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Chemiekeule Spice? - Hanfjournal

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#91 +7<br />

#91 +7<br />

www.hanfjournal.de<br />

Liebe Leserinnen und Leser, der Redaktionsschluß für diese Ausgabe<br />

liegt dieses Mal eine Woche früher als gewönhlich und so ist es möglich,<br />

dass die eine odere andere brandaktuelle Hanf-News erst in der<br />

Februarausgabe erscheint. Wir bitten, das zu berücksichtigen und denken,<br />

Euch auch so die aktuellsten Infos in Sachen Hanf zu liefern.<br />

Das neue Jahr bringt erste<br />

amtliche Hanfblütenrezepte<br />

Maria Eichhorn wollte ihm im Oktober nach der Anhörung im Bundestag<br />

noch nicht einmal zuhören, jetzt ist Lars Scheimann aus<br />

Duisburg zusammen mit drei anderen der erste Mensch in Deutschland,<br />

der echte Cannabisblüten aus der Apotheke erhält.<br />

Lars leidet seit seiner Kindheit am Tourette-Syndrom sowie<br />

an ADHS und behandelt die Symptome seit Jahren<br />

erfolgreich mit Cannabis. Das zwischenzeitlich genehmigte<br />

Cannabisextrakt erzielte bei ihm trotz Höchstdosierung keine<br />

Wirkung und so konnte der Patient und Aktivist, Lars Scheimann<br />

letztendlich eine Ausnahmegenehmigung zur Versorgung<br />

mit in den Niederlanden gezüchtetem, so genanntem<br />

„Apotheken-Cannabis“, erhalten. Ab Januar darf er es nun<br />

offiziell gegen ein Rezept aus einer Apotheke beziehen. Fünf<br />

Gramm am Tag, alle drei Tage. Allerdings muss er das Rezept<br />

alle sechs Monate erneuern lassen. Auch die mit dem Rezept<br />

verbundene Vorratshaltung ist geregelt, so darf ein Rezeptinhaber,<br />

dem fünf Gramm Cannabis am Tag genehmigt wurden,<br />

bis zu drei Tagesrationen, also in diesem Falle 15 Gramm, mit<br />

sich führen.<br />

Jetzt fragen sich natürlich viele: Wie konnte es plötzlich zu<br />

einer solchen Entscheidung kommen? Die Situation der Betroffenen<br />

ist seit Jahren unverändert, ebenso die Gesetzeslage.<br />

Nur die Interpretation selbiger hat sich geändert, nachdem ein<br />

christlicher Fundamentalist aus dem Institut abberufen worden<br />

war. Dr. Wilhelm Schinkel hat über Jahre hinweg das Leiden<br />

vieler Patienten in Kauf genommen, indem er reihenweise Anträge<br />

ablehnte, selbst nachdem der Bundesgerichthof dieses<br />

Vorgehen gerügt und das BfArM zur Überprüfung der gängigen<br />

Praxis aufgefordert hatte.<br />

Als Höhepunkt seiner Amtszeit empfahl Dr. Wilhelm Schinkel<br />

dem Patienten Scheimann per e-mail ein Treffen mit einem<br />

christlichen Handaufleger aus Übersee, der ihm seine Krankheit<br />

wegbeten könne. Die Veröffentlichung dieser unhaltbaren<br />

Geschehnisse hatte zur Folge, dass Dr. Schinkel ab sofort nicht<br />

mehr mit der Bearbeitung der Erlaubnisanträge nach §3 Abs.2<br />

BtMG beschäftigt wurde. Es folgte sein Nachfolger Dr. Winfried<br />

Kleinert, der gegen den Import von Cannabisblüten zur medizinischen<br />

Verwendung nun keine rechtlichen Bedenken mehr<br />

vorbringt und somit, nach einschlägiger Prüfung, den Weg für<br />

weitere Antragssteller ebnet.<br />

Wer aber nun denkt, der Kampf für Cannabis als Medizin sei<br />

gewonnen, irrt. Der Weg bis hin zu einer Cannabismedikation<br />

ist selbst für Schwerkranke mit erheblichem Aufwand verbunden,<br />

da die öffentlichen Kassen die Kosten für eine Dronabinol-<br />

Therapie immer noch nicht übernehmen. Wer Dronabinol<br />

142x17-bushdoctor-2 24.07.2008 11:39 Uhr Seite 1<br />

nicht verträgt, muss immer noch in einem unwürdigen Prozedere<br />

beweisen, dass nur natürliche Hanfblüten die Symptome<br />

ausreichend lindern. Während diese Anträge und Verfahren<br />

laufen, werden all diese Menschen ohne ausreichende<br />

medizinische Versorgung sich selbst und dem Schwarzmarkt<br />

überlassen. Wer sich Dronabinol leisten kann, holt es sich ganz<br />

einfach auf Privatrezept in der Apotheke, das ist allerdings mit<br />

monatlichen Kosten zwischen 300 und 2.000 € verbunden. Wer<br />

sich das nicht leisten kann, baut selber an und riskiert somit ein<br />

Strafverfahren oder verzichtet ganz auf das oft lebenswichtige<br />

Medikament.<br />

Wer in seinem Leben schon einmal wegen eines BtMG-Delikts<br />

aufgefallen ist, dem wird die Cannabis-Medikation generell<br />

verwehrt. Gerade weil viele AIDS -Patienten aus Risikogruppen<br />

stammen, wird ihnen das Therapie unterstützende Cannabis<br />

vorenthalten. Dieser Zustand ist insbesondere beim HIV-Virus<br />

unhaltbar, da AIDS auch in der internationalen Forschung als<br />

eindeutige Indikation für eine Cannabismedikation gilt (siehe<br />

auch Seite drei: Schreie eines Cannabisirrläufers) und bereits<br />

vielen AIDS-Kranken das Leben erleichtert und verlängert hat.<br />

Es gibt noch viel zu tun. Rauchen Gehen wir’s an.<br />

www.doktor-hanf.de<br />

www.selbsthilfenetzwerk-cannabis-medizin.de<br />

unabhängig, überparteilich, legal<br />

Unsere Lieblinge 2008 gibt es als Poster in der Mitte<br />

dieses Heftes. Waldmeista hat uns auf dem NoMercy-<br />

Weedcup seine besten pics aus Amsterdam übergeben<br />

und wir haben Euch daraus eine schöne Deko für den<br />

privaten Chillraum gebastelt. Viel Spaß damit.<br />

2 news 5 guerilla growing 7 wirtschaft 8 poster 10 cooltour<br />

Das fängt ja gut an<br />

Text: Michael Knodt<br />

Foto: Archiv Hanf Journal<br />

Ausgabe 01/09<br />

12 fun&action<br />

<strong>Chemiekeule</strong> <strong>Spice</strong>?<br />

Aus einer bislang wenig bekannten Kräutermischung<br />

ist „dank“ Medien-Hype innerhalb weniger Monate<br />

ein begehrtes Produkt geworden. Viel wurde spekuliert<br />

und gerätselt, ob verwendete Kräuter wie beispielsweise<br />

„Blauer Lotus“, „Indian Warrior“ und „Sibirischer Löwenschwanz“<br />

einen stärkeren Rausch als eine Tüte Marihuana<br />

erzeugen können.<br />

Das Drogenreferat der Stadt Frankfurt hat das Pharmaunternehmen<br />

THC-Pharm beauftragt, die Inhaltsstoffe<br />

zu untersuchen. Als Hersteller von Cannabis-ähnlichen<br />

Wirkstoffen zu medizinischen Therapiezwecken verfügt<br />

man hier über eine reichhaltige Erfahrung und identifizierte<br />

in allen <strong>Spice</strong>-Proben das künstlich hergestellte<br />

Cannabinoid JWH-018 aus der Arzneimittelforschung.<br />

Dieses erstmals 2005 von J. W. Huffmen hergestellte synthetische<br />

Molekül ist ein Indolderivat (MW = 341,4; Summenformel<br />

= C24H23NO) und im Tierversuch potenter<br />

als THC. Außerdem ist dieser Stoff eher strukturverwandt<br />

mit Psilocybin und recht einfach herzustellen, was wohl<br />

auch das rentable Geschäft von <strong>Spice</strong> erklärt.<br />

Der medizinische Leiter Christian Steup konnte bei einen<br />

Gehalt von 0,2 - 2 % JHW-018 in der <strong>Spice</strong>-Mischung<br />

analysieren, bei ca. 0,5 g gerauchtem <strong>Spice</strong> sind dies bis<br />

10 mg Wirkstoff, also die 10 fache wirksame Dosis, was<br />

aufgrund dieser Überdosierung die teilweise berichteten<br />

„bad trips“ einiger <strong>Spice</strong>-Konsumenten erklären dürfte.<br />

Damit ist auch klar, dass der Hersteller „The Psyche Deli“<br />

Händler und Kunden massiv belogen hat. In Kombination<br />

mit der überaus konsumentenfeindlichen Nicht-Informationsstrategie<br />

der Firma liegt der Schluss nahe, dass mit<br />

fragwürdigen Geschäftspraktiken und ohne Rücksicht<br />

auf die Gesundheit der Konsumenten Geschäfte gemacht<br />

wird. Nicht nur Gesundheitsdezernentin Dr. Rottmann<br />

empfiehlt, sich gut zu informieren, bevor man legale und<br />

psychoaktiv wirksame Substanzen konsumiert. Dass eine<br />

Substanz legal erhältlich sei, bedeute nicht, dass sie harmlos<br />

sei.<br />

Mehr Infos und Links zum „Gewürz-Tuning“ gibt’s in<br />

unserer Exzessiv-Folge 121.<br />

Eure Redaktion


2<br />

news<br />

Herausgeber:<br />

Agentur Sowjet GmbH<br />

Dunckerstraße 70<br />

10437 Berlin<br />

Tel.: 030/44 79 32 84<br />

Fax.: 030/44 79 32 86<br />

Email: redaktion@hanfjournal.de<br />

Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.)<br />

Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr.<br />

89200<br />

Steuer-Nr. 37 220 20818<br />

redaktion:<br />

Roland Grieshammer, Michael Knodt (CvD), mark marker.<br />

Mitarbeiter dieser ausgabe:<br />

Werner Graf, Martin Schwarzbeck, Dr. Franjo Grotenhermen,<br />

mze, Kerstin Koch, aXXL, KIMO, H.Cousto, Waldmeista,<br />

GM.<br />

Layout:<br />

mark marker, (Lukas Tkotz).<br />

iLLustrationen:<br />

mark marker, Lukas Tkotz.<br />

Fotos:<br />

Hanfburg Forum, mark marker, Privat, Im Auftrag des Hanf<br />

Journals.<br />

anzeigen:<br />

Emanuel Kotzian<br />

030/44 67 59 02<br />

vertrieb@hanfjournal.de<br />

impressum<br />

Vertrieb:<br />

Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen<br />

Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 50 Euro (Inland) oder<br />

100 Euro (Ausland) jährlich, kann das Hanf Journal beim Herausgeber<br />

als Prämium-Abo bezogen werden.<br />

(Abonnement unter www.hanfjournal.de)<br />

druck:<br />

Union Druckerei Weimar GmbH<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung<br />

des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind<br />

willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen.<br />

Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 -<br />

312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich<br />

von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und<br />

Links.<br />

Achtung!<br />

Jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen<br />

niemanden dazu auffordern oder animieren, Drogen zu<br />

konsumieren oder zu verbreiten.<br />

Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de<br />

Wat<br />

läuft?<br />

Folge 120: AroMed im Test<br />

Dampfen Dampfen Dampfen -<br />

Dass Phytoinhalation eine feine Sache<br />

ist, wissen Micha und Kai Gomera<br />

schon ein Weilchen. Daher testen sie<br />

voller Spannung den AroMed Vaporizer<br />

auf Herz und Nieren. Style hat er<br />

ja, aber taucht er auch was? Findet‘s<br />

heraus in dieser Folge!<br />

ps. Wem‘s zu lange dauert den beiden beim Genießen<br />

zuzusehen, kann ja direkt auf www.aromed.com<br />

surfen oder vorspulen. Exzessive Freude!<br />

Folge 121: <strong>Spice</strong> - Gewürztuning?<br />

Die neuesten Infos über das famose<br />

<strong>Spice</strong> sind inzwischen raus. Wir<br />

fassen mit Steffen Geyer die letzten<br />

Meldungen vom Dezember kurz zusammen.<br />

Mehr dazu auf:<br />

www.HanfJournal.de oder<br />

www.usualredant.de<br />

Wir wünschen exzessives Interesse!<br />

Folge 122: D-Flame im Interview<br />

Der Frankfurter Feuerwehrmann D-<br />

Flame beehrt uns im Büro und erzählt<br />

über sein neues Album „Stress“,<br />

freut sich mit Obama und spricht klare<br />

Worte zum Thema Cannabis<br />

- stay flamed!<br />

www.dflame.de<br />

Diskutieren? www.hanfjournal.de/forum >><br />

Voll unter Strom und hyperaktiv, schau‘ rein!<br />

Verreisen? www.cannabis-cafe.info<br />

Glotzen? www.hanfjournal.de/exzessiv<br />

Lesen? www.hanfjournal.de<br />

Polen? www.spliff.pl<br />

Tschechien? www.konoptikum.cz<br />

Du möchtest deinen eigenen Film? Check uns aus<br />

und schreib uns einfach: film@exzessiv.tv<br />

Feuer auf Sabine Bätzing<br />

Beitrag von Hans Cousto<br />

Sabine Bätzing ist Schirmherrin der<br />

dümmsten Kampagne des Jahres<br />

Nach der Veröffentlichung der neuen Zahlen zur „Drogenaffinität Jugendlicher in Deutschland“ der<br />

Bundeszentrale für Gesundheit Mitte November 2008 sagte Sabine Bätzing, die Drogenbeauftragte des<br />

