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KH - Intern Ausgabe 2 - Die Kreishandwerkerschaften

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Vielversprechendes Modell<br />

Ausbildung für Hauptschulabgänger: Bündnis von öffentlichen Stellen und Wirtschaft<br />

Umfangreiches Hilfsprogramm im Januar dieses Jahres gestartet – <strong>KH</strong> unterstützt es<br />

J<br />

edes Jahr aufs Neue suchen<br />

hunderte Wiesbadener<br />

Schüler nach einem geeigneten<br />

Praktikumsplatz. <strong>Die</strong>se<br />

Art „Schnupperkurs“ dient den<br />

jungen Menschen zur beruflichen<br />

Orientierung und hat im<br />

Besonderen für Hauptschüler<br />

eine Weichen stellende Funktion.<br />

Zwischen Praktikum und<br />

Schulabschluss liegen schließlich<br />

nur noch wenige Monate.<br />

Idealerweise sollte nach der<br />

Schulzeit für einen Großteil<br />

der jährlich rund 550 Hauptschulabgänger<br />

in Wiesbaden<br />

der Arbeitsalltag als Azubi<br />

beginnen. Idealerweise – wohl<br />

gemerkt –, denn laut einer<br />

Statistik des Amts für Soziale<br />

Arbeit fanden von den Absolventen<br />

des Jahres 2006 nur<br />

zirka 20 Prozent einen Ausbildungsplatz<br />

– 2005 hatte die<br />

Quote noch bei 25 Prozent gelegen.<br />

30 Prozent der 2006er<br />

Hauptschulabgänger nahmen<br />

weiterführende Bildungsangebote<br />

wahr, das heißt: Ungefähr<br />

die Hälfte der 550 Abgänger<br />

ging leer aus.<br />

Acht Schulen<br />

nehmen teil<br />

Von diesem Missstand alarmiert,<br />

beschlossen die Wiesbadener<br />

Stadtverordneten am<br />

15. Dezember 2006 die Umsetzung<br />

eines Hilfsprogramms<br />

zur Verbesserung der Perspektiven<br />

von Hauptschülern<br />

in Kooperation mit Unternehmen.<br />

Seit Jahresbeginn 2007<br />

wird eben diese Hilfe, als „Kompetenz-Entwicklungs-Programm<br />

im Übergang Schule-Beruf“,<br />

federführend von der Abteilung<br />

Schulsozialarbeit des<br />

Amts für Soziale Arbeit an<br />

acht Wiesbadener Haupt- und<br />

Gesamtschulen umgesetzt. Ge-<br />

5 <strong>KH</strong> intern 2/2007<br />

meinsam mit anderen Ämtern,<br />

den Schulen, der Agentur für<br />

Arbeit, der Ausbildungsagentur<br />

und der Wirtschaft gilt es<br />

nun die umfangreichen Maßnahmen<br />

auszuführen.<br />

Essenz des Projekts:<br />

langfristig und individuell<br />

Der erste Ansatz widmet sich<br />

den sozialen und schulischen<br />

Kompetenzen der Schüler und<br />

findet in den 8. Klassen zu<br />

Beginn des zweiten Halbjahrs<br />

statt. In einem Einschätzungsbogen,<br />

der die Grundlage für<br />

ein anschließendes Elterngespräch<br />

bildet, werden die persönlichen<br />

Ergebnisse festgehalten.<br />

Zusammen mit dem<br />

Schüler, einem Schulsozialarbeiter<br />

und dem Klassenlehrer<br />

wird ein realistisches Übergangsziel<br />

von Schule und Beruf<br />

vereinbart. Im ersten Halbjahr<br />

der 9. Klasse greift Stufe<br />

zwei des Programms, dies sind<br />

zusätzliche Qualifizierungsmaßnahmen.<br />

Abhängig von der individuellen<br />

Eignung des Schülers<br />

beginnt dann entweder die<br />

berufliche Grundqualifizierung,<br />

ein soziales Kompetenz-Training,<br />

Förderunterricht oder<br />

