25.06.2020 Aufrufe

AVV-Verbundbericht 2019

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Regio-Tram

bestehen. Aktuell setzen die Pendler dabei überwiegend

auf das eigene Auto und nur ein geringer Teil von ihnen

auf das dort aus Bussen bestehende ÖPNV-System. Hinzu

kommt, dass der stauanfällige Mischverkehr aus busbasiertem

ÖPNV und Individualverkehr mit PKW zu Qualitätsproblemen

des überlasteten ÖPNV-Angebotes führt. Dazu

gehören geringe Beförderungsgeschwindigkeiten ebenso

wie häufige Verspätungen.

Zur Entwicklung des Projekts Regio-Tram soll zunächst eine

Machbarkeitsstudie erstellt werden. Zu deren Vorbereitung

erfolgte in einem ersten Schritt die Konkretisierung der vorliegenden

konzeptionellen Ansätze hinsichtlich des Trassenverlaufs,

der Entwicklung und Bewertung von Erschließungsund

Anbindungsvarianten, der Festlegung von Haltestellen

und Verknüpfungspunkten sowie der Identifikation von

Konfliktbereichen.

Dabei stimmten sich die StädteRegion Aachen und der AVV

im Rahmen von Arbeitsgruppen eng mit den Regio-Tram-

Kommunen Stadt Aachen, Stadt Würselen, Stadt Alsdorf,

Stadt Baesweiler, Stadt Herzogenrath sowie Stadt Stolberg

ab. Beteiligt wurden dabei auch alle relevanten Akteure, wie

die Streckeninfrastrukturbetreiber, der Nahverkehr Rheinland

(NVR) als Fördermittelgeber, Genehmigungsbehörden

sowie aktuelle ÖSPV-Betreiber.

Was z. B. den möglichen Trassenverlauf der geplanten Regio-

Tram betrifft, so könnte er weitestgehend dem Streckenverlauf

der nicht realisierten dritten Ausbaustufe der

euregiobahn folgen. Diese sah die Reaktivierung der ehemaligen

DB-Strecken Stolberg – Abzw. Quinx – Würselen

sowie Würselen – Aachen Nord vor und darüber hinaus die

Weiterführung der euregiobahn-Züge über Aachen Nord

bis in die Aachener Innenstadt. Für die Regio-Tram würde

der Streckenverlauf zudem noch über Alsdorf hinaus bis

Baesweiler verlängert.

Parallel zur Konkretisierung der konzeptionellen Ansätze

für die Regio-Tram erfolgten verschiedene Maßnahmen

hinsichtlich einer möglichen Förderung des Projektes. Die

Ausschreibung der Machbarkeitsstudie für das Projekt

„Regio-Tram“ inklusive der erforderlichen Ausschreibungsunterlagen

bereitete der AVV vor. Der AVV und seine

Partner, die StädteRegion Aachen, die Stadt Aachen und

die betroffenen Städte, vereinbarten dafür eine zweistufige

Machbarkeitsstufe.

In „Stufe 1“ werden zunächst die grundsätzliche technische

und genehmigungsrechtliche Machbarkeit und Umsetzbarkeit

des Projekts geprüft. Zudem wird eine überschlägige

Kosten- Nutzen-Einschätzung erarbeitet. Die anschließende

„Stufe 2“ der Machbarkeitsstufe wird eine Detaillierung der

Untersuchung und Konkretisierung der Planung beinhalten,

u. a. einschließlich einer Wirkungsanalyse und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung

als Voraussetzung für die Einleitung

weiterer Planungsschritte. Gleichzeitig wird in der Machbarkeitsstudie

auch eine erste Potenzialanalyse und -abschätzung

für eine verbesserte ÖPNV-Anbindung der drei Eifelkommunen

Roetgen, Simmerath und Monschau erwartet.

Dabei wird auch eine mögliche schienengebundene Lösung

geprüft.

Die Ausschreibung und Vergabe der zweistufigen Machbarkeitsstudie

erfolgte unter Federführung des AVV im Rahmen

eines europaweiten Wettbewerbsverfahrens. Dabei hat sich

die aus der TransportTechnologie-Consult Karls ruhe GmbH

(TTK-Consult) und der ebenfalls in Karlsruhe ansässigen PTV

Transport Consult GmbH bestehende Arbeitsgemeinschaft

durchsetzen können. Die beiden daraufhin mit der Erstellung

der Machbarkeitsstudie beauftragten Unternehmen

verfügen über umfangreiche Erfahrung. Die TTK-Consult

hat etwa die Umsetzung der regionalen Stadt-Land-Tramsysteme

in Karlsruhe und Heilbronn begleitet. Die PTV

wiederum hat sich im Bereich Nachfragemodellierung, verkehrliche

Wirkungsermittlung und Kosten-Nutzen-Untersuchungen

als Experte einen Namen gemacht. Die ersten

Ergebnisse aus der Machbarkeitsstudie werden voraussichtlich

in der zweiten Jahreshälfte 2020 vorliegen. Darauf

aufbauend ist für den weiteren Projektverlauf eine intensive

Bürgerbeteiligung geplant. Begleitend dazu soll es auch verschiedene

Marketingmaßnahmen sowie eine abgestimmte

Öffentlichkeitsarbeit zur Information der Bürgerinnen und

Bürger geben.

37

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!