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15 - Caritas-Werkstatt St. Johannesberg

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EINEN NEUEN ARBEITSALLTAG GEMEISTERT<br />

EIN VIERWÖCHIGES PRAKTIKUM IN DER SENIORENRESIDENZ „LOUISE-HENRIETTE VON ORANIEN“.<br />

Seit zehn Jahren arbeite ich bereits in der<br />

<strong>Caritas</strong>-<strong>Werkstatt</strong>, davon eine lange Zeit im<br />

Bereich Werbemittelfertigung. Die Arbeit<br />

macht mir Spaß, trotzdem hatte ich Lust,<br />

etwas Neues auszuprobieren. Deswegen<br />

fasste ich mir ein Herz und sprach mit Hilfe<br />

meines Gruppenleiters Frau Riedel an. Sie<br />

ist seit September 2010 als Fachkraft für<br />

berufl iche Integration in unserer <strong>Werkstatt</strong><br />

tätig und damit auch zuständig für die Vermittlung<br />

von Praktikumsplätzen außerhalb<br />

der <strong>Werkstatt</strong>.<br />

In einem ersten Gespräch erzählte ich Frau<br />

Riedel, dass ich gern älteren Menschen helfen<br />

möchte, weil es mir Spaß macht. Deswegen<br />

wollte ich gern ein Praktikum in der<br />

Seniorenbetreuung machen. Frau Riedel bot<br />

mir dabei Unterstützung an und wir trafen<br />

uns von da an einmal in der Woche, um das<br />

Praktikum gemeinsam vorzubereiten.<br />

Frau Riedel half mir, meine Bewerbungsunterlagen<br />

zu erstellen und wir probten gemeinsam<br />

ein Vorstellungsgespräch. Später<br />

besprachen wir Themen, die für die Arbeit<br />

mit den älteren Menschen wichtig sind, wie<br />

zum Beispiel den Umgang mit verschiedenen<br />

Krankheiten, beispielsweise der Demenz.<br />

Unser Ergotherapeut Herr Dräger<br />

zeigte mir außerdem verschiedene Bewegungsübungen<br />

und Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

mit Senioren.<br />

Nach der Vorbereitung und einem Probetag<br />

in einem Seniorenwohnheim in Friedrichsthal<br />

hatte ich einen Einblick in die Arbeit. Jetzt<br />

fehlte nur noch ein Praktikumsplatz, um das<br />

Gelernte auszuprobieren.<br />

Mein Bewerbungsgespräch hatte ich bei<br />

Frau Fürstenberg, der Pfl egedienstleiterin<br />

der Michael-Bethke-Seniorenresidenz<br />

„Haus Louise-Henriette von Oranien“ in<br />

Oranienburg. Die Situation war ziemlich<br />

ungewohnt für mich. Deswegen war ich<br />

zunächst auch etwas schüchtern. Aber im<br />

Gespräch mit Frau Fürstenberg konnte ich<br />

meine Zurückhaltung gut ablegen. Ich überreichte<br />

ihr meine Bewerbungsunterlagen<br />

und wir sprachen darüber, welche Aufgaben<br />

ich im Praktikum übernehmen könnte. Zum<br />

Schluss vereinbarten wir einen Zeitraum für<br />

das Praktikum. Jetzt konnte es losgehen!<br />

In meinen ersten Tag startete ich mit gemischten<br />

Gefühlen. Einerseits war ich froh,<br />

weil ich mich auf das Praktikum freute. Andererseits<br />

war da aber auch soviel Neues und<br />

Ungewohntes für mich.<br />

Ich lernte die Ergotherapeutin<br />

Nicole kennen. Sie<br />

ist Teil der Betreuungsassistenz<br />

im Haus und würde<br />

mich in den nächsten<br />

Wochen während des<br />

Praktikums begleiten und<br />

mir alle wichtigen Dinge<br />

zeigen. Als erstes besichtigten<br />

wir das Haus und<br />

dann begann der Praktikumsalltag<br />

für mich.<br />

Die meiste Zeit des Praktikums<br />

war ich in dem Bereich<br />

für demenzerkrankte Senioren eingesetzt.<br />

Mein Arbeitstag begann 7.50 Uhr mit<br />

der Vorbereitung des Frühstücks für die Bewohner<br />

und Mitarbeiter. Im Anschluss daran<br />

habe ich den Tisch wieder abgedeckt und<br />

den Geschirrspüler ein- und ausgeräumt.<br />

Diese Aufgaben habe ich dann auch bei<br />

Mittagessen und Kaffeetrinken übernommen.<br />

Einigen Bewohnern habe ich auch das<br />

Essen gereicht. Zwischen den Mahlzeiten<br />

habe ich den Senioren aus Büchern vorgele-<br />

MEIN ARBEITSPLATZ<br />

sen oder bin mit ihnen spazieren gegangen.<br />

Manchmal habe ich sie auch zur Gymnastik<br />

und zum Gedächtnistraining begleitet.<br />

In den ersten beiden Wochen war noch vieles<br />

neu für mich, ich war etwas unsicher und<br />

zurückhaltend. Ab der dritten Woche wurde<br />

ich aber sicherer und selbstbewusster, ich<br />

übernahm viele Aufgaben selbstständig. Die<br />

Mitarbeiter übertrugen mir sogar Botengänge<br />

zum Arzt und zur Apotheke.<br />

Am Ende des Praktikums war ich froh und<br />

traurig zugleich. Denn einerseits hat mir das<br />

Praktikum sehr gut gefallen, und ich war<br />

traurig, dass es vorbei war. Aber andererseits<br />

war es auch sehr anstrengend für mich<br />

und irgendwie war ich froh, in die <strong>Werkstatt</strong><br />

zurückzukehren. Am letzten Tag machten<br />

wir noch ein Abschlussgespräch. Alle sagten<br />

mir, dass ich meine Aufgaben gut erledigt<br />

hatte und jederzeit für ein erneutes Praktikum<br />

wiederkommen könnte. Ob ich das<br />

Angebot annehmen werde, weiß ich noch<br />

nicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich<br />

einmal wieder ein Praktikum machen werde.<br />

In welchen Bereich und wann, das weiß ich<br />

aber noch nicht.<br />

Das Team der Seniorenresidenz „Haus Louise-Henriette<br />

von Oranien“ in Oranienburg<br />

hat mich gut aufgenommen und ich habe<br />

mich sehr wohl gefühlt. Ihnen gilt mein besonderer<br />

Dank!<br />

Katrin Peters<br />

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