STADTMAGAZIN Bremen Oktober 2020
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Schwitzen ausdrücklich erlaubt<br />
Wiedereröffnung der Saunaanlagen: Wichtige Informationen für Besucherinnen und Besucher<br />
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Foto: Adobe Stock<br />
Es war eine Geduldsprobe für Schwitzfans: Von Mitte März<br />
bis Anfang September mussten aufgrund der Corona-<br />
Pandemie öffentliche Saunannlagen in Deutschland<br />
schließen. Lediglich die rund 1,5 Millionen Haushalte<br />
mit privatem Spa-Bereich konnten weiterhin in den Genuss der<br />
wohltuenden Schwitzkur kommen. Seit dem 2. September dürfen<br />
Sauna- und Wellnessanlagen auch in <strong>Bremen</strong> wieder Besucher<br />
empfangen. Eine Möglichkeit, die laut Expertenrat in Anspruch<br />
genommen werden sollte.<br />
So betont beispielsweise TV-Arzt und Medizinkorrespondent<br />
Dr. med. Christoph Specht: „Auch in Zeiten von Corona kann man<br />
die Sauna empfehlen.“ Regelmäßiges Saunieren verbessere die<br />
Thermoregulation und sorge für körperliches Wohlbefinden. „Und<br />
schon das hat einen positiven Einfluss auf die Immunabwehr“, so<br />
der 58-Jährige. Vor allem in Kombination mit Sport könne die Sauna<br />
zu einer Stärkung der allgemeinen Immunabwehr beitragen.<br />
Allerdings gelte: „Wer krank ist oder Fieber hat“, so der Mediziner,<br />
„für den ist die Sauna Tabu.“<br />
Schwitzen in Corona-Zeiten<br />
Das Corona-Virus überträgt sich von Mensch zu Mensch durch die<br />
sogenannte Tröpfcheninfektion, also durch Husten und Niesen.<br />
Als seltener Übertragungsweg sind auch Schmierinfektionen bestätigt.<br />
Was Saunafans beruhigen dürfte: Schweiß ist zwar ein Träger<br />
von Keimen, im Verdacht das Virus zu übertragen, stehe er laut<br />
Angaben des Deutschen Sauna-Bundes jedoch nicht.<br />
Erhöhte Ansteckungsgefahr?<br />
Um die Verbreitung des Virus einzudämmen, gelten für öffentliche<br />
Saunaanlagen grundsätzlich die gleichen Schutzmaßnahmen<br />
wie für andere Einrichtungen des öffentlichen Raumes. Außerdem<br />
müssen Saunabereiche besonders gründlich gereinigt und desinfiziert<br />
werden. Diese Maßnahmen stehen laut Deutschem Sauna-Bund<br />
einer ungehemmten Virusverbreitung in gewissem Maße<br />
entgegen. Mit einer Temperatur zwischen 70 und 90 Grad hat die<br />
heiße Saunaluft zwar einen positiven Effekt auf die Befeuchtung<br />
der Schleimhäute und stärkt körpereigene Abwehrmöglichkeiten,<br />
allerdings schließt sich die Institution klar dem Urteil des TV-Arztes<br />
Dr. med. Specht an: Menschen mit ausgeprägten Erkältungssymptomen<br />
sollten öffentliche Saunabäder meiden. Eine in diesem<br />
Zusammenhang ebenso wichtige Info: Die Temperatur von bis<br />
zu 90 Grad auf der obersten Bank des Saunaraums kann zwar zu<br />
einer Virusverminderung führen. Allerdings ist der Saunabesuch<br />
nicht grundsätzlich zur allgemeinen Virusreduzierung geeignet, da<br />
Gäste auch Zeit in niedriger temperierten Bereichen, Ruheräumen,<br />
Umkleiden und Duschen verbringen.<br />
Aktuelle Informationen: www-sauna-bund.de