Bundes: „Die Zahlen zeigen, dass wir unsere Ziele beim Tabak-, Alkohol- und Cannabiskonsum im Wesentlichen<br />

erreicht haben.“<br />

Wenige Wochen später, als die Polizei vor dem Komasaufen<br />

und vor der damit einhergehenden Gewalt warnte<br />

und die Kampagne „Stay Gold“ mit dem Slogan „Don’t drink<br />

too much – Stay Gold“ vorstellte, meinte Sabine Bätzing: „Der<br />

Trend zum exzessiven Trinken bei Jugendlichen ist weiterhin<br />

ungebrochen. Jeder fünfte Jugendliche betrinkt sich mindestens<br />

einmal im Monat mit mindestens fünf oder mehr Gläsern<br />

Alkohol. Häufig folgen diesem Rauschtrinken Gewalttaten.<br />

Daher unterstütze ich die Kampagne der Polizei gegen das<br />

Rauschtrinken gerne durch meine Schirmherrschaft.“ Also<br />

wurden wohl die „Die Ziele beim Alkoholkonsum im Wesentlichen“<br />

nicht erreicht, wie wenige Wochen zuvor von Sabine<br />

Bätzing behauptet wurde. Zudem handelt es sich bei der Kampagne<br />

„Stay Gold“ um die dümmste Kampagne des Jahres, da<br />

der Slogan „Don’t drink too much – Stay Gold“ für die meisten<br />

völlig unverständlich ist.<br />

Jugendliche oft betrunken<br />

Alkohol ist bei den Heranwachsenden das am weitesten verbreitete<br />

Suchtmittel. Bei den 12- bis 17-Jährigen tranken 2008<br />

noch 17,4 Prozent regelmäßig Alkohol, 2004 waren es 21,2<br />

Prozent. Obwohl der größte Teil der 12- bis 17-Jährigen nach<br />

dem Jugendschutzgesetz eigentlich gar keinen Alkohol trinken<br />

dürfte, tranken im Jahr 2008 etwa 20 Prozent von ihnen<br />

im vergangenen Monat mindestens bei einer Gelegenheit fünf<br />

oder sogar mehr Gläser Alkohol. Dieser Trend zum exzessiven<br />

Trinken, das sog. „Binge Drinking“, ist weiterhin ungebrochen.<br />

2004 lag der Anteil der exzessiv trinkenden Jugendlichen bei<br />

23 Prozent.<br />

Stay Gold<br />

„Don’t drink too much – Stay Gold“ heißt der Slogan der neuen<br />

Kampagne gegen exzessiven Alkoholkonsum und Gewalt,<br />

die am 5. Dezember von Jörg Schönbohm, dem Vorsitzenden<br />

#91 +7<br />

der Innenministerkonferenz und Innenminister des Landes<br />

Brandenburg, der Drogenbeauftragten der Bundesregierung,<br />

Sabine Bätzing MdB, und dem Vorsitzenden der Polizeilichen<br />

Kriminalprävention der Länder und des Bundes, dem Landespolizeipräsidenten<br />

von Baden-Württemberg, Erwin Hetger, gestartet<br />

wurde.<br />

Einprägsame Motive zeigen die Schattenseiten des exzessiven<br />

Alkoholkonsums und führen jungen Menschen vor Augen,<br />

dass Trinken alles andere als „cool“ ist. In Anzeigen, auf<br />

Plakaten und Kampagnen-Bierdeckeln, mit Aktionsspots auf<br />

der Homepage www.staygold.eu sowie mit Unterstützung<br />

prominenter Sportler warnen die Polizei und ihre Partner Heranwachsende<br />

vor den Folgen des Komasaufens. Immer mehr<br />

Kinder und Jugendliche werden in Deutschland aufgrund Alkoholmissbrauchs<br />

stationär im Krankenhaus behandelt. Waren<br />

es im Jahr 2000 noch 9.500 Betroffene im Alter von zehn bis 19<br />

Jahren, die mit der Diagnose einer akuten Alkoholvergiftung<br />

eingeliefert wurden, so verdoppelte sich die Zahl bis ins Jahr<br />

2006 auf 19.500 Fälle. Der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS)<br />

zufolge wurde im Jahr 2007 nahezu jede dritte Gewalttat unter<br />

Alkoholeinfluss begangen. Zudem standen bei mehr als 60 Prozent<br />

der Widerstandsdelikte (2007: 16.669 von 26.436 Fällen)<br />

die Tatverdächtigen unter Alkoholeinfluss.<br />

Plädiert wird für einen maßvollen Umgang mit Alkohol – entsprechend<br />

dem Motto „Don’t drink too much – Stay Gold“<br />

fordert die Kampagne junge Menschen auf, nicht zu viel zu<br />

trinken und sich so selbst treu zu bleiben. Zielgruppe sind<br />

17- bis 19-Jährige. Gegen das „Komasaufen“ geht die Polizei<br />

jetzt erstmals mit einer bundesweiten Kampagne vor, die das<br />

Zusammenspiel von Alkohol und Gewalt thematisiert. Die abschreckenden<br />

Motive von Betrunkenen, die auf Bierdeckeln,<br />

Plakaten und in Internet-Spots zu sehen sind, sollen junge<br />

>>> Weiter nächste Seite


#91 #74+7<br />

3<br />

news<br />

Bayern verfolgt<br />

Coffeeshopbesitzer<br />

Freiheitsstrafe für Betreiber<br />

eines niederländischen Coffeeshops<br />

verhängt<br />

In den Niederlanden ist der Verkauf<br />

von Cannabisprodukten zwar<br />

toleriert, trotzdem ist es aufgrund der<br />

gesetzlichen Lage dort nicht möglich,<br />

einen Steuernachweis für das<br />

verkaufte Gras zu erhalten. Und das<br />

obwohl die Besitzer der Coffeeshops<br />

Steuern für das verkaufte Weed bezahlen.<br />

Das heißt dann: „Kaffee, der<br />

nicht getrunken wurde.“<br />

So sind die erzielten Gewinne bei<br />

dem halb-legalen Geschäft offiziell<br />

völlig illegal. Das interessiert in den<br />

Niederlanden jedoch niemanden, so<br />

lange sich Coffeeshopbetreiber an<br />

die erwähnten ungeschriebenen Regeln<br />

halten.<br />

Der Besitzer eines solchen Geschäftes<br />

wollte sich ein Haus in der<br />

Türkei kaufen und fuhr zu diesem<br />

Zwecke mit dem Geld für den Hauskauf<br />

durch Bayern. Wie dort üblich<br />

wurde er wohl aufgrund seines niederländischen<br />

Kennzeichens angehalten,<br />

durchsucht und aufgrund des<br />

mitgeführten Bargelds in Höhe von<br />

240.000 € verhaftet.<br />

Leute zum Nachdenken über die Folgen exzessiven Alkoholgenusses<br />

bringen.<br />

Als Vorbilder für die Spots hat die Polizei junge Sportler wie<br />

die Fünfkampf-Olympiasiegerin Lena Schöneborn, den Bundesliga-Toptorjäger<br />

Vedad Ibisevic und Per Mertesacker von<br />

Werder Bremen gewinnen können. Die Spots werden auf Internetplattformen<br />

wie SchülerVZ oder MyVideo geschaltet. Die<br />

Bierdeckel, die 1,5 Millionen Mal gedruckt wurden, sind an allen<br />

Polizeidienstellen erhältlich.<br />

Völlig unverständliche Kampagne<br />

Viele Menschen können mit der Botschaft „Don‘t drink too<br />

much – Stay Gold“ nichts anfangen respektive verstehen dieselbe<br />

nicht. Deshalb schauen sie in Online-Lexika nach. Eines<br />

der bekanntesten dieser Lexika ist das Wörterbuch LEO. Dieses<br />

vefügt auch über ein Forum. Dort findet man zahlreiche Kommentare<br />

zum besagten Spruch. Von „Motto total bescheuert“<br />

über „Wer denkt sich sowas aus? Welche Drogen und wieviel<br />

davon muss ich nehmen, um es zu verstehen? Wieso kriegen<br />

Nun wurde der Mann vom Amtsgericht<br />

Passau dann zu einer Freiheitsstrafe<br />

sowie einer Einbehaltung von<br />

50 Prozent des Geldes verurteilt.<br />

Marokko erwägt<br />

Entkriminalisierung<br />

Endlich ist das Thema Hanflegalisierung<br />

auch im Hascherzeugerland<br />

Nummer eins angekommen.<br />

Einflussreiche und wichtige Persönlickeiten<br />

des Landes fordern die UN<br />

zum Umdenken auf. Der Chef der<br />

Zoll- und Migrationsbehörde Khalid<br />

Menschen, die sich sowas ausdenken, da auch noch Geld fuer?“<br />

bis zu verständlichen Alternativen in Deutsch zum Motto „Stay<br />

Gold“ wie „Sei schlau, nicht blau“ kann man dort viele intelligente<br />

Bemerkungen nachlesen.<br />

Zudem steht der Vorwurf von Schleichwerbung im Raum:<br />

Beck‘s Biere: Die Großbrauerei Beck & Co. wartet auf mit Joe<br />

Cocker, Online-Games, Fußball- Bundesliga, Formel 1 sowie<br />

einem Online-Shop. (Text zu Treffer 1 bei Google zum Suchbegriff<br />

„Becks Gold“). Der Vorwurf von Schleichwerbung scheint<br />

nicht ganz unbegründet zu sein, denn die Deutsche Fußball<br />

Liga (DFL) und der Deutsche Fußballbund (DFB) werben mit<br />

ihren prominenten Gesichtern wie den Fußballern Per Mertesacker<br />

und Vedad Ibisevic für die Kampagne „Stay Gold“. Und<br />

„Becks Gold“ steht bei Biertrinkern nicht gerade hoch im Kurs<br />

und könnte eine Schleichwerbung gut gebrauchen, wie man diversen<br />

Beiträgen aus Foren (Biertest Online) entnehmen kann.<br />

Sabine Bätzing scheint somit nicht nur Schirmherrin der<br />

dümmsten Kampagne des Jahres zu sein, sondern vermutlich<br />

Zerouali, der Vorsitzende des Verbandes<br />

zur Wahrung der Menschenrechte<br />

der Rif Region Chakib Al<br />

Khayari, Pr. Mohamed Hmamouchi,<br />

Leiter des nationalen Institus für Medizinalpflanzen<br />

sowie der Direktor der<br />

Agentur „Entwicklung und Promotion<br />

Nordmarokkos“ und der anerkannte<br />

Forscher Abderrahman Merzouki plädieren<br />

für eine Freigabe des Anbaus<br />

für den „nationalen“ Bedarf, um den<br />

Haschischexport einzudämmen.<br />

Programme, die das totale Anbauverbot<br />

fördern, seien einerseits seit<br />

30 Jahren immer wieder gescheitert,<br />

anderseits werde bei diesen Programmen<br />

nicht die kulturelle Stellen-<br />

wert beachtet, den die Hanfpflanze<br />

in der nordmarokkanischen Gesellschaft<br />

habe.<br />

THC-Fingerprints à la<br />

Schäuble<br />

Unachtsam liegengelassene Fingerabdrücke<br />

könnten auch bald<br />

Aufschluss darüber geben, ob und<br />

welche Drogen Tatverdächtige konsumiert<br />

haben.<br />

Fingerabdrücke enthalten immer<br />

Schweiß und so könnten zukünftig<br />

Bestandteile und Abbauprodukte von<br />

Drogen nachgewiesen werden.<br />

SCHREIE EINES CANNABIS GESUNDHEITSIRRLÄUFERS<br />

2. Tag<br />

Die Nacht über miserabel geschlafen. Den<br />

Morgen mit (inzwischen) drei verschiedenen<br />

Salben auf den dunkel geröteten Augen<br />

eingeläutet. Dann Mittelstrahlurin abgegeben.<br />

Puls messen lassen (76) und Blutdruckkontrolle<br />

(115/85). Gewicht überprüft (6 Kilo in den<br />

vergangenen 5 Wochen verloren) und jede<br />

Menge Blut für jede Menge unterschiedlicher<br />

Tests abgezapft bekommen. Danach Foto-Dokumentation<br />

des verschwollenen Gesichts.<br />

Gegen 10 Uhr inhaliere ich erstmals einige wenige Züge<br />

eines dünnen, selbstgedrehten Spliffs. Nicht mehr als eine lächerliche<br />

Kleinstmenge, welche unter jeden Fingernagel passen<br />

würde und dennoch strikt außerhalb des Klinikgeländes<br />

verdampft werden muss, weil innerhalb ein absolutes Rauchverbot<br />

herrscht. Für Cannabis sowieso, obwohl es im Begrüßungsprospekt<br />

der Nordseeklinik heißt: „Wir bekennen uns<br />

zur besonderen Mitverantwortung für Umwelt und Natur“.<br />

Mich interessiert derweil vielmehr, ob Krankenhäuser jemals<br />

die Natursubstanz Cannabis zur Behandlung von Siechen<br />

und Leidenden einsetzen werden. Die entzündungshemmenden<br />

Eigenschaften der Cannabinoide könnten gerade in<br />

der Dermatologie nachhaltige Ergebnisse und Verbesserungen<br />

krankhafter Hautveränderungen bringen, wenn der politisch<br />

>>> Fortsetzung von Seite 2 - Feuer auf Sabine Bätzing<br />

absichtlich fehlgeleitete Irrläufer Cannabis-Gesundheit schon<br />

bald eine parteiübergreifende Korrektur seines Hürdenlaufes<br />

erführe.<br />

Zurück in meinem Zimmer mache ich mir erneut kühlende<br />

Schwarztee-Kompressen.<br />

Das Jucken und Brennen ist inzwischen fast unerträglich. Alles<br />

Reiben und Kratzen der betroffenen Stellen scheint die Sache<br />

noch zu verschlimmern; die diversen Salben und Cremes<br />

bringen überhaupt nichts. Keine Kühlung, keine Abschwellung,<br />

keiner Verminderung des Brennens. Null. Wegen der<br />

übel aussehenden Hautrötungen um die Augen herum nehme<br />

ich sämtliche Mahlzeiten wie ein Eremit in meinem Krankenzimmer<br />

ein, weil ich im Speisesaal von den übrigen Patienten<br />

nicht dauernd angestarrt - oder gar gefragt werden möchte, ob<br />

ich an unkontrollierbaren Heulattacken leide.<br />

So wie gestern Nacht das Baby, dessen durchdringende Schreie<br />

den passenden akustischen Rahmen für meinen zweiten Kliniktag<br />

lieferten.<br />

3. Tag<br />

Wichtigster Tagestermin um Punkt 12 Uhr beim Klinikchef<br />

Prof. Dr. H., der mich auf meine Verhandlungsfähigkeit<br />

in Sachen anstehender Berufung (Selbstanzeige wg.<br />

Cannabis als Medizin) untersuchen soll. Im Vorwege habe ich<br />

(Fortsetzung von Ausgabe 12/08)<br />

im Internet gelesen, dass der Professor bereits über Interferon<br />

gamma publiziert hat, also fachlich nicht unbeleckt sein dürfte<br />

in antiviralen Behandlungen. Eher unwahrscheinlich scheint,<br />

dass er im Gegenzug darüber gelesen hat, was ich aus Patientensicht<br />

alles zur medizinischen Verwendung von Cannabis<br />

geschrieben und veröffentlicht habe.<br />

Der dritte Tag beginnt mit der üblichen Routine: Blutdruckmessen<br />

und Puls. „Alles okay!“ Danach ist Oberarzt-Visite, in<br />

der man mir zu verstehen gibt, dass ich nur noch diese Woche<br />

in der Klinik behandelt werde und weitere Maßnahmen poststationär<br />

stattfinden müssen. Was die eigentliche allergische<br />

Reaktion an Augen, Gesicht und Hals ausgelöst hat, steht zur<br />

Visitezeit noch immer nicht eindeutig fest, aber ein 20minütiger<br />

Allergie-Test auf etwa 15 unterschiedliche Stoffe weist am<br />

späteren Vormittag aus, dass ich laut vorliegendem Ergebnis<br />

mit körperlicher Abwehr auf „Kräuter“ reagiere. Meine Nachfragen,<br />

„Küchenkräuter? Feldkräuter? Gartenkräuter? Heilkräuter?“<br />

bleiben von der jungen Assistenzärztin unter mehrfachem<br />

Achselzucken unbeantwortet. Wenn sie mir - ebenso<br />

wenig wie alle anderen Ärzte auch - nicht beantworten kann,<br />

ob mich mein Cannabisgebrauch grundsätzlich kranker oder<br />

doch ursächlich gesünder macht, wen sollte ich dann noch guten<br />

Willens befragen können – außer mich selbst?<br />

>>> Weiter in der nächsten Ausgabe<br />

auch Steigbügelhalterin einer 125.000 Euro teuren Schleichwerbungskampagne,<br />

