritte wurden im<br />

Laufe des Tages<br />

immer schwieriger<br />

für mich.<br />

Jedes Stück enthält<br />

0,33 Gramm<br />

qualitatives Cannabis<br />

und kostet<br />

wie alle Kuchen<br />

von Spacetry um<br />

die zehn Euro.<br />

Das ist meiner<br />

Meinung nach<br />

etwas zu teuer für<br />

diesen doch sehr<br />

schlicht gehaltenen<br />

Brownie,<br />

auch wenn ich so<br />

für ihn schwärme.<br />

Im Gesamtbild<br />

haben mir da der<br />

Traveller und<br />

Red Velvet Cake<br />

wesentlich besser<br />

gefallen.<br />

Klassisch,<br />

einfach und<br />

traditionell<br />

Vanilla Pound Cake<br />

Paradox Coffeeshop<br />

www.paradoxcoffeeshop.com<br />

Der Spacetry-Brownie findet in der Netflix-<br />

Dokuserie Rotten Erwähnung<br />

Warnhinweise auf der Verpackung des Pound Cake<br />

In einer kleinen und eher abgelegenen<br />

Straße, versteckt im<br />

Herzen des Jordaan-Viertels<br />

von Amsterdam, findet man<br />

einen gemütlichen kleinen Coffeeshop.<br />

Der Ort ist bei Touristen<br />

und Einheimischen sehr beliebt.<br />

Das Innere wirkt zunächst<br />

kühl, aber eindrucksvoll. An<br />

den Wänden hängen die Werke<br />

lokaler Künstler. Aufgrund der<br />

ruhigen Lage und der komfortablen<br />

Sitzmöglichkeiten ist der<br />

Shop ein geeigneter Ort zum abschalten.<br />

Das Menü im Paradox<br />

Coffeeshop fällt sehr bescheiden<br />

und nicht sonderlich ausgefallen<br />

aus. Jedoch legen die Betreiber<br />

des Shops einen großen Wert<br />

auf gute Qualität. Besonders ein<br />

Produkt steht bereits seit über<br />

HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong> 49


30 Jahren auf ihrer Speisekarte.<br />

Und für das sind sie ziemlich<br />

berühmt. Es handelt sich um<br />

den Vanilla Pound Cake <strong>–</strong> also<br />

einen einfachen Rührkuchen. Jedes<br />

Stück kostet sieben Euro und<br />

beinhaltet ein Gramm feinstes<br />

Cannabis. In ganz Amsterdam<br />

gilt dieser Space Cake als besonders<br />

stark. Davon wollte ich<br />

mich natürlich selbst überzeugen<br />

lassen. Die Verpackung ist<br />

leider sehr lieblos und einfach<br />

gehalten. Sie besteht aus einer<br />

Plastik-/Frischhaltefolie und ist<br />

mit einem Sticker auf der Front<br />

versehen, worauf sich Informationen<br />

und Warnhinweise zum<br />

Produkt befinden. Die Stücke<br />

selbst sind relativ dünn und recht<br />

handlich geschnitten. Und obwohl<br />

mir bewusst war, dass es<br />

sich hierbei um einen speziellen<br />

Kuchen handelt, lag er innerhalb<br />

weniger Sekunden in meinem<br />

Magen. Nach Butter, Zucker und<br />

Vanille duftend, schmeckt er wie<br />

ein einfacher, klassischer gelber<br />

Schichtkuchen, aber irgendwie<br />

auch nach mehr, als hätte man<br />

den Geschmack des Kuchens<br />

verdichtet und vervielfacht. Der<br />

Geschmack bietet vor allem eine<br />

Mischung aus Vanille und Gras.<br />

Er ist zart, buttrig und feucht.<br />

Jeder Bissen erinnert ein bisschen<br />

an den Kuchen von Oma<br />

von früher. Durch die ruhige<br />

und entspannte Atmosphäre im<br />

Laden und den kurzen Smalltalk<br />

mit den Besitzern machte sich<br />

bei mir dann auch die Wirkung<br />

bemerkbar. Die Augen wurden<br />

immer schwerer, die Laune immer<br />

besser. Zudem konnte ich<br />

mir es auf dem Sofa bequem<br />

machen und den Effekt auf mich<br />

wirken lassen. Ich bin positiv<br />

überrascht gewesen, obwohl es<br />

dieses Mal nicht so intensiv war.<br />

Der richtige Kick hat mir am<br />

Ende dann doch noch gefehlt.<br />

Erfahrene Konsumenten wür-<br />

Die Bueno-Trüffel<br />

von Kandy Krew<br />

den sicherlich zu einem zweiten<br />

Stück greifen. Aber mit sieben<br />

Euro liegt ein solches preislich<br />

auch im Rahmen und ist zudem<br />

von der Wirkung her voll in Ordnung.<br />

Wenn man also nicht viel<br />

ausgeben will, ist man mit dem<br />

Vanilla Pound Cake vom Paradox<br />

gut bedient.<br />

Der Kuchen am Stiel<br />

Johnny’s Kitchen Push-up<br />

Cake-Pops to go<br />

Johnny Dabb<br />

www.johnnydabb.com<br />

Last, but not least möchte ich die<br />

Push-up-Cake-Pops (zu Deutsch<br />

auch Schichttörtchen genannt)<br />

vorstellen, eine nette kleine<br />

Spielerei für alle Kuchen-Liebhaber.<br />

Das schnell gemachte<br />

Backwerk verzaubert nun schon<br />

seit einigen Jahren Jung und<br />

Alt. Jetzt gibt es diesen Hingucker<br />

in einigen Coffeeshops<br />

in Amsterdam auch mit Cannabis<br />

versetzt zu finden <strong>–</strong> und<br />

zwar von Johnny Dabb. Die Cake-Pops<br />

sind praktisch verpackt<br />

und können ganz locker aus der<br />

Hand gegessen werden. Diese<br />

kleinen Kuchen am Stil werden<br />

in durchsichtige Plastikcontainer<br />

gefüllt und die köstlichen<br />

Schichten, bestehend aus echtem<br />

Mandelbiskuit sowie einer<br />

himmlischen Pekannuss-Buttercreme,<br />

können so nach und<br />

nach in den Mund wandern.<br />

Um sie zu essen, muss man sie<br />

von unten her aufschieben. Ein<br />

Kuchenstückchen macht den<br />

Anfang, dann kommt etwas von<br />

der Creme darüber, dann wieder<br />

Kuchen. Das obere Stück<br />

ist dekoriert mit weißer Schokolade<br />

und aus knusprigem<br />

Mandel-/Pekanusskrokant, das<br />

dem Cake-Pop einen starken<br />

nussigen Geschmack verleiht.<br />

Die Minikuchen zum „hochdrücken“<br />

sehen aber nicht nur<br />

originell aus, sondern sind<br />

auch unheimlich vielseitig und<br />

verdammt lecker. Mir persönlich<br />

gefällt das Zusammenspiel<br />

der einzelnen Komponenten<br />

und der wahnsinnig, leckere<br />

cremige Geschmack nach Nüssen<br />

und weißer Schokolade.<br />

Dieser „Kuchen“ entführt die<br />

Geschmackssinne in eine neue<br />

Liga! Dieses Produkt wird mit<br />

0,33 Gramm bestem Cannabis<br />

hergestellt, was hier ca. 80<br />

Milligramm reinem THC entspricht<br />

<strong>–</strong> also nicht zu unterschätzen.<br />

Die Wirkung zeigt<br />

sich wie bei den vorherigen<br />

Edibles verzögert, aber dann<br />

auch entspannend und intensiv.<br />

Mich überkam ein Gefühl<br />

aus Wohlbefinden und körperlicher<br />

Gelassenheit, die Augen<br />

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Vaporisation ist die effektivste Methode Kräuter<br />

nahezu schadstofffrei zu konsumieren.<br />

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Cake-Pops von Johnny Dabb<br />

