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Military Aviation Civil Aviation Dr. Bruno Stanek General ... - Cockpit

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History<br />

die Gemüter in den Bundesberner Verwaltungen<br />

keineswegs. Im Gegenteil:<br />

Bereits am 3. November 1936, rund eine<br />

Woche nach der Überführung der ersten<br />

Flugzeuge nach Le Bourget, äusserte die<br />

Oberzolldirektion in einer Note an das<br />

Department für Auswärtiges erste Bedenken,<br />

dass die Airliner «über einen<br />

französischen Mittelsmann an die spanische<br />

Regierung gelangt sein könnten».<br />

Anfang Februar 1937 liess das Aussenministerium<br />

beim Schweizer Botschafter<br />

in Frankreich Erkundigungen zum<br />

Verbleib der ehemaligen Swissair Maschinen<br />

einholen. In seiner Antwort vom<br />

19. Februar 1937 liess der Schweizer<br />

Geschäftsträger in Paris keinen Zweifel<br />

daran, dass die Maschinen unmittel-<br />

bar nach ihrer Ankunft in Le Bourget zu<br />

den Republikanern gelangten und «die<br />

Swissair jedenfalls genau über den defi<br />

nitiven Käufer der Apparate orientiert<br />

sein muss».<br />

Dollarbündel im Gepäck<br />

Ziemlich dubios gestaltete sich der Geldfl<br />

uss für die Begleichung der Flugzeuge<br />

von der Republikanischen Regierung an<br />

die Swissair, wie im Bundesarchiv lagernde<br />

Akten der Schweizerischen Bundesanwaltschaft<br />

erstmals belegen. Diese<br />

Oben: Die ehemalige Swissair DC-2-<br />

115D (Werknummer 1320) HB-ISA gelangte<br />

nach dem Kauf durch die Republikanische<br />

Regierung als EC-AGA<br />

zur Lineas Aereas Postales Espanolas<br />

(LAPE).<br />

Rechts: Die Lockheed 9B «Orion» (Werknummer<br />

189) HB-LAH verliess am 11.<br />

November 1936 als letzte der für die republikanischen<br />

Luftstreitkräfte bestimmten<br />

ehemaligen Swissair Flugzeuge Dübendorf.<br />

42<br />

4/2010<br />

Swissair Flugzeuge im Spanischen Bürgerkrieg<br />

Typ Werknr. Immatrikulation Bemerkung<br />

Clark GA-43A 2202 HB-LAM (ex CH-169) am 29. Oktober 1936 nach<br />

Le Bourget<br />

Douglas DC-2-115D 1320 HB-ISA/EC-AGA am 28. Oktober 1936 nach<br />

Le Bourget<br />

Lockheed 9B Orion 189 HB-LAH (ex CH-167) am 11. November 1936 nach<br />

Le Bourget<br />

Lockheed 9B Orion 190 HB-LAJ (ex CH-168) am 25. Oktober 1936 nach<br />

Le Bourget<br />

Dokumente zeigen zudem auf, dass die<br />

Swissair ihre zum Verkauf bestimmten<br />

Maschinen erst freigab, nachdem die<br />

Zahlung auf dem Konto der nationalen<br />

Airline eingegangen war.<br />

Als Mittelsmann für den Geldtransfer in<br />

die Schweiz fungierte der damals 43-jährige<br />

Antonio Spina. Der Geschäftsführer<br />

der SFTA brachte am 18. Oktober<br />

1936 das Bargeld in Dollar-Noten von<br />

Paris nach Zürich. Mit Hilfe des in der<br />

Lim matmetropole wohnhaften Rechts-<br />

Foto: 4+ publication via Michal Ovcacik<br />

anwalts Wladimir Rosenbaum-Ducommun<br />

deponierte Spina zwischen dem 20.<br />

und 24. Oktober 1936 insgesamt 534 216<br />

US-Dollar bei Konten der Schweizerischen<br />

Kreditanstalt sowie dem Bankverein.<br />

Das Geld war nicht nur für die<br />

Beschaffung der Swissair Flugzeuge,<br />

sondern auch für den Kauf von Waffen<br />

und Munition in der Schweiz sowie dem<br />

Ausland bestimmt. Die Swissair hat –<br />

wie die Akten der Bundesanwaltschaft<br />

aufzeigen – für die vier Flugzeuge die<br />

Summe von 124 000 Dollar kassiert. Die<br />

Zahlung leitete der aus Minsk (Weissrussland)<br />

stammende Rechtsanwalt Rosenbaum-Ducommun<br />

am 23. Oktober<br />

1936 von seinem Konto beim Bankverein<br />

aus in die Wege – zwei Tage später<br />

verliess die erste für die Republikanische<br />

Regierung bestimmte Maschine<br />

Dübendorf.<br />

Die goldene Douglas<br />

Aufgrund des vom Völkerbund verhängten<br />

Waffenembargos war die demokratisch<br />

gewählte Republikanische<br />

Regierung Spaniens bereit, regelrechte<br />

Mondpreise für die dringend benötigten<br />

Flugzeuge zu bezahlen. Diesen<br />

Umstand nützte die Swissair schamlos<br />

Foto: Martin Kyburz

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