die vom Bund und den Ländern bezahlt<br />

wird.<br />

Weblinks<br />

Kampagne „Stay Gold“<br />

www.staygold.eu<br />

Beck‘s<br />

www.becks.de<br />

Weitere Goldbiere<br />

www.bundesbierschutz.eu/Goldbier.htm<br />

Oder doch<br />

Hanfbier von der „Hanf Gold Brauerei“ in Monaco<br />

www.bill-group.de/museum/hanf/index.htm<br />

Leo Wörterbuch (Englisch-Deutsch; stay gold)<br />

http://dict.leo.org/


4<br />

Der bloße Konsum von Cannabis<br />

ist in Deutschland nicht strafbar.<br />

Neue Serie<br />

Diese Fragen stellen<br />

sich für jede pharmakologisch<br />

wirksame Substanz, für jedes Gift,<br />

für jedes Medikament und jeden wichtigen<br />

Nahrungsbestandteil. Sie werden durch die<br />

so genannte Pharmakokinetik einer Substanz,<br />

durch die Bewegung der Substanz durch den<br />

Körper beschrieben, durch seine Aufnahme,<br />

Verteilung, Verstoffwechselung und Ausscheidung.<br />

Wie viel THC erreicht den Blutkreislauf?<br />

Ebenso bedeutet der Konsum nicht<br />

automatisch auch Besitz. Es gibt unzählige<br />

Gerichtsurteile, die das belegen.<br />

Besucher eines niederländischen<br />

Coffeeshops müssen nicht zwangsläufig<br />

Gras gekauft haben, um stoned<br />

nach Deutschland zurückzukehren.<br />

Schließlich gibt es sicherlich auch<br />

nette Niederländer, die einen gerne<br />

mal an der Tüte ziehen lassen.<br />

Die Polizei in Viersen sieht das Ganze<br />

ein wenig anders und geht seit<br />

einiger Zeit auf Kifferjagd. Sie verschwendet<br />

unter dem Deckmantel<br />

der „Reinhaltung des Kreises“ so<br />

Steuergelder, ein Verfahren aufgrund<br />

des bloßen Konsums gab es bis dato<br />

nicht und wird es nach der momentanen<br />

Rechtslage auch kaum geben.<br />

Trotzdem erweckt die Viersener Polizei<br />

mit ihrem „Kifferflyer“ den Eindruck,<br />

als hätten sich die Gesetze auf<br />

einmal geändert.<br />

Besonders der Satz „Wer in einem<br />

Coffeeshop Drogen besitzt oder kon-<br />

Wie bei vielen anderen Substanzen unterscheidet sich auch<br />

bei THC die Pharmakokinetik in Abhängigkeit von der Art der<br />

Aufnahme. Beim THC sind dies im Wesentlichen die Inhalation<br />

(rauchen, verdampfen) und die orale Aufnahme (essen, trinken).<br />

Die Aufnahme über die Haut, die Mundschleimhaut, die<br />

Bindehaut der Augen und den Enddarm (Suppositorien) spielen<br />

bei der Verwendung von Cannabis im Freizeitbereich keine<br />

relevante Rolle, sind jedoch möglicherweise im medizinischen<br />

Bereich interessant.<br />

Beim Rauchen ist THC innerhalb weniger Sekunden nach dem<br />

ersten Zug im Blut nachweisbar mit maximalen Blutkonzentrationen<br />

etwa fünf Minuten nach Beginn des Rauchens. Etwa<br />

10 bis 35 Prozent des THC einer Cannabiszigarette erreicht die<br />

Blutbahn. Gewohnheitsmäßige Konsumenten erzielten in Untersuchungen<br />

durchschnittlich eine bessere Ausbeute als unerfahrene<br />

Cannabisraucher. Diese Ausbeute wird durch die Tiefe<br />

des Einatmens, die Zugdauer und die Länge des Anhaltens<br />

der Luft beeinflusst. Verluste entstehen durch die Zerstörung<br />

eines Teils des THC durch Verbrennung, durch Seitenströme<br />

und durch eine unvollständige Aufnahme von THC durch<br />

die Schleimhaut der Atemwege. Etwa 30 Prozent geht durch<br />

Verbrennung verloren, und in einem Test mit einem Vaporizer<br />

sumiert, macht sich strafbar und wird<br />

auf deutscher Seite angezeigt,“ ist<br />

sehr bedenklich. Denn: Wer in den<br />

Niederlanden besitzt, macht sich theoretisch<br />

auch in Deutschland strafbar.<br />

Wer aber nur konsumiert, tut das<br />

sicher nicht.<br />

Deshalb haben wir einmal bei der Polizeipressestelle<br />

in Viersen angefragt<br />

und eine doch recht(lich) seltsam anmutende<br />

Antwort erhalten:<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

auf ihrer Internetseite steht folgende<br />

Meldung:<br />

„Wer in einem Coffeeshop kifft, muss<br />

mit einem Strafverfahren der deutschen<br />

Justiz rechnen.“ und „Der Erwerb<br />

und Besitz von Rauschgift ist<br />

strafbar. Das gilt auch für den Erwerb<br />

und Besitz von Rauschgift zum Beispiel<br />

in den Niederlanden.“<br />

[...] Der deutsche Gesetzgeber unterscheidet<br />

dezidiert zwischen Konsum,<br />

Erwerb und Besitz. [...] Aber: Ist der<br />

Was geschieht mit THC im Körper? (1)<br />

wurde festgestellt, festgestellt, dass durchschnittlich durchschnittlich etwa 35 Prozent des<br />

Inhalierten THC sofort wiederausgeatmet wurde.<br />

Bei der oralen Aufnahme (essen, trinken) ist die Aufnahme<br />

langsam und unsicher. Maximale THC-Blutkonzentrationen<br />

werden im Allgemeinen nach 60 bis 120 Minuten festgestellt.<br />

Ein Teil des THC wird durch die Magensäure abgebaut, der<br />

größte Teil wird jedoch im oberen Magendarmbereich aufgenommen<br />

und gelangt über die Pfortader in die Leber. In der Leber<br />

wird der größte Teil des THC gleich abgebaut, sodass nur 4<br />

bis 12 Prozent des THC in den gesamten Blutkreislauf gelangen.<br />

Ein Teil der Abbauprodukte von THC wirkt allerdings ähnlich<br />

wie THC und trägt zur Gesamtwirkung bei. Dies gilt vor allem<br />

für das Abbauprodukt 11-Hydroxy-THC (11-OH-THC).<br />

Wie viel THC erreicht das Gehirn und andere Organe?<br />

Etwa 90 Prozent des THC befindet sich nach der Aufnahme<br />

im wässrigen Anteil des Blutes, im so genannten Blutserum.<br />

THC ist dort überwiegend an Proteine gebunden und fließt so<br />

durch die Blutgefäße. Es gibt nur wenig „freies THC“ im Blut,<br />

da THC nicht gut wasserlöslich ist.<br />

Wegen dieser schlechten Wasserlöslichkeit, jedoch guten Fettlöslichkeit,<br />

verändert sich relativ schnell das Verhältnis zwischen<br />

der THC-Konzentration im Blut und der THC-Konzentration<br />

in anderen Körpergeweben, insbesondere fettreichen<br />

Konsum von Cannabis auf holländischen<br />

Staatsgebiet für deutsche<br />

Staatsürger, so wie in Ihrem Internetauftritt<br />

erwähnt, strafbar, sofern kein<br />

Cannabis erworben oder mitgeführt<br />

wird?<br />

Für eine Antwort danke ich Voraus<br />

recht herzlich<br />

mit freundlichen Grüßen<br />

Michael Knodt<br />

C.v.D.<br />

Hanf Journal<br />

Sehr geehrter Herr Knodt,<br />

Ihre Anfrage beantworte ich wie<br />

folgt:<br />

Es ist richtig, dass der „bloße“ Konsum<br />

illegaler Drogen nicht mit Strafe<br />

bedroht ist. Lebensrealität ist es,<br />

dass man, um konsumieren zu können,<br />

grundsätzlich vorher auch illegale<br />

Drogen besessen haben muss.<br />

Ein vorheriger Erwerb in den Niederlanden<br />

oder die Einfuhr von BTM aus<br />

den Niederlanden nach Deutschland<br />

sind für die Strafbarkeit nicht erforder-<br />

lich. Der Vorwurf einer Straftat und<br />

damit die zwingend vorgeschriebene<br />

Erstattung einer Strafanzeige erfolgt<br />

folglich in allen Fällen, in denen Anhaltspunkte<br />

dafür vorliegen, dass der<br />

Kontrollierte zuvor in den Niederlanden<br />

illegale Drogen besessen hat.<br />

In unserem Internetartikel sind auch<br />

im Hinblick auf den Besitz kleiner<br />

Mengen (z.B. ein Joint) im Coffeeshop<br />

in den Niederlanden die strafrechtlichen<br />

Folgen publiziert.<br />

Die Sprachwahl z.B. „Kiffen“ haben<br />

wir in unserem begleitenden Presseartikel<br />

transparent gemacht, den ich<br />

zu Ihrer gefälligen Kenntnisnahme<br />

beifüge.<br />

Ich hoffe, Ihnen Ihre Fragen zu Ihrer<br />

Zufriedenheit beantwortet zu haben<br />

und verbleibe mit freundlichen Grüßen<br />

XXXXXXXXXX<br />

Mehr Infos:<br />

www.polizei-nrw.de/viersen/start/article/ek-drogenpfad.html<br />

In einer Reihe von drei aufeinanderfolgenden Beiträgen möchte ich die folgenden Fragen<br />

beantworten:<br />

#91 +7<br />

Dr. med. Franjo Grotenhermen<br />

Mitarbeiter des nova Institutes in Hürth bei Köln und Vorsitzender<br />

der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin<br />

(ACM).<br />

1. Wie viel THC erreicht den Blutkreislauf nach dem Rauchen oder Essen von Cannabisprodukten?<br />

2. Wie verteilt sich THC im Körper und wie viel THC erreicht dabei des Gehirn?<br />

3. Wie viel THC gelangt über die Plazenta zum Fetus und wie viel in die Brustmilch von stillenden Müttern?<br />

4. Wie verläuft die Konzentration von THC im Blut?<br />

5. Wie wird THC im Körper abgebaut und wie lange sind diese Abbauprodukte nachweisbar?<br />

6. Wie wird THC und seine Abbauprodukte im Stuhl und Urin ausgeschieden?<br />

7. Wie verlaufen die Wirkungen von THC im Verhältnis zum Verlauf der Konzentration im Blut?<br />

Geweben. THC dringt relativ schnell in gut durchblutete GeGewebe ein, darunter Leber, Herz, Lunge, Muskeln, Milz, Nieren<br />

