Liebe Kinder! - Alsterbund
Liebe Kinder! - Alsterbund
Liebe Kinder! - Alsterbund
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Messen geschrieben - wie<br />
Mozart oder Beethovens<br />
“Missa solemnis“. Die zeitgenössische<br />
Messe bezieht<br />
Elemente der Popularmusik<br />
ein: “Jazzmesse“.<br />
Kantaten<br />
Die Kantate (lat.: cantate<br />
= singt) entstand im 17.<br />
Jahrhundert und erlebte<br />
ihre Blütezeit in der evangelischen<br />
Kirchenmusik<br />
des 18. Jahrhunderts.<br />
Es ist eine vokal und instrumentale<br />
Gattung mit<br />
Gesangssolist(en), mit<br />
oder ohne Chor („Solokantate“),<br />
einem Orchester<br />
und Generalbass.<br />
Die wichtigen Formteile der<br />
geistlichen Kantate sind:<br />
- ggf. Instrumentaleinleitung<br />
- Chor (Chorus,Coro) oder<br />
Choralsatz<br />
- rezitativ<br />
- arie<br />
Als Textgrundlage dienen<br />
Bibelstellen, Kirchenliedstrophen<br />
und freie<br />
Dichtung. Vorbild ist die<br />
italienische, weltliche<br />
„Kammerkantate“ und die<br />
neapolitanische Oper.<br />
Gegenüber dem älteren<br />
„geistlichen Konzert“ ist<br />
als Formtyp das Rezitativ<br />
(lat.: recitare = vortragen)<br />
neu. Das ist ein nur vom<br />
instrumentalen (General-)<br />
Bass begleiteter, rhythmisch<br />
vom Wortakzent<br />
bestimmter Sprechgesang<br />
(Secco-Rezitativ). Treten<br />
weitere instrumente hinzu,<br />
spricht man von einem<br />
„Accompagnato-Rezitativ“.<br />
Das Gegenstück zum Rezitativ<br />
ist die arie. sie ist<br />
kunstvoller als das Strophenlied,<br />
zeichnet sich<br />
aus durch Textwiederholung,<br />
Tonartwechsel und<br />
JahrDErKirChenmuSiK 7<br />
Koloraturen, also die Ausschmückung<br />
einer Melodie<br />
mit umspielenden,<br />
verzierenden Noten. Hinzu<br />
tritt meist ein obligates Melodieinstrument.<br />
Ein wichtiger Textdichter für<br />
Bachs Kantaten war<br />
Erdmann neumeister. sein<br />
Ideal und das vieler Zeit-<br />
genossen war die Kombination<br />
von berichtendem<br />
rezitativ und betrachtender<br />
Arie, die eine<br />
subjektiv religiöse Deutung<br />
des Bibeltextes gestattete<br />
und damit in besonderem<br />
Maße ihrer Aufgabe als<br />
Predigtmusik im Gottes-<br />
dienst entsprach (Quelle:<br />
Bernsdorff-Engelbrecht:<br />
Geschichte der evangelischen<br />
Kirchenmusik).<br />
Karl-Christian Palmer,<br />
St. Martinus-Eppendorf