wurden schwer. Eine solche<br />

Art von Space Cake habe ich<br />

so noch nicht kennengelernt,<br />

war nach dem ersten Bissen<br />

aber sofort angetan. Johnny<br />

lebt seit wenigen Jahren in<br />

Amsterdam und ist ebenfalls<br />

legaler Cannabispatient. Ihm<br />

sind vor allem Professionalität,<br />

Qualität und exzellenter Service<br />

wichtig. Seine jahrelange<br />

Erfahrung im Bereich der Extraktion<br />

und Weiterverarbeitung<br />

sprechen für sich. Als mehrfacher<br />

Cup-Sieger in unterschiedlichen<br />

Kategorien <strong>–</strong> vorwiegend<br />

wegen seiner terpenreichen Extrakte<br />

<strong>–</strong>, möchte Johnny sich in<br />

Zukunft auch über leckere Esswaren<br />

hervorheben. Dazu hat<br />

er sich mit einem erfahrenen<br />

belgischen Konditor zusammengetan<br />

und bereits einige<br />

schmackhafte Kreationen entwickelt.<br />

Die Cake-Pops können<br />

für rund 15 Euro im Coffeeshop<br />

The Bushdocter in zwei Geschmacksrichtungen<br />

(Mandel/<br />

Pekanuss sowie Erdbeer/Tiramisu)<br />

erworben werden. Dieser<br />

Coffeeshop existiert bereits seit<br />

1997 und liegt im Zentrum von<br />

Amsterdam, direkt am Rembrandtplein<br />

im südlichen Teil<br />

des Kanalrings von Amsterdam.<br />

Dieser Shop genießt einen<br />

guten Ruf für hochwertige<br />

Haschischprodukte und ist ein<br />

ausgezeichneter Laden, um etwas<br />

Neues auszuprobieren. Es<br />

lohnt sich allemal, dort vorbeizuschauen!<br />

Fazit<br />

Ein Ausflug nach Amsterdam<br />

oder in die Umgebung ist immer<br />

wieder aufregend und kann sehr<br />

lustig werden. Einmal kehrt man<br />

enttäuscht nach Hause zurück<br />

und beim anderen Mal war es<br />

das geilste Erlebnis überhaupt.<br />

Für mich hat sich der Besuch in<br />

Amsterdam gelohnt, auch wenn<br />

ich diesmal tiefer in die Tasche<br />

greifen musste. Die Preise sind<br />

während der Coronapandemie<br />

etwas angestiegen und auch vorher<br />

waren die Produkte in den<br />

Coffeeshops nicht immer günstig.<br />

Ich konnte trotzdem einige<br />

neue Shops und schmackhafte<br />

Cannabis-Esswaren kennenlernen.<br />

Die Fortschritte und<br />

ständigen Entwicklungen sind<br />

beeindruckend. Es wird viel<br />

mehr Aufwand betrieben als<br />

es noch vor einigen Jahren der<br />

Fall war. Die Auswahl an Edibles<br />

ist enorm und wächst stetig.<br />

Hier im Artikel wurde nur eine<br />

kleine Auswahl von dem präsentiert,<br />

was dort zu sehen, zu<br />

kaufen und zu essen ist. Von vielen<br />

Edibles wird man allerdings<br />

enttäuscht sein, da sich die<br />

Shop-Betreiber keine Gedanken<br />

darum machen. Aber bei einigen<br />

wenigen, bekommt man ein<br />

ganz neues Erlebnis präsentiert.<br />

Auf der Suche nach der richtigen<br />

Qualität und einem tollen<br />

Coffeeshop ist es wichtig, auch<br />

neue Dinge ausprobieren zu<br />

wollen. Immer mehr Menschen<br />

wollen Cannabis genießen oder<br />

es aus medizinischen Zwecken<br />

verwenden, ohne es zu rauchen.<br />

Esswaren sind zwar eine<br />

diskrete und schmackhafte Art,<br />

Cannabis zu konsumieren, aber<br />

sie auch sind nicht ohne Risiko.<br />

Am besten beginnt man mit einer<br />

niedrigen Dosis und arbeitet<br />

sich bis zu einer Dosis hoch, die<br />

die gewünschte Wirkung erzielt.<br />

Auch wenn sich viele Konsumenten<br />

eine sofortige Wirkung<br />

wünschen, kann es bis zu mehreren<br />

Stunden dauern, bis sich<br />

eine ausgeprägte Wirkung bemerkbar<br />

macht. Die genaue Zeit<br />

hängt von individuellen Faktoren<br />

ab. Der Stoffwechsel und die<br />

Wirkstoffe des Produktes sowie<br />

die Dosis der Einnahme spielen<br />

eine wichtige Rolle. Wenn<br />

das Produkt eine hohe Dosis<br />

oder Konzentration von THC<br />

enthält, kann es schneller wirken.<br />

Am besten macht man sich<br />

selbst keinen Druck und stellt<br />

die Erwartungen nicht zu hoch,<br />

sonst wird man eventuell enttäuscht.<br />

Umso schöner ist das<br />

Gefühl dann, wenn es unerwartet<br />

kommt. Man muss sich auf<br />

dieses Feeling einlassen. Am<br />

besten probieren Erst-Konsumenten<br />

in Amsterdam es nicht<br />

mitten im Trubel der Stadt aus,<br />

sondern vielleicht lieber abends<br />

im Hotelzimmer. Dort hat man<br />

die nötige Ruhe und ist in einer<br />

sicheren Umgebung. In diesem<br />

Sinne: Guten Appetit <strong>–</strong> in<br />

Amsterdam oder sonst wo!<br />

HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong> 51


High Cuisine<br />

Zu Tisch in Amsterdam<br />

52 HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong>


Auch Mr. Haze Amaze<br />

war für <strong>Highway</strong> in<br />

Amsterdam im Einsatz<br />

und auch Mr. Haze<br />

Amaze wollte mehr über<br />

die besten Edibles der<br />

Stadt erfahren. Zu diesem<br />

Zweck traf er sich im<br />

neuen Museum von Mila<br />

Jansen mit dem sterneküchenerfahrenen<br />

Noah<br />

Tucker von High Cuisine.<br />

Unter diesem Label werden<br />

etwa psychedelische<br />

Menüs aufgefahren, auch<br />

eine Doku-Serie wird bald<br />

folgen. Inhaltlich geht es<br />

dabei weit über die Grenzen<br />

von Cannabis hinaus<br />

und so werden bei High<br />

Cuisine allerhand berauschende<br />

Zutaten ins Essen<br />

gemischt.<br />

Mr.<br />

Haze Amaze<br />

Cannabis-Reporter<br />

Edibles, also ess- bzw.<br />

trinkbare Lebensmittel,<br />

die mit Cannabis angereichert<br />

wurden, sind<br />

schon seit langer Zeit<br />

wortwörtlich in aller Munde.<br />

Einen Rausch zu erfahren, ohne<br />

