AVV-Verbundbericht 2019
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Ausbau euregiobahn
Rüstbach-Viadukt nur bei vereinzelten Sonderfahrten in
Schrittgeschwindigkeit befahren werden. Künftig ist dort
eine Geschwindigkeit von bis zu 60 Kilometer pro Stunde
möglich. Die Reaktivierung der Strecke Stolberg-Altstadt –
Breinig soll voraussichtlich bis 2022 erfolgen. Dort sind eine
Bahnsteigverlängerung und die Anpassung der Signaltechnik
vorgesehen.
Geplant ist überdies, bis Ende 2025 das gesamte Streckennetz
der euregiobahn zu elektrifizieren. Betroffen sind davon
die Ringbahn Herzogenrath – Stolberg sowie die Strecken
Stolberg – Eschweiler Talbahnhof – Langerwehe und
Stolberg Hauptbahnhof – Stolberg-Altstadt. EVS und NVR
halten es allerdings für sinnvoll, in diesem Zusammenhang
auch die zur Reaktivierung anstehenden Strecken Stolberg
Altstadt – Breinig und Alsdorf-Kellersberg – Aldenhoven –
Siersdorf mit zu elektrifizieren. Baustart für die Reaktivierung
nach Siersdorf soll Anfang 2021 sein – mit einer
angestrebten Fertigstellung noch im selben Jahr rechtzeitig
zum 20. Geburtstag der euregiobahn.
Zudem hat der NVR dem NRW-Verkehrsministerium eine
südlich weiterführende Reaktivierung nach Walheim und
Schmidthof sowie weiter bis zur Bundesgrenze in Richtung
Eupen vorgeschlagen. Finanziert werden soll dies im
Rahmen des novellierten Gemeindefinanzierungsgesetzes
(GVFG). Auch auf diesem Streckenabschnitt steht mit dem
Falkenbachviadukt die Ertüchtigung eines Großbauwerks
an. Es wird angestrebt, diese Reaktivierungsmaßnahme
einschließlich Elektrifizierung im Jahr 2022 zu beginnen.
Angedacht ist überdies eine Weiterführung der Strecke nach
Siersdorf in Richtung Jülich als Neubaustrecke. Alle Optionen
dafür sollen im Rahmen einer umfassenden Machbarkeitsstudie
untersucht werden.
Besonderes Augenmerk soll die Studie auf die Anbindung
von Baesweiler richten. Möglich wäre eine Finanzierung der
Machbarkeitsstudie aus Mitteln der Zukunftsagentur Rheinisches
Revier GmbH als Teilmaßnahme zur Unterstützung
des Strukturwandels im Rheinischen Revier. Die Studie wird
federführend vom NVR vorangetrieben. Maßgeblich beteiligt
sind daran aber auch die StädteRegion Aachen, der Kreis
Düren, die EVS, die Rurtalbahn sowie die Stadt Baesweiler
und die Gemeinde Aldenhoven.
Zeitgleich mit der für Dezember 2025 geplanten Fertigstellung
der Elektrifizierung der euregiobahn soll auch ein neuer
Haltepunkt seinen Betrieb aufnehmen. Bis dahin soll für die
RB 20 der neue Halt Aachen-Richterich entstehen, der über
zwei Außenbahnsteige mit Rampen als barrierefreien Zugängen
verfügen wird. Die entsprechenden Planungen hat
die DB Station & Service AG bereits aufgenommen – in enger
Abstimmung mit der Stadt Aachen.
Während der Umsetzung sämtlicher Ausbaumaßnahmen
auf der euregiobahn einschließlich Elektrifizierung wird es
keinen Betreiberwechsel geben. Auch in den kommenden
Fahrplanjahren wird die DB Regio die Betriebsleistungen
der euregiobahn erbringen. Dies hat der Vergabeausschuss
des Zweckverbandes NVR als Ergebnis eines europaweiten
Ausschreibungsverfahrens beschlossen. Der neue Verkehrsvertrag
wird über vier Jahre laufen – vom 12. Dezember
2021 bis zum 13. Dezember 2025. Er enthält jeweils
eine Verlängerungs- bzw. Verkürzungsoption von einem
Fahrplanjahr. Der Grund dafür ist die geplante vollständige
Elektrifizierung der euregiobahn, bei der gegenwärtig
noch dieselbetriebene Fahrzeuge eingesetzt werden. Der
Interimsvertrag mit der DB Regio soll enden, sobald die
euregiobahn vollelektrisch verkehrt.
Das Leistungsvolumen des Vertrages umfasst 1,571 Millionen
Zugkilometer pro Jahr. DB Regio wird auch künftig die
bisherigen Dieseltriebwagen vom Typ BR 643.2 (Talent) einsetzen,
die allerdings bis zum Beginn des neuen Vertrages
umfassend modernisiert werden. So erhalten die Züge etwa
neue Sitzpolster, USB-Steckdosen und Fahrgastinformationsmonitore
und WLAN für den Zugriff aufs Internet. Mit
Blick auf eine höhere Fahrgastsicherheit wird künftig täglich
nach 19 Uhr auf allen Fahrten mindestens ein Zugbegleiter
eingesetzt. Und zusätzliches Personal als sogenannte
Betriebsreserve wird auf der Stammstrecke zwischen Herzogenrath,
Aachen und Stolberg für eine bessere Fahrplanstabilität
und mehr Betriebsqualität sorgen.
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