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Das Magazin über dein liebstes Kraut – alle zwei Monate neu!
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LOUNGE<br />
KIFFERWAHN<br />
(2,5/5)<br />
Komödie, Spoof, Musical<br />
USA<br />
Erscheinungsjahr: <strong>20</strong>05<br />
Regie: Andy Fickman<br />
Länge: 112 Minuten<br />
Freigegeben ab 12 Jahren<br />
mit<br />
Kristen Bell,<br />
Christian Campbell,<br />
Neve Campbell,<br />
John Kassir<br />
Matthieu Lambert<br />
Filmfan & Grafi k-Designer<br />
Stoner-Movies<br />
zeichnen<br />
sich in der<br />
Regel nicht<br />
durch eine<br />
besondere Originalität aus <strong>und</strong> gerade<br />
bei den weniger hochwertigen<br />
Vertretern der Zunft geht es doch<br />
oft recht schematisch zu. Ein guter<br />
Schuss Buddy-Movie, eine Prise<br />
psychedelische Effekte, misstrauische<br />
Cops, der Cannabis verabscheuende<br />
Spießer, der nicht selten<br />
am Ende bekehrt wird <strong>–</strong> fertig ist<br />
der Standard-Kifferfilm. Da mag<br />
sich der ein oder andere Zuschauer<br />
verständlicherweise ein wenig<br />
mehr Abwechslung wünschen. Genau<br />
das ist der dicke Pluspunkt von<br />
„Reefer Madness“: er ist nicht wie<br />
die anderen Kifferfilme. Man wird<br />
zurückversetzt in die dunkle Zeit<br />
der Anti-Cannabis-Propaganda in<br />
den USA der 30er- <strong>und</strong> 40er-Jahre,<br />
in der erzkonservative Hardliner<br />
<strong>und</strong> besorgte Eltern das Abendland<br />
kurz vor dem Untergang sehen.<br />
Der gemeinsame Feind (neben<br />
den Kommunisten natürlich): die<br />
Marihuana-Zigarette, die Jugendliche<br />
nach dem Konsum in debile<br />
Sex-Zombies verwandelt. Der Film<br />
verfolgt das Schicksal des braven<br />
High-School-Schülers Jimmy, der<br />
das Herz der noch braveren Mary<br />
Lane (sic) gewinnen will. Über Umwege<br />
verschlägt es das Milchgesicht<br />
jedoch in eine sogenannte „Reefer<br />
Den“, wo es nicht lange dauert,<br />
bis aus Schwiegermutters Liebling<br />
ein Cannabis-Junkie ersten Grades<br />
wird...<br />
Trailer HIER auf<br />
YouTube ansehen!<br />
Wiley (John Kassir) ist dem bösen Cannabis bereits völlig verfallen<br />
DAS ORIGINAL<br />
REEFER MADNESS (1936)<br />
Anti-Cannabis-Propaganda der übelsten Sorte,<br />
auch unter dem Namen „Tell Your Children“ bekannt.<br />
Cannabisfre<strong>und</strong>e werden als Vergewaltiger,<br />
Wahnsinnige <strong>und</strong> Mörder dargestellt. Da wünscht<br />
man sich doch glatt eine CSU-Drogenbeauftragte<br />
herbei! Finanziert wurde der Film von einer christlichen<br />
Vereinigung, um die Eltern vor der vermeintlich<br />
drohenden Gefahr zu warnen.<br />
Diese Haupt-Handlung wird als Filmim-Film<br />
erzählt, den ein FBI-Agent<br />
einer besorgten Elternschaft vorführt.<br />
Der Plot, der immer wieder von Gesangseinlagen<br />
vorangetrieben wird,<br />
enthält satirisch überhöhte Gr<strong>und</strong>züge<br />
des bekannten Anti-Cannabis-Machwerks<br />
„Tell your Children“ (aka „Reefer<br />
Madness“, siehe Box) aus den 30er-<br />
Jahren <strong>und</strong> wird immer wieder von<br />
kurzen Einschüben unterbrochen, in<br />
denen der erwähnte Beamte mahnend<br />
64 HIGHWAY • Juli/August <strong>20</strong><strong>20</strong>