WOHIN Nr. 147 I September 2020
Veranstaltungen, Trends & Tipps aus dem Bezirk Liezen. – WOHIN, das Event-Magazin!
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Foto: Negro Elkha – stock.adobe.com<br />
Karriere &<br />
Wirtschaft<br />
Die Berufswelt im Fokus<br />
Herausfordernde Zeiten: Rund 30<br />
Prozent mehr Arbeitssuchende<br />
22<br />
Die Zahl der Arbeitslosen ist<br />
aktuell deutlich höher als im<br />
Vorjahr, die nächsten Monate<br />
bringen arbeitsmarkttechnisch<br />
wohl große Herausforderungen<br />
mit sich.<br />
Auch wenn die Zahl der Arbeitslosen<br />
von Juli auf August<br />
um 188 Personen zurückgegangen<br />
ist, waren beim AMS<br />
Liezen Ende des Vormonats immer<br />
noch 1.727 Menschen arbeitslos<br />
vorgemerkt, das sind<br />
rund 30 Prozent mehr als 2019.<br />
Bei den Schulungsteilnehmern,<br />
deren Zahl sich Ende<br />
August auf 277 belief, war<br />
hingegen ein Rückgang von<br />
gut zehn Prozent im Vergleich<br />
zum Vorjahr zu verzeichnen.<br />
Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit<br />
betroffen sind aktuell<br />
alle Personengruppen, am<br />
stärksten angestiegen, nämlich<br />
um beinahe 36 Prozent,<br />
ist der Bestand bei den über<br />
50-Jährigen.<br />
Am Lehrstellenmarkt ist sowohl<br />
der Bestand an sofort verfügbaren<br />
Lehrstellensuchenden<br />
als auch das Angebot an sofort<br />
verfügbaren Lehrstellen angestiegen.<br />
63 Jugendliche und damit<br />
um über zehn Prozent mehr<br />
als im letzten Jahr stehen 168<br />
und damit im Vergleich um etwa<br />
18 Prozent mehr freien Ausbildungsplätzen<br />
gegenüber. 37<br />
Asylberechtigte – 22 weniger<br />
als 2019 – sind gegenwärtig<br />
beim AMS vorgemerkt, das<br />
sind knapp zwei Prozent der<br />
vorgemerkten Arbeitslosen im<br />
Bezirk. Aktuell befinden sich<br />
davon zwölf in einer Schulung.<br />
Im bisherigen Jahresverlauf<br />
konnten 66 asylberechtigte<br />
Personen in den regionalen<br />
Arbeitsmarkt integriert werden.<br />
Ausblick<br />
„Das Positive ist, dass sich die<br />
Lage am regionalen Arbeitsmarkt<br />
in den letzten Wochen<br />
einigermaßen stabilisiert hat<br />
und wir eine positive Dynamik<br />
bei den Arbeitsmarktaufnahmen,<br />
speziell im Tourismus,<br />
beobachten konnten“, so Helge<br />
Röder, der Leiter des AMS<br />
Liezen. Das große Aber: Erfahrungsgemäß<br />
werden mit dem<br />
Ende der Sommersaison im<br />
Tourismus und der bevorstehenden<br />
kalten Jahreszeit im<br />
Winter, die Freistellungen im<br />
Bau- und Baunebengewerbe<br />
mit sich bringt, die Arbeitslosenzahlen<br />
wieder zunehmen.<br />
„Es ist davon auszugehen, dass<br />
in den nächsten Wochen und<br />
Monaten die Arbeitslosigkeit<br />
wieder sehr stark ansteigen wird.<br />
Neben den saisonalen Komponenten<br />
werden Covid-19 und die<br />
abgeschwächte Konjunktur, speziell<br />
in der Industrie, weiterhin das<br />
Arbeitsmarktgeschehen deutlich<br />
beeinflussen.“<br />
AMS-Leiter Helge Röder<br />
Es sei mit einem neuerlichen<br />
Ansturm auf die AMS-<br />
Helge Röder, Leiter der AMS-<br />
Geschäftsstelle Liezen, rechnet<br />
mit herausfordernden Monaten<br />
am regionalen Arbeitsmarkt.<br />
Geschäftsstellen zu rechnen,<br />
so Röder, der, weil es weiterhin<br />
coronabedingte Zugangsbeschränkungen<br />
in den Geschäftsstellen<br />
gibt und telefonisch<br />
mit längeren Wartezeiten<br />
zu rechnen ist, an alle Arbeitssuchenden<br />
appelliert, sich<br />
rechtzeitig online über das<br />
eAMS-Konto vormerken zu<br />
lassen. n<br />
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Arbeitslosengeld: Einmalzahlung<br />
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Im Winter ruht die Arbeit auf vielen Baustellen, was steigende<br />
Arbeitslosenzahlen im Baugewerbe mit sich bringt.<br />
All jene, die in der Zeit zwischen<br />
1. Mai und 31. August für mindestens<br />
60 Tage Arbeitslosengeld<br />
oder Notstandshilfe vom<br />
AMS erhalten haben, dürfen<br />
sich im <strong>September</strong> auf eine zusätzliche<br />
Einmalzahlung in Höhe<br />
von 450 Euro freuen. Liegen<br />
im genannten Zeitraum keine<br />
60 Tage vor, wird die Voraussetzung<br />
Anfang Oktober bzw.<br />
Anfang November noch einmal<br />
geprüft. Während die Grünen<br />
in der Einmalzahlung einen<br />
wichtigen Schritt zur Verbesserung<br />
der Einkommenssituation<br />
arbeitsloser Haushalte sehen,<br />
argumentiert SP-Sozialsprecher<br />
Josef Muchitsch, dass es sich<br />
dabei um keine Erhöhung, sondern<br />
lediglich um ein Almosen<br />
handle und fordert eine echte<br />
Anhebung des Arbeitslosengeldes<br />
auf 70 Prozent.