das lästige Kratzen im Hals, ohne<br />

die stinkenden Finger und Klamotten<br />

und vor allem ohne Aufmerksamkeit<br />

auf sich zu ziehen,<br />

ist eine interessante Alternative.<br />

Es gibt Edibles mittlerweile in<br />

unzähligen, verschiedenen Variationen,<br />

als Süßigkeiten, Snacks<br />

und manchmal auch als komplettes<br />

Hauptgericht. Doch seien wir<br />

mal ehrlich: nach einigen Jahren<br />

des Cannabiskonsums wird der<br />

oder die ein oder andere dann<br />

doch etwas anspruchsvoller und<br />

möchte gerne auch mal etwas<br />

anderes als den stinknormalen<br />

Hasch-Brownie probieren. In unserem<br />

Lieblingsnachbarland haben<br />

die Coffeeshops mittlerweile<br />

einiges anzubieten, um solchen<br />

Bedürfnissen der Kunden entgegenzukommen:<br />

in ausgewählten<br />

Shops findet man Lollis, Kuchenstückchen,<br />

ja sogar angereicherte<br />

Schoko-Bonbons. Auch für meinen<br />

diesmaligen Interview-Partner<br />

sind Hash-Brownies und<br />

ähnliches schon längst Schnee<br />

von gestern. Seine Leidenschaft<br />

ist das Kochen. Es handelt sich<br />

um Noah G. Tucker von „High<br />

Cuisine“. Wie man dem Namen<br />

bereits entnehmen kann, handelt<br />

es sich hierbei um ein Namensspiel<br />

mit dem französischen Begriff<br />

„Haute Cuisine“. Dementsprechend<br />

ist Noah nicht einfach<br />

irgendein Hobbykoch, sondern<br />

erfolgreicher Chefkoch, der auch<br />

bereits mehrere Restaurants eröffnet<br />

und geleitet hat. Doch mit<br />

seinem Partner Anthony Joseph<br />

schaut er mit High Cuisine noch<br />

weiter über den sprichwörtlichen<br />

Tellerrand der gehobenen Küche<br />

hinaus. Denn das Wort „High“<br />

taucht natürlich nicht zufällig<br />

auf: bei den beiden wird mit Cannabis,<br />

aber auch vielen anderen<br />

psychedelischen, euphorisierenden<br />

oder energetisierenden Zutaten<br />

gekocht. Um herauszufinden,<br />

wie man sich das vorzustellen<br />

hat, was für ein Gedanke hinter<br />

High Cuisine steckt, und was die<br />

beiden in Zukunft vorhaben, habe<br />

ich mich mit Noah in Amsterdam<br />

getroffen.<br />

Die Location für unser<br />

Interview hätte besser nicht ausfallen<br />

können, denn ich hatte die<br />

Ehre, mein Interview in dem neu<br />

entstehenden kleinen Museum<br />

von „Hash Queen“ Mila Jansen<br />

abzuhalten. Sie selbst war ebenfalls<br />

anwesend und führte mich<br />

in ihrer Ausstellung herum <strong>–</strong> eine<br />

beeindruckende Frau mit einer<br />

beeindruckenden Geschichte.<br />

Doch dieser Artikel dreht sich<br />

um Noah Tucker und das Konzept<br />

von High Cuisine: Noah ist<br />

ein aufgeweckter und lebhafter<br />

Mann mit New Yorker Charme<br />

und dem THC-Konsum eines<br />

Niederländers. Wir sitzen zu dritt<br />

mit Mila an einem kleinen Tisch<br />

mit Kaffee, Joints und Snacks<br />

<strong>–</strong> das Interview kann beginnen.<br />

Was genau ist oder macht High<br />

Cuisine denn nun<br />

eigentlich? Noah<br />

holt kurz Luft und<br />

antwortet: „Mein<br />

Partner Anthony<br />

Joseph und ich<br />

sind zwei ausgezeichnete<br />

Köche,<br />

die beide schon in<br />

einigen Sterne-Restaurants<br />

gearbeitet haben. Das<br />

ist eigentlich unser täglich Brot.<br />

In unserem Beruf arbeiten wir<br />

mit den unterschiedlichsten Zutaten<br />

und Gewürzen. Bei High<br />

Cuisine haben wir diese Liste an<br />

Ingredienzien um einige spezielle<br />

Zutaten ergänzt. Wir arbeiten<br />

unter anderem mit Kratom, Kanna,<br />

Mushrooms und vielem mehr.<br />

Wir haben sogar schon ein erstes<br />

Kochbuch und unsere eigene<br />

Koch-Serie, die auch bald international<br />

zu streamen sein wird.“<br />

Etwas verwirrt schaue ich ihn<br />

an: Magic Mushrooms als Zutat<br />

beim Kochen? Für viele ist Cannabis<br />

in Lebensmitteln ja schon<br />

eine Besonderheit. Noah nickt<br />

eifrig: „Und genau damit kommen<br />

wir zu einem Punkt, den wir<br />

mit High Cuisine verdeutlichen<br />

wollen: was ist normal und was<br />

nicht? Wenn dich jemand zum<br />

Feiern und Trinken einladen würde,<br />

wäre das vollkommen normal,<br />

oder? Wenn dich jemand zu<br />

einem Zigarren-Tasting einladen<br />

würde, würdest du vermutlich<br />

auch nicht direkt nein sagen.“ Er<br />

grinst. „Aber, wenn man jemanden<br />

zu einem Abendessen mit<br />

Magic Mushrooms einlädt gehen<br />

die Meinungen wieder ganz stark<br />

auseinander.“ Wo er recht hat,<br />

hat er recht. Vermutlich würden<br />

die meisten Menschen nur ungläubig<br />

dreinschauen oder am<br />

Verstand des Fragenden zweifeln.<br />

„Siehst du <strong>–</strong> und ich<br />

frage mich, warum das eigentlich<br />

so ist. Beim Trinken von Alkohol<br />

enden viele über der Toilette,<br />

nach dem Zigarren-Tasting haben<br />

viele Sodbrennen und Magenprobleme.<br />

Und trotzdem sind<br />

diese Drogen in der Gesellschaft<br />

akzeptiert, weil ein Großteil damit<br />

umzugehen weiß und einen<br />

schönen Abend erlebt. Auch mit<br />

Psilocybin kann man einen angenehmen<br />

Abend haben, solange<br />

man es richtig macht. Und um<br />

am Blickwinkel der Gesellschaft<br />

etwas zu ändern, nutzen wir eines<br />

der einfachsten Dinge der<br />

Welt: Essen. Um jemandem eine<br />

Kultur näherzubringen, ist einer<br />

der gängigsten Wege, ihm das<br />

„Wir probieren<br />

auf jeden Fall<br />

alles selbst.“<br />

Essen der Kultur zu servieren.<br />

Denk mal darüber nach, wie viele<br />

Leute andere Kulturen kritisch<br />

bewerten, aber dennoch deren<br />

