Cinemag | Kinoprogramm in Regensburg | 07-2020
Nach langer Abstinenz sind wir endlich wieder da und dürfen Kino für Sie machen. Mit herben Einschränkungen zwar, aber immerhin wieder Kino. Oh, Sie können sich gar nicht vorstellen, wie wir uns ab 2. Juli auf Sie freuen! >> Im Juli im Andreasstadel Jean Paul Gaultier – Freak & Chick, Eine größere Welt, Sibyl, Anton Bruckner, Schwarze Milch, Master Cheng. Film des Monats im Andreasstadel: UNDINE von Christian Petzold. >> Im Juli im Ostentor Pause, Suicide Tourist, Königin, Die Känguruchroniken, Monsieur Killerstyle, Siberia, Berlin Alexanderplatz, Emma, La Vérité >> Sonderveranstaltungen > Andreasstadel | Frauensalon, Queerfilmnacht, HARD:LINE > Ostentor | Aktionärsversammlung, Christo – Walking on Water, Suzie Q, Nureyev, Leif in Concert, Apollo 11, New York – Die Welt vor deinen Füßen
Nach langer Abstinenz sind wir endlich wieder da und dürfen Kino für Sie machen. Mit herben Einschränkungen zwar, aber immerhin wieder Kino. Oh, Sie können sich gar nicht vorstellen, wie wir uns ab 2. Juli auf Sie freuen!
>> Im Juli im Andreasstadel
Jean Paul Gaultier – Freak & Chick, Eine größere Welt, Sibyl, Anton Bruckner, Schwarze Milch, Master Cheng.
Film des Monats im Andreasstadel: UNDINE von Christian Petzold.
>> Im Juli im Ostentor
Pause, Suicide Tourist, Königin, Die Känguruchroniken, Monsieur Killerstyle, Siberia, Berlin Alexanderplatz, Emma, La Vérité
>> Sonderveranstaltungen
> Andreasstadel | Frauensalon, Queerfilmnacht, HARD:LINE
> Ostentor | Aktionärsversammlung, Christo – Walking on Water, Suzie Q, Nureyev, Leif in Concert, Apollo 11, New York – Die Welt vor deinen Füßen
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cineMag MONATSHEFT
KINOS IM ANDREASSTADEL
WWW.KINOS-IM-ANDREASSTADEL.DE / Nº 84 JULI 2020
Paula BEER
Franz ROGOWSKI
Ein Film von CHRISTIAN PETZOLD
AB 2. JULI ENDLICH IM KINO!
ENTDECKEN SIE DIE GESCHICHTE
DER VERRÜCKTESTEN SHOW DER WELT
AB 2. JULI IM KINO
FILME A-Z
2040 – WIR RETTEN DIE WELT 14
ANTON BRUCKNER 12
APOLLO 11 24
BERLIN ALEXANDERPLATZ 19
CHRISTO – WALKING ON WATER 25
DIE KÄNGURU CHRONIKEN 22
EINE GRÖSSERE WELT 11
EMMA 22
HARD:LINE PLAAYGROUND 16
JEAN-PAUL GAULTIER 12
KÖNIGIN 23
LA PALMA 13
LA VERITÉ 23
LEIF IN CONCERT 27
MASTER CHENG IN POHJANJOKI 17
MONSIEUR KILLERSTYLE 21
NEW YORK –
DIE WELT ZU DEINEN FÜSSEN 24
NUREJEW 25
PAUSE 20
QUEERFILM ALS WIR TANZTEN 14
SCHWARZE MILCH 15
SIBERIA 20
SIBYL – THERAPIE ZWECKLOS 9
SUICIDE TOURIST 21
SUZI Q. 27
UNDINE 5
WILLKOMMEN … 5
wintergartencinemag 5
WILLKOMMEN ZURÜCK IM KINO
ODER DAS GLÜCK
DER UNTERDURCHSCHNITTLICH
BESUCHTEN VORSTELLUNG
Wissen Sie, was einen Kinomacher glücklich stimmt? Nicht immer ist es das, was man zunächst
vermuten könnte. Von wegen ausverkaufte Säle von früh bis spät … Es muss im letzten Sommer
gewesen sein, an einem ganz unterdurchschnittlichen Tag bei einer ganz unterdurchschnittlich
besuchten Vorstellung: eine Frau hat den Film offensichtlich überaus genossen, kommt nach der
Vorführung auf mich zu und sagt: »Super, dass dieser Film im Programm ist! Bin ich froh, dass
ich heute bei euch war!« Sie bleibt noch etwas im Foyer stehen und wirkt regelrecht beseelt. Ich
bin sicher, sie kann sich noch genau so gut an diesen Moment erinnern wie ich.
Glauben Sie uns, an einem solchen Abend kann es gut sein, dass der ein oder andere Gedanke
an die schwache Umsatzzahl schnell vergessen ist und wir sehr zufrieden des Nachts die Türen
des Andreasstadels schließen, um sie tags darauf wieder zu öffnen. Die gegenwärtige Krise
hätte uns für viele Wochen dieses Hochgefühl verwehren können und für einen kurzen Augenblick
haben wir tatsächlich auch gedacht, dass wir es nie wieder haben dürften. Doch so war es
nicht. So unglaublich viele von Ihnen waren bei uns, obwohl sie gar nicht da waren. So viele von
Ihnen haben uns dazu veranlasst, weiterzumachen, als ob nichts wäre … So viele von Ihnen waren
die Frau aus der unterdurchschnittlich besuchten Vorstellung.
Wir möchten uns vielmals für Ihre überwältigende Unterstützung bedanken! Mit Ihren zahlreichen
Spenden und Gutscheinkäufen haben Sie sich maßgeblich am Erhalt der Kinos im Andreasstadel
in diesen schwierigen Zeiten beteiligt und uns gezeigt, dass es für einen Ort wie
dem unseren nicht so einfach Ersatz gibt. Vielleicht fanden in den letzten Wochen aufgrund der
digitalen Angebote viele Filme den Weg direkt zu Ihnen, doch wir sind sicher: Sie haben auch
wieder Lust, selbst den Weg zu den Filmen zu finden. Zu uns. Alles wurde in die Wege geleitet,
um Ihnen trotz Beschränkungen einen schönen und gesundheitlich unbedenklichen Kinobesuch
zu ermöglichen. Haben Sie bitte Verständnis, wenn sich der Ablauf in nächster Zeit etwas anders
gestaltet. Wir tun, was wir können, um so schnell wie möglich zu normalen Verhältnissen zurückzukehren.
