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Anwenderbericht - Widemann Systeme GmbH

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<strong>Anwenderbericht</strong><br />

Bemessen von Knotenpunkten mittels<br />

dynamischer Schleppkurven in Theorie<br />

und Praxis<br />

S. Werner, Ingenieurbüro Hesse und Partner, Kassel<br />

Seit Einsatz der Software Plateia in unserem Hause werden<br />

die dynamischen Schleppkurven sowohl als Grundlage für die<br />

Bemessung von Knotenpunkten in der Planung, als auch zur<br />

Überprüfung von Bestandssituationen in der Bauausführung<br />

eingesetzt. Grundlagen hierfür waren jeweils die gültigen<br />

Regelwerke der FGSV sowie für Sonderfahrzeuge die<br />

Abmessungen nach Herstellerangaben.<br />

Durch unsere Planungstätigkeit in ländlichen Regionen sahen<br />

wir uns immer öfter auch mit Problemen der Befahrbarkeit<br />

von Straßen und Knotenpunkten durch landwirtschaftliche<br />

Fahrzeuge konfrontiert. Keine Seltenheit sind hier Züge mit<br />

2 Anhängern, die teilweise auch die zulässigen Grenzen<br />

der StVZO überschreiten. Hier bietet das Programm Plateia<br />

beste Möglichkeiten, eigene Fahrzeuge und Kombinationen<br />

zu erstellen. Die beim Hersteller abgefragten Dimensionen<br />

konnten problemlos in das Programm übernommen werden.<br />

Das Ergebnis, ein landwirtschaftlicher Zug mit 2 Anhängern,<br />

wurde abgespeichert und steht somit für nachfolgende Projekte<br />

einfach auf Knopfdruck wieder zur Verfügung.<br />

Untersucht wurde mit den Schleppkurven dieses Fahr zeuges<br />

eine bestehende Knoten punktsituation. Nach Aussagen des<br />

Anliegers ist der Knotenpunkt noch mit diesem Fahrzeug<br />

befahrbar, was sich ebenfalls nach den Schlepp kurven so<br />

darstellte.<br />

Dynamische Schleppkurven<br />

Dies ist für uns ein eindeutiger Hinweis auf die Praxis tauglichkeit<br />

der mit dem Programm Plateia erzeugten Schleppkurven.<br />

Straßenplanung<br />

EURO-Fahrzeuge<br />

freie Fahrzeugdefinition<br />

automatische Fahrsimulation<br />

Vorwärts- und Rückwärtsfahrt<br />

Flächenkolorierung<br />

Momentaufnahmen<br />

Variantenkonstruktion<br />

Bemessung von Knotenpunkten


<strong>Anwenderbericht</strong> Dynamische Schleppkurven<br />

Plateia - Straßenplanung und Tiefbauprojektierung<br />

Auch zur Überprüfung der Befahrbarkeit von Kreisverkehrsplätzen<br />

hat sich bei uns das Schleppkurvenmodul bewährt. Je nach<br />

Situation konnte festgestellt werden, dass das eine oder andere<br />

Bemessungsfahrzeug (Last- oder Sattelzug) hinsichtlich seines<br />

Flächenbedarfs beim Durchfahren des Kreisverkehrs und der<br />

Anschlussäste maßgeblich ist.<br />

Bei einer aktuell anstehenden Planung eines Kreisverkehrsplatzes<br />

mit den Abmessungen D a =40m, D i =27m konnte nachgewiesen<br />

werden, dass die Abmessungen nach dem Merkblatt für die Anlage<br />

von kleinen Kreisverkehrsplätzen für die vorliegende Situation<br />

nicht ausreichend waren. Es wurden somit Änderungen in der<br />

Breite und den Ausrundungen der Zufahrten der Anschlussäste<br />

vorgenommen.<br />

Somit stellte sich wieder die Frage nach der Praxistauglichkeit<br />

der so gewonnenen Daten. Inwieweit stimmen Theorie und Praxis<br />

miteinander überein?<br />

Letztlich konnte nur ein Fahrversuch mit dem Bemessungsfahrzeug<br />

Aufschluss über diese Frage geben. Bei o. g. Projekt bot sich<br />

für uns erstmalig diese Gelegenheit, da der Kreis verkehr fast<br />

fertiggestellt, jedoch für den Verkehr noch nicht freigegeben<br />

war.<br />

Zunächst stand nur ein Baustellenfahrzeug (3-Achs-Kipper<br />

mit Tandem-Anhänger) zur Verfügung. Doch bereits nach<br />

der Durchfahrt dieses Fahrzeuges war deutlich zu erkennen,<br />

dass genügend seitliche Sicherheitsräume vorhanden waren.<br />

Interessant war ebenfalls die Aussage des Fahrers, der zu<br />

Anfang des Versuches meinte, der Kreisverkehr sei ja doch sehr<br />

klein geraten. Nach dem Fahrversuch korrigierte er jedoch sehr<br />

schnell seine Meinung bezüglich dieser Aussage. Ein Indiz dafür,<br />

dass der Planungsansatz, den Knotenpunkt optisch “eng” zu<br />

gestalten, aufgegangen ist. Udo Giehler, unser örtlicher Bauleiter,<br />

konnte den Fahrer eines Sattel zuges, der vor der Ampel der<br />

Umgehungs strecke stand, dafür gewinnen, die Befahrbarkeit zu<br />

testen. Auch hierbei konnten wir beobachten, dass der tatsächliche<br />

Flächenbedarf unseren Planungen mit den Schleppkurven<br />

entsprach.<br />

Der Sattelzug hinterließ auf der frischen Asphaltdecke einen<br />

deutlichen Abrieb der Hinterachsen, so dass nahezu die gesamte<br />

Kreisumfahrt nachvollziehbar wurde.<br />

Nach der Freigabe für den Verkehr wurde dann noch einmal<br />

die Befahrbarkeit des Kreisverkehrs bestätigt, nachdem sich 2<br />

Schwertransporter in ihrer Fahrstrecke geirrt hatten und den Kreis<br />

durchfahren mssten. Auch dies war, zwar bei sehr langsamer<br />

Fahrweise, aber ohne Probleme, möglich.<br />

Für uns steht damit die Praxistauglichkeit des Schleppkurven-<br />

moduls der Software Plateia fest.<br />

Durch die überaus positiven Erfahrungen aus obigem Beispiel<br />

konnten die nächsten Planungsaufgaben mit der Sicherheit<br />

begonnen werden, dass mit den dynamischen Schleppkurven<br />

fundierte Aussagen zur Befahrbarkeit gemacht werden können.


