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Die Schreinerei Bernhard Pulfer 1910 – 1995 - in Fürstenfeldbruck

Die Schreinerei Bernhard Pulfer 1910 – 1995 - in Fürstenfeldbruck

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<strong>Die</strong> <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> <strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong> <strong>1910</strong> <strong>–</strong> <strong>1995</strong><br />

Vor 101 Jahren, im Jahr <strong>1910</strong>, wurde die <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> <strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong> gegründet.<br />

Heute wollen wir e<strong>in</strong>en Blick auf die Geschichte dieses für <strong>Fürstenfeldbruck</strong> wichtigen<br />

Handwerksbetriebs werfen.<br />

Das Schre<strong>in</strong>erhandwerk<br />

Das Handwerk der Schre<strong>in</strong>er hat <strong>in</strong> <strong>Fürstenfeldbruck</strong> e<strong>in</strong>e bis <strong>in</strong>s Mittelalter<br />

zurückgehende Tradition. Das über Jahrhunderte „Kistler“ genannte Handwerk war<br />

ebenso wie andere Handwerke <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er eigenen Zunft organisiert. Im Jahr 1600 gab<br />

es <strong>in</strong> <strong>Fürstenfeldbruck</strong> sieben Kistler, die den Ort und die Umgebung mit ihren<br />

Artikeln versorgten. E<strong>in</strong>e im Dezember 1875 durchgeführte Gewerbeerhebung ergab,<br />

dass zu diesem Zeitpunkt sechs selbständige Schre<strong>in</strong>er <strong>in</strong> <strong>Fürstenfeldbruck</strong> tätig<br />

waren.<br />

Schre<strong>in</strong>er sowie Tischler produzierten Möbel und führten Arbeiten am Bau aus, so<br />

war ihnen beispielsweise die Herstellung von Fenstern und Türen vorbehalten,<br />

spätestens aus dieser Zeit stammt die Bezeichnung „Bau- und Möbelschre<strong>in</strong>erei“. Im<br />

Jahr 1909 gab es <strong>in</strong> <strong>Fürstenfeldbruck</strong> neun <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong>en: Jakob Asam <strong>in</strong> der<br />

Feuerhausstraße, Kaspar Asam <strong>in</strong> der Kapellenstraße, Josef Beck <strong>in</strong> der<br />

Pruggmayrstraße, Gustav Danke <strong>in</strong> der Augsburger Straße, Adolf Engelhardt <strong>in</strong> der<br />

Fürstenfelder Straße, Georg Kierndörfer <strong>in</strong> der Kirchstraße, Sebastian Ste<strong>in</strong>er <strong>in</strong> der<br />

Maisacher Straße, Johann Streif <strong>in</strong> der Pucher Straße und Maria Trummer <strong>in</strong> der<br />

Augsburger Straße 245 (= heutige Hausnummer 13).<br />

Augsburgerstraße 13<br />

Das Haus Augsburger Straße 13 wurde im Jahr 1839 von dem Zimmermann Mart<strong>in</strong><br />

Hörhager erbaut. Im Jahr 1872 kaufte der Schre<strong>in</strong>er Michael Schw<strong>in</strong>ghammer das<br />

Anwesen und eröffnete dort e<strong>in</strong>e <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong>. Acht Jahre später wurde dort e<strong>in</strong>e<br />

Bäckerei e<strong>in</strong>gerichtet, doch der Besitzer Johann Eschbaumer aus München kam<br />

noch im selben Jahr auf die „Gant“, so wurde das Anwesen wieder von Michael<br />

Schw<strong>in</strong>ghammer übernommen und die <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> erneut betrieben.<br />

Im Herbst 1888 starb Schw<strong>in</strong>ghammer, seitdem wurde die <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> von se<strong>in</strong>er<br />

Witwe Anna Schw<strong>in</strong>ghammer weitergeführt, die im Jahr 1898 e<strong>in</strong> Spezereigeschäft<br />

mit Brotniederlage eröffnete. Im Jahr <strong>1910</strong> übernahm der Schre<strong>in</strong>ergeselle <strong>Bernhard</strong><br />

<strong>Pulfer</strong> die <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> von der Schre<strong>in</strong>ermeisterswitwe Maria Trummer, er kaufte<br />

auch das Haus an der Augsburger Straße 13. <strong>Pulfer</strong> meldete se<strong>in</strong>e <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> am<br />

