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IMMOZEIT 01.20 | Baukultur

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<strong>IMMOZEIT</strong> 1.2020: VERANSTALTUNGEN<br />

AK ÖSTERREICH<br />

94 <strong>IMMOZEIT</strong> 1.2020: AK ÖSTERREICH<br />

95<br />

A: Rainer Altmann<br />

F: Zsolt Marton, Cornelia Rabl-Winter, Elfriede Neuhold, Naghmeh Altmann-Mavaddat<br />

17. Oktober 2019<br />

25. Februar 2020<br />

2. Immobilien-Zukunftstag<br />

»Lebenswerte Stadtquartiere«<br />

Immobilien und der Klimawandel<br />

Das Department für Bauen und<br />

Umwelt (DBU) der Donau-Universität<br />

Krems veranstaltete den 2. Immobilien-Zukunftstag,<br />

bei dem aktuelle<br />

Forschungsergebnisse rund<br />

um Gebäude und Stadtquartiere<br />

vorgestellt wurden. Neben Studierenden<br />

der Lehrgänge konnten<br />

auch Mitglieder des AK Österreich<br />

an der Veranstaltung teilnehmen.<br />

Das Stadtquartier ist eine funktionale<br />

Einheit, welche für die<br />

Menschen nicht nur eine versorgende<br />

Funktion hat, sondern auch<br />

Lebensraum, Erholungsraum und<br />

Raum für sozialen und kulturellen<br />

Austausch bietet. Darüber hinaus<br />

sind Stadtquartiere als Konglomerat<br />

von Wasserinfrastruktur,<br />

Gebäuden, Anlagen, Straßen und<br />

Pflanzen von zunehmender Bedeutung<br />

für die Resilienz der Städte in<br />

Bezug auf sommerliche Überhitzung.<br />

Dr. Elisabeth Oberzaucher, Vizepräsidentin<br />

der International Soci-<br />

ety for Human Ethology, führte vor<br />

Augen, wie Menschen evolutionsbedingt<br />

mit der sozialen Komplexität<br />

von urbanen Räumen überfordert<br />

sein können und forderte<br />

daher eine auf die menschlichen<br />

Bedürfnisse abgestimmte Planung<br />

von öffentlichen Räumen.<br />

Im Rahmen des Vortrags »Der<br />

(Frei-) Raum als dritter Pädagoge«<br />

wurden räumliche Eigenschaften<br />

von studentischer Lernumgebung<br />

thematisiert, da Wechselwirkungen<br />

zwischen Menschen und ihrer<br />

gebauten Umwelt zunehmend als<br />

bedeutsam für Gesundheit und<br />

Wohlbefinden und für den Lernerfolg<br />

von Studierenden erkannt<br />

werden.<br />

Dr. Neuhold ging auf die Frage ein,<br />

welche Komplexität in städtischen<br />

Quartieren gemeistert werden<br />

muss. Vor allem in Hinblick auf die<br />

vermehrt geforderte Vernetzung<br />

von öffentlichen Räumen, von der<br />

blauen und grünen Infrastruktur<br />

wie auch der energetischen Vernetzung<br />

von Gebäuden im Quartier<br />

könnten neue Berufsbilder<br />

entstehen.<br />

Das Forschungsprojekt Cool-<br />

KREMS, das die Resilienz städtischer<br />

Räume in Krems gegen urbane<br />

Hitze erforscht, erhielt große<br />

Aufmerksamkeit. Mittels »Intelligenter<br />

Vernetzung von Gebäuden«<br />

wurde aufgezeigt, wie mithilfe von<br />

Anergienetzen die Verbräuche und<br />

Produktion von Strom, Wärme und<br />

Kälte gebäudeübergreifend optimiert<br />

werden können.<br />

Das Forschungsprojekt CoolAIR<br />

thematisiert sensorgesteuertes<br />

Nachtlüften inklusive der Regelzusammenhänge<br />

und Programmabläufe<br />

einer modellprädiktiven<br />

Regelung von Räumen im denkmalgeschützten<br />

Altbau der Donau-<br />

Universität.<br />

Am Nachmittag wurden dazu passend<br />

diverse Workshops abgehalten,<br />

bei denen die Teilnehmenden<br />