landestypischen Gerichte lieben.<br />

All unsere Zutaten bei High Cuisine<br />

werden in anderen Kulturen<br />

als unserer eigenen ganz normal<br />

konsumiert, wenn auch manche<br />

davon nur rituell. Aber trotzdem,<br />

es ist eine Kultur, die wir den<br />

Menschen durch Essen näher<br />

bringen wollen.“ Das ist natürlich<br />

der nächste Punkt, der mich brennend<br />

interessiert: wie hat man<br />

sich das Ganze denn nun vorzustellen?<br />

Laut Noah gab es schon<br />

mehrere Dinner-Abende, an denen<br />

die Gerichte aus ihrem selbst<br />

geschriebenen Kochbuch serviert<br />

wurden. Die Gäste bekamen ein<br />

5-Gänge-Menü, jeder Gang mit<br />

einer anderen psychedelischen<br />

Zutat versehen: mal war es eine<br />

Trüffel-Sauce mit Psilocybin, ein<br />

THC-reiches Dessert oder eine<br />

Creme mit einem Zehnfach-Kanna-Extrakt.<br />

„Der Schlüssel für ein<br />

erfolgreiches Dinner ist die Kombination<br />

aus drei Faktoren: Erstens,<br />

man benutzt die besten und<br />

reinsten Formen der Zutat, um<br />

ihre Wirkung bestmöglich bestimmen<br />

und steuern zu können. Wir<br />

nutzen beispielsweise keine Cannabisblüten,<br />

sondern hauptsächlich<br />

Extrakte. Der zweite Faktor<br />

ist die Mikro-Dosierung, was bedeutet,<br />

wenn ein Smartshop für<br />

einen guten Trip zehn Gramm<br />

Mushrooms empfiehlt, verwenden<br />

wir maximal ein bis zwei<br />

Gramm. Je nachdem, wie stark<br />

die Wirkung ist, gehen wir dann<br />

schrittweise zurück bis zum gewünschten<br />

Ergebnis.“ Und direkt<br />

schießt mir die nächste Frage<br />

durch den Kopf: wie wird bei<br />

High Cuisine die Intensität eines<br />

Gerichtes ermittelt? Insbesondere<br />

bei Cannabis kann ich mir kaum<br />

vorstellen, dass Noahs Empfindung<br />

für die Stärke des THC-Gehalts<br />

einen guten Richtwert für<br />

Gelegenheitskiffer darstellen<br />

würde. „Wir probieren auf jeden<br />

Fall alles selbst. Dazu kommt<br />

ein Kernteam an Kamera-Leuten<br />

HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong> 53


Lachsfilet, in THC-Olivenöl pochiert,<br />

Kruste aus gerösteten Hanfsamen,<br />

in einer Brühe aus Steppenraute<br />

und Lakritz<br />

Gegrillte Schweinebäckchen mit<br />

Rosenkohl, Magic-Trüffeln in einer<br />

Brühe aus Miso und Bacon-Essenz<br />

und den Leuten hinter den Kulissen<br />

unserer Kochsendung. Doch<br />

am wichtigsten ist Anthony, er<br />

ist Point X. Er konsumiert außerhalb<br />

unserer eigenen Speisen<br />

keine Drogen, absolut keine.“ Ich<br />

kann mir ein ungläubiges Grinsen<br />

nicht verkneifen: der zweite<br />

Koch von High Cuisine konsumiert<br />

ansonsten keine Psychedelika?<br />

Aber dann müssten ihn die<br />

Gerichte doch grundsätzlich umhauen?<br />

Noah lacht: „Nun ja, wie<br />

gesagt, wir achten ja immer auf<br />

Mikro-Dosierung. Aber mit ihm<br />

haben wir also einen perfekten<br />

Ausgangspunkt. Wenn wir zum<br />

Beispiel zwei Milligramm pures<br />

THC ins Essen packen <strong>–</strong> ich und<br />

du würden das nicht mal spüren <strong>–</strong><br />

und er schläfrig wird, wissen wir,<br />

dass es noch zu viel ist. Das ist<br />

wirklich hilfreich.“<br />

Wirklich praktisch.<br />

Doch was ist mit dem dritten<br />

Faktor? „Der dritte Faktor sind<br />

natürlich die Gäste selbst.<br />

Man kann nicht jeden<br />

x-beliebigen Menschen zu<br />

so einem Dinner einladen.<br />

Auch wenn er/sie es total<br />

cool finden würde, wenn<br />

so etwas nicht dem eigenen<br />

Lifestyle entspricht,<br />

sollte man sich nicht an so<br />

ein Dinner wagen. Wenn<br />

man es trotzdem tut, kann<br />

das immer, nicht nur bei<br />

Psychedelika, auch zu<br />

schlechten Erfahrungen<br />

führen.“ Noah zieht an<br />

seinem Joint und überlegt<br />

einen Moment. „Mit Walen<br />

schwimmen. Manche<br />

Leute finden es sicher<br />

total cool, mit Walen zu<br />

schwimmen.“ Fragend<br />

schaue ich ihn an. Was hat<br />

das Schwimmen mit<br />

Walen mit Psychedelika<br />

zu tun? „Für mich<br />

wäre dieses Erlebnis<br />

einfach furchterregend.<br />

Ich meine, die Viecher<br />

sind wirklich riesig und<br />

unter mir nichts als der<br />

bodenlose Ozean? No<br />

way.“ Grob dämmert<br />

mir, was die Aussage<br />

seiner Worte bedeuten<br />

könnte. Doch für eine<br />

genaue Analyse ist keine<br />

Zeit, schließlich will<br />

ich noch mehr über<br />

High Cuisine erfahren.<br />

Interessant ist nämlich<br />

auch, dass die Zubereitung<br />

und der Verkauf<br />

von Gerichten mit psychedelischen<br />

Zutaten wie Pilzen<br />

auch in Holland nicht erlaubt ist,<br />

wie mir erklärt wird. „Man darf<br />

also offiziell im Smartshop Pilze<br />

kaufen, aber wenn man eine<br />

Pilz-Suppe daraus macht, ist das<br />

wiederum illegal. Sobald man es<br />

weiterverarbeitet oder verkauft,<br />

wird es strafbar“, berichtet Mila.<br />

Aber wie schafft es High Cuisine<br />

dann, nicht ins Fadenkreuz der<br />

Justiz zu geraten?<br />

„Ganz einfach“, so<br />

Noah. „Wir arbeiten auf wissenschaftlicher<br />

Basis. Alle Dinner<br />

werden aufgenommen und dokumentiert<br />

<strong>–</strong> wir betreiben also<br />

Forschung und Aufklärung. Wir<br />

filmen und erklären alles in unserer<br />

Kochshow, womit es wieder<br />

regelkonform ist. Nur so konnten<br />

wir es sogar in Zeitungen und<br />

Magazine wie die „New York<br />

Times“ oder „The Guardian“<br />

schaffen. Die Artikel waren echt<br />

gut und es ging dabei nicht um<br />

das typische ,Hey schaut euch<br />

den neuen Trend an‘, sondern<br />

