OM_10_2020_ePaper_neu
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Ober<strong>neu</strong>land<br />
LANDLEBEN • GENUSS • LIFESTYLE • MENSCHEN • KULTUR<br />
Ländlich<br />
leben<br />
in Bremen<br />
124 Seiten<br />
Leselust!<br />
REGIONALES<br />
MAGAZIN<br />
Oktober · Nr. <strong>10</strong>|<strong>2020</strong> · 23. Jahrgang · € 2,50<br />
EULEN<br />
Lautlos & faszinierend<br />
NEUE MÖBEL<br />
Lebendig & voller Energie<br />
BREMER SHAKESPEARE C<strong>OM</strong>PANY<br />
Ein Sommernachtstraum<br />
auf Gut Hodenberg<br />
Farbenfrohe<br />
Herbstzeit<br />
Dekoideen – Gartenpflege – Lieblings-Kürbisrezepte
EDITORIAL<br />
Herbstparadies Ober<strong>neu</strong>land<br />
Liebe Leser,<br />
Immobilienverkauf?<br />
Von Antje Scheinert<br />
Redakteurin OBERNEULAND MAGAZIN<br />
jetzt heißt es noch einmal, tief durchatmen,<br />
Augen auf und mit allen Sinnen<br />
genießen. Denn der Oktober ist das<br />
furiose Finale des Sommers: Die letzten<br />
Äpfel strahlen mit Quitten, Birnen und<br />
Weintrauben um die Wette, die frischen<br />
Kartoffeln kommen in die Keller und<br />
auch die Kürbisse landen jetzt wieder<br />
auf dem Esstisch. Dass man sie sowohl<br />
süß als auch herzhaft, gefüllt oder<br />
gematscht genießen kann, zeigen die<br />
Lieblings-Kürbisrezepte von Karolina<br />
Lucht in dieser Ausgabe.<br />
Dafür hab ich<br />
jemanden!<br />
Die Farbenpracht des Herbstes sollte aber nach Meinung der Möbelbranche<br />
nicht vor der Haustür enden. Im Gegenteil: Sofas, Betten, Stühle erstrahlen in<br />
den satten Farben Safran, Aubergine, Wacholder und Kurkuma und vermitteln<br />
so Gemütlichkeit und Geborgenheit – das hat Autorin Claudia Kuzaj auf den<br />
Punkt gebracht.<br />
Doch bevor wir mit Kränzen, Deko und Genuss in den Herbst starten, sei ein<br />
Blick zurück auf einen Sommer geworfen, von dem man mit Fug und Recht behaupten<br />
kann, dass er besonders gewesen sei. Die aktuelle Situation ließ uns<br />
<strong>neu</strong>e Wege denken, und den Kulturschaffenden haben wir Ober<strong>neu</strong>lander es zu<br />
verdanken, dass sie uns vor Ort besuchten. Die Bremer Shakespeare Company<br />
bescherte uns einen Sommernachtstraum und Julia Bachmann verwöhnte die<br />
Ohren mit Arien von Puccini, Offenbach, Bizet und Co.<br />
Das Bremer Kammerensemble Konsonanz zeigte sich besonders kreativ und<br />
lud zu Bewegung und Musik ein: Per Fahrrad fuhren die Zuhörer zu vier<br />
musikalischen Stationen im Blockland.<br />
Und wer, wie ich, in diesem Jahr selbst zum Gärtner wurde, dem empfehle ich<br />
die Tipps für den Herbstputz im Garten. In diesem Sinne rate ich Ihnen, es mir<br />
gleich zu tun: Ich setze mich auf mein tannengrünes Sofa und schaue mich<br />
nach einem geeigneten Platz für einen Eulen-Nistkasten im Garten um.<br />
Sei ein Teil des „Lebensgefühls Ober<strong>neu</strong>land!“<br />
Wir freuen uns auf Ihre Lesermeinung.<br />
Senden Sie uns gerne eine E-Mail an:<br />
magazin@ober<strong>neu</strong>land.info<br />
Verkauf<br />
Vermietung<br />
Bewertung<br />
Kompetent. Effektiv. Gut.<br />
Haus & Grund Bremen GmbH<br />
Am Dobben 1<br />
28203 Bremen<br />
0421 - 3 68 04-0<br />
www.hug-bremen.de<br />
OBERNEULAND 3
INHALT<br />
18<br />
Ein Sommernachtstraum auf Gut Hodenberg<br />
Mit der bremer shakespeare company<br />
Farbenfrohe Herbstzeit<br />
46 Dekoideen für zu Hause<br />
Streifzüge durch Ober<strong>neu</strong>lander Parks<br />
32 Ikens Park<br />
LANDLEBEN<br />
18 Ein Sommernachtstraum auf Gut Hodenberg<br />
Mit der bremer shakespeare company<br />
22 Julia Bachmann im Park<br />
Die Idee der musikalischen Gartensalons<br />
24 Musik im Grünen<br />
Auf zwei Rädern erleben!<br />
32 Ikens Park<br />
Streifzüge durch Ober<strong>neu</strong>lander Parks<br />
36 Lautlos & faszinierend<br />
Eulen und wie ihnen geholfen werden kann<br />
38 Herbstputz im Garten<br />
Den Garten für den Winter fit machen<br />
40 Top 5 der Pflanzen<strong>neu</strong>heiten im Park der Gärten<br />
Gehölze mit attraktiven Blüten finden großen Anklang<br />
42 Ein Paradies für Vögel<br />
Jetzt den Nistkastencheck im Garten machen<br />
44 Dem Igel helfen<br />
Wirksamer Schutz<br />
46 Bunt sind schon die Wälder…<br />
Dekoideen für zu Hause<br />
52 Lieblings-Kürbis-Rezepte<br />
Leckeres von Karo Lucht<br />
REGIONAL<br />
64 Abenteuer DFB-Pokal<br />
Der FC Ober<strong>neu</strong>land in Mönchengladbach<br />
67 Neue Impulse<br />
Tennissparte des BHC<br />
80 Der Bürgermeister bei den Imkern und im FlorAtrium<br />
Andreas Bovenschulte zu Besuch in Ober<strong>neu</strong>land<br />
88 Tanzen im Bahnhof<br />
Neue Tanzschule im Grand Central<br />
KULTUR<br />
70 Weggefährten in Krisenzeiten<br />
Stiftung Bündnis Mensch & Tier<br />
74 Herzliche Begegnung zweier Künstler<br />
Neue Ausstellung in der Galerie Mönch<br />
76 Ein Leben. Zwei Berufe. Zwei Namen.<br />
Dr. Hans-Georg Siebert alias „john seabird“<br />
MENSCHEN<br />
84 Wie Frauen Führungspositionen erreichen..<br />
Interview mit Kirsten Kampmann-Aydogan<br />
86 Zahnarzt aus Leidenschaft<br />
Dr. Carsten Molsen<br />
4 OBERNEULAND
Neue Möbel<br />
98 Lebendig und voller Energie<br />
52<br />
Leckeres von Karo<br />
Lieblings-Kürbis-<br />
Rezepte<br />
64<br />
Abenteuer DFB-Pokal<br />
Der FC Ober<strong>neu</strong>land in<br />
Mönchengladbach<br />
LIFESTYLE<br />
98 Lebendig und voller Energie<br />
Neue Möbel: Jetzt wohnen wir natürlich bunt!<br />
ERLEBE DEINE REGION<br />
114 Genuss auf harmonischen Wegen<br />
Lieblingsplätze der Region: Meyenburg<br />
RUBRIKEN<br />
6 Ober<strong>neu</strong>lander Momente für die Seele<br />
8 Kompakt - Kurze Meldungen aus der Region<br />
37 Deichhörnchen & Teichhörnchen<br />
58 Made in Bremen & Bremer Genuss<br />
60 Ober<strong>neu</strong>land bleibt gesund<br />
68 Fit durchs Jahr mit Marius: Pyramidentraining und Run-Work-Out<br />
<strong>10</strong>6 Bauen & Immobilien: Solardach für die Terrasse<br />
118 Region erleben<br />
119 Shops & more<br />
122 Hammel-Sprünge – von Winfried Hammelmann<br />
Titelfoto: NABU/Peter Kühn<br />
Unsere Social-Media-Kanäle:<br />
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www.instagram.com/ober<strong>neu</strong>land_magazin<br />
OBERNEULAND 5
Ober<strong>neu</strong>lander<br />
Momente für die Seele<br />
Rätsellied<br />
Ein Männlein steht im Walde<br />
Ganz still und stumm,<br />
Es hat von lauter Purpur<br />
Ein Mäntlein um.<br />
Sagt, wer mag das Männlein sein,<br />
Das da steht im Wald’ allein<br />
Mit dem purpurrothen Mäntelein?<br />
Das Männlein steht im Walde<br />
Auf Einem Bein<br />
Und hat auf seinem Haupte<br />
Schwarz Käpplein klein.<br />
Sagt, wer mag das Männlein sein,<br />
Das da steht im Wald’ allein<br />
Mit dem kleinen schwarzen Käppelein?<br />
Das Männlein dort auf Einem Bein,<br />
Mit seinem rothen Mäntelein<br />
Und seinem schwarzen Käppelein,<br />
Kann nur die Hagebutte sein<br />
Hoffmann von Fallersleben, Foto: Birte Baraczewski<br />
6 OBERNEULAND
OBERNEULAND 7
Ober<strong>neu</strong>lander<br />
Momente für die Seele<br />
Sonnenhüte<br />
Gelber Zauber im Frühherbst.<br />
Foto: Birte Baraczewski<br />
8 OBERNEULAND
Senden Sie uns Ihr Lieblingsfoto (Originalgröße) aus der Region an: foto@ober<strong>neu</strong>land.info<br />
OBERNEULAND 9
K<strong>OM</strong>PAKT<br />
FCO-DAUERKARTE<br />
FüR JASON<br />
Seit mehr als zwei Jahren setzt Jason sein<br />
vorbildliches Umweltbewusstsein um und<br />
säubert freiwillig und aus voller Überzeugung<br />
die Straßen in Ober<strong>neu</strong>land vom Müll. Viele<br />
der FCO-Kicker sind ihm u.a. auch durch die<br />
Berichterstattung im OBERNEULAND MAGAZIN aufgefallen.<br />
Und so entstand die Idee, dieses tolle Engagement<br />
zu belohnen. Das Team sagt „Danke”<br />
und schenkte ihm eine Dauerkarte für die<br />
Saison <strong>2020</strong>/2021. „Jason ist ein absolutes<br />
Vorbild für uns alle und wir ziehen den Hut vor<br />
seinem Einsatz”, so FCO-Kapitän Daniel Block.<br />
Jason mit<br />
FCO Kapitän<br />
Daniel<br />
Block (l.)<br />
und Rechtsverteidiger<br />
Lars Tyca.<br />
Foto: FCO<br />
Die Jury für den Fotowettbewerb: Lutz Göttsche, Dieter von Glahn und Derik Eicke.<br />
FOTOWETTBEWERB „DIE ROTE SONNENBLUME“<br />
NUN ERNTEN, WAS<br />
GESäT WURDE!<br />
560 Euro kamen bei der Aktion „Die Rote Sonnenblume“ der SPD Ober<strong>neu</strong>land<br />
für die Tobias- Schule zusammen. Bis zu den Sommerferien konnten<br />
die Ober<strong>neu</strong>lander Tüten mit Sonnenblumenkörnern gegen eine Spende<br />
von fünf Euro erwerben. Der SPD-Vorsitzende<br />
Derik Eicke: „Ein besonderer Dank gilt neben<br />
den Teilnehmern den Ober<strong>neu</strong>lander Ladeninhabern,<br />
die diese Aktion unterstützten.<br />
Toller Erfolg für Jasper Specht:<br />
Der Ober<strong>neu</strong>lander wurde auf Der Blumenladen Blatt und Blüten, das Bremer<br />
Gut Aspern mit seinem Team Backhaus, die Papeterie und Fahrrad Bartels<br />
Deutscher Jugendmeister im<br />
haben die Kartons mit den Sonnenblumen und<br />
Polo. Und auch ein weiterer<br />
Ober<strong>neu</strong>lander schaffte es aufs einen Flyer bei sich auslegt.“<br />
Treppchen: Fabian Stege wurde Nun startet der zweite Teil der Aktion: der<br />
mit seinem Team Dritter.<br />
Fotowettbewerb. Der Ablauf ist nun, dass die<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
blühende Sonnenblume fotografiert und auf<br />
der Facebook-Seite Rote-Sonnenblume bis zum<br />
1. November hochgeladen werden.<br />
Eine Jury, bestehend aus Lutz Göttsche (Fahrrad Bartels), Dieter<br />
von Glahn (Tobias-Schule) und Derik Eicke, wird dann Anfang November<br />
ein Siegerbild küren. Als Preis ist eine Rathausführung und ein Treffen mit<br />
Bürgermeister Andreas Bovenschulte vorgesehen. Text: Derik Eicke, MM, Foto: MM<br />
Deutscher<br />
Jugendmeister<br />
Foto: privat<br />
12.190 EURO SPENDENERLöS<br />
FüR ALTEN EICHEN!<br />
Seit vielen Jahren besteht eine für beide Seiten bereichernde Verbindung zwischen dem Inner Wheel<br />
Club Bremer Schlüssel und der Stiftung Alten Eichen (Alten Eichen – Perspektiven für Kinder und Jugendliche existiert seit 1596 und ist<br />
Bremens älteste soziale Einrichtung für junge Menschen. Seit September ist Alten Eichen mit zwei weiteren Einrichtungen fusioniert und firmiert<br />
jetzt unter petri & eichen, Diakonische Kinder- und Jugendhilfe Bremen gGmbH). Jedes Jahr begeben sich die ca. 50 Frauen des Inner Wheel<br />
Club Bremer Schlüssel auf Spendenjagd, um besondere Projekte für die Kinder und Jugendlichen zu finanzieren.<br />
Bei einem fröhlichen Treffen sowie regem Austausch übergab die diesjährige Präsidentin des Inner Wheel Clubs Bremer Schlüssel<br />
Simone Storch einen Scheck über 12.190 Euro an Barbara Suchland und das Team von Alten Eichen. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass<br />
diese sehr erfreuliche Summe trotzdem zusammengekommen ist, obwohl der traditionelle Jazzfrühschoppen (Höhepunkt der Spendenaktion)<br />
ausfallen musste. BB<br />
<strong>10</strong> OBERNEULAND
K<strong>OM</strong>PAKT<br />
JULIAN BRANDT<br />
ZU BESUCH<br />
Es sagt sich immer so leicht, aber die<br />
Umsetzung ist manchmal gar nicht so<br />
einfach: „Lass dich ab und zu mal<br />
blicken“. Die Verantwortlichen des<br />
SC Borgfeld freuten sich umso mehr,<br />
als der gebürtige Borgfelder BVB-Profi<br />
Julian Brandt (r.) die Platzanlage<br />
besuchte und ein bisschen gekickt<br />
hat – und wie man sieht, hatte er sichtlich<br />
Spaß dabei. Foto: Björn Bischoff<br />
NACHdenkLICHES<br />
Von Pastor Thomas Ziaja<br />
Nutze den Herbst –<br />
jeden Tag<br />
Der Herbst zieht ins Land. Die Luft ist frisch und kühl. Die Ärmel<br />
werden länger, die ersten Jacken versprechen Wärme. Winde wehen,<br />
Blätter drehen sich, der Himmel ist mattgrau geworden, und die<br />
Dunkelheit kommt jeden Abend früher und früher, während die<br />
Sonne jeden Morgen etwas länger zu schlafen scheint.<br />
Ich habe den Herbst immer geliebt. Es ist meine Lieblingszeit<br />
des Jahres. Als Kind konnte man im Herbst so wunderbar spielen.<br />
Laub flog durch die Luft und im Wald gab es so viele Sachen zu<br />
finden, aus denen man etwas basteln konnte. Herbstsonntage<br />
bedeuteten, auf der Couch zu sitzen und einen Film zu schauen.<br />
Es bedeutete lange Spaziergänge und am Ende Kakao. Wenn die<br />
Blätter fielen, habe ich im Wald versucht, sie aus der Luft zu fangen.<br />
Von den Spaziergängen wanderte dann ein Blätterstrauß mit nach<br />
Hause, von jeder Farbe eins.<br />
Mit dem Herbst steht der Winterschlaf bald vor der Tür. Dann<br />
ist das Spielen vorbei, dann verlagert sich alles nach drinnen.<br />
Darum nutze ich die Zeit im Herbst, um noch draußen zu sein, die<br />
letzte Wärme zu tanken, die verkürzten Herbsttage zu genießen.<br />
Der Herbst erinnert mich jedes Jahr daran, wie sich alles im<br />
Kreis dreht. Aus der Blüte des Frühlings wird die Freude des<br />
Sommers. Es folgt die Ernte und dann liegt alles brach da, um<br />
schließlich von vorne zu beginnen. Der Frühling ist leicht und hüpft<br />
durchs Land. Er bringt das Versprechen, dass etwas Neues entstehen<br />
wird. Der Herbst zeigt noch einmal all seine Pracht, aber es riecht<br />
schon nach Vergehen. Noch ist es nicht so weit. Der Herbst lebt.<br />
»Carpe diem! Nutze den Tag!«, rief der Dichter Horaz seiner<br />
Freundin Leukonoë zu. Das ruft der Herbst jedes Jahr uns zu:<br />
»Noch ist das Leben voll und weit. Nutze es. Pack das Leben beim<br />
Schlafittchen und mach das beste daraus.«<br />
Foto: silke brenner photographie – bildmomente.com<br />
Ich stelle mir vor, dass Jesus seine Bergpredigt im Herbst gehalten<br />
hat. Die endlosen Sommertage mit ihrer Hitze sind vorbei<br />
und der kühle, angenehme Herbst macht die Menschen offen für<br />
seinen Gedanken: »Macht euch keine Sorgen um euer Leben –<br />
was ihr essen oder trinken sollt. Oder um euren Körper – was ihr<br />
anziehen sollt. Ist das Leben nicht mehr als Essen und Trinken?<br />
Und ist der Körper nicht mehr als Kleidung? Seht euch die Vögel<br />
an! Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln keine Vorräte in<br />
Scheunen: Und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr<br />
nicht viel mehr wert als sie? … Macht euch also keine Sorgen um<br />
den kommenden Tag – der wird schon für sich selber sorgen.<br />
Es reicht, dass jeder Tag seine eigenen Schwierigkeiten hat.«<br />
(Matthäus 6,29-34)<br />
Jesus wirbt für Vertrauen. Seine Worte klingen so leicht daher<br />
gesagt. Auch ich habe meine Sorgen und kann sie nicht einfach<br />
ausblenden. Aber der Blick von oben, aus der Perspektive des<br />
Herbstes zeigt mir, dass das Leben mehr bereit hält als Trauer,<br />
Abbrüche, Sterben und unausweichliches Schicksal. Die Welt und<br />
damit mein Leben sind in den heiligen Rhythmus eingebettet. Der<br />
Herbst zeigt auf die Zukunft, die kommt, nicht auf das Ende aller<br />
Dinge. Was als Ende zu mir kommt, öffnet sich wieder als Neuanfang.<br />
Was wie ein Sterben aussieht, wird zur Auferstehung.<br />
Mit einer Jahreszeit kommt die Stille, während mit einer anderen<br />
Freude kommt.<br />
Der Herbst möchte, dass ich die kommende Dunkelheit spüre,<br />
ohne sie zu ignorieren. Ich nehme die Überreste des Lichts an und<br />
vertraue darauf, dass für mich gesorgt ist. Heute lebe ich in der<br />
bunten Pracht und im vergehenden Licht. Heute ist für mich gesorgt<br />
und morgen auch, aber das ist dann eine andere Geschichte.<br />
Der Herbst ist eine Lektion, die mich lehrt, meinem Schöpfer zu<br />
vertrauen. Gott hat alles weise geordnet, damit ich eine Zukunft<br />
habe.<br />
Ich gehe in den Herbst. Ich nehme meinen Mantel aus dem<br />
Schrank und umarme die kommende Kälte. Ich freue mich auf<br />
frostigen Boden, weil ich weiß, dass das Tauwetter kommen wird.<br />
Dann wird aus der toten Erde der lebendige Same wachsen. Im<br />
Herbst feiere ich Gott mit den Worten des 118. Psalms: Dies ist der<br />
Tag, den der Herr macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.<br />
12 OBERNEULAND
K<strong>OM</strong>PAKT<br />
1 Million Krokusse<br />
für Ober<strong>neu</strong>land<br />
Foto: Kevin Kuhlmann<br />
Noch ist zur Blüte der 1 Million Krokusse<br />
für Ober<strong>neu</strong>land - made by Ober<strong>neu</strong>land<br />
Magzin noch etwas Zeit.<br />
Wer aber in seinem Garten die Originalsorte<br />
Ruby Giants pflanzen möchte, kann sich<br />
gerne wieder an das OBERNEULAND MAGAZIN<br />
(krokusse@ober<strong>neu</strong>land.info) wenden.<br />
Für 19,- Euro gibt es <strong>10</strong>0 Krokusse. <strong>OM</strong><br />
Der Verkehrsausschuss<br />
tagte...<br />
„Der Stadtteil Ober<strong>neu</strong>land ist<br />
nur ungenügend auf die Verkehrswende<br />
und die älter<br />
werdende Gesellschaft eingestellt“,<br />
heißt es u.a. in<br />
der Stellungnahme des<br />
Ausschusses zum Verkehrsentwicklungsplan<br />
(VEP)<br />
2025. Tatsächlich kommen<br />
die im VEP zur Stellungnahme<br />
genannten Teilbereiche in Ober<strong>neu</strong>land<br />
faktisch nicht vor.<br />
Dennoch mahnt der Ausschuss<br />
bei der senatorischen Dienststelle<br />
an, dass die Tobias-Schule<br />
noch nicht an den ÖPNV angeschlossen<br />
ist, dass die Fahrradund<br />
Fußwege ungeeignet sind<br />
und dass es im Stadtsteil kein<br />
Car-Sharing-Angebot gibt.<br />
Was die Situation im Bereich<br />
Achterdiek (siehe OBERNEULAND<br />
MAGAZIN 9/<strong>2020</strong>) angeht, so soll<br />
es wegen der Querungshilfe im<br />
Herbst einen Vor-Ort-Termin mit<br />
dem ASV geben. Angedacht ist<br />
auch eine Fahrbahnverengung.<br />
Zurzeit läuft eine Verkehrszählung.<br />
Für Radfahrer wird es keine<br />
Markierung auf dem Achterdiek<br />
geben, weil diese 30er-Strecke<br />
nicht markierungspflichtig ist.<br />
Als Konsequenz daraus müsste<br />
der Radweg zurück gebaut<br />
werden. Ortsamtsleiter Matthias<br />
Kook will darauf bestehen, dass<br />
die Situation des Kreisverkehrs<br />
im Büropark im Herbst vor Ort<br />
mit den Verantwortlichen aus<br />
dem Verkehrsressort begutachtet<br />
wird. „Die sehen das nur auf<br />
dem Papier“, ist sein Eindruck<br />
weil bisher noch keine Reaktion<br />
kam. EM<br />
RüCKSPIEGEL<br />
Als die Lkws mit Holzgas fuhren<br />
In den Jahren um 1940 und selbst bis in die 1950er Jahre hinein galten Benzin<br />
und Diesel als Mangelware. Da erinnerte man sich der Erfindung eines gewissen<br />
Georges Christian Peter Imbert. Der hatte schon 1924 einen Gasgenerator für<br />
Automobile gebaut. Vor allem Lastkraftwagen, aber auch Pkws wurden nunmehr<br />
damit ausgerüstet.<br />
Charakteristisch für diese Fahrzeuge war ein außen angebrachter zylindrischer<br />
Behälter. Der Behälter wurde nach Öffnen des Deckels von oben mit faustgroßen<br />
trockenen Holzstücken befüllt.<br />
Die verbrannten dann langsam im unteren Bereich des Kessels von unten nach<br />
oben. Das dabei entstehende Gas wurde vom<br />
Motor angesaugt. Zum Anzünden verwendete<br />
man oft einen ölgetränkten Lappen.<br />
Es dauerte bis zu fünf Minuten, bevor der<br />
Motor gestartet werden konnte. Bei jedem<br />
Halt ging aber die Gaserzeugung weiter.<br />
Den Feuerkorb konnte man nicht einfach<br />
abschalten. Teilweise musste dann Gas<br />
abgelassen werden. 2,5 kg Holz entsprachen<br />
etwa dem Brennwert eines Liters Benzin,<br />
für Diesel waren es etwa 3,5 kg.<br />
Etliche vorhandene Lastwagen mussten auf Holzgasbetrieb umgestellt werden. Die<br />
Kosten der Umstellung betrugen rundweg 2.000 Mark der damaligen Reichsmarkwährung.<br />
Durch die nachträgliche Umrüstung auf Holzgasbetrieb aber reduzierte<br />
sich die Nutzlastfläche. Hinzu kam das Gewicht des Generators mit etwa 300 kg.<br />
Wer lange Fahrten vor sich hatte, war gezwungen, einen ordentlichen Vorrat an Holz<br />
mitzuführen. Bei längeren Strecken waren das bis zu 250 kg. Neben der Umstellung<br />
auf Holzgas wurde von Mercedes-Benz sogar ein Lastwagentyp mit Kohlegasgenerator<br />
entwickelt. Unterwegs galt es dann mitunter nachzufüllen und den „Aschekasten“<br />
zu entschlacken. Die Schlackereste waren oft nur zum Teil verbrannt und setzten hin<br />
und wieder, glühend wie sie noch waren, Böschungen und Büsche in Brand. 1942<br />
stellten die Bremer Behörden in einer amtlichen Bekanntmachung sogar fest, man<br />
habe das mit Vorliebe in schützenswerten Waldbeständen getan. Solches Tun wurde<br />
schließlich verboten. EM, Foto: Gebr. Weber, Korbach<br />
OKTOBER-WETTER nach dem Hundertjährigen Kalender<br />
Unbeständig bis zum 13.; den 14. bis 22. sehr kalt und hart gefroren in einem Stück; den 23.<br />
und 24. wenig Regen und etwas gefroren; 26., 27., 28. Regen und Schnee;<br />
29. und 30. kalt und gefroren; 31. Regen.<br />
14 OBERNEULAND
„Ein Sommernachtstraum“<br />
auf Gut Hodenberg<br />
MIT DER BREMER SHAKESPEARE C<strong>OM</strong>PANY<br />
18 OBERNEULAND
OBERNEULAND 19
Das Jahr <strong>2020</strong> ist für alle<br />
eine riesige Herausforderung.<br />
Dadurch bedingt<br />
entwickelten sich gerade<br />
auch in der Kunst und Kultur-Szene die<br />
unterschiedlichsten Alternativen. Getragen<br />
vom günstigen Sommerwetter wurde<br />
Open Air eine Menge geboten. Dank<br />
KulturSommer Summarum, initiiert von<br />
der bremer shakespeare company (bsc),<br />
war ein Gemeinschaftswerk der Bremer<br />
Kulturakteure, vieler Theater und Solokünstler<br />
der Stadt mit Musik, Gesang,<br />
Theater, Akrobatik, Lesungen, Tanz, Figurentheater,<br />
Clownerie u.v.a. entstanden. Sie<br />
brachten ihre Kunst unter freiem Himmel<br />
und lockten das Publikum mit unzähligen<br />
Ideen an idyllische Orte in Bremen und<br />
umzu. So wurde es ein Sommer voller<br />
Kultur.<br />
Die bsc feierte mit ihrem Highlight<br />
„Shakespeare im Park“ in diesem Jahr ihr<br />
25-jähriges Jubiläum. Sie spielte nicht nur<br />
im Bürgerpark, sondern auch an vielen<br />
besonderen Orten ihre Stücke, und zwar<br />
nicht in der Originalversion, sondern<br />
gekürzt und jeweils ohne Pause. Am letzten<br />
Tag des KulturSommer Summarum fand<br />
das jährliche Sommerfest mit der bsc im<br />
Gut Hodenberg statt, jedoch ohne das<br />
vorherige traditionelle Picknick und nicht<br />
auf der Naturbühne, sondern auf dem<br />
herrlichen Gelände im Park am Pavillon.<br />
Dort hatten im Juli bereits zwei Lesungen<br />
mit Schauspielern der bsc stattgefunden.<br />
Am letzten Sonntag im August gab es<br />
dort dann „Ein Sommernachtstraum“ in<br />
gekürzter Form.<br />
Die Schauspieler Tim Lee, Peter Lüchinger,<br />
Michael Meyer, Erika Spalke, Petra-Janina<br />
Schultz und Markus Seuß nahmen den<br />
Pavillon sozusagen als Requisit in ihre<br />
Mitte und bespielten ihn in ihrer bewährten<br />
Art mit viel Action und Rollenwechseln<br />
der Darsteller – der Schweizer Dialekt des<br />
Schweizers Peter Lüchinger amüsierte das<br />
Publikum besonders.<br />
Welch ein gelungenes Open Air-Theater<br />
an dieser Stelle! Das Publikum in den vorgeschriebenen,<br />
lockeren Reihen hatte viel<br />
Spaß daran und den Darstellern hat es<br />
große Freude gemacht.<br />
Schauspielerin Erika Spalke bemerkte:<br />
„Ich freue mich aber schon jetzt, im nächsten<br />
Jahr doch wieder auf der Naturbühne<br />
spielen zu können.“<br />
Text: Margrit Groll, Fotos: Margrit Groll, Alexa Stahlknecht<br />
Das Publikum in den vorgeschriebenen, lockeren<br />
Reihen hatte viel Spaß und den Darstellern hat es<br />
große Freude gemacht.<br />
V.li.: Peter Lüchinger, Markus Seuß, Tim Lee,<br />
Erika Spalke, Petra-Janina Schultz, Michael Meyer.<br />
„Kultur-Realität <strong>2020</strong> bedeutet:<br />
umdenken, improvisieren und endlich wieder<br />
Kultur genießen und – gesund bleiben!“<br />
bremer shakespeare company.<br />
Shakespeare auf dem Hodenberg lassen sich die<br />
Ehepaare Bollmann (li.) und Crome nicht entgehen.<br />
20 OBERNEULAND
Julia<br />
Bachmann<br />
im Park<br />
Mit ihrer Idee der musikalischen Gartensalons in diesem Sommer hat sich<br />
die junge Opernsängerin Julia Bachmann offenbar viele Freunde erworben.<br />
An einem der ersten Sonntage im Spätsommer bezauberte sie ihr Publikum<br />
auf der Freilichtbühne im Gut Hodenberg, begleitet von Natalia Gironyan an<br />
der Harfe. Trotz der schon etwas kühlen Tage wagte sie sich im schulterfreien<br />
Kleid auf die Naturbühne. Es sei ihr zwanzigstes oder fünfundzwanzigstes<br />
Gartenkonzert, aber wohl ihr allergrößtes, meinte sie angesichts des<br />
versammelten Publikums.<br />
Im Nu gewann sie mit ihrem charmanten<br />
Wesen die Herzen der Zuhörerinnen und<br />
Zuhörer. Ihrem Namen getreu verwob sie<br />
ihr Repertoire mit der Liebesgeschichte<br />
von Romeo und Julia. Anders als bei<br />
Shakespeare finden die beiden jedoch bei<br />
Julia Bachmann am Ende in Liebe zueinander.<br />
Die Rusalka von Antonín Dvořák,<br />
Jacques Offenbachs Barcarole, Puccinis<br />
Madame Butterfly halfen dabei mit. Auch<br />
Verdis La Traviata, Charles Gounods Walzer,<br />
die Lucia di Lammermoor von Donizetti<br />
ließen die Liebe der beiden aufblühen.<br />
Nicht ohne gelegentliche Zweifel seitens<br />
der Julia zwischendurch, die sich bei George<br />
Bizets Carmen („die Liebe von Zigeunern<br />
stammet“) auftaten. Weil ihre<br />
imaginäre Freundin meinte,<br />
sie solle sich doch nach<br />
einem anderen umsehen.<br />
Nein, es sollte<br />
Romeo sein und<br />
bleiben! Zu allem<br />
gesellten sich<br />
schließlich Robert<br />
Stolz („Du sollst der<br />
Kaiser meiner Seele<br />
sein“), Franz Lehár<br />
(„Meine Lippen, sie<br />
küssen so heiß“), Johann<br />
Strauß (Waldmägdelein), letztlich<br />
auch My Fair Lady mit dem fröhlichen „Ich<br />
hätt' getanzt heut' Nacht“ hinzu. Zu einem<br />
Höhepunkt gestaltete sich ihr Auftritt als<br />
Puppe Olympia aus Hoffmanns Erzählungen.<br />
Sie winkte York Stahlknecht, den<br />
Gastgeber, zu sich – dessen Aufgabe es war,<br />
die erstarrte Puppe wieder aufzuziehen.<br />
Das gab Szenenapplaus für beide und am<br />
Schluss begeisterten Beifall, auch weil sich<br />
Julia Bachmann bei dem Regen bedankte,<br />
der sich gerade bis dahin zurückhielt.<br />
Ein paar Hundert Regentropfen zwischendurch<br />
hatten den beglückenden Vormittag<br />
keineswegs gestört. Im Gegenteil,<br />
Julia Bachmann bezog das Naturereignis<br />
durch Mimik und Gestik in ihre Darbietung<br />
mit ein, und sie strahlte, als die Sonne<br />
wiederkam. Selbst das Spiel zweier Schmetterlinge<br />
vor der Bühne wusste sie für sich<br />
zu gewinnen. Die Ober<strong>neu</strong>lander können<br />
sich glücklich schätzen, Julia Bachmann in<br />
ihrer Nähe zu wissen. Die liebenswerte<br />
Sopranistin ist sonst auf den Bühnen der<br />
Welt unterwegs. Schon als Kind war es<br />
klassische Musik, die sie in ihren Bann<br />
zog (OBERNEULAND MAGAZIN 9/<strong>2020</strong>). Statt in<br />
München und Paris beglückte sie nun in<br />
diesem merkwürdigen Jahr die Menschen<br />
unmittelbar bei ihren Gartenkonzerten.<br />
Welch ein Gewinn!<br />
Text: Eberhard Matzke, Fotos: Alexa Stahlknecht<br />
22 OBERNEULAND
Nach der erfolgreichen Premiere<br />
organisierte die Familie Klingler<br />
kurzerhand ein weiteres Konzert in<br />
ihrem „Natur-Kultursaal”: Klinglers<br />
Wäldchen.<br />
Das Kammerensemble Konsonanz<br />
freute sich über die er<strong>neu</strong>te Möglichkeit<br />
unter dem Blätterdach ein Konzert zu geben.<br />
„So einen Konzertsaal mit einer solchen Akustik<br />
muss man erst einmal bauen“, schwärmte Kontrabassist<br />
Daniel Tolsdorf.<br />
Dieses Mal traten sogar insgesamt fünf Musiker auf und füllten<br />
das Wäldchen mit ihren musikalischen Klängen: David Cisternas<br />
(Violine), Karoline Ott (Violine), Francisco Fernández (Viola),<br />
Nicole Wiebe (Violoncello) und Daniel Tolsdorf (Kontrabass).<br />
Musik<br />
IN KLINGLERS<br />
WäLDCHEN 2.0<br />
Es wurden unter anderem Stücke<br />
von Wolfgang Amadeus Mozart,<br />
Peter Iljitsch Tschaikowski sowie<br />
von dem in Bremen lebenden<br />
Komponisten Efraín Oscher gespielt.<br />
Oscher hat sogar für das Ensemble<br />
eigens das Stück: “Barroqueana Sudamericana”<br />
komponiert.<br />
Zahlreiche Musikfans kamen mit ihren Stühlen<br />
wieder in den Hohenkampsweg, um dem Konzert zu<br />
lauschen. Danach gab es wieder die Gelegenheit zu einem<br />
Gespräch mit den Künstlern.<br />
Somit wurde auch diese Veranstaltung mitten in Ober<strong>neu</strong>land<br />
zu einem kulturellen Hochgenuss für Musiker und<br />
Zuhörer. Eine Fortsetzung ist geplant. Foto: Sylvia Klingler<br />
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OBERNEULAND 23
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erleben!<br />
24 OBERNEULAND
Zu den einzelnen Spielstätten<br />
entlang der Wümme wurden die<br />
Teilnehmer von freiwilligen Fahrrad-<br />
Guides des ADFC Bremen geführt.<br />
OBERNEULAND 25
Claudia Beißwanger ist Managerin<br />
des Kammerensembles Konsonanz<br />
und nahm die Teilnehmer beim Treffpunkt<br />
„Haus am Walde“ in Empfang.<br />
Das Blockland als Kulisse für ein<br />
außergewöhnliches Musikprojekt.<br />
Kein Parkplatzproblem –<br />
an allen Spielstätten konnten<br />
die Fahrräder sicher abgestellt<br />
werden.<br />
Am dritten Stopp<br />
auf dem Hof der Familie Jöllenbeck<br />
empfing der Violinist David Cisternas<br />
die musikbegeisterten Fahrradfahrer.<br />
26 OBERNEULAND
Das Bremer Kammerensemble<br />
Konsonanz entwickelt immer wieder<br />
innovative und vollkommen <strong>neu</strong>e<br />
Konzertformate. Gerade in diesen<br />
Zeiten müssen Musiker besonders<br />
kreativ sein, um öffentlich spielen<br />
zu können. Beste Möglichkeiten für<br />
Konzerte bestehen zurzeit, wenn<br />
diese im Freien stattfinden können.<br />
dem <strong>neu</strong>en Konzertformat „Musik im Grünen“<br />
des Kammerensembles Konsonanz konnten<br />
MMit<br />
fahrradbegeisterte Musikliebhaber deshalb<br />
Anfang September einen der schönsten Flecken<br />
Bremens erkunden – das idyllische Blockland! Start der<br />
Tour war beim „Haus am Walde“, danach folgte eine Route<br />
entlang der Wümme in Richtung Dammsiel, vorbei an reetgedeckten<br />
Bauernhöfen, umgeben von liebevoll gepflegten<br />
An vier verschiedenen Stationen<br />
wurde auf der geführten Rad-<br />
Route vielfältige Musik aus mehreren<br />
Jahrhunderten präsentiert.<br />
Gärten, saftigen Wiesen und allerlei Tieren – die perfekte<br />
Kulisse für dieses außergewöhnliche Open Air-Erlebnis!<br />
An vier verschiedenen Stationen, beginnend beim Ortsamt<br />
Blockland, wurde auf der geführten Rad-Route von<br />
insgesamt 15 Musikern in unterschiedlichen kleinen Gruppierungen<br />
vielfältige Musik aus mehreren Jahrhunderten<br />
präsentiert, die die bezaubernde Flora und Fauna des<br />
Blocklandes stimmungsvoll untermalten. Am Ende der<br />
Radtour bestand die Möglichkeit, die Tour im Hof-Café<br />
von Hof Bavendamm bei Kaffee und Kuchen gemütlich<br />
ausklingen zu lassen.
