17.08.2020 Aufrufe

ALPGOLD HERBST 2020

In dieser neuen Ausgabe finden Sie viele tolle und interessante Reportagen über Milch, Senner, Almabtrieb, Wild. Ausflugsziele im Berchtesgadener Land und Salzburg. Entdecken Sie die schönten Plätze der Region. Der idealer Urlaubsbegleiter für die schönsten Tage im Jahr. #ALPGOLD #WANDERN #SALZBURG #BERCHTESGADEN #HOTELSIN BERCHTESGADEN #THEREMAMADE #AQUASALZA #KRONPRINZ #ALPENHOF #BERGHEIMAT #BAYERNWELLE

In dieser neuen Ausgabe finden Sie viele tolle und interessante Reportagen über Milch, Senner, Almabtrieb, Wild. Ausflugsziele im Berchtesgadener Land und Salzburg. Entdecken Sie die schönten Plätze der Region. Der idealer Urlaubsbegleiter für die schönsten Tage im Jahr. #ALPGOLD #WANDERN #SALZBURG #BERCHTESGADEN #HOTELSIN BERCHTESGADEN #THEREMAMADE #AQUASALZA #KRONPRINZ #ALPENHOF #BERGHEIMAT #BAYERNWELLE

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REPORTAGE<br />

Hut ab!<br />

Hutmacherfamilie aus Leidenschaft<br />

Mehr als 4000 Hutformen aus<br />

Holz und Aluminium türmen<br />

sich in auf allen Ablageflächen<br />

in der Hutmanufaktur Braun. „Alles Eigenkreationen“,<br />

erklärt Seniorchefin Giesela<br />

Braun. Sie deutet auf einen Trachtenhut.<br />

„Das ist der Hochbergler.“ Das Modell fertigt<br />

die Hutmanufaktur nun schon über drei<br />

Generationen. In ganz Bayern trägt man das<br />

Modell. „Trachtler bestellen den Hut meist<br />

aus Velours aus Hasen- und Bieberhaar,<br />

Bergsteiger oder Jäger aus Wollfilz aus Merinoschafwolle“,<br />

sagt ihr Sohn Juniorchef<br />

Thomas Braun. Heute fertigt er eine 100-er<br />

48<br />

Serie. „Ein Auftrag aus dem Allgäu“, erklärt<br />

er und nimmt einen Rohling in die Hand.<br />

Aus ganz Bayern und über die Landesgrenzen<br />

hinaus kommen Kunden auf die Teisendorfer<br />

Hutmacherfamilie zu.<br />

Er tränkt den Rohling in eine Lösung. „Da<br />

ist eine Kartoffelstärkelösung drin.“ Das Gemisch<br />

rühre er nach einem alten Familienrezept<br />

an. Eine Walze presst die Stärke tief in<br />

den Filz ein. „Das Steifen sorgt dafür, dass<br />

der fertige Hut seine Form behält“, erklärt<br />

er. Vereinshüte – wie er heute produziert –<br />

müssten mehr aushalten. „Manche mögen<br />

ihren Hut auch griffiger.“ Für weniger steife<br />

Modelle rühre er das Gemisch einfach mit<br />

weniger Stärkezusatz an.<br />

Thomas Braun weiß, wovon er spricht. Er ist<br />

in der Manufaktur groß geworden. 2017 hat<br />

er seine Prüfung zum Hutmacher und Modist<br />

in Wien abgelegt. Zuvor hat er eine Ausbildung<br />

zum Sport- und Fitnesskaufmann<br />

absolviert. Sieht man! Thomas Braun ist<br />

ein Muskelpaket und sieht auf den ersten<br />

Blick nicht aus, wie ein solider Hutmacher.<br />

Auf dem zweiten Blick schon. Auf seinem<br />

linken Unterarm hat er sich das Firmenlogo<br />

tätowieren lassen. „Den Betrieb wechsle ich<br />

nicht mehr.“ Der 30 Jahre alte Hutmacher<br />

grinst. Für ihm habe seit er denken kann<br />

festgestanden, dass er den Familienbetrieb<br />

übernehmen will.<br />

Er nimmt den stärkegetränkten Rohling, um<br />

ihn „aufzuziehen“. Dazu kommt dieser unter<br />

eine Dampfglocke. Dampf stiegt auf. Der<br />

Wasserdampf helfe ihm dabei, den Hut im<br />

nächsten Schritt besser in Form zu bringen.<br />

Thomas Braun wischt sich die Schweißperlen<br />

von der Stirn. „Ganz schön heiß hier!“<br />

Nun platziert er den Rohling auf den Formträger.<br />

Er greift zum Treibeisen. „Damit<br />

arbeite ich die Feinheiten heraus.“ Die Hutkrempe<br />

bildet sich. Wer vom Fach ist, weiß<br />

spätestens jetzt, dass er einen Hochbergler<br />

formt. Er arbeite die Konturen von Kopf und<br />

Rand gerne mehr aus. „Selbst wenn ich eine<br />

Serie produziere, bringe ich in jedes Modell<br />

meinen Style ein.“ Er lacht.<br />

Thomas Braun bringt sein Werkstück in den<br />

Trockenraum. „Drei Tage lang trocknet der<br />

Hut langsam aus.“ Die lange Trockenzeit<br />

schone das Material. Das verspricht Langlebigkeit.<br />

Der Hochbergler ist noch lange nicht fertig.<br />

Thomas Braun schneitet die Enden zu. Dann<br />

übergibt er das Modell seiner Mutter. Sie<br />

näht die Hutkrempe um.

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