viel mehr um ,Die Welt ist im<br />

Wandel, hierzu ein Beispiel‘. Und<br />

wir waren damit der Zeit weit voraus.<br />

Als andere noch mit Cannabis-Edibles<br />

überfragt waren,<br />

haben wir schon mit Psilocybin,<br />

Kratom und anderen Psychedelika<br />

als Zutat experimentiert. Wir<br />

haben damit vor gut sechs Jahren<br />

begonnen. Damals kannten viele<br />

Leute die Drogen nicht einmal,<br />

die wir für unsere Rezepte benutzen.“<br />

Erneut frage ich mich,<br />

ob das Wort „Droge“ in dem<br />

Zusammenhang mit den Gerichten<br />

von High Cuisine überhaupt<br />

gerechtfertigt ist, und äußere dies<br />

auch. „Richtig, genau das ist die<br />

Frage: was ist ein Nahrungsmittel<br />

und was ist eine Droge? Nehmen<br />

wir doch einfach mal Kaffee. Niemand<br />

nimmt bei Kaffee das Wort<br />

Droge in den Mund. Wieso? Weil<br />

es eben gesellschaftlich anerkannt<br />

ist. Dabei kann auch dieses Nahrungsmittel<br />

einen starken Rausch<br />

erzeugen. Von zitternden Händen<br />

bis zum Herzrasen, aber fast niemand<br />

bezeichnet Kaffee als eine<br />

Droge.“<br />

Auch wenn seine Erklärung<br />

sehr plausibel ist, bin ich mir<br />

nicht ganz sicher, ob ich Psilocybin<br />

mit Kaffee gleichsetzen würde.<br />

Doch im Grunde sind beide Dinge<br />

Lebensmittel, eine Bohne und ein<br />

Pilz, mit einem berauschenden<br />

Wirkstoff, der bei zu hoher Dosierung<br />

zu Problemen führen kann.<br />

Dennoch bin ich mir ziemlich<br />

sicher, dass die Wirkung von Halluzinogenen<br />

einen Großteil der<br />

Menschen härter umhauen wird,<br />

als zwei Tassen Kaffee. „Natürlich,<br />

das stimmt. Es hat auch schon bei<br />

unserem Dinner den ein oder anderen<br />

zu hart erwischt. Aber das<br />

waren dann eben Menschen, die ansonsten<br />

vielleicht lediglich am Wochenende<br />

oder auf einem Festival<br />

einen Joint mit Freunden rauchen.<br />

Doch auch diese schlechten Erfahrungen<br />

sind notwendig, man lernt<br />

schließlich daraus. Nur so konnten<br />

wir bis zu dem Punkt kommen, an<br />

dem wir jetzt sind.“ Und was wird<br />

danach folgen, erkundige ich mich.<br />

„Wir verkaufen aktuell unser Kochbuch<br />

und veröffentlichen dazu auch<br />

bald das passende Mocktail-Buch,<br />

also Cocktails ohne Alkohol, aber<br />

mit Psychedelika. Wir haben auch<br />

eine Kooperation mit The Bulldog<br />

in Arbeit. Zusammen mit ihnen<br />

werden wir unter anderem Tinkturen,<br />

THC-Kaviar, eine Bong und<br />

ein spezielles Getränk, den Kratombucha,<br />

auf den Markt bringen. Der<br />

Kratombucha ist mein Favorit, da<br />

es eine Kombination aus Kratom<br />

und Kombuchatee ist. Wir haben<br />

ihn offiziell Anfang Oktober released.“<br />

Für diejenigen, die es nicht<br />

wissen sollten: Kratom ist ein Pulver,<br />

das aus den getrockneten und<br />

gemahlenen Blättern des Kratombaums<br />

gewonnen wird. Kratom hat<br />

die interessante Eigenschaft, dass es<br />

in geringen Dosen aufputschend,<br />

in hohen Dosen allerdings sedierend<br />

wirken kann. Ein offizielles<br />

Kratomgetränk, getestet und hergestellt<br />

von zwei Spitzen-Köchen, die<br />

sich mit Psychedelika auskennen?<br />

Klingt verdammt spannend.<br />

Gegen Ende erlaube<br />

ich mir noch ein paar persönliche<br />

Fragen: kochst du eigentlich auch<br />

mal high? Und was sagt eigentlich<br />

deine Familie zu deiner Show und<br />

dem Kochbuch? Noah lacht wieder<br />

herzhaft: „Ja, manchmal erhitze ich<br />

auch mein Bewusstsein. Ich mache<br />

hin und wieder eine Raucher-Pause<br />

beim Kochen, wenn mir danach<br />

ist, und danach koche ich weiter.<br />

Und meine Familie supportet mich<br />

bei allem, was ich tue. Alle stehen<br />

voll und ganz hinter mir.“ Natürlich<br />

möchte ich auch noch wissen,<br />

ob Noah sich vorstellen könnte, irgendwann<br />

einmal ein Restaurant zu<br />

eröffnen, das Gerichte aus seinem<br />

Kochbuch serviert. „Natürlich,<br />

warum nicht? Am Ende geht es bei<br />

unseren Dinnern auch nur darum,<br />

Spaß als Erwachsener zu haben.<br />

Man verbringt einen spannenden<br />

Abend beim Essen mit Freunden.<br />

Der eine trinkt einen Wein, der andere<br />

isst eben Speisen mit Psychedelika.<br />

Daran ist nichts auszusetzen.<br />

Es sind berauschende Substanzen<br />

für einen heiteren Dinner-Abend.<br />

Allerdings würde ich statt nur ein<br />

Restaurant noch lieber ein Boutique-Hotel<br />

eröffnen <strong>–</strong> mit Spa,<br />

Restaurant und einer schönen Außenanlage.<br />

Die Gäste könnten nach<br />

einem psychedelischen Dinner eine<br />

Shiatsu-Massage genießen, sich<br />

körperlich betätigen oder durch einen<br />

großen, nebelverhüllten Garten<br />

spazieren.“ In diesen letzten Sätzen<br />

erkenne ich wieder das grundsätzliche<br />

Thema unseres Gesprächs:<br />

wieso sollte man Psychedelika und<br />

Cannabis anders behandeln, als die<br />

typischen Party-Dauergäste Tabak<br />

und Alkohol? Sollte Noah jemals<br />

ein derartiges Hotel eröffnen,<br />

werde ich definitiv einer der ersten<br />

Gäste sein <strong>–</strong> und zu einer der<br />

Dinnerpartys habe ich mich natürlich<br />

sowieso schon selbst eingeladen.<br />

54 HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong>


HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong> 55


HÖRT, HÖRT!<br />

„Die Legalisierung von Cannabis<br />

ist bei grün-gelber Regierungsbeteiligung<br />

eigentlich unabwendbar.“<br />

<strong>–</strong> Jenny Jasberg, Grünen-Fraktionschefin in der Hamburger Bürgerschaft<br />

