Biogas professionell. - Kaufmann Landtechnik GmbH
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Von der Gülle zu nachwachsenden<br />
Rohstoffen<br />
Die landwirtschaftliche <strong>Biogas</strong>erzeugung entwickelte<br />
sich ausgehend vom Einsatz flüssiger Wirtschaftsdünger.<br />
So kam früher aufgrund der größeren vorhandenen<br />
Mengen, des höheren Trockenmassegehaltes<br />
(TM) und damit des höheren Gasbildungspotenzials<br />
vor allem Rindergülle zum Einsatz.<br />
Die für den Gasbildungsprozess entscheidenden Substratparameter<br />
sind der Trockensubstanzgehalt, der<br />
organische Trockenmassegehalt (oTM), die Methanausbeute<br />
und die Methankonzentration.(Übersicht 2)<br />
Übersicht 2: <strong>Biogas</strong>relevante Parameter der<br />
Wirtschaftsdünger (REINHOLD, 2005)<br />
Art TM % o TM % Methanausbeute Methangehalt 1)<br />
d.TM m 3 /kg oTM x d %<br />
Rindergülle 6-12 80 200 55<br />
Schweinegülle<br />
Geflügel-<br />
2-8 80 240 60<br />
trockenkot 45-65 75 325 65<br />
Rindermist 20-30 80 250 55<br />
1) ohne Luftzufuhr infolge der biologischen Entschwefelung<br />
Mit der Novellierung des Erneuerbare-Energien-<br />
Gesetz 2004 wurden ökonomische Rahmenbedingungen<br />
geschaffen, die den Einsatz von<br />
nachwachsenden Rohstoffen in <strong>Biogas</strong>anlagen<br />
ökonomisch sinnvoll machen.<br />
Beim Einsatz dieser Kosubstrate sind folgende<br />
Kriterien von Bedeutung:<br />
- zeitliche und mengenmäßige Verfügbarkeit (die<br />
Einsatzzeit eines Produktes sollte nicht unter sechs<br />
Wochen liegen, um eine ausreichende Adaptation<br />
des Prozesses zu gewährleisten)<br />
- Kenntnis der Produkteigenschaften, wie oTS<br />
(organischer Trockensubstanzanteil),<br />
weitere Inhaltsstoffe (incl. flüchtige Fettsäuren,<br />
Schwermetalle und Prozesshemmer)<br />
- Aussagen zur notwendigen Aufbereitung der<br />
Produkte (z. B. Häckseln der Silage, Quetschen<br />
von Getreide)<br />
- Kosten der Kosubstrate<br />
- Nährstoffgehalte der Gärreste. Die ökonomische<br />
Nährstoffwirkung ist gegen die Ausbringungskosten<br />
zu saldieren.<br />
Kosubstrate zur <strong>Biogas</strong>erzeugung<br />
Prinzipiell eignen sich alle Feldfrüchte für die <strong>Biogas</strong>erzeugung.<br />
Hohe Rohfettgehalte führen zu hohen<br />
Gasausbeuten. Zucker wird schnell konvertiert.<br />
Ungünstig sind Fruchtarten, die einen höheren<br />
Ligninanteil (z. B Stroh, Landschaftspflegegras) mit<br />
einem geringen Futterwert aufweisen (Übersicht 3).<br />
Übersicht 3: Methanerträge verschiedener Substrate<br />
Verfahrenstechnische Unterschiede zwischen den<br />
Feldfrüchten lassen sich am Beispiel der Substrate<br />
Silage und Getreide gut erkennen. Beim Einsatz von<br />
Silage wird eine große Menge Wasser (600-700 kg/t)<br />
zugeführt. Zusätzlich sind die Silierverluste sowie evtl.<br />
anfallender Gärsaft zu berücksichtigen.<br />
Der Einsatz von Getreide hingegen erfordert geringere<br />
TS-Gehalte des Grundsubstrates. Bei großen Mengen<br />
ist zusätzliche Flüssigkeitszufuhr, z.B. durch Rezirkulation<br />
von <strong>Biogas</strong>gülle, erforderlich. Charakteristisch ist<br />
auch der geringere Prozesswärmebedarf. Daher ist<br />
Getreide eher für Schweinegülle, bzw. für Anlagen aus<br />
Schweinezuchtbetrieben geeignet, die einen hohen<br />
Wärmebedarf haben. Bei der weiteren Beurteilung von<br />
Kosubstraten ist auch die Methanbildung zu beachten<br />
(Übersicht 4).<br />
<strong>Biogas</strong><br />
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