Raum 5 – Frühjahr/Sommer 2020

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AUF DERSUCHENACH DERANDERSHEITFast hätte die Welt Moritz Putzieran die Medizin oder die Biologieverloren. Wie gut, dass der 33-Jährige sich dann doch für einDesignstudium entschieden hat.Wir hätten sonst einiges verpasst.12 Raum 5 /// Frühjahr/Sommer 2020Foto: Nicola Rehage
Fast kabellos:Die Nachttischlampe»Noctus«Die Gasflammen auf dem»Cooking Table« lassensich beliebig verschiebenFotos: Caspar SesslerFoto: Tom Zelger>>> Tatort Köln-Lindenthal. Versteckt hinter einer großenHolzpforte befindet sich in einem kleinen, eingeschossigenHinterhofanbau mit Zwanzigerjahre-Industriecharme das Studiovon Moritz Putzier. Raum eins: schlichte, funktionale Einrichtungmit einem selbstgebauten Küchenelement auf Rollen,einem 3-D-Drucker und einer langen hölzernen Ablage. Dazuhohe Regale an den Wänden, in denen sich neben allerlei Entwurfsskizzenund Prototypen auch Werkzeuge stapeln. Raumzwei: gleiches Ambiente, aber statt der Kochgelegenheit zweigroße Schreibtische. Aufgeräumt, jedoch durchaus arbeitsam.Bei einer Tasse Kaffee fasst Moritz Putzier seine Vita kurz zusammen.In München geboren, Kindheit auf dem Land, Jugendin der Stadt. Mit 17 das erste selbstgebaute Snowboard, späterdann ein Praktikum bei Lichtdesign-Ikone Ingo Maurer und dieEntscheidung für das Studium Integriertes Design an der HfKBremen, das er 2014 abschließt. Zwischendurch ein längererAufenthalt in London, 2015 der Aufbau des eigenen Studios inBremen und 2017 schließlich der Umzug nach Köln. Ziemlichstraighter Lebenslauf, oder? »Das wirkt nur so. Nach dem Abiturdachte ich beispielsweise eine Weile ernsthaft darüber nach,Medizin oder Biologie zu studieren. Für das Studium selbst habeich mir dann auch Zeit genommen. Ich wusste, in welche Richtunges gehen würde, aber ich wollte Dinge ausprobieren.«Bereits seine Abschlussarbeit, der mit dem Pure Talents Awardder imm cologne und dem Interieur Award der belgischenBiennale Interieur ausgezeichnete Tischentwurf »CookingTable« mit verschiebbarer Gas-Herdplatte, sorgte für ordentlicheAufmerksamkeit in der Branche und fungierte in der Folge alsTüröffner für Aufträge unterschiedlichster Art. Dazu zählten diekomplette Neugestaltung des Foyers des Theater Bremen genausowie eine preisgekrönte Schreibtischlampe für Nurus und eineebenfalls mit einem Preis ausgezeichnete Tisch-Bank-Kombinationfür das Laubholzsägewerk Pollmeier. »Design preise sind alsBestätigung für meine Arbeiten schon schön und haben vorallem in der Anfangszeit auch wahnsinnig beim Aufbau desRaum 5 /// Frühjahr/Sommer 202013
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