Alles ist anders. Aber es ist dennoch so, wie Sie es von uns gewohnt sind.
Deshalb Willkommen zurück im Kino! Einem Ort des Zusammenkommens, der Freude, des
Nachdenkens, des Erstaunens, des Fragens und Antwortens. Einem Kulturort eben, der mit jedem
einzelnen, der ihn am Leben erhält, an Bedeutung gewinnt. Und wie Sie das in der vergangenen
Zeit aus sicherer Entfernung getan haben, wie Sie den Herzschlag unseres Kinos aufrechterhalten
haben, werden wir Ihnen nie vergessen. Hätten Sie uns in diesen so trostlosen Tagen
durch die verschlossenen Türen und Fenster des Stadels beobachten können, Sie hätten
nicht geglaubt, was Sie da sehen … Sie hätten uns sehr glücklich gesehen!
U I S E N M A
B O R C H U
G U N S M A A
T S O G Z O L
T E R B I S H
D E M B E R E L
F R A N Z
R O G O W S K I
Z W E I F R A U E N – E I N L E B E N
AB 27. JULI 2020 IM KINO
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wintergartencinemag 7
Der neue Film von Christian Petzold! Unser Film des Monats Juli
UNDINE
Undine (Paula Beer) lebt in Berlin. Ein kleines Appartment am Alexanderplatz, ein Honorarvertrag als
Stadthistorikerin, ein modernes Großstadtleben wie auf Abruf. Als ihr Freund Johannes (Jacob Matschenz)
sie verlässt, bricht eine Welt für sie zusammen. Der Zauber ist zerstört. Wenn ihre Liebe verraten wird, so
heißt es in den alten Märchen, muss sie den treulosen Mann töten und ins Wasser zurückkehren, aus dem
sie einst gekommen ist.
Undine wehrt sich gegen diesen Fluch der zerstörten Liebe. Sie begegnet dem Industrietaucher Christoph
(Franz Rogowski) und verliebt sich in ihn. Es ist eine neue, glückliche, ganz andere Liebe, voller Neugier
und Vertrauen. Atemlos verfolgt Christoph ihre Vorträge über die auf den Sümpfen gebaute Stadt Berlin,
mühelos begleitet Undine ihn bei seinen Tauchgängen in der versunkenen Welt eines Stausees. Doch Christoph
spürt, dass sie vor etwas davonläuft. Undine muss sich dem Fluch stellen. Diese Liebe will sie nicht
verlieren.
UNDINE ist Christian Petzolds faszinierende Neuinterpretation des Mythos der geheimnisvollen Wasserfrau
Undine, die nur durch die Liebe eines Menschen ein irdisches Leben führen und eine Seele erlangen kann:
Ein modernes Märchen in einer entzauberten Welt, die Geschichte einer Liebe auf Leben und Tod.
Deutschland, Frankreich 2019, 90 min, R: Christian Petzold, mit: Paula Beer, Jacob Matschenz, Franz Rogowski
Arsenal Filmverleih präsentiert eine MONARDA Arts Produktion
DAS VERKANNTE GENIE
Ein Film von REINER E. MORITZ
VALERY GERGIEV · KENT NAGANO · SIR SIMON RATTLE
Ab 23. Juli im Kino
wintergartencinemag 9
»Eine schwarzhumorige Tragikomödie mit surrealem Seifenopern-Touch und eine ausgesprochen
unterhaltsame Farce.« (filmstarts.de)
SIBYL – THERAPIE ZWECKLOS
Die Psychotherapeutin Sibyl beschließt, sich wieder ihrer eigentlichen Leidenschaft zu widmen: dem
Schreiben. Inspiration findet sie bei ihrer neuen Patientin Margot, einer jungen Schauspielerin am Rande
des Nervenzusammenbruchs. Sibyl taucht immer tiefer in Margots turbulentes Leben ein, bricht alle professionellen
Regeln und wird dabei mehr und mehr mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert. Als Sibyl
an ein Filmset direkt am Vulkan Stromboli reist, um Margot psychologisch zu unterstützen, gerät ihr mühsam
geordnetes Leben völlig aus den Fugen.
Frankreich, Belgien 2019, 100 min, dtF + OmU, R: Justine Triet, mit: Virginie Efira, Adèle Exarchopoulos, Sandra Hüller
wintergartencinemag 11
»Als Zuschauer taucht man förmlich ein in diese fremde Welt und lässt sich mittragen.
Großen Anteil daran hat vor allem die wunderbare Cécile de France.« (programmkino.
de)
EINE GRÖSSERE WELT
Eine größere Welt – das ist es, was Corine entdeckt, als sie in der Mongolei während eines schamanischen
Rituals in Trance fällt. Dabei war die Französin nur in die abgelegene Steppenregion gekommen,
um im Rahmen ihrer Arbeit ethnographische Tonaufnahmen zu machen. Doch die Schamanin Oyun offenbart
Corine, dass sie eine seltene Gabe besitzt, die ausgebildet werden muss. Zurück in Frankreich lassen
die Erlebnisse in der Mongolei Corine nicht mehr los. Trotz des Widerstandes ihrer Familie kehrt sie in
die Steppe zurück und begibt sich auf eine spirituelle Reise auf alten und vergessenen Wegen. Eine Reise,
die ihr Leben und ihre westeuropäische Sichtweise für immer verändern wird. Fabienne Berthaud (BAR-
FUSS AUF NACKTSCHNECKEN) verfilmte mit dem Kinostar Cécile de France die wahre Geschichte von Corine
Sombrun.
