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Jahresreport 2001 - ecfs

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Banken-Symposium<br />

IRB-Ansätze - zu liefern. In diesem Zusammenhang können die Banken zwischen zwei An-<br />

sätzen wählen - dem so genannten IRB-Basisansatz und dem fortgeschrittenen IRB-Ansatz.<br />

In beiden Ansätzen vergibt die Bank zunächst an jeden Kreditnehmer eine Maßzahl für den<br />

Risikogehalt des zu vergebenden Kredites - das interne Rating indem jeder Kunde einer von<br />

mindestens acht Ratingklassen zugeordnet wird, die je nach Größe des Instituts mehrere<br />

tausend Kreditnehmer umfassen kann. Für jede dieser Klassen wird dann die durchschnittli-<br />

che Ausfallwahrscheinlichkeit ermittelt. Der Unterschied zwischen den beiden IRB-Ansätzen<br />

liegt darin, dass beim Basisansatz lediglich die Ausfallwahrscheinlichkeit vom Kreditinstitut<br />

selbst geschätzt werden darf, während die übrigen Komponenten des Kreditrisikos - Ver-<br />

lustquote, Höhe des Engagements bei Kreditnehmerausfall und Restlaufzeit - standardmä-<br />

ßig von der Aufsicht vorgegeben werden. Beim fortgeschrittenen IRB-Ansatz dürfen auch<br />

diese Elemente intern von der Bank ermittelt werden. Die im Vergleich zur bisherigen Rege-<br />

lung differenziertere Erfassung des Kreditrisikos in beiden Ansätzen führt dazu, dass Kredite<br />

mit einer sehr geringen Ausfallwahrscheinlichkeit künftig weniger, Engagements mit einer<br />

überdurchschnittlich hohen Verlustgefahr mehr Mittel binden werden.<br />

Für Institute, die den Standardansatz anwenden, sollen die Eigenkapitalanforderungen un-<br />

gefähr auf dem heutigen Niveau verbleiben. Diese Betrachtung zielt allerdings auf den Durch-<br />

schnitt des gesamten Bankensystems ab.<br />

Herr Dr. Heinke wandte sich im weiteren Verlauf den Befürchtungen der Kreditinstitute zu,<br />

dass die Eigenkapitalbelastung insgesamt steigen werde. Eine Aussage über die Auswirkun-<br />

gen der neuen Eigenkapitalregelungen ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich, da<br />

wichtige Teilelemente des Akkords noch nicht abschließend formuliert wurden. Insbesonde-<br />

re die Auswertung der über 250 Stellungnahmen zum Baseler Papier beansprucht erhebli-<br />

che Zeit. Die Entscheidung des Ausschusses, den Start von Basel II zu verschieben, vor allem<br />

um wesentliche Kritikpunkte am bisherigen Papier zu überarbeiten, ist daher zu begrüßen.<br />

Zu diesen Kritikpunkten gehören insbesondere die vorgesehenen Risikozuschläge für Kredite<br />

mit längerer Laufzeit. Der sich abzeichnen-<br />

de Kompromiss wird voraussichtlich auf<br />

moderate Zuschläge für Langzeit-<br />

kredite hinauslaufen. Noch nicht ab-<br />

geschlossen ist auch die Diskussion um<br />

die Anerkennung von Instrumenten zur<br />

Minderung von Kreditrisiken wie Si-<br />

cherheiten, Garantien, Kreditderivate<br />

und Netting-Vereinbarungen für Bi-<br />

lanzpositionen. Gefordert<br />

wird u. a. die Zulassung<br />

mittelstandsspe-<br />

zifischerSicher- heiten wie z. B.<br />

Forderungen<br />

aus Liefe-<br />

rungen<br />

Dr. h.c. Eberhard Heinke<br />

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