1<br />
Erster Stopp der Tour: Bei Marcus<br />
Henke wurden barocke Stücke von<br />
Georg Philipp Telemann durch Anna<br />
Stankiewicz und Vinicius Nogueira<br />
vorgetragen.<br />
Herzlich willkommen im Garten von<br />
Marcus Henke im Haus des Ortsamts<br />
Blockland.<br />
Vogelstimmen mit Streichinstrumenten<br />
interpretiert:<br />
Das Lerchenquartett von<br />
Joseph Haydn stand in Garbades<br />
Garten im Mittelpunkt.<br />
2<br />
28 OBERNEULAND
Verschiedene Sätze aus Saint-Saens’<br />
„Karneval der Tiere“ wurden auf dem<br />
Hof Jöllenbeck von David Cisternas,<br />
Lucio López, Francisco Fernández und<br />
Elena Tomarchio interpretiert.<br />
„Karneval der Tiere“ –<br />
unterstützt durch die<br />
Hühner der Jöllenbecks.<br />
3<br />
Um das Konzertformat zu realisieren, hatten einige<br />
Mitglieder des Ensembles die Höfe und Gartenbesitzer im<br />
Laufe des Sommers direkt angesprochen und nur positive<br />
Rückmeldungen erhalten. Ohne den Einsatz und die positive<br />
Resonanz von Marcus Henke, der Familie Garbade, der<br />
Familie Jöllenbeck und des Hofs Bavendamm hätte diese<br />
Aktion letztendlich niemals stattfinden können.<br />
Für die etwa 20 km lange Route wurden insgesamt vier<br />
verschiedene geführte Touren für ca. 20 Teilnehmer ange-<br />
OBERNEULAND 29
oten – mit jeweils unterschiedlichem Tempo. Das Musik-<br />
Programm der Route war für alle vier Touren identisch.<br />
Gefördert wurde das Projekt von der Heinz-Peter und<br />
Annelotte Koch Stiftung, in Kooperation mit den Höfen<br />
und Gartenbesitzern im Blockland, dem ADFC Bremen,<br />
BUND Bremen, der Europäischen Mobilitätswoche<br />
Bremen, Autofreier StadTraum, Bremen Tourismus, dem<br />
Ortsamt Blockland und Freunde der Konsonanz e.V.<br />
Text: C. Beißwanger/M. Müller, Fotos: M. Müller, B. Baraczewski (1)<br />
DAS<br />
KAMMERENSEMBLE KONSONANZ<br />
Das Kammerensemble Konsonanz mit<br />
Sitz in Bremen besteht aus professionell<br />
ausgebildeten klassischen Streichinstrumentalist*innen.<br />
Endstation der musikalischen<br />
Fahrradtour durchs Blockland<br />
war der Hof Bavendamm.<br />
Das letzte Konzert der Tour<br />
fand im Stall von Hof Bavendamm<br />
statt: Karoline Ott, Seiko<br />
Kusafuka, Evelyn Lentz,<br />
Nicole Wiebe und Daniel Tolsdorf<br />
interpretierten Filmmusiken des<br />
20. Jahrhunderts von „Herr der<br />
Ringe“ bis „Indiana Jones“.<br />
4<br />
Es wurde 2014 gegründet und bereits<br />
in seinen Gründungsjahren mit dem<br />
Konzertstipendium „Konzert der Zukunft“<br />
der Hochschule für Musik und Theater<br />
Hamburg und dem „Startpaket-Stipendium<br />
für konzertierende Musikerinnen“ der<br />
Hochschule für Künste Bremen ausgezeichnet.<br />
Als Solist*innen-Ensemble spielt es<br />
in der Regel ohne Dirigenten mit einer<br />
variablen Anzahl von Musiker*innen.<br />
Das Ensemble spielt Musik aus verschiedenen<br />
Jahrhunderten – neben Klassik<br />
auch Pop und Folklore aus verschiedenen<br />
Kulturen. Ein besonderer Schwerpunkt<br />
seiner künstlerischen Arbeit ist die Entwicklung<br />
innovativer Konzertformate und<br />
das Erreichen <strong>neu</strong>er Zielgruppen.<br />
Dafür arbeitet Konsonanz mit Künstler*innen<br />
aus den Bereichen Musik (u.a.<br />
Musiker*innen der Berliner Philharmoniker<br />
und der Deutschen Kammerphilharmonie<br />
Bremen), Tanz, Film/Video, Literatur und<br />
Theater.<br />
<strong>2020</strong> debütierte das Ensemble in der<br />
Berliner Philharmonie. Es hat bereits zwei<br />
eigene CDs, darunter Uraufführungen, die<br />
für das Ensemble komponiert worden sind,<br />
eingespielt sowie verschiedene international<br />
bekannte Solist*innen bei CD-Aufnahmen<br />
begleitet.<br />
30 OBERNEULAND
Promotion<br />
Ober<strong>neu</strong>lander’s<br />
DANKE, DANKE, DANKE!<br />
Das ganze Team vom Ober<strong>neu</strong>lander’s möchte sich bei allen<br />
Gästen für die Treue und Unterstützung in diesen Zeiten bedanken.<br />
Inhaber Farshad Geranmayeh und Restaurantleiter Thorsten<br />
Kaminski freuen sich außerdem über das große Verständnis und<br />
die tolle Disziplin beim Einhalten aller Hygienemaßnahmen!<br />
Das ist keine Selbstverständlichkeit heutzutage!<br />
Restaurantleiter<br />
Thorsten Kaminski<br />
Auch auf den Winter hat man sich schon vorbereitet<br />
Zum Start der kühlen Jahreszeit hat das Ober<strong>neu</strong>lander’s die Lüftungsanlage erweitert.<br />
Zuverlässig werden nun Staub, Allergene, Aerosole und Viren aus der Luft gefiltert! So können<br />
es sich die Gäste ohne Sorgen in den Gasträumen gemütlich machen.<br />
Und wenn es mal mehr Gäste werden?<br />
Ob Taufe, Hochzeit oder Geburtstag: im Ober<strong>neu</strong>lander’s ist durch das gut strukturierte<br />
Hygienekonzept jede Art von Feier möglich!<br />
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Im letzten Jahr hat die Aktion „GANS TO GO“ ungeahnt hohen Zuspruch gehabt.<br />
Über 1.000 Gänse aus dem Ober<strong>neu</strong>lander’s wurden unter<br />
Zuhilfenahme einer kurzen Anleitung zu Hause zubereitet!<br />
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In diesem Jahr sind die Ziele noch viel ehrgeiziger. Die Zahl<br />
soll verdoppelt werden! Dafür arbeitet die Crew in der Küche<br />
vom Ober<strong>neu</strong>lander’s unter Führung von Thomas Reich in der<br />
Weihnachtszeit Tag und Nacht!<br />
Das Ober<strong>neu</strong>lander’s freut sich nicht nur auf den Außer-Haus<br />
Verkauf, sondern auch auf Gäste! Diese können sich auf eine<br />
weihnachtliche Atmosphäre und die Extrakarte zur Adventszeit<br />
freuen!<br />
Küchenchef<br />
Thomas Reich<br />
Ober<strong>neu</strong>lander Landstr. 43<br />
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Die farbigen Bäume<br />
an Ikens Damm<br />
Streifzug durch<br />
Ober<strong>neu</strong>lander<br />
Parks<br />
IKENS PARK<br />
Steht man gegenüber vom Mühlenfeld am Eingang von Ikens<br />
Damm, erfährt man auf einer mehrteiligen Tafel: Wander- und<br />
Wirtschaftsweg zum Achterdieksee, vormals Iken-Hoff, ehemaliger<br />
Andersons Park, 1,6 ha, Teilstück seit 1962 öffentlicher Park.<br />
Dann noch der Hinweis auf sehr alte Bäume, so dass Vorsicht<br />
geboten sei und dass man Hunde sicher anleinen soll.<br />
32 OBERNEULAND
Erst einmal geht es sowieso gut<br />
hundert Meter geradeaus, und wer<br />
tatsächlich weiter zum Achterdieksee<br />
gehen möchte, kann das getrost<br />
tun. Interessant auf dem Weg dahin sind<br />
zwei alte hohle Bäume, die vor Jahren von<br />
einer Künstlerin farbig angestrichen<br />
wurden. Das sorgte seinerzeit für einige<br />
Diskussionen im Dorf...<br />
Will man aber gleich in den Park, so<br />
findet man linker Hand einen Findling<br />
mit der eingemeißelten Inschrift „1951<br />
Einschulung, 2011 Wiedersehen“. Eine<br />
Grundschulklasse, die sich nach damals<br />
55 Jahren genau im April wieder traf –<br />
immerhin noch 43 ehemalige Schülerinnen<br />
und Schüler – hat dahinter eine Eiche<br />
gepflanzt, heute ein ganz ordentliches<br />
Bäumchen.<br />
Auf zahlreichen Wegen kann man<br />
durch den Park wandeln. Hält man sich<br />
links, so geht man bald am Gelände der<br />
Tobias-Schule entlang. Der Weg auf das<br />
Schulgelände wird einem freilich aus<br />
gutem Grund verwehrt. Genau gegenüber<br />
dieses Weges, also auf der anderen Seite<br />
des Parks, befindet sich hinter einem Tor<br />
der Garten der Tobias-Schule. Die Schule<br />
und der Park verbinden sich mit einer<br />
Geschichte. Vielleicht ist sie sogar wahr.<br />
Die alte Villa der Schule, die sogenannte<br />
Hasse-Villa, war Wohnsitz des Gründers<br />
der Hachez-Schokoladenfabrik. Man sagt,<br />
er habe nach einer besonderen Form<br />
seiner Schokoladen gesucht. Beim Anblick<br />
von Eichenblättern hier im Park sei ihm<br />
die Idee zu den bekannten „Braunen<br />
Blättern“ gekommen.<br />
Dampfmühle Ober<strong>neu</strong>lanD<br />
Seit 1897<br />
Ihr persönlicher lieferant<br />
in Ober<strong>neu</strong>land und umzu!<br />
Man sagt, beim Anblick<br />
von Eichenblättern<br />
im Park sei dem Gründer<br />
von Hachez die Idee<br />
zu den bekannten<br />
„Braunen Blättern“<br />
gekommen.<br />
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Geht man weiter am Zaun entlang, erreicht<br />
man die Rockwinkeler Landstraße<br />
und könnte auf der anderen Straßenseite<br />
über den Osmersdamm zum Beispiel zur<br />
Windmühle gelangen.<br />
28355 Bremen-Ober<strong>neu</strong>land<br />
rockwinkeler heerstraße 13<br />
Telefon (0421) 25 90 21 / 25 98 06<br />
fax (0421) 257 53 23<br />
dampfmuehle.ober<strong>neu</strong>land@gmx.de<br />
OBERNEULAND 33
In Ikens Park stehen viele tote Bäume mit<br />
aufrechten Stämmen, die zahlreiche Hohlräume<br />
und Spalten enthalten – wertvolle<br />
Lebensräume für Fledermäuse, höhlenbrütende<br />
Vogelarten oder auch Insekten.<br />
Doch es gibt noch mehr zu sehen im<br />
Park. Irgendwann stößt man auf die hölzerne<br />
Brücke, die einen Graben überquert.<br />
Leider ist sie zurzeit unpassierbar. Es soll<br />
jedoch Bestrebungen geben, sie wieder<br />
herzustellen. Dicht bei der Brücke ist ein<br />
kleiner Hügel, von dem man einen hübschen<br />
Blick auf einen darunter liegenden<br />
Teich hat. Da oben soll mal ein Pavillon<br />
gestanden haben. In diesem Bereich sieht<br />
man mehrere alte Bäume, oftmals hohl,<br />
morsch und von Pilzen besetzt. Vorsicht<br />
ist also durchaus angebracht.<br />
Hinter dem Findling mit der eingemeißelten<br />
Inschrift „1951 Einschulung, 2011 Wiedersehen“<br />
pflanzte eine Grundschulklasse,<br />
die sich nach damals 55 Jahren genau im<br />
April wieder traf, einen Baum.<br />
Dicht bei der Brücke ist<br />
ein kleiner Hügel, von<br />
dem man einen hübschen<br />
Blick auf einen darunter<br />
liegenden Teich hat.<br />
Früher oder später findet man jenen<br />
Weg, der auf der anderen Seite aus dem<br />
Park heraus führt. Am Zaun vom Golf-<br />
Club Ober<strong>neu</strong>land entlang neben Wiesen<br />
und Feldern gelangt man bald zum Heinrich-Baden-Weg.<br />
Eine kleine Rast ist in der<br />
Nähe gleich 3x möglich: im Restaurant<br />
“Block” vom GCO, in der Gastronomie<br />
“Saison” des BHC und in der Gaststätte<br />
“Eichengrund” des TVO.<br />
Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />
34 OBERNEULAND
Vom Café<br />
Windhorst<br />
zu Herman' Post<br />
In den 111 Jahren, die zwischen<br />
dem ganz alten und dem heutigen<br />
Bild liegen, hat das Haus eine<br />
Menge erlebt. Auf der Postkarte<br />
aus dem Jahr 1909 zeigt sich das<br />
„Café Windhorst“ als kleines<br />
gemütliches Lokal. Dass es zu<br />
Rockwinkel gehörte, darf<br />
bezweifelt werden, denn es lag<br />
(und liegt) auf der anderen Seite<br />
des Fleets, das die beiden Ortsteile<br />
trennt.<br />
1940 erschien eine Postkarte mit dem Text<br />
„Bäckerei, Kolonialwaren u. Gastwirtschaft<br />
August Windhorst“. Die Bäckerei Windhorst<br />
war berühmt für ihr legendäres Schwarzbrot.<br />
Noch in den 1960er Jahren war auch das<br />
Restaurant Windhorst bekannt. Die Bäckerei<br />
fand ein jähes Ende, als 2002 der Ofen kaputt<br />
ging und nicht mehr zu reparieren war.<br />
OBERNEULAND<br />
gestern<br />
heute<br />
Um dem Namen „Herman'<br />
Post“, wie die beliebte Gaststätte<br />
heute heißt, rankt<br />
sich die Geschichte, dass<br />
der Dekorateur beim Anbringen<br />
des ursprünglichen<br />
Namens Hermann das<br />
zweite „n“ vergessen hatte.<br />
Der Platz reichte gerade<br />
noch für einen Apostroph.<br />
Und dabei blieb es. Ist doch<br />
ein origineller Name!<br />
EM, Repros: Thomas Rosema<br />
OBERNEULAND 35
GARTEN<br />
EULEN UND WIE IHNEN GEHOLFEN WERDEN KANN<br />
LAUTLOS & FASZINIEREND<br />
Seit Jahrtausenden ist der Mensch von ihnen fasziniert – Eulen. Ihre (bei fast<br />
allen Arten) nächtliche Jagd, ihre Lautlosigkeit im Anflug dank von der Evolution<br />
genial konstruierter Flügel und Federn, ihre Wehrhaftigkeit, ihr unglaubliches<br />
Hörvermögen, überhaupt, ihre Sinne – sie halten Menschen ehrfurchtsvoll in<br />
Atem und lassen ihnen einen Begriff zuwachsen: Weisheit.<br />
Die häufigste Eulenart hierzulande ist der Waldkauz.<br />
Er hat ein besonders breites Nahrungsspektrum:<br />
Auf seinem Speisezettel stehen vor<br />
allem Kleinsäuger wie Mäuse, aber auch<br />
kleine und mittlere Vögel,<br />
Insekten, Würmer und Amphibien. Er<br />
ist ein Höhlenbrüter, der gern in ausreichend<br />
großen Baumhöhlen brütet<br />
und, wenn diese nicht vorhanden sind,<br />
mitunter sogar auf Gebäudenischen<br />
ausweicht. Deshalb kann dem<br />
Waldkauz auch mit einem – großvolumigen<br />
– Nistkasten geholfen<br />
werden, der entweder aus Holz selbst<br />
gebaut oder, hergestellt aus dem<br />
bewährten, witterungsbeständigen<br />
Material Holzbeton, im Fachhandel<br />
erworben werden kann. Es sollte dabei<br />
aber beachtet werden, dass er im Hinblick<br />
auf die Verteidigung seines Reviers äußerst<br />
„kiebig“ werden kann und durchaus auch<br />
Angriffe unter Einsatz seiner scharfen Krallen<br />
möglich sind! Daher sollten solche Waldkauzkästen<br />
nie in der Nähe von Bereichen angebracht<br />
werden, denen Menschen nahekommen könnten.<br />
Ebenfalls in Gärten anzutreffen ist die für die meisten<br />
Menschen besonders dem „Eulenklischee“ entsprechende<br />
Waldohreule – ihre Ohren ähnelnden Federbüschel tragen dazu bei.<br />
Waldohreulen brüten gern in alten Nestern von Krähen oder Eichelhähern.<br />
Daher können für die Waldohreule auch Brutkörbe angebracht<br />
werden, die es im Fachhandel gibt. Im Winter schließen sich oft zahlreiche<br />
Waldohreulen zu Schlafgesellschaften zusammen, nicht selten<br />
ist es auch eine größere Anzahl von Eulen, die dann mitunter sogar in<br />
innenstädtischen Gärten zu finden sind.<br />
Eine Eulenart, die sich dem Menschen angeschlossen hat und bereits<br />
bis an die Ortsränder vorgerückt ist, ist die Schleiereule: Diese große<br />
Eule mit ihren gut 90 Zentimeter Flügelspannweite liebt Nischen in<br />
Kirchen, Scheunen, Türmen und Hallen – vor allem dann, wenn sich<br />
darin auch ein großvolumiger Spezial-Nistkasten befindet! Sie profitiert<br />
stark von mäusereichen Jahren. Gerade in den letzten beiden<br />
Jahren, die durch lange Trockenheit gekennzeichnet waren, konnten<br />
sich die Bestände der Schleiereule allenthalben gut erholen. Feldmäuse,<br />
Spitzmäuse und andere Kleinsäuger stehen auf ihrem Speiseplan.<br />
Text: NABU Niedersachsen, Foto: NABU/Peter Kühn<br />
36 OBERNEULAND
DEICHHÖRNCHEN &<br />
TEICHHÖRNCHEN<br />
Von Winfried Hammelmann, Ober<strong>neu</strong>lander,<br />
Redakteur und Autor<br />
Jeder der beiden süßen Nagetiere aus Ober<strong>neu</strong>land ist ein<br />
Unikum. Schlägt man im Internat nach, so findet man unter<br />
Unikum: Einzigartiger, Freak, Original, Kauz, Sonderling.<br />
Und wenn Zwei einzigartig sind, dann werden Dialoge<br />
natürlich freakig und kauzig.<br />
Das Hamstern der Hörnchen<br />
A: Weißt Du was? Wir müssen Anräte vorlegen.<br />
B: Du meinst: Wir müssen Vorräte anlegen.<br />
A: Ja, die Tage werden kürzer, die Nächte länger.<br />
B: Quatsch. Die Tage sind immer gleich lang.<br />
A: Und Vorräte?<br />
B: Halten auch immer gleich lang.<br />
A: Echt jetzt?! Dann brauchen wir ja erst im Dezember<br />
anfangen, Vorräte zu suchen.<br />
B: Wieso?<br />
A: Oder im Februar.<br />
B: Was?<br />
A: April reicht dann ja auch.<br />
B: Bitte?<br />
A: Na, wenn die Vorräte immer gleich lang halten, dann<br />
müssen wir sie doch nicht schon jetzt anlegen.<br />
B: Aber sie reichen nur los lange, wenn wir JETZT anfangen.<br />
A: Und wenn wir später anfangen?<br />
B: Ich sag mal so: Vorräte für vier Monate reichen<br />
ganz genau vier Monate.<br />
A: Okay, verstehe. Wenn wir also später anfangen, dann<br />
reichen sie auch länger.<br />
B: Nein, verdammte Hacke! Sie reichen immer<br />
gleich lang. Entweder reichen sie von November<br />
bis Februar oder von Dezember bis März.<br />
A: Oder von Januar bis Dezember.<br />
B: DAS! IST! BLÖDSINN! Sie reichen nur für ein<br />
Drittel des Jahres.<br />
A: Ach so. Jetzt habe ich’s kapiert. Der Vorrat reicht nur<br />
von … äh … beispielsweise von Oktober bis Januar.<br />
B: Richtig.<br />
A: Oder von Januar bis April.<br />
B: Stimmt.<br />
A: Okay okay okay okay.<br />
B: Was kommt jetzt?<br />
A: Unsere Vorräte würden auch die vier Monate von Mai<br />
bis August reichen, korrekt?<br />
B: JA, MAN. ABER IN DER ZEIT BRAUCHEN WIR<br />
KEINE VORRÄTE, DA FINDEN WIR DOCH<br />
GENÜGEND FUTTER. DANN IST S<strong>OM</strong>MER!<br />
A: Ja dann …<br />
B: Was, ja dann …?!<br />
A: Also, wenn wir von Mai bis August keine Vorräte mehr<br />
benötigen, dann …<br />
B: SAG ES ENDLICH, DU IRRES NAGERTIER!<br />
A: … dann können wir es doch auch ganz lassen mit dem<br />
Anlegen von Vorräten!<br />
B: AAAAAAAAAAAAAH!<br />
Sichtschutzpflanzen, Taxus, Kirschlorbeer, Thuja,<br />
Buchenhecken ... bis ca. 500 cm. vorrätig<br />
OBERNEULAND 37
Tipps vom Profi<br />
MEIN GARTEN<br />
UND ICH<br />
Hochdruckreiniger sorgen<br />
für saubere Verhältnisse.<br />
Im Handumdrehen lässt<br />
sich Schmutz von Gartenmöbeln<br />
und Pflanzenkübeln<br />
beseitigen.<br />
HERBSTPUTZ IM GARTEN<br />
Mit praktischen Tipps den Garten für den Winter fit machen<br />
Fotos: djd/STIHL<br />
Weg mit dem<br />
Laub: Akku-<br />
Laubbläser<br />
arbeiten leise<br />
und effizient.<br />
Rasenflächen lassen<br />
sich mit einem Akku-<br />
Blasgerät schnell vom<br />
Laub befreien. Das ist<br />
wichtig, damit das<br />
Gras weiter atmen<br />
kann und es nicht zu<br />
einer Schimmelbildung<br />
kommt.<br />
38 OBERNEULAND
Im Herbst geht es buchstäblich bunt her, wenn sich<br />
die Blätter an den Bäumen verfärben. Den Indian<br />
Summer kann man schließlich auch rund ums eigene<br />
Haus erleben. Sonnige Herbsttage laden oft noch<br />
zum Verweilen im Garten ein. Gleichzeitig ist dort<br />
noch einiges zu erledigen, um Terrasse, Wege, Rasenflächen<br />
und Blumenbeete auf die kalte Jahreszeit<br />
vorzubereiten. Mit einem gründlichen Herbstputz<br />
werden alle Bereiche des Gartens fit gemacht für<br />
den nahenden Winter. Praktische Gartenhelfer<br />
sorgen dafür, dass die Arbeit möglichst einfach und<br />
zeitsparend von der Hand geht.<br />
Das Laub muss weg<br />
An den Bäumen gibt das bunte Laub ein malerisches<br />
Bild ab, am Boden ist es dagegen eher störend.<br />
Insbesondere der Rasen sollte frei von Laub sein, damit<br />
er atmen kann und genügend Tageslicht erhält. Bleibt<br />
das Laub liegen, können sich darunter braune Verfärbungen<br />
oder sogar Schimmel bilden. „Es empfiehlt<br />
sich, Rasenflächen sowie Terrasse und Gartenwege<br />
gründlich vom Herbstlaub zu befreien. Wer es<br />
sammelt und in einer Ecke des Gartens anhäuft, schafft<br />
dort sogar ein ideales Winterquartier für Igel”, sagt<br />
Experte Jens Gärtner. Bequem und schnell geht die<br />
Laubbeseitigung mit akkubetriebenen Laubbläsern<br />
vonstatten. Ein Rasenmäher mit Fangkorb - auf eine<br />
hohe Schnitthöhe eingestellt - ist ebenfalls dafür<br />
geeignet, Flächen von Laub zu befreien. Zum Abschluss<br />
erhält der Rasen den letzten Schnitt des Jahres.<br />
Terrasse und Wege gründlich säubern<br />
Verschmutzungen auf den Gartenmöbeln rückt<br />
ein Hochdruckreiniger zu Leibe. Zum Entfernen von<br />
Moos und Algen auf Gartenwegen und dem Terrassenbelag<br />
eignet sich ein Flächenreiniger. Dieses Zubehör<br />
für Hochdruckreiniger ist mit rotierenden Reinigungsdüsen<br />
speziell für die Oberflächenpflege ausgelegt und<br />
säubert Steinplatten schnell - und ohne Spritzwasser<br />
zu verteilen.<br />
Auch Gartengeräte brauchen Pflege<br />
Nach dem letzten Arbeitseinsatz des Jahres wechseln<br />
die Gartengeräte in ihr Winterquartier - allerdings<br />
nicht ohne vorher etwas Pflege zu bekommen.<br />
„Damit die Geräte auch im nächsten Frühjahr einwandfrei<br />
funktionieren, sollten sie gründlich gereinigt<br />
werden. Bei Bedarf ist jetzt die Gelegenheit,<br />
Messer von Mähern und Heckenscheren oder Sägeketten<br />
im örtlichen Fachhandel nachschärfen zu<br />
lassen”, rät Gärtner weiter. Wichtig für die Überwinterung<br />
ist ein trockener, durchlüfteter Aufbewahrungsort.<br />
Den Akku bewahrt man am besten separat<br />
und bei Temperaturen von mindestens +5 Grad<br />
Celsius auf. Dabei den Akku vorher nicht voll, sondern<br />
nur zu etwa zwei Dritteln laden - dann sind Alterung<br />
und Selbstentladung des Akkus am geringsten.<br />
Bei Pflanzenfairkauf in Lilienthal erhalten Sie<br />
Pflanzen und Blumen in jeglicher Größe und<br />
in großer Vielzahl.<br />
Pflanzen u. Zubehörverkauf GBR<br />
Am Wolfsberg 2<br />
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Für Privat und Handel!<br />
OBERNEULAND 39
GARTEN<br />
GEHÖLZE MIT ATTRAKTIVEN BLÜTEN FINDEN<br />
BESONDERS GROSSEN ANKLANG<br />
TOP 5<br />
DER PFLANZENNEUHEITEN<br />
IM PARK DER GäRTEN<br />
Im Rahmen der „Oldenburger<br />
Vielfalt“ präsentierten im Park<br />
der Gärten Baumschulen bereits<br />
zum achten Mal insgesamt<br />
46 Pflanzen<strong>neu</strong>heiten oder aktuelle<br />
Trendpflanzen.<br />
Die Betriebe stellten Musterpflanzen<br />
aus, die mit einer einheitlichen<br />
Pflanzenbeschreibung samt Foto<br />
versehen waren und in grauen<br />
Gefäßen nach Betrieben sortiert<br />
präsentiert wurden.<br />
Jeder Betrieb hatte die Möglichkeit,<br />
jeweils bis zu fünf verschiedene<br />
Pflanzen anzumelden.<br />
Die zusammengestellten Ergebnisse<br />
wurden von den beteiligten<br />
Betrieben aufmerksam studiert.<br />
Nicht unerwartet fanden wieder<br />
die im Bewertungszeitraum durch<br />
attraktive Blüte auffallenden<br />
Gehölze wie Hydrangea, Hibiscus<br />
oder Rosa großen Anklang. Aber<br />
auch ein im Laub ansprechender<br />
dunkellaubiger Physocarpus<br />
sowie zwei Lagerstroemia-Sorten<br />
gehörten zu den Favoriten in der<br />
Besuchergunst.<br />
Viele der ausgestellten Pflanzen<br />
wurden von den Betrieben nach<br />
Ende der Ausstellung dem Park<br />
gespendet und werden dort nun<br />
längerfristig präsentiert.<br />
Hydrangea paniculata<br />
‘Baby Lace‘<br />
Rispenhortensie<br />
Neue, kompakte (nach 7 Jahren ca. <strong>10</strong>0 cm Höhe und<br />
75 cm Breite) Rispenhortensie mit cremeweißen Blüten<br />
und stabilen Trieben.<br />
Fotos: Park der Gärten (pdg)<br />
40 OBERNEULAND
2Hibiscus syriacus ‘Best Friends‘<br />
Roseneibisch, Hibiskus<br />
Kombination zweier großblütiger Sorten in Rosa<br />
und Blau. Wuchshöhe bis 300 cm.<br />
Weigela florida<br />
‘All Summer®<br />
Peach‘<br />
Zwerg-Weigelie<br />
Sehr stark wiederblühende Weigelie<br />
mit kompaktem Wuchs (40 – 60 cm<br />
hoch und breit). Im Mai überreiche,<br />
trompetenförmige, pfirsichfarbene<br />
Blüte. Starke Nachblüte den ganzen<br />
Sommer über bis zum ersten Frost.<br />
n Gartenplanung<br />
n Pflasterarbeiten<br />
n Keramikarbeiten<br />
n Natursteinarbeiten<br />
Rosa-Hybride<br />
‘Rosy Boom®‘<br />
Colour Change<br />
Strauchrose<br />
Dauerblüher mit bis zu <strong>10</strong>0 Tagen.<br />
Interessanter Farbwechsel von Rot<br />
zu Violett, bienen- und insektennährend.<br />
Blütenreich · Inhaber Guido Niermeyer<br />
Horner Heerstr. 29-31 · 28359 Bremen<br />
Tel. 0421 / 204 65 99<br />
www.blueten-reich.de<br />
5Hibiscus syriacus ‘Miss Silvia‘<br />
Roseneibisch, Hibiskus<br />
Kleinblütige, rosa gefüllt blühende Neuheit mit<br />
auffälliger Musterung.<br />
OBERNEULAND 41
GARTEN<br />
JETZT DEN NISTKASTENCHECK IM GARTEN MACHEN<br />
EIN PARADIES<br />
FüR VöGEL<br />
Stauden und Sträucher stehen noch in Pracht, der eine oder andere Schmetterling<br />
lässt sich sehen, Spinnen bauen ihre Netze, und doch wird es von<br />
Tag zu Tag bereits etwas früher dunkel. Untrüglich steht fest, dass in einem<br />
Vierteljahr bereits die kalte Jahreszeit anbrechen könnte – der dann wieder<br />
ein Frühling voller Vogelstimmen folgen wird.<br />
Um diesen möglichst im eigenen Garten<br />
erleben zu können, kann nun ein Nistkastencheck<br />
vorgenommen werden. Vogelfreunde<br />
können sich die Frage stellen:<br />
Welche Nisthilfe ist im letzten Frühjahr angenommen<br />
worden, welche blieb verwaist?<br />
Dazu gibt der NABU Niedersachsen einige<br />
Tipps: „In den NABU-Geschäftsstellen<br />
laufen jedes Jahr viele Anfragen nach dem<br />
gleichen Grundmuster ein: Was mache ich<br />
bloß falsch? Bei meinem Nachbarn brüten<br />
die Blaumeisen sogar zweimal im Jahr, bei<br />
mir gar nicht. Auch ist der nachbarliche<br />