und Plazenta.<br />

Nur etwa ein Prozent des THC, das intravenös gegeben, also<br />

vollständig aufgenommen wurde, befindet sich zum Zeitpunkt<br />

der maximalen psychischen Wirkungen im Gehirn. Diese relativ<br />

niedrige Konzentration im Gehirn beruht wahrscheinlich<br />

auf der starken Durchblutung des Gehirns, was THC relativ<br />

schnell ins Gehirn, aber auch schnell wieder heraus bringt. Es<br />

scheint so zu sein, dass das THC-Abbauprodukt 11-Hydroxy-<br />

THC schneller ins Gehirn eindringt und höhere Konzentrationen<br />

erzielt als THC selbst. Da 11-Hydroxy-THC ebenfalls psychoaktiv<br />

ist und bei der oralen Aufnahme (essen, trinken) in<br />

einem größeren Umfang in der Leber gebildet wird als bei der<br />

Inhalation, ist anzunehmen, dass dieses Abbauprodukt, insbesondere<br />

bei der oralen Aufnahme, erheblich zu den THC-Wirkungen<br />

beiträgt.<br />

Danach reichert sich THC und seine Abbauprodukte in weniger<br />

gut durchbluteten Geweben und schließlich im Körperfett<br />

an. Die genaue Zusammensetzung des Materials, das im Fett<br />

angereichert wird, ist unbekannt. Darunter befinden sich unverändertes<br />

THC und seine Abbauprodukte, zum Teil in chemischen<br />

Verbindungen mit Fettsäuren.<br />

Fortsetzung in der nächsten Ausgabe


#91 +7 5<br />

guerilla growing<br />

Den Bericht über Henks Low-Budget Siebung konntet ihr schon in unserer<br />

Novemberausgabe ‘08 lesen, endlich hat uns Henk auch den dazugehörigen<br />

Growbericht geliefert.<br />

Unser niederländischer Freund hat wie immer neun Pflänzchen<br />

zusammen mit seinem Kumpel Manne Koslowski<br />

betreut. In den Niederlanden sind fünf Graspflanzen pro Kopf<br />

toleriert und so müssen die beiden auch wenig Angst haben,<br />

dass ihr Hobby, in eine solch geringen Ausmaß betrieben, Ärger<br />

mit der niederländischen Polizei nach sich zieht.<br />

Wie immer haben unsere erfahrenen Grower nebenbei ein<br />

paar Dinge getestet, die sie vorher noch nicht kannten. Bei diesem<br />

Durchgang haben Henk und Manne einen neuen Dünger<br />

ausprobiert und seine Box mit einer Klimasteuerung ausgestattet.<br />

Sein Set-Up:<br />

Box:<br />

Homebox S 80x80x160cm<br />

Beleuchtung:<br />

1x 250 Watt NDL mit Spudnik-Reflektor<br />

Abluft:<br />

180m³ Rohreinschubventilator mit passendem Aktivkohlefilter<br />

und Klimacontroller ( Temperatur)<br />

1 Klimacontroller (temperaturabhängig, zwei Geschwindigkeiten)<br />

Medium:<br />

Coco- Perlite Gemisch (80/20) in 4 Liter Töpfen<br />

Wasser:<br />

Mischung aus Leitungs- und Osmosewasser<br />

(Ec-Wert: 0,3 mS)<br />

Dünger:<br />

Grow-Micro-Bloom Vollprogramm von Advanced Nutrients<br />

Ec-Wert der Nährlösung in der Blütephase:<br />

1,4- 2,5 mS. In der letzten Woche < 0,4 mS.<br />

pH wert:<br />

Anfangs 6,0. Kontinuierliche Senkung bis auf 5,5 in der<br />

Endblüte<br />

Sorte:<br />

8 x New York Diesel + 1 x unknown<br />

Um eine optimal Nährstoffversorgung zu gewährleisten, hatte<br />

Manne seinen Growgenossen überredet, eine Osmoseanlage<br />

zu kaufen, da das Leitungswasser in Amsterdam einen sehr hohen<br />

Ec-Wert hat. Das sollte sich später dann positiv im Ertrag<br />

niederschlagen. Die beiden haben uns berichtet, dass die Qualität<br />

der Stecklinge, die sie im Shop gekauft hatten , bei diesem<br />

Durchgang in Puncto Bewurzelung sehr zu wünschen übrig<br />

ließ. So musste er die Kleinen erst einmal hochpeppeln, nicht<br />

zuletzt dank der Zugabe von nützlichen Pilzen und Bakterien<br />

haben sie sich dann wohl relativ schnell erholt. Trotzdem bedeutet<br />

die anfänglich kümmerliche Entwicklung ungefähr zehn<br />

Tage Zeitverlust oder anders ausgedrückt: Die beiden mussten<br />

ihre Ladies 14 anstatt nur vier bis fünf Tage in der vegetativen<br />

Phase lassen, bevor die Blüte eingeleitet wurde.<br />

Nachdem die Wurzel das Medium ganz durchwachsen hatten,<br />

wurde die Blüte durch die verkürzte Beleuchtungsphase<br />

von 12 Stunden /Tag eingeleitet. Henk und Manne hielten sich<br />

genau an die Anweisungen des Düngerherstellers, die man einfach<br />

und individuell einstellbar unter http://www.advancednutrients.com/nutcalc3public/nutrient_calculator.html<br />

abrufen<br />

kann.<br />

Da Henk und Manne mit gutem Wasser gießen konnten, haben<br />

sie sich für das „Moderately Heavy Feeding“ Programm<br />

entschieden, bei dem der Ec- Wert von anfänglich 1,4 mS bis<br />

auf 2,5mS in der fünften Blühwoche gesteigert wird. In den<br />

letzten zwei bis drei Wochen wird er langsam wieder bis auf<br />

0,4mS gesenkt. Je besser das Ausgangswasser ist, um so optimaler<br />

kann man die Nährstofflösung anmischen und relativ<br />

Text: KIMO<br />

hohe Ec Werte „fahren“. Wasser, das von Anfang an Salze oder<br />

zu viel Kalk (Härtegrad, dH: < 14) enthält oder einen falschen<br />

pH- Wert hat, kann trotz ausreichender Menge an Nährstoffen<br />

ein Versorgungsproblem nach sich ziehen, weil die Zusammensetzung<br />

des (Leitungs)Wassers oft alles andere als gut ist. Das<br />

kann durch die Zugabe des besten Düngers nicht kompensiert<br />

werden.<br />

Grundregel:<br />

„Gutes“ (salzarmes und weiches) Wasser (Ec-Wert < 0,4 / dH <<br />

14) = Pflanze kann viel Dünger verstoffwechseln.<br />

„Schlechtes“ Wasser (salzreiches und/oder dH < 14): Pflanze<br />

kann nicht so viel Dünger verstoffwechseln. Bei solchem<br />

Ausgangswasser sollte über die Anschaffung einer Osmoseanlage<br />

nachgedacht werden. Den Härtegrad des Leitungswassers<br />

erfährt man vom örtlichen Wasserversorger.<br />

Gegossen haben Henk oder Manne alle zwei bis drei Tage, per<br />

Hand und mit einem „Drain“* von ungefähr 20 Prozent, damit<br />

sich im Medium keine Düngerreste ablagern. Alle zwei Wochen<br />

wurde einmal ganz auf eine Düngergabe verzichtet und dafür<br />

mit klarem Wasser, pH-Wert 5,8, gegossen. Ansonsten haben<br />

es die beiden wie immer einfach gehalten, Erwähnenswert ist<br />

noch, dass die Temperatur in der Box konstante 24 Grad betrug,<br />

obwohl die Raumtemperatur immer zwischen 17 und 24 Grad<br />

schwankte. Nach Mannes Meinung war das wohl der Verdienst<br />

der digitalen GSE-Klimasteuerung.<br />

Nach 60 Tagen konnte geerntet werden, das Ergebnis war in<br />

Sachen Gramm pro Watt eines der besten, die unsrer Freunde je<br />

ergärnert haben. Satte 250 Gramm New York Diesel und nochmal<br />

30 Gramm der „Großen Unbekannten“ machten die beiden<br />

nicht zu Unrecht ein wenig stolz, als sie uns den Bericht inklusive<br />

der Fotos auf NoMercy Weedcup im Dezember übergaben.<br />

Der Anbau von Hanf ist in Deutschland verboten. Dieser<br />

Artikel dient lediglich der Information und dokumentiert<br />

real existierende Zustände in den Niederlanden.<br />

Die Redaktion warnt vor Nachahmung.<br />

*als Drain wird die Nährlösung bezeichnet, die bei Verwendung<br />

von Cocsubstrat oder Steinwolle nach dem Gießen wieder<br />

aus dem Medium herauslaufen sollte. Das sollten ungefähr<br />

20 Prozent der Gesamtmenge sein. Werden den Mädels also 10<br />

Liter Nährlösung verabreicht, so sollten ungefähr zwei Liter<br />

wieder aus dem Medium herauslaufen. Gibt es hierfür keinen<br />

Auffangbehälter, so sollte dieser Drain auch nach dem Gießen<br />

mit einem Lappen aufgenommen werden, da sonst Staunässe<br />

und somit Wurzelfäule droht. Arbeitet man wie bei Erde ohne<br />

Drain, droht eine Versalzung des Mediums und somit eine<br />

Überdüngung der Lieblinge.


6<br />

wirtschaft<br />

www.hanfjournal.de<br />

Johannes Honecker<br />

Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht<br />

Badensche Straße 33<br />

D-10715 Berlin<br />

TEL (030) - 86 20 17 87<br />

FAX (030) - 86 20 17 86<br />

e-mail: anwalt.honecker@t-online.de<br />

#91 +7


#91 +7 7<br />

wirtschaft<br />

Vorbildlich für Kleingärtner:<br />

Das Tightpac hält dicht<br />

Für den Geschmack und die Qualität von selbstgezogenen Kräutern sind nicht nur die Sorte und die Art<br />