INSTAGRAM-<br />

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PinNwand<br />

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@beernweed<br />

@kendogsmoke_kds_seeds<br />

@sungoddess420<br />

„Das Problem beschreibt<br />

Karsten Tögel-Lins, Sozialarbeiter<br />

beim Frankfurter<br />

Verein Basis: Synthetische<br />

Cannabinoide sind<br />

unsichtbar, geruchs- und<br />

geschmacklos. Weil Besitz<br />

und Vertrieb von Marihuana<br />

in Deutschland illegal<br />

sind, gibt es aber natürlich<br />

keinen Drogen-TÜV.<br />

Konsumentinnen und Konsumenten<br />

bleibt nur der<br />

Schwarzmarkt, falls sie<br />

auf ihr High nicht verzichten<br />

wollen.“<br />

Jannika Kämmerling,<br />

Hessenschau<br />

„Wenn man in dieser<br />

Frage schon Jahrzehnte<br />

unterwegs ist, ist die<br />

Hoffnung nicht mehr allzu<br />

groß. Ich sehe auch<br />

nicht, dass eine Partei<br />

das Thema wirklich auf<br />

der Fahne hätte. Bei den<br />

Grünen läuft es immerhin<br />

unter Gesundheitspolitik,<br />

und einige Grüne<br />

sind zum Beispiel auch<br />

auf der Hanfparade. Die<br />

SPD spricht von Entkriminalisierung,<br />

doch da<br />

ist wenig zu erwarten.<br />

Als SPD und Grüne 1998<br />

an die Regierung kamen,<br />

gab es kurz die Hoffnung,<br />

passiert ist jedoch<br />

nichts <strong>–</strong> außer dem Hanfsamenverbot.“<br />

Dirk Hogess,<br />

Mitinitiator Hanfparade,<br />

auf die Frage nach den<br />

Legalisierungs-Chancen<br />

„Cannabis-Legalisierung<br />

<strong>–</strong> eine nette Lifestyle-Debatte“<br />

Winfried Folz,<br />

Die Rheinpfalz<br />

<strong>–</strong> Das <strong>–</strong><br />

Kack-Zitat<br />

der <strong>Ausgabe</strong><br />

„Vielleicht käme die<br />

Dauerdebatte über eine<br />

adäquate Drogenpolitik<br />

mal vom Fleck, wenn sich<br />

die Akteure diese Willkür<br />

eingestehen würden, statt<br />

dauernd mit Gewissheiten<br />

über vermeintliche<br />

Gefährlich- oder Harmlosigkeiten<br />

zu hantieren.<br />

Nötig ist das, denn die<br />

Drogenpolitik kann nicht<br />

bleiben, wie sie ist. Die<br />

Gesellschaft wird diverser.<br />

Das betrifft nicht<br />

nur Herkünfte, Hautfarben,<br />

Religionen, Traditionen,<br />

Genderfragen, das<br />

betrifft natürlich auch<br />

Konsumgewohnheiten, und<br />

zu denen gehören auch<br />

Rauschmittelvorlieben.“<br />

Ariane Bemmer,<br />

Tagesspiegel<br />

„Eigentlich sollten die<br />

Produkte keine berauschende<br />

Wirkung haben.<br />

In seinen Prospekten<br />

hatte Lidl sie als CBDund<br />

THC-frei beworben.<br />

Überzeugen sollten die<br />

Artikel stattdessen durch<br />

ihren Geschmack und ihre<br />

Aufmachung. ‚Für den<br />

typischen Hanfgeschmack<br />

werden in den Rezepturen<br />

nur Hanfsamen verwendet‘,<br />

sagte ein Lidl-Sprecher<br />

gegenüber ‚t-online‘.“<br />

Redaktion,<br />

Tagesschau.de<br />

„Die Legalisierung von<br />

Cannabis.“<br />

FDP-Chef Lindner auf die<br />

Frage, was seine Partei<br />

in einer Ampelkoalition<br />

besser umsetzen könne<br />

als mit der Union<br />

„Man riecht die süsslichen<br />

Schwaden, wenn<br />

man an den Jugendlichen<br />

im Park vorbeigeht.<br />

Es dampft vom<br />

unteren Balkon herauf.<br />

Zahlen zeigen, dass<br />

die Joints während der<br />

Pandemie in den privaten<br />

Räumen gerollt<br />

wurden, wo sie sogar<br />

noch häufiger die Runde<br />

machten. Die einstige<br />

Verliererdroge rauchen<br />

heute auch Anwälte und<br />

Ärztinnen, Informatiker,<br />

Coiffeusen und<br />

Lehrer. Also Leistungsträger,<br />

die nicht<br />

in den Tag hineinleben.<br />

Es ist die Substanz<br />

zum Herunterkommen,<br />

wie sie sagen.“<br />

Birgit Schmid,<br />

Neue Zürcher Zeitung<br />

„Die Entkriminalisierung<br />

