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AVV-Verbundbericht 2019

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Aus dem Blog: Menschen im AVV

Im Herzen des Bushofs betreibt sie den Kiosk

„Renates Kaffeestübchen“. Wir haben sie getroffen.

Von 5 bis 19 Uhr bin ich

die gute Seele am Bushof.

Es ist früh morgens im Herzen Aachens, es ist

Primetime im Berufsverkehr. So herrscht auch

Hochbetrieb am Aachener Bushof. Genau hier

begrüßt uns eine blonde Frau, die eigentlich

gerade die frühen Pendler und einen ASEAG-

Mitarbeiter mit frischem Kaffee und belegten

Brötchen versorgt. Seit 45 Jahren arbeitet Renate

hier – anfangs noch als Angestellte der Eltern, seit

32 Jahren ist sie selbst die Inhaberin. Ihr Kiosk ist

das Herzstück des Bushofes, von dem Platz nicht

wegzudenken.

„Der Kiosk ist mein Leben.“

Für Renate bedeutet ihr Job weit mehr, als Kunden

zu bedienen und Waren zu verkaufen. Sie ist gleich ­

zeitig auch Freundin und manchmal sogar Seelsorgerin

für ihre Stammkundschaft, denn sie hat

immer ein offenes Ohr für Probleme, Sorgen und

Gedanken ihrer Gäste. Ihre Kundschaft schätzt

nicht nur den Kiosk und den hervorragenden Kaffee,

sondern vor allem Renates offene, ehrliche

„Öcher-Art“. „Aber nicht nur für meine Besucher

ist der Aufenthalt im Kiosk wie eine kleine Portion

Balsam für die Seele, auch mir haben die Gespräche

bei meinen eigenen Problemen geholfen. Ich

konnte so beispielsweise den Tod meines Mannes

besser verarbeiten.“ Doch Trübsal zu blasen,

ist für Renate keine Option – also lächelt sie lieber

und erklärt: „Andere fallen in ein Loch, aber mich

hat der Laden aufgefangen.“

Zugegeben, der Bushof wäre wohl für die meisten

Menschen nicht der attraktivste Arbeitsplatz.

Auch, wenn das für Renate natürlich anders ist,

kann sie die Gründe dafür nachvollziehen. Am

wichtigsten ist für Renate aber, dass sie sich in

und rund um ihren Kiosk wohl fühlt und jeden

Tag gerne zur Arbeit kommt. „Ich hatte noch nie

Angst in meinem Job. Keine Sekunde lang. Eines

habe ich mir geschworen: In dem Moment, in

dem ich zum ersten Mal Angst verspüre, höre ich

sofort auf.“

Im Laufe unseres Interviews wird es immer voller

in Renates Kaffeestübchen. Zu unserer Freude

lernen wir daher auch Renates Mutter (die vorherige

Besitzerin des Kiosks) und ihren Sohn

kennen. Schnell erfahren wir viel über die „alten

Zeiten“ des Kiosks und des Bushofs. Nicht nur

die Räumlichkeiten haben sich in den letzten

50 Jahren geändert, auch die jüngere Generation

sei anders im Vergleich zu damaligen Zeiten.

„Früher war ja alles hier am Bushof, es gab viele

Geschäfte. Und es gab viel mehr Schüler, die nach

der Schule vorbeikamen, um sich eine Leckertüte

zu holen. Die Zeiten haben sich geändert. Aber

der Kiosk steht nach wie vor.“

Der Kiosk ist mein Zuhause.

Ich kann mir nicht vorstellen,

hier irgendwann

nicht mehr zu arbeiten.

Wie es um die langfristige Zukunft ihres Kiosks

steht, weiß Renate noch nicht. Ihre Tochter und

ihr Sohn sind beide Altenpfleger, stehen mit

beiden Beinen im Beruf. „Egal, wie es weitergeht,

eins steht fest: Meine Kinder werden den Kiosk

nicht übernehmen.“

Zum Glück möchte Renate an Rente noch lange

nicht denken. Man kann es wohl so sagen: Sie

und ihr Kaffeestübchen sind vom Aachener Bushof

nicht wegzudenken – und das liegt nicht nur

an dem ausgezeichneten Kaffee, sondern vor

allem an Renates herzlicher und authentischer

Persönlichkeit.

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