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WOHIN Nr. 147 I September 2020

Veranstaltungen, Trends & Tipps aus dem Bezirk Liezen. – WOHIN, das Event-Magazin!

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Gesundheit<br />

& Pflege<br />

Harmlose Gedächtnislücke oder<br />

bereits Alzheimer?<br />

Rund 130.000 Österreicher leiden an Demenz, die meisten von ihnen an irreversiblen Formen. Noch ist kein Heilmittel gegen<br />

Alzheimer und Co gefunden, aber je eher diese erkannt werden, desto besser lässt sich der Verlauf positiv beeinflussen. Aus<br />

diesem Grund ist es wichtig, auf Warnsymptome zu achten.<br />

12<br />

Foto: stock.adobe.com – Atthapon bzw. freshidea<br />

Unter einer Demenzerkrankung<br />

versteht man die Verschlechterung<br />

der geistigen Fähigkeiten<br />

bis hin zu deren Verlust. Man<br />

unterscheidet zwischen primären<br />

und sekundären Formen.<br />

Während letztere Folgeerscheinungen<br />

anderer Grunderkrankungen<br />

und teilweise<br />

gut heilbar sind, verlaufen<br />

primäre Demenzen, die rund<br />

90 Prozent aller demenziellen<br />

Erkrankungen ausmachen, irreversibel.<br />

Die häufigste primäre Demenz<br />

und generell die häufigste<br />

demenzielle Erkrankung ist<br />

Alzheimer, bei der durch das<br />

Absterben von Nervenzellen<br />

zunehmende Vergesslichkeit,<br />

Verwirrtheit und Orientierungslosigkeit<br />

auftreten. Auch die<br />

Persönlichkeit eines Menschen<br />

ändert sich im Verlauf der Erkrankung,<br />

Urteilsvermögen<br />

und Sprachfähigkeit nehmen<br />

ab. Von Alzheimer betroffen<br />

sind in erster Linie Menschen<br />

über 65.<br />

Prävention und Risikofaktoren<br />

Eine medikamentöse Demenzvorbeugung<br />

gibt es nicht,<br />

durch einen gesunden Lebensstil<br />

und die Vermeidung<br />

von Risikofaktoren kann man<br />

jedoch das Erkrankungsrisiko<br />

senken. Neben gesunder Ernährung<br />

und moderater sportlicher<br />

Betätigung tragen auch<br />

regelmäßiges Gedächtnistraining<br />

und die soziale Einbindung<br />

zu einem geringeren Demenzrisiko<br />

bei. Übergewicht,<br />

Nikotingenuss usw. wirken sich<br />

wiederum gegenteilig aus.<br />

Eiweißablagerungen im Gehirn, ein charakteristisches Merkmal<br />

der Alzheimer-Erkrankung, sind auf MRT-Bildern als weiße<br />

Flecken sichtbar.<br />

Alzheimer-Früherkennung<br />

Diagnostische Verfahren zur<br />

Früherkennung von Alzheimer<br />

gibt es zwar, meist sind<br />

diese jedoch aufwendig und<br />

kostspielig und deshalb auch<br />

nicht generell verfügbar. Zwar<br />

haben schwedische Forscher<br />

kürzlich eine weitaus weniger<br />

aufwändige<br />

Methode,<br />

einen<br />

Bluttest,<br />

präsentiert,<br />

für die<br />

klinische<br />

Anwendung steht diese aber<br />

wohl erst in zwei bis drei Jahren<br />

zur Verfügung. Somit bleibt<br />

vorerst nur, auf bestimmte<br />

Warnsymptome (siehe Infobox)<br />

zu achten. n<br />

Beinahe acht Millionen Menschen sind EU-weit von Demenz<br />

betroffen, 2050 werden es laut aktuellen Berechnungen<br />

über 14 Millionen sein.<br />

Alzheimer-Warnsignale<br />

• häufige Erinnerungslücken (z. B. Vergessen von Terminen<br />

oder erst kurz zurückliegender Ereignisse)<br />

• ständiges Wiederholen gleicher Fragen (weil dem Gehirn<br />

das Einspeichern neuer Informationen immer schwerer fällt)<br />

• zunehmende Probleme bei Alltagstätigkeiten (z. B. beim<br />

Kochen, Anziehen oder Autofahren)<br />

• vermehrt auftretende Sprachstörungen (z. B. Wortfindungsstörungen,<br />

unpassende Füllworte oder kürzer werdende Sätze)<br />

• räumliche und zeitliche Desorientiertheit (zunehmende Orientierungsschwäche,<br />

Verlust des Zeitgefühls u. ä. Probleme)<br />

• Beeinträchtigung der Urteilsfähigkeit (Probleme bei komplexen<br />

Handlungen, aber auch bei einfachen Aktionen,<br />

z. B. Wahl der passenden Kleidung)<br />

• Verlust bzw. Verlegen von Gegenständen (z. B. wiederholter<br />

Verlust des Hausschlüssels oder wenn sich der Schmuck<br />

im Backrohr wiederfindet)<br />

• wiederholte plötzliche Stimmungswechsel (unvorhersehbare<br />

Stimmungsschwankungen, oft mehrmals täglich)<br />

• starke Persönlichkeitsänderungen (z. B. wenn grundsätzlich<br />

freundliche Menschen aggressiv werden)<br />

• Lust- und Antriebslosigkeit (Hobbys werden vernachlässigt,<br />

Arbeiten nicht zu Ende gebracht usw.)

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