eine Berufsorientierung.<br />

Ein Bestandteil des Lehrplans<br />

ist die Berufsvorbereitung<br />

zwar schon immer, die<br />

personenbezogene Ausarbeitung<br />

eines Profils und die individuelle<br />

Betreuung und Weiterbildung<br />

eines jeden einzelnen<br />

Schülers sind jedoch in<br />

dieser Form deutschlandweit<br />

einzigartig.<br />

<strong>Die</strong> „berufliche Grundqualifizierung“<br />

ist, als elementarer<br />

Bestandteil des Programms,<br />

besonders ausgefeilt und beinhaltet<br />

folgende Abschnitte:<br />

1. verbindliche Teilnahmevereinbarung<br />

mit Eltern und<br />

Schülern (März)<br />

2. Informationstag in Ausbildungszentren<br />

oder im Betrieb<br />

(Juli)<br />

3. Qualifizierungswoche Ausbildungszentren/Betrieb(September)<br />

4. Praktikum im Betrieb<br />

(Oktober/November)<br />

5. abschließende Projektprüfung<br />

(November/Dezember)<br />

Im Hinblick auf das Praktikum<br />

fungiert die Abteilung<br />

Schulsozialarbeit als aktive<br />

Schnittstelle von Wirtschaft und<br />

Schule, um das Angebot und<br />

die Nachfrage zu koordinieren.<br />

PRAKTIKUMSPLÄTZE/AUSBILDUNGSSTELLEN GESUCHT<br />

Gewerk oder Beruf Anzahl<br />

Holz 3<br />

Bau 2<br />

Metallbau 4<br />

Mechanik 2<br />

Sanitär 2<br />

Kfz 13<br />

Maler und Lackierer 12<br />

Friseur 5<br />

Fleischer 1<br />

Verkäuferinnen im Lebensmittelhandwerk 15<br />

Handwerksfirmen:<br />

Zwecks Praktikum<br />

bitte melden!<br />

<strong>Die</strong> ersten Nutznießer des<br />

Kompetenz-Entwicklungs-<br />

Programms sind derzeit in<br />

der Jahrgangsstufe 8 und<br />

verlassen die Schulen voraussichtlich<br />

im Sommer<br />

2008. Von den 455 betroffenen<br />

Schülern nutzten bis<br />

zum Redaktionsschluss 90<br />

Prozent (410 Schüler) die<br />

Möglichkeit des Elterngesprächs.<br />

Für 251 Schüler ist<br />

nach den Sommerferien die<br />

berufliche Grundqualifizierung<br />

geplant. Einen Beruf<br />

im Handwerk geben insgesamt<br />

59 Schüler als Wunsch<br />

an. Für diese 59 Schüler<br />

werden Handwerksbetriebe<br />

gesucht (siehe Tabelle),<br />

in denen zwischen September<br />

und November 2007 ein<br />

dreiwöchiges Praktikum<br />

absolviert werden kann.<br />

Wünschenswert ist zudem<br />

die Option auf eine Ausbildungsstelle<br />

ab 2008.<br />

Das Praktikum kann von<br />

den Unternehmen durchaus<br />

auch als Chance wahrgenommen<br />

werden – als<br />

Chance, einen geeigneten<br />

Auszubildenden zu finden.<br />

Innerhalb des Praktikums<br />

bietet sich gute Gelegenheit<br />

herauszufinden, inwieweit<br />

der Aspirant zum Unternehmen<br />

passt und welche Fähigkeiten<br />

er besitzt. Weiterhin<br />

erhöht sich die Effektivität<br />

für Betrieb und Schüler,<br />

wenn bereits die Aufgabenstellungen<br />

im Praktikum<br />

auf eine spätere Ausbildung<br />

ausgerichtet sind.<br />

Wer in diesem Rahmen<br />

einen Platz für Praktikum/<br />

Ausbildung bereitstellen<br />

kann und möchte, meldet<br />

sich bitte bis zum 31. August<br />

2007 bei der <strong>KH</strong>-Geschäftsstelle,<br />

Marco Menze<br />

Tel.: 06 11/999 1414.

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