Un monde plus grand, Frankreich, Belgien 2019, 100 min, dtF + OmU, R: Fabienne Berthaud, mit: Cécile de France, Narantsetseg
Dash, Ludivine Sagnier
12 cinemagwintergarten
JEAN-PAUL GAULTIER:
FREAK & CHIC
Jean Paul Gaultier. Einer der bemerkenswertesten
Modeschöpfer unserer Zeit hat mit der prunkvollen
„Fashion Freak Show“ in Paris für weltweites Aufsehen
gesorgt. Der Dokumentarfilm folgt der aufregenden,
zweijährigen Entstehung von Gaultiers glamourösem
Kabarett und lässt den Zuschauer in das
exzentrische, oft provokative Universum des ikonischen
Genies eintauchen: visionäre Designs, highstyle
Choreographien, Originalmusik, extravagante
Kostüme und eine aufwändige Inszenierung in der
Hauptstadt der Mode – welche immer wieder die
Grenzen der Modeszene ausloten.
Der Film wirft einen Blick hinter die Kulissen des
bislang skandalösesten Projekts des Modeschöpfers.
Regisseur Yann L'Hennoret hat Gaultier über zwei
Jahre lang begleitet und den Entstehungsprozess
des Musicals dokumentiert.
Frankreich 2019, 96 min, R: Yann L'Hennoret
ANTON BRUCKNER –
DAS VERKANNTE
GENIE
Anton Bruckner wurde im Jahr 1824 in Oberösterreich
geboren und starb 1896 in Wien. Als der Epoche
der Romantik angehöriger Komponist war er
zu seiner Zeit als Musikpädagoge ebenso tätig wie
als Organist. Doch seine ungewöhnliche Herangehensweise
wurde erst spät erkannt. Erst nach seinem
Tod hatten das verkannte Genie und seine
Werke weitreichende Auswirkungen auf die Musikgeschichte
des 20. Jahrhunderts. Filmemacher Reiner
Moritz folgt in seiner Dokumentation den musikalischen
Spuren des Ausnahmetalents und holt
sich zur nachträglichen Anerkennung von Anton
Bruckners Wirken Experten wie den Dirigenten Valery
Gergiev und die Münchner Philharmonikern
an Bord. So wird ein neues Licht auf Bruckners Kirchenmusik,
Sinfonien und Improvisationen geworfen.
Deutschland 2019, 90 min, R: Reiner E. Moritz
wintergartencinemag 13
»Es langweilt keine Sekunde, diesem Paar zuzuschauen. Seine Offenheit und Leichtigkeit
behält der Film bis zum Schluss.« (kino-zeit.de)
LA PALMA
Endlich wieder ein gemeinsamer Urlaub: Las Palmas de Gran Canaria. Doch auf der Suche nach ihrem Hotel
müssen Markus und Sanne entsetzt feststellen: Sie befinden sich auf der falschen Insel! Markus hat
versehentlich einen Flug nach La Palma, statt Las Palmas gebucht. Um den Beziehungsfrieden ansatzweise
zu retten, wird Markus erfinderisch: Er steigt in ein leer stehendes Ferienhaus ein und behauptet, es wäre
seines. Es beginnt ein Rollenspiel: Er wird zu Pablo, einem maskulinen und aufregenden Spanier, in den
Sanne sich neu verlieben kann. Sanne schlüpft nach einigem Zögern in die Rolle der Alba, einer lasziv verführerischen
Spanierin. Zwischen skurrilen Situationen und Begegnungen beginnen beide sich neu kennenzulernen
– bis sich langsam wieder die alten Beziehungsmuster einschleichen …
Deutschland 2019, 88 min, R: Erec Brehmer, mit: Marleen Lohse, Daniel Sträßer, Michael Tregor
14 cinemagwintergarten
// 16.7. um 21:00 Uhr
QUEERFILMNACHT
ALS WIR TANZTEN
Merab ist Student an der Akademie des Georgischen
Nationalballetts in Tif lis. Sein größter
Traum ist es, professioneller Tänzer zu werden. Als
Irakli neu in die Klasse kommt, sieht Merab in ihm
zunächst einen ernstzunehmenden Rivalen auf den
ersehnten Platz im festen Ensemble. Aus der Konkurrenz
wird bald ein immer stärkeres Begehren.
Doch im homophoben Umfeld der Schule, in der
konserva-tive Vorstellungen von Männlichkeit hochgehalten
werden, wird von den beiden erwartet,
dass sie ihre Liebe geheim halten.
Das mitreißende Liebes- und Tanzdrama des schwedischen
Regisseurs Levan Akin wurde in Cannes als
Entdeckung gefeiert und seitdem vielfach ausgezeich-net,
unter anderem in vier Kategorien beim
Schwedischen Filmpreis Guldbaggen. Der Queer-
Feindlichkeit, die in Georgien erschreckend weit
verbreitet ist, hält der Regisseur, dessen Familie
selbst aus dem Land stammt, eine entschiedene Feier
von nicht-heterosexueller Liebe entgegen. Hauptdarsteller
Levan Gelbakhiani, einer der European
Shooting Stars der Berlinale 2020, wurde für sein
ergreifendes Spiel mit Preisen überhäuft und war
für den Europäischen Filmpreis nominiert.
And Then We Danced, Georgien, Schweden 2019, 106
min, OmU, R: Levan Akin, mit: Levan Gelbakhiani, Bachi
Valishvili, Ana Javakhiskvili
// In Kooperation mit Gemeinwohl-
Ökonomie Regensburg
// 15.7. um 19:00 Uhr
2040 – WIR RETTEN
DIE WELT
Wie könnte unsere Zukunft im Jahr 2040 aussehen?
Wie können wir nachfolgenden Generationen
eine lebenswerte Welt hinterlassen, den CO2-Ausstoß
begrenzen und was können wir gegen den Klimawandel
tun?
Der preisgekrönte Filmemacher Damon Gameau
begibt sich auf eine Reise um die Welt auf der Suche
nach Antworten auf diese drängenden Fragen.