von Cannabis-Konsumenten<br />

und Legalisierung<br />

kann man als eines<br />

der ernsteren Anliegen<br />

der Partei begreifen.<br />

Im Gegensatz dazu, wie<br />

im Programm des Kreisverbandes<br />

gefordert,<br />

Kulturhäuser in Parkhäuser<br />

umzuwandeln oder<br />

eine Mindestmiete von<br />

18 Euro pro Quadratmeter<br />

einzführen.“<br />

Daniel Beise,<br />

Gießener Allgemeine,<br />

über „Die Partei“<br />

„Unter einer Ampel-<br />

Regierung dürfte der<br />

Konsum von Cannabis<br />

legalisiert werden.“<br />

Karsten Seibel,<br />

Die Welt


WORTSALAT<br />

In diesem Buchstabensalat verstecken sich fünf Begriffe<br />

mit Cannabis-Bezug. Um welche Wörter handelt es sich?<br />

I<br />

S<br />

C<br />

X<br />

G<br />

M<br />

O<br />

I<br />

C<br />

B<br />

U<br />

M<br />

R<br />

Y<br />

H<br />

C<br />

C<br />

D<br />

L<br />

R<br />

M<br />

P<br />

C<br />

B<br />

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SUCHBILD<br />

Fünf Fehler haben sich im unteren Bild eingeschlichen.<br />

Wer hat ein gutes Auge und spürt sie alle auf ?<br />

Die Auflösungen gibt´s unten auf der nächsten Seite<br />

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Diese Wörter sind versteckt:<br />

Cannabis-Quiz<br />

1 Ampel 2 Amplitude 3 Cannabigerol<br />

4 Gerolsteiner 5 Mundwueste 6 Wuestenstadt<br />

7 Pappenheimer 8 Papier 9 Rezeptor<br />

An dieser Stelle warten sieben knifflige Fragen zum<br />

10 Thema Kochrezept Cannabis auf die Leserschaft, mit denen das<br />

eigene Fachwissen unter Beweis gestellt werden kann.<br />

Aus den richtigen Antworten ergibt sich dann das<br />

gesuchte Lösungswort. Viel Spaß!<br />

Quelle: http://suchsel.bastelmaschine.de<br />

Welcher Star spricht sich für eine Enttabuisierung von Cannabis aus?<br />

i) Henry Cavill s) Al Pacino e) Hailee Whigfield c) Justin Bieber<br />

Wo in Europa soll der Eigenanbau legalisiert werden?<br />

t) Dänemark r) Kroatien h) Italien e) Andorra<br />

Wie heißen die von Kevin Smith kreierten Stoner-Helden: Jay & ...?<br />

o) Silent Dee e) Silencio i) Silent Bob m) Tingeltangel Bob<br />

Wie wird ein Vulkangestein genannt, das auch in der Cannabiszucht verwendet wird?<br />

e) Persil q) Perlmut j) Perlstein l) Perlit<br />

Welcher Konzern setzte sich bei US-Senatoren für die Cannabislegalisierung ein?<br />

p) Aldi l) Amazon v) Chrysler t) Microsoft<br />

Wer gewann den Jack-Herer-Cup 2020 in der Kategorie „Edible“?<br />

Die Print-AUSGABE<br />

VON <strong>Highway</strong> wird Leider bis<br />

auf weiteres eingestellT.<br />

Haltet euch auf unserer WebSite<br />

highway420.de über neue Entwicklungen<br />

auf dem Laufenden.<br />

Vielen Dank für eure Treue!<br />

e) Boerejongens b) Bulldog m) Crystal n) Grasshopper<br />

Wie heißt ein medizinischer Cannabisproduzent aus Offenbach?<br />

n) Nimbus Health h) Cansativa t) Enecta o) Demecan<br />

HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong> 57


FACHHäNDLER in DEUtschland Growshop Headshop Grow- und Headshop<br />

PLZ (DE) Name Stadt Straße www.<br />

04105 Kif-Kif Leipzig Kurt-Schumacher-Str. 39 kif-kif.de<br />

<strong>06</strong>108 Ketama Damba Halle Ludwig-Wucherer-Str. 33 die-kraeuterhexe.de<br />

<strong>06</strong>110 Hanf-Box Halle Böllberger Weg 6 ak-seeds.com<br />

10178 Hanfmuseum Berlin Mühlendamm 5 hanfmuseum.de<br />

10243 Udopea Berlin Berlin Warschauerstr. 72 udopea.de<br />

10249 Klaus der Gärtner Berlin Strassmannstr. 1 klausdergärtner.de<br />

10317 Buschmann-Shop Berlin Archibaldweg 26 buschmannshop.de<br />

10437 Kaya Foundation Berlin Schliemannstr. 26 kayagrow.de<br />

10969 Gras Grün Berlin Ritterstr. 43 grasgruen.de<br />

12049 Pegasus Berlin Mahlowerstr. 2 pegasus-unleashed.com<br />

1<strong>21</strong>09 Greenlight-Shop Berlin Ullsteinstr. 73 greenlight-shop.de<br />