der Trocknung, sondern auch die anschließende Lagerung ausschlaggebend.<br />

Falsch gelagerte Kräuter verlieren<br />

schnell an Aroma und Geschmack<br />

oder nehmen im schlimmsten<br />

Fall Aromen des Behältnisses<br />

auf, in dem sie aufbewahrt werden.<br />

Deshalb sind Tüten oder ähnliche<br />

Behältnisse, die Weichmacher enthalten,<br />

für eine längere Aufbewahrung<br />

über längere Zeit hinweg ungeeignet.<br />

Optimal hierfür sind Boxen aus hartem Kunststoff, in denen<br />

sich zusätzlich ein Vakuum erzeugen lässt. So wie die Tightpac-Dosen,<br />

die seit kurzer Zeit bei der Grow In AG erhältlich<br />

sind. Das Tightpac gibt es in fünf verschiedenen Größen, von<br />

NoMercy<br />

Weedcup 08<br />

Qualität statt Masse<br />

Ehrlich gesagt waren wir den alljährliche stattfindenden<br />

Cannabiscup leid. Anfangs eine Veranstaltung der ganz<br />

besonderen Art, ist diese weltweit bekannte Ereignis zu einer<br />

Kommerz-Veranstaltung verkommen. Also waren wir froh,<br />

dass sich „Spees-Cees“ von NoMecry Supplies ein Herz gefasst<br />

und es gewagt hat, eine Art alternativen Cup zu veranstalten.<br />

Beim NoMercy Weedcup waren sowohl die „Profis“ der niederländischen<br />

Coffeeshopszene als auch kleine, private Grower<br />

aus ganz Europa aufgerufen, ihre Proben zu präsentieren.<br />

So erreichten wir am Abend des 13.Dezember voller froher<br />

Erwartung den Veranstaltungsort in der Wibaustraat, wo uns<br />

schon am Eingang bekannte Wohlgerüche erwarteten. Drinnen<br />

angekommen präsentierte sich die Veranstaltung als sehr gechilltes,<br />

fast familiäres Event. Neben Snacks, Drinks und der<br />

Weedverkostung per Vaporizer wurde Live-Musik vom “Langen<br />

Frans“, diversen Sound-Systems sowie ein sehr interessanter<br />

Vortrag zur Geschichte des Hanfs geboten.<br />

Den Höhepunkt des gelungenen Rahmenprogramms stellte<br />

natürlich die Preisverleihung dar. Als beste Outdoor-Sorte<br />

wählte die Jury, bestehend aus unabhängingen Hanfkennern<br />

(siehe Hanf Journal 12/08), Tayron mit „Double Fun“ auf den<br />

ersten Platz. Das beste Indoor Gras wurde vom De Dampkring<br />

mit „Mounts Cook“ eingeschickt, hier landeten Green House<br />

mit „Kings Kush“ auf Platz zwei und Sandra mit „NLX“<br />

auf Platz drei. Neben diesen Kategorien gab es dann auch<br />

120 ml bis 2,35 Liter, die alle eins gemeinsam haben: Sie halten<br />

richtig dicht.<br />

Durch den ausgeklügelten Verschluss wird die Luft bei jedem<br />

Schließen der Box aus dem Behältnis herausgedrückt<br />

und die Kräuter werden so automatisch luftdicht verschlossen.<br />

Das Tightpac ist in schwarz oder auch transparent<br />

erhältlich und kann im Ladengeschäft von Grow In in<br />

der Kaiserin-Augusta-Allee 29 in 10553 Berlin ab 8 Euro<br />

erworben werden. Händleranfragen an die Grow In AG in<br />

Berlin-Reinickendorf sind ausdrücklich erwünscht. Das<br />

Tightpac und alle anderen Neuheiten gibt es auch online,<br />

diskret und schnell unter:<br />

www.grow-in-berlin.de<br />

Der Dragonvap im Test<br />

Günstiger Take-Away-Vapo oder zahnloser Drache?<br />

Wir durften kurz vor Weihnachten einen der neuesten<br />

tragbaren Vaporizer, den Dragon Vap, testen.<br />

Das Gerät besticht durch sein sehr modernes Design sowie<br />

die handliche Größe mit nur 158 Gramm Gewicht. Der Vaporizer<br />

hat zudem eine sehr schöne Verpackung. Die Verarbeitung<br />

ist durchaus gut, was im Preisbereich um 80 € nicht selbstverständlich<br />

ist. Der Dragon Vap besteht aus einer 16 cm langen<br />

und 6 cm breiten aufklappbaren Gerät, dem Kopf mit Siebeinsatz<br />

und dem aufschraubbaren Schlauch der eine Länge von<br />

ca. 27cm aufweißt. Der Schlauch wird mit dem Kopf auf die<br />

Aufheizvorrichtung gesteckt- fertig ist der „On The Road“<br />

Vapo.<br />

Er ist leicht und mit wenigen Handgriffen zu bedienen. Das<br />

Befüllen des Kopfes sowie das Aufschrauben des Schlauches<br />

sind jedoch nichts für Grobmotoriker oder für Menschen, die<br />

alters- oder krankheitsbedingte Probleme mit unruhigen Händen<br />

haben.<br />

„Spezialkategorien“ für den freundlichsten Shop, den besten<br />

Hanf-Reporter oder den nettesten Großhändler.<br />

Nach der Preisverleihung gab es dann die Möglichkeit,<br />

verschiedenste Rauchgeräte zu testen und sich auf einer der<br />

zahlreich vorhandenen Sitz- und Liegegelegenheiten zu entspannen.<br />

Die Atmosphäre war die ganze Zeit über angenehm<br />

familiär und auch dem (legalisierungs)politischen Anspruch<br />

einer solchen Veranstaltung wurde der NoMercy Weedcup<br />

2008 gerecht, was man leider von den wenigsten Veranstaltungen<br />

dieser Art sagen kann. Als kleinen Kritikpunkt könnte man<br />

den Organisatoren rund um Spees noch für das nächste Jahr<br />

mitgeben, dass auch auf einem Kiffer Cup ein paar Schildchen<br />

oder Programminfos Not tun: wo kann ich das Weed testen?<br />

Wann ist die Preisverleihung? Welche Preise gibt’s? All diese<br />

Dinge sind, besonders nach der dritten Tüte, selbst schwer in<br />

Erfahrung zu bringen.<br />

Aber das wird sicher nächtes Jahr besser, wir freuen uns auf<br />

jeden Fall af einen NoMercy Weedcup 2009.<br />

In das Gerät ist ein herausnehmbarer, wieder befüllbarer Tank<br />

für Butangas integriert. Zum Gebrauch wird der obere Teil des<br />

Gerätes schräg hochgeklappt und durch Druck auf den Griff<br />

erwärmt die aus dem integrierten „Feuerzeug“ kommende<br />

Flamme den befüllten Kopf. Die in der Gebrauchsanweisung<br />

angegebene Aufwärmzeit von 15 -30 Sekunden entspricht<br />

nicht ganz den realen Gegebenheiten von ungefähr 50 bis 60<br />

Sekunden. Das Mundstück aus Glas macht den Dampf sehr<br />

angenehm im Geschmack und das Inhalat wird nicht zu heiß,<br />

wie es bei vielen Vaporizern der unteren Preiskategorie der<br />

Fall ist. Den weitaus größten Vorteil bei diesem Gerät bringt<br />

das integrierte „Feuerzeug“, wobei wir gemerkt haben, dass<br />

der vorhandene Butangastank sich recht schnell leert und man<br />

deshalb immer eine Nachfüllflasche zur Hand haben sollte.<br />

Alles im allem ein gutes Gerät, das in Puncto Bedienerfreundlichkeit<br />

und Gebrauchsanweisung ausbaufähig ist.<br />

Trotz kleinerer Kinderkrankheiten ist der Draogon Vap als<br />

transportables Gerät empfehlenswert.<br />

Hier gibt es den Dragon Vap:<br />

www.kayagrow.de<br />

www.dragonbong.ch


P<br />

Nackte Tatsachen<br />

Diese Daten erheben keinen Anspruch auf<br />

Korrektheit, da viele Faktoren bzgl. Wachstum<br />

und Wirkung variieren können, sondern sollen<br />

lediglich als Richtlinie dienen. Die Anzahl der<br />

Sterne spiegelt subjektive Eindrücke über<br />

Stärke, Geschmack und den allgemeinen<br />

Eindruck der Sorte wieder. Beim Effekt wird<br />

vor allem zwischen einem zelebralen High und<br />

einem physischen Stoned unterschieden.<br />

Super Skunk<br />

Indica/Sativa<br />

Holland Indoor/Outdoor<br />

7-8 Wochen<br />

Starkes Stoned ***<br />

K2<br />

Indica 70/Sativa 30<br />

Holland Indoor/Outdoor<br />

8 Wochen<br />

Gutes Stoned/High ***<br />

Bubble Gum<br />

Indica<br />

Holland Indoor/Outdoor<br />

8-9 Wochen<br />

Starkes Stoned ****<br />

Silver Haze<br />

Überwiegend Sativa<br />

Holland Indoor/Outdoor<br />

9-11 Wochen<br />

Starkes High/gutes Stoned ****<br />

Bio-Weed<br />

keine weiteren Angaben<br />

Durchschnittl. Stoned/High ***<br />

Crystal<br />

Indica/Sativa<br />

Holland Indoor/Outdoor<br />

6-9 Wochen<br />

Durchschnittl. Stoned/High **<br />

Amnesia Haze<br />

Indica 60/Sativa 40<br />

Indoor<br />

13 Wochen<br />

Starkes High/Stoned *****<br />

Holland’s Glory<br />

Indica<br />

Holland Indoor/Outdoor<br />

7-9 Wochen<br />

Gutes Stoned ***<br />

Moroccan Superpolm<br />

k.A.<br />

Marokko Outdoor<br />

k.A.<br />

Gutes Stoned ***<br />

Power Plant<br />

Überwiegend Sativa<br />

Südafrika Indoor/Outdoor<br />

8 Wochen<br />

Gutes High ***<br />

Royal Orange<br />

Überwiegend Indica<br />

Kalifornien, Holland Indoor/Outdoor<br />

8-10 Wochen<br />

Gutes Stoned/High ***<br />

#91 +7<br />

www.myspace.com/waldme1sta<br />

www.youtube.com/Waldme1sta<br />

Alle Fotos sind © Waldmeista<br />

Afghan<br />

Indica<br />

Afghanistan Indoor<br />

8-9 Wochen<br />

Starkes Stoned ***<br />

White Shark<br />

Überwiegend Indica<br />

Holland Indoor<br />

7-8 Wochen<br />

Mittelmässiges Stoned **<br />

Jack Herer<br />

Überwiegend Sativa<br />

Holland Indoor<br />

7-10 Wochen<br />

Gutes High ***


10<br />

cooltour<br />

Rolys Silberscheiben des Monats Januar<br />

BYM: Girls Watching Corner<br />

(unexpected audio productions)<br />

Seit Ende der 70er war er Bassist in<br />

verschiedenen Bands, gründete die<br />

mittlerweile legendäre New Wave-<br />

Band „Flucht Nach Vorn“ und spielte<br />

bei den „Toten Piloten“. Seit 1984<br />

Querbeet-DJ, kam er über Hip Hop<br />

und Happy Hardcore zu Jungle. Anfang<br />

der 90er gehörte er zu den ersten<br />

Machern illegaler Parties in Ost-Berlin<br />

(„Swamp“), veranstaltete in den ersten drei Locations des WMF<br />

Hip Hop und Ragga-Parties und spielte im Globus, Toaster<br />

und vielen anderen Clubs der Stadt. Seine mehrjährige, montägliche<br />

Drum’n’Bass-Reihe „Elektrolounge“ im Roten Salon<br />

wummert inzwischen im Icon weiter. Nach den Alben „Kurwa<br />

Galactica“ (1997) und „Love Is Faster Than Light“ (2000)<br />

unter dem Alias „Four Ears“ und seinem ersten Solo-Album<br />

„From That Monitor Inside“ (1998) überrascht BYM uns hier<br />

mit „Girls Watching Corner“ (Re-Release von 2003). Darauf<br />

werden unterschiedlichste, einflussreiche Stile mit prägnanten<br />

Samples zu bewusst abstrakt gehaltenen Soundscapes verwebt<br />

- sogar aus dem rhythmischen Quietschen einer Sprungfeder-<br />

Matratze macht er einen fetten Beat. Auch seine Leidenschaft<br />

für Asien bleibt nicht verborgen. Von seinen schön verspielten<br />

Klangcollagen habe ich vor allem bei „Creeping Blue“ und „I<br />

Scream“ meinen Spass. „Deepest Complexities“ dagegen hat<br />

etwas geheimnisvoll Verführerisches – mein Lieblingstrack.<br />

Zum kurios-relaxten Albumtitel meint BYM: „In Berlin-Zehlendorf,<br />

wo ich herkomme, gab es eine Wiese, auf der sich die<br />

Kids nach der Schule immer getroffen haben, zum Abhängen,<br />

Kiffen und Abchecken, wo am Abend Parties gehen. Ganz in<br />

der Nähe waren Barracks der US-Armee, die dort stationiert<br />

war. Wenn die G.I.’s mit ihren Bussen an der Wiese vorbeigefahren<br />

sind, haben sie immer den Mädels nachgeschaut. Deswegen<br />

hiess die Wiese irgendwann ‚Girls Watching Corner‘“.<br />

Davon amüsiert kann ich diesen skurril-spannenden Hörfilm<br />

hier jedem ans Herz legen, der Lust auf Unvorhersehbares und<br />

den Funk im Blut hat.<br />

www.myspace.com/bymski<br />

www.myspace.com/unexpectedaudioproductions<br />

Orchestra Poly-Rhythmo De Cotonou: The Vodoun Effect<br />

(analog africa)<br />

Der kulturelle und spirituelle Reichtum<br />

der traditionellen Musik Benins<br />

hatte einen enormen Einfluss auf die<br />

moderne Musik des Landes. Benin ist<br />

die Geburtsstadt der Vodoun Religion<br />

(im Westen besser bekannt als Voodoo)<br />

und gilt der Verehrung von ca. 250 heiligen<br />

Göttlichkeiten. Anthropologen<br />

und Musikwissenschaftler sind sich<br />

darüber einig, dass diese Religion die wichtigste „kulturelle<br />

Brücke” zwischen Afrika und all seinen Diasporas der Neuen<br />

Welt darstellt. Viele der komplexen Rhythmen hatten einen<br />

grossen Einfluss auf Blues, Jazz, kubanische und brasilianische<br />

Musik. Zwei Vodoun-Rhythmen dominierten die Musik von<br />

Orchestre Poly-Rythmo: Sato, ein traditioneller, energiegeladener<br />

Rhythmus, der durch eine 1,75m hohe, senkrecht stehende<br />

Trommel erzeugt wird und in Benin während alljährlicher<br />

Rituale zu Gedenken der Toten eingesetzt wird. Sakpata, ein<br />

Rhythmus, der der Heiligkeit gewidmet ist, soll die Menschen<br />

vor den Pocken schützen. Beide Rhythmen sind hier vertreten<br />

und gemixt mit Funk, Soul, Farfisa Sounds und psychedelischen<br />

Gitarrenklängen. Von 500 Titeln, die das Orchestre Poly-<br />

Rythmo de Cotonou zwischen 1970 und 1983 aufgenommen<br />