sich aktiv an der Ausarbeitung der<br />

Lösungen beteiligten.<br />

Bei der abschließenden Podiumsdiskussion<br />

wurde erörtert, wie<br />

man Gebäude und Stadtquartiere<br />

gestalten kann, damit sich Menschen<br />

dort auch in Zukunft wohl<br />

fühlen.<br />

Der Tagungsband kann unter<br />

www.donau-uni.ac.at/dbu/zukunftstag<br />

kostenfrei heruntergeladen<br />

werden.<br />

Auf Einladung von IMMOEBS, AK<br />

Österreich und dem Lehrgang<br />

»Real Estate Management« der<br />

Donau-Universität Krems kamen<br />

45 interessierte Zuhörer in den<br />

neu bezogenen Räumlichkeiten<br />

der TPA – einem der führenden<br />

Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen<br />

Österreichs<br />

– im ICON am Wiener Hauptbahnhof<br />

zusammen.<br />

Unter der Moderation von Immobilien-Journalist<br />

Gerhard Rodler stellte<br />

sich das Podium unter anderem<br />

den Fragen: Wie gehen Entwickler,<br />

Investoren, Betreiber und Nutzer<br />

mit dem Klimawandel um? Sind<br />

bauliche Maßnahmen und »Green<br />

Lease« die Antwort? Profitieren<br />

Nutzer oder Investoren von einer<br />

CO2-Steuer bzw. einer Ökologisierung<br />

der Steuergesetze? Sind verpflichtende<br />

Sanierungsraten ein<br />

Fluch oder eine Chance?<br />

Auf dem Podium: Karin Fuhrmann,<br />

(Partnerin TPA) gilt als eine der<br />

führenden Immobilienexpertinnen<br />

Österreichs. Sie gab Antworten<br />

aus steuerlichem Blickwinkel.<br />

Dabei verwies sie auf das Regierungsprogramm<br />

der neu konstituierten<br />

grün-türkisen Regierung.<br />

Susanne Formanek beschäftigt<br />

sich seit Jahren mit den Themen<br />

nachhaltiges, energieeffizientes<br />

Bauen. Als Geschäftsführerin von<br />

»Grün statt Grau«, einer ganzheitlichen<br />

Kompetenzstelle für<br />

Bauwerksbegrünung, fördert sie<br />

Innovation und Umsetzung für die<br />

grüne, smarte Stadt der Zukunft.<br />

Sie hob das Leistungsspektrum<br />

von begrünten Gebäuden im Kontext<br />

Klimawandel und Energie<br />

hervor und die Notwendigkeit, sich<br />

in naher Zukunft damit intensiv<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Dr. Wolfgang Amann kann als geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

des Instituts für Immobilien und<br />

Wohnen auf über 300 wissenschaftliche<br />

Publikationen und Projekte<br />

mit dem Forschungsschwerpunkt<br />

»Interdisziplinärer Zugang<br />

zu ökonomischen, rechtlichen,<br />

politischen und ökologischen Aspekten<br />

des Wohnungs-, Bau- und<br />

Immobilienwesens« zurückschauen.<br />

In diesem Kontext stellte er die<br />

derzeitige Situation in Österreich<br />

dar und die Möglichkeiten, die sich<br />

daraus ergeben.<br />

Rainer Altmann (AK-Leiter Österreich<br />

und Lehrgangsleiter »Real<br />

Estate Management« an der<br />

Donau-Uni Krems) verlieh seiner<br />

Erwartung Ausdruck, dass mit der<br />

Klassifizierungsverordnung der<br />

EU, dem Aktionsplan »Finanzierung<br />

nachhaltigen Wachstums«<br />

das Thema Nachhaltigkeit in der<br />

Finanzwirtschaft angekommen ist<br />

und daher die Finanzierung von<br />

klimawandelresilienten Immobilien<br />

eine neue Dynamik erhält.<br />

Buffet und Netzwerken rundeten<br />

die Veranstaltung an diesem Faschingsdienstag<br />

ab.

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