12435 Verdampftnochmal Berlin Karl-Kunger-Str. 28 verdampftnochmal.de<br />

13347 Sun Seed Bank Berlin Amsterdamer Str. 23 sun-seed-bank.de<br />

18057 Pegasus Rostock Barnstorfer Weg 23 pegasus-unleashed.com<br />

24114 Flower-Power-Kiel Kiel Sophienblatt 80 flower-power-kiel.de<br />

26112 Fantasia Oldenburg Staulinie 16/17 fantasia-ol.de<br />

26954 Black Sheep Nordenham Atenser Allee 20 nicht vorhanden<br />

32052 Chalice Herford Herford Steinstr. 22 chalice-grow.de<br />

4<strong>21</strong>03 Halloween-Store Wuppertal Neumarktstr. 35 halloween-stores.de<br />

4<strong>21</strong>05 Breddas Hemp & Sweets Company Wuppertal Wirkerstraße 58 breddas.de<br />

45127 Krazy8 Essen Viehofer Str. 28 nicht vorhanden<br />

45127 Weedzz Recklinghausen Münsterstr. 13-15 weedzz.de<br />

45879 Cheech Gelsenkirchen Kirchstr. 37 cheech-headshop.de<br />

49090 Chalice Osnabrück Osnabrück Kirksweg 8 chalice-grow.de<br />

52076 Skilled Staff Aachen Werkstr. 30 shop.skilledstaff.rocks<br />

58135 Imagro Hagen Swolinzkystr. 3 imagro.de<br />

587<strong>06</strong> Green Gates Menden Neumarkt 11 green-gates.de<br />

59348 GBK <strong>–</strong> Gärtnereibedarf Kortmann Lüdinghausen Olfener Str. 112 gbk-shop.de<br />

60311 Neutral Frankfurt am Main Fahrgasse 97 neutral-ffm.net<br />

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65549 Green Life Limburg Limburg an der Lahn Frankfurter Straße 4a green-life.store<br />

66892 CBD K TOWN Bruchmühlbach-Miesau Kaiserstr. 109a nicht vorhanden<br />

68159 New Asia Headshop Mannheim F1, 10 (Nähe Paradeplatz) new-asia-headshop.de<br />

69254 Kalidad Malsch Am Bahnhof 6 kalidad.de<br />

70178 Ivory Stuttgart Marienstr. 32 ivory-stuttgart.de<br />

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73037 Glasshouse Göppingen Jahnstr. 86 ghouse.de<br />

73037 Nirwana Raucherladen Schrozberg Bahnhofstr. 13 nicht vorhanden<br />

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76646 Planet Blunt Bruchsal Bannweideweg 4 planet-blunt.de<br />

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79102 Hanfnah Freiburg Schützenallee 3 hanfnah.de<br />

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81677 Hanf <strong>–</strong> der etwas andere Bioladen München Einsteinstr. 163 hanfbioladen.de<br />

84337 Sweet Naturals Schönau Baron-Riederer-Straße 48a sweet-naturals.de<br />

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90439 my420gadgets Nürnberg Schweinauer Str. 56 my420gadgets.de<br />

93047 Hempy’s Shop Regensburg Wahlenstr. 23 hempy.de<br />

93055 GrowArt Profitechnik Regensburg Auweg 42a growartprofitechnik.de<br />

94032 Geko Passau Brunngasse 27 geko-garten.de<br />

94113 Geko Garten Tiefenbach Unterkaining 2 geko-garten.de<br />

94315 Hempy’s Shop Straubing Am Platzl 41 hempy.de<br />

975<strong>06</strong> Karma Grafenrheinfeld Marktplatz 4 nicht vorhanden<br />

99734 Plantplanet Nordhausen Wallrothstr. 8b plantplanet.de<br />

Titel: <strong>Highway</strong>, picture-alliance/ ZB | Peter Endig<br />

Seite 6-7: Canapa Mundi<br />

Seite 8: Robert Veverka<br />

Seite 12: Polizeifoto<br />

Seite 14: Adobe Stock/Elton Clemente<br />

Seite 16: Polizeifoto<br />

Seite 17: Palms<br />

Seite 20, <strong>21</strong>: Barney´s Farm<br />

Seite 25, 26, 27: Mr. José<br />

Seite 29: Amazon Studios<br />

Seite 30: ICBC<br />

Seite 32,33: CB Expo<br />

Seite 36-37: Adobe Stock/ Isaac<br />

BILDNACHWEISE HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong><br />

Seite 38: <strong>Highway</strong>, Adobe Stock/oceanrider, Adobe<br />

Stock/Meysam Azarneshin<br />

Seite 42-43: <strong>Highway</strong>, Adobe Stock/openrangestock,<br />

Adobe Stock/Katharina<br />

Seite 52,54: <strong>Highway</strong>/Auswahl aus dem<br />

Instagram-Account von High Cuisine<br />

Wir möchten darauf hinweisen, dass Erwerb, Verkauf und<br />

Besitz von Cannabis in den meisten Staaten nach wie vor<br />

illegal ist. Ebenfalls ist der Anbau von Cannabis in den<br />

meisten Staaten verboten und kann ohne Ausnahmegenehmigung<br />

mit empfindlichen Strafen belegt werden. Vorliegendes<br />

Magazin dient der Aufklärung und Information und soll<br />

keine Anleitung oder Aufforderung zum Konsum, Erwerb,<br />

Verkauf oder Anbau von illegalen Drogen darstellen.<br />

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Four Twenty Solutions GmbH<br />

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Chefredakteur<br />

Paddy Schmidt (ViSdPR)<br />

Ehren-Chefredakteur der <strong>Ausgabe</strong><br />

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Autoren<br />

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Jörg Auf dem Hövel<br />

Leonardo Bardelle<br />

Steffen Dietrich<br />

Christian Fromm<br />

Gregor Fröhlich<br />

Mr. José<br />

Chuck Lore<br />

Lorenz Minks<br />

Ico De Niroll<br />

Fotografen<br />

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Illustrationen & Layout<br />

John Ahrens<br />

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zweimonatlich<br />

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58 HIGHWAY <strong>06</strong>/<strong>21</strong><br />

Wortsalat: AMPEL, CANNABIGEROL, REZEPTOR, MUNDWUESTE, PAPPENHEIMER<br />

Quiz-Lösungswort: „chillen“<br />

Suchbild-Lösung

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