hat, hat Analog Africa Labelboss Samy Ben Redjeb hier 14 vergessene<br />

polyrhythmische Schätze aus dem Afrika der siebziger<br />

Jahre Songs liebevoll zusammengestellt, die „heimlich” aufgenommen<br />

wurden, während die Band bei kleineren Labels in<br />

und um Cotonou (Benins grösste Stadt) und in der Hauptstadt<br />

Porto Novo unter Vertrag war. Schön, dass diese ausserordentliche<br />

Musik am Leben erhalten wird.<br />

www.myspace.com/analogafrica<br />

www.analogafrica.com<br />

Kano: 140 Grime St.<br />

(bigger picture music)<br />

Nach dem lyrisch genialen „Home<br />

Sweet Home“ und dem poppigen<br />

„London Town“ meldet sich der gerade<br />

mal 23-jährige Brite mit jamaikanischen<br />

Wurzeln mit seinem dritten<br />

und bisher besten Album zurück. Bei<br />

seinem Label „Bigger Picture Music“<br />

geht es darum, ein größeres Bild zu<br />

sehen, weniger engstirnig zu handeln<br />

und neue Verfahrensweisen für Musikveröffentlichungen zu<br />

entdecken. Die erste Single „Hustler“ mit dem Berliner Rapper<br />

Marteria als Feature-Gast ist bereits erschienen, „140 Grime<br />

St.“ bezeichnet das Konzept hinter der Musik. „140 beats per<br />

minute ist das Tempo, ‚Grime‘ steht für die Atmosphäre und<br />

die Gemeinschaft, aus der ich stamme. ‚Street‘ bezieht sich<br />

auf den Ort, an dem ich aufgewachsen bin und auf die Leute,<br />

die ich erreichen will“, so Kano über sein Album, was in<br />

Ilford/London, im Schlafzimmer eines Freundes, aufgenommen<br />

wurde. Inspiriert von Wiley, der Heartless Crew und der<br />

kompletten Garage-Szene zählt bei Kano nur die Kreativität<br />

und Qualität, mit der das Ganze umgesetzt wird. Im Opener<br />

heisst es: „I’m moving out from 140 Grime Street, but you can<br />

come over this friday, I’m throwing a party.” Die musikalische<br />

Richtung des eigentlich als Mixtape geplanten Albums dürfte<br />

damit weitgehend geklärt sein. „Paper“ ist ein aggressiver<br />

Banger inklusive Hi-Hat-Lawinen und runtergepitchter Hook.<br />

Das klassisch-hektische „Anywhere We Go“ mit dem Bow E3-<br />

Veteranen Wiley erinnert an den Kano der Nasty-Crew-Ära,<br />

und auch Ghetto, Skepta und Mikey J liefern überzeugende<br />

Arbeiten ab. Eine ziemlich erfrischende Geschichte aus dem<br />

Londoner East End.<br />

www.myspace.com/kanorecordings<br />

www.140grimest.blogspot.com<br />

DVD-Special:<br />

Bangkok Dangerous<br />

(constantin-film)<br />

„Bangkok Dangerous“ ist das<br />

Remake eines Thai-Thrillers der<br />

erfolgreichen Regie-Brüder Pang,<br />

von dem sich Cage die Rechte gesichert<br />

hat. Doch sowohl Story und<br />

Handlung sind komplett anders,<br />

vor allem geradliniger und etwas<br />

temporeicher. Joe (Nicolas Cage)<br />

ist ein eiskalter Auftragskiller,<br />

bekannt dafür, seine Jobs mit äußerster<br />

Anonymität und höchster<br />

Präzision zu erledigen. In Bangkok<br />

soll er vier unbequeme Gegner von<br />

Gangsterboss Surat (Nirattisai Kaljaruek)<br />

töten. Er stellt den Kleinganoven<br />

Kong (Shahkrit Yamnarm),<br />

doch statt seinen Komplizen nach<br />

der Arbeit zu töten, bildet er ihn aus. Joe ist müde geworden,<br />

hinterfragt sein Geschäft und bricht mit seinen eigenen Regeln.<br />

#91 +7<br />

Roland Grieshammer<br />

Alles wird noch schlimmer, als er sich in eine stumme Apothekerin<br />

(Charlie Yeung) verliebt, aber gleichzeitig seine Aufträge<br />

zu Ende bringen muss. Während seine Auftraggeber sich bereits<br />

überlegen, wie sie ihn am Besten los werden, entdeckt Joe<br />

seine Menschlichkeit wieder. - „Bangkok Dangerous“ besitzt<br />

trotz einer hoch stilisierten Bildsprache eher einen europäischen<br />

Look als den eines Hollywood-Blockbusters. Die Mordaufträge<br />

sind professionell schnell und perfekt inszeniert, es<br />

wird spektakulärer und actionreicher bis sich im Finale dann<br />

auch die Hongkong-Wurzeln der Pang-Brüder zeigen. Ein absolut<br />

hochwertiges, tragisch-schönes Werk über Gewalt und<br />

Menschlichkeit, das man als Asia-Version von „Leon Der Profi“<br />

bezeichnen könnte.<br />

In Kooperation mit Constantin Film verlosen wir drei DVD-<br />

Exemplare der Neuverfilmung von „Bangkok Dangerous“.<br />

Schickt uns bis zum 31.01.2009 eine Mail mit dem<br />

Betreff „Bangkok Dangerous“ und eurer Postanschrift an<br />

gewinnen@hanfjournal.de - viel Glück!<br />

www.bangkok.film.de<br />

www.constantin-film.de


#91 +7 11<br />

cooltour<br />

Überleben mit Hartz IV<br />

Die Erde ist rund, in sieben Tagen erschaffen<br />

worden und ein Erwachsener braucht genau 351<br />

Euro zum Leben. Unsere Bundesregierung ist so<br />

gütig gegen den Wunsch des Standorts, ein Heidengeld<br />

auszugeben, um einer nutzlosen Spezies zu<br />

finanzieren, den ganzen Tag lethargisch abzuhängen,<br />

das Fernsehsofa zuzureiten und dabei gegen die<br />

soziale Verwahrlosung anzusaufen. Die Hartz IV-<br />

Nation! Zum Dank hissen wir die neue Staatsfahne:<br />

Das schmutzigweiße Geschirrtuch mit schwarz-brauner<br />

Borte.<br />

Regelsatz Nummer 1:<br />

Sollte der Regelsatz nicht ausreichen, ist nicht der Staat schuld!<br />

Denn billig leben ist so einfach. Mandy weiß schon lange, dass<br />

Parfüm günstiger ist als die entsprechende Menge Wasser.<br />

Mittlerweile bringt eine noch junge Generation von Dubheads<br />

frischen Wind nach Berlin. Ursprünglich aus<br />

Irland und dort als Politikjournalist tätig, hat sich der mittlerweile<br />

in Kreuzberg lebende Jah Seal durch seine Begeisterung<br />

für die UK Sound System- und Reggae-Kultur ein eigenes, sehr<br />

beeindruckendes Sound System aufgebaut. Die feine 10“ „Jah<br />

Soldier“ war schon ein wirkungsvoll instrumentierter Vorgeschmack.<br />

Reduziert produziert liegt in den ganzen Kompositionen<br />

genau darin auch das Potential - weniger ist mehr. Für<br />

die Dubs zeichnet sich Produzent und Schlagzeuger AlDubb<br />

verantwortlich, der im eigenen Planet Earth Studio seinen Teil<br />

dazu beiträgt, die klassische Roots- und Culture-Message zu<br />

verbreiten. Unterstützt wird Jah Seal von lokalen Musikern wie<br />

Bassist Samy Masoud und diversen Mitgliedern der Feueralarm<br />

oder 45 Band. Das<br />

Digital Roots Movement<br />

ist ein internationales<br />

Projekt, dass in Berlin<br />

roots-orientierte, digitale<br />

Musik produziert und<br />

aus Jah Seal, Tricky D,<br />

Supa DJ Dmitry, Aldubb,<br />

Mr Glue, Ati und Ras Perez<br />

besteht. AlDubb legt<br />

fast zeitgleich zum Jah<br />

Seal-Album seine „Dub<br />

Fil*s .02“ als 12 Inch vor.<br />

Bis auf „Soundwarriors<br />

Neuester Trend der prekarisierten Jugend:<br />

Beize ist geil! Viel geiler als normale<br />

Drogen! Hormonell aufgewühlte<br />

Unterschichts-Teenager wissen, dass<br />

Sex am günstigsten mit sich selbst,<br />

am zweitgünstigsten jedoch mit toten<br />

Hühnchen ist (ganzes Huhn sieben<br />

Euro – gekühlt wiederverwendbar bis<br />

es voll ist). Alte Deutsche können noch<br />

berichten, dass Bücher ein ausgezeichneter<br />

Brennstoff sind.<br />

„Das schmeckt super, aber hat jemand die Katze gesehen?“<br />

Der Kapitalismus isst seine Kinder. Doch wen essen wir?<br />

Sich von Hartz ernähren ist nicht so einfach - der Typ ist ein<br />

windiger Fuchs. Aber zum Glück ist der Erfinder der gleichnamigen<br />

Sozialhilfe zur Zeit nur auf Bewährung frei (Veruntreuung<br />

von Firmengeldern ;-), so dass man mit keiner starken<br />

Gegenwehr rechnen muss. Kannibalismus ist nämlich eine<br />

erstklassige Proteinquelle gegen Ende des Monats. Nervt sie<br />

das ständige Geficke und Gestreite von Nebenan? Na dann,<br />

auf ans Schlachterbeil! Wer die Mord und Totschlag-Nummer<br />

nicht mit seinem Karma vereinbaren kann, bekommt erstklassiges<br />

Aas auf dem Friedhof oder direkt im Altersheim („Ich<br />

schwöre, der war schon tot!“). Vegetarier können eine ausgegrabene<br />

Wurzel essen oder damit einen Fußgänger überfallen.<br />

What The Dub?<br />

Jah Seal & Aldubb<br />

Dub“ handelt es sich hier um reine Instrumentals mit ultratiefen<br />

Bässen.<br />

Mit „What The Funk Is Dubstep?“ veröffentlicht Aldubb auch<br />

eine 10“ EP (oder mp3-Download) mit drei Dubstep-Tunes.<br />

Der Titeltrack ist ein typischer midtempo Dubstep mit fettem<br />

Bass. „Unfair System“ ist ein Remix des Songs von Black Dillinger<br />

und Fitta Warri und basiert auf demselben Riddim wie<br />

„Soundwarriors Riddim“, ein Remix des Soundwarriors Dub<br />

von Aldubbs Dub Files 02. Wer Spaß an handwerklich solide<br />

eingespielten Tunes und Roots-Reggae voller Musikalität und<br />

Spiritualität hat, ist bei den Jungs richtig.<br />

Events - Berlin:<br />

02.01.2009: Dub Herz @ Yaam<br />

und jeden ersten Mittwoch @ RAW<br />

Wir verlosen 3 Vinyl-Exemplare des wunderbaren Jah Seal<br />

Albums „Itopia“. Nennt uns einfach das Label, auf dem<br />

die Platte erschienen ist. Stichwort „Jah Seal Itopia“ und<br />

Adresse nicht vergessen. Einsendeschluss ist der 31.Januar<br />

2009. gewinnen@hanfjournal.de<br />

www.myspace.com/jahsealmusic<br />

www.myspace.com/aldubb<br />

www.myspace.com/soultrain<br />

www.dubfiles.com<br />

www.irielandmusic.com<br />

www.one-drop.de<br />

Friedlicher ist es, sich von dem zu ernähren, was einem das<br />

Amt so gibt: Weiterbewilligungsanträge, Änderungsmitteilungen,<br />

Rückforderungsbescheide.<br />

Für den Nachwuchs gilt:<br />

Medikamente (Appetitzügler, Beruhigungsmittel) sind günstiger<br />

als das vom Kind angestrebte Ergebnis (Essen, Windeln<br />

wechseln). Und: Kinder, die viel rauchen, essen weniger! Ab<br />

dem dritten Monat das Kind im Hof aussetzen. Dort lernt es,<br />

sich selbstständig von Würmern, Schnecken und lahmen Mäusen<br />

zu ernähren.<br />

War das Kind nicht brav? Einfach über Weihnachten an sadistische<br />

alte Männer vermieten, die dabei eine rote Mütze<br />

tragen müssen.<br />

Schule ist was für Reiche. Bildung ist für ein Kind aus sozialen<br />

Brennpunkten weit weniger wichtig als Kraftsport. Für<br />

typische Unterschichtenberufe wie Prostituierte oder Polizist<br />

sind nicht einmal Deutschkenntnisse erforderlich. Der Gruppenzwang<br />

auf den Lehranstalten führt nur zu kapitalistischen<br />

Konsumwünschen, wie Schuhe. Wenn sie doch mal hinmüssen,<br />

beschriften sie die Müllsäcke, in denen ihre Kinder zur<br />

Schule müssen, mit Markennamen, um soziale Stigmatisierung<br />

zu vermeiden.<br />

Um Kinder zwar aus dem Haus, aber nicht in die Fänge des<br />

Kapitalismus zu treiben, nutzt man die völkische Früherziehung<br />

beim örtlichen Altnazi. Regelmäßig am Führergeburtstag<br />

geflaggt, und Solidarität ist kein Fremdwort mehr!<br />

Für die Fitten des sozialen Evolutionskampfes ist Hartz IV<br />

völlig überflüssig, und für die Lebensunwerten ist es rausgeschmissenes<br />

Geld. Deshalb einfach mal den Hartz-Empfängern<br />

das t streichen- und schon haben wir ein schönes Mittelgebirge.<br />

eure grossstadtsurvivor.de


12<br />

fun&action<br />

Electro-Gaming<br />

Am 20.11.08 wurde zelebriert -<br />

MTV lud die Gaming Helden zum großen Stelldichein.<br />

Es ist soweit. Spiele sind nicht nur im Kulturrat aufgenommen,<br />

nein, auch MTV, einst Music Television, hat sich dem<br />

virtuellen Treiben der heimischen Mattscheiben ernsthaft angenommen<br />

und ließ am 20.11.2008 die Creme de la Creme der<br />

Branche küren: auf den ersten MTV Game Awards.<br />

Die Auswahl das Fest in Deutschland zu feiern, haben wir<br />

wohl den beiden MTV GameOne Moderatoren Simon und<br />

Budi zu verdanken, die in ihrer Show seit längerem dem gediegenem<br />

Zocker mit TV Anschluss, die neusten Berichte über die<br />

schönste Nebensache neben der Nebensache präsentieren.<br />

Im alten Berliner E-Werk fand das Spektakel dann statt und<br />

unser rasender Reporter Mze war dabei.<br />

Mit Currywurst, diversen Likören, Bier, Fingerfood, Cola<br />

und Räucherwerk gestärkt war die fürs Zielpublikum produzierte<br />

Show dann auch gut zu überleben. Designergröße<br />

Hideo Kojima, der neben dem besten Bossfight einen Award<br />

für sein Lebenswerk, der Metal Gear Serier, bekam, war eines<br />

der Highlights der Show. Leider wurde er von Berliner Sprechgesangskünstlern<br />