Spatzenkasten von drei Paaren besetzt,<br />
während unserer leer steht. Können Sie da<br />
helfen?“ Die Antwort ist einfach und doch<br />
kompliziert, so der Experte Rüdiger Wohlers:<br />
„Vögel wählen Brutplätze nach mehreren<br />
Kriterien aus, die für sie, ihre Partner und<br />
eine eventuelle Brut überlebenswichtig<br />
sind. Dazu gehören ein reichhaltiges Nahrungsangebot,<br />
insbesondere Insekten und<br />
ihre Larven, da sie diese als tierisches<br />
Eiweiß für die Aufzucht der Jungvögel<br />
brauchen, sowie ein sicherer, für Feinde<br />
wie Katzen, Marder und Sperber möglichst<br />
schwer zugänglicher Brutplatz, Deckungsmöglichkeiten,<br />
Schlafgelegenheiten und<br />
Zugang zu frischem Wasser“, zählt der<br />
erfahrene Naturschützer auf. Und selbst<br />
dann, wenn alle diese Kriterien erfüllt sind,<br />
gäbe es natürlich keine Garantie, dass sich<br />
die Piepmätze wirklich ansiedeln – denn<br />
vielleicht bietet der Nachbargarten oder<br />
nahe Park einfach noch bessere Gelegenheiten<br />
zur Brut.<br />
Die Faustregel zur Schaffung guter Lebens-<br />
und Brutbedingungen für Vogelarten<br />
in Gärten fasst Wohlers so zusammen: „Je<br />
größer die Vielfalt im Garten, desto größer<br />
die Chance auf Vogelvielfalt! Statt steriler<br />
Exoten sollten für unsere heimische Tierwelt<br />
auch heimische Sträucher, Bäume,<br />
42 OBERNEULAND
Checkliste<br />
Um systematisch vorzugehen, sollte nachgedacht<br />
werden, welche Nistkästen im Frühjahr<br />
besetzt waren, ob es dort einen Bruterfolg<br />
gab oder besondere Beobachtungen<br />
gemacht wurden.<br />
Dann sollten folgende Fragen beantwortet<br />
werden:<br />
· Habe ich ein ausreichendes Nahrungsangebot<br />
im Garten, ist er insekten- und<br />
damit auch vogelfreundlich?<br />
· Überwiegen bei mir heimische Pflanzen<br />
und Wildpflanzen gegenüber ökologisch<br />
uninteressanten Exoten?<br />
· Hängen die Nistkästen zu exponiert,<br />
können sie leicht von Feinden entdeckt<br />
werden?<br />
· Bieten in meinem Garten z.B. Hecken<br />
ausreichend Deckung, in denen sich<br />
Tiere zurückziehen können?<br />
· Können Vögel bei mir – unerreichbar für<br />
Katzen – leicht an Wasser kommen?<br />
· Biete ich eine ausreichende Bandbreite<br />
an Nisthilfen aller Art an?<br />
Foto: NABU/Torsten Porstmann<br />
Wildpflanzen und Stauden einen Platz im<br />
Garten finden; es sollten möglichst nur<br />
Pflanzen mit ungefüllten Blüten angepflanzt<br />
oder angesät werden, damit Insekten<br />
darauf Nektar finden können – und<br />
wiederum Vögeln als Nahrung dienen<br />
können. Gräser und Halme sollten auch<br />
abgestorben stehen bleiben, damit sich<br />
darin Insektenlarven entwickeln oder überwintern<br />
können. Es sollten möglichst dichte<br />
Hecken aus heimischen Arten gepflanzt<br />
werden, in denen Heckenbrüter genügend<br />
Astquirle finden, um ein Nest bauen zu<br />
können. Kleine Wasserstellen, die jedoch<br />
sauber gehalten werden müssen und nicht<br />
‚umkippen‘ dürfen, bieten Vögeln und Insekten<br />
willkommenen Zugang zum kühlen<br />
Nass.<br />
Und nun kommen die Nistkästen ins<br />
Spiel“, kommt der NABU-Mitarbeiter auf<br />
den Punkt: „Es sollte im Garten ein gemischtes<br />
Grundsortiment von Nisthilfen<br />
angeboten werden: Dazu gehören die<br />
bekannten Meisenkästen mit unterschiedlichen<br />
Fluglochgrößen für die Blaumeise<br />
und die anderen Meisenarten wie Kohlmeise,<br />
Tannenmeise, Haubenmeise,<br />
Sumpfmeise, Weidenmeise. Aber auch<br />
Nistkästen für den Kleiber, die einen sehr<br />
geräumigen Innenraum benötigen, weil sie<br />
gern Rindenstücke und große Blätter als<br />
Nistmaterial eintragen oder spezielle<br />
Kästen für Baumläufer, die an den Baumstamm<br />
angepasst werden müssen, sollten<br />
vorhanden sein. Sogenannte Zaunkönigkugeln,<br />
Halb- und Dreiviertelhöhlen für<br />
Nischenbrüter wie Bachstelze, Grauschnäpper<br />
und Rotschwänze sowie die<br />
beliebten Spatzenheime, in denen gleich<br />
Gestaltung in<br />
guten Händen<br />
drei Familien der beliebten Haus- oder<br />
Feldsperlinge eine Heimstatt finden können,<br />
sind wichtig. Zudem können auch an<br />
Gebäuden wie Häusern, Hallen, Garagen,<br />
Carports, Gartenlauben und Mülltonnenunterständen<br />
Nisthilfen angebracht werden.<br />
Warum soll nicht zum Beispiel ein Rotkehlchen<br />
die Möglichkeit haben, in einer<br />
Carportecke ihre Brut aufzuziehen? Auch<br />
an Mauersegler – für sie gibt es spezielle<br />
Nistkästen, die an Gebäuden möglichst in<br />
einer Mindesthöhe von sechs Metern angebracht<br />
werden sollten – und an Rauchund<br />
Mehlschwalbe sollte gedacht werden!“,<br />
erklärt der Naturschützer.<br />
Als Nisthilfen eignen sich natürlich ganz<br />
besonders gut diejenigen aus dem<br />
wetterbeständigem Material Holzbeton,<br />
die sich im Herbst auch sehr leicht<br />
reinigen lassen. Aber es können selbstverständlich<br />
auch Nistkästen aus Holz<br />
gebaut werden.<br />
OBERNEULAND 43
WIRKSAMER SCHUTZ<br />
DEM IGEL HELFEN<br />
Was raschelt denn da im Gebüsch? Ein jeder hat am Abend schon mal<br />
das Geräusch vernommen und sich gefreut, wenn aus einer Ecke des<br />
Gartens der „stachelige“ Bewohner über den Rasen kam…<br />
Schwer zu schaffen macht ihm allerdings der Rückgang<br />
seiner Lebensräume und der damit verbundene<br />
Nahrungsmangel. In den meisten Gebieten sei festzustellen,<br />
dass der Igel, jenes possierliche Säugetier mit rund 8.000<br />
Stacheln, in seinem Bestand rapide zurückgehe. „Er ist<br />
sogar in einigen Bundesländern bis in die sogenannte<br />
Vorwarnliste der Roten Liste der gefährdeten Arten vorgedrungen“,<br />
betont der Experte Rüdiger Wohlers vom NABU.<br />
„Igel finden durch den dramatischen Rückgang der<br />
Insekten immer weniger Nahrung, denn auch Käfer, Raupen<br />
und Ameisen stehen auf seinem Speisezettel. In einer ausgeräumten<br />
Landschaft, in der blühende Wegraine, Hecken,<br />
Feldgehölze und Brachen untergepflügt oder weggespritzt<br />
werden, kann er weder Insekten als Nahrung noch Unterschlupf<br />
finden. Auch viele <strong>neu</strong> angelegte Gärten sind nicht<br />
igelfreundlich, weil in ihnen überwiegend immergrüne<br />
Exoten ohne Wert für die heimische Tierwelt gepflanzt<br />
werden; viele von ihnen werden auch hermetisch abgedichtet,<br />
sodass Igel und Co. keine Chance haben, den Garten zu<br />
erreichen.“<br />
Hinzu komme die beschriebene „Einsammelmentalität“<br />
mancher wohlmeinender Tierfreunde. Igel sind Wildtiere.<br />
Nur wenn sie wirklich krank oder verletzt sind, dürfen<br />
sie ausnahmsweise der Natur entnommen und gepflegt<br />
werden. Als kompetenter Ansprechpartner bietet sich z.B.<br />
der Tierarzt an.<br />
Der wirksamste Igelschutz ist aber der, ihre<br />
Lebensraumsituation zu verbessern. Im<br />
eigenen Garten kann einiges getan<br />
werden – von der Pflanzung<br />
heimischer Sträucher, Stauden<br />
und anderer Pflanzen über<br />
die Anlage einer Blumenwiese<br />
und der Entschärfung<br />
von Gefahrenstellen<br />
bis hin zum<br />
Die Igelburg<br />
„Eine Igelburg ist denkbar leicht zu bauen, dazu braucht man<br />
ein paar Steine und Bretter um zunächst einen regengeschützten<br />
Überwinterungsraum zu bauen.“ Der Bau werde<br />
dann mit viel Laub isoliert. Mindestens einen Meter, besser<br />
anderthalb Meter hoch sollte die Igelburg werden. Damit die<br />
Herbststürme nicht das Laub verwehen, sollten Äste als letzte<br />
Lage die Burg abdecken. „Igel suchen solche Haufen und<br />
richten sich den Überwinterungsraum auch selbst ein. Dazu<br />
ziehen sie sich das Laub mit in ihr Schlafgemach“, erläutert<br />
der gelernte Förster Sönke Hofmann vom NABU Bremen.<br />
Igel sind reine Fleischfresser und ernähren sich von Insekten<br />
und Würmern. „Igel fressen kaum Obst. Auch wenn sich das<br />
Märchen hartnäckig hält, Igel würden mit ihren Stacheln Obst<br />
für den Wintervorrat einsammeln. Alles was ein Igel im<br />
Winterschlaf braucht, sind seine Fettreserven“.<br />
Bau einer sogenannten „Igelburg“, in der die jungen Igel das<br />
Licht der Welt erblicken könnten und der Igel ein geeignetes<br />
Winterquartier findet. Mit Laub und Reisig überdeckt und<br />
an einem trockenen Plätzchen, möglichst unter Sträuchern,<br />
im Garten aufgestellt, sei „eine Igelburg eine perfekte Einladung<br />
an den Igel im Garten“, meint Rüdiger Wohlers vom<br />
NABU Niedersachsen.<br />
44 OBERNEULAND
OBERNEULANDER STORCHENTAGEBUCH<br />
UND WEG SIND SIE<br />
Anfang August verließen die drei Jungstörche<br />
das Ober<strong>neu</strong>lander Nest am<br />
Hollerdeich. „Das war recht früh“, stellte<br />
Landwirt Jürgen Drewes fest. Er ging aber<br />
davon aus, dass die Störche „die richtige<br />
Nase“ gehabt haben. Zu der Zeit kamen<br />
die Altstörche noch jeden Tag vor dem<br />
Dunkelwerden ans Nest und übernachteten<br />
dort. Am 31. August verbrachten<br />
sie zum letzten Mal<br />
die Nacht auf ihrem Nest am<br />
Hollerdeich, dann flogen<br />
auch sie gen Süden.<br />
In aller Regel lagen<br />
zwischen dem Abflug von<br />
Alt- und Jungstörchen 14 Tage. In diesem<br />
Jahr aber waren es vier Wochen. Auch da<br />
geht Jürgen Drewes davon aus, dass die<br />
Störche dem richtigen Instinkt folgten.<br />
„Es war ein<br />
entspanntes<br />
Storchenjahr.“<br />
„Es war ein entspanntes Storchenjahr“,<br />
resümierte er. Denn die zwei „Knackpunkte“<br />
Wetter und Nahrungsangebot gestalteten<br />
sich in diesem Jahr ohne Probleme. In den<br />
ersten zehn Tagen nach dem Schlüpfen war<br />
es trocken, eine ganz wichtige Bedingung<br />
für das Gedeihen der Brut. Und auch das<br />
Angebot an Nahrung stimmte diesmal<br />
trotz Trockenheit. „Sie<br />
Jürgen Drewes<br />
haben nicht gelitten“,<br />
freute sich Drewes. Weil<br />
eines der Storchenjungen<br />
in der Entwicklung ein<br />
wenig zurück war, warteten<br />
die Geschwister mit den<br />
Flugversuchen auf ihn. Familie Drewes<br />
wünscht sich, dass alle im nächsten Jahr<br />
gesund und munter wieder nach Ober<strong>neu</strong>land<br />
zurückkehren. Anfang September ging<br />
der Blick von Jürgen Drewes immer noch<br />
mal wieder zum Nest, aber es war leer.<br />
Ab Anfang Februar aber wird er dem<br />
Storchennest wieder mehr Aufmerksamkeit<br />
schenken. SvdD<br />
Wissenswertes<br />
Der Weißstorch ist ein „Segelflieger“ und<br />
nutzt auf seinem Weg in das teilweise<br />
<strong>10</strong>.000 Kilometer entfernte Winterquartier<br />
warme Winde. Die Tagesetappen liegen<br />
dabei zwischen <strong>10</strong>0 bis 300 Kilometern.<br />
Störche erreichen ein durchschnittliches<br />
Alter von acht bis zehn Jahren.<br />
Treu sind die Störche ihren Nestern und<br />
führen eine Saisonehe.<br />
OBERNEULAND 45
46 OBERNEULAND
BUNT SIND SCHON<br />
DIE WäLDER…<br />
Inge Hashagen zeigt dem OBERNEULAND MAGAZIN Varianten,<br />
wie man sich einen farbenfrohen Herbst in und an das<br />
Haus holt und Lust auf die Herbstzeit bekommt.<br />
OBERNEULAND 47
Am liebsten verwendet die Floristin Materialien aus<br />
der Natur. „Was man alles so hat“, ist ihre Devise.<br />
Leuchtend bunte Dahlien- und Cosmeenblüten,<br />
beständige, lilaleuchtende Heide und viele schöne<br />
grüne Zweige, Früchte und Rispen verbindet die Floristin zu<br />
herbstlichen Arrangements, die keine Art von Trübsinn<br />
aufkommen lassen.<br />
Für ein langes „Leben“ von Türkränzen und Kränzen, die<br />
den Außenbereich dekorieren, rät Inge Hashagen dazu, einen<br />
nicht allzu mit Sonne beschienenen Standort auszuwählen. Die<br />
Ideen zu ihren Kreationen kommen ihr beim Machen, sagt die<br />
Frankenburgerin, oder nachts. Für das OBERNEULAND MAGAZIN hat sie<br />
Schritt für Schritt eine Heidekugel, einen Heidekranz und ein<br />
Rosmarinkränzchen gebunden. Text und Fotos: Sabine v.d. Decken<br />
Heidekugel<br />
1 Um eine Kugelform zu erhalten, umwickelt<br />
Inge Hashagen Zeitungspapier fest mit Draht.<br />
2 Dann werden die abgeschnittenen Stiele<br />
der Heide an den unteren Teil der Kugel<br />
angelegt und Büschel für Büschel fest mit<br />
Draht fixiert bis zum Anschluss.<br />
Heidekugel<br />
Material:<br />
• Zeitungspapier<br />
• Wickeldraht<br />
• 1 großer Topf<br />
Knospenheide<br />
• Krampen<br />
• Äste, „Stacheldraht“,<br />
Hagebutten,<br />
Hortensienblüte<br />
3 Mit einer Krampe das<br />
Ende des Drahts fixieren.<br />
4 Eine zweite Reihe<br />
Heide dient dazu, den<br />
Draht abzudecken. Mit<br />
dem Draht den unteren<br />
Teil der Stiele fest<br />
um die Kugel wickeln,<br />
dann Draht nach<br />
oben führen, Heide<br />
dicht an die Kugel legen<br />
und durch viel Wickeln<br />
fixieren. „Es sieht erst<br />
wüst aus“, sagt die<br />
Floristin. Je mehr man<br />
das Gebilde mit Draht<br />
umwickelt, umso mehr<br />
übernimmt es die Form<br />
der Kugel.<br />
Bastelvorschlag<br />
Heidekugel<br />
mit<br />
Kerzenhalter.<br />
48 OBERNEULAND
Rosmarinkränzchen<br />
Material:<br />
• dünner Silberdraht<br />
• Rosmarin<br />
1 Für das kleine Rosmarinkränzchen legt Inge<br />
Hashagen Rosmarinstiel auf Rosmarinstiel und<br />
verbindet sie mithilfe von feinem Silberdraht zu<br />
einer „Kette“. Die Länge entscheidet über die<br />
Größe des Kränzchens.<br />
2 Zum Kranz winden und den<br />
Anschluss mit Draht fixieren.<br />
3 Zur Dekoration der Heidekugel werden Hagebutten,<br />
Hortensien und Stacheldraht unter den<br />
Draht gesteckt. Die Materialien können auch<br />
mit Heißkleber fixiert werden.<br />
Rosmarinkranz unter die Heidekugel<br />
setzen als Stabilisator und/oder als<br />
Dekoration der Heidekugel.<br />
Bastelvorschläge<br />
OBERNEULAND 49
Kleiner Heidekranz<br />
Kleiner<br />
Heidekranz<br />
Material:<br />
• Knospenheide<br />
• Silberdraht<br />
• Strohrömer für den<br />
großen Heidekranz<br />
1+2 Für den kleinen Heidekranz Büschel auf Büschel<br />
legenn und mit Draht umwickeln zur Fixierung.<br />
3 Drahtende unter<br />
den gewickelten<br />
Draht schieben.<br />
4 Fertig.<br />
Für einen großen Heidekranz Strohrömer Schicht um<br />
Schicht mit Heide belegen und mit Draht fixieren.<br />
Bastelvorschläge<br />
Für einen großen Eichenkranz ebenfalls Büschel um<br />
Büschel des Eichengrüns am Strohrömer befestigen.<br />
50 OBERNEULAND
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OBERNEULAND 51
Lieblings-<br />
Kürbisrezepte<br />
52 OBERNEULAND
Scharfes<br />
Kürbiscurry<br />
mit Schälerbsen<br />
und Basmatireis<br />
Zutaten<br />
800-<strong>10</strong>00 g Kürbis (z.B. Hokkaido, Muskat- oder Butternutkürbis)<br />
1 Zwiebel<br />
2 rote Chilischoten<br />
1 walnussgroßes Stück Ingwer<br />
3 Knoblauchzehen<br />
2 EL Pflanzenöl<br />
1 TL Kreuzkümmel<br />
½ TL Zimt<br />
½ TL Anis<br />
½ TL Muskatnuss<br />
1 l Gemüsebrühe<br />
<strong>10</strong>0 g halbe gelbe Schälerbsen<br />
<strong>10</strong>0 g Basmatireis<br />
1 Dose Kokosmilch<br />
Salz, Pfeffer<br />
zum Garnieren:<br />
Chili, Koriandergrün, Erdnüsse<br />
Zubereitung<br />
Den gewählten Kürbis halbieren, entkernen, schälen (beim<br />
Hokkaido lasse ich die Schale dran) und in gleichgroße, mundgerechte<br />
Würfel schneiden.<br />
Die Chilischoten der Länge nach halbieren, die Kerne entfernen<br />
und die Chilihälften in Streifen schneiden. Ingwer und Knoblauch<br />
schälen und in Stücke schneiden. Chili, Ingwer und Knoblauch in<br />
einem Mörser zerquetschen, bis man eine grobe, saftige Paste<br />
hat. Zwiebel fein hacken.<br />
In einem Topf das Öl erhitzen. Die Zwiebel, Chili-Ingwer-Knoblauch-Mischung<br />
sowie die Gewürze erhitzen und dabei ständig<br />
umrühren, damit nichts anbrennt. Kürbiswürfel dazugeben und<br />
vermengen. Mit der Gemüsebrühe übergießen und zugedeckt<br />
etwa 15 Minuten köcheln lassen. Gelegentlich umrühren. Wenn<br />
der Kürbis anfängt weich zu werden, die Erbsen und den Reis<br />
dazugeben, nochmals verrühren. Weitere 30 Minuten köcheln.<br />
Zum Schluss mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
Chili, Koriander und Erdnüsse grob hacken, über das Kürbiscurry<br />
streuen und servieren.<br />
LECKERES<br />
von Karo<br />
Kürbisgewürzmischung<br />
Zutazen<br />
1 TL Zimt<br />
1 TL Anis<br />
1 TL Ingwer<br />
1 TL Kardamom<br />
½ TL Piment<br />
½ TL Nelken<br />
½ TL Muskatnuss<br />
Alle Gewürze vermengen<br />
und luftdicht<br />
aufbewahren.<br />
Die Mischung eignet<br />
sich hervorragend für<br />
süße Kürbisrezepte wie<br />
Waffeln, Pfannkuchen,<br />
Brot und Kuchen.<br />
VITA<br />
Karolina Lucht ist gelernte Hotelkauffrau,<br />
Ernährungsberaterin und<br />
leidenschaftliche Köchin und führt<br />
ihre eigene, kleine Kochschule in<br />
der Humboldtstraße im Viertel.<br />
Bei ihren Kochveranstaltungen für<br />
Kinder und Erwachsene, setzt sie<br />
auf bunte, abwechslungsreiche<br />
und saisonale Gerichte.<br />
Infos: www.kochmitkaro.de
Ofenkürbis<br />
mit Reis- und Pilzfüllung<br />
Zutaten (für zwei Portionen)<br />
1 kleiner Hokkaidokürbis<br />
2 Zweige Rosmarin<br />
1 Zweig Thymian<br />
1 Knoblauchknolle<br />
250 g Pilze (z.B. braune Champignons oder je nach Saison andere)<br />
1 Zwiebel<br />
je <strong>10</strong>0 g roter Reis und Naturreis<br />
2 EL Crème fraîche<br />
2 EL Olivenöl<br />
2-3 EL Butter<br />
Salz, Pfeffer<br />
Zubereitung<br />
Den Ofen auf 185 °C vorheizen und eine ofenfeste Form mit etwas<br />
Olivenöl einpinseln. Den Kürbis halbieren, entkernen und schälen.<br />
Von allen Seiten salzen und pfeffern. Mit der Schnittfläche nach<br />
unten in die Form legen. Die Knoblauchknolle waagerecht durchschneiden<br />
und ebenfalls mit der Schnittfläche nach unten in die<br />
Form legen sowie den Rosmarinzweig. Beides sorgt später für ein<br />
schönes Aroma. Nun noch 1 EL Butter oben auf den Kürbishälften<br />
verteilen. Die Form mittig auf einem Rost in den Ofen schieben<br />
und etwa 30 Minuten backen, bis der Kürbis weich wird.<br />
In der Zwischenzeit die Pilze putzen und in kleine Würfel schneiden.<br />
Die Zwiebel fein hacken. Olivenöl in einem hohen Topf erhitzen,<br />
Pilze und Zwiebel darin einige Minuten anschwitzen, dann den<br />
Reis sowie 1 EL Butter dazugeben. Kräftig umrühren und mit<br />
ca. 400 ml Wasser aufgießen. Salzen und pfeffern. Den zweiten<br />
Rosmarinzweig und Thymian mit reinlegen und bei mittlerer Hitze<br />
köcheln, bis der Reis gar, aber noch leicht bissfest ist.<br />
Wenn der Reis die Flüssigkeit aufgesogen hat und gar ist, Rosmarinund<br />
Thymianzweig entfernen, evtl. noch mal abschmecken. Den<br />
Kürbis aus dem Ofen holen, die Hälften umdrehen und mit der<br />
Reis-Pilzmischung füllen. Jetzt kommen die gefüllten Kürbisse<br />
für weitere <strong>10</strong>-15 Minuten (je nach dem, wie groß der Kürbis war)<br />
in den Ofen.<br />
Die fertigen Kürbishälften jeweils noch mal halbieren, auf zwei<br />
Tellern anrichten und mit etwas Crème fraîche verfeinern. Der<br />
Knoblauch, der mit im Ofen war, kann jetzt ganz leicht aus der<br />
Schale gedrückt werden, ist herrlich aromatisch und passt leicht<br />
zerdrückt wunderbar zu der herbstlichen Kürbisfüllung.<br />
Als Beilage eignet sich ein frischer Salat. Zum Beispiel Rucola mit<br />
ein paar Cranberrys und Walnüssen, etwas Olivenöl und Balsamico.<br />
54 OBERNEULAND
Kürbis-Kokos<br />
milch-Waffeln<br />
mit Vanillesahne<br />
und Ahornsirup<br />
Zutaten (für 7-8 Waffeln)<br />
250 g Kürbis (entkernt, geschält<br />
und in grobe Würfel geschnitten)<br />
175 ml Kokosmilch<br />
<strong>10</strong>0 g weiche Butter<br />
50 g Zucker<br />
1 Prise Salz<br />
2 Eier<br />
250 g Mehl<br />
1 TL Backpulver<br />
1 TL Kürbisgewürzmischung (siehe Rezept)<br />
1 EL Hagelzucker, nach Belieben<br />
für das Waffeleisen: Kokosöl<br />
1 Becher Schlagsahne<br />
1 Päckchen Vanillezucker<br />
Ahornsirup<br />
Früchte der Saison, z.B. Feigen<br />
wer mag, ein paar Paranüsse zur Deko<br />
Zubereitung<br />
Zuerst die geschälten Kürbiswürfel in einen<br />
Topf geben, mit Wasser aufgießen, sodass<br />
der Kürbis gerade mal bedeckt ist und in etwa<br />
15 Minuten weich kochen. Etwas abkühlen<br />
lassen. Dann zusammen mit der Kokosmilch<br />
pürieren.<br />
In einer Rührschüssel die Butter mit dem<br />
Zucker und Salz mixen. Dann werden die Eier<br />
mit dem Handrührgerät untergerührt. Zum<br />
Schluss kommen abwechselnd die drei trockenen<br />
Zutaten (am besten vorher zusammen in<br />
eine Schale geben und vermengen) und die<br />
Kürbis-Kokosmilch-Mischung in die Rührschüssel<br />
und werden gemixt, bis ein glatter<br />
Teig entstanden ist.<br />
Wer mag, kann ganz zum Schluss noch einen<br />
EL Hagelzucker unter den Teig heben. Das gibt<br />
den Waffeln einen süßen Crunch.<br />
Das Waffeleisen aufheizen, mit etwas Kokosöl<br />
einpinseln und wie üblich die Waffeln portionsweise<br />
ausbacken.<br />
Sahne mit dem Vanillezucker steif schlagen,<br />
Feigen kurz abwaschen und vierteln.<br />
Waffeln auf die Teller verteilen, mit Sahne,<br />
Ahornsirup und Feigen dekorieren.<br />
OBERNEULAND 55
Kürbis-Zucchini-Törtchen<br />
Zutaten<br />
Für die Muffinform (12er):<br />
etwas Fett<br />
Füllung:<br />
etwa 300 g Hokkaido-Kürbis<br />
etwa 300 g Zucchini<br />
2 EL Speiseöl, z. B. Sonnenblumenöl<br />
Salz<br />
frisch gemahlener Pfeffer<br />
125 g Dr. Oetker Crème légère Gartenkräuter<br />
1 EL Dr. Oetker Gustin Feine Speisestärke<br />
Hefeteig:<br />
350 g Weizenmehl<br />
1 Pck. Dr. Oetker Trockenbackhefe<br />
1 TL Salz<br />
1 TL Zucker<br />
150 ml warmes Wasser<br />
2 EL Speiseöl, z. B. Sonnenblumenöl<br />
Zubereitung<br />
1 Füllung<br />
Kürbis und Zucchini waschen, Kürbis entkernen<br />
und beides in kleine Würfel schneiden.<br />
Öl in einer Pfanne<br />
erhitzen, Gemüse<br />
hinzufügen,<br />
kräftig mit Salz<br />
und Pfeffer<br />
würzen und etwa<br />
5 Min. dünsten.<br />
Crème légère<br />
und Gustin<br />
verrühren und<br />
unter das<br />
Gemüse rühren.<br />
Muffinform<br />
fetten. Backofen<br />
vorheizen. Ober-/Unterhitze etwa 180 °C,<br />
Heißluft etwa 160 °C<br />
2 Hefeteig<br />
Mehl mit der Hefe in einer Rührschüssel<br />
sorgfältig vermischen. Übrige Zutaten hinzufügen<br />
und alles mit einem Mixer (Knethaken)<br />
kurz auf niedrigster, dann auf höchster Stufe<br />
in etwa 5 Min. zu einem glatten Teig ver-<br />
kneten. Teig auf leicht bemehlter Arbeitsfläche<br />
in 12 gleich große Portionen teilen.<br />
Teigstücke zu Kugeln formen und auf der<br />
Arbeitsfläche zu Talern (Ø etwa <strong>10</strong> cm) flach<br />
drücken. Teig sofort in die Muffinmulden<br />
legen und am Rand leicht andrücken.<br />
Füllung darauf verteilen. Muffinform auf<br />
dem Rost in den Backofen schieben.<br />
Einschub: Mitte, Backzeit: etwa 25 Min.<br />
Rezepte und Fotos: © Dr. August Oetker Nahrungsmittel<br />
Gefüllter Kürbis<br />
Zutaten:<br />
200 ml Gemüsefond<br />
150 g Couscous<br />
etwa 1,2 kg Hokkaido-Kürbis (2 Stück)<br />
Salz<br />
frisch gemahlener Pfeffer<br />
<strong>10</strong>0 g Trockenpflaumen ohne Stein<br />
2 EL gehackte glatte Petersilie<br />
1 EL gehackte Minze<br />
2 Msp. Kreuzkümmel (Cumin)<br />
2 Msp. Sambal Oelek<br />
1 Pck. Dr. Oetker Finesse Geriebene Zitronenschale<br />
1 - 2 EL Zitronensaft<br />
Für die Fettpfanne:<br />
etwas Fett<br />
Zubereitung<br />
1. Vorbereiten<br />
Gemüsefond erhitzen. Couscous damit übergießen und etwa 5 Min. quellen<br />
lassen (Hinweis: Auch die Packungsanleitung beachten.), evtl. auf einem Sieb<br />
abtropfen lassen. Kürbisse waschen. Vom Kürbisboden jeweils eine sehr<br />
dünne Scheibe abschneiden, damit die Kürbisse aufrecht stehen.<br />
Die Deckel der Kürbisse mit einem scharfen Messer abschneiden. Kerne und<br />
Fasern mit einem Esslöffel herauskratzen. Die Kürbisse mit Salz und Pfeffer<br />
würzen. Pflaumen würfeln. Paprika putzen und in Würfel schneiden. Fettpfanne<br />
fetten. Backofen vorheizen.<br />
Ober-/Unterhitze etwa 200 °C, Heißluft etwa 180 °C<br />
2 Zubereiten<br />
Pflaumen-, Paprikawürfel, Petersilie, Minze mit dem Couscous vermengen und<br />
mit Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel, Sambal Oelek, Finesse und Zitronensaft abschmecken.<br />
Die Kürbisse damit füllen, in die Fettpfanne setzen, die Deckel<br />
auflegen und in den Backofen schieben.<br />
Einschub: unteres Drittel, Garzeit: etwa 65 Min.<br />
56 OBERNEULAND
Frische<br />
krosse Ente<br />
aus dem Ofen<br />
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rechtzeitig<br />
Kürbis-Hummus<br />
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Zutaten (1 Portion = 25 g)<br />
