EWa 20-26

12 Regional
25. Juni 2020
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Kapazitäten für Liniendienst erhöht
Helgoland: Cassen Eils rüstet sich für die Ferienanreise ab Anfang Juli
CUXHAVEN re · Reisen an
die Nordseeküste sind zu
Zeiten von Corona beliebter
denn je und Gäste aus der
ganzen Republik strömen an
die Nordseeküste. In Cuxhaven
hat sich die Reederei Cassen
Eils darauf eingestellt.
Neben dem umweltfreundlichen
Flaggschiff MS „Helgoland“,
das Deutschlands
erstes gasbetriebenes Neubauschiff
ist, fährt nun als
Ergänzung MS „Fair Lady“
(Foto: Eils) ab der „Alten
Liebe“ von Cuxhaven nach
Helgoland. Die zusätzlichen
Schiffskapazitäten sind erforderlich
um einen reibungslosen
Linienverkehr zur Insel
Helgoland zu sichern, zumal
in Corona-Zeiten mit deutlich
reduzierten Gästezahlen
gefahren werden muss.
Cassen-Eils-Geschäftsführer
Peter Eesmann meint dazu:
„Wir möchten die Gästezahl
an Bord durch den Einsatz
von MS ‚Fair Lady‘ ab
Cuxhaven entzerren, denn
Abstand ist dieser Tage ja
das oberste Gebot.“
Ein Wehrmutstropfen bleibt
allerdings, denn eigentlich
war das Schiff ab dem 1.
Juli für einen fast täglichen
Sommerverkehr von Bremerhaven
nach Helgoland
eingeplant. Dieses Angebot
musste nun aufgrund der
neuen Anforderungen eingeschränkt
werden. „Wir
bleiben Bremerhaven treu,
müssen aber etwas umdisponieren“,
erklärt Eesmann. Je
vier Fahrten werden nun im
Juli und August ab Seebäderkaje
angeboten.
Weiterhin hat die Reederei
einige Neuerungen eingeführt:
So verkehrt ab Parkplatz
am Fährhafen nun ein
Busshuttle mit einem Doppeldecker-Bus
für die Fahrgäste
zur „Alten Liebe“. Für
Fragen und Beratung steht
das Team der Reederei Cassen
Eils im Infopavillon vor
Ort bereit.
Auch die Ausflugsfahrten
werden ab „Alte Liebe“
wieder angeboten. Mit MS
„Störtebeker“ geht es auf
Hafenrundfahrt und mit
MS „Flipper“ nach Neuwerk.
Auch die Ausflugsschiffe
sind von Einschränkungen
betroffen. „Wir machen das
Beste draus“, sagt Eesmann.
Mit Hygiene-Konzept, Mundschutz,
Desinfektion, Trennwänden
und immer mit Abstand
starten die kleineren
Ausflugsschiffe in Richtung
Elbe.
Helgoland-Reisende werden
gebeten eine Reservierung
vorzunehmen, da nur so ein
Platz gesichert werden kann.
Bis auf dienstags fährt MS
„Fair Lady“ zunächst im Juli
und August täglich um 9.15
Uhr ab „Alte Liebe“ und um
16.45 Uhr ab Helgoländer
Hafen zurück, denn das Ausbooten
entfällt bis auf weiteres.
MS „Helgoland“ startet
um 10.15 Uhr ab Fährhafen
und um 17 Uhr ab Hafen
Helgoland zurück.
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Stolz und zufrieden trotz Dauerbaustelle
Nach 40 Jahren Warten geht es auch noch ein paar Monate
Die Bauarbeiten gehen voran
NEUENWALDE sh · „Nach
40 Jahren wird das doch jetzt
wunderbar.“ Bürgermeisterin
Ellen Frank hat sich nicht
nur heute viel Zeit genommen,
um den Fortschritt an
der Straßensanierung zu
beobachten. „Als ich vor 16
Jahren als Bürgermeisterin
begann, war der Zustand der
Straßen schon Dauerthema.“
Und wie wichtig den Bürgern
und Geschäftsleuten Neuenwaldes
„ihre Straßen“ sind,
zeigt folgender Umstand.