Plateia - Straßenplanung und Tiefbauprojektierung<br />

Im folgenden Beispiel konnte nachgewiesen werden, dass auf<br />

Grund der ungünstigen Lage eines Kreisverkehrsanschlussas tes<br />

eine bestimmte Fahrbeziehung nicht realisiert werden kann.<br />

Nach einer Voruntersuchung mit den Schleppkurven wurde sehr<br />

schnell deutlich, dass ein Sattelzug / Lastzug bei einer “normalen”<br />

Gestaltung des Kreisverkehrs nicht in der Lage sein dürfte, von<br />

Norden her kommend nach Westen hin abbiegen zu können.<br />

Um diese Fahrbeziehung zu ermöglichen, hätte entweder der<br />

Eckausrundungsradius unverhältnismäßig groß gewählt werden,<br />

oder eine separate Abbiegespur geplant werden müssen.<br />

Folgerichtig entschied sich sowohl der Auftraggeber als auch die<br />

zuständige Straßenbaubehörde zu der Lösung, die Fahrtrichtung<br />

für die o.g. Fahrzeuge so festzulegen, dass sie den Kreis einmal<br />

umfahren müssen. Mit Hilfe unserer Pläne konnte aufgezeigt<br />

werden, dass die so geplanten Fahrwege von allen Bemessungs-<br />

fahrzeugen problemlos zu befahren sind.<br />

Auch wurden uns in diesem Beispiel vom Aufsteller des<br />

Bebauungsplanes konkrete Angaben über die Eckausrundungen<br />

der Erschließungsstraßen gemacht. Nachdem letztlich geklärt<br />

wurde, welche Fahrzeuge (in diesem Fall soll ein Gelenkbus<br />

das Gebiet befahren) diese Straßenverbindung nutzen, konnte<br />

gegenüber dem Bebauungsplaner nachgewiesen werden,<br />

dass die vorgesehenen Eckausrundungen nicht ausreichend<br />

sind. Auf unsere Anregung hin wurden diese dann im Laufe<br />

des B-Plan-Verfahrens abgeändert. Selbstverständlich leistete<br />

auch hier wieder das Schleppkurven modul von Plateia einen<br />

entscheidenden Anteil.<br />

Ein ebenso großer Nutzenfaktor wie die technische Bemessung von<br />

Knotenpunkten stellt für uns die Möglichkeit der repräsentativen<br />

Darstellung der Schleppkurven dar. Das Schlepp kurven modul<br />

ermöglicht zum einen, die von einem Fahrzeug und seinen<br />

Anhängern über strichenen Flächen (die freizuhaltende Fläche)<br />

darzustellen, als auch die Radspuren (also den tatsächlich<br />

benötigten Fahrbereich) zu markieren.<br />

Diese Möglichkeiten nutzen wir, um während Bürgerbeteiligungen<br />

und Anliegerver sam mlungen oftmals gestellte Fragen nach der<br />

tatsächlichen Befahrbarkeit von Straßenbau entwürfen kompetent<br />

und optisch eindrucksvoll beantworten zu können.<br />

Oftmals sind es gerade diese Pläne, die “technischen Laien”<br />

einen guten Eindruck von künftigen Straßenausbauten vermitteln<br />

können.<br />

Im Vorfeld solcher Veranstaltungen kommt es auch schon<br />

einmal zu Anfragen wie dieser: „Unser Anlieger XY befährt diese<br />

Kreuzung schon immer mit einen Traktor mit 2 Anhängern. Das<br />

muss nach Umsetzung der Planung aber auf jeden Fall auch<br />

weiterhin funktionieren!”<br />

Mit den dynamischen Schleppkurven konnte schwarz auf weiß<br />

(oder besser bunt auf weiß) von uns nachgewiesen werden,<br />

dass die Bedenken des Bauamtes und des Anliegers gegen die<br />

Neuplanung nicht gerechtfertigt waren. Wir konnten so ein hohes<br />

Maß an Akzeptanz für unsere Planung erreichen.<br />

<strong>Anwenderbericht</strong> Dynamische Schleppkurven


In diesem Zusammenhang war es aber auch möglich, die<br />

Grenzen von Befahrbarkeiten deutlich aufzuzeigen und somit<br />

unserem Auftraggeber ein gewichtiges Argument gegen<br />

überzogene Ansprüche an die Hand geben zu können.<br />

Nach den hier geschilderten Erfahrungen ist das Schlepp-<br />

kurvenmodul von Plateia für uns das Mittel 1. Wahl, wenn es<br />

um die technische und optische Gestaltung von Schleppkurven<br />

im Straßenbau geht.<br />

Stefan Werner<br />

Ingenieurbüro Hesse und Partner<br />

Wittrockstraße 14<br />

34121 Kassel<br />

Tel.: 0561/92876-0<br />

Fax.:0561/92876-50<br />

www.hesseundpartner.com<br />

sekretariat@hesseundpartner.com<br />

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