Für das Backblech:<br />
2 EL Olivenöl<br />
Zutaten:<br />
265 g Kichererbsen (Abtropfgew.)<br />
1 kg Hokkaido-Kürbis<br />
5 Knoblauchzehen<br />
15 Zweige frischer Thymian<br />
<strong>10</strong>0 ml Olivenöl<br />
1 EL Rohrzucker oder brauner Zucker<br />
Saft von 1 Zitrone<br />
etwa 2 TLSalz<br />
etwas Chilipulver<br />
1 Pck. Dr. Oetker Finesse Geriebene Zitronenschale<br />
Außerdem:<br />
etwa 2 ELOlivenöl<br />
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Zubereitung<br />
1 Vorbereiten<br />
Backblech mit dem Olivenöl bepinseln. Kichererbsen<br />
auf einem Sieb abtropfen lassen. Backofen vorheizen.<br />
Ober-/Unterhitze etwa 200 °C, Heißluft etwa 180 °C<br />
2<br />
Kürbis waschen, halbieren und die Kerne mit einem<br />
Löffel entfernen. Kürbis in Spalten schneiden. Knoblauchzehen<br />
abziehen und längs halbieren. Thymian<br />
waschen und trocken tupfen.<br />
Diese Zutaten auf das Backblech legen und etwa<br />
2 EL Olivenöl (von den <strong>10</strong>0 ml) darüberträufeln.<br />
Backblech in den Ofen schieben. Kürbis und Knoblauch<br />
zwischendurch einmal wenden.<br />
Einschub: Mitte, Backzeit: etwa 25 Min.<br />
3 Zubereiten<br />
Gebackenen Kürbis, Knoblauch und Thymian (von<br />
den großen Zweigen nur die Blätter) in einen großen<br />
Kochtopf geben. Übrige Zutaten hinzufügen. Alles<br />
sehr gut pürieren und nochmal mit den Gewürzen<br />
abschmecken. Das Ganze aufkochen und heiß in<br />
vorbereitete Gläser füllen. Mit etwas Olivenöl beträufeln,<br />
mit Schraubdeckeln (Twist-off) verschließen und<br />
5 Min. auf den Deckeln stehen lassen.
Pure Klangästhetik<br />
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1.220 °C gebrannt wird.<br />
Bei ihren Kannen verarbeitet<br />
Möwis auch Formund<br />
Glasurwünsche.<br />
Preis: 70 bis 150 Euro<br />
(je nach Größe und Form)<br />
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Text: Claudia Kuzaj, Fotos: FLIO Design, Vorsprecher, Vitru Akustik, Schünemann Verlag, Tanja Möwis, Glüxwurm<br />
58 OBERNEULAND
Nüsse im Barbecue-Style<br />
Der Smokey Mix vom Start-up Nusswahn<br />
liefert uns mit seinen Erdnuss-, Mandelund<br />
Macadamiakernen nicht nur jede<br />
Menge Mineralstoffe, sondern sein<br />
rauchiges Aroma zaubert uns auch<br />
echten Grill-Geschmack im Barbecue-<br />
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150 Gramm: 4,49 Euro<br />
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Seine Mischung aus Brennnesselblättern,<br />
Ingwer und Zitronenverbene<br />
macht ihn zum echten Energie-<br />
Booster: Deshalb heißt der <strong>neu</strong>e<br />
Tee vom Borgfelder Bio-Teelabel<br />
mom to mom ja auch Frauenpower!<br />
40 Gramm: 9,95 Euro<br />
www.mom-to-mom.de/shop<br />
Text: Claudia Kuzaj, Fotos: Nusswahn, Bremer Ratskeller, mom to mom, Bremer Bonbon Manufaktur, Dorfmanufaktur, Union Brauerei<br />
Köstliches für<br />
Kartoffeln<br />
Macht Kartoffeln<br />
noch köstlicher: das<br />
Bratkartoffelgewürz<br />
der Dorfmanufaktur<br />
mit Muskatnuss,<br />
Majoran und<br />
Paprika.<br />
So schmeckt die<br />
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3,95 Euro<br />
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1.000 Flaschen<br />
voller Frucht<br />
und Frische<br />
Der Bremer Senatswein 2019 ist<br />
da! Der Riesling, der von den<br />
Steilhängen des Erdener Treppchens<br />
in Erden an der Mosel<br />
kommt, hat eine feine Note von<br />
Quitte und erfrischt uns gleichzeitig<br />
wunderbar zitrisch. Wer das<br />
edle Erdener Tröpfchen genießen<br />
möchte, muss aber schnell sein.<br />
Es gibt nur 1.000 Flaschen!<br />
0,5 Liter: 15 Euro<br />
www.ratskeller.de<br />
Bremer<br />
Genuss<br />
Neue Ideen von<br />
Bremer Manufakturen<br />
Freifahrt für<br />
Partylöwen<br />
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die noch fahren<br />
müssen: Freifahrt von der<br />
Union Brauerei. Das alkoholfreie<br />
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mit Noten von Frucht und<br />
Zitrus.<br />
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Gin-Tonic-Likör zum<br />
Selbermixen gibts jetzt<br />
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Gin aufgießen, warten,<br />
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Bonbons auflösen,<br />
schütteln und dann Prost!<br />
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OBERNEULAND 59
GESUNDHEIT<br />
BASILIKUM & CO. LIEFERN WICHTIGE MINERAL-<br />
STOFFE FÜR DAS IMMUNSYSTEM<br />
KRäUTER-POWER AUS<br />
DEM BLUMENTOPF<br />
Ober<strong>neu</strong>land<br />
Sie geben Speisen erst den richtigen Kick, bezaubern<br />
mit ihren Aromen sowie ihrem Duft und sind zudem<br />
auch noch gesund: Küchenkräuter. Ernährungsexpertin<br />
Dr. Anja Luci: „Sie bieten nicht nur geschmackliche<br />
Vielfalt, sondern sind obendrein kleine Nährstoffbomben,<br />
die viele lebensnotwendige Vitamine, Mineralien und vor<br />
allem wichtige sekundäre Pflanzenstoffe enthalten.“<br />
Der Vorteil: Kräuter kann man leicht selbst ziehen, nicht<br />
nur im Garten, sondern auch in Töpfen auf dem Balkon<br />
und der Fensterbank. Und wem das zu aufwendig ist, der<br />
findet sie inzwischen in guter Qualität in nahezu jedem<br />
Supermarkt und natürlich in Gärtnereien.<br />
Basilikum, Petersilie, Schnittlauch, Kresse:<br />
Die Kräuterklassiker in deutschen Küchen<br />
Ute Schmiedeken<br />
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1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Basilikum als Pesto mit Spaghetti und auf dem<br />
Caprese-Salat mit frischen Tomaten und Mozzarella<br />
– wer kennt sie nicht, die leckeren Klassiker<br />
der italienischen Küche? Basilikum enthält viele<br />
gesunde Inhaltsstoffe, darunter ätherische Öle und<br />
die Rosmarinsäure und wirkt damit verdauungsfördernd,<br />
krampflösend und entzündungshemmend. Auch bei Basilikum<br />
gilt: Nur frisch auf den Tisch, weil sonst wichtige<br />
Inhaltsstoffe verloren gehen.<br />
Petersilie stärkt mit seinem hohen Vitamin-C-Gehalt<br />
das Immunsystem und wirkt beruhigend auf<br />
Magen und Darm. Von den zwei Sorten – es gibt<br />
die krause und die glatte Sorte – ist die Letztere<br />
etwas aromatischer. Am besten frisch verwenden<br />
oder erst am Schluss zu den fertig gegarten Speisen<br />
geben, damit das Aroma nicht verfliegt und die Nährstoffe<br />
erhalten bleiben. Und ruhig die saftigen und knackigen<br />
Stängel mit verwenden.<br />
Auch Schnittlauch sollte immer frisch verwendet<br />
werden, zum Beispiel im Kräuterquark. Besonders<br />
lecker und würzig sind die kleinen Blütenknospen<br />
und selbst die volle Blüte macht sich optisch gut<br />
auf Salaten. Neben Vitamin C enthält Schnittlauch<br />
viel Vitamin A und Eisen, wirkt antibakteriell, harntreibend<br />
und beugt Arterienverkalkung vor.<br />
Gartenkresse wird häufig in kleinen Pflanzschalen<br />
angeboten. Man kann sie aber gut auf feuchtem<br />
und mehrlagigem Küchenkrepp selbst ziehen.<br />
Genau wie Petersilie und Schnittlauch sollte sie<br />
frisch verarbeitet werden. Der hohe Gehalt an<br />
Vitamin C, Eisen, Kalzium und Folsäure wirkt vitalisierend.<br />
KKH<br />
60 OBERNEULAND
leibt gesund<br />
Dr. H.-D. Just, Apotheker<br />
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Eine Migräneattacke geht häufig mit einem Heißhunger auf kohlenhydratreiche<br />
Lebensmittel einher. Foto: djd/Petasites Petadolex/Shutterstock<br />
MIT RICHTIGER ERNÄHRUNG UND PFLANZLICHEN<br />
MITTELN SCHMERZATTACKEN VORBEUGEN<br />
HIGH CARB<br />
GEGEN MIGRäNE<br />
Die Entstehung von Migräne ist noch nicht endgültig<br />
geklärt. Sicher ist nur, dass die Energiebalance im<br />
Gehirn eine große Rolle spielt. Für die Vorbeugung ist<br />
daher eine kohlenhydratreiche Ernährung wichtig.<br />
Experten empfehlen komplexe, vollwertige Kohlenhydrate,<br />
die längere Zeit verdaut werden müssen.<br />
Viel Bewegung an der frischen Luft, Ausdauersport,<br />
Entspannungsverfahren und regelmäßige Pausen sind<br />
weitere Faktoren, auf die Betroffene achten müssen.<br />
Um die Anzahl der Attacken zu senken, kann sich zudem<br />
die Einnahme von Magnesium und eines Spezialextrakts<br />
aus der Pestwurz bewähren. Betroffene könne sich<br />
hierzu von Ihrem Arzt beraten lassen.<br />
Ein Spezialextrakt<br />
aus der in Flussauen<br />
wachsenden Pestwurz<br />
kann zur Vorbeugung<br />
gegen Migräne-attacken<br />
eingenommen werden.<br />
Foto: djd/Petasites Petadolex/<br />
Igor Sokolov<br />
OBERNEULAND 61
GESUNDHEIT<br />
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BLEIBEN SIE JUNG,<br />
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GEMÜSE DES MONATS<br />
SUPERFOOD ROTKOHL<br />
Nicht nur im Winter ein super Vitaminlieferant, auch<br />
im Herbst lässt sich aus Rotkohl viel machen. Nun ist<br />
Hauptsaison und er kommt regional vom Feld.<br />
Warum also exotische Früchte kaufen, wenn wir das<br />
Powergemüse direkt vor der Haustür haben? Umweltfreundlicher<br />
geht es kaum. Dank seiner intensiven<br />
Färbung ist er reich an Anthocyanen. Sie gehören zu<br />
den sekundären Pflanzenstoffen und schützen den<br />
Körper vor freien Radikalen. Auch Vitamin C liefert<br />
der Kohl reichlich, mit einem Gehalt von ca. 57 mg<br />
Vitamin C pro <strong>10</strong>0 g Kohl ist er gleichauf mit den<br />
meisten Zitrusfrüchten. Außerdem enthält er Eisen<br />
und liefert wichtige Ballaststoffe. Wen diese Gehalte<br />
nun begeistern, dem kann gesagt werden, dass er<br />
ordentlich zulangen kann, denn Energie enthält der<br />
Kohl wenig.<br />
Das Gesicht ist der Spiegel unserer Seele. Durch unsere Mimik teilen<br />
wir Empfindungen mit. So entsteht Hautalterung. Um die Gesichtshaut<br />
länger natürlich jung aussehen zu lassen, sind nicht operative Maßnahmen,<br />
wie Behandlung mit Botulinumtoxin und/oder Hyaluronsäure,<br />
Eigenfett, Vampirlift und Fadenlift sanfte Methoden.<br />
Botulinumtoxin<br />
Beim natürlichen Mienenspiel entstehen Falten, die selbst in entspannter<br />
Stimmungslage vorhanden bleiben, wie zum Beispiel Zornesfalten und<br />
Falten der Stirnregion. Diese können mit Botulinumtoxin therapiert werden.<br />
Wirkung ca. drei - sechs Monate.<br />
Hyaluronsäure<br />
Bleiben nach der Behandlung mit Botulinumtoxin Restfalten, kann eine<br />
Folgebehandlung mit Hyaluronsäure wirken. Dazu gehören zum Beispiel<br />
die Nasolabialfalten zwischen Mundwinkel und Nase. Hyaluronsäure ist<br />
eine natürliche Substanz. Wirkung ca. drei - sechs Monate.<br />
Liquid Lifting<br />
Um größeren Gesichtsbereichen mehr Volumen und Frische zu verleihen,<br />
hat sich gegenüber einem herkömmlichen operativen Facelift das Liquid<br />
Lifting als schonendere Maßnahme durchgesetzt.<br />
Wirkung ca. 12 - 24 Monate.<br />
Fadenlift<br />
Eine weitere Alternative zur Faltenbehandlung und Hautverjüngung ist<br />
das Fadenlift. Besteht der Wunsch nach Straffung und/oder mehr<br />
Volumen im Gesicht werden unter örtlicher Betäubung mit Anker versehene<br />
Fäden unter die Haut eingebracht, die dann zur Straffung führen.<br />
Effekt hält ca. 18 Monate.<br />
Vampirlift<br />
Möchte man das Potential körpereigener Heilkräfte nutzen, um die<br />
Hautregeneration im Gesicht, am Hals und Decolltè zu stimulieren,<br />
kann eine Fraktion des Eigenblutes, zur Unterspritzung genutzt werden.<br />
Mund. Kiefer. Gesicht. Bremen<br />
An drei Standorten in Bremen<br />
Barbara Iwan<br />
Fachärztin für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie<br />
Termin unter: 0421 - 611 677<br />
www.mund-kiefer-gesicht-bremen.de<br />
Vielfältig in der Küche<br />
„Selbstgekocht hat er mehr Geschmack und Vitamine,<br />
ist knackiger und über die Portionsgröße und<br />
Würzung können Sie selbst entscheiden“, rät Expertin<br />
Sonja Pannenbecker.<br />
Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, ihn in den<br />
Speiseplan einzubauen. Roh kann er gut durchgeknetet,<br />
damit er bekömmlicher ist, als Salat angerichtet<br />
werden. Zusammen mit Karotten, Birnen und Gurke<br />
oder mit Rucola und Sonnenblumenkernen sorgt er<br />
für ein farbenfrohes Herbstgericht.<br />
„Als besonderer Hingucker kann auch eine Suppe aus<br />
Rotkohl zubereitet werden. Zusammen mit Zwiebeln<br />
und Äpfeln ergibt sich eine cremige lila gefärbte<br />
Suppe, die je nach Geschmack mit Walnüssen,<br />
Schnittlauch und etwas Crème fraîche verfeinert<br />
werden kann“ empfiehlt Pannenbecker. Geschmacklich<br />
und auch vom Aussehen ist sie weit entfernt von<br />
der Kohlsuppendiät, an die jetzt so mancher denken<br />
mag.<br />
62 OBERNEULAND
Promotion<br />
DURCHSICHTIGE SCHIENEN<br />
FÜR GERADE ZÄHNE<br />
Die richtige Zahnkorrektur für Erwachsene und Jugendliche<br />
Durchsichtige Zahnschienen liegen im Trend:<br />
Auf Instagram und Co. sehen wir täglich bildschöne<br />
Menschen mit makellosen Zähnen.<br />
Während ein kleiner Makel auch durchaus interessant<br />
sein kann, werden zu große Fehlstellungen<br />
bei vielen als störend empfunden. Der Wunsch zur<br />
Zahnkorrektur entsteht.<br />
Rein zufällig wird dem Betrachter in derselben<br />
App auch gleich eine Lösung angeboten: die<br />
schnelle und billige Zahnschiene für die vier<br />
Frontzähne per Knopfdruck per Post.<br />
Unsichtbare Behandlungsmethoden sind<br />
nichts Neues in der Zahnmedizin. Neben den<br />
Lingualzahnspangen auf der Innenseite der Zähne<br />
werden durchsichtige Zahnschienen bereits seit<br />
vielen Jahren erfolgreich angewendet. Zur Korrektur<br />
von leichten Fehlstellungen bietet sich der<br />
sogenannte Aligner an. „Mithilfe eines Scans der<br />
Zähne fertigen wir eine herausnehmbare transparente<br />
Schiene, welche Patienten mindestens 22<br />
Stunden am Tag tragen“, erklärt Dr. Knut Thedens,<br />
Kieferorthopäde in der SternKlinik in Bremen.<br />
Beide Varianten sind jedoch nicht für alle Zahnfehlstellungen<br />
geeignet.<br />
Und damit beginnt das Problem der Onlinebestellung.<br />
„Jeder Therapie sollte eine eingehende<br />
Untersuchung beim Kieferorthopäden vorausgehen.<br />
Gemeinsam wird dann die geeignete Spange oder<br />
Schiene gefunden. Beide müssen individuell<br />
angefertigt und im Laufe der mehrmonatigen<br />
Behandlung immer wieder kontrolliert und an die<br />
<strong>neu</strong>en Gegebenheiten angepasst werden“, so<br />
Dr. Lotta Zernial, Fachzahnärztin für Kieferorthopädie.<br />
Auch hier besteht ein Risiko für Onlinekäufer:<br />
Werden die Schienen nicht konsequent genug<br />
getragen oder die Natur des Kiefers verhält sich<br />
anders als geplant, passen die vorgefertigten<br />
Schienen aus dem Starterpaket des letzten<br />
Jahres nicht mehr. Das frustriert und wird teuer.<br />
Besonders gefährlich ist die sehr isolierte<br />
Betrachtung der Frontzähne bei den Online-<br />
Anbietern. Alle Zähne des Kiefers stehen in Beziehung<br />
zueinander und zum Kiefergelenk. Verhilft<br />
einem die Online-Schiene in 6 Monaten zum<br />
schönen Lächeln vorne, kann es hinten schon<br />
nach ein paar Wochen zu Verschiebungen und<br />
Gelenkschmerzen kommen. Spätestens dann<br />
muss der Kieferorthopäde aufgesucht werden.<br />
Deshalb raten wir allen Interessenten an<br />
durchsichtigen Schienen, sich vorher beim Kieferorthopäden<br />
ausgiebig beraten zu lassen, ob und<br />
in welchem Umfang eine Schienentherapie für sie<br />
geeignet ist. Wir können zum Beispiel verschiedene<br />
Zahnschienen-Hersteller wie Invisalign oder<br />
Clear Aligner für verschiedene Budgets anbieten.<br />
Auch Ratenzahlungen werden bei vielen<br />
Kieferorthopäden schon angeboten.<br />
Wir beraten Sie gerne in beiden Standorten<br />
unserer Kieferorthopädie in Bremen-Mitte und<br />
Schwachhausen. Machen Sie einen unverbindlichen<br />
Beratungstermin bei uns: 0421 / 16 83 41 00.<br />
Claudia Miethe, Dres. Knut Thedens, Lotta Zernial und Peter Zernial freuen sich auf Sie!<br />
Schwachhausen<br />
Schwachhauser Heerstr.<br />
Radio Bremen<br />
4<br />
Praxis<br />
22 1 24 Kurfürstenallee<br />
Scharnhorststr.<br />
Großbeerenstr.<br />
Bürgermeister-Spitta-Allee<br />
C<br />
Schöne gesunde Zähne ein Leben lang<br />
Ganzheitliche Therapie<br />
für Kinder und Erwachsene<br />
mithilfe modernster Techniken<br />
bei Zahn-, Kiefer- und<br />
Gelenkfehlstellungen<br />
Carl-Ronning-Str. 4/6, 28195 Bremen<br />
0421 – 16 83 41 00<br />
Großbeerenstr. 22, 28211 Bremen<br />
0421 – 20 34 30<br />
www.sternklinik.net<br />
OBERNEULAND 63
Offizieller Medienpartner<br />
ABENTEUER DFB-POKAL<br />
DER FC OBERNEULAND<br />
IM BORUSSIA-PARK<br />
Die Delegation des FCO im Borussia Park:<br />
Edgar Kary, Benjamin Scher, Birger Winkelvoss,<br />
Marko Mock, Matthias Stelljes, Uwe Piehl (v.l.)<br />
64 OBERNEULAND
Der FC Ober<strong>neu</strong>land hat sein<br />
Pokalspiel im Borussia Park<br />
gegen Champions League-<br />
Teilnehmer Borussia<br />
Mönchengladbach leider mit<br />
0:8 verloren. Das Heimrecht<br />
wurde wegen der gestiegenen<br />
Anforderungen an die Hygienevorschriften<br />
getauscht.<br />
Die beiden Vorstände des FC Ober<strong>neu</strong>land<br />
Birger Winkelvoss und Uwe Piehl<br />
vereinbarten den Wechsel der Spielstätte<br />
mit Borussia Geschäftsführer Stefan<br />
Schippers und Manager Max Eberl.<br />
Die Vereine einigten sich dem Charakter<br />
des DFB Pokals entsprechend auf ein<br />
Bonussspiel in einer länderspielfreien Zeit<br />
in der Marko Mock Arena in absehbarer<br />
Zukunft.<br />
„Borussia Mönchengladbach hat sich als<br />
fairer, sympathischer und pragmatischer<br />
Verhandlungspartner erwiesen. Wir freuen<br />
uns sehr, dass unser Heimspiel als Freundschaftsspiel<br />
in der Marko Mock Arena später<br />
zusätzlich gespielt wird“, so FCO-Pressesprecher<br />
Uwe Piehl.<br />
Auf Einladung der Borussia machte sich<br />
ein FCO-Tross von 40 Personen am Tag<br />
vor dem großen Spiel auf die A2 Richtung<br />
Mönchengladbach. Auf die FCO-Delegation<br />
wartete ein kleines Erlebnisprogramm mit<br />
Stadionführung, einem Museumsbesuch<br />
und einer Übernachtung im stadionnahen<br />
Borussiahotel. Ein tolles Erlebnis, das allen<br />
in schöner Erinnerung bleiben wird, unabhängig<br />
vom sportlichen Ergebnis.<br />
Auch Rainer Bonhof, Weltmeister 1974 schaute zu, rechts Marko Mock.<br />
Gladbach-Manager Max Eberl (l.) und FCO-Sponsor Marko Mock.<br />
„Borussia<br />
Mönchengladbach<br />
hat<br />
sich als fairer,<br />
sympathischer<br />
und<br />
pragmatischer<br />
Verhandlungspartner<br />
erwiesen.”<br />
FCO-Pressesprecher Uwe Piehl<br />
FCO Vorstand Uwe Piehl in der FCO-Kabine im Borussia Park.<br />
OBERNEULAND 65
Uwe Piehl, Marko<br />
Mock und Birger<br />
Winkelvoss (v.l.)<br />
Foto: FCO<br />
FC Ober<strong>neu</strong>land – Gemeinsamer Erfolg<br />
• Bremenligameister 2019/<strong>2020</strong><br />
• Bremer Hallenmasters Sieger 2019<br />
• Amateurtrainer des Jahres 2019<br />
• Amateurspieler des Jahres 2019<br />
• Fairste Mannschaft der Bremenliga<br />
• DFB Pokal Teilnahme gegen SV Darmstadt<br />
• Testspiele gegen VfL Osnabrück und<br />
VFL Wolfsburg<br />
FCO-Partner im Gespräch<br />
Neuer Namenspartner für das Stadion am Vinnenweg<br />
Marko Mock, 56 Jahre, verheiratet, 3 volljährige Kinder, ist seit dieser<br />
Regionalliga-Saison Sponsor beim FC Ober<strong>neu</strong>land, Namensgeber der<br />
Marko Mock Arena und Teil der FCO-Delegation, die sich auf den Weg<br />
nach Mönchengladbach zum DFB-Pokal-Hauptrundenspiel im Borussia<br />
Park gemacht hat. Marko Mock Consulting ist seit 14 Jahren erfolgreich<br />
im Bereich der Personalberatung tätig und treuer Fan von Eintracht<br />
Braunschweig. Das Spiel gegen den Champions League Teilnehmer ging<br />
zwar mit 0-8 verloren, hat aber der Aufbruchstimmung rund um den<br />
FC Ober<strong>neu</strong>land keinen Schaden zugefügt.<br />
Marko, wir sitzen gerade im Eventliner auf der Rückfahrt vom Borussia<br />
Park mit einer 0-8-Niederlage im Gepäck. Bereust Du Dein frisches<br />
Engagement als <strong>neu</strong>er Sponsor des Stadionnamens schon?<br />
Marko Mock: Ganz im Gegenteil! In den vergangenen zwei Tagen habe ich<br />
mich bestätigt gefühlt, dass es die richtige Entscheidung war. Die Einstellung<br />
und der Zusammenhalt in der Mannschaft, dem Trainerteam,<br />
den Betreuern bis zum Vorstand sind toll. Dazu kommt, ich war von Anfang<br />
Teil dieser Truppe, wurde super aufgenommen. In den zwei Tagen<br />
hatten wir auch einen sehr guten Gedankenaustausch. Gemeinsam leben<br />
wir im FCO eine Vision, und werden gemeinsam an unseren Zielen<br />
arbeiten. Ich freue mich auf die Heimspiele in der Marko Mock Arena.<br />
Jetzt in der Regionalliga –<br />
Die Königsklasse der Amateure<br />
#WIRMITEUCH<br />
Unser Motto tragen wir auch in unsere Partnerschaften mit<br />
der regionalen Wirtschaft. Durch den FCO Partnerclub<br />
werden wir zur Plattform zur Verknüpfung der lokalen und regionalen<br />
Wirtschaft, denn der Fußball ist der Kit unserer<br />
Gesellschaft. Werden Sie Teil der Gemeinschaft und knüpfen<br />
Sie zahlreiche <strong>neu</strong>e Kontakte zu potentiellen Geschäftspartnern.<br />
Vorteile im Partnerclub<br />
Was hat Dich in Corona-Zeiten bewogen, Partner des FC Ober<strong>neu</strong>land<br />
im Bereich des Stadionnamens zu werden?<br />
Als Bremer und totaler Fußball-Fan beobachte ich dem FCO schon seit<br />
langem, habe die schweren Zeiten wahrgenommen, aber auch den Weg<br />
nach oben seit 2015. Über den Aufstieg in die Regionalliga habe ich<br />
mich sehr gefreut. Als dann die Chance der <strong>neu</strong>en Namensgebung für<br />
das Stadion im Raume stand, habe ich nicht lange überlegt. Der Verein<br />
und die Menschen ticken wie ich, inhaltlich, visionär wie auch in<br />
sozialer Hinsicht.<br />
2 Dauerkarten<br />
für die<br />
Regionalliga-<br />
Heimspiele<br />
Zahlreiche<br />
Netzwerkmöglichkeiten<br />
><strong>10</strong>.000<br />
Personen<br />
digitale<br />
Reichweite<br />
Beschreibe Deine Wahrnehmung zum Stadtteil Ober<strong>neu</strong>land und dem<br />
FC Ober<strong>neu</strong>land. Was macht den Stadtteil aus Deiner Sicht aus und<br />
was den Verein?<br />
Auch wenn ich seit vielen Jahren in Grasberg lebe, ist mir der Stadtteil<br />
Ober<strong>neu</strong>land als Bremer nah. Hier wohnen viele interessante und sportbegeisterte<br />
Menschen. Neben den Sportarten Hockey und Golf war der<br />
Fußball schon immer sehr präsent. Durch die Teilnahme in der Regionalliga<br />
soll das seitens des FCO noch ausgebaut werden, der FCO noch<br />
mehr Teil der örtlichen Gemeinschaft sein, aber überregional wirken.<br />
Neben dem Fußball überzeugt auch die hohe soziale Komponente<br />
außerhalb des Platzes. Dazu gehören u.a. tolle Aktionen der Mannschaft<br />
im Pflegeheim Convivo-Park, wo auch meine Eltern leben.<br />
Wo steht der FC Ober<strong>neu</strong>land in einem bzw.in fünf Jahren?<br />
In dieser Saison 20/21 wollen wir die Liga halten. Mit diesem super<br />
Trainerteam und der richtigen Einstellung in der Mannschaft schaffen<br />
wir das auch. Wenn der Verein mit dem Vorstand so professionell<br />
weiterarbeitet, wir auch im FCO-Partnerclub noch viele <strong>neu</strong>e Unternehmen/<br />
Sponsoren, also echte Partner, hinzubekommen, ergibt sich auch<br />
finanziell die eine oder andere spannende Möglichkeit.<br />
Ihr Logo auf<br />
unserer<br />
Website und<br />
am Stadion<br />
Individuelle<br />
Sponsoringmöglichkeiten<br />
Verteilung von<br />
Jobs und<br />
Ausbildungsstellen<br />
Wirfreuen uns auf ein persönliches Gespräch.<br />
Sprechen Sie uns an!<br />
Benjamin Scher<br />
Leiter Strategische Planung & Partnerschaften<br />
bs@fcober<strong>neu</strong>land.de<br />
+49 (0) 175 77 40 792<br />
66 OBERNEULAND
Martin Weißgräber<br />
Foto: Axel Kaste<br />
TENNISSPARTE DES BHC<br />
NEUE IMPULSE<br />
Seit dem 1. Mai <strong>2020</strong> ist Martin<br />
Weißgräber als <strong>neu</strong>er Sportlicher<br />
Leiter und Trainer für die<br />
Tennissparte des Bremer Hockey-<br />
Club tätig.<br />
In den 1950er Jahren stiegen<br />
die Mitgliederzahlen der Tennisvereine<br />
kontinuierlich an und der<br />
Weiße Sport entwickelte sich zu<br />
einem Volkssport in Deutschland.<br />
1978 wurden in Deutschland<br />
erstmals über eine Million<br />
Tennisspieler registriert. Angetrieben<br />
von den Erfolgen des<br />
Dreiergespanns um Becker, Stich<br />
und Graf, wurde Ende der 1980er<br />
in Deutschland ein regelrechter<br />
Tennisboom entfacht. All das ist<br />
längst Geschichte. Aber auch<br />
wenn das mediale Interesse aufgrund<br />
nicht vorhandener deutscher<br />
Tennisgrößen mittlerweile<br />
geschwunden ist, bleibt doch<br />
festzustellen: Tennis im Verein<br />
verbindet und ist eine der<br />
schönsten und fairsten Sportarten<br />
für alle Altersgruppen.<br />
Auch der Bremer Hockey-<br />
Club hat die rückläufige Entwicklung<br />
der<br />
Nadine May<br />
Foto: BHC<br />
letzten Jahre zu spüren bekommen<br />
und strebt nun eine Fokussierung<br />
auf die Stärkung der Tennissparte<br />
an. Den Tennisspielern soll über<br />
eine breite Form der Betreuung<br />
die Chance gegeben werden, ihr<br />
volles Potenzial<br />
auszuschöpfen.<br />
Foto: M. Müller<br />
„Mit Mitte Fünfzig<br />
nochmals eine<br />
ganz <strong>neu</strong>e Aufgabe<br />
angehen<br />
zu können, ist sowohl<br />
eine Chance<br />
als auch eine<br />
Herausforderung.”<br />
Technik, Taktik,<br />
Kondition und<br />
mentale Stärke<br />
gehören zu den<br />
zentralen Anforderungen<br />
des<br />
Tennissports,<br />
genauso wie<br />
Teamfähigkeit<br />
und Fairness. Sie<br />
bilden die Voraussetzung<br />
für den<br />
sportlichen Erfolg.<br />
Hier wird im BHC<br />
gleichermaßen angesetzt.<br />
Mit der Person Martin Weißgräber<br />
als <strong>neu</strong>er Sportlicher<br />
Leiter und Trainer sowie der<br />
kompletten Neuorientierung soll<br />
die Tennissparte des BHC <strong>neu</strong><br />
geordnet und durch frische Ideen<br />
belebt werden. „Nach und nach<br />
werden in der Tennissparte <strong>neu</strong>e<br />
Impulse gesetzt. Das soll vor<br />
allem bereits bei der Förderung<br />
der Jüngsten beginnen und wird<br />
sich über alle Altersstufen erstrecken“,<br />
erklärt der 56-Jährige.<br />
Martin Weißgräber ist eigentlich<br />
ausgebildeter Deutsch- und<br />
Sportlehrer, hat aber seine Berufung<br />
bereits vor Jahrzehnten als<br />
Tennistrainer gefunden und in<br />
zahlreichen Bremer Vereinen gearbeitet.<br />
Zuletzt war er<br />
18 Jahre lang als selbstständiger<br />
Tennislehrer beim Club zur Vahr<br />
tätig. Anfang des Jahres nahm er<br />
das Angebot von Geschäftsführer<br />
Martin Schultze an und arbeitet<br />
nun beim BHC als fest angestellter<br />
Sportlicher Leiter und Trainer.<br />
„Mit Mitte Fünfzig nochmals<br />
eine ganz <strong>neu</strong>e Aufgabe angehen<br />
zu können, ist sowohl eine Chance<br />
als auch eine Herausforderung.<br />
Aber, ich habe ja starke mentale<br />
Unterstützung durch meine<br />
Tochter Paula, die im BHC bei<br />
den 1. Hockey-Damen im Tor<br />
steht“, scherzt der Vater von zwei<br />
Töchtern.<br />
Zusätzliche sportliche Unterstützung<br />
findet<br />
Weißgräber durch<br />
Martin Weißgräber<br />
eine weitere <strong>neu</strong>e<br />
Tennistrainerin,<br />
die er bereits aus<br />
CzV-Zeiten gut<br />
kennt. „Als ich<br />
gefragt wurde,<br />
wen ich mit ins<br />
Boot holen<br />
möchte, kam für<br />
mich nur Nadine<br />
May infrage, mit<br />
der ich bereits<br />
zehn Jahre zusammengearbeitet<br />
habe“, sagt Weißgräber.<br />
Mit dem <strong>neu</strong>en Sportlichen<br />
Leiter und Trainer gibt es nur<br />
noch eine zentrale Ansprechperson<br />
für den Bereich Tennis, somit soll<br />
die Koordination rund um die<br />
Nachwuchsarbeit, Trainingszeiten,<br />
Motivation und Förderung der<br />
Mitglieder gestärkt werden. „Der<br />
BHC hatte sich in den vergangenen<br />
Jahren stark der Weiterentwicklung<br />
im Bereich des Gesundheitssports<br />
und der Förderung<br />
der Hockeymannschaften gewidmet<br />
– das war auch gut und<br />
richtig – dabei ist allerdings die<br />
Tennissparte ein wenig ins<br />
Hintertreffen geraten. Das wird<br />
sich nun ändern“, sagt Martin<br />
Weißgräber.<br />
Die Arbeit des <strong>neu</strong>en BHC-<br />
Duos trägt bereits Früchte. Trotz<br />
Corona-Pause konnte die Mitgliederzahl<br />
mit einigen Aktionen<br />
wie „Kids welcome“ bereits um<br />
30 Prozent gesteigert werden. Erstmals<br />
schickt der BHC auch Nachwuchsteams<br />
in die Meisterschaftsrunden.<br />
Insgesamt kämpfen<br />
sieben Jugendmannschaften und<br />
fünf Mannschaften bei den<br />
Erwachsenen um die Punkte.<br />
Auch das Tenniscamp während<br />
der Sommerferien wurde sehr<br />
gut angenommen, sowohl mit<br />
Kindern und Jugendlichen aus<br />
dem Bremer HC als auch durch<br />
Schnuppergäste, die sich nach<br />
dem Camp für eine Mitgliedschaft<br />
entschieden haben. Text: Meike Müller<br />
OBERNEULAND 67
GESUNDHEIT<br />
FIT Jahr<br />
durchs<br />
mit Marius<br />
Wer im September dem Rat von Sportphysiotherapeut Marius Brandt gefolgt<br />
ist und sein Training absolviert hat, kann feststellen, dass er an Kraft und<br />
Kondition gewonnen hat. Für den Oktober setzt Marius Brandt auf zwei<br />
unterschiedliche Work-outs, die ebenfalls dem Speck zusetzen. „Eigentlich sind es nur<br />
vier verschiedene Übungen, die den Lesern vom Ober<strong>neu</strong>land Magazin und Cornamix-<br />