vorgestellt, die einmal mehr bewiesen, dass<br />

man als solcher seiner Muttersprache weit weniger mächtig<br />

sein muss als anwesende Kampfsportler.<br />

Viel mehr Freude versprühte dafür die extra aus Kanada angereiste,<br />

wundervolle Jade Raymond, welche als Produzentin<br />

von Assassin`s Creed einen Award für den beliebtesten Hauptcharakter<br />

bekam. Dreimal wurde das GTAVI Team geehrt und<br />

heimste dabei, neben den Awards für besten Style und Nebencharakter,<br />

den Award für das beste Spiel 2008 ein. Wir stimmen<br />

zu und gratulieren. Portal gewann auch einen Preis: für das beste<br />

Ingame-Item. Call of Duty 4 einen für das beste Multiplayer<br />

Spiel. Last but not least, sahnten die Final Fantasy Entwickler<br />

zwei Awards für ihre beliebte Serie ab. Ein Event mit Höhen<br />

und Tiefen, aber für das erste Mal eine wunderbare Sache.<br />

Am schönsten war aber, neben Jade Raymond, natürlich der<br />

Plausch mit Gleichgesinnten und die Lobpreisung der geliebten<br />

Leidenschaft.<br />

Thx MTV für diesen netten Abend und auf ein weiteres Mal!<br />

Gameone! Äh, Game on!<br />

Spiderman: Web of Shadows (ab16)<br />

Schwing dein Ding<br />

Der dreifache Filmstar und beliebte Marvel-Comic-Held<br />

„Spiderman“ ist zurück und schwingt sich durch das neuste<br />

Abenteuer seines spannenden Alltags.<br />

Erzrivale und Oberbösewicht Venom hat sich in der Stadt<br />

blicken lassen und beginnt mit Hilfe seines symbiotischen<br />

Anzugs einen anarchischen Feldzug durch New Yorks be-<br />

kanntesten Stadtteil: Manhatten.<br />

Dieser steht dem sympathischen Superhelden zur freien<br />

Erkundung zu Verfügung und hält neben den Hauptstory-<br />

strang viele Nebenmissionen parat. Spidey schwingt sich<br />

realistisch wie nie durch die mit Wolkenkratzern bepflanzte<br />

Stadt, sammelt verteilte Spinnensymbole, die zum Aufleveln<br />

benötigt werden und hält Ausschau nach verbrecherischen<br />

Tunichtguten. Diese werden systematisch, dank spinnenflinken<br />

Reflexen und siebten Sinn, verprügelt, eingesponnen,<br />

durch die Luft geschleudert und dingfest gemacht.<br />

Während sich die Prügeleien, mit den verschiedenen Standartgegnern<br />

auf die Dauer doch etwas häufen, bekommt<br />

man vom fantastischen Schwunggefühl, das sich nach kurzer<br />

Zeit einstellt, nie genug. Ebenso freut man sich durchgängig<br />

auf die Storysequenzen mit den großen Marvel Helden oder<br />

Schurken. Hier geben sich wundervoll integrierte Storyteile<br />

im abwechslungsreichen Spielgeschehen den Marvel Celebrities<br />

die Klinke in die Hand.<br />

Wer schon immer mal die freie Entscheidung zwischen<br />

Mary Jane oder der Schwarzen Katze als Spideys Zukünfige<br />

fällen wollte, sich mit Wolverine, dem Geier, Electro, Cage,<br />

dem Moon Knight oder dem gewaltigen Kingpin auszutauschen<br />

hat, dem sei Spiderman: Web of Shadows wärmstens<br />

empfohlen. Auch wenn leider nicht immer technisch das<br />

Beste geliefert wird und das Geschehen, gerade im späteren<br />

Verlauf, häufig die Bildrate wechselt, macht der Ausflug in<br />

zwei Spinnenkostümen, dem Roten und dem Schwarzen,<br />

einfach mächtig Laune und lädt gerade durch die wählbare<br />

Entscheidungen, mit entsprechender Storywendung, zum<br />

mehrfachen Durchspielen ein. Und Venom hat es so verdient.<br />

#91 +7<br />

S P I E L . Text: mze<br />

F I L M E<br />

D 01000 >> D 12000 >> D 42000 >> D 70000 / L / NL / A >> A / CH >><br />

Chillhouse.de Dresden<br />

Alaunstr. 56<br />

01099 Dresden<br />

Crazy Headshop<br />

Bahnhofsstr. 31a<br />

01968 Senftenberg<br />

Chillhouse.de Leipzig<br />

Brühl 10-12<br />

04109 Leipzig<br />

Headshop Metropol<br />

Spitalstr. 32a<br />

04860 Torgau<br />

Mr. Smoker Head&Growshop<br />

Saalstr. 40<br />

07318 Saalfeld/Saale<br />

LEGAL<br />

Heinrichtstrasse 52<br />

07545 Gera<br />

Chillhouse.de Gera<br />

Heinrichstr. 78<br />

07545 Gera<br />

Chillhouse.de Jena<br />

Löbdergraben 9<br />

07743 Jena<br />

Werners Headshop Erfurt<br />

Jenergasse 1a<br />

07743 Jena<br />

Chillhouse.de Zwickau<br />

Peter-Breuer-Str. 29<br />

08056 Zwickau<br />

Nature World<br />

Wettinerstr. 28<br />

08280 Aue<br />

Chillhouse.de Chemnitz City<br />

Brückenstr. 8<br />

09111 Chemnitz<br />

B’52<br />

Bahnhofsstr. 52<br />

09376 Oelsnitz/Erzgebirge<br />

Hemp Galaxy<br />

Liebauerstr 2<br />

10245 Berlin<br />

Green Planet<br />

Ebertystrasse 49<br />

10249 Berlin<br />

Flashback.de<br />

Wolliner Strasse 51<br />

10435 Berlin<br />

Kayagrow.de<br />

Schliemannstr. 26<br />

10437 Berlin<br />

Grow-in-Europe.de<br />

Kaiserin-Augusta-Alle 29<br />

10553 Berlin<br />

Gras Grün<br />

Oranienstr. 183<br />

10999 Berlin<br />

Greenlight-Shop.de<br />

Industriestr. 4-9<br />

12099 Berlin<br />

Turn Systems<br />

Albrechtstr. 125<br />

12165 Berlin<br />

Sun Seed Bank<br />

Amsterdamerstr. 23<br />

13347 Berlin<br />

Blackmarket<br />

Dortustr. 65<br />

14467 Potsdam<br />

0331-6256927<br />

Udopea Hamburg<br />

Schanzenstr.95<br />

20357 Hamburg<br />

amsterdam-headshop.com<br />

Reeperbahn 155<br />

20359 Hamburg<br />

Shisha Shop Isis<br />

Bremer Str.6<br />

21233 Buchholz<br />

Smoke-Temple.de<br />

Salzstrasse 7<br />

21335 Lüneburg<br />

Ganja Shop Lüneburg<br />

Am Berge 33<br />

21335 Lüneburg<br />

Grasweg.com<br />

Grasweg 5<br />

22299 Hamburg<br />

Harlequin Headshop<br />

Kirchstr. 39<br />

23795 Bad Segeberg<br />

Fantasia Head&Growshop<br />

Staulinie 16-17<br />

26122 Oldenburg<br />

Para Vision Headshop<br />

Vaderkeborg 16<br />

26789 Leer<br />

www.growlager.de<br />

0049(0)4273-979940<br />

27245 Barenburg bei Bremen<br />

Groovy Headshop & Growshop<br />

Kurze Geismarstr. 6<br />

37073 Göttingen<br />

Bloomtech Growshop+Versand<br />

Königsstieg 94a<br />

37081 Göttingen<br />

https://ssl.bloomtech.de<br />

L’Afrique<br />

Böcklerstr. 10<br />

38102 Braunschweig<br />

GOA Headshop<br />

Friedrichstr 119<br />

40217 Düsseldorf<br />

Indian Sun Headshop<br />

Pommernstr. 20<br />

41462 Neuss<br />

Freakshop Smokey Headshop<br />

Hochstr. 5 - 7<br />

42853 Remscheid<br />

Green Galaxy<br />

Ringofenstr. 37<br />

44287 Dortmund<br />

Grow NRW<br />

Königsheide 49<br />

44536 Lünen-Brambauer<br />

Progrow<br />

Herner Straße 357<br />

44807 Bochum<br />

Freakshop<br />

Friedrich Ebert Str.46<br />

45468 Mühlheim / Ruhr<br />

KA (Head-Grow-/ EsoterikShop)<br />

Rentforterstr. 3<br />

45964 Gladbeck<br />

Ohrwurm-Recordstore.de<br />

Bahnhofstr. 32<br />

48431 Rheine<br />

UnserLagerLaden.de<br />

Gustavstr. 6-8<br />

50937 Köln<br />

Hanfzeichen<br />

Bahnhofsstr. 89<br />

55218 Ingelheim<br />

KrinsKram<br />

Goldene Ecke 8<br />

58511 Lüdenscheid<br />

GBK-Shop.de<br />

Valve 40a<br />

59348 Lüdinghausen<br />

NEUTRAL Headshop<br />

Fahrgasse 97<br />

60311 Frankfurt<br />

Subcity Grow-Head-Shishashop<br />

Große Seestrasse 36<br />

60486 Frankfurt<br />

Bong-Headshop.de<br />

Elisabethenstr. 21<br />

60594 Frankfurt<br />

KnasterboX<br />

Schnurstr. 11-13<br />

63450 Hanau<br />

Hanf Galerie<br />

Großherzog-Friedrichstr. 6<br />

66115 Saarbrücken<br />

GANJA Grow & Headshop<br />

Goethestr. 15a<br />

67063 Ludwigshafen<br />

Greensmile.de<br />

Kämmererstr. 69<br />

67547 Worms<br />

New Asia Shop Mannheim<br />

F1, 10<br />

68159 Mannheim<br />

Glasshouse<br />

Kettengasse 13<br />

69117 Heidelberg<br />

Activision und altbekannte Bekannte<br />

Udopea Stuttgart<br />

Marienstr. 19<br />

70178 Stuttgart<br />

Pot-de-Fleurs.de<br />

Hohenheimerstraße 56<br />

70184 Stuttgart<br />

Ghouse.de<br />

Glasshouse<br />

Vordere Karlstr.37<br />

73033 Göppingen<br />

Planet-Plant.de<br />

Rollingerstr. 2<br />

76642 Bruchsal<br />

Highlight<br />

Alte Lange Str. 2<br />

77652 Offenburg<br />

Green Ocean<br />

Münsterplatz 32<br />

89073 Ulm<br />

Coffee Shop<br />

Georgenstrasse 45<br />

92224 Amberg<br />

High Society Head+Growshop<br />

Spitalgasse 22<br />

96450 Coburg<br />

Smoukit Grashüpfer<br />

Head & Growshop<br />

Hauptstraße 69<br />

97493 Bergrheinfeld<br />

Chillhouse.de Erfurt<br />

Juri-Gagarin-Ring 96-98<br />

99084 Erfurt<br />

Werners Headshop Erfurt<br />

Marktstr. 15<br />

99084 Erfurt<br />

Biocultivator.de<br />

Friedrichsweg 2<br />

99735 Bielen<br />

Smo-King<br />

Pfortenstr. 10<br />

99867 Gotha/Thü<br />

Sound0911.de<br />

Herrenstraße 12<br />

99947 Bad Langensalza<br />

LUXEMBOURG<br />

Placebo Headshop<br />

41 Avenue de la Gare<br />

16 11 Luxemburg<br />

NIEDERLANDE<br />

www.kronkel.nl<br />

Vlaamsegas 26/36<br />

6511 HR Nijmegen<br />

ÖSTERREICH<br />

Blumen per Lumen<br />

Neustift Ecke Ziglergasse 88-90<br />

01070 Wien<br />

007: Ein Quantum Trost (ab18)<br />

Mehr als ein Quantum Casino Royale<br />

James Bond hat ein ganz besonderes Flair und eine ganz<br />

besondere Stellung in dem Egoshooter Konsolen Bereich.<br />

1996 erschien mit „Goldeneye“ das wohl bekannteste und<br />

beste Computerspiel um den Britischen Agenten. Eine Pressewelle<br />

der Begeisterung und viele staunenden Gesichter<br />

haben, bis heute, diesem Teil in Bonds bewegtem Leben<br />

auserkoren, um ihn immer noch als Genrereferenz zu nut-<br />

zen. Jedes nachfolgende Bond Spiel stand unter dem Schat-<br />

ten eines der besten Spiele aller Zeiten. So auch der aktuelle<br />

Ausflug des neuen, diskussionsträchtigen Geheimagenten<br />

mit der Lizenz zum Töten.<br />

Basis für das neue Abenteuer stellt die Preisverdächtige<br />

Call of Duty 4 Engine dar, die den Agenten und die Umgebung<br />

samt Widersacher wunderbar in Szene setzt. Spielerische<br />

Kleinigkeiten wurden ebenfalls aus der beliebten<br />

Weltkriegsserie entnommen. So verschanzt sich Bond<br />

hinter jeglicher Brüstung oder nützlichen Deckung, rennt<br />

kurze Strecken im Dauerlauf und kann im Nahkampf mit<br />

Quick-Time-Events den überraschten Gegner umhauen.<br />

Auch wenn das Spiel den Namen des neusten Teils der<br />

Bond Reihe trägt, so stellt der Spieler nach kurzer Zeit fest,<br />

dass man sich eigentlich den Weg durch „Casino Royale“<br />

bahnt. Merkwürdig, aber nicht Spaß bremsend. Im Gegenteil,<br />

so bietet einem das Game einige feine Wiedererkennungsmomente,<br />

die sich ebenfalls mit dem genannten Vorgänger<br />

Goldeneye decken. So gibt es ein schönes Zuglevel,<br />

ein Höhlenlevel mit Begleitung und ähnliche Passagen die<br />

der Meilenstein bot. Bondtypische spezial Effekte und das<br />

sinnvoll genutzte Interieur der Umgebung lassen einen in<br />

Erinnerungen schwelgen. Die verschiedenen Schwierigkeitsgrade<br />

orientieren sich ebenfalls an dem Dekade alten<br />

Genrekönig. Dazu gesellt sich noch Bonusmaterial, welches<br />

in Spielmanier gesehen werden möchte und eine mit Orginalsprechern<br />

inszenierte Hintergrundstory.<br />

007: Ein Quantum Trost ist ein guter Bond, der wenig An An-<br />

griffsfläche lässt und mit durchdachtem Multiplayer Modus<br />

alles bietet.<br />

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#91 +7 13<br />

fun&action<br />

Breitspiele<br />

Breitspiele<br />

Gemeinsam gegen das Spiel<br />

Pandemie<br />

Zwei bis vier Mitglieder eines<br />

Seuchenbekämpfungsteams<br />

machen sich auf, die Menschheit<br />

vor dem Untergang zu retten.<br />

Ob Forscher, Wissenschaftler,<br />

Betriebsexperte, Arzt oder<br />

Dispatcher, alle haben nur ein<br />

Ziel: Durch die Welt zu fliegen und Gegenmittel für die vier<br />

schlimmsten Seuchen der Welt zu entdecken. Haben die Spieler<br />

dies erreicht, geht der Sieg ans Team, was vor allem in den ersten<br />

Spielen nicht unbedingt gelingt. Zumindest wir haben erst<br />

einmal ganz schön auf die Mütze gekriegt. Mit der Folge, dass<br />

der Ehrgeiz steigt, diese verdammten Seuchen in den Griff zu<br />

kriegen, denn die Niederlage lauert überall.<br />

Die Spieler verlieren, wenn nicht mehr genügend Seuchenwürfel<br />

da sind oder wenn zu viele Ausbrüche stattfanden, bei<br />

denen die Krankheiten auf andere Städte überschwappen oder<br />

weil einfach zu viel Zeit verstrichen ist, und die Spieler keine<br />

Spielerkarten mehr ziehen können. Diese Karten entscheiden<br />

über Sieg und Niederlage. Auf den Karten sind Städte abgebildet,<br />

in die die Spieler per Flugzeug reisen können, um so schnell<br />

wie möglich in Istanbul, Kalkutta, Buenos Aires, Washington<br />

oder Essen ihre Jobs zu erfüllen.<br />

Wer dran ist, hat vier Aktionen: Bewegen, Seuchenwürfel entfernen,<br />

Forschungsstation errichten, das Wissen (sprich Karten)<br />

mit den Mitspielern tauschen oder Gegenmittel entdecken.<br />

Sobald die Spieler die vier Gegenmittel entdeckt haben, ist das<br />

Spiel vorbei und die Seuchenbekämpfer können sich ein paar<br />

Tage Urlaub in Delhi, Sydney, Mailand oder Kinshasa gönnen.<br />

Doch leider stehen die Chancen schlecht, die Seuchen breiten<br />

sich manchmal schneller aus, als man gucken kann. Warum?<br />

Weil am Ende jeden Zugs, die Spieler sowohl Spielerkarten ziehen,<br />

in denen mindestens vier und höchstens sechs Epidemiekarten<br />

drin sind, die zur massiven Ausbreitung einer Seuche<br />

führen können und weil die Seuchen aufgrund der Infektionsrate<br />

sowieso immer schlimmer werden.<br />

Mir bleibt nicht viel zu sagen, außer: Nehmt den Kampf mit<br />

der Seuche auf. Tut euer Bestes und werdet Herr über die Epidemie,<br />

bevor daraus eine Pandemie wird. Lasst euch nicht frustrieren,<br />

wenn mal wieder das Spiel gewinnt, denn es ist wirklich<br />

nicht einfach die Epidemien einzudämmen. Nur wenn die<br />

Spieler ihre Rollen gut und durchdacht einsetzen, haben die<br />

Spieler überhaupt eine Chance.<br />

Rennspiel<br />

Flussfieber<br />

Zwei bis fünf Spieler versuchen in diesem<br />

Rennspiel ihre Holzfällertruppe als erste ins<br />

Ziel zu bringen. Hört sich erst einmal wie jedes<br />

andere Spiele dieser Art an. Aber es wäre<br />

kein 2F-Spiel, wenn es da nicht irgendeinen<br />

Haken gebe. Bei diesem Spiel gibt es keine<br />

vorgegebene Rennstrecke sondern viel Was-<br />

ser mit Stromschnellen und Holzstämmen. Natürlich ist der<br />

Flusslauf nicht geradlinig sondern je nach Auswahl des Spielplans<br />

gibt es durch die Felsen vorgegebene Engpässe, durch<br />

die gerade mal ein Floß passt. Gerät ein Floß in einen Strudel,<br />

legt es statt vorwärts zu fahren oftmals den Rückwärtsgang ein<br />

oder dreht sich im Kreis. Die Holzstämme sind vor allem Hindernisse.<br />

Bei diesem Spiel geht es ums Wegschubsen, ums Blockieren<br />

der gegnerischen Flößer um selbst als erster mit allen eigenen<br />

Spielfiguren im Ziel zu sein. Welche der Figuren wie weit bewegt<br />

werden darf, geben die Karten vor. Von diesen hat jeder<br />

ein Set auf der Hand. Wer dran ist, spielt eine Karte aus und bewegt<br />

seine Figur die entsprechende Anzahl Felder voran. Wenn<br />

er will. Er kann sogar stehen bleiben, aber eine Karte muss ausgespielt<br />

werden. Bis zu zwei Hindernisse egal ob Holzstamm<br />

oder Floß kann man vor sich herschieben.<br />

Ach, was soll ich viel zu diesem Spiel sagen, schaut es euch<br />

an, probiert es aus und jeder, der auf turbulente Wildwasserfahrten<br />

steht, wird Gefallen an „Flussfieber“ finden. Sogar ich,<br />

die, wie schon gesagt, nicht allzu sehr auf Rennspiele steht aber<br />

eben auf die Spiele von Friese. Weitere Pluspunkte sind die<br />

Spieleranzahl (bis 5) und die vielen Spielpläne, die so schnell<br />

keine Langeweile aufkommen lassen dürften.<br />

Taktik<br />

2de Mayo<br />

Am 2. Mai 1808 erhoben sich die Bürger<br />

Madrids um gemeinsam mit ein<br />

paar versprengten Soldaten der spanischen<br />

Armee sich dem Heer Napoleons<br />

entgegen zu stellen. Die Spanier<br />

wollten die Besetzung durch die französischen<br />

Truppen verhindern. Dies ist<br />

die Ausgangssituation für das kleine<br />

aber feine 2-Personen-Spiel von Daniel<br />

Val, einem spanischen Spieleautor. Der<br />

25 mal 25 Zentimeter große Spielplan<br />

zeigt das historische Madrid, die Aufstellung<br />

der beiden Parteien Spanien<br />

und Frankreich ist vorgegeben. Jeder Spieler erhält noch ein<br />

Kartenset, das Ausspielen der Karten bringt den einen oder anderen<br />

Vorteil. Wobei im französischen Set auch so manche Falle<br />

der Spanier drin ist.<br />

Wer dran ist, bewegt seine Truppen und führt Kämpfe aus,<br />

insofern er in einem Stadtviertel auf den Gegner trifft. Dann<br />

ist der andere dran. Der Franzose gewinnt spätestens am Ende<br />

der zehnten Runde, wenn er bestimmte Stadtviertel besetzt<br />

hält und die spanischen Kämpfer vollständig ausgerottet hat.<br />

Schafft der Franzose dies nicht, hat der Spanier gewonnen, der<br />

auch einen frühzeitigen Sieg einfahren kann, insofern er dem<br />

Franzosen vier Einheiten wegnimmt.<br />

2de Mayo dauert nicht länger als ein halbes Stündchen und<br />

sollte zumindest unter den Strategen und den Spielern, die auf<br />

historische Szenarien Wert legen Anhänger finden.<br />

Kerstin Koch<br />

Zwar sind mit der weihnachtliche Geschenkekaufstress oder Familienkrach fremd, dafür gerate ich etwas in spielerischen Zeitdruck, denn der Redaktionsschluss ist natürlich<br />

einige Tage früher als gewohnt. Und trotzdem habe ich es geschafft, folgende Spiele eingehender zu prüfen und kann euch alle drei nur empfehlen. „Pandemie“<br />

fordert die Spieler als Gruppe heraus, denn es kann nicht nur einer gewinnen, sondern entweder besiegen die Spieler die Pandemie oder die Seuchen die Spieler. Friedemann<br />