Und er findet dabei zahlreiche erstaunliche Ansätze
und bereits verfügbare Lösungen. Bis 2040
könnte das Zusammenleben auf der Erde nachhaltig
verbessert werden, wenn Haushalte ihre eigene
Energie herstellen, wenn der Autoverkehr durch
Sharing-Modelle und selbstfahrende Autos ersetzt
und Platz für Parkanlagen und Urban Gardening
frei wird. Die Landwirtschaft könnte mit neuen Methoden
einen erheblichen Beitrag leisten und den
CO2-Spiegel in der Atmosphäre senken und auch
im Meer könnten wir der akuten Bedrohung entgegenwirken.
Wir müssen nur bereit sein, jetzt gemeinsam
für eine bessere Welt zu arbeiten und
neue Wege einzuschlagen. Mit verantwortungsvollem
Handeln können wir eine lebenswertere
Welt erschaffen.
Australien 2019, 92 min, R: Damon Gameau
wintergartencinemag 15
»Atmosphärisch dichter Einblick in eine fremde Kultur … Eine überaus lohnende filmische
Reise.« (FBW – Film- und Medienbewertung)
SCHWARZE MILCH
In der mongolischen Wüste Gobi verbringen zwei Schwestern die ersten Jahre ihrer Kindheit gemeinsam,
dann werden sie getrennt. Die Eine wächst in Deutschland auf, während die Andere in der Mongolei
bleibt und dort das traditionelle Leben der Nomaden lebt. Doch auch noch Jahre später sehnen sich
die beiden Schwestern nacheinander. Es kommt zu einem emotionalen Wiedersehen in der Wüste. Zwei
Welten treffen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten, zwei Menschen, die einander brauchen,
aber nicht wissen, wie sie miteinander umgehen sollen. Wird die frühere Vertrautheit die Kluft überwinden
können? Es ist eine Suche nach Anerkennung und Liebe, manifestiert als Kampf der Kulturen …
Khar Suu, Deutschland, Mongolei 2020, 91 min, OmU, R: Uisenma Borchu, mit: Uisenma Borchu,Gunsmaa Tsogzol, Franz
Rogowski
DO 30.07.20 | 21 UHR
PLAYGROUND
Ein Film, der niemanden kalt lässt, der schwer im Magen
liegt, den man nicht mehr vergessen kann. Das ist keine
Begeisterung. Das hier ist das dunkelste Kapitel zur
„Bestie Mensch“, das das Kino je gesehen hat!
„Ein kaum noch erträglicher Schlag in
die Magengrube“ Filmstarts
JEDEN LETZTEN DONNERSTAG IM MONAT KINOS IM ANDREASSTADEL WWW.KINO-EXTREM.DE
Ä
wintergartencinemag 17
»Liebenswerte Figuren, wunderschöne Landschaftsbilder sowie appetitanregende
Menü-Kreationen.« (programmkino.de)
MASTER CHENG IN POHJANJOKI
Auf der Suche nach einem alten finnischen Freund reist der chinesische Koch Cheng in ein abgelegenes
Dorf in Lappland. Bei der Ankunft scheint niemand im Dorf seinen Freund zu kennen, aber die lokale Cafébesitzerin
Sirkka bietet ihm eine Unterkunft an. Im Gegenzug hilft Cheng ihr in der Küche, und bald
werden die Einheimischen mit den Köstlichkeiten der chinesischen Küche überrascht. Cheng findet trotz
kultureller Unterschiede schnell Anerkennung und neue Freunde unter den Finnen. Als sein Touristenvisum
abläuft, schmieden die Dorfbewohner einen Plan, der ihm helfen soll zu bleiben …
Mika Kaurismäki, Weltreisender in Sachen Film, überrascht mit einer lakonisch-romantischen Komödie, deren
Zutaten er fein ausbalanciert hat: Viel Humor, eine große Portion Warmherzigkeit, etwas Schwermut,
romantische Sehnsucht und heiteres Sommerflair fügen sich zu einer filmkulinarischen Köstlichkeit, bei der
finnisches Lokalkolorit auf chinesische Weisheit trifft.
Finnland, China 2019, 114 min, dtF + OmU, R: Mika Kaurismäki, mit: Anna-Maija Tuokko, Chu Pak-hong, Kari Väänänen
ostentorcinemag 19
BERLIN ALEXANDERPLATZ
Dies ist die Geschichte von Francis (Welket Bungué). Auf der Flucht von Afrika nach Europa kentert er und
rettet sich mit letzter Kraft an einen Strand der Mittelmeerküste. Dort schwört er dem lieben Gott, dass er
von nun an ein guter, ein anständiger Mensch sein will. Bald führt Francis‘ Weg nach Berlin und jetzt ist es
an ihm, seinen Schwur auch einzuhalten.
Doch die Lebensumstände als staatenloser Flüchtling machen es ihm nicht einfach. Das Schicksal wird ihn
auf eine harte Probe stellen. Dann trifft er auf den zwielichtigen deutschen Drogendealer Reinhold (Albrecht
Schuch) und die Leben der beiden Männer verbinden sich zu einer düsteren Schicksalsgemeinschaft.
Immer wieder versucht Reinhold, Francis für seine Zwecke einzuspannen, immer wieder widersteht er.
Schließlich wird Francis von Reinhold verraten und verliert bei einem Unfall seinen linken Arm. Francis wird
von Mieze (Jella Haase) aufgenommen und aus seiner Verzweiflung gerettet. Die beiden verlieben sich
und werden ein Paar. Seine Geschichte könnte nun eigentlich gut ausgehen. Doch Francis kann der Anziehung
von Reinhold nicht widerstehen …
D 2020, 183 min, Regie: Burhan Qurbani, Drehbuch: Burhan Qurbani, Martin Behnke, mit: Welket Bungué, Jella Haase,
Albrecht Schuch, Joachim Król, Annabelle Mandeng
20 cinemagostentor
SIBERIA
Clint (Willem Dafoe) hat in seinem Leben schon viel
erlebt, fast schon zu viel. Der gebrochene Mann will
mit seinem alten Leben abschließen und zieht sich
dafür in eine einsame Hütte in den Bergen zurück.
