JAHRESBERICHT 2006 - Zoo Zürich
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Roter Vari<br />
Ein unverkennbarer und markanter Vertreter der<br />
madagassischen Lemuren ist der Rote Vari. Am<br />
1. Mai wurden nun erstmals in der Halle Junge<br />
geboren. Auf der Unterhaltsbühne, inmitten eines<br />
symbolischen Nestes aus einigen Zweigen, brachte<br />
SAMBARA zwei Junge zur Welt. Mit zunehmendem<br />
Alter wurden die Jungen mobiler und folgten<br />
schon bald ihrer Mutter auf der Futtersuche. Die<br />
Roten Vari haben die ganze Halle in Beschlag genommen.<br />
Ohne Scheu springen sie über die Köpfe<br />
der Besucher hinweg oder bahnen sich ihren Weg<br />
zwischen diesen hindurch.<br />
Grosser Plattschwanzgecko<br />
Diese baumbewohnenden Echsen sind Meister der<br />
Tarnung. Die Hautsäume entlang des Körpers lösen<br />
die Konturen auf und lassen das Tier praktisch mit<br />
dem Untergrund verschmelzen. Diese Strategie der<br />
Tarnung wird durch die Farbmusterung zusätzlich<br />
unterstützt. Einen Gecko tagsüber zu entdecken, ist<br />
deshalb ein ambitiöses Unterfangen. Während der<br />
Nacht sind die agilen Tiere unterwegs und auf der<br />
Jagd nach Insekten. Im Masoala Regenwald konnten<br />
wir in diesem Jahr mindestens zwei Jungtiere<br />
feststellen. Die jeweils zwei Eier pro Gelege<br />
werden vom Weibchen lose vergraben und brauchen<br />
für ihre Entwicklung bis zum Schlupf rund<br />
100 Tage. Dank der günstigen Bedingungen kann<br />
sich diese Art selbständig vermehren.<br />
10<br />
Labiles Gleichgewicht: Biologische<br />
Kontrolle im Masoala Regenwald<br />
Üppig und grün ist er geworden, der Masoala<br />
Regenwald. Auch die Tiere fühlen sich sehr<br />
wohl und ziehen regelmässig Nachwuchs auf. Viel<br />
Freude haben uns die Jungtiere der Roten Varis,<br />
Tanreks, Webervögel, Blaukopferdracken oder<br />
Agapornis bereitet. Aber auch die ganz kleinen<br />
Tiere, welche man häufi g übersieht, haben fl eissig<br />
Nachwuchs gezeugt. Die beiden Termitenstaaten<br />
haben an Grösse wacker zugelegt, und die Blatt-<br />
und Schmierläuse, aber auch die Ameisen waren<br />
ganz und gar nicht untätig. Im Miniökosystem des<br />
Masoala Regenwaldes ein Gleichgewicht zwischen<br />
den kleinsten Pfl anzensaft saugenden Tieren, die<br />
ein enormes Vermehrungspotenzial haben, und<br />
den Pfl anzen zu halten, ist eine dauernde Herausforderung.<br />
Regelmässige Kontrollen und intensives<br />
Beobachten sind zentral, um sich anbahnende Veränderungen<br />
im Gleichgewicht der Kleinsttiere frühzeitig<br />
zu erkennen. Denn diese, wenn sie überhandnehmen,<br />
könnten auch zur Plage werden. Durch<br />
das regelmässige Einsetzen von natürlichen Gegenspielern<br />
ist es bisher gelungen, Blattläuse und Co.<br />
in ihrem Bestand zu kontrollieren. Aber ganz loswerden<br />
möchten wir diese Läuse nicht, denn sie<br />
stellen ein hervorragendes Futter für die Insektenfressenden<br />
Vögel, Reptilien und Amphibien dar.<br />
In diesem Jahr entdeckten wir die ersten Plattschwanzgeckos-Jungtiere im Masoala Regenwald Foto: S. Furrer