Sportlern gut bekannt sind. Wichtig ist die Konsequenz, mit der man dem Training treu<br />
bleibt“, sagt Marius Brandt. Jeder, der im Juli/August mehr auf Sonnen, Schwimmen, Sandspaziergänge<br />
gesetzt hat, konnte im September die vernachlässigten Muskelgruppen gut spüren.<br />
Das Programm<br />
für September:<br />
Pyramidentraining &<br />
Run-Work-Out<br />
In diesem Monat geht es um Burpees, Sit-ups, Lunges und Squats. In der ersten und dritten Woche als Pyramiden-Training,<br />
in der zweiten und vierten als Run-Work-out. Dabei ist es sinnvoll, Zeiten zu messen, um den Fortschritt zu bemerken.<br />
Im Pyramiden-Training wird jede Übung erst fünf Mal, dann zehn, dann fünfzehn, dann zehn, dann fünf Mal wiederholt.<br />
Beim Run-Work-out wird jede Übung fünf Mal wiederholt, aber zum Auftakt und zwischen jeder Übung gejoggt: entweder<br />
eine halbe Minute auf der Stelle oder einmal ums Haus. „20 Meter reichen für den Anfang, wer die Möglichkeit hat, kann<br />
aber auch <strong>10</strong>0 Meter laufen“, rät der Sportphysiotherapeut. AS<br />
1<br />
2<br />
3<br />
1. ÜBUNG<br />
BURPEES<br />
Das Training beginnt mit Burpees. Diese Übung ist<br />
eine Kombination aus Liegestütz und Strecksprung.<br />
Ausgangsposition ist der Liegestütz, aus diesem<br />
werden die Beine angezogen und mit Schwung der<br />
Körper in die Senkrechte gebracht. Strecksprung<br />
und zurück in den Liegestütz.<br />
Wiederholungen in Woche eins und drei:<br />
5-<strong>10</strong>-15-<strong>10</strong>-5,<br />
in Woche zwei und vier: fünf Wiederholungen.<br />
2. ÜBUNG<br />
SQUATS<br />
Squats sind eigentlich nichts anderes als die gute alte Kniebeuge:<br />
Beine etwas breiter als hüftbreit aufstellen und sich auf einen<br />
imaginären Stuhl setzen. Dabei kommt die Kraft aus dem<br />
Oberschenkel. Im Idealfall bildet das Knie einen rechten Winkel.<br />
Wiederholungen in Woche eins und drei: 5-<strong>10</strong>-15-<strong>10</strong>-5,<br />
in Woche zwei und vier: fünf Wiederholungen.<br />
68 OBERNEULAND
3. ÜBUNG<br />
SIT-UPS<br />
Für die Sit-ups setzt man sich auf den Boden, zieht die Beine an, legt<br />
die Fußsohlen aneinander und nutzt die Bauchmuskulatur, um sich aus<br />
der liegenden Position wieder aufzurichten. Wichtig: Muskelkraft und<br />
nicht Armschwung sollten einen in den Sitz bringen.<br />
2<br />
Wiederholungen in Woche eins und drei: 5-<strong>10</strong>-15-<strong>10</strong>-5,<br />
in Woche zwei und vier: fünf Wiederholungen.<br />
4. ÜBUNG<br />
LUNGE<br />
Lunge – der Ausfallschritt: Man stellt sich aufrecht hin, ein Bein<br />
wird nach hinten ausgestreckt und dann in den tiefen Kniefall<br />
gesenkt. Bein wechseln.<br />
1<br />
POTHEKE OBERNEULAND<br />
Johannes Backhoff<br />
Inh. Amelie Backhoff e.K.<br />
Rockwinkeler Heerstr. 19<br />
28355 Bremen<br />
apotheke.ober<strong>neu</strong>land@t-online.de<br />
www.apotheke-ober<strong>neu</strong>land-bremen.de<br />
Tel. (0421) 259088<br />
Fax. (0421) 250602<br />
Wiederholungen in Woche eins und drei: 6-<strong>10</strong>-16-<strong>10</strong>-6,<br />
in Woche zwei und vier: sechs Wiederholungen.<br />
1<br />
2<br />
OBERNEULAND 69
WARUM TIERE UNSEREM ALLTAG STRUKTUR GEBEN<br />
Weggefährten<br />
in Krisenzeiten<br />
STIFTUNGEN<br />
in Ober<strong>neu</strong>land<br />
Stiftung Bündnis Mensch & Tier<br />
denkt und realisiert Tierschutz nachhaltig.<br />
Der plötzliche Wandel und Bruch im gewohnten<br />
Alltag rauben das Gefühl von Stabilität und<br />
Struktur. Menschen, die sich entweder einen<br />
Teil ihrer vorherigen Alltagsstruktur bewahren<br />
oder eine <strong>neu</strong>e erschaffen, scheinen der Situation „gewappneter“<br />
gegenüber zu treten. Wenn die bekannte, wohltuende Angewohnheit<br />
zusätzlich von einer Beziehung zwischen Lebewesen<br />
begleitet ist, fühlen sich Menschen oftmals weniger einsam.<br />
Tiere spielen hierbei eine starke Rolle. Tierhalter sagen, dass<br />
sie innerhalb ihres Alltags davon profitieren, mit Tieren zusammenzuleben.<br />
Die dadurch gewonnene Tagesstruktur hilft<br />
innere Hürden zu bewältigen, mobil zu bleiben und den<br />
Kontakt zur Natur zu bewahren. Zu diesen Ergebnissen führt<br />
eine aktuelle Studie, die die Auswirkungen der Einschränkungen<br />
in dem Zeitraum März bis Mai <strong>2020</strong> auf die Mensch-Tier-<br />
Beziehung untersuchte.<br />
Durchgeführt wurde die Studie von der Ober<strong>neu</strong>landerin<br />
Dr. Carola Otterstedt, Gründerin und ehrenamtlicher Vorstand<br />
der Stiftung Bündnis Mensch & Tier. 2008 rief Dr. Carola<br />
Otterstedt die Stiftung ins Leben. Als Kulturwissenschaftlerin<br />
und Verhaltensforscherin beschäftigt sie sich seit vielen Jahren<br />
intensiv mit dem Thema Mensch-Tier-Beziehung. In Deutschland<br />
fördert sie zudem die Qualifizierung der Tiergestützten<br />
Intervention. Dazu gehören u. a. Tiergestützte Therapien für<br />
Kinder und Erwachsene sowie Tiergestützte Förderung für<br />
Demenzbetroffene.<br />
Auf den zertifizieren Begegnungshöfen<br />
kann man tolle Eindrücke<br />
und Erfahrungen sammeln.<br />
70 OBERNEULAND
Ober<strong>neu</strong>landerin Dr. Carola Otterstedt,<br />
Gründerin und ehrenamtlicher<br />
Vorstand der Stiftung Bündnis<br />
Mensch & Tier, kann ihre Arbeit<br />
auch draußen in der Natur<br />
inmitten der Tiere erledigen.<br />
Die positive Wirkung von Tieren sei nunmehr auch wissenschaftlich<br />
belegt – so der BTI, Bundesverband Tiergestützte<br />
Intervention e.V. Der Verband schlägt Brücken zwischen<br />
Menschen und Institutionen, die sich zum einen bestimmten<br />
Qualitätsanforderungen verpflichten und zum anderen tiergestützte<br />
Intervention nach qualifizierter Weiterbildung anbieten.<br />
Der Begriff „Tiergestützte Intervention“ ist als Oberbegriff<br />
für alle Angebote, in denen geeignete Tiere eingesetzt<br />
werden – mit dem Ziel, physische, soziale, emotionale sowie<br />
kognitive Fähigkeiten zu fördern und eine sich steigernde<br />
Lebensfreude zu erreichen – zu verstehen. Hierbei können die<br />
Interventionen Raum für <strong>neu</strong>e Erlebens-, Handlungs- und<br />
Verhaltensmöglichkeiten schaffen.<br />
Auch das Engagement der Stiftung Bündnis Mensch & Tier<br />
geht weit über den klassischen Tierschutz hinaus: „Wenn wir<br />
Tiere in der Begleitung von Menschen einsetzen wollen, dann<br />
ist es sehr wichtig, dass wir nicht nur die Grundbedürfnisse von<br />
Tieren verstehen, sondern auch unser Verhältnis zu Heim- und<br />
Nutztieren reflektieren. Die Stiftung wurde gegründet, um eben<br />
die Rolle des Tieres in unserer Gesellschaft,<br />
sowohl auf wissenschaftlicher Ebene als auch<br />
in Praxisangeboten der Tierbegegnung, erlebbar<br />
und reflektierbar zu machen. Es ist mir<br />
ein großes Anliegen, gerade die Beziehung<br />
zwischen Mensch, Tier und Natur zu ermöglichen<br />
und zu fördern“, erklärt Otterstedt.<br />
Bei Bündnis Mensch & Tier geht es um<br />
einen ganzheitlichen Weg im Tierschutz und<br />
darum, noch etwas weiter über den Tellerrand<br />
hinauszuschauen: Präventiver Tierschutz,<br />
als Pendant zum klassischen Tierschutz,<br />
soll uns Menschen nachhaltig dabei<br />
helfen, artgemäße Tierhaltung sowie einen<br />
tiergerechten Einsatz von Tieren zu denken<br />
und zu realisieren. Dadurch können Notlagen<br />
unserer Tiere kurz- und langfristig verhindert<br />
werden. Die Stiftung arbeitet operativ,<br />
realisiert eigene Projekte und in Kooperation<br />
mit Partnern.<br />
Über die Website werden wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse kommuniziert und Netzwerke<br />
zu Praxispartnern (z.B. Begegnungshöfe) angeboten. Der<br />
Freundeskreis der Stiftung und ehrenamtliche Mitarbeiter<br />
ermöglichen die Stiftungsarbeit.<br />
„Wir möchten Hilfe<br />
zur Selbsthilfe<br />
geben, verstehen<br />
uns vor allem auch<br />
als Dolmetscher der<br />
Bedürfnisse von<br />
Mensch und Tier.”<br />
Dr. Carola Otterstedt<br />
Foto: Ina Celmer<br />
Bündnis Mensch & Tier profitiert von Fachleuten aus der<br />
Praxis und aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen.<br />
Otterstedt ist als Leiterin für die Koordination des trinationalen<br />
und interdisziplinären Teams verantwortlich: „Wir realisieren<br />
Projekte, erarbeiten Studien, bieten Beratung an und schaffen<br />
Netzwerke. Wir möchten Hilfe zur Selbsthilfe geben, verstehen<br />
uns vor allem auch als Dolmetscher der Bedürfnisse von<br />
Mensch und Tier, zeigen Wege auf, wie man diese auch in der<br />
täglichen Praxis gut umsetzen kann“, erläutert die promovierte<br />
Kulturwissenschaftlerin.<br />
Otterstedt begutachtet selbst Höfe sowie Tierhaltung und<br />
hospitiert bei tiergestützten Einsätzen. Eine ihrer Hauptaufgaben<br />
sieht sie in Ober<strong>neu</strong>land: „Ich kommuniziere in<br />
Gesprächen und in Publikationen die wissenschaftsbasierten<br />
Grundlagen der Mensch-Tier-Beziehung und bringe Fachleute<br />
zusammen, die sich für dieses Thema engagieren wollen.“ Eine<br />
ganz besondere Herzensangelegenheit ist für Otterstedt die<br />
Beratung für Höfe, die ein Interesse dafür zeigen, Tierbegegnungen<br />
anzubieten: „Hier können wir <strong>neu</strong>e und spannende<br />
Wege zwischen Mensch und Tier aufzeigen!“<br />
Eigene Tiere hält die Stiftung nicht, sie<br />
bietet allerdings in ihrem Netzwerk Begegnungshöfe<br />
Tierbegegnungen an. Das Netzwerk<br />
wurde durch die Stiftung 2008 ins Leben<br />
gerufen. Es soll geeignete Räume bieten, wo<br />
Mensch und Tier sich auf mensch- sowie tiergerechte<br />
Weise begegnen können. Die qualifizierten<br />
Höfe von Bündnis Mensch & Tier sind<br />
Vorbilder für eine artgemäße Tierhaltung und<br />
einen tiergerechten Einsatz von Heim- sowie<br />
Nutztieren.<br />
Im Rahmen des Netzwerks bietet die Stiftung<br />
eine jährliche Weiterbildung für die Begegnungshöfe<br />
an. Seit <strong>2020</strong> kann die Stiftung<br />
außerdem stolz auf ein zukunftsweisendes<br />
Projekt blicken: „Wir vergeben an jene Tierhalter<br />
das Arche-Siegel, die eine alte bzw. gefährdete<br />
Haustierrasse halten und gleichzeitig<br />
Mensch-Tier-Begegnungen anbieten. Zu den<br />
gefährdeten Haustierrassen gehört z.B. der<br />
altdeutsche Hütehund. Es handelt sich um<br />
Hunderassen, die durch die Zucht von Gesellschaftshunden<br />
inzwischen vom Aussterben bedroht sind. Es gibt aber auch<br />
Hühner- oder Schafrassen, die das betrifft. Das Alpine Stein-<br />
OBERNEULAND 71
Eine Forschungsexpedition führte zum Häuslemaierhof<br />
nach Baden-Württemberg.<br />
Auf den zertifizieren Begegnungshöfen kann man tolle<br />
Eindrücke und Erfahrungen sammeln.<br />
schaf gibt es nur noch sehr selten, wird aber inzwischen wieder<br />
auf manchen Höfen gehalten und das sehr gern, da die Tiere<br />
hinsichtlich ihres Charakters gut zu halten und sehr umgänglich<br />
sind.“ Die Verhaltensforscherin ergänzt, dass Höfe mit dem<br />
Arche-Siegel eine wichtige Aufgabe übernehmen, da sie auch<br />
jene Tierindividuen übernehmen, die für die Zucht nicht geeignet<br />
sind. „Wichtig ist uns, dass die Tiere artgemäß gehalten<br />
werden und eine tiergerechte Beziehungsarbeit angeboten wird.<br />
Über die Beziehung mit dem Tier können wir so besonders gut<br />
die Bedeutung des Artenschutzes kommunizieren.“<br />
Die Begegnungshöfe sind in ihrer Arbeit autark. Bündnis<br />
Mensch & Tier greift weder in das Konzept noch in die Arbeitsweise<br />
der Höfe ein. Welches Programm die Höfe anbieten,<br />
bleibt ihnen überlassen und richtet sich nach den Bedürfnissen<br />
vor Ort. „Es gibt z.B. in Worpswede einen Begegnungshof, der<br />
ambulante Tiergestützte Förderung für Demenzbetroffene<br />
anbietet. Die Alpakas auf dem Bremer Hof gehen u.a. auf<br />
Spaziergängen mit“, erklärt Otterstedt.<br />
Bündnis Mensch & Tier möchte Bewusstsein dafür schaffen,<br />
dass wir alle eine gemeinsame Verantwortung für eine gemeinsame<br />
Zukunft tragen. Zur Stiftungsarbeit gehört deshalb: Fachliche<br />
Grundlagen schaffen, Informationen kommunizieren und<br />
praktische Hilfe aufzeigen, damit Menschen die Bedürfnisse<br />
der Tiere besser verstehen lernen, und Mensch und Tier gut<br />
miteinander leben und voneinander profitieren können. Die<br />
Stiftung will bewusst präventiven und nachhaltigen Tierschutz<br />
ermöglichen, damit weder Mensch noch Tier Leid erfahren.<br />
„Wir haben uns beispielsweise die Mühe gemacht, die tatsächlichen<br />
Kosten der Tierhaltung der einzelnen Tierarten zu ermitteln.<br />
Diese Kostenpläne sind, wie viele andere hilfreiche<br />
Informationen zur Tierhaltung, auf unserer Internetseite<br />
kostenfrei herunterzuladen. Mit dem Wissen um die zeitlichen<br />
und finanziellen Kosten, so hoffen wir, werden zukünftige Tierhalter<br />
eine Tierhaltung besser planen und abschätzen können.<br />
Wir wollen den Tierbesitzern Instrumente zur Entscheidung<br />
in die Hand geben, um auf diese Weise verantwortungsvoll<br />
gegenüber dem Tier handeln zu können.“<br />
Die Stiftung engagiert sich für die Mensch-Tier-Beziehung<br />
auf Grundlage des Schutzes für den gemeinsamen Lebensraum<br />
von Mensch und Tier: die Natur. Dies umfasst nicht nur Artenund<br />
Naturschutz – Otterstedt diskutiert in ihrer Studie auch<br />
die große Bedeutung der Gesundheit von Mensch und Tier sowie<br />
das One-Health-Konzept der WHO. Die Gründerin erklärt:<br />
„Unsere Arbeit findet immer in Beziehung mit der Natur statt.<br />
Wir sehen die Mensch-Tier-Beziehung nicht als etwas Elitäres,<br />
sondern als wunderbare Brücke zur Mensch-Mensch-Beziehung.<br />
Wir reflektieren immer wieder: Was bedeutet das alles für den<br />
Naturschutz? Und sehen wir die Tiere wirklich auf Augenhöhe<br />
und eben nicht nur als Nutz- oder Schoßtier.“<br />
72 OBERNEULAND
Jeder von uns könne viel bewirken, wenn wir beispielsweise<br />
schon darauf achteten, dass unsere eigenen Heimtiere gesund<br />
sind, betont Otterstedt: „Das bedeutet auch, dass wir keine Tiere<br />
aus sog. Qualzuchten von Tierhändlern kaufen.“<br />
Generell blickt die Verhaltensforscherin der<br />
Entwicklung positiv entgegen: „Es hat sich<br />
schon viel gewandelt. In den 70er-Jahren waren<br />
Mischlinge noch verpönt, heute ist es schon<br />
fast „chic“ einen Mischling zu haben. Die<br />
Haltung von Hühnern erfährt gerade eine<br />
Renaissance. Heimtiere sind heute vor allem<br />
Teil der Familie, ihre Bedürfnisse erfahren<br />
heute deutlich mehr Achtung und Menschen<br />
versuchen, die Sprache der Tiere zu verstehen.“<br />
Die Stiftung von Carola Otterstedt hat es<br />
sich zum Ziel gemacht, die Wertschätzung<br />
und das Wohlergehen der Tiere in unserer<br />
Gesellschaft zu erhöhen. Dafür bringt sich<br />
Bündnis Mensch & Tier aktiv in Gremien der<br />
Tierärzteschaft, der Landwirtschaft, der Universitäten<br />
und Hochschulen ein – darüber<br />
hinaus auch in der Weiterbildung von<br />
sozialen sowie pädagogischen Berufen in der Tiergestützten<br />
Intervention. In einer Grundlagenpublikation zur Rolle der<br />
Tiere in unserer Gesellschaft konnte die Stiftung kommunale<br />
und bundesweite Regierungen erreichen, über das Miteinander<br />
zwischen Mensch und Tier, z.B. die Relevanz der Tiere für die<br />
Wirtschaft, für das Gesundheitswesen oder den Tourismus, zu<br />
reflektieren. Die aktuelle Studie schenkt nicht nur Erkenntnisse<br />
„Wir wollen mehr:<br />
dass Mensch und<br />
Tier sich respektvoll<br />
begegnen und<br />
voneinander<br />
profitieren können.”<br />
Dr. Carola Otterstedt<br />
für Krisenzeiten, sondern auch Ansätze dafür, wie wir sozialer<br />
Einsamkeit ohne Krise begegnen können. Otterstedt betont,<br />
dass es nie „nur“ darum gehe, ein Tier zu retten: „Wir wollen<br />
mehr: dass Mensch und Tier sich respektvoll<br />
begegnen und voneinander profitieren können.<br />
Schaffen wir es, dies erlebbar zu machen, wird<br />
sich unser Tierbild verändern. Wir werden das<br />
Tier nicht mehr als Sache bezeichnen, vielmehr<br />
– wie Marin Buber es bezeichnen würde<br />
– das DU im tierlichen Gegenüber erkennen.“<br />
Die ehrenamtliche Arbeit der Stiftung wird<br />
allein über Spenden finanziert. Wer unterstützten<br />
möchte und Interesse hat, kann dies<br />
über Einzelspenden oder als Mitglied des<br />
Freundeskreises tun. Auch die konkrete,<br />
finanzielle Unterstützung für ein einzelnes<br />
Projekt oder die freie Nutzung von Räumlichkeiten<br />
(für Lesungen, Vorträge, Exkursionen)<br />
sind große Hilfen. „Ich freue mich, wenn<br />
Ober<strong>neu</strong>lander Freude an einem Projekt,<br />
das wir gemeinsam entwickeln können, von<br />
und für Ober<strong>neu</strong>land haben“, sagt Otterstedt.<br />
Eine große Essenz der Studie von Carola Otterstedt ist: „Die<br />
Tiere machen meinen Alltag normal.“ Normal muss nicht<br />
langweilig sein – in jetzigen Zeiten bietet uns das Normale<br />
Stabilität und Struktur. Genau das, was vielen Menschen gerade<br />
fehlt.<br />
Text: Susanne Wokurka, Fotos: Stiftung Bündnis Mensch & Tier<br />
www.buendnis-mensch-und-tier.de<br />
OBERNEULAND 73
OBERNEULAND KULTUR<br />
Julia Steinberg und Peter Hermann<br />
kannten sich bereits durch eine<br />
gemeinsame Ausstellung<br />
in Frankfurt.<br />
NEUE AUSSTELLUNG IN DER GALERIE MÖNCH<br />
HERZLICHE BEGEGNUNG<br />
ZWEIER KÜNSTLER<br />
Die Verdichtung von Form und Farbe<br />
spielt in Steinbergs Bildern eine große Rolle.<br />
Die<br />
Galerie Mönch<br />
in der Ober<strong>neu</strong>lander<br />
Landstraße 153 öffnet<br />
sonntags in der Zeit von<br />
16 bis 19 Uhr sowie<br />
nach Vereinbarung.<br />
Die Figuren von Peter<br />
Hermann sind zum vierten<br />
Mal in Ober<strong>neu</strong>land zu<br />
sehen. Julia Steinberg<br />
hingegen stellt zum<br />
ersten Mal in der Galerie<br />
Mönch aus.<br />
74 OBERNEULAND<br />
Peter Hermann zeigt Menschen, die ihren Alltag leben und<br />
ohne viel Aufhebens meistern.
Noch bis zum 18. Oktober läuft in der Galerie Mönch<br />
eine Doppelausstellung mit Skulpturen des Bildhauers<br />
Peter Hermann und farbintensiven Bildern der Malerin<br />
Julia Steinberg.<br />
D A S B E S T E F Ü R I H R E A U G E N<br />
BRAND & SILLER<br />
AUGENOPTIK<br />
Julia Steinberg, Jahrgang 1956, studierte an der Kunstakademie<br />
Düsseldorf und war Meisterschülerin bei Prof. Norbert<br />
Tadeusz. Sie lebt und arbeitet in Dortmund und Berlin, seit<br />
1984 hat sie regelmäßig deutschlandweit Ausstellungen.<br />
In ihrer Malerei pflegt die Künstlerin eine farbenfrohe, formal<br />
konzentrierte Ausdrucksweise. Mit einem ausgeprägten Sinn<br />
für geometrische Formen entstehen oftmals Bildserien, in denen<br />
Boote, Bäume, Häuser, Wasser und Himmel in unendlicher Vielfalt<br />
variieren. Landschaften oder Hafenszenen wirken vertraut<br />
und irritierend zugleich. Die Künstlerin verfremdet bekannte<br />
Motive, schematisiert Formen, wählt Farben frei von jeglichem<br />
Gegenstandsbezug und nutzt unterschiedlichste Perspektiven<br />
und Maßstäbe, zudem spielen Schattenwürfe eine große Rolle.<br />
Als überraschendes Moment fungieren in Steinbergs Werken hin<br />
und wieder Worte wie „grau“, „grün“, „hell“ oder „blau“ auf den<br />
Farbflächen, somit verleiht sie ihren Bildern mit dem Wort-Bild-<br />
Verhältnis eine weitere Interpretationsebene – auch wenn Text<br />
und Farbe oftmals nicht zusammen passen und keine reelle<br />
Information dahinter steht.<br />
Bei Christine und Jochen<br />
Mit einem ausgeprägtem<br />
Sinn<br />
für geometrische<br />
Formen entstehen<br />
oftmals Bildserien,<br />
in denen Boote,<br />
Bäume, Häuser,<br />
Wasser und<br />
Himmel in unendlicher<br />
Vielfalt<br />
variieren.<br />
Mönch sind Steinbergs Arbeiten<br />
gemeinsam mit Bronzeund<br />
Holzskulpturen des<br />
Ludwigsburger Bildhauers<br />
Peter Hermann zu sehen.<br />
Hermann, Jahrgang 1962, hat<br />
in den 1990er Jahren an der<br />
Hochschule für Künste in<br />
Bremen studiert. 1996/97<br />
war er Meisterschüler von<br />
Professor Bernd Altenstein<br />
und Absolvent der figürlich<br />
geprägten „Bremer Bildhauerschule“.<br />
Bereits zum vierten<br />
Mal sind die Werke von Peter<br />
Hermann in Ober<strong>neu</strong>land zu sehen. Julia Steinberg hingegen<br />
stellt zum ersten Mal in der Galerie Mönch aus.<br />
Auch die Figuren von Peter Hermann irritieren – durch ihre<br />
unaufgeregte Gelassenheit und Normalität. Mit weit geöffneten<br />
Augen, immer nach vorne schauend, erwecken sie den Eindruck<br />
förmlich durch den Betrachter hindurch zu sehen. Die Charaktere<br />
sind uns wohlbekannt. Sie heißen beachboy, streetboy,<br />
best friend, Boxer oder Hundeflüsterer. Fast alle Figuren sind<br />
junge Erwachsene, sehr oft junge Männer. Sie wirken nicht<br />
sonderlich beschäftigt, eher ratlos, überlegend, was sie nun tun<br />
sollen. Und nun kommt der Betrachter ins Spiel, der geneigt ist,<br />
nach Intention, Auftrag oder Vision der Figuren zu fragen.<br />
Die Antwort bleibt offen. Peter Hermann kennt keinen Unterschied<br />
zwischen Sonderling und „Normalbürger“ – alles nur<br />
Menschen, die ihren Alltag leben und ohne viel Aufhebens<br />
meistern. Das macht sie so ungemein sympathisch!<br />
Text und Fotos: Meike Müller<br />
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OBERNEULAND KULTUR<br />
Abgang des Krebses.<br />
EIN LEBEN.<br />
ZWEI BERUFE.<br />
ZWEI NAMEN.<br />
Kraftvoller und<br />
poetischer seabird.<br />
76 OBERNEULAND
„Farbe ist Medizin für die Seele“, so sieht der<br />
Arzt und Künstler Dr. Hans-Georg Siebert sein<br />
Wirken. Unter dem Künstlernamen „john<br />
seabird“ widmet er sich außerhalb des Klinikalltags<br />
der Malerei und bedient sich dabei an<br />
Motiven aus der Medizin, Impressionen aus<br />
dem Zeitgeschehen, der Mythologie oder<br />
Objekten, die er sprichwörtlich von der Straße<br />
aufliest.<br />
Verzichtet auch während der<br />
Dienstzeit auf den weißen<br />
Arztkittel. Für john seabird<br />
ist Farbe Medizin für die<br />
Seele.<br />
Schon als sehr junger<br />
Mensch habe er davon<br />
geträumt, Künstler zu werden,<br />
berichtet john seabird während<br />
des Gesprächs. Die Vernunft habe ihm<br />
jedoch geraten, „etwas Anständiges“ zu lernen. So habe er sich<br />
für ein Medizinstudium entschieden – die Liebe zur Malerei sei<br />
jedoch immer geblieben. Neben seinem Chirurgenberuf am<br />
Klinikum Bremen-Ost sieht er seine Profession des Künstlers<br />
als eine ebenbürtige Aufgabe und nicht als Hobbymalerei an.<br />
john seabird stammt aus Amberg in der Oberpfalz und hat<br />
fast 20 Jahre lang in Würzburg gelebt und gearbeitet. Die Schulzeit<br />
hat er in Nürnberg verbracht. Am dortigen Labenwolf-<br />
Gymnasium wurde ihm eine frühe Förderung und Unterstützung<br />
durch seinen Kunsterzieher zuteil, der ihn in seinem künstlerischen<br />
Vorankommen stark unterstützt hat. Dennoch wurde die<br />
Medizin zu seinem Beruf – die Kunst bleibt seine Berufung.<br />
„Etwas mit meinen Händen zu erschaffen<br />
ist für mich von essenzieller Bedeutung.“<br />
john seabird<br />
Warum begeistert sich ein Arzt für die schaffende Kunst?<br />
„Man könnte meinen, dass der Mediziner einen stressigen Beruf<br />
hat und die künstlerische Betätigung zum Ausgleich braucht“,<br />
antwortet der 54-Jährige. „Aber ich glaube, dass mehr dahintersteckt.<br />
Sowohl in der Medizin als auch in der Malerei versucht<br />
man, sich ‚dem Mysterium des Lebens‘ zu nähern, allerdings auf<br />
völlig unterschiedliche Weise. Zudem haben die Kunst als auch<br />
die Chirurgie etwas sehr Handwerkliches. Etwas mit meinen<br />
Händen zu erschaffen ist für mich von essenzieller Bedeutung.“<br />
Die künstlerische Prägung seiner Arbeiten sieht er in der<br />
klassischen Moderne, im Surrealismus und in der Pop Art.<br />
Inspirationen findet er bei Malern wie Gerhard Richter, David<br />
Hockney, Jackson Pollock oder Alex Katz, aber auch bei Alberto<br />
Giacometti. Den Techniken sind praktisch keine Grenzen<br />
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5
OBERNEULAND KULTUR<br />
Unterwassercocktail<br />
mit Seepferdchen.<br />
Aus dem Mayakalender.<br />
Passage in tiefem Blau<br />
78 OBERNEULAND
Rundes Fundstück.<br />
gesetzt, wobei Acryl- und Aquarellfarben häufig Verwendung<br />
finden. Eine Besonderheit stellen die bearbeiteten „Fundstücke“<br />
dar: Radkappen – am Straßenrand aufgesammelte Verluste der<br />
mobilen Gesellschaft, die als Bildträger mit eigenen Motiven<br />
ausgestattet zu individuellen Einzelstücken werden.<br />
„Zuerst gibt es ein Nichts,<br />
dann ein tiefes Nichts,<br />
und schließlich eine blaue Tiefe.“<br />
Yves Klein<br />
Bei den Farben ist es vor allem ein ganz bestimmter Blauton,<br />
den john seabird immer wieder einsetzt: das „Yves-Klein-Blau“.<br />
Yves Klein gilt als der erste Performance-Künstler und Vorläufer<br />
der Pop Art. Der Künstler ist vor allem für diesen ganz<br />
bestimmten Blauton bekannt, den er selbst einmal mit folgenden<br />
Worten beschrieb: „Zuerst gibt es ein Nichts, dann ein tiefes<br />
Nichts, und schließlich eine blaue Tiefe.“<br />
Bei dieser blauen Tiefe wird zwangsläufig auch die Assoziation<br />
zur Tiefe des Meeres freigesetzt. Wasser, Wogen, Gestade,<br />
Meerestiere und natürlich Meeresvögel gehören zu den immer<br />
wiederkehrenden Motiven des Künstlers. john seabird konzentriert<br />
alle schöpferische Kraft auf den Akt des Malens selbst.<br />
Die Bilder und Objekte sind prall gefüllt mit Inhalt – ohne<br />
versteckte Botschaften – stattdessen werden Form, Farbe und<br />
Temperament artikuliert.<br />
Mitte 2019 zog es den Chirurgen und Künstler gemeinsam<br />
mit seiner Partnerin von Würzburg nach Bremen. „Wir suchten<br />
beide eine persönliche wie auch berufliche Veränderung. Der<br />
sogenannte Zufall, an den ich im Übrigen nicht glaube, hat uns<br />
nach Ober<strong>neu</strong>land geführt. Hier fühlen wir uns angekommen<br />
und haben die besten Voraussetzungen gefunden, schnell in der<br />
Natur bzw. an den Stränden der Nord- oder Ostsee sein zu<br />
können“, so john seabird. Text: Meike Müller, Fotos: Meike Müller (1), john seabird<br />
https://johnseabird.de<br />
OBERNEULAND 79
OBERNEULAND POLITIK<br />
Andreas Bovenschulte, Marten Carstensen, Derick Eicke und August-Wilhelm Schinkel (v.li.) bei den alten Bienenkörben.<br />
ANDREAS BOVENSCHULTE ZU BESUCH IN OBERNEULAND<br />
DER BüRGERMEISTER BEI<br />
DEN IMKERN UND IM FLORATRIUM<br />
Ende August besuchte er mit seinen Begleitern den Bremer Imkerverein<br />
von 1875. Allein die Zahl von 350 Mitgliedern im Verein erstaunte ihn.<br />
Man traf sich zunächst auf dem Parkplatz vor dem Lür-Kropp-Hof.<br />
Hier erläuterte August-Wilhelm Schinkel,<br />
der Vereinsvorsitzende, die Pläne für<br />
ein Schleuderhaus auf diesem Platz. Nicht<br />
jeder Imker im Verein hat eine eigene<br />
Honigschleuder. Hier soll es ihm demnächst<br />
möglich sein, seinen Honig zu ernten.<br />
Die 120.000 Euro für den Bau des Hauses<br />
kommen aus dem Eigenkapital des Vereins,<br />
aus Spenden und Förderbeiträgen und<br />
werden mit einem Kredit finanziert. Hinzu<br />
kommt etliches an Eigenarbeit seitens der<br />
Mitglieder.<br />
Selbstverständlich führte der Weg<br />
anschließend zum Lehrbienenstand. Er ist<br />
als außerschulischer Lernort anerkannt.<br />
Zahlreiche Schulklassen hatten hier im<br />
grünen Klassenzimmer<br />
schon Unterricht. Horst<br />
Wolfrum, Obmann für<br />
Bienengesundheit,<br />
beschrieb die von ihm<br />
geleitete Zuchtgruppe.<br />
Man will durch spezielle<br />
Züchtungen erreichen,<br />
dass Bienenvölker gegen<br />
Krankheiten resistent werden.<br />
Ein weiteres Thema war die <strong>neu</strong>e Haftpflichtversicherung,<br />
die es den Bremer<br />
„Hier ist alles<br />
hundertprozentig<br />
in Schuss.“<br />
Imkern ermöglicht, bei Beratungen und<br />
beim Einfangen von Bienenschwärmen<br />
eine Sicherheit zu haben.<br />
Beim Rundgang auf dem<br />
Lehrbienenstand wurde<br />
nichts ausgelassen. Der<br />
hölzerne Roland, das<br />
Museum, das Haus für<br />
Treffen und Vorträge.<br />
Obwohl die Bienenvölker<br />
heute in sogenannten<br />
Beuten leben, hat der Verein am Rande<br />
seines Geländes noch einige alte traditionelle<br />
und bevölkerte Bienenkörbe stehen.<br />
Andreas Bovenschulte<br />
80 OBERNEULAND
Mit dem Bürgermeister im FlorAtrium:<br />
Schriftführer Klaus Lies, 1. Vorsitzender<br />
Klaus Bode, Andreas Bovenschulte,<br />
Geschäftsführerin Katharina Rosenbaum,<br />
Finanzverwalter Alwin Klippel (v.li.)<br />
Alles im grünen Bereich beim Landesverband der Gartenfreunde.<br />
Marten Carstensen, der stellvertretende<br />
Vorsitzende, zeigte das Innere eines<br />
solchen Korbes.<br />
Gleich am nächsten Tag folgte Andreas<br />
Bovenschulte einer Einladung des Landesverbands<br />
der Gartenfreunde im FlorAtrium.<br />
Er mache hier seinen Antrittsbesuch, erklärte<br />
Klaus Bode, der erste Vorsitzende<br />
des Verbandes. Trotz der ausgeprägten<br />
Trockenheit und der nur geringen Regenfälle<br />
in diesem Jahr präsentierte sich<br />
das zehntausend Quadratmeter große<br />
Gelände bei dem Rundgang in sattem<br />
Grün und kräftigem Pflanzenwuchs.<br />
„Hier ist alles hundertprozentig in<br />
Schuss“, freute sich der Bürgermeister.<br />
Klar – schließlich hat das FlorAtrium mit<br />
Kursen, Beratungen, Fachvorträgen und<br />
ebenfalls als grünes Klassenzimmer eine<br />
Vorbildfunktion für die Kleingärtner in<br />