27. Juni <strong>1910</strong> an.<br />

Der Firmengründer<br />

<strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong> wurde am 15.8.1883 <strong>in</strong> Landsberied geboren und erlernte dort das<br />

Schre<strong>in</strong>erhandwerk. Während se<strong>in</strong>er Gesellenzeit kam er im Jahr <strong>1910</strong> von<br />

Landsberied nach <strong>Fürstenfeldbruck</strong> und meldete <strong>in</strong> der Augsburger Straße 13 se<strong>in</strong>e<br />

<strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> an. Im März 1911 erwarb er das Bürgerrecht <strong>in</strong> <strong>Fürstenfeldbruck</strong> und am


4. April 1911 heiratete er Maria Grundner, die am 13.3.1892 im österreichischen<br />

Braunau am Inn geboren worden war. In den Jahren 1912 bis 1932 bekam Maria<br />

<strong>Pulfer</strong> acht K<strong>in</strong>der, darunter den am 8.4.1912 geborenen <strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong>, der das<br />

älteste K<strong>in</strong>d der Eheleute <strong>Pulfer</strong> war, er sollte später den Handwerksbetrieb<br />

übernehmen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> von <strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong> I. entwickelte sich trotz starker Konkurrenz gut,<br />

sie beschäftigte im Jahr 1912 bereits 10 Gesellen und Lehrl<strong>in</strong>ge, im selben Jahr legte<br />

<strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong> vor der Handwerkskammer <strong>in</strong> München se<strong>in</strong>e Prüfung zum<br />

Schre<strong>in</strong>ermeister ab. Vor dem Ersten Weltkrieg schon hatte <strong>Pulfer</strong> se<strong>in</strong>en Betrieb mit<br />

den neuesten Holzbearbeitungsmasch<strong>in</strong>en ausgestattet und bereits während des<br />

Krieges hatte se<strong>in</strong>e <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> e<strong>in</strong>en elektrischen Masch<strong>in</strong>enbetrieb. Im Mai 1915<br />

wurde der Schre<strong>in</strong>ermeister und Unteroffizier <strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong> mit dem Eisernen<br />

Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Im Jahr 1917 bekam er e<strong>in</strong>en größeren Auftrag zur<br />

Lieferung von Transportkisten für Granaten.<br />

In der Weimarer Republik konnte die <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> kaum expandieren, sie bekam vor<br />

allem aus München und <strong>Fürstenfeldbruck</strong> Aufträge, beispielsweise lieferte sie im Jahr<br />

1931 die Türen und Schränke für das entstehende Theresianum. Während der<br />

Arbeiten an der Kirchendecke <strong>in</strong> der <strong>in</strong> den Jahren 1931 <strong>–</strong> 1932 im neubarocken Stil<br />

erbauten Kirche St. Johann Baptist <strong>in</strong> Landsberied im Jahr 1934 erkrankte <strong>Bernhard</strong><br />

<strong>Pulfer</strong> an Lungenentzündung.<br />

Als der Firmengründer <strong>in</strong>folge dieser Krankheit im gleichen Jahr im Alter von nur 51<br />

Jahren starb, übernahm se<strong>in</strong>e Frau Maria den Besitz und übertrug ihrem Sohn<br />

<strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong> II. im Alter von 22 Jahren die Leitung des Betriebs, der damit<br />

Geschäftsführer der Bau- und Möbelschre<strong>in</strong>erei <strong>Pulfer</strong> wurde.<br />

Maria <strong>Pulfer</strong> und <strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong> II.<br />

In der NS-Zeit konnte sich der Betrieb leicht weiterentwickeln, im Jahr 1936 hatte die<br />

<strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> 15 Gehilfen und Lehrl<strong>in</strong>ge. Der Bau des Fliegerhorstes sowie andere<br />

Bauprojekte <strong>in</strong> den 1930er Jahren sowie der dadurch bed<strong>in</strong>gte Zuzug nach<br />

<strong>Fürstenfeldbruck</strong> ermöglichten auch den <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong>en gute<br />

Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

<strong>Die</strong> Hauptkonkurrenten der Bau- und Möbelschre<strong>in</strong>erei <strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong> <strong>in</strong> den<br />

Jahren 1933 bis 1945 waren Jakob Asam <strong>in</strong> der Feuerhausstraße 4, Gustav und Karl<br />

Danke <strong>in</strong> der Augsburgerstraße 24, die <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong>en von Adolf Engelhardt <strong>in</strong> der<br />

