22.12.2012 Aufrufe

Die Schreinerei Bernhard Pulfer 1910 – 1995 - in Fürstenfeldbruck

Die Schreinerei Bernhard Pulfer 1910 – 1995 - in Fürstenfeldbruck

Die Schreinerei Bernhard Pulfer 1910 – 1995 - in Fürstenfeldbruck

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4. April 1911 heiratete er Maria Grundner, die am 13.3.1892 im österreichischen<br />

Braunau am Inn geboren worden war. In den Jahren 1912 bis 1932 bekam Maria<br />

<strong>Pulfer</strong> acht K<strong>in</strong>der, darunter den am 8.4.1912 geborenen <strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong>, der das<br />

älteste K<strong>in</strong>d der Eheleute <strong>Pulfer</strong> war, er sollte später den Handwerksbetrieb<br />

übernehmen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> von <strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong> I. entwickelte sich trotz starker Konkurrenz gut,<br />

sie beschäftigte im Jahr 1912 bereits 10 Gesellen und Lehrl<strong>in</strong>ge, im selben Jahr legte<br />

<strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong> vor der Handwerkskammer <strong>in</strong> München se<strong>in</strong>e Prüfung zum<br />

Schre<strong>in</strong>ermeister ab. Vor dem Ersten Weltkrieg schon hatte <strong>Pulfer</strong> se<strong>in</strong>en Betrieb mit<br />

den neuesten Holzbearbeitungsmasch<strong>in</strong>en ausgestattet und bereits während des<br />

Krieges hatte se<strong>in</strong>e <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> e<strong>in</strong>en elektrischen Masch<strong>in</strong>enbetrieb. Im Mai 1915<br />

wurde der Schre<strong>in</strong>ermeister und Unteroffizier <strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong> mit dem Eisernen<br />

Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Im Jahr 1917 bekam er e<strong>in</strong>en größeren Auftrag zur<br />

Lieferung von Transportkisten für Granaten.<br />

In der Weimarer Republik konnte die <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> kaum expandieren, sie bekam vor<br />

allem aus München und <strong>Fürstenfeldbruck</strong> Aufträge, beispielsweise lieferte sie im Jahr<br />

1931 die Türen und Schränke für das entstehende Theresianum. Während der<br />

Arbeiten an der Kirchendecke <strong>in</strong> der <strong>in</strong> den Jahren 1931 <strong>–</strong> 1932 im neubarocken Stil<br />

erbauten Kirche St. Johann Baptist <strong>in</strong> Landsberied im Jahr 1934 erkrankte <strong>Bernhard</strong><br />

<strong>Pulfer</strong> an Lungenentzündung.<br />

Als der Firmengründer <strong>in</strong>folge dieser Krankheit im gleichen Jahr im Alter von nur 51<br />

Jahren starb, übernahm se<strong>in</strong>e Frau Maria den Besitz und übertrug ihrem Sohn<br />

<strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong> II. im Alter von 22 Jahren die Leitung des Betriebs, der damit<br />

Geschäftsführer der Bau- und Möbelschre<strong>in</strong>erei <strong>Pulfer</strong> wurde.<br />

Maria <strong>Pulfer</strong> und <strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong> II.<br />

In der NS-Zeit konnte sich der Betrieb leicht weiterentwickeln, im Jahr 1936 hatte die<br />

<strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> 15 Gehilfen und Lehrl<strong>in</strong>ge. Der Bau des Fliegerhorstes sowie andere<br />

Bauprojekte <strong>in</strong> den 1930er Jahren sowie der dadurch bed<strong>in</strong>gte Zuzug nach<br />

<strong>Fürstenfeldbruck</strong> ermöglichten auch den <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong>en gute<br />

Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

<strong>Die</strong> Hauptkonkurrenten der Bau- und Möbelschre<strong>in</strong>erei <strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong> <strong>in</strong> den<br />

Jahren 1933 bis 1945 waren Jakob Asam <strong>in</strong> der Feuerhausstraße 4, Gustav und Karl<br />

Danke <strong>in</strong> der Augsburgerstraße 24, die <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong>en von Adolf Engelhardt <strong>in</strong> der<br />

Bahnhofstraße 8 und von Max Engelhardt <strong>in</strong> der Schöngeis<strong>in</strong>ger Straße 98a sowie<br />

teilweise die Zimmerei von Lorenz Kiener <strong>in</strong> der Emmer<strong>in</strong>gerstraße 20. <strong>Bernhard</strong><br />

<strong>Pulfer</strong> legte 1939 vor der Handwerkskammer <strong>in</strong> München se<strong>in</strong>e Prüfung zum<br />

Schre<strong>in</strong>ermeister ab. Größere Aufträge von Partei, Staat oder Stadt bekam die<br />

<strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> <strong>Pulfer</strong> <strong>in</strong> der NS-Zeit nicht, weder Maria <strong>Pulfer</strong> noch <strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong> II.<br />

waren Mitglied der NSDAP und somit waren beide vom „Gesetz zur Befreiung von<br />

Nationalsozialismus und Militarismus“ vom 5. März 1946 nicht betroffen.<br />

<strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong> nahm an der entscheidenden Gründungsversammlung der<br />

<strong>Fürstenfeldbruck</strong>er CSU am 8. 12.1945 teil, <strong>in</strong> den Jahren von 1952 bis 1956 sowie<br />

1976 bis 1984 war er für die CSU Mitglied des Stadtrates <strong>in</strong> <strong>Fürstenfeldbruck</strong>, von

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!