wasistlos badfüssing-magazin - Ausgabe Dez/Jan 2012/2013

Hinter diesem Namen verbergen
sich musikalische Leckerbissen,
welche im Bereich der echten
Volksmusik, des Blues, des Jazz
und des Pop ihresgleichen suchen.
Wo immer dieses Trio auftritt,
werden die vielfältigen Bereiche
von Improvisation ausgekostet und
überzeugen das Publikum von den
unendlichen Möglichkeiten, Instrumente
wie steirische Harmonika,
Harfe, Kontrabass, Trompete und
Klarinette zu spielen.
Dieter Gerauer: Ist für dich die
Kulturbühne der Bayerischen
Spielbank in Bad Füssing etwas
Besonderes?
Herbert Pixner: Ja, das ist schon
nicht alltäglich. Es ist ein Wintergarten,
wo man als Künstler inmitten
von ca. 100 Besuchern ohne
Podium aufspielt, insofern auch
noch etwas Besonderes, als der
Musiker zwar alle Besucher sehen
kann, aber die Hälfte der Gäste
sich gegenseitig nicht sehen kann.
Trotzdem, hautnah wie hier am
Publikum zu sein, ist für uns immer
eine besondere Herausforderung
zünftig is´s
von und mit Dieter Gerauer
Herbert Pixner Project – Handmade in Tirol
und das fi nden wir außerordentlich
reizvoll.
DG: Zur Zeit spielt bei euch die Harfe
deine Schwester Heidi, warum?
HP: Ja, die Katrin erwartet im
Jänner 2013 ein Baby (bis es soweit
war, dauerte es übrigens sieben
Jahre, denn sie ist mit Werner
Unterlercher, der bei uns den Kontrabass
spielt, seit 2005 liiert) und
somit ist meine Schwester Heidi
eingesprungen, die ja seit Gründung
meines Trios bereits die Harfe
spielte. Auch sie kommt wie ich
aus Walten im Passeiertal und ist
als Musiklehrerin für Saiteninstrumente
und vielseitige Harfi nistin
bekannt.
DG: Die aktuelle CD „Na und“ und
das Bühnenprogramm „Handmade
in Tirol“ sind ein Publikumsmagnet,
warum eigentlich?
HP: „Handmade in Tirol“ ist unser
erfolgreiches Programm seit Jänner
2012 und endet in diesen Tagen im
November, danach gibt es unser
Weihnachtsprogramm „Weihrauch“
20 www.badfuessing-erleben.de
Gerauer hören: Radio Inn-Salzach-Welle, Radio ISW am Sonntag: 8.00 bis 12.00 Uhr, weltweit zu hören
im Internet per Livestream unter www.inn-salzach-welle.de, email: dieter.gerauer@t-online.de
mit Charly Rabanser aus Salzburg,
der wunderbare Texte hat und wir
dazu die Musik machen. Im Jänner
2013 geht es dann weiter mit unserem
neuen Programm, das wie
unsere CD heißt „Na und“. Dann
ist auch Manuel Randy mit dabei,
einer der besten Gitarristen in Italien,
spielt hauptsächlich Flamenco,
Gipsy Jazz und vieles mehr, ein
Musiker, der uns auch persönlich
sehr sympathisch ist und deshalb
freuen wir uns schon sehr auf das
nächste Jahr. Die aktuelle CD und
„Handmade in Tirol“ sind meiner
Meinung nach deshalb so ein
großer Erfolg, weil wir unserem
Publikum beweisen können, dass
sich verschiedene Stilrichtungen
wie Volksmusik, Klassik, Pop, Jazz
und Blues ohne weiteres in einer
Symbiose darstellen können.
DG: Noch einmal zu deiner Schwester
Heidi, die ja auch früher schon
mit dir spielte, stimmt das?
HP: Das ist richtig, wir haben als
Duo angefangen mit steirischer
Harmonika und Harfe. Irgendwann
habe ich mir vorgestellt, eine CD
mit meinen eigenen Liedern aufzunehmen,
aber dazu habe ich geglaubt,
ich brauche einen Bassisten.
Somit kam Werner Unterlercher zu
uns, die heidi ging dann als Lehrerin
für Harfe nach Japan und so kam
die Katrin zu uns, sie war damals
schon die Freundin von Werner.
DG: Wo lagen deine Wurzeln in
Sachen Musik?
HP: Wir kommen alle gemeinsam
aus der traditionellen Volksmusik,
spielen diese Art heute noch
besonders gerne. Wir beschäftigen
uns jedoch alle mit den verschiedenen
Musikrichtungen. Dies
lassen wir in unsere Darbietungen
einfl ießen. Trotzdem spielen wir
überwiegend eigene Stücke mit
wenigen Ausnahmen, so z.B. auch
einen Landler von hubert von
Goisern, der jedoch keines unserer
Stücke interpretiert. Wir sind für alle
Musikrichtungen immer wieder offen,
so z.B. Jazz, Rock, Pop, Klassik
und Blues.
DG: Ihr seid bei den Auftritten voll
aufeinander fi xiert. Spiegelt sich
das wider?
HP: Ja, das stimmt. Aber wir improvisieren
sehr, sehr viel, d.h. die
Hälfte unserer Stücke beinhaltet
Improvisationsteile und wenn man
da nicht gut aufpasst, aufeinander
schaut und aufeinander hört, dann
würde es nicht funktionieren, denn
wenn ich mehr improvisiere, als
meine Kollegen, dann würden
unsere meisten Stücke nicht als
Einheit präsentiert. Jedes Konzert
klingt bei uns immer anders. Das
ist das Schöne an unserer Musik
und ich könnte mir nie vorstellen,
ein orchestermusiker zu sein, wo
ich jeden Tag nach denselben
Noten spielen müsste. Ich brauche
diese Freiheit, denn diese ist meine
Basis, um zu musizieren.
DG: Woher holst du dir die Kraft,
die Freiheit für deine Musik?
HP: Früher war es sicherlich die
Alm, ich war immer als Senner
oder Almer in der Schweiz oder in
Südtirol. Trotz der vielen Arbeit in
den Bergen kriegt man den Kopf
immer wieder für andere Sachen
frei, was bei mir die Musik ist.
Ansonsten gibt mir meine Familie
viel Ansporn und auch Freunde
von mir helfen dazu, zum richtigen
Zeitpunkt eine Auszeit zu nehmen,
um wieder neue Ideen in die Musik
einzubringen.
Ein Konzert von Herbert Pixner
ist nicht nur für Musikprofi s,
sondern auch für jedermann ein
einmaliges Erlebnis, um sich von
Können, Einfühlungsvermögen
und Professionalität überzeugen
zu lassen. Freuen wir uns alle auf
einen geplanten Auftritt 2013 beim
Kulturfestival in Bad Füssing.
http://www.myspace.com/herbertpixnerprojekt