Bahnhofstraße 8 und von Max Engelhardt <strong>in</strong> der Schöngeis<strong>in</strong>ger Straße 98a sowie<br />

teilweise die Zimmerei von Lorenz Kiener <strong>in</strong> der Emmer<strong>in</strong>gerstraße 20. <strong>Bernhard</strong><br />

<strong>Pulfer</strong> legte 1939 vor der Handwerkskammer <strong>in</strong> München se<strong>in</strong>e Prüfung zum<br />

Schre<strong>in</strong>ermeister ab. Größere Aufträge von Partei, Staat oder Stadt bekam die<br />

<strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> <strong>Pulfer</strong> <strong>in</strong> der NS-Zeit nicht, weder Maria <strong>Pulfer</strong> noch <strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong> II.<br />

waren Mitglied der NSDAP und somit waren beide vom „Gesetz zur Befreiung von<br />

Nationalsozialismus und Militarismus“ vom 5. März 1946 nicht betroffen.<br />

<strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong> nahm an der entscheidenden Gründungsversammlung der<br />

<strong>Fürstenfeldbruck</strong>er CSU am 8. 12.1945 teil, <strong>in</strong> den Jahren von 1952 bis 1956 sowie<br />

1976 bis 1984 war er für die CSU Mitglied des Stadtrates <strong>in</strong> <strong>Fürstenfeldbruck</strong>, von


1978 bis 1984 bekleidete er außerdem das Amt des Referenten für Volksfeste. Kurz<br />

nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gründete <strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong> im Fliegerhorst<br />

e<strong>in</strong>e zweite <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong>. <strong>Die</strong> <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> bekam von den Amerikanern auf dem<br />

Fliegerhorst Aufträge, die <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> <strong>Pulfer</strong> lieferte dabei das Personal und das<br />

Material. Im Jahr 1947 wurde zudem an der Augsburger Straße 13 e<strong>in</strong> Neubau mit<br />

Anbau errichtet.<br />

In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg spezialisierte sich die <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong><br />

<strong>Pulfer</strong> auf die Ausführung von Innene<strong>in</strong>richtungen und Ladenausstattungen sowie auf<br />

Sonderanfertigungen größerer Wohnungse<strong>in</strong>richtungen und verschiedener<br />

E<strong>in</strong>zelmöbel. <strong>Die</strong> Firma bekam zahlreiche Aufträge <strong>in</strong> behördlichen Neubauten. <strong>Die</strong><br />

Innene<strong>in</strong>richtungen verschiedener Apotheken, Drogerien und Cafés <strong>in</strong> München,<br />

Augsburg, Immenstadt, Füssen und Rottach-Egern stammten aus dem <strong>Pulfer</strong>schen<br />

Betrieb.<br />

Das Hauptbetätigungsfeld der Firma blieb München. Zentrales Geschäft des<br />

Unternehmens war die Ausführung von Möbeln nach eigenen Entwürfen, bei denen<br />

die Kundenwünsche besonders berücksichtigt werden konnten. Im Jahr 1957<br />

übernahm <strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong> auch de jure den Betrieb selbständig, damals hatte die<br />

<strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> 19 Angestellte, darunter über e<strong>in</strong> Drittel Flüchtl<strong>in</strong>ge, so trug die<br />

<strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> zur Integration dieser Menschen <strong>in</strong> <strong>Fürstenfeldbruck</strong> bei. Bemerkenswert<br />

ist, dass die <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> <strong>Pulfer</strong> bereits im Jahr 1957 e<strong>in</strong>en Italiener beschäftigte. In<br />

dem Zweigbetrieb im Fliegerhorst arbeiteten 1957 zusätzlich 11 Personen.<br />

Im Jahr 1960 konnte die <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> ihr 50-jähriges Bestehen feiern. <strong>Die</strong> <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong><br />

<strong>Pulfer</strong> gehörte damals zu den modernsten Unternehmen im Schre<strong>in</strong>erhandwerk <strong>in</strong><br />

<strong>Fürstenfeldbruck</strong> und hatte im Jahr ihres Jubiläums 20 Angestellte und Facharbeiter.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> bildete viele Lehrl<strong>in</strong>ge aus, sie hatte meistens gleichzeitig drei<br />

Lehrl<strong>in</strong>ge beschäftigt. <strong>Die</strong> 1950er und 1960er Jahre waren goldene Zeiten für die<br />

<strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> <strong>Pulfer</strong>, oftmals hatte sie Aufträge von 1 <strong>–</strong> 1 ½ Jahren im Voraus. <strong>Die</strong><br />

Firma hatte auch Kundschaft <strong>in</strong> der Schweiz, sie richtete beispielsweise im Jahr 1962<br />

e<strong>in</strong>e Villa der Fa. Tengelmann <strong>in</strong> Lugano e<strong>in</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Konkurrenz unter den <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong>en <strong>in</strong> <strong>Fürstenfeldbruck</strong> war dennoch groß, denn<br />

im Jahr 1970 existierten <strong>in</strong> <strong>Fürstenfeldbruck</strong> vierzehn <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong>en, darunter nur<br />

noch vier, die bereits im Jahr <strong>1910</strong> bestanden hatten <strong>–</strong> Asam, Danke, Engelhardt und<br />

<strong>Pulfer</strong>. Fünf der 1970 bestehenden <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong>en wurden nach 1945 gegründet:<br />

Wladislaus Assmann <strong>in</strong> der Buchenau, Anton Grimm <strong>in</strong> der Schöngeis<strong>in</strong>ger Straße,<br />

Rifat Isikyüzlu <strong>in</strong> der Adolf-Kolp<strong>in</strong>g-Straße, Karl Kraus <strong>in</strong> der Pucher Straße und<br />

Wilhelm Langhammer <strong>in</strong> der Puchermühlstraße. Das Unternehmen von Michael<br />

Weichenberger besteht seit 1938, wurde jedoch nicht <strong>in</strong> <strong>Fürstenfeldbruck</strong> gegründet.<br />

Der Schre<strong>in</strong>er Albert Sedlmaier führte die schon vor 1930 bestehende <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong><br />

von Michael Sitti <strong>in</strong> der Kaiser-Ludwig-Straße nach 1945 weiter. <strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong> II.<br />

starb am 26.12.1991.<br />

<strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong> III.<br />

Der Enkel des Firmengründers, <strong>Bernhard</strong> <strong>Pulfer</strong> III., wurde 1941 <strong>in</strong> <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

geboren. Er absolvierte se<strong>in</strong>e Lehrzeit 1955 <strong>–</strong> 1958 <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong>igten Werkstätten <strong>in</strong><br />

München, wurde 1959 Geselle, g<strong>in</strong>g 1963 für zwei Jahre <strong>in</strong> die Schweiz an den


Zürichsee, kehrte 1965 <strong>in</strong> den väterlichen Betrieb nach <strong>Fürstenfeldbruck</strong> zurück und<br />

legte 1967 vor der Handwerkskammer <strong>in</strong> München se<strong>in</strong>e Meisterprüfung ab. E<strong>in</strong>ige<br />

Jahre später übernahm er die <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> se<strong>in</strong>es Vaters. <strong>Die</strong> <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> <strong>Pulfer</strong> lebte<br />

<strong>in</strong> dieser Zeit <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie von den gewerblichen Kunden, Aufträge bekam sie nach<br />

wie vor größtenteils <strong>in</strong> München.<br />

In <strong>Fürstenfeldbruck</strong> gehörten das Hotel Post, die Sparkasse und das Brillengeschäft<br />

Wachter zu ihren Kunden. Oftmals war die <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> <strong>Pulfer</strong> im Ladenbau tätig, so<br />

stattete sie viele Bäckereien und Metzgereien aus. Seit den 1970er Jahren stieg die<br />

Konkurrenz vor allem durch die Fensterfabriken, die Bauschre<strong>in</strong>ereien und die<br />

Möbelhäuser stark an, die Auftragslage wurde seit Mitte der 1970er Jahre<br />

schwächer.<br />

<strong>Die</strong> Auflagen des Gewerbeaufsichtsamt sowie der Berufsgenossenschaft wurden<br />

zudem größer. Innerhalb der <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> wurden die Wege aufgrund e<strong>in</strong>iger<br />

notwendiger Modernisierungen länger, rückblickend schwächte dies die<br />

Konkurrenzfähigkeit. Alle genannten Faktoren zusammengenommen führten<br />

schließlich im Jahr <strong>1995</strong> dazu, dass die <strong>Schre<strong>in</strong>erei</strong> <strong>Pulfer</strong> ihr Geschäft aufgab,<br />

zuletzt hatte der Handwerksbetrieb noch fünf Beschäftigte.

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