Bremen.<br />
Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />
OBERNEULAND 81
OBERNEULAND POLITIK<br />
Foto: SPD<br />
Neu im Beirat<br />
Birthe Körnich<br />
Der bisherige Vorsitzende der<br />
SPD-Fraktion im Ober<strong>neu</strong>lander<br />
Beirat Wolfgang Rohdenburg<br />
hat aus persönlichen Gründen<br />
den Beirat verlassen. Diese<br />
Funktion hat Meike Hethey<br />
übernommen. Nachgerückt für<br />
die SPD ist Birthe Körnich.<br />
Die 51-jährige kaufmännische<br />
Angestellte und Sachbearbeiterin<br />
wohnt seit vier Jahren in<br />
Ober<strong>neu</strong>land und ist von der<br />
Schönheit und dem besonderen<br />
Charme des Stadtteils begeistert.<br />
Sie unternimmt in ihrer<br />
Freizeit regelmäßig ausgedehnte<br />
Spaziergänge oder Fahrradtouren<br />
in den Parkanlagen oder entlang<br />
der Wümmewiesen und genießt<br />
die Natur. Aufgrund ihrer parteipolitischen<br />
Arbeit vor Ort und<br />
der Vereinsmitgliedschaft im<br />
Förderkreis Overnigelant e.V.<br />
fühlt sie sich mittlerweile mit<br />
dem Stadtteil sehr verbunden.<br />
Seit zwei Jahren ist Birthe<br />
Körnich Mitglied der SPD, seit<br />
diesem Jahr im Vorstand des<br />
Ortsvereins Bremen-Ober<strong>neu</strong>land<br />
als Mitgliederbeauftragte<br />
und im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft<br />
Sozialdemokratinnen<br />
und Sozialdemokraten im<br />
Gesundheitswesen (ASG) als<br />
Schriftführerin. Soziales Engagement<br />
und ihr Interesse an der<br />
stadtteilbezogenen Kommunalpolitik<br />
sind die Motivation für<br />
ihre Beiratsarbeit.<br />
Ihre politischen Ziele für Ober<strong>neu</strong>land:<br />
„Ich möchte mich für<br />
ein gleichberechtigtes, barrierefreies<br />
Miteinander starkmachen.<br />
Des Weiteren möchte ich mich<br />
für die Erhaltung des Stadtteilbildes<br />
durch die Parkanlagen,<br />
Fleete und den alten Baumbestand<br />
sowie für eine sinnvolle<br />
und moderate Bebauung des<br />
Mühlenfeldes einsetzen.“ Ein<br />
besonderes Anliegen ist ihr die<br />
Anbindung der Tobias-Schule an<br />
den öffentlichen Nahverkehr. EM<br />
Lt. Bremer Ortsteilatlas beträgt die Siedlungs- und Verkehrsfläche in Ober<strong>neu</strong>land 37,1 %.<br />
BREMEN IN ZAHLEN<br />
Der Bremer Ortsteilatlas ist ein Online-Angebot des Statistischen Landesamtes<br />
Bremen und bietet Einblick in die Lebensräume unserer Stadt. Mit nur wenigen<br />
Klicks ans Ziel? Testen Sie es selbst: www.statistik.bremen.de/ortsteilatlas<br />
Im Bremer Ortsteilatlas finden Liebhaber<br />
von Statistiken vielfältige Informationen<br />
zu den Ortsteilen, Stadtteilen und Stadtbezirken<br />
Bremens. Insgesamt 20 Themenbereiche<br />
mit mehr als 140 Kennzahlen<br />
zeigen differenziert die Lebensumstände in<br />
der Stadt auf. Jeweils eine Karte und Tabelle<br />
sowie zwei Grafiken veranschaulichen ein<br />
Thema und ermöglichen so den Vergleich<br />
und/oder die Betrachtung zeitlicher Entwicklungen.<br />
All diese Zahlen und Informationen<br />
sind in vielerlei Hinsicht wichtig: für<br />
Grundschulen, um die Klassenauslastung<br />
vorausschauend zu planen; für Ortsämter,<br />
um Aktivitäten in den Quartieren zu<br />
analysieren, aber auch für Behörden<br />
oder Privatpersonen mit<br />
Interesse an der Einwohnerstruktur<br />
unserer Stadt.<br />
Viele interaktive Funktionen<br />
ermöglichen es, Informationen<br />
nach Bedarf und<br />
persönlichem Interesse<br />
auszuwählen und für die<br />
weitere Bearbeitung zu<br />
exportieren. Je nach Interesse können die<br />
Nutzer der Online-Plattform Informationen<br />
über Gebiet und Fläche, über das Wohnungswesen<br />
bis hin zu den Ergebnissen<br />
der Bürgerschaftswahlen erhalten. Einen<br />
besonderen Schwerpunkt bildet das Thema<br />
Gesundheit, mit Unterpunkten zur Lebenserwartung,<br />
Gewichtsentwicklung von<br />
Kindern im Schulalter oder den Besitz von<br />
Impfbüchern, welches mit den Zahlen aus<br />
Ober<strong>neu</strong>land<br />
hat eine gute<br />
Lebensqualität<br />
bis ins hohe Alter.<br />
2019 auf dem <strong>neu</strong>esten Stand ist. Zahlen für<br />
andere Themenfelder hingegen beziehen<br />
sich auf Erhebungen bis zum Jahr 2014.<br />
Für Ober<strong>neu</strong>land ist z.B. zu erkennen,<br />
dass aktuell 1.302 über 80-Jährige im Ortsteil<br />
leben. Das ist die höchste Zahl dieser<br />
Gruppe im Vergleich mit den anderen Ortsteilen<br />
im Stadtgebiet. Eine Erläuterung, ob<br />
sich die hohe Anzahl der Personen damit<br />
erklären lässt, dass es in Ober<strong>neu</strong>land zahlreiche<br />
Senioreneinrichtungen gibt oder ob<br />
diese in privat häuslicher Atmosphäre leben,<br />
wird nicht deutlich gemacht. In jedem Fall<br />
spricht es für eine gute Lebensqualität bis<br />
ins hohe Alter.<br />
Bei der Geburtenrate liegt Ober<strong>neu</strong>land<br />
mit einer Kennzahl von 1,86 eher im Mittelfeld.<br />
Höhere Kennzahlen<br />
lassen sich dagegen in<br />
den nördlichen und südlichen<br />
Bezirken Bremens<br />
erkennen. Der Anteil der<br />
Siedlungs- und Verkehrsfläche<br />
liegt bei 37,1 Prozent.<br />
Zum Vergleich: im<br />
benachbarten Ortsteil<br />
Neue Vahr Nord bei 99,7 Prozent. Warum<br />
die Prozentzahl der Erholungsfläche in<br />
Ober<strong>neu</strong>land mit 6,1 niedriger ist als die<br />
im benachbarten Blockdiek (24,6), erscheint<br />
allerdings rätselhaft! Die mögliche<br />
Erklärung liegt im Verhältnis, welches zugrunde<br />
gelegt wurde. Und zwar der Anteil<br />
der Erholungsfläche an der Gesamtfläche.<br />
Im Bremer Ortsteilatlas geht es eben um<br />
Statistik. MM, Quelle: Bremer Ortsteilatlas<br />
82 OBERNEULAND
Warten auf den Bus –<br />
der nicht kommt! Anwohner,<br />
Dieter von<br />
Glahn (rechts sitzend)<br />
für die Tobias-Schule<br />
und Derik Eicke (links<br />
sitzend) von der SPD<br />
Ober<strong>neu</strong>land fordern<br />
die Anbindung der<br />
Rockwinkeler Landstraße<br />
mit der Tobias-<br />
Schule an den ÖPNV.<br />
Foto: Meike Müller<br />
TOBIAS-SCHULE<br />
WARTEN, WARTEN, WARTEN…<br />
AUF DEN BUS<br />
Seit langem wünschen sich die Anwohner die Anbindung der Rockwinkeler Landstraße<br />
mit der Tobias-Schule an den ÖPNV. Aktuell ist die Situation, dass die<br />
BSAG die Buslinien 33 und 34 durch die Mühlenfeldstraße schickt, anstatt eine der<br />
beiden Linien über die Landstraße zu leiten, die parallel verläuft. Nun kam es zu einer<br />
weiteren Aktion vor der Tobias-Schule unter dem Titel „Warten auf den Bus“, um die<br />
Unzufriedenheit zum ÖPNV im Stadtteil zu verdeutlichen.<br />
Schulleiter Dieter von Glahn: „Um unsere Schüler mit Beeinträchtigungen auf das<br />
Leben vorzubereiten, ist es wichtig, dass sie möglichst selbstständig sind. Eine Voraussetzung<br />
dafür ist die Busanbindung, da ansonsten die Eltern die Kinder zur Schule<br />
bringen müssen. Aktuell verhindert der zu lange Fußweg von der Haltestelle Mühlenfeldstraße<br />
zur Schule diese Selbstständigkeit.“<br />
Bereits 2013 hatte Derik Eicke (SPD Ober<strong>neu</strong>land) einen Antrag dazu in den Beirat<br />
eingebracht, der auch einstimmig von allen Parteien beschlossen wurde. Auch hatte er<br />
damals im Beteiligungsverfahren zum Verkehrsentwicklungsplan 2025 auf die Anbindung<br />
geachtet. „Die Führung der Linie 34 ist im Verkehrsentwicklungsplan 2025 klar<br />
über die Rockwinkeler Landstraße seit Jahren eingetragen. Dabei wird sogar explizit die<br />
Tobias-Schule genannt. Warum dies nicht umgesetzt wird, ist schleierhaft“, so Eicke.<br />
Mit der <strong>neu</strong>en Linienführung könnten auch die mitgliederstarken Sportvereine<br />
entlang der Rockwinkeler Landstraße endlich an den ÖPNV angebunden werden.<br />
Während der Bauphase des Tunnels wurden die Busse bereits über die Rockwinkeler<br />
Landstraße geführt und sowohl von den Anwohnern als auch von den Schülern der<br />
Tobias-Schule stark genutzt. „Damals haben die Schülerinnen und Schüler der Tobias-<br />
Schule praktisch vom Tunnelbau profitiert, denn als freie Schule haben wir keinen<br />
Anspruch auf die öffentliche Beförderung der Schüler, wie z.B. durch einen Schulbus“,<br />
so von Glahn.<br />
Beim Thema Tempo 30 Schilder auf der Höhe Tobias-Schule sind diese inzwischen<br />
eingetroffen und aufgestellt. „Wir sind froh, dass vorher nichts passiert ist“, so Dieter<br />
von Glahn. Besonders bei Situationen zum Schulbeginn und -ende kommt es zu einer<br />
erhöhten Gefahrenquelle auf dem Schulweg. Text: Meike Müller, Quelle: Derik Eicke<br />
rockwinkeler heerstr. 24<br />
28355 bremen<br />
Tel. 0421 / 25 08 08<br />
Anfang September<br />
wurden die Tempo<br />
30-Schilder aufgestellt.<br />
Es gilt nun<br />
das Tempolimit von<br />
6-22 Uhr. Foto: Meike Müller<br />
OBERNEULAND 83
OBERNEULAND GESPRÄCH<br />
INTERVIEW MIT KIRSTEN KAMPMANN-AYDOGAN<br />
WIE FRAUEN<br />
FüHRUNGSPOSITIONEN<br />
ERREICHEN...<br />
Die eigene Persönlichkeit erkennen und wertschöpfend<br />
kanalisieren.<br />
Kirsten Kampmann-Aydogan stellt in ihrem <strong>neu</strong>en<br />
Buch die Frage, warum Frauen nur selten die<br />
Vorstandsebene erreichen.<br />
Kirsten Kampmann-Aydogan,<br />
hat gerade ihr <strong>neu</strong>estes Buch<br />
„Intelligent, kompetent und ewige<br />
Assistentin –<br />
Warum hochqualifizierte<br />
Frauen die<br />
Vorstandsebene<br />
nur selten erreichen“<br />
in der<br />
Kindle-Version<br />
veröffentlicht.<br />
Warum haben Sie<br />
sich diesem Thema<br />
gewidmet?<br />
Ich bin seit mehr<br />
als 40 Jahren in der<br />
freien Wirtschaft<br />
tätig und gerade<br />
dabei, mir im<br />
Bereich Coaching<br />
und Consulting<br />
mit „Changing<br />
your mind“ ein<br />
<strong>neu</strong>es Unternehmen<br />
aufzubauen. Dabei habe<br />
ich ein System entwickelt, in<br />
dem man sein Potenzial und<br />
seine Persönlichkeit erkennen<br />
und wertschöpfend kanalisieren<br />
kann.<br />
Im ersten Leben war ich Diplomingenieurin<br />
für Textil- und<br />
Bekleidungstechnik und habe<br />
relativ schnell in einer Führungsposition<br />
gearbeitet. Dort habe ich<br />
mich als Frau durchgesetzt und<br />
sämtliche Themen bis hin zu<br />
„#metoo“ erlebt. Ich habe mich<br />
immer durchgesetzt, es ging<br />
sogar bis zur Ohrfeige. Die Konsequenzen<br />
waren mir egal, weil<br />
ich andernfalls mein Gesicht<br />
verloren hätte.<br />
Mit dem Buch<br />
gebe ich<br />
Frauen Tipps<br />
mit an die<br />
Hand, wie<br />
sie bei entsprechender<br />
Kompetenz<br />
Führungspositionen<br />
erreichen<br />
können.<br />
Welche Herangehensweise haben<br />
Sie gewählt?<br />
Im Buch beschreibe ich, warum<br />
Männer und Frauen<br />
so sind, wie sie<br />
sind. Dafür bin ich<br />
über die Menschheitsgeschichte<br />
und<br />
die DNA in das<br />
Thema eingestiegen<br />
und habe auf die<br />
Unterschiede geguckt.<br />
Aufgrund<br />
meiner psychosozialen<br />
Ausbildung<br />
habe ich das Thema<br />
in diesem Kontext<br />
beurteilt. Ich bin<br />
das Thema von<br />
hinten angegangen,<br />
habe viele Fallbeispiele<br />
mit aufgenommen,<br />
am<br />
Schluss ein Fazit<br />
gezogen. Mit dem<br />
Buch gebe ich Frauen Tipps mit<br />
an die Hand, wie sie bei entsprechender<br />
Kompetenz Führungspositionen<br />
erreichen können.<br />
Kirsten Kampmann-Aydogan<br />
Gab es eine Initialzündung zum<br />
Buch?<br />
Bedingt durch Corona wurde ich<br />
sehr ausgebremst und hatte Zeit.<br />
Schon immer wollte ich Bücher<br />
schreiben. „Jetzt oder nie“, habe<br />
ich da gedacht. Eine auf Online-<br />
Business spezialisierte Kollegin<br />
vermittelte mir sämtliche Techniken<br />
für eine Online-Buch-<br />
Version.<br />
Haben Sie vor, daraus auch eine<br />
Print-Version zu machen?<br />
Das Skript habe ich professionell<br />
lektorieren lassen. Die Lektorin<br />
regte eine gedruckte Version des<br />
Buches an wie auch eine Version<br />
als Hörbuch. Während des<br />
Schreibens habe ich gemerkt,<br />
dass ich aus dem Thema auch<br />
eine Doktorarbeit hätte machen<br />
können.<br />
Gibt es eine Fortsetzung?<br />
Ja, das Skript liegt schon unter<br />
dem Titel „Warum wir Mütter<br />
unsere Söhne kastrieren – Die<br />
Gratwanderung der Männer<br />
zwischen Tradition und Neuzeit“<br />
in der Schublade. Mein erstes<br />
Buch habe ich in vier Wochen<br />
geschrieben und<br />
bin teilweise nachts<br />
aufgestanden,<br />
um zu arbeiten.<br />
Wie verändert Ihr<br />
Buch mein Leben?<br />
Sie können so viel<br />
lesen wie Sie wollen<br />
und zustimmend<br />
mit dem Kopf<br />
nicken, aber es<br />
hängt immer von<br />
der eigenen Sichtweise<br />
ab, ob man<br />
bereit ist, sein Leben zu ändern.<br />
Es geht um Frauen in der<br />
Gesellschaft. Wenn ich etwas<br />
für mich verändern möchte,<br />
würde ich das Buch in die Hand<br />
nehmen.<br />
Im Buch<br />
beschreibe<br />
ich, warum<br />
Männer und<br />
Frauen so<br />
sind, wie sie<br />
sind.<br />
Was ging dem Schreiben des Buches<br />
voraus?<br />
Zuallererst recherchierte ich über<br />
Frauen in Führungspositionen.<br />
Das waren überwiegend Frauen<br />
in der Politik.<br />
Wie war Ihr Werdegang?<br />
Als Kind wollte ich Archäologin<br />
werden und einen Tutenchamun<br />
ausgraben. Und ich wollte<br />
Autorin werden. Weil ich aber<br />
Legasthenikerin bin, habe ich<br />
mich nicht getraut. Erst im Alter<br />
von 21 Jahren hörte ich zum<br />
ersten Mal diesen Begriff. Über<br />
den zweiten Bildungsweg wurde<br />
ich in Mönchengladbach Diplomingenieurin<br />
für Textil- und<br />
Bekleidungstechnik mit Schwerpunkt<br />
Design und Marketing.<br />
2009 kam ich mit Systemischem<br />
Coaching in<br />
Berührung und<br />
machte eine Ausbildung.<br />
Relativ<br />
schnell suchten<br />
Menschen bei mir<br />
Hilfe. 2013 machte<br />
ich die Ausbildung<br />
zum Psychosozialen<br />
Coach mit Schwerpunkt<br />
Hochbegabung<br />
und Neurosensitivität.<br />
Parallel<br />
startete ich mit der<br />
Ausbildung zum<br />
Heilpraktiker für Psychotherapie<br />
und machte 2018 den Abschluss<br />
als Leadership Trainerin. Seit<br />
Geburt meines Sohnes 1991<br />
arbeitete ich selbstständig im<br />
Bereich Kollektionsoptimierung,<br />
Produktions-management und<br />
Marketing. Ab 20<strong>10</strong> liefen Diplomingenieur<br />
und Coaching parallel,<br />
seit 2015 konzentriere ich mich<br />
auf das Coaching. SvD<br />
Kirsten Kampmann-Aydogan<br />
84 OBERNEULAND
Der Heimatverein<br />
Ober<strong>neu</strong>land unterwegs<br />
„De Padlöper“ waren unter der Leitung<br />
von Dieter Freese und Wolfgang Merkel<br />
mit einer starken Wandergruppe unterwegs.<br />
Der Neustart erfolgte bereits im<br />
Juli mit einer Radtour durch die Wümmeniederungen.<br />
Die Fahrstrecke war mit<br />
30 km gut gewählt. Vorab hatten Dieter<br />
Freese und Wolfgang Merkel den<br />
Streckenplan ausgearbeitet und auch<br />
unter die Lupe genommen, indem sie<br />
die Beschaffenheit des Zustandes der<br />
Straßen und Wege in Augenschein<br />
genommen haben. Der Start erfolgte –<br />
wie bei allen Radtouren – am Domizil<br />
des „Heimatvereen Oberneeland“, dem<br />
Klatte Hoff, und führte über Ober<strong>neu</strong>land,<br />
Sagehorn, Ebbensiek, Lilienthal –<br />
Borgfeld zurück zum Klatte Hoff.<br />
Die nächste Aktivität dieser rührigen<br />
Sparte war Ende August eine Radtour.<br />
Die gesamte Fahrstrecke war mit<br />
ca. 45 km angesetzt. Der Streckenverlauf<br />
vom Klatte Hoff ging über den<br />
Hodenberger Deich nach Fischerhude,<br />
über Quelkhorn, Buchholz, Wilstedt,<br />
Wilstedtermoor zum Zielort Grasberg.<br />
Anschließend erfolgte die Rückfahrt<br />
durch die Wörpeniederung, über Lilienthal,<br />
Borgfeld und dann zum Ausgangspunkt,<br />
dem „Vereinsheim“ Klatte Hoff<br />
Die erste Wanderung folgte dann Mitte<br />
September. Die Wanderstrecke war<br />
13 km lang und führte vom Großen<br />
Bullensee nach Kirchwalsede im Kreis<br />
Rotenburg. Eine Besonderheit dieser<br />
Wanderung war das Erleben eines Lehrpfades<br />
mit vielen Erläuterungen.<br />
Skat und Gesang<br />
im Heimatverein<br />
Ober<strong>neu</strong>land<br />
Wer Lust auf einen Skatabend hat, ist<br />
beim Heimatverein gut aufgehoben.<br />
Jeden ersten Mittwoch im Monat treffen<br />
sich die Kartenfreunde ab 19.00 Uhr im<br />
Klatte Hoff im Tagungsraum.<br />
Auch der Singkreis vom Heimatverein mit<br />
dem <strong>neu</strong>en Chorleiter Marcus Erzmann<br />
ist aktiv und trifft sich dienstags,<br />
18.50 Uhr, auf der Diele des Heimatvereins.<br />
Abteilungsleiterin ist Trudel<br />
Stadtlander. Interessierte sind herzlich<br />
willkommen!<br />
Wer Interesse hat ist herzlich willkommen.<br />
www.heimatverein-ober<strong>neu</strong>land.de<br />
Ober<strong>neu</strong>lander Heerstr. 26-28<br />
28355 Bremen<br />
Tel. 25 47 56<br />
www.optik-haase.de<br />
OBERNEULAND 85
DR. CARSTEN MOLSEN<br />
ZAHNARZT<br />
AUS LEIDENSCHAFT<br />
„Ich schätze die Präzision des handwerklichen Arbeitens<br />
und die Vernetzung zur Medizin.”<br />
Jahre sind seit der Gründung seiner<br />
40Praxis in Ober<strong>neu</strong>land vergangen.<br />
Sein Praxisteam überraschte ihn zum<br />
Jubiläum mit einer großen Anzeige im<br />
Ober<strong>neu</strong>land Magazin, um ihm auf diesem<br />
Wege einmal Danke zu sagen für den<br />
wunderbaren Teamleader und Zahnarzt<br />
aus Leidenschaft.<br />
Grund genug für Dr. Carsten Molsen,<br />
diese 40 Jahre einmal Revue passieren zu<br />
lassen. Nach dem Abitur und der Bundeswehrzeit<br />
in Bremen studierte der gebürtige<br />
Krefelder Zahnheilkunde in Göttingen<br />
und Düsseldorf sowie mehrere Monate in<br />
Chapel Hill (USA).<br />
„Nach meinem Staatsexamen arbeitete<br />
ich erst ein Jahr an der Universität/Zahnklinik<br />
in München, es folgten eine weitere<br />
Assistenzzeit in Freiburg und danach<br />
1 ½ Jahre in der Kieferchirurgie in Bremerhaven,<br />
bevor ich mich 1980 mit meiner<br />
eigenen Praxis in Bremen niederließ.“<br />
Zu seinen Fachgebieten zählen restaurative<br />
Zahnheilkunde, prothetische Zahnheilkunde,<br />
ästhetische Zahnheilkunde,<br />
Funktionsdiagnostik, Funktionstherapie,<br />
Implantologie und Parodontologie,<br />
zahnärztliche Schlafmedizin sowie Endodontie.<br />
Selbstverständlich hat er ebenfalls<br />
im Laufe der Jahre eine Unmenge Fortbildungen<br />
mit den entsprechenden Diplomen<br />
absolviert.<br />
Diese Praxis ist einfach „Mein Ding “,<br />
resümiert er im Gespräch. Von Anfang an<br />
hatte er seine Selbstständigkeit angestrebt<br />
„Diese Praxis ist<br />
einfach ,Mein Ding‘.”<br />
Dr. Carsten Molsen
Das Wandbild hinter<br />
dem Empfangstresen.<br />
Die Gallionsköpfe<br />
am Haus.<br />
und er ist wahrhaftig Zahnarzt aus Leidenschaft.<br />
Seinen Beruf liebt er absolut.<br />
Begeistert erwähnt er auch, dass sogar noch<br />
bei Zahnarbeiten aus seiner Anfangszeit<br />
alles noch in Ordnung sei. Seit Anfang<br />
1997 betreibt er die Praxis zusammen mit<br />
„Heute lieben alle<br />
dieses Bild an der<br />
exakt dafür passenden<br />
Stelle.“<br />
Dr. Carsten Molsen<br />
seiner Ehefrau, Dr. Ulla Molsen; sie haben<br />
drei Kinder. Stetig ist die Praxis gewachsen.<br />
Inzwischen sind 25 Mitarbeiter auf den<br />
unterschiedlichsten Spezialgebieten tätig.<br />
Eine große Herausforderung ist dann<br />
vor sechs Jahren der vollkommene Umbau<br />
der Praxisräume gewesen, um die Arbeitsabläufe<br />
zu verbessern. „Ich habe, nachdem<br />
die Generalrenovierung schon voll im<br />
Laufen war, den Bauplan in entscheidenden<br />
Punkten noch einmal geändert, weil im<br />
bisherigen Bauplan zu viele Kompromisse<br />
eingearbeitet waren. Das war dann im<br />
Renovierungsprozess eine Vollbremsung<br />
mit anschließendem Neustart. Aber die<br />
<strong>neu</strong>en Pläne wurden dann auch exakt den<br />
Änderungen gemäß so umgesetzt, und noch<br />
heute denken wirklich alle, dass dies die<br />
richtige Entscheidung war. Es war perfekt –<br />
ich würde es genauso wieder machen.<br />
Meine höchste Anerkennung und der Dank<br />
gilt noch heute den Handwerksfirmen, die<br />
im parallel laufenden Betrieb sensationell<br />
alles vorzüglich umgesetzt haben.“<br />
Am Eingang seines Hauses fallen links<br />
oben zwei Gallionsköpfe ins Auge. „Sie<br />
waren von Anbeginn da – allein das farb-<br />
liche Hervorheben ging auf meine Initiative<br />
zurück“, sagt Dr. Molsen. Am Empfangstresen<br />
entdeckt man sogleich als ganz besonderen<br />
Hingucker ein sehr großes Bild,<br />
welches italienisch anmutet. Dr. Molsen<br />
erzählt, dass er dieses per Zufall in einer<br />
Bremer Galerie entdeckte. „Es erinnerte<br />
mich spontan an den Zustand des Hauses,<br />
als ich es im Herbst 1979 das erste Mal<br />
durch die Eingangstür betrat. Obwohl es<br />
das Bild einer Villa in Havanna ist, passen<br />
nahezu alle Details zu Eindruck und<br />
Optik, die ich beim ersten Betreten dieses<br />
Hauses hatte. Fast alle hielten mich anfangs<br />
für verrückt, solch ein Bild eines fast<br />
verfallenen Hauses in diese zentrale Blickposition<br />
zu hängen – aber heute lieben alle<br />
dieses Bild an der exakt dafür passenden<br />
Stelle“, erklärte er den Ursprung des Bildes<br />
und seine Empfindungen hierzu.<br />
Viel Sport hat Dr. Carsten Molsen früher<br />
betrieben: Tennis, Hockey, Skilaufen,<br />
Segeln, Wandern – u.a. „den ganzen Jacobsweg<br />
in den <strong>neu</strong>nziger Jahren, vor dem<br />
großen Hype, als man den Weg noch fast<br />
alleine laufen konnte.“ Das Segeln hatte er<br />
vor einigen Jahren aufgegeben, da es ihm<br />
besonders durch seine Törns auf hoher<br />
See zu zeitintensiv geworden war.<br />
Sehr viel Freude hat er in seiner Freizeit<br />
jetzt an seinem Garten. Hier sät, pflanzt<br />
und erntet er u.a. Obst, Gemüse und<br />
Gewürze. „Diese intensive Tätigkeit an<br />
der frischen Luft entspannt mich total und<br />
ist eine willkommene Abwechslung neben<br />
meinem Beruf.<br />
Und das Hobby aus meinen Kindertagen<br />
– Basteln und Tüfteln mit den Fingern<br />
und Händen – das hatte ich letztlich zu<br />
meinem Beruf gemacht“, sagt Dr. Molsen<br />
abschließend.<br />
Text und Fotos: Margrit Groll
Tanzen<br />
im Bahnhof<br />
Ober<strong>neu</strong>land ohne Tanzschule?<br />
Das geht nicht, dachte sich Sascha Tietje-<br />
Windt und bietet im Grand Central nach den<br />
Herbstferien Kurse von Tanzlehrer Michael<br />
Wenger an.
Michael Wenger bringt<br />
Ober<strong>neu</strong>land zum<br />
Tanzen.<br />
Tanzabteil ist der<br />
Name des <strong>neu</strong>en<br />
Tanzstudios im ehemaligen<br />
Bahnhof Grand<br />
Central, das künftig von<br />
montags bis mittwochs<br />
geöffnet ist. Die Räumlichkeiten<br />
sind es längst gewohnt, Tänzer zu beherbergen.<br />
Aber dass diese unterrichtet<br />
werden, ist <strong>neu</strong>.<br />
Tanzen gehört zum Leben, schon kleine<br />
Kinder bewegen sich automatisch, wenn sie<br />
„Wir bieten Kurse für jede Altersgruppe<br />
an, von vier Jahren bis<br />
ins Seniorenalter“ Sascha Tietje-Windt<br />
Musik hören. Auch Michael Wenger<br />
begann schon im Kindesalter, das Tanzbein<br />
zu schwingen. Um genau zu sein, mit<br />
sieben Jahren. Dass er die Trainerkarriere<br />
ab seinem 16. Lebensjahr einschlug, war<br />
da nur folgerichtig. Wenn er nicht unterrichtete,<br />
heimste er Meistertitel ein, nahm<br />
an Welt- und Europameisterschaften teil.<br />
Heute ist er Trainer, unterrichtet Paare in<br />
Hamburg, Hannover und Jena und ist<br />
hauptverantwortlich für die Standardtänzer<br />
von Grün-Gold.<br />
Genau hier schließt sich der Kreis. Seitdem<br />
Grün-Gold nicht mehr an der Ober<strong>neu</strong>lander<br />
Landstraße ansässig ist, mussten<br />
tanzbegeisterte Ober<strong>neu</strong>lander in die Stadt<br />
Sascha Tietje-Windt.<br />
fahren. Damit<br />
ist jetzt Schluss.<br />
„Wir bieten Kurse für<br />
jede Altersgruppe an, von vier Jahren bis<br />
ins Seniorenalter“, verspricht<br />
Sascha Tietje-Windt. Er freut sich<br />
darauf, den Bahnhof auch zu<br />
Wochenbeginn mit Leben zu<br />
füllen. „Es sind einfach so schöne<br />
Räumlichkeiten, die sich so<br />
geschickt aufteilen lassen, dass es<br />
eine Umkleide, eine Tanzfläche und natürlich<br />
auch die Bar gibt. So können die Kurse<br />
jeweils direkt<br />
aneinander<br />
anschließen.“<br />
Natürlich hat<br />
sich die Einrichtung<br />
des Tanzabteils<br />
bei<br />
einigen Ober<strong>neu</strong>landern<br />
schon rumgesprochen. „Wir<br />
sind schon von einigen darauf angesprochen<br />
worden, die sich freuen, ihren Sport jetzt<br />
quasi vor der Haustür betreiben zu können.“<br />
Wenn es bereits bestehende Tanzgruppen<br />
gibt, die durch den Abriss des Grün-Gold-<br />
Clubs heimatlos geworden sind, besteht<br />
eventuell die Möglichkeit, das Tanzabteil<br />
zu nutzen. „Wir haben von montags bis<br />
Mittwoch zwischen 16 und 21.30 Uhr<br />
ein Kursangebot. Sowohl für Kinder,<br />
Jugendliche, Themenkurse als auch<br />
Einsteigerkurse für Erwachsene und<br />
natürlich einen Tanzclub für Fortgeschrittene“,<br />
erklärt Sascha Tietje-Windt.<br />
Er selbst freut sich immer, wenn es die<br />
Möglichkeit gibt, den alten Bahnhof als<br />
Begegnungsstätte anbieten zu können.<br />
Konzerte, Lesung oder auch mal eine<br />
Weinprobe waren das im Vor-Corona-Zeitalter.<br />
Jetzt gab es schon ein Konzert, und<br />
auch andere Veranstaltungen kehren in die<br />
Räumlichkeiten zurück. „Natürlich richten<br />
wir uns nach den jeweils gültigen Hygienevorschriften“,<br />
sagt Sascha Tietje-Windt.<br />
Derzeit bedeutet das, dass man mit Maske<br />
kommt, sich umzieht, desinfiziert und<br />
„Es sind einfach so schöne Räumlichkeiten,<br />
die sich so geschickt aufteilen lassen,<br />
dass es eine Umkleide, eine Tanzfläche<br />
und natürlich auch die Bar gibt.“ Sascha Tietje-Windt<br />
während des Unterrichts die Maske ausziehen<br />
darf. Anmeldung und weitere<br />
Informationen zu den Kursen gibt es<br />
unter www.tanzabteil.de oder per E-Mail<br />
an darf.ich.bitten@tanzabteil.de.<br />
Text: Antje Scheinert, Fotos: Momentis
BORGFELD<br />
Minako Schneegass und der Flügel sind eines.<br />
Borgfeld wehrt sich<br />
gegen Spielhalle<br />
Unlängst war dort ein Friseursalon auf<br />
dem Dreieck zwischen Krögersweg und<br />
Moorkuhlenweg. Den gibt es nicht mehr.<br />
Kürzlich wurden Pläne bekannt, dass an<br />
dieser Stelle eine Spielhalle einziehen<br />
soll. Eine Spielhalle in Borgfeld? Das<br />
passt gar nicht. So hieß es auch aus der<br />
Baubehörde, die dem Vorhaben nicht zustimmen<br />
wollte. Ebenso lehnte der Beirat<br />
ein solches Etablissement an dieser<br />
Stelle ab. Plötzlich aber weiß man, dass<br />
die Behörde den Plänen doch zugestimmt<br />
haben soll.<br />
Die Anwohner sind empört. Sie lehnen<br />
das Ansinnen vehement ab. Der Betrieb<br />
läge inmitten einer Wohnsiedlung und in<br />
der Nähe eines Kindergartens. Unterschriftenlisten<br />
gegen die Spielothek<br />
machten die Runde, und auf einer Online-<br />
Petition konnten sich die Bürger bis Ende<br />
September ebenfalls melden. Der Beirat<br />
wurde über die Genehmigung nicht informiert,<br />
für ihn ist sie nichtig und rechtswidrig.<br />
Beiratssprecher Gernot Burghardt<br />
weist darauf hin, dass der Bauausschuss<br />
seine Zustimmung versagt habe, und<br />
dass der Beirat weder beteiligt noch informiert<br />
wurde. Er verlangt von der senatorischen<br />
Behörde, die angeblich erteilte<br />
Genehmigung wieder aufzuheben, zumindest<br />
aber zu verhindern, dass die Pläne<br />
für eine Spielhalle weiter vorangetrieben<br />
werden. Er verlangt Akteneinsicht seitens<br />
des Beirats.<br />
Als<br />
Rechtsanwalt<br />
ist er<br />
persönlich<br />
bereit,<br />
den<br />
Borgfelder<br />
Beirat<br />
ge-<br />
Bürgerprotest vor<br />
der geplanten<br />
Spielhalle.<br />
gebe-<br />
nenfalls vor Gericht<br />
zu vertreten. EM<br />
FASZINIERENDE KLÄNGE<br />
GARTENKONZERT IN DER STUBE<br />
Wie alle anderen Kulturereignisse, so musste auch die Konzertreihe „Hör-<br />
Art“ in der Borgfelder „Stiftung für Lebenswerte“ Einschränkungen<br />
hinnehmen. Ralf Besser versuchte dabei, Konzerte im Garten stattfinden zu<br />
lassen. Der meist trockene Sommer bot dazu Gelegenheit, sodass die Besucher<br />
mit genügendem Abstand dabei sein konnten. Wegen der beschränkten Teilnehmerzahl<br />
war eine vorherige Anmeldung unabdingbar. Als sich vor dem<br />
Konzert der Pianistin Minako Schneegass Regen ankündigte, empfahl er,<br />
einen Regenschirm und wetterfeste Jacken mitzubringen. Der Flügel konnte<br />
selbstverständlich nicht nach draußen gebracht werden, und so blieben die<br />
Fenstertüren weit offen. Der Großteil der etwa zwanzig Zuhörer ließ sich<br />
dann doch mit Abstand im Raum nieder und einige blieben im Garten.<br />
Die Japanerin Minako Schneegass ist eine faszinierende Pianistin. Das<br />
einzige Instrument, zu dem sie sonst noch eine Beziehung hat, wäre das<br />
Cembalo, erzählte sie nach dem Konzert. Sie war bereits öfter bei den HörArt-<br />
Konzerten zu erleben. In Borgfeld hat sie sich schon eine feste Fan-Gemeinde<br />
erobert. Bei ihrem Spiel scheint sie förmlich mit dem Flügel zu verwachsen.<br />
Sie und das Instrument sind dann eines. Stets entledigt sie sich vorher ihrer<br />
Schuhe und berührt die Pedale barfuß. Vier klassische Werke standen auf<br />
dem Programm von Franz Liszt, von Christoph Willibald Gluck, von Johann<br />