Da wird seit dem 21. Oktober
2019 das Unterste nach
oben gedreht, die Zufahrt
zum eigenen Haus oder zum
Geschäft erschwert sowie
Kunden mit verdrießlicher
Parkplatzsuche belastet und
trotzdem freut man sich in
Neuenwalde über die Bagger.
„Wurde ja auch Zeit“,
sagte Bernd Sandfuchs schon
im Herbst letzten Jahres. Er
betreibt den Supermarkt in
Neuenwalde. „Seit Jahren
wird über den Ausbau der
Dorfstraße diskutiert, endlich
ist es soweit.“
Bitter nötig hatten es die
„Hauptstraßen“ des Ortes
auch. Dabei ging und geht
es nicht nur um die Straßenoberfläche.
Sowohl in
Richtung Krempel als auch
Richtung Dorum sind in der
Ortslage Neuenwalde nicht
nur eine schlechte Straßendecke
ein Verdruss, sondern
vor allem nach Regen die vielen
Pfützen. Und dass der Ort
mitunter nach einem Starkregen
„ertrinkt“, obwohl in den
Nachbarorten bereits wieder
alles trockenen Fußes erreicht
werden kann, ärgert die Neuenwalder
seit Jahren. Bei der
Sanierung haben deshalb
alle darauf geachtet, dass neben
einer funktionierenden
Abwasserführung der Straße
selbst auch die Gehwege
und die Vorflächen vor den
Häusern eine Ableitung des
Regenwassers „weg von der
Haustüre“ ermöglicht, wie Ellen
Frank betont.
Warum die Baustelle, die
seit Monaten das Leben im
Ort bestimmt, immer noch
eine hohe Akzeptanz bei
den Neuenwaldern besitzt,
Ortsbürgermeisterin Ellen Frank und Harald Vogel von dem gleichnamigen
Autodienst sind auch stolz auf die neuen gepflasterten Gehwege
Fotos: sh
erklärt Harald Vogel, der
mit seiner Autowerkstatt an
Aktuell wird die Straße in Richtung Krempel saniert
der Landesstraße privat und
geschäftlich von den Einschränkungen
betroffen ist
so: „Erstens wussten wir um
die Einschränkungen und
konnten uns darauf einstellen
und zweitens haben die
bauausführenden Firmen
beziehungsweise deren Mitarbeiter
alles getan, uns das
Leben soweit es geht zu erleichtern.“
Herbert Paul, der
die Bauleitung von Seiten
der Baufirmen aus hat, hört
so etwas gern. „Wir liegen
trotz Corona noch im Zeitplan
und gehen jetzt an den
dritten Bauabschnitt. Auch
dabei werden wir darauf
achten, zusammen mit den
Neuenwaldern unsere Arbeiten
mit möglichst geringen
Behinderungen auszuführen.“
Dass die Stimmung in
Neuenwalde wirklich gut ist,
merkt man sofort. „Es gibt
kaum Stimmen, denen es
zu langsam geht“, wie Ellen
Frank bekräftigt. Zumal auch
die Monate des Lockdown irgendwie
auch dafür gesorgt
haben, dass man im Ort enger
zusammengerückt ist.
Auf etwas ist man in Neuenwalde
auch ein bisschen
stolz. „Wir bekommen eine
Fußgängerampel“, lacht Ellen
Frank und die ist wirklich
auch nötig. Noch jetzt, während
der Verkehr durch die
Baumaßnahmen stark eingeschränkt
ist, fahren eine
Menge Fahrzeuge, auch Lkw
durch den Ort. Zumal die
Straßen durch die Sanierung
schmaler geworden sind. „Ich
hoffe, dass so auch der Verkehr
im Ort langsamer läuft.“
Da Neuenwalde zudem über
weitere Parkmöglichkeiten,
nicht nur vor den Geschäften
des Ortes verfügt, fehlt zur
modernen Mobilitätsplanung
nur noch die Einbindung des
ÖPNV. „Kommt“, weiß Ellen
Frank. Geplant ist bei der
Alten Feuerwehr ein großzügiger
Halteplatz für den Linien-
und Schulbusverkehr.
„Der wird im kommenden
Jahr in Angriff genommen“,
plant Ellen Frank.