Der Einsiedler betreibt dort ein kleines Café, in das
sich nur selten jemand verirrt und seine selbst gewählte
Isolation aufbricht. Doch selbst in dieser Einöde
fällt es Clint schwer, zur Ruhe zu kommen. An
einem besonders dunklen Abend hält er es schließlich
nicht mehr aus und begibt sich mithilfe seines
Hundeschlittens auf eine Reise, um seine Dämonen
zu bekämpfen und sich mit seinen Träumen, Erinnerungen
und Visionen zu konfrontieren.
In der Kinogeschichte gab es viele Versuche, das
Mythische als Intimes, das Radikale als Persönliches
zu erzählen. So wild-anarchistisch, metaphysischgeheimnisvoll,
gottbesessen und wahrheitsfanatisch
ist aber nur einer: Abel Ferrara, hier in Zusammenarbeit
mit seinem schauspielerischen Alter Ego
Willem Dafoe.
DE, IT, MX, 2020, 92 min. Regie: Abel Ferrara, Drehbuch:
Abel Ferrara, Chris Zois, basiernd auf: Carl Gustav Jung,
Kamera: Stefano Falivene, Musik: Joe Delia, mit: Willem
Defoe: Clint, Christina Chiriac: Russian girl, Anna Ferrara,
Dounia Sichov, Simon McBurney, Daniel Giménez Cacho,
Phil Neilson, Ulrike Willenbacher:
PAUSE
Elpida (Stela Fyrogeni) ist eine Hausfrau, die die ersten
Anzeichen der Menopause spürt. In einer unglücklichen
Ehe mit einem autoritären Mann gefangen,
besteht ihr Leben aus monotoner Routine.
Ihr trostloses Leben beginnt etwas bunter zu werden,
als ein junger Maler den Auftrag erhält, ihrem
Haus einen neuen Anstrich zu verpassen. Der Mann
weckt in Elpida bisher kaum wahrgenommene Begierden.
Gerade weil sich ihr Körper gerade in einer
Umbruchphase befindet und ihre Ehe nicht trauriger
sein könnte, lässt die neue Situation ihren Körper
verrückt spielen. Mit den Veränderungen Ihres
Körpers wird auch ihre Wahrnehmung der Realität
nach und nach beeinflusst. Irgendwann kommt sie
an den Punkt, an dem sie die Wirklichkeit in Frage
stellt und sich nicht mehr an Dinge erinnern kann,
die wirklich geschehen sind. Kann die Pause für Elpida
ein Neuanfang bedeuten?
GR, CY, 2018, 96 min. FSK 12, Regie: Tonia Mishiali,
Drehbuch:Tonia Mishiali , Anna Fotiadou, Kamera: Yorgos
Rahmatoulin, Musik: Julian Scherle, mit: Stella Fyrogeni:
Elpida, Andreas Vasileiou: Costas, Popi Avraam: Eleftheria,
Marios Ioannou: Doctor, Prokopis Agathokleous:
Young man
ostentorcinemag 21
SUICIDE TOURIST
Der ehemalige Versicherungsmakler Max (Nikolaj
Coster-Waldau) leidet an einem unheilbaren Gehirntumor
und hat beschlossen, sich das Leben zu
nehmen. Er will sich erhängen. Doch kurz bevor er
seine Tat umsetzen kann, scheitert das Unterfangen
in der letzten Sekunde an seiner eigenen Willenskraft.
Kurz darauf erhält Max einen Anruf von
Alice (Tuva Novotny), einer ehemaligen Kundin.
Der Tod ihres Mannes Arthur wurde noch immer
nicht aufgeklärt, aber so lange das nicht geschehen
ist, kann sie seine Lebensversicherung nicht in
Anspruch nehmen. Also nimmt Alice den Fall selbst
in die Hand, um endlich damit abschließen zu können.
Max soll ihr dabei helfen. Bei der Recherche
stößt er auf denWerbefilm des mysteriösen Hotels
»World's End«, kurz vor seinem Tod hatte Arthur
mit diesem Hotel zu tun. Es ist nicht irgendein Hotel,
denn das Hotel bietet geplante und betreute
Suizide an.Wenn man einmal dort eingecheckt hat,
gibt es kein Zurück mehr. Grund genug für Max,
aus eigenem Interesse in Kontakt mit dem Hotel zu
treten …
DK, DE, NO 2019, 90 min, Originaltitel: Selvmordsturisten,
Regie: Jonas Alexander Arnby, Drehbuch: Rasmus Birch,
mit: Nikolaj Coster-Waldau, Solbjørg Højfeldt, Tuva Novotny,
Robert Aramayo
MONSIEUR
KILLERSTYLE –
DEERSKIN
Georges (Jean Dujardin) steigt aus. Und zwar aus
seinem Auto. Ein Blick in sein tankendes Spiegelbild
sagt ihm: etwas ist falsch. Fundamental falsch.
Die Jacke. Eine alltägliche Cordjacke. So gewöhnlich,
dass er sie sofort im Tankstellenklo ertränkt. Er
kauft sich eine neue Jacke, eine, die wirklich zu ihm
passt: 100 % Hirschleder, Fransen, mörderstylisch.
Ein echter Killerlook. So todschick ist diese Jacke,
dass Georges findet, es dürfe neben ihr keine anderen
Jacken geben. Je länger er sich im Spiegel betrachtet,
desto möglicher scheint es ihm, das auch
umzusetzen. George und die Jacke entwickeln einen
Plan, der tödlich ist und dabei gut aussieht. Mit
Hilfe der Hobby-Cutterin Yvonne (Adèle Haenel)
dreht Georges einen Film über den Siegeszug einer
Robe, die ein spektakuläres Eigenleben entwickelt.
Frankreichs vielbeachtetes Regie-Wunderkind
Quentin Dupieux lässt mit sichtlicher Freude die Säbel
der Groteske rasseln. Sein in Cannes als Eröffnungsfilm
der Quinzaine des Réalisateurs präsentierter
DEERSKIN vermisst die Anziehungskräfte zwischen
Subjekt und Objekt und schickt seine kongenial
von Oscar®-Gewinner Jean Dujardin verkörperte
Hauptfigur auf eine höchst amüsante und stilsicher
inszenierte Umlaufbahn. Tödlich schräg, perfekt
kalkuliert. Ein Film, in dem alles möglich ist.