Sebastian Bach – die letzten beiden von Alexander Iljitsch Siloti für Klavier<br />
bearbeitet – und die Appassionata von Ludwig van Beethoven. Alle virtuos<br />
und kraftvoll gespielt. Wenn die leisen Töne vielleicht doch ein wenig zu laut<br />
herüberkamen, so mag das dem relativ kleinen Raum geschuldet sein.<br />
Mit Spannung erwartet wurde die Uraufführung eines Klavierstücks ihres<br />
anwesenden Ehemanns, des zeitgenössischen Komponisten Klaus-Peter<br />
Schneegass: „Imprompfondu pour piano“. Hier konnte Minako ihre ganze<br />
geballte Kraft hinein legen. Es wurde mit lang anhaltendem Beifall aufgenommen.<br />
Klaus-Peter Schneegass erklärte den Zuhörern den Titel des Stücks: Impromptu<br />
ist üblicherweise ein kleineres Musikstück, das improvisiert oder ohne<br />
längere Vorbereitung dargeboten wird. Der Wortzusatz „fondu“ lehnt sich an<br />
das französische „Fondue“ an. Und ja, er hat dabei an ein Verschmelzen der<br />
Töne gedacht. Minako habe das Stück sofort aus dem Kopf gelernt und gespielt,<br />
noch bevor er die Noten komplett zu Papier brachte. Ohnehin sind die<br />
Noten eines modernen Klavierstücks eher eine Grob-Orientierung als eine<br />
genaue Vorgabe. Klaus-Peter Schneegass komponiert daheim am Schreibtisch,<br />
nicht am Computer, bekannte er im anschließenden Gespräch mit dem<br />
Publikum.<br />
Mit den beiden gefälligen Zugaben „Over the Rainbow“ und „Die fabelhafte<br />
Welt der Amélie“ ging Minakos Konzert zu Ende. EM<br />
90 OBERNEULAND
THEATER AM DEICH<br />
VORHANG AUF!<br />
Das letzte geplante Stück „Figaros Hochzeit“ musste aufgrund<br />
der aktuellen Situation im Frühjahr abgesagt werden. Jetzt<br />
darf wieder gespielt werden. Es dürfen<br />
Die Termine<br />
zwar wesentlich weniger Zuschauer pro<br />
Aufführung hereingelassen werden,<br />
damit die vorgeschriebenen Regeln<br />
eingehalten werden. Dafür will der<br />
Theaterverein den Zuschauerraum am<br />
Lehester Deich 92a für das Publikum<br />
besonders gemütlich einrichten.<br />
Gezeigt wird ein Zwei-Personen-<br />
Stück, „Herbstrasen“ von Eric Coble,<br />
das bereits im Sommer 2019 im Theater<br />
am Deich als kurze Sommerinszenierung<br />
gespielt wurde und ab 30. Oktober nochmals aufgeführt<br />
wird. In „Herbstrasen“ geht es um Alexandra, eine alte Frau,<br />
die sich in ihrem Haus in Brooklyn verbarrikadiert hat und<br />
Die Premiere ist am 30. Oktober.<br />
Weitere Termine: 31. Oktober, im November am<br />
1., 6., 7., 8., 13., 14., 15., 20., 21., 22., 27.,<br />
28., 29., im Dezember am 4., 5., 6.<br />
Der Vorstellungsbeginn an einem Freitag ist<br />
immer um 19.30 Uhr, am Samstag und Sonntag<br />
geht der Vorhang um 17 Uhr auf.<br />
damit droht es abzubrennen. Ihre Kinder meinen, sie käme<br />
nicht mehr alleine zurecht, sie solle dort ausziehen. Ihr lange<br />
verschollener Lieblingssohn Chris wird<br />
von den Geschwistern vorgeschickt, um<br />
sie umzustimmen, und es gelingt ihm,<br />
ins Haus zu kommen… Es geht um<br />
Familie, Liebe, Alter und die Freude am<br />
Leben.<br />
Das Amateur-Theater freut sich,<br />
wieder spielen zu können und verspricht<br />
in diesem <strong>neu</strong>en intimen Rahmen und<br />
mit diesem Stück, das Witz und Emotionen<br />
vereint, einen besonderen Abend.<br />
Der Kartenvorverkauf beginnt ab dem 22.09.20, auch Geschenkgutscheine können<br />
jederzeit über den Anrufbeantworter bestellt werden. Alle Besteller erhalten einen<br />
Rückruf. Tel.-Nr. dafür: 0421 27 12 34, oder: karten-theateramdeich@gmx.de<br />
Text: Theater am Deich/Eberhard Matzke, Foto: Theater am Deich<br />
OBERNEULAND 91
MODE<br />
Glänzende<br />
Aussichten<br />
Unsere Marken<br />
für Kinder:<br />
Steiff<br />
Joules<br />
Vingino<br />
Retour<br />
Tumble‘N Dry<br />
Weekend à la mer<br />
Feetje<br />
Bellybutton<br />
Königsmühle<br />
Rosemunde<br />
Noppies<br />
Sigikid<br />
Selecta<br />
Maximo<br />
Ewers u.v.m.<br />
Wir freuen<br />
uns auf Sie!<br />
Ober<strong>neu</strong>lander<br />
Heerstraße 30<br />
28355 Bremen<br />
Telefon<br />
0421 / 20 53 99 88<br />
Mo-Fr <strong>10</strong>-13 Uhr<br />
und 15-18 Uhr<br />
Sa <strong>10</strong>-13<br />
Es glitzert, reflektiert und funkelt<br />
im Herbst <strong>2020</strong>. Jacken, Hosen,<br />
Taschen und Accessoires<br />
kommen im glänzenden<br />
Metallic Look daher und<br />
schimmern in allen Farben.<br />
Ganz nach dem Motto: Es ist<br />
nicht alles Gold, was glänzt –<br />
aber fast alles!<br />
Der Glitzereffekt entfernt sich<br />
somit von seinem vulgären<br />
Image, um das Design mit edlem<br />
und geschmackvollem Glanz aufzuwerten.<br />
Ob Strass, Zierknöpfe,<br />
Ketten oder Lurex, es gibt für jeden<br />
Geschmack etwas – von subtil bis<br />
gewagt.<br />
…voll im Trend…<br />
Tasche mit<br />
Kettendesign<br />
Die große Henkeltasche von<br />
Riani für alles Nützliche und Schöne<br />
gehört ohne Frage zur modischen<br />
Grundausstattung. Dieser trendstarke<br />
Shopper aus Leder mit lässigem Kettendesign<br />
ist ein Must-have. Das große, aufgestickte<br />
RIANI-Logo ist Blickfang an der<br />
Seite, während ein innen liegendes<br />
Zipper-Fach und ein Magnetverschluss<br />
in der Mitte für<br />
Struktur sorgen.<br />
Gesehen bei CoAllù’s<br />
Cinderella, Ober<strong>neu</strong>lander<br />
Heerstraße 30,<br />
28355 Bremen<br />
Leichtes<br />
Strickcape<br />
mit Lurex<br />
Das raffinierte Cape von<br />
Monari präsentiert sich<br />
als markantes Fashion-<br />
Wunder! Eine Kapuze<br />
und das Allover-Ajour-<br />
Strickmuster mit glitzerndem<br />
Lurexgarn ergänzen<br />
das vielseitige Modell<br />
perfekt.<br />
Gesehen bei Platzhirsch<br />
Fashion, Hauptstraße<br />
68, 28865 Lilienthal<br />
92 OBERNEULAND
Jacke mit<br />
Metallic-Besatz<br />
Glänzenden Glamour verspricht<br />
diese aufregend angesagte und<br />
moderne Jacke in Gold von<br />
Sportalm. Das Mittelteil der Damen-<br />
Jacke ist mit einem metallisch<br />
glänzenden Besatz mit schimmernden<br />
Leo Prints versehen. Ärmel, Rückenteil<br />
und Kapuze sind aus stretchig<br />
weichem Gewebe in einem<br />
edlen, sandigen Beige gestaltet.<br />
Gesehen bei Renate Moden,<br />
Leher Heerstraße 131,<br />
28359 Bremen<br />
Jacke im<br />
Metallic Style<br />
Der fein gesteppte Oberstoff in<br />
matt schimmerndem Silber und<br />
coole Details wie der Stehkragen<br />
und schwarze, glitzernde Kontrastbündchen<br />
sorgen für besonderes<br />
Aufsehen. Zusätzlich überzeugt<br />
die luxuriöse Damen-Jacke mit<br />
einem weichen Innenfutter aus<br />
Kunstfell im Leo Look.<br />
Gesehen bei Renate Moden,<br />
Leher Heerstraße 131,<br />
28359 Bremen<br />
Goldige Stretch-Hose<br />
Sportalm Stretch-Hose in lässigem Denimstoff<br />
mit Icegold- und Metallic-Beschichtung.<br />
Eingriffstaschen am Vorderteil sowie aufgesetzte<br />
Taschen mit Nieten und Logo-<br />
Stick am Rückenteil, Schlitz am Saum und<br />
eine Stickerei an der Passe runden das edle<br />
Design perfekt ab.<br />
Gesehen bei Renate Moden,<br />
Leher Heerstraße 131, 28359 Bremen<br />
RENATE<br />
MODEN<br />
Weitere Marken:<br />
Cambio<br />
Bogner<br />
S Marlon<br />
Esisto<br />
Princess goes<br />
Hollywood<br />
White Label<br />
Sani Blue<br />
Robell<br />
Bogner Taschen<br />
Herzensangelegenheit<br />
Milestone<br />
van Laack<br />
Candice Cooper<br />
Leher Heerstr. 131<br />
28359 Bremen<br />
Tel: 237750<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo.-Fr. <strong>10</strong>. 00 -13. 00 Uhr<br />
14. 30 -18. 00 Uhr<br />
Sa. <strong>10</strong>. 00 -13. 00 Uhr<br />
Wärmendes Strickcape<br />
mit Lurexfäden<br />
Ob als Twinset, Strickhülle, Schal<br />
oder lässige Fransenjacke…<br />
Edle Cashmere-/Woll-Looks in<br />
Kombination mit Lurex von Le<br />
Tricot Perugia sind in diesem<br />
Herbst vielfältiger denn je.<br />
Gesehen bei No1, Borgfelder<br />
Heerstraße 57, 28357 Bremen<br />
Text und Fotos: MM / Hersteller<br />
Pullover mit<br />
Strassknöpfen<br />
Auf die Details kommt es an – der<br />
lässig gestrickte Pullover von Riani<br />
verdeutlicht dieses Credo einmal<br />
mehr. Ein gewölbter Zierknopf mit<br />
prunkvoll platzierten Strasssteinen<br />
ziert jeweils den Umschlag<br />
am extralangen Ärmel.<br />
Gesehen bei CoAllù’s Cinderella,<br />
Ober<strong>neu</strong>lander Heerstraße 30,<br />
28355 Bremen<br />
OBERNEULAND 93
Promotion<br />
EIN GANZES HAUS VOLLER MODE:<br />
WINDSOR. BREMEN – AUFFÄLLIG UNAUFFÄLLIG!<br />
Barbara und Bernhard Reinfelder kaufen Geschäftshaus Am Wall 147.<br />
Am Wall tut sich was! Barbara und Bernhard<br />
Reinfelder investieren und vergrößern ihr Geschäft,<br />
trotz aktuell schwieriger Bedingungen und der<br />
öffentlichen Diskussion über die Zukunft des<br />
Standortes Am Wall. Damit wollen sie einen<br />
Beitrag leisten und ein Zeichen setzen für die<br />
positive Entwicklung einer der schönsten Einkaufsmeilen<br />
der Stadt, an die sie fest glauben.<br />
2013 sind Barbara und Bernhard Reinfelder<br />
von der Nordseeinsel Föhr nach Bremen gekommen.<br />
Das Ehepaar war in den 1990er Jahren in Bremen<br />
zu Besuch gewesen und hatte gute Erinnerungen<br />
an die Stadt, die ihnen nun eine <strong>neu</strong>e Heimat<br />
werden sollte. Im selben Jahr wurde ein Einfamilienhaus<br />
in Ober<strong>neu</strong>land gekauft. Ober<strong>neu</strong>land<br />
musste es sein, weil beide gerne im Grünen<br />
und abseits der städtischen Hektik wohnen. Und<br />
für Kleo, die wohlerzogene Golden Retriever-<br />
Hündin, sollte auch genügend Auslauf da sein,<br />
das war mindestens genauso wichtig.<br />
Standort Am Wall<br />
Bereits ein Jahr später wurde bekannt, dass<br />
ein inhabergeführtes Einzelhandelsgeschäft Am<br />
Wall aufgegeben wird. Es handelte sich um das<br />
über einhundert Jahre bestehende Pelzgeschäft<br />
Köppe. Schnell war ein Kontakt mit Helmut Köppe<br />
hergestellt, man traf sich im Ladengeschäft und<br />
noch am selben Tage im Februar 2014 wurde<br />
per Handschlag ein Mietvertrag über fünf Jahre<br />
für Lager und Verkaufsfläche abgeschlossen.<br />
windsor. in Bremen<br />
Ab da galt es, schnell Modemarken zu definieren<br />
bzw. Lieferanten zu finden und da eine alte<br />
Verbundenheit zur Marke windsor. bestand, wurde<br />
die Windsor GmbH in Bielefeld ausgewählt. Die<br />
Reinfelders legen großen Wert auf die Feststellung,<br />
dass es sich hierbei nicht um ein sogenanntes<br />
Franchise handelt, sondern ihr Geschäft in voller<br />
unternehmerischer Freiheit geführt wird.<br />
Bremen ist übrigens der einzige windsor.-Standort<br />
in Deutschland, der fremdvergeben wurde. Alle<br />
anderen Stores, wie München, Frankfurt, Wiesbaden,<br />
Düsseldorf und Hamburg, werden von der<br />
Holy Fashion Group, zu der windsor. gehört,<br />
betrieben.<br />
Mit der Marke windsor. hat das Ehepaar Reinfelder<br />
den absolut richtigen Griff getan, weil<br />
windsor. gut nach Bremen passt: klassisch,<br />
modern, aber nicht zu modisch, zurückhaltend<br />
und trotzdem innovativ und preislich auf einem<br />
erschwinglichen Niveau. So haben Barbara und<br />
Bernhard Reinfelder im September 2014 ihren<br />
windsor. Store Am Wall eröffnet und von Anfang<br />
an – trotz einiger Widrigkeiten, u.a. den Brand<br />
des Kaufhauses Harms Am Wall im Mai 2015,<br />
der bis heute nachwirkt – eine Erfolgsgeschichte<br />
geschrieben.<br />
Ein ganzes Haus voller Mode.<br />
Am Wall 147 tut sich was!<br />
Barbara und Bernhard Reinfelder<br />
vergrößern ihr Geschäft und setzen<br />
somit ein Zeichen für die positive<br />
Entwicklung des Standortes Am Wall.
Mehr Fläche<br />
Mitte 2019 war der Zeitpunkt gekommen,<br />
über eine Erweiterung des Geschäftes nachzudenken.<br />
Die Reinfelders benötigten eine größere<br />
und breitere Warenpräsentation – also mehr<br />
zusätzliche Verkaufsfläche. Aufgrund der Struktur<br />
des Hauses Am Wall 147 mit relativ kleiner<br />
Grundfläche, aber sieben Etagen nach oben,<br />
kam nur die Gewinnung weiterer Obergeschosse<br />
infrage – eigentlich ein No-Go – aber für die Reinfelders<br />
macht gerade diese Kleinteiligkeit den<br />
Reiz des Geschäftes aus.<br />
Nachdem Herr Köppe den Kauf des Geschäftshauses<br />
anbot, waren die Würfel gefallen: Gemeinsam<br />
mit einem befreundeten Architekten wurde<br />
die Erweiterungs- und Umbauplanung aufgestellt.<br />
Viele Details des alten Hauses wurden beibehalten,<br />
u.a. der Personenaufzug, der einen barrierefreien<br />
Einkauf möglich macht. Für den Umbau waren<br />
fünf bis sechs Monate geplant, nun ist mehr als<br />
ein Jahr daraus geworden, nicht zuletzt auch bedingt<br />
durch die aktuelle Situation. Was Bernhard<br />
Reinfelder mit den Worten kommentiert: „Gut<br />
Ding braucht Weile und wenn das Ergebnis bei<br />
unseren Kunden gut ankommt, hat sich aller<br />
Aufwand gelohnt. Und inzwischen ist festzustellen,<br />
dass wir mit Zuversicht und gestärkt aus der Krise<br />
gekommen sind und auf eine treue Stammklientel<br />
schauen können, die uns beiseite stand und<br />
steht.“<br />
Zusätzliche Etagen<br />
Die <strong>neu</strong>en Verkaufsflächen, zunächst auf der<br />
„<strong>neu</strong>en“ zweiten Etage, werden in diesen Tagen,<br />
zusammen mit der <strong>neu</strong>en windsor. Herbst-/Winterkollektion<br />
<strong>2020</strong>/21, eröffnet. Dies wird nicht<br />
im Rahmen eines ursprünglich geplanten<br />
großen Events stattfinden können, sondern mit<br />
einem sogenannten soft-opening, was die<br />
Reinfelders emotional sehr berührt: „Wir hätten<br />
es anders lieber gehabt. Die Kunden erhalten<br />
in diesen Tagen die mit Hand geschriebenen<br />
Karten, mit denen sie über das Eintreffen der<br />
<strong>neu</strong>en Kollektion auf den erweiterten Flächen<br />
informiert werden.<br />
Personal Shopping<br />
Kunden weiter zu vertiefen und noch persönlicher<br />
zu machen. Diesen Bereich werden wir zum<br />
Jahreswechsel, zusammen mit der dann eintreffenden<br />
Frühjahrs-Kollektion 2021, öffnen<br />
und – soviel ich weiß, wird dieser Bereich in<br />
Bremen einmalig sein.“<br />
Weitere Marke<br />
Eine weitere Neuheit wird ebenfalls zum<br />
Jahreswechsel Einzug in das Geschäftshaus<br />
Am Wall 147 halten. Neben der Mode von<br />
windsor. wird es eine zweite Marke geben, die<br />
eine Ergänzung zum bisherigen Sortiment darstellt.<br />
Bei dem Hersteller hochwertiger Damen- und<br />
Herrenmode handelt es sich um ein inhabergeführtes,<br />
ausschließlich in Italien produzierendes<br />
Familienunternehmen, das also sehr gut zur<br />
Philosophie von Barbara und Bernhard Reinfelder<br />
passt. Der Name der Marke wird aber noch nicht<br />
verraten.<br />
Es bleibt also weiter spannend!<br />
windsor. Bremen • Am Wall 147 • 28195 Bremen<br />
Barbara Reinfelder: „Wir haben uns mit den<br />
<strong>neu</strong>en Flächen richtig viel Mühe gegeben, um<br />
der Kundschaft etwas Besonderes und Anspruchsvolles<br />
zu bieten. Ich denke, dass uns<br />
dies mit Akribie und Geschmack gelungen ist.<br />
Ein Highlight, aber nicht allein, wird unsere dritte<br />
Etage sein, in der wir die Kunden sehr individuell<br />
und persönlich beraten und betreuen wollen.<br />
Dies ist für uns ein echtes Experiment. Wir<br />
hoffen, dass diese Etage, die <strong>neu</strong>deutsch auch<br />
„Personal Shopping“ genannt wird, einen Beitrag<br />
leistet, die geschäftliche Verbindung zu unseren<br />
inh. b+b reinfelder - am wall 147 - 28195 bremen<br />
mo - fr von <strong>10</strong> uhr bis 18.30 uhr<br />
sa von <strong>10</strong> uhr bis 18 uhr<br />
tel. 0421 - 22380057<br />
OBERNEULAND 95
0KüCHEN<br />
HELFERLEIN<br />
2<br />
Eine Küche gilt als Herz des Hauses und<br />
Familientreffpunkt. Sie ist Ausdruck des<br />
Lebensstils, ein Ort der Begegnung und<br />
Gastfreundschaft. Mit der richtigen<br />
Küchenausstattung und praktischen<br />
Küchenhelfern verwandeln Sie Ihre<br />
Küche ganz schnell in einen Lieblingsort.<br />
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Erhältlich bei haar Tisch + Küche, Hauptstraße 96, 28865 Lilienthal v 2. Junges Gemüse Der kompakte Julienne-V-Hobel von GEFU<br />
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von dieser und letzter Saison<br />
96 OBERNEULAND
4<br />
7<br />
6<br />
5<br />
8<br />
<strong>10</strong><br />
6<br />
v 7. Neuer Trend Fermentieren – die Entdeckung <strong>neu</strong>er, unge-<br />
Gesehen bei Lestra Kaufhaus, Horner Heerstraße 29-31, 28359 Bremen<br />
ahnter Geschmackswelten. Das Buch erläutert die Grundlagen des Fermentierens – von der Theorie über das richtige Equipment bis hin zu den Grundzubereitungen.<br />
Ergänzt wird das Ganze durch geniale Rezeptideen, wie man Fermentiertes gekonnt und raffiniert einsetzt. Erhältlich im gut sortierten<br />
Buchhandel v 8. Geordnetes Chaos Bringen Sie Ordnung in Ihr Chaos! Der Aufbewahrungshelfer liefert den perfekten Mix aus<br />
ansprechender Optik und Funktionalität – er ist mit einem Kugellager ausgestattet, wurde aus schwerem Kunststoff sowie Holzstreben gefertigt und<br />
ist somit sehr hochwertig. Gesehen bei bluespoon.de v 9. Scharfes Braten Der Le Creuset Bräter ist ideal für alles, was zunächst<br />
scharf angebraten und dann im Backofen geschmort oder überbacken wird. Kurzgebratenes erhält außen die richtige Bräune und bleibt innen saftig.<br />
Das Bratgut kann selbst bei schwacher Hitze und niedrigem Energieverbrauch aromaschonend gebraten werden. Die spezielle Innenemaillierung<br />
sorgt dafür, dass beim Braten nur wenig Fett benötigt wird, scharfes Anbraten auch ohne Ankleben gelingt und die Reinigung erleichtert wird.<br />
Gesehen bei Lestra Kaufhaus, Horner Heerstraße 29-31, 28359 Bremen v <strong>10</strong>. Heißes Plissé Der Plissé Wasserkocher verbindet<br />
bekannt stilvolles Alessi-Design mit höchster Funktionalität. Die alte, aber sehr aktuelle Falt-Technik gibt dem Alessi-Wasserzubereiter eine modernelegante<br />
Gestaltung. Falten schaffen es, aus einfachen, zweidimensionalen Formen dreidimensionale Objekte zu kreieren. Gesehen bei Lestra<br />
Kaufhaus, Horner Heerstraße 29-31, 28359 Bremen<br />
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OBERNEULAND 97
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Als Öko-Sofa ausgezeichnet: Modell Arbour<br />
vom norwegischen Designer Daniel Rybakken<br />
für Hay. Beruhigendes Blau geht hier mit<br />
Walnuss zusammen. Foto: Hay<br />
98 OBERNEULAND
OBERNEULAND 99
Rot harmonisiert mit<br />
Anthrazit. Foto: Ligne Roset<br />
Unsere<br />
Möbel-Expertin<br />
Hier bleiben wir sitzen!<br />
Foto: Ligne Roset<br />
<strong>10</strong>0 OBERNEULAND<br />
SUSANNE<br />
WÄTJEN<br />
Innenarchitektin und<br />
Geschäftsführerin Ligne Roset<br />
Am Wall<br />
Foto: Claudia Kuzaj
Bei den einen Möbelherstellern heißen sie<br />
Safran, Aubergine, Tanne, bei den anderen<br />
Petersilie, Wacholder und Kurkuma – und<br />
sie lassen uns an bunte Bauerngärten,<br />
üppige Marktstände und pulsierende<br />
Basare denken. Mit den Möbeln und<br />
Accessoires der <strong>neu</strong>en Herbstkollektionen<br />
kommen jetzt die Farben der Natur in unser<br />
Zuhause – und damit Farben, die uns aufhellen<br />
und unserer Umgebung eine lebendige<br />
und energiegeladene Atmosphäre verleihen.<br />
kam Gelb, dann kamen<br />
Rot, Blau und Grün dazu“, sagt<br />
Susanne Wätjen, Innenarchitektin<br />
und Geschäftsführerin „Zunächst<br />
von Ligne Roset Am Wall über den <strong>neu</strong>en<br />
Trend zu mehr Farbe. Als edel und samtig<br />
beschreibt die Expertin die <strong>neu</strong>en Farben.<br />
„Es sind Farben, die uns im Herbst viel<br />
Wärme und Gemütlichkeit geben. Sie<br />
beruhigen uns, tragen dazu bei, dass wir<br />
uns wohlfühlen“, sagt sie. Stimmig lassen<br />
„Die <strong>neu</strong>en Farben bringen<br />
Wärme und Wohlbefinden.“<br />
Susanne Wätjen<br />
sich die kräftigen Farben mit Gold, braunem<br />
und grünem Marmor – wie er beispielsweise<br />
auf Esstischen zu finden ist – kombinieren.<br />
Besonders trendig wird es, wenn Gold<br />
und Safrangelb zusammen als Duett auftreten.<br />
Safran mit seiner lebensbejahenden<br />
Wirkung wird so noch mehr zum „leuchtenden<br />
Akzent und lebendigen Hingucker“,<br />
Ligne Roset · Am Wall 168 · 28195 Bremen · Tel. 0421 32 39 32<br />
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OBERNEULAND <strong>10</strong>1
Zeit zum Träumen – vom<br />
blauen Abendhimmel und<br />
vom blauen Meer. Foto: Ligne Roset<br />
Grün lässt uns an<br />
Wiesen und Wälder<br />
denken. Foto: Bassetti<br />
Unser<br />
Möbel-Experte<br />
Leucht-Akzent in<br />
Safrangelb. Foto: Ligne Roset<br />
<strong>10</strong>2 OBERNEULAND<br />
Foto: casa di mobili<br />
ROBIN<br />
SCHEWE<br />
Geschäftsführer<br />
casa di mobili<br />
in Worpswede
sagt Susanne Wätjen. Rot und Grün harmonieren<br />
mit Hölzern wie Eiche und Nuss,<br />
ebenso mit den hellen Naturtönen Ecru<br />
und Greige.<br />
Laut Trendforschern geht der <strong>neu</strong>e bunte<br />
Farbtrend auf die skandinavischen Länder<br />
zurück. Dort wurden die Räume schon<br />
immer so eingerichtet, dass möglichst viel<br />
Tageslicht hineinfallen konnte. Zwar ist<br />
Stockholm mit 1.800 Sonnenstunden die<br />
sonnigste Hauptstadt des Nordens, doch<br />
müssen seine Bewohner mit mindestens<br />
1.000 Sonnenstunden weniger auskommen<br />
als die Menschen in Madrid, Miami oder<br />
Sydney. Skandinavisches Design war<br />
deshalb immer hell und von klaren<br />
Formen geprägt.<br />
Doch seit einiger Zeit kommen zu Weiß<br />
und Grau nun kräftigere Farben hinzu –<br />
und das übrigens schon zum wiederholten<br />
Mal. So zog in den 1970ern mit hellen<br />
Farben und suggestiven Mustern Psychedelik<br />
in die Räume, in den 1980ern hieß<br />
der Trend pastellig und den 1990ern erdig<br />
– bis seit Beginn des <strong>neu</strong>en Jahrhunderts<br />
wieder Weiß zur dominierenden Farbe<br />
wurde. Nun wird der skandinavische Stil<br />
bunt. Schon zu Beginn des skandinavischen<br />
Frühlings gibt es in der Natur mehr als<br />
7.000 Farbnuancen zu sehen. „Warum<br />
sollten Designer und Inneneinrichter eine<br />
Welt aufbauen, wie sie außerhalb der<br />
eigenen vier Wände gar nicht existiert?“,<br />
fragt der schwedische Innenarchitekt und<br />
Designer Daniel Heckscher.<br />
Laut Trendforschern ist der <strong>neu</strong>e Farbtrend<br />
eine natürliche Entwicklung. So<br />
konnte der österreichische Designberater<br />
und Psychologe Leonhard Oberascher<br />
nachweisen, dass sich Vorlieben für<br />
bestimmte Farben alle zehn bis 15 Jahre<br />
wiederholen. So brauche der Mensch nach<br />
Jahren von Weiß und Grau ein anderes<br />
Farbspektrum. Zunächst war in unseren<br />
Wohnräumen alles sehr hell, dann kamen<br />
die hellen Violett- und Blautöne hinzu.<br />
Nun sind es die kräftigen Farben, die<br />
dann von den dunkleren Farben abgelöst<br />
werden, bevor es zu Braun- und Beigetönen<br />
und dann wieder zu den hellen<br />
Farben gehe. Das ließe sich überall auf der<br />
Welt beobachten, aber die skandinavischen<br />
Länder machten dabei den Anfang.<br />
Ausführung sämtlicher<br />
Malerarbeiten<br />
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mental den Lärm.“<br />
Robin Schewe<br />
OBERNEULAND <strong>10</strong>3
Nicht nur im Kräutergarten schön:<br />
Petersilie heißt diese <strong>neu</strong>e Farbe.<br />
Foto: Montana<br />
Unsere<br />
Möbel-Expertin<br />
<strong>10</strong>4 OBERNEULAND<br />
CHRISTIANE<br />
KEHLBECK<br />
Geschäftsführerin<br />
Einrichtungshaus Kehlbeck<br />
in Oyten<br />
Foto: Claudia Kuzaj
Die <strong>neu</strong>e Farbvorliebe sei vor allem eine Antwort<br />
auf die vielen Gegenwartsphänomene –<br />
wie politische Ereignisse, globale Entwicklungen<br />
und die Digitalisierung.<br />
Deshalb träumten wir von den farbenprächtigen<br />
Tropen, tauchten nach der<br />
leuchtenden Farbwelt der Ozeane und<br />
entspannten in der Exotik.<br />
„Auf jeden Fall gibt es auch einen Zusammenhang<br />
zwischen dem <strong>neu</strong>en Farbtrend<br />
und der Natur“, erklärt Robin Schewe,<br />
Geschäftsführer casa di mobili in Worpswede.<br />
„Die Urbanisierung bringt es mit<br />
sich, dass wir in kleineren Häusern oder<br />
Wohnungen leben – oft mit mehr Lärm.<br />
Deshalb suchen wir unsere Auszeit vom<br />
Alltag in anderen Welten, träumen vom<br />
Leben auf dem Land, von grünen Wäldern<br />
und Wiesen. Gerade Tannengrün wirkt<br />
beruhigend auf uns, scheint uns – wie der<br />
Wald – den Lärm zu nehmen.“<br />
Und auch die Farbe des Jahres, Classic<br />
Blue, eine Farbe, die uns an den blauen<br />
Abendhimmel und das blaue Meer denken<br />
lässt, gehört dem Spektrum der <strong>neu</strong>en Farbvielfalt<br />
an. „Eine klare Farbe, die uns Ruhe<br />
gibt und gleichzeitig Weite symbolisiert“,<br />
sagt Christiane Kehlbeck, Geschäftsführerin<br />
vom Einrichtungshaus Kehlbeck in Oyten.<br />
„Eine Farbe, die mit Metallen wie Gold,<br />
Silber und Kupfer harmoniert und auch<br />
perfekt zu Hölzern wie Ahorn, Eiche und<br />
Nussbaum passt. Eine Farbe, die sich überall<br />
einsetzen lässt. Sie wirkt im Großen wie<br />
im Kleinen – großflächig und als Akzent.“<br />
Orthopädie mit Zeit und Kompetenz<br />
citypraxis bremen<br />
Orthopädie + Schmerztherapie<br />
DR. MICHAEL FAKHARANI<br />
Facharzt für Orthopädie, Schmerztherapie<br />
Sportmedizin, Akupunktur, Chirotherapie<br />
Privatkassen und Selbstzahler<br />
Tel. 0421 - 43 60 50 40, Sögestraße 11 /<br />
Eingang Unser Lieben Frauen Kirchhof 20<br />
www.fakharani.de<br />
„Meeresblau beruhigt<br />
und gibt uns<br />
gleichzeitig das<br />
Gefühl von Weite.“<br />
Christiane Kehlbeck<br />
Und gehört ein gewisser Mut dazu,<br />
sich mit den <strong>neu</strong>en kräftigen Naturfarben<br />
einzurichten? „Nein. Es sind ja keine<br />
Knallerfarben, sondern eher gedeckte Töne.<br />
Arrangiert man sie stimmig im Raum,<br />
machen sie das Zuhause sehr individuell<br />
und das Leben bunter und fröhlicher“,<br />
sagt Innenarchitektin Susanne Wätjen.<br />
„Mit lebendigen, kräftigen Farben lässt<br />
sich natürlich auch immer die eigene<br />
Persönlichkeit unterstreichen. Wer beispielsweise<br />
temperamentvoll ist, kann das<br />
mit einem schönen Rotton zum Ausdruck<br />
bringen“, ergänzt Christiane Kehlbeck.<br />
Text: Claudia Kuzaj<br />
OBERNEULAND <strong>10</strong>5
IMMOBILIEN + WOHNEN<br />
m<br />
EIN FESTES SOLARDACH FÜR DIE TERRASSE<br />
NACHSCHLAG<br />
FüR DEN<br />
S<strong>OM</strong>MER<br />
Eine feste Überdachung verlängert<br />
die Gartensaison um mehrere Wochen.<br />
Solarelemente gewinnen zudem<br />
ganzjährig grüne Energie.<br />
Fotos: djd/www.solarcarporte.de<br />
Selbst der schönste Sommer geht einmal zu<br />
Ende – zum Bedauern aller Garten- und Outdoorfans.<br />
Dabei lässt sich die Frischluftsaison<br />
durchaus um einige Wochen verlängern.<br />
Schließlich verwöhnt der goldene Herbst oft<br />
noch mit wärmenden Sonnenstrahlen.<br />
Zusätzlichen Schutz vor Wind und Wetter bietet<br />
dann eine feste Bedachung für die Terrasse. So kann<br />
man selbst bei einem leichten Regenschauer draußen<br />
verweilen. Noch mehr Funktionalität bieten Terrassendächer<br />
mit Photovoltaikelementen. Sie schützen nicht<br />
nur vor den Launen der Witterung, sondern produzieren<br />
zudem ganzjährig grüne Energie. Das schont die<br />
Haushaltskasse und die Umwelt gleichermaßen.<br />
<strong>10</strong>6 OBERNEULAND
Für Carports und zum Aufladen des Elektroautos<br />
sind Solardächer eine intelligente Lösung.<br />
Öko-Kraftwerk für die Terrasse<br />
Der solide Wetterschutz für die Terrasse lässt sich<br />
beispielsweise mit einer Aluminium- oder Holzkonstruktion<br />
realisieren. Mit einem festen Glasdach<br />
dehnt sich die Gartensaison häufig bis weit in den<br />
Spätherbst aus. Die integrierten Solarmodule wiederum<br />
gewinnen er<strong>neu</strong>erbare Energie, selbst im tiefsten<br />
Winter. Die Bewohner können dabei entscheiden,<br />
wie sie den Solarstrom nutzen wollen - im eigenen<br />
Haushalt oder zur Einspeisung ins öffentliche Netz.<br />
Die Faustregel lautet dabei: Je höher der Anteil des<br />
Eigenverbrauchs ist, umso besser und schneller rechnet<br />
sich das Solardach. Deshalb lässt sich das private<br />
Ökokraftwerk mit einem Energiespeicher verbinden.<br />
Dort wird der Solarstrom für später geparkt, um ihn<br />
zu nutzen, wenn die Sonne am Abend nicht mehr<br />
scheint. Mit den Systemen etwa der Solarterrassen &<br />
Carportwerk GmbH machen sich Hausbesitzer<br />
gleichzeitig unabhängiger von Energieversorgern und<br />
zukünftigen Erhöhungen der Strompreise. Durch die<br />
Einsparungen bei der Energierechnung amortisiert<br />
sich das solare Terrassendach mit der Zeit von selbst.<br />
Gut geschützt unter einem<br />
soliden Dach<br />
Jedes Terrassendach sollte dabei passend zum<br />
Eigenheim geplant und individuell gefertigt werden.<br />
Um die grüne Energie nutzen zu können, braucht es<br />
nicht viel: Lediglich ein zusätzliches Kabel wird von<br />
der Terrasse ins Haus verlegt. Mit einer integrierten<br />
LED-Beleuchtung oder Infrarot-Wärmestrahlern -<br />
betrieben selbstverständlich mit eigenem Ökostrom -<br />
lässt sich das Solardach für gemütliche Auszeiten auf<br />
der Terrasse weiter aufwerten. Neben der Installation<br />
über der Terrasse eignen sich die Solardächer ebenso<br />
für Carports - mit direkter Ladesäule für das darunter<br />
geparkte Elektroauto.
