Dublin-Insider-Marc-Frommhold
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Sollten Sie an einem Einblick in den Alltag der Dubliner interessiert
sein, dann schauen Sie sich doch mal die Moore Street an. Die
Weiterführung in östliche Richtung der Henry Street zeigt die
momentan angespannte Situation nach dem Boom gut auf. Achten
Sie doch mal auf die vielen „Zu vermieten“-Schilder. Es gibt hier
aber viele günstige Shops, Restaurants und Schnellimbisse. Für ein
mehr traditionelles Einkaufserlebnis besuchen Sie den Stadtteil
The Liberties. Dieses Arbeiterviertel, im 18. und 19. Jahrhundert
Wohnort der Guinness-Mitarbeiter, ist immer noch eine
interessante Abwechslung zum Alltagsgeschehen in Dublin. Folgen
Sie dem Straßenverlauf an der Christ Church in westlicher Richtung
in die Thomas Street und tauchen Sie ein in das alte Dublin.
Besuchen Sie dort doch die Meath Street, wo Donnerstag, Freitag
und Samstag der Liberty-Markt stattfindet. Sie finden hier neben
Textilien und frisch zubereiteten Speisen auch Andenken für Ihre
Zeit in Dublin. In Temple Bar findet jeden Samstag ein kleiner
Markt statt, wo Sie sich frisches Gemüse, Obst und auch
Schallplatten sowie Bücher kaufen können. Eine große Auswahl an
Second-Hand-Ware finden Sie in Temple Bar übrigens auch.
Die wirtschaftliche Situation in Irland und Dublin ist seit dem
Beginn der Rezession im Jahr 2008 weiterhin angespannt. Die
Arbeitslosigkeit befindet sich seit längerer Zeit in der Bandbreite
von 13 bis 15 Prozent. Die Baubranche, um die Jahrhundertwende
einst der größte Arbeitgeber, leidet noch heute unter dem
Zusammenbruch der Wirtschaft. Tausende von Arbeitnehmern
wurden entlassen, und viele Gastarbeiter aus Osteuropa haben sich
ebenfalls wieder in ihre Heimat zurückgezogen. Doch die
zweitstärkste Fraktion in Irland sind die Polen geblieben. Dublin ist
auch im Jahre 2013 noch mit Bauruinen versehen, das können Sie
bei einer Fahrt Richtung Mallahide in den Norden eindeutig
erkennen. VViel Leerstand, sowohl bei Gewerbeimmobilien als auch
bei Privathäusern oder Wohnkomplexen, ist über die gesamte Stadt
verteilt. In Inchicore, einem Stadtteil im Westen Dublins, wurde
erst kürzlich ein solches Geisterhaus wieder abgetragen. Die
Regierung versucht seit Jahren, durch Steuererhöhungen,
Einsparungen im Haushalt, Baustopp der Infrastruktur das Defizit
zu minimieren und die Wirtschaft wieder voranzutreiben. Der