FR 2019, 77 min, Originaltitel: Le Daim, Regie, Drehbuch,
Kamera: Quentin Dupieux, mit: Jean Dujardin, Adèle Haenel,
Albert Delpy, Coralie Russier, Panayotis Pascot, Youssef
Hajdi, Simon Thomas
22 cinemagostentor
DIE KÄNGURU
CHRONIKEN
Der unterambitionierte Berliner Kleinkünstler Marc-
Uwe (Dimitrj Schaad) und das vorlaute Känguru
(gesprochen von Marc-Uwe Kling) nehmen es
mit dem rechtspopulistischen Immobilienhai Dwigs
(Henry Hübchen) auf, der den malerischen Nachbarschaftskiez
verschandeln will. Doch davor müssen
die beiden sich erst mal kennenlernen. Und das
geschieht, als das sprechende Beuteltier bei Marc-
Uwe an der Tür klingelt und wenig später ungefragt
sein Mitbewohner wird. Fortan häufen sich
die abstrusen Erlebnisse des ungleichen Teams.
Denn wo das antikapitalistische Känguru ist, da ist
auch das Chaos nicht weit. Das Tier unterwandert
jede gesellschaftliche Regel mit links. Die eigene
Faulheit zum Beispiel stellt es wortgewandt als Akt
der Rebellion gegen den Kapitalismus hin. WG-Regeln
sind in den Augen des Kängurus nur eine mildere
Form der Unterdrückung …
Die mittlerweile vier Bücher und vor allem die vom
Autoren selbst eingelesenen Hörbücher (zum Teil
vor Live-Publikum) von Marc-Uwe Kling rund um
dessen Kleinkünstler-Alter-Ego und seine absurden
Erlebnisse mit einem kommunistischen Beuteltier
sind in Deutschland längst Kult geworden.
DE 2020, 90 min, Regie: Dani Levy, Drehbuch: Marc-Uwe
Kling, mit: Dimitrij Schaad, Rosalie Thomass, Carmen-Maja
Antoni, Henry Hübchen, Tim Seyfi
EMMA
Emma (Anya Taylor-Joy) ist klug, witzig, ziemlich
frech und, klar, ungewöhnlich schön. Emma weiß
das. Und alle anderen wissen es auch.Weil ihr sowieso
keiner das Wasser reichen kann (und weil sie
reich ist, vor allem deswegen wahrscheinlich), pfeift
sie darauf, sich an einen Mann zu binden: »Ich suche
keinen Reichtum, kein Ansehen, keine Anstellung
und keinen Haushalt.«
Stattdessen sucht und findet sie für andere …
»Sie ist unkaputtbar, die gute alte Jane Austen. Nun
erlebt ihre enorm erfolgreiche Eheanbahnungs-Komödie
EMMA ein weiteres filmisches Facelift. Die
jüngste Version präsentiert sich so fröhlich wie
frech, fast schon als Farce. Vorkenntnisse erhöhen
das Vergnügen, sonst mag man beim Who is
Who auf dem Figurenkarussell zunächst ein wenig
verloren sein. Das stört indes nicht allzu viel, auch
Austen-Dummies kommen auf ihre Amüsierkosten
bei den diversen Eheanbahnungs-Versuchen der attraktiven,
selbstbewussten sowie klugen Titelheldin.
Zur flotten Dramaturgie gesellt sich visueller Einfallsreichtum
sowie ein Ensemble mit spürbar großer
Spielfreude – kaum verwunderlich bei jenen gut
geschliffenen Dialogen der Literatur-Ikone Austen.«
(programmkino.de)
UK 2020, 124 min, Regie: Autumn de Wilde, Drehbuch:
Eleanor Catton, nach: Jane Austen, mit: Anya Taylor-Joy,
Angus Imrie, Letty Thomas, Gemma Whelan, Bill Nighy
ostentorcinemag 23
LA VERITÉ – LEBEN
UND LÜGEN LASSEN
Die französische Filmdiva Fabienne (Catherine Deneuve)
mimt in ihren Memoiren vortrefflich die Rolle
der hingebungsvollen, liebenden Mutter. Ihre
Tochter Lumir (Juliette Binoche) hingegen hat ganz
andere Erinnerungen an die Kindheit mit einer Frau,
die sich stets im Licht der Öffentlichkeit sonnte. Als
die Drehbuchautorin mit Ehemann Hank (Ethan
Hawke) und dem gemeinsamen Kind aus New York
nach Paris zurückkehrt, versucht sie, ihre Mutter mit
den verdrehten Wahrheiten in deren Autobiographie
zu konfrontieren.
Für seine emotionale Familiengeschichte vereint
Cannes-Gewinner Hirokazu Kore-Eda zum ersten
Mal die französischen Leinwandlegenden Catherine
Deneuve und Juliette Binoche vor der Kamera.
Ein mit feinem Humor erzähltes Drama über Mütter
und Töchter, große und kleine Lebenslügen, die
Kunst der Schauspielerei und den Mut zur Versöhnung.
»Eine von zwei herausragenden Hauptdarstellerinnen
getragene, ebenso berührende wie humorvolle
Mutter-Tochter-Geschichte.« (programmkino.de)
Frankreich, Japan 2019, 108 min, dtF + OmU, R: Hirokazu
Kore-eda, mit: Catherine Deneuve, Juliette Binoche,
Ethan Hawke
KÖNIGIN
Als erfolgreiche Rechtsanwältin führt Anna (Trine
Dyrholm) gemeinsam mit dem Arzt Peter (Magnus
Krepper) eine glückliche Ehe. So leben sie mit
ihren Töchtern zu viert in einem schönen Haus und
haben in ihrem Leben bisher alles erreicht, was erreicht
werden konnte. Peter hat mit Gustav (Gustav
Lindh) noch einen Sohn aus seiner vorangegangenen
Ehe und beschließt, den 16-Jährigen bei
sich aufzunehmen. Anna bemüht sich redlich, dem
störrischen Jugendlichen ein harmonisches Zuhause
und Familienleben zu bieten. Doch mit der Zeit
empfindet sie nicht nur Muttergefühle für ihn. Aus
der Beziehung zwischen einer Stiefmutter und ihrem
Stiefsohn entwickelt sich eine handfeste Affäre,
die sowohl Annas Karriere als auch ihre Familie
in Gefahr bringt.