IMMOBILIEN + WOHNEN<br />
Garagentore und Antriebe<br />
Zäune · Treppen · Geländer<br />
Balkone · Fenstergitter<br />
UVV Überprüfungen<br />
Reparaturen · Schweißarbeiten<br />
Feuer<br />
als Kunstform<br />
Einen noch passenderen<br />
Rahmen<br />
für ihr Flammenspiel<br />
bieten jetzt<br />
die <strong>neu</strong>en Contura<br />
Kaminofenmodelle der Serie 800 Style. Alle Modelle wurden<br />
optisch wie funktional überarbeitet und präsentieren<br />
sich nun in einem eleganten, modernen Design sowie mit<br />
höheren und breiteren Glasflächen. Der Contura 886 erhebt<br />
das Feuer sprichwörtlich zur Kunstform, denn er steht auf<br />
einer Säule. Die <strong>neu</strong>e Feuersichtbarkeit haben alle Modelle<br />
vom kompakten 8<strong>10</strong> bis zum frei stehenden 890 gemein –<br />
ebenso wie die technischen und funktionalen Verbesserungen<br />
an Brennkammer und Griffen sowie die innovativen<br />
Autostart- und Boost-Funktionen. Bei der Auswahl des<br />
Wunschmodells eröffnen sich viele Gestaltungsspielräume.<br />
Foto: epr/Contura<br />
Kleine Klangwunder mit Stil<br />
Foto: epr/Jung.de<br />
Wer zu Hause Musik ohne Kabelgewirr genießen will, für<br />
den sind Einbauradios mit DAB+ & Bluetooth die ideale<br />
Lösung. Das Smart Radio empfängt Programme über<br />
DAB+ sowie via UKW-Frequenz und speichert bis zu acht<br />
Sender pro Empfangsmodus. Besonderes Highlight für<br />
Familien mit unterschiedlichen Hörgewohnheiten: Das<br />
Radio lässt sich über Bluetooth auch mit Smartphone<br />
und Tablet koppeln, sodass jedes Familienmitglied die<br />
eigene Playlist aufs Radio streamen kann, ohne erst<br />
nach dem passenden Sender suchen zu müssen.<br />
L. & S. Howald · Dachdeckermeister GmbH & Co. KG<br />
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Unikatcharakter Treppen mit<br />
persönlicher Note<br />
Im Möbelbereich steht das Thema Individualität im<br />
Fokus: Ob Schrank, Regal oder das Sofa nach Maß – gefragt<br />
ist, was zu der Einbausituation passt und Unikatcharakter<br />
hat. Eine Treppe von der Stange?<br />
Das muss nicht sein! Wer stattdessen<br />
auf 1-a-Handwerkskunst, hohe Qualität<br />
und Erfahrung setzt, ist beim Fachhandwerk<br />
an der richtigen Adresse. Moderne<br />
Spezialisten fertigen z.B. moderne Stahlwangentreppen<br />
– inklusive Geländer – auf<br />
ausdrücklichen Kundenwunsch an.<br />
Besonders ansprechend ist auch eine<br />
Kombination aus „kühlem“ Stahl und<br />
„warmer“ Eiche: Der Materialmix setzt<br />
gekonnt Akzente im Eingangsbereich!<br />
Foto: epr/STREGER<br />
<strong>10</strong>8 OBERNEULAND
Foto: epr/Rodenberg Foto: epr/Arbeitsgemeinschaft Pflasterklinker e.V./Espendiller + Gnegel<br />
Höhere Lebensqualität<br />
mit hochwertiger<br />
Außenflächengestaltung<br />
Das Jahr <strong>2020</strong> hat uns gezeigt,<br />
dass ein hochwertiger<br />
Außenbereich zusätzlichen<br />
Freiraum schafft und nicht<br />
nur in „Stayhome“-Zeiten die<br />
Lebensqualität erhöht. Für die<br />
Gestaltung von Gartenterrassen und -wegen, Einfahrten<br />
und Eingängen haben sich aus heimischem Ton gebrannte<br />
Pflasterklinker bewährt. Mit ihrer Vielfalt an Formen,<br />
Formaten, Verlegemustern und natürlichen Farben eröffnen<br />
sie nahezu unbegrenzte Gestaltungsoptionen und sind<br />
unempfindlich gegen Verschmutzung, Abrieb, Kratzer,<br />
Fette und Säuren. Das lichtechte und langlebige Material<br />
bleicht nicht aus und ist leicht zu reinigen. Auch starke<br />
Temperaturschwankungen, Frost, Schnee oder Salze<br />
machen dem robusten Naturprodukt nichts aus.<br />
Standard war gestern!<br />
Individuell gefertigte Rollläden<br />
Um ihre Funktionen voll zu entfalten, müssen Rollläden<br />
vor allem eines: exakt passen. Die Lösung sind<br />
Aluminium-Rollläden, die nach Maß gefertigt werden.<br />
Diese erlauben auch eine Produktion auch von außergewöhnlichen<br />
Formaten. Spitz zulaufend, halbrund<br />
oder sternförmig? Kein Problem! Weiterhin können<br />
die Beschattungshelfer in jeder RAL-Farbe hergestellt<br />
werden und<br />
gleichen<br />
sich entweder<br />
dem<br />
Look der<br />
Fassade an<br />
oder fungieren<br />
als „Eyecatcher“.<br />
Smart & sicher: Haustüren mit<br />
digitalem Türspion, Fingerscan und Co.<br />
Haustüren mit smarter Technik sind nicht nur komfortabel,<br />
sondern bieten auch einen Mehrwert in Sachen Einbruchschutz.<br />
So lassen sich viele Modelle etwa mit<br />
einem eleganten<br />
Edelstahlgriff samt<br />
digitalem Türspion<br />
oder biometrischer<br />
Fingerscan-Sicherung<br />
ausstatten.<br />
Zusätzlich kann<br />
man sich für verschiedene<br />
Widerstands-klassen<br />
von RC1 bis RC3<br />
entscheiden.<br />
Foto: epr/Schanz<br />
OBERNEULAND <strong>10</strong>9
Promotion<br />
INDIVIDUELLE IMMOBILIENWERTE<br />
#WIRKLICHMACHER seit 1919 heißt es in der Kampagne von Robert C. Spies.<br />
Das sehen auch die Kunden des Immobilienunternehmens so – sie schätzen<br />
vor allem die ganzheitliche, stets individuelle Beratung mit hoher Marktkompetenz.<br />
MARCEL HOLKA<br />
IMMOBILIENKAUFMANN (IHK/EBZ)<br />
Woraus setzt sich der bewertete Kaufpreis für eine Immobilie eigentlich genau zusammen?<br />
„Die Analyse wertbildender Kriterien wie Lage, Größe, Zustand und Baujahr der Immobilie<br />
vor dem Hintergrund der aktuellen Marktsituation sowie dem<br />
Verhältnis von Angebot und Nachfrage bildet die Basis für den<br />
„SEHR K<strong>OM</strong>PETENT. WIR WURDEN GUT BERATEN Verkehrswert. Darüber hinaus ist es unabdingbar, den individuellen<br />
UND MÖCHTEN BESONDERS DIE ANGENEHME Objektwert bei der Preiseinschätzung mit zu berücksichtigen –<br />
ZUSAMMENARBEIT MIT DEN MITARBEITERN VON dazu bedarf es langjähriger Marktexpertise, Erfahrungen aus bisherigen<br />
Verkäufen und einer engen, präzisen Käuferkenntnis.<br />
ROBERT C. SPIES BETONEN. REIBUNGSLOSER<br />
HÄTTE DER WEG ZU UNSEREM NEUEN HAUS Unser Team legt den Fokus darauf, für den Verkäufer einen individuellen<br />
Mehrwert herauszukristallisieren. Für jedes individuelle<br />
NICHT VERLAUFEN KÖNNEN.“<br />
FAMILIE BRANISA, KAUF EINER IMMOBILIE Haus gibt es auch den bestmöglichen Käufer, der die besonderen<br />
Details der Immobilie zu schätzen weiß und daher auch bereit ist,<br />
durchaus mehr als den reinen Verkehrswert zu zahlen. Eine<br />
realistisch erzielbare Preiseinschätzung erfordert also eine präzise Marktkenntnis,<br />
verbunden mit der Antizipierung für den emotionalen Wert. “<br />
Wie wichtig ist Ihren Kunden eine diskrete Vermarktung?<br />
„Privatsphäre spielt eine große Rolle – gerade in Zeiten der Digitalisierung. Da die Gründe<br />
für einen Hausverkauf in der Regel sehr privat sind, wünschen Eigentümer häufig eine<br />
diskrete Vermarktung<br />
ihres Hauses über uns.<br />
Viele Kunden genießen<br />
es, mit uns zusammenzuarbeiten,<br />
da wir die<br />
Immobilien auf Wunsch<br />
selektiv nur einem<br />
ausgewählten Kundenkreis<br />
anbieten.”<br />
„FÜR DEN VERKAUF MEINES HAUSES WAR MIR EINE BEGLEITUNG<br />
DURCH EINEN ANSPRECHPARTNER MIT GUTER MARKTKENNTNIS SEHR<br />
WICHTIG. MIT DER LANGJÄHRIGEN LOKALEN IMMOBILIENEXPERTISE<br />
HAT MIR DAS TEAM VON ROBERT C. SPIES GEHOLFEN, DEN PASSEN-<br />
DEN KÄUFER ZU FINDEN. DER VERMARKTUNGSPROZESS LIEF SEHR<br />
PROFESSIONELL AB – DAS OBJEKT WURDE ZIELGRUPPENGERECHT UND<br />
NUR AUSGEWÄHLTEN KUNDEN ANGEBOTEN.“<br />
FRAU BL<strong>OM</strong>E, EIGENTÜMERIN AUS OBERNEULAND<br />
BRIGITTA WENDISCH<br />
IMMOBILIENFACHWIRTIN (IHK)<br />
BETTINA REIPSCHLÄGER<br />
DIPL. KAUFFRAU<br />
Welche Vorteile bieten Sie Ihren Kunden – sowohl bei der Hausvermarktung als auch<br />
bei der Immobiliensuche? Was zeichnet Ihr Beratungshaus aus?<br />
„Wir kennen unsere Kunden nicht nur gut, sondern arbeiten auch sehr vertrauensvoll zusammen.<br />
Viele Mandanten wünschen sich eine persönliche und ganzheitlich umfassende<br />
Beratung durch uns, sie möchten sich ihren Bedürfnissen entsprechend eine Immobilie<br />
oder einen potenziellen Käufer empfehlen lassen. Hier ist das Schaffen eines beidseitigen<br />
Mehrwerts stets<br />
„WIR WAREN SEHR DANKBAR, EINEN SO ERFAHRENEN PARTNER BEI DEM VERKAUF<br />
UNSERES HAUSES IN BREMEN-OBERNEULAND AN UNSERER SEITE ZU HABEN. DAS TEAM<br />
VON ROBERT C. SPIES HAT ALLE FÜR DEN VERKAUF ERFORDERLICHEN UNTERLAGEN<br />
EINGEHOLT – DA WIR SELBER NICHT IN BREMEN VOR ORT SEIN KONNTEN, WAR DIESE<br />
UNTERSTÜTZUNG BIS HIN ZUR BEGLEITUNG DER NOTARIELLEN SCHRITTE FÜR UNS<br />
SEHR WICHTIG. DIE K<strong>OM</strong>MUNIKATION WAR WÄHREND DER GESAMTEN VERMARKTUNG<br />
FÜR UNS UND ALLE ANDEREN BETEILIGTEN PARTEIEN SEHR TRANSPARENT. AUF DIE MIT-<br />
ARBEITER VON ROBERT C. SPIES KONNTEN WIR UNS VERTRAUENSVOLL VERLASSEN.“<br />
FAMILIE LÜSCHER<br />
unser Ziel. Darüber<br />
hinaus holen wir im<br />
Vorfeld alle relevanten<br />
Unterlagen ein,<br />
prüfen das Objekt<br />
und begleiten jeden<br />
Schritt, einschließlich<br />
der Beurkundung<br />
des notariellen<br />
Kaufvertrags.”<br />
Unser dreiköpfiges Ober<strong>neu</strong>land-Team steht Ihnen bei Fragen rund um Ihr Immobilienanliegen gerne zur Verfügung.<br />
Domshof 21, 28195 Bremen • Telefon: 0421-17393-0 • info@robertcspies.de
Außenansicht des geplanten Forschungsund<br />
Lehrgebäudes BI<strong>OM</strong>. Grafik: ksg architekten<br />
Universität Bremen<br />
BI<strong>OM</strong> FEIERTE RICHTFEST<br />
Der Bau eines Lehr- und Forschungsgebäudes für die Biologie<br />
ist in vollem Gange: Nach fünfzehn Monaten ist der<br />
Rohbau fertig und es wurde Richtfest gefeiert. Das Gebäude<br />
soll Platz für rund 1. 000 Studierende und rund<br />
<strong>10</strong>0 Beschäftige bieten. Spätestens zum Sommersemester<br />
2022 soll es fertiggestellt sein.<br />
Der Rektor der Universität Bremen, Prof. Dr.-Ing Bernd<br />
Scholz-Reiter, dankte allen Projektbeteiligten und sagte:<br />
„Exzellente Lehre und Forschung bedarf nicht nur hervorragender<br />
Wissenschaftler. Es ist auch die Infrastruktur,<br />
also die Gebäude, die Labore und die Ausstattung, die<br />
Forschung und Lehre auf hohem Niveau ermöglicht und<br />
universitäre Standorte wettbewerbsfähig macht.“ Mit<br />
dem <strong>neu</strong>en Forschungs- und Lehrgebäude BI<strong>OM</strong> könne<br />
die Universität Bremen und die Biologie gestärkt in die<br />
Zukunft blicken „und die positiven Entwicklungen der vergangenen<br />
Jahre mit großem Engagement fortführen“.<br />
Jana Wenz, Projektleitung Architekturbüro ksg, Dr. Claudia Schilling,<br />
Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Prof. Dr.-Ing Bernd Scholz-Reiter,<br />
Rektor der Universität Bremen, Prof. Dr. Michael W. Friedrich, Nutzervertreter<br />
(v.l.) Foto: Jens Lehmkühler<br />
Das BI<strong>OM</strong> an der James-Watt-Straße auf dem Uni-Campus<br />
umfasst Büro-, Labor- und Seminarräume für die Lehre<br />
und Forschung sowie sogenannte Serviceflächen, die<br />
zum Teil flexibel nutzbar sein werden. Es bringt <strong>neu</strong>n<br />
Professuren aus der Biologie unter einem Dach zusammen.<br />
Deren Arbeitsgebiete erfordern modernste Labore und<br />
Ausstattung – seien es klimatisierbare Kammern, in denen<br />
Umweltbedingungen kontrolliert werden können, Labore<br />
für chemische Arbeiten oder Nasslabore, in denen Proben<br />
analysiert werden können, die bei Expeditionen gewonnen<br />
wurden. Die Forschungsausrichtung der Biologie wird in<br />
der Zukunft noch stärker auf derartige Ansätze bauen.<br />
Mit dem BI<strong>OM</strong> trägt die Universität Bremen dieser<br />
Entwicklung Rechnung.<br />
www.uni-bremen.de<br />
OBERNEULAND 111
IMMOBILIEN + WOHNEN<br />
Grafiken: Justus Grosse Projektentwicklung GmbH<br />
Baugenehmigung für „Boulevardtheater Bremen“ erteilt<br />
DER UMBAU KANN BEGINNEN<br />
Es geht weiter voran im TABAKQUARTIER: Mitte August<br />
wurde die Baugenehmigung für das „Boulevardtheater<br />
Bremen“ erteilt. Ein Teil der denkmalgeschützten ehemaligen<br />
Lagerhalle der Tabak- und Zigarettenfabrik Brinkmann<br />
„Halle 1“ wird damit in den kommenden Monaten<br />
zum <strong>neu</strong>en Theater- und Komödienhaus umgebaut.<br />
Ausführung von<br />
kompletten Dacharbeiten<br />
Wärmedämmung • Veluxfenster • Schornsteinsanierung<br />
Dachrinnen • Energetische Dachsanierung • Einblasdämmung<br />
In den zweiten Teil der „Halle 1“ ziehen ab Anfang 2022 die<br />
Bremer Philharmoniker mit ihrem <strong>neu</strong>en Übungssaal ein.<br />
Die Fertigstellung des Theaters ist für Mai 2021 vorgesehen.<br />
Ab September 2021 startet dann der Spielbetrieb.<br />
Das „Boulevardtheater Bremen“ ist der zweite Standort<br />
des seit 20 Jahren erfolgreichen Weyher Theaters, das<br />
größte und erfolgreichste Privattheater Niedersachsens.<br />
Mit dem weiteren Standort im Bremer Tabakquartier<br />
entsteht ein <strong>neu</strong>es Theater mit knapp 400 Plätzen.<br />
Industriearchitektur und -geschichte garantieren den<br />
Besuchern in Zusammenspiel mit moderner Theatertechnik<br />
und einem vielfältigen Programm ein ganz<br />
besonderes Theatergefühl.<br />
Das „Boulevardtheater Bremen“ soll ein Theater zum<br />
Wohlfühlen werden mit allem denkbaren Komfort. Geplant<br />
sind Produktionen erfolgreicher Komödien sowie <strong>neu</strong>er,<br />
extra für das „Boulevardtheater Bremen“ geschriebener<br />
Stücke, die Unterhaltung mit Niveau versprechen. Viele<br />
<strong>neu</strong>e Schauspieler werden ein Ensemble bilden, das für<br />
das Theater stehen wird.<br />
www.boulevardtheaterbremen.de<br />
112 OBERNEULAND
Qualitätssiegel „TOP-Ausbildungsbetrieb“<br />
in der Gastronomie/Hotellerie<br />
ERSTE ZERTIFIZIERUNGEN IN BREMEN<br />
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA)<br />
hat in diesem Jahr ein <strong>neu</strong>es bundesweites Qualitätssiegel<br />
mit dem Titel „TOP-Ausbildungsbetrieb“ eingeführt.<br />
In Bremen haben das Ringhotel Munte am Stadtwald und<br />
der Chilli Club Bremen in der Überseestadt als erste<br />
Betriebe das Qualitätssiegel erhalten. Die teilnehmenden<br />
Unternehmen verpflichten sich, zwölf Leitsätze einzuhalten<br />
und in der betrieblichen Praxis zu leben.<br />
Zu Hotelfachfrauen<br />
und -männern sowie<br />
Köchen werden im<br />
Ringhotel Munte aktuell<br />
u. a. (v. l. n. r.) Greta<br />
Vogt, Ann-Katrin Mosch,<br />
Malte Gleitsmann,<br />
Arne Heitzhausen,<br />
Luisa Frank und Robin<br />
Schultz ausgebildet.<br />
Foto: Ringhotel Munte<br />
Wichtigstes Kernelement und Voraussetzung für das Siegel<br />
ist die Einbindung und Befragung der Auszubildenden.<br />
Detlef Pauls, Inhaber des Ringhotel Munte und Landesverbandspräsident<br />
DEHOGA Bremen betont: „Insbesondere<br />
die anonymisierte Einbeziehung der Azubis in den<br />
Zertifizierungsprozess hebt die teilnehmenden Betriebe<br />
von anderen Mitbewerbern hervor. Denn zertifizierte<br />
Betriebe stehen für eine Top-Ausbildung“. Und das wird<br />
in diesem Fall von den Azubis selbst bestätigt.<br />
„Mit Abstand ganz nah –<br />
Zusammenhalt in schwieriger Zeit“<br />
SPARKASSE BREMEN<br />
LOBT BREMER BÜRGER-<br />
PREIS <strong>2020</strong> AUS<br />
Mit dem Bremer Bürgerpreis zeichnet<br />
die Sparkasse Bremen jedes Jahr<br />
ehrenamtliches Engagement in der<br />
Hansestadt aus. <strong>10</strong>.000 Euro stehen als Preisgeld für<br />
den diesjährigen Bremer Bürgerpreis zur Verfügung.<br />
Bewerbungen und Vorschläge können bis zum 30. September<br />
<strong>2020</strong> eingereicht werden.<br />
Im Mittelpunkt des diesjährigen Bremer Bürgerpreises<br />
der Sparkasse Bremen steht der gesellschaftliche Zusammenhalt,<br />
dem jetzt gerade in der Corona-Krise eine<br />
besondere Bedeutung zukommt. Gesucht werden Menschen,<br />
Vereine und Initiativen, die in Zeiten von Schutz<br />
und Rücksichtnahme, von Abstand und Social Distancing,<br />
den Zusammenhalt stärken und Hilfe organisieren für<br />
Menschen, die von der Pandemie besonders betroffen<br />
sind.<br />
www.sparkasse-bremen.de/buergerpreis<br />
> Ohne Kabel, sauber installiert<br />
- 5 Jahre Garantie und Batteriehaltbarkeit<br />
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OBERNEULAND 113
REGION ERLEBEN<br />
Kopfsteinpflaster und die vielen<br />
reetgedeckten Häuser sind<br />
charakteristisch für das wunderschöne<br />
Meyenburg.<br />
LIEBLINGSPLÄTZE DER REGION: MEYENBURG<br />
Genuss auf<br />
harmonischen<br />
Wegen<br />
114 OBERNEULAND
Lieblingsplätze in unserer Region Warum in die<br />
Ferne schweifen… in der Nähe gibt es so viel zu<br />
entdecken! Lieblingsplätze in unserer Region laden<br />
zu jeder Jahreszeit dazu ein, auf Entdeckungstour<br />
zu gehen. In unserer <strong>neu</strong>en Reihe präsentieren<br />
wir abwechslungsreiche Spaziergänge und reizvolle<br />
Wanderwege. Wir sehen spektakuläre Landschaften,<br />
Bauwerke mit Historie und liebevoll gepflegte Orte.<br />
Alles für die kleine Auszeit zwischendurch, den<br />
Kurzurlaub am Wochenende.<br />
Entdecken Sie mit dem OBERNEULAND MAGAZIN<br />
die Lieblingsplätze in unserer Region!<br />
A<br />
Apfel? Quitte? Holunder? Die Auswahl fällt<br />
schwer, denn alles sieht so appetitlich<br />
und verlockend aus. Ein kleiner Verkaufsstand<br />
am Wegesrand, die Marmeladengläser<br />
sind wie auf einer Showtreppe arrangiert. So<br />
haben sie alle ihren großen Auftritt. Typisch Meyenburg!<br />
Kein Wochenendausflug, von dem man nicht mit der<br />
einen oder anderen Köstlichkeit nach Hause fährt.<br />
Meyenburg gehört zur Gemeinde Schwanewede<br />
(Landkreis Osterholz). Gleich auf den ersten Blick<br />
nimmt einen die charakteristische Geschlossenheit des<br />
Dorfes für Meyenburg ein. Ist das schön hier! Die gepflegten<br />
Häuser, die prächtigen Land- und Bauerngärten,<br />
die schönen Wege. Hier ein Kunstwerk im Zaun<br />
versteckt, dort gleich ein ganzer Zaun als Kunstwerk.<br />
Meyenburg ist im Ganzen eine Sehenswürdigkeit.<br />
Wir sind mit dem Auto gekommen, über den Fuchsberg,<br />
mit Blick auf das Café am Mühlenteich. Das<br />
Mühlenareal mit der Wassermühle gilt als historische<br />
Attraktion des Dorfs. Schon im 14. Jahrhundert hat hier<br />
eine Mühle gestanden. Anno 1856 wurde sie durch eine<br />
<strong>neu</strong>e Fachwerkmühle ersetzt, in der noch bis 1970 Korn<br />
gemahlen wurde.<br />
Und nun? Die regionale Küche im Landhaus Meyenburg<br />
genießen? Oder doch erst einmal noch ein wenig<br />
laufen? Spazier- und Wanderwege sind ausgeschildert.<br />
Etwa zwölf Kilometer ist der Weg rund um Meyenburg<br />
lang. Die harmonische Geschlossenheit des bäuerlich<br />
geprägten Dorfes mit seinen Dach- und Ständerhäusern<br />
zeigt sich aber auch schon auf der „Kleinen Runde“<br />
(2,5 Kilometer) sehr schön. Die Hauptstraßen heißen<br />
Meyenburger Damm und Butendoor.<br />
Nicht zu besichtigen ist das Rittergut, eine Wasserburg<br />
aus dem frühen 14. Jahrhundert mit dem Stifts-<br />
OBERNEULAND 115
REGION ERLEBEN<br />
Es klappert die<br />
Mühle am<br />
rauschenden Bach!<br />
Hat der Bioland-<br />
Hofladen nicht<br />
geöffnet, gibt es<br />
einen kleinen<br />
sonnengeschützten<br />
Verkaufsstand.<br />
Antikes in der Alten<br />
Genossenschaft.<br />
Wildes<br />
Meyenburg!<br />
Diese Wasserbüffel<br />
posieren<br />
freundlich<br />
für unsere<br />
Kameras, aber<br />
füttern sollte<br />
man sie nicht.<br />
Lesezeit! Gleich<br />
gegenüber vom<br />
Dorfladen steht<br />
ein großer<br />
Bücherschrank.<br />
116 OBERNEULAND
Lieblingsplatz unter alten Eichen: die Terrasse des Melkhus.<br />
ritter Lüder von Wersebe, der historische Ursprung des<br />
Dorfs – noch heute in Privatbesitz. Aber der Gang um<br />
das weitläufige Areal herum ist ein Erlebnis für sich.<br />
Und zudem gibt es noch weitere Sehenswürdigkeiten<br />
– zum Beispiel die 1415 gegründete St.-Luciae-<br />
Kirche südlich der Burg. Der Ursprungsbau wurde 1857<br />
durch das Kirchenschiff ersetzt, das noch heute hier zu<br />
sehen ist, während der Turm von 1752 stammt. Anno<br />
1412 hatte Papst Johannes XXIII. den Herren von<br />
Wersebe und den Meyenburgern gestattet, eine Kirche<br />
zu bauen. In der Kirche: eine barocke Orgel aus der<br />
Arp-Schnitger-Schule. Das Geläut steht unter Denkmalschutz,<br />
die kleinere Glocke stammt aus dem Jahr 1512.<br />
Die Kirche ist von Ostern bis zum Erntedankfest in der<br />
Zeit von 9 bis 18 Uhr geöffnet.<br />
Draußen gehts wieder an reetgedeckten Häusern vorbei.<br />
Hier – um nur ein paar Beispiele zu nennen – lockt<br />
das Harjes-Metallkunstatelier, dort die Alte Genossenschaft,<br />
die heute Café, Manufaktur und Galerie in einem<br />
ist. Meyenburger Höfe bieten Bio-Produkte an. Darf es<br />
ein „Bremer Becher“ sein? Oder doch lieber ein fruchtiger<br />
Milchshake? Dann ist das Meyenburger Melkhus die<br />
richtige Adresse. Auch<br />
hier fällt die Auswahl<br />
schwer, aber sicher ist: Auf<br />
der Holzterrasse unter den<br />
alten Eichen, da lässt sich der<br />
Lieblingsplatz Meyenburg so richtig<br />
genießen. Text und Fotos: Claudia Kuzaj<br />
www.schwanewede.de<br />
www.kirchengemeinde-meyenburg.de
REGION ERLEBEN<br />
Hexenhütte<br />
und Zauberwald<br />
Was kreucht und fleucht im Hexenwald?<br />
Welche Kräuter wachsen neben der Hexenhütte?<br />
In der Zeit vom 3. Oktober bis zum 1. November<br />
<strong>2020</strong> entführt die Botanika ihre Besucher im Rahmen<br />
einer kleinen aber feinen Sonderausstellung in magische<br />
Sphären. Durch den symbolischen Hexenwald geht<br />
es weiter in einen Kräutergarten und schließlich in eine<br />
schummrige Hexenhütte. Dort wird verraten, welche<br />
Geschichten über Pilze, Kräuter und Hexengetier wahr<br />
sind – und welche purer Aberglaube. Zudem gibt es ein<br />
paar praktische Tipps für die eigene Kräuterküche.<br />
Infos: www.botanika-bremen.de<br />
Sumi-e - die japanische<br />
Tuschmalerei<br />
Fulminanter<br />
Saisonabschluss mit<br />
verlockendem Herbstmarkt<br />
Der Park veranstaltet erstmals dieses Jahr zum<br />
verlängerten Saisonende am 18. Oktober <strong>2020</strong> einen<br />
Herbstmarkt. Von 9.30 Uhr bis 17.00 Uhr können die<br />
Besucher herbstliches Ambiente und die Saisonabschlussstimmung<br />
im Park genießen. Über 20 Aussteller<br />
sorgen mit ihren Produkten aus dem Pflanzen-, Obstund<br />
Gemüseanbau sowie weiteren regionalen Erzeugnissen<br />
für eine gemütliche Marktatmosphäre. Vereine<br />
und Institutionen rund um das Thema „Grün“ und Umweltschutz<br />
ergänzen das Programm an diesem Sonntag.<br />
Des Weiteren bietet der Park ein besonderes Naturschauspiel:<br />
Der Herbst taucht nicht nur das Ahorntal in<br />
warme Farben und vermittelt einen kleinen Eindruck<br />
vom „Indian Summer“, auch in vielen anderen Mustergärten<br />
und Pflanzensammlungen zeigen sich die<br />
Herbstlaubfarben als wichtiges Gestaltungsmittel.<br />
Infos: www.park-der-gaerten.de<br />
Am Samstag, 24. Oktober & Sonntag, 25.Oktober<br />
startet der Kurs Bambus, Kirschblüte und mehr.<br />
Schritt für Schritt lernen die Teilnehmenden eine<br />
Maltechnik kennen, die ganz im Zeichen der japanischen<br />
Tradition steht. Mit genauen Anweisungen werden<br />
Bambus, Kirschblüten und Chrysanthemen dargestellt.<br />
Am zweiten Tag wird die Tuschmalerei auf die eigenen<br />
Motiv- und Bildvorstellungen angewendet. Mitgebrachte<br />
Bilder und Fotos dienen als Malvorlage. Das Malmaterial<br />
wird zur Verfügung gestellt (Kosten: 1<strong>10</strong> Euro)<br />
Infos: www.kunsthalle-bremen.de<br />
Winterlichter<br />
Mit stimmungsvollen Illuminationen und kleinen<br />
Videoinstallationen vertreibt dei Botanika die Dunkelheit<br />
und hüllt die Gewächshäuser in ein buntes Gewand.<br />
Damit das Farbenspiel auch richtig zur Geltung kommt,<br />
beginnt es täglich am späten Nachmittag<br />
(ca. 16.30 Uhr) und damit passend zur Dämmerungszeit.<br />
Vom 31. Oktober bis zum <strong>10</strong>. Januar 2021 bringen<br />
die Winterlichter (im Eintritt enthalten) noch Licht und<br />
Farbe in die Botanika Bremen.<br />
Infos: www.botanika-bremen.de<br />
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OBERNEULAND 121
HAMMELSPRÜNGE<br />
TAPETENWECHSEL<br />
OHNE WECHSEL DER TAPETEN<br />
man etwas <strong>neu</strong> dekorieren<br />
Wennmöchte, dann wohnt diesem<br />
Wunsch ja inne, dass man zuhause Veränderung<br />
will. Tapetenwechsel. Da wäre mein erster<br />
Tipp, einfach mal die Tapeten zu wechseln.<br />
Streng genommen ist es aber ganz schön<br />
aufwendig, einen Wechsel der Tapeten aus<br />
dem Wohnzimmer mit den Tapeten aus dem<br />
Kinderzimmer vorzunehmen. Akribische<br />
Fleißarbeit ist da nötig.<br />
Deshalb ist mein Vorschlag, sich anders<br />
räumlich zu verändern. Das Zauberwort heißt<br />
Zimmertausch.<br />
Um sich geistig und körperlich fit zu halten<br />
und um frischen Wind ins Familienleben zu<br />
bringen, sollte man innerhalb des Hauses oder<br />
der Wohnung regelmäßig umziehen.<br />
Das Kinderzimmer wird zum Wohnzimmer,<br />
das Wohnzimmer zum Schlafzimmer, das<br />
Schlafzimmer zum Gästezimmer, das Gästezimmer<br />
zum Kinderzimmer.<br />
Das ist schon deshalb eine große Herausforderung,<br />
weil die Räume ja in der Regel<br />
unterschiedlich groß sind.<br />
Ich bin <strong>neu</strong>lich im Netz unterwegs gewesen,<br />
um zu sehen, ob andere Menschen auch<br />
schon auf diese Idee gekommen sind.<br />
Hat aber nicht viel gebracht, weil es ein<br />
Fischernetz war, und mit dem kommt man<br />
nicht sehr weit.<br />
Dann habe mich an den PC gesetzt und<br />
gegoogelt und festgestellt, dass diese Art<br />
der Freizeitgestaltung gar nicht so selten ist.<br />
Ich glaube, die Seite hieß „Umziehen um<br />
umzuziehen“ oder so ähnlich. Also ich sag mal<br />
so: Wenn die Idee, das Schlafzimmer mit dem<br />
Wohnzimmer zu tauschen, Umzieh-Level 1 ist,<br />
dann ging das, was ich auf dieser Internetseite<br />
gesehen habe, wenigstens bis Level 12. Glücklicherweise<br />
war die Seite so aufgebaut, dass<br />
alles aufeinander aufbaute.<br />
Für Anfänger gab es Tipps für die Variante:<br />
Das Schlafzimmer wird zum Kinderzimmer, das<br />
Kinderzimmer zur Sauna, das Gästezimmer<br />
wird zur Wohn- und Schlafzimmerkombination.<br />
Ich klickte weiter und fand: Das Gästezimmer<br />
wird zum Wintergarten, das Wohnzimmer<br />
zum Sommergarten, das Bad zum Hundezimmer,<br />
das Schlafzimmer zum Wohnklo,<br />
der Garten zum Schlafbereich.<br />
Ich scrollte noch weiter und fand lauter Kombimöbel,<br />
Mischzimmer und Mixeinrichtungsgegenstände:<br />
Es gab Küchen-Stuben (nicht<br />
zu verwechseln mit Stuben-Küchen), Schlafkinderzimmer<br />
(nicht zu verwechseln mit Kinderschlafzimmern),<br />
Bücher-Kühlschränke (nicht<br />
zu verwechseln mit Kühl-Bücherschränken),<br />
Vorratswannen (nicht zu verwechseln mit<br />
Unratswannen)<br />
und Mikrowellenschuhschränke (nicht zu<br />
verwechseln).<br />
Ich war – für meine Verhältnisse – sehr weit,<br />
vermutlich Level 4.<br />
Es wurde immer … wie soll ich sagen …<br />
anspruchsvoller? Nein. Kreativer? Nein.<br />
Irrer? Ja, genau. Irgendwann war ich auf der<br />
Umziehseite, doppel-gemoppel-trippel-getippel.<br />
Dort haben spezielle … äh … Spezialisten in<br />
ihrer Wohnung alles doppelt oder sogar<br />
dreifach gebaut, gestellt, gelegt, gestrichen.<br />
Man sah zwei identische Duschen, zwei<br />
Fernseher nebeneinander, zwei baugleiche<br />
Sofas mitten im Raum, aber auch Doppelwaschmaschinen,<br />
Doppelwendeltreppen<br />
(eine zum Hochgehen, eine zum Runtergehen),<br />
Doppelschuhanzieher, Doppelblumensträuße<br />
und Doppelkorn. Und – total crazy: Doppelbetten.<br />
Wenige Bilder weiter sah man Trippelmöbel<br />
und Trippeldekostücke. Just in diesem<br />
Augenblick kam mir das Wort Trippelschritte<br />
in den Sinn. Ich gab mir selbst den Tipp, nur<br />
noch in kleinen Schritten weiter zu scrollen,<br />
Von Winfried Hammelmann,<br />
Ober<strong>neu</strong>lander,<br />
Redakteur und Autor<br />
einerseits, um überhaupt noch zu begreifen,<br />
was diese Umziehen-um-umzuziehen-Umzieher<br />
noch alles anstellten, umstellten oder stellten,<br />
andererseits, um nicht durchzudrehen.<br />
Auf Seiten, die zunächst nach Level 2 aussahen,<br />
sah ich eine Wohnung mit Zimmern, die jeweils<br />
komplett einfarbig waren: blaues Wohnzimmer,<br />
violettes Badezimmer, weißes Kinderzimmer,<br />
durchsichtiges Schlafzimmer. Das kam mir fast<br />
ein bisschen gewöhnlich vor, bis ich merkte,<br />
dass sämtliche Möbel an der Decke befestigt<br />
waren.<br />
Ich traute mich kaum, weiter zu klicken, tat es<br />
aber trotzdem und entdeckte, dass die Umzieh-Freaks<br />
unter den Wohn-Spezialisten einer<br />
außergewöhnlichen Freizeitbeschäftigung<br />
nachgingen, im Netz zu finden unter dem<br />
Stichwort<br />
Umziehfreakwohnspezialistenfreizeitbeschäftigung.<br />
Ganz einfach zu finden im Internet. Wenn<br />
man’s weiß.<br />
In diesem Level angekommen, sah ich, wie<br />
eine Großfamilie ihr Haus flächenmäßig<br />
vergrößerte. Sie zogen in der Mitte aller<br />
Räume weitere Decken ein. Das ist eine<br />
interessante Idee, wenn es sich um ein Altbremer<br />
Haus handelt, aber es ist eine ziemlich<br />
bekloppte Idee, wenn die ursprüngliche<br />
Deckenhöhe 2,50 Meter beträgt.<br />
Zu Beginn meiner Recherchen rund ums<br />
Umziehen innerhalb der eigenen vier Wände<br />
war ich fasziniert von den Zimmertauschmöglichkeiten.<br />
Dann kam ich ins Grübeln, später ins Göbeln.<br />
Mir qualmte der Kopf. Obwohl ich Nichtraucher<br />
bin.<br />
Irgendetwas muss ich aus all dem lernen,<br />
dachte ich.<br />
Irgendetwas Kreatives muss daraus erwachsen.<br />
Irgendetwas im Wohnbereich muss ich ändern.<br />
Irgendetwas an der Deko muss ich er<strong>neu</strong>ern.<br />
Irgendetwas muss ich umdekorieren.<br />
Irgendetwas Spezielles.<br />
Irgendetwas!<br />
Ich griff vorsichtig die auf dem Esszimmertisch<br />
stehende Jugendstilvase<br />
von Oma Käthe und rückte sie<br />
etwa zehn Zentimeter weiter<br />
nach links.<br />
Die nächste Ausgabe vom OBERNEULAND MAGAZIN erscheint am Freitag, 30.<strong>10</strong>.<strong>2020</strong> – Redaktionsschluss: 02.<strong>10</strong>.<strong>2020</strong><br />
122 OBERNEULAND