Friese hat in diesem Jahr ein Rennspiel mit nach Essen gebracht und inzwischen habe ich es auch ausprobiert. Zugegeben ich mag Rennspiele nicht sonderlich, aber mir war<br />

schon klar, dass der Bremer mit den grünen Haaren auch diesem Genre einen neuen Kick gibt. Und „2de Mayo“ ist ein kurzes 2-Personenspiel mit Tiefgang. Eines, bei dem mal<br />

wieder Vorausdenker Vorteile haben. Und „The Circle“, ein Spiel aus dem Jahre 2007, hat es ebenfalls noch in diese Ausgabe geschafft, ein Spiel, in dem die ausgelegten Karten<br />

erst viel später zum Einsatz kommen.<br />

Taktik<br />

The Circle<br />

Leider hat dieses Spiel<br />

an meinem Tisch niemanden<br />

vom Hocker<br />

gerissen, sodass es nicht<br />

allzu oft gespielt wurde.<br />

Und trotzdem möchte<br />

ich es kurz vorstellen.<br />

Denn ich fand es eigentlich<br />

ganz witzig. Wer<br />

Lust hat, die angestrebte Weltherrschaft des Circle zu verhindern,<br />

sollte sich dieses Spiel nicht entgehen lassen. Zwei bis<br />

sechs Spieler haben die Chance mit Hilfe von Spionen neue<br />

Geheimnisse zu erfahren, am Rad der Zeit zu drehen, in andere<br />

Abteilungen zu wechseln, Bodyguards anzuheuern oder<br />

irgendeinem Spion zu kündigen. Außerdem können die Spieler<br />

neue Agenten anwerben.<br />

Am Ende der Runde, in der ein Spieler die Zwanzigpunktemarke<br />

erreicht, gewinnt derjenige, der am weitesten vorne<br />

steht. An Siegpunkte kommen die Spieler, indem sie Spione<br />

verhaften oder den „Circle“ infiltrieren. Um Agenten für sich<br />

arbeiten zu lassen, müssen die einzelnen Geheimdienste ihr<br />

Wissen in den einzelnen Sparten erhöhen. Siegpunkte gibt es<br />

für infiltrierte und verhaftete Mitglieder des Circle.<br />

Bevor Spione ins Spiel kommen, werden sie an ein Zeitrad<br />

gelegt, denn es braucht eine Weile bis die Vorbereitungen für<br />

einen Einsatz abgeschlossen sind. Und allzu oft laufen die Spione<br />

dann über, weil sie ein anderer Geheimdienst in der Zwischenzeit<br />

für sich gewinnen konnte.<br />

„The Circle“ ist kein einfaches Spiel und vor allem für Menschen<br />

geeignet, die gerne vorausschauend denken. Viel mehr<br />

kann ich zu diesem Spiel nicht sagen. Wer auf Thema und Umsetzung<br />

Lust hat, sollte das Spiel sicherheitshalber vor dem<br />

Kauf testen.<br />

Pandemie<br />

Autor: Matt Leacock<br />

Verlag: Pegasus, Z-Man Games<br />

Spieler: 2–4<br />

Alter: ab 10<br />

Dauer: knappe Stunde<br />

Preis: ca. 25 Euro<br />

2de Mayo<br />

Autor: Daniel Val<br />

Verlag: Gen X Games<br />

Spieler: 2<br />

Alter: ab 12<br />

Dauer: ca. halbe Stunde<br />

The Circle<br />

Autor: Folker Jung<br />

Verlag: Creative Cell<br />

Spieler: 2–6<br />

Alter: ab 12<br />

Dauer: ca. 90 Minuten<br />

Flussfieber<br />

Autor: Friedemann Friese<br />

Verlag: 2F-Spiele<br />

Spieler: 2–5<br />

Alter: ab 8<br />

Dauer: je nach dem<br />

Preis: ca. 25 Euro


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#91 +7 15<br />

fun&action<br />

Die Hanfberatung im HanfJournal<br />

Erste Hilfe für Kiffer<br />

kascha@hanfjournal.de<br />

David (27) aus<br />

Emden fragt:<br />

,,Hallo Kascha,<br />

ich habe zu Weihnachten<br />

probiert, mir<br />

einen Haschischkakao<br />

zu machen. Das<br />

hat leider nicht ganz<br />

so gut geklappt: Ich<br />

habe einen Kakao<br />

gekocht (mit Milch),<br />

und dann ein Stück<br />

Haschisch hinein geworfen,<br />

das sich aber<br />

nicht richtig aufgelöst<br />

hat. Also Also ich hab schon was gemerkt, gemerkt, aber wenn so ein ein kleiner kleiner<br />

durchgeweichter Haschischklumpen übrig bleibt, finde ich das<br />

noch nicht optimal?“<br />

Kascha antwortet:<br />

,,High David,<br />

das mit der Milch hast du schon ein mal richtig gemacht.<br />

THC, der Hauptwirkstoff von Haschisch, ist lipophil. Das<br />

heisst er löst sich in Fett. Je fetter die Milch desto mehr Fett<br />

steht zum Lösen zur Verfügung. Aber wie kriegt man nun<br />

das Haschisch da rein? Einige Konsumenten lösen das recht<br />

einfach und bröseln das Haschisch vorher. Besonders wenn<br />

man braune oder grüne Haschischsorten hat, die sich gut zu<br />

Pulver verarbeiten lassen, ist das auch schon einmal eine recht<br />

brauchbare Lösung. Perfekt ist auch ungepresster Pollen. Hat<br />

man schwarzes oder anderes sehr weiches Haschisch, ist das<br />

eine ziemliche Arbeit und es ist günstiger, winzige Kügelchen<br />

zu formen, die man dann, z.B. mit einem großen Löffel oder<br />

einer kleinen Kelle, in heißem Fett (Butter) auflöst. Das ganze<br />

löst sich dann auch relativ rückstandsfrei im Kakao (oder auch<br />

anderen Heißgetränken: Unter dem Namen Konfitüre war diese<br />

Zubereitungsform schon bei Dichtern wie Baudelaire beliebt<br />

und wurde von diesem vorzugsweise in Kaffee gerührt).“<br />

Alex (22) aus Würzburg fragt:<br />

,,Hallo Kascha,<br />

ich habe dieses Jahr selbst angebaut und weil die Ernte ganz<br />

gut war und ich sie ohnehin nur für den Eigenbedarf brauche,<br />

Kascha ist ab sofort per e-Mail über kascha@hanfjournal.de zu erreichen. Also ran<br />

an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.<br />

dachte ich, ich könnte ja mal Haschisch herstellen. Leider habe<br />

ich keine Ahnung wie das geht. Ich hab mir mal die Harzreste<br />

von meinen Fingern abgepult, wenn ich einen Joint gebaut<br />

habe, aber so kann das doch nicht richtig gehen?“<br />

Kascha antwortet:<br />

,,Hey Alex,<br />

da warst du schon einmal auf keinem so verkehrten Weg.<br />

In weiten Teilen dieser Welt (Indien, Karibik, Schweiz) wird<br />

Haschisch vorwiegend auf diese Weise hergestellt: Hanfblüten<br />

und Stengel werden zwischen den Händen gerieben und das<br />

an den Händen zurück bleibende Haschisch wird zu Kugeln<br />

geformt. Mir sind sogar Geschichten zu Ohren gekommen,<br />

dass nackte Menschen durch Hanffelder laufen und sich das<br />

Haschisch dann vom Körper pflücken. Mir ist allerdings nicht<br />

bekannt, dass das heute wirklich noch so praktiziert wird, es<br />

ist aber möglich, dass das früher gelegentlich so gemacht wurde.<br />

In anderen Gegenden reibt man die Hanfblüten auf einem<br />

Stück Gaze (z.B. Moskitonetz - wichtig: nicht imprägniert!-,<br />

Gardine), das auf eine Schüssel gespannt wurde. In der Schüssel<br />

landen dann winzige Pflanzenteile, Harzdrüsen und kleine<br />

Harzkrümel. Wenn sich genug von diesem pulvrigen Zeug in<br />

der Schüssel gesammelt hat, kann man es mit den Händen zu<br />

Haschischklumpen pressen. Mittlerweile gibt es auch interessante<br />

Geräte zur wenig aufwändigen Heimanwendung, wie<br />

zum Beispiel den Pollinator, eine Art Shaker in dem man Harzdrüsen<br />

vom Gras schüttelt. Es gibt sogar Grinder, die das beim<br />

Mahlen des Gras anfallende Harz in einem separaten Kämmerchen<br />

auffangen. Welche dieser beiden Methoden die bessere<br />

ist, hängt auch von der verwendeten Grassorte ab. Besonders<br />

harziges Gras eignet sich eventuell weniger für die zweite<br />

Methode, da es das Gazesieb verkleben würde. Bei weniger<br />

harzigem Gras ist dagegen möglicherweise, die erste Methode,<br />

also das Harz von den Fingern zu pulen, weniger effektiv.“<br />

Jürgen (22) aus Wiesbaden hat die Frage:<br />

,,Hi Kascha,<br />

ich habe mal eine Frage, die eher indirekt mit Kiffen zu tun<br />

hat. Und zwar mag ich die kleinen Plastiktütchen, in die das<br />

Gras eingepackt ist. Ich habe meinen Dealer schon gefragt, ob<br />

er mir welche schenkt, aber er meint, er braucht die selbst. Ich<br />

nehme die nämlich um darin Schmuck, Ohrringe und so, auf-<br />

Hanf Journal 02/09 (ab 01.02.2009 erhältlich)<br />

• Februario schreit „Hallo“<br />

Der Winter steckt in den letzten<br />

Atemzügen und die wilde Faschingsfeierei<br />

nimmt ein Ende.<br />

Wenn das erst der Anfang des<br />

Jahres ist, was kommt denn da<br />

noch? Neben Obama, neben<br />

den neuen Folgen von Exzessiv,<br />

neben März ?- April !?<br />

• Zeitung<br />

Warum eigentlich eine Zeitung.<br />

Liest doch sowieso niemand.<br />

Außer ein paar Durchgeknallte<br />

vielleicht. Genau für die raffen<br />

wir uns wieder einmal zusammen,<br />

widerstehen Wind und Wetter, um die neusten Neuigkeiten<br />

rund ums Verbotene zu diskutieren. Wer`s nicht erwarten kann<br />

schaut schon heute auf www.hanfjournal.de vorbei.<br />

zubewahren. Nur sind ja gebrauchte Tütchen blöd, wenn ich<br />

zum Beispiel in den Urlaub fahre und die Hunde das an der<br />

Grenze riechen. Hast du eine Idee ,wo ich so was her bekomme<br />

und sind diese Tütchen teuer?“<br />

Kascha antwortet:<br />

,,,Hallo Jana,<br />

nicht nur der Grasgeruch kann dir an der Grenze Probleme<br />

machen. Solltest du Tütchen verwenden, auf die Hanfblüten<br />

oder -Blätter aufgedruckt sind (die typischen Kiffertütchen),<br />

könnte das bei Grenzkontrollen die Neugier der Zollbeamten<br />

erregen. Neutrale Tütchen bekommst du beispielsweise im<br />

Baumarkt oder bei Ebay. Wenn du dort „Tütchen“ eingibst, bekommst<br />

du schon einige Resultate. Im Baumarkt solltest du<br />

nach Druckverschlussbeuteln fragen, in Kifferkreisen heißt<br />

das Tütchen wohl meist Zipper, kurz für Zipperbag. Und keine<br />

Sorge, diese Tütchen sind wirklich nicht sehr teuer. Natürlich<br />

dürfte auch der Headshop deines Vertrauens Zipper im<br />

Sortiment haben. Für deine Zwecke sollten die bedruckten<br />

Tütchen eher ungeeignet sein, einige Headshops führen aber<br />

auch undurchsichtige Beutel in verschiedenen Farben, wie<br />

man sie auch beim Schmuckkauf in entsprechenden Läden<br />

häufig bekommt. Wichtig ist vielleicht noch die Wandstärke<br />

des Tütchens: Besonders billige Tütchen sind häufig aus sehr<br />

dünnem Plastik, das schnell reißt oder von Ohrringen durchstochen<br />

wird - am Ende fällt etwas heraus. Es gibt natürlich<br />

auch verschiedene Größen, für große Ketten bietet sich vielleicht<br />

eher ein Gefrierbeutel an. Probier‘ einfach ein wenig aus,<br />

ich denke, du wirst schon etwas finden.“


16<br />

#91 +7

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