Klug geschrieben, selbstbewusst inszeniert, exzellent
gespielt – das ist europäisches Kino der Spitzenklasse.
DK, SE 2019, 127 min, Originaltitel: Dronningen, Regie:
May el-Toukhy, mit: Trine Dyrholm, Gustav Lindh, Magnus
Krepper, Liv Esmår Dannemann, Silja Esmår Dannemann,
Stine Gyldenkerne
24 cinemagostentor
is this the
NEW YORK – DIE WELT
VOR DEINEN FÜSSEN
15.000 Kilometer – das ist die Distanz, die Matt
Green seit 2012 zu Fuß zurückgelegt hat. Das entspricht
ungefähr der Entfernung zwischen Deutschland
und Australien. Nur ist Matt Green diese Strecke
ausschließlich in einer einzigen Stadt gelaufen –
in seiner Wahlheimat New York City. Für seine Mission
hat Green fast alles aufgegeben – seinen Job
als Ingenieur, seine Beziehung, selbst seine Wohnung.
Dafür erlebt er die Stadt auf eine Weise wie
noch niemand vor ihm.
Wie kommt man auf einen so eigensinnigen Plan?
Was macht es mit einem, Jahre seines Lebens auf
einer so einsamen Mission zu verbringen? Und
was findet man dabei über die Stadt heraus – diese
wundervolle, wahnsinnige und wilde Metropole,
deren Faszination sich kaum jemand auf der Welt
entziehen kann? NEW YORK – DIE WELT VOR DEI-
NEN FÜSSEN zeigt es uns.
»Unglaublich charmant und lehrt einen, wieder bewusster
durchs Leben zu gehen und mehr auf die
kleinen Dinge zu achten, die uns umgeben.« (filmrezensionen.de)
USA 2018, 95 min, R: Jeremy Workman
APOLLO 11
Hergestellt aus neu entdecktem 70mm Filmmaterial
und mehr als 11.000 Stunden von bisher nicht
katalogisierten Audioaufnahmen, bringt uns APOL-
LO 11 direkt ins Zentrum der berühmtesten Mission
der NASA – der ersten, die Menschen auf den
Mond brachte und Neil Armstrong und Buzz Aldrin
für immer unvergesslich machte.
Versetzt in die Perspektive der Astronauten, des
Teams in Mission Control und der Millionen von Zuschauern
auf dem Boden, erleben wir hautnah jene
bedeutsamen Tage und Stunden des Jahres 1969,
als die Menschheit einen Riesensprung in die Zukunft
machte.
Dokumentarfilm, US 2019, 93 min, Regie: Todd Douglas
Miller, Kamera: Buzz Aldrin, Bob Bird, Jerry Bray, Michael
Collins, Adam Holender, Musik: Matt Morton
ostentorcinemag 25
real life
CHRISTO – WALKING
ON WATER
Der Dokumentarfilmer Andrey M. Paounov begleitet
den bildenden Künstler Christo bei der Realisierung
des lang geplanten Projekts »The Floating
Piers« auf dem italienischen See Lago d'Iseo. Wegen
des Todes seiner Frau Jeanne-Claude, mit der
er das Werk gemeinsam konzipiert hatte, hatte
Christo die Arbeit daran lange aufgegeben. Mitte
Juni 2016 realisierte der bildende Künstler Christo
nun das lang geplante Projekt vor dem Bergpanorama
der italienischen Alpen. Der Regisseur Paounov
blickt hinter die Kulissen und verfolgt für den Film
den intensiven und auch chaotischen Entstehungsprozess
dieses gigantischen Kunstwerkes.
»UnsereWerke sind alle komplett nutzlos. Wir
schaffen sie nur, weil wir sie gerne anschauen
möchten«. Christo
Dokumentarfilm, I, USA 2018, 97 min, Regie: Andrey M.
Paounov, Kamera: Martina Cocco, Pietro Daviddi, Simone
D’Arcangelo, Antonio Ferrera, Snejina Latevi
NUREJEW
Dieser eindrucksvolle und bewegende Dokumentarfilm
von den BAFTA nominierten Regisseuren Jacqui
und David Morris zeichnet das außergewöhnliche
Leben von Rudolf Nurejew, dem berühmtesten
männlichen Tänzer nach. Nurejew wurde über den
Ruhm in der Tanzwelt zu einer Ikone der Popkultur
seiner Zeit. Der Film zeichnet seinen Aufstieg von
den bescheidenen Anfängen bis zu seinem Überlaufen
in den Westen nach. Ein Ereignis, das die-
Welt schockierte.
Der Film zeigt nicht nur den Mann, sondern auch
die Zeit, in der er lebte. Es wird sowohl die politisch
belastete Kluft zwischen Russland und dem Westen
thematisiert, als auch die kritische Rolle, die Nurejew
als kulturelles und globales Phänomen spielte.
Außerdem wird auch über die dauerhafte Beziehung
zu seiner geliebten Tanzpartnerin, Dame Margot
Fonteyn, der berühmtesten Primaballerina des
Königlichen Balletts, erzählt.
Dokumentarfilm, UK 2018, 109 min, Regie: Jacqui David
Morris, Kamera: Michael Wood, Musik: Alex Baranowski
EIN FILM VON ABEL FERRARA
AB 2. JULI IM KINO
WWW.SIBERIA-FILM.DE
ostentorcinemag 27
LEIF IN CONCERT
VOL. 2
Kleine Wunder zwischen Bar und Bühne – in einer
kleinen Jazzkneipe unter den Straßen der Stadt
mischen sich Musik, Miteinander und Menschlichkeit
zu einem Abbild des Lebens. Die Luft ist zum
Schneiden dick, angefüllt mit Geschichten, Skurilitäten
und Problemen. Hier unten muss die junge
Lene (Luise Heyer), der gute Geist dieses Ortes, sich
im Vorfeld eines Konzertes nicht nur nach langer
Zeit wieder um Freunde und Gäste kümmern, sondern
darüber hinaus für einen Traum kämpfen und
nicht weniger als die vielleicht wichtigste Entscheidung
ihres Lebens fällen.
Eine Kneipe als Mikrokosmos fü r eine lässig erzählte
multikulturelle Gesellschaft jenseits demagogisch
herbeigeredeter Dystopien ist eine Erfrischung. Produzent
Martin Lischke hat seinem Regisseur Christian
Klandt die Möglichkeit gegeben, diese liebevolle
und leidenschaftliche Verbeugung vor großer
menschliche Individualität und den kleinen Künsten
… überzeugend und ausgesprochen unterhaltsam
zu inszenieren.
DE 2019, 115 min, Regie, Drehbuch: Christian Klandt, mit:
Luise Heyer, Klaus Manchen, Michael Klammer, Katharina
Matz, Florian Bartholomäi, Gerdy Zint
SUZI Q.
In seinem Dokumentarfilm beschäftigt sich der Filmemacher
Liam Firmager mit der amerikanischen
Rocksängerin, Songschreiberin, Bassistin, Autorin
und Schauspielerin Suzi Quattro.
Sie trug dazu bei, dass die Rolle der Frauen im Rock
'n' Roll neu definiert wurde, als sie 1973 in den
Mainstream Einzug hielt. Sie hat weltweit mehr
als 50 Millionen Platten verkauft; ist mit 55 Jahren
noch immer auf den Bühnen der Welt unterwegs.
Mit Alice Cooper, Joan Jett, Deborah Harry, Cherie
Currie, KT Tunstall, Tina Weymouth und Suzis musikalischer
Familie kommen in dem Dokumentarfilm
weitere musikalische Größen zu Wort.
Außerdem begleitet Liam Firmager Quattro dabei,
wie sie in ihre Heimatstadt Detroit zurückkehrt. Es
entsteht das umfassende Bild einer Frau, die unbeirrt
ihren Weg ging und der Rockmusik ihren ganz
eigenen Stempel aufdrückte.
Dokumentarfilm, AU, 2019, 100 min. Regie, Drehbuch: Liam
Firmager, Kamera: Jack Eaton, Liam Firmager, James
Nuttal, David Richardson
28 24 cinemagostentor
Impressum Kinos im Andreasstadel [Wintergarten & Theater im Akademiesalon]
Andreasstr. 28, 93059 Regensburg
Tel 0941 89 799 169
www.kinos-im-andreasstadel.de | hallo@kinos-im-andreasstadel.de
Redaktion: Josef Lommer, Florian Scheuerer
NACH DEM BUCH »MEIN LEBEN MIT DEN SCHAMANEN «
VON CORINE SOMBRUN
CÉCILE
DE FRANCE
FILMFESTIVAL
VENEDIG 2019
EIN FILM VON
FABIENNE
BERTHAUD
»VON ATEMBERAUBENDER SCHÖNHEIT« ELLE
AB 9. JULI IM KINO!
www.einegrößerewelt.de
Wie einmal Master Cheng den Finnen die Kochkunst
näherbrachte und dabei für sich selbst die Liebe fand
Master Cheng
IN POHJANJOKI
Eine lakonisch-romantische Komödie
von MIKA KAURISMÄKI
kinos im andreasstadel ostentor
MI 1
DO 2
FR 3
SA 4
20.00
UNDINE
19.00
LA PALMA
17.30
JEAN-PAUL GAULTIER:
FREAK & CHIC
21.00
FRAUENSALON
20.15
UNDINE
17.00
PAUSE
20.00
SUICIDE
TOURIST
SO 5
MO 6
DI 7
MI 8
DO 9
FR 10
SA 11
SO 12
MO 13
DI 14
MI 15
DO 16
FR 17
SA 18
19.00
JEAN-PAUL GAULTIER:
FREAK & CHIC
19.00
GWÖ-KINO: 2040
20.00
SIBYL
19.00
UNDINE
17.30
ausser Mittwoch
UNDINE
von CHRISTIAN PETZOLD
17.30
EINE GRÖSSERE
WELT
von CHRISTIAN PETZOLD
20.15
EINE GRÖSSERE
WELT
Montag OmU
21.00
QUEERFILMNACHT
20.30
SIBYL
THERAPIE ZWECKLOS
17.00
CHRISTO
17.00
SUICIDE
TOURIST
17.00
DIE KÄNGURU
CHRONIKEN
17.00
NUREJEW
17.00
MONSIEUR
KILLERSTYLE
DEERSKIN
16.30
DIE KÄNGURU
CHRONIKEN
20.00
KÖNIGIN
20.00
SUZI Q.
20.00
MONSIEUR
KILLERSTYLE
DEERSKIN
20.00
SIBERIA
20.00
LEIF IN CONCERT
19.30
BERLIN
ALEXANDERPLATZ
JULI 2020
SO 19
MO 20
DI 21
16.30
APOLLO 11
16.30
EMMA
MI 22
DO 23
FR 24
von CHRISTIAN PETZOLD
18.30
ANTON BRUCKNER
Montag OmU
17.00
SIBYL
THERAPIE ZWECKLOS
Montag OmU
20.00
SCHWARZE MILCH
16.30
DIE KÄNGURU
CHRONIKEN
20.00
LEIF IN CONCERT
19.30
BERLIN
ALEXANDERPLATZ
SA 25
SO 26
MO 27
DI 28
MI 29
DO 30
FR 31
neu ab 30.7.
MASTER CHENG IN
POHJANJOKI
Montag OmU
weiterhin ab 30.7.
SCHWARZE MILCH
21.00
HARD:LINE
16.30
NEW YORK
16.30
LA VERITÉ
LEBEN UND LÜGEN
LASSEN
15.30
BERLIN
ALEXANDERPLATZ
20.00
LEIF IN CONCERT
19.30
BERLIN
ALEXANDERPLATZ