Ausgabe Nr. 7 - Dezember 2004 ( 655 KB)
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Als die Schramberger baden gingen ...<br />
Ein Rückblick auf die Geschichte, Teil 2<br />
Bademöglichkeiten rund um<br />
Schramberg<br />
Im ersten Teil der Serie „Schramberger<br />
Bäder“ standen die von der Firma<br />
Junghans gebauten Schwimmeinrichtungen<br />
im Mittelpunkt. Der<br />
zweite Teil beschäftigt sich mit den<br />
anderen Badeanstalten in der Fünftälerstadt.<br />
Auf bürgerliches Engagement ist das<br />
so genannte Licht- und Luftbad zurückgegangen,<br />
das im Jahre 1909 angelegt<br />
wurde. Der Verein für Gesundheitspflege<br />
hat dieses Freibad am<br />
Paradiesberg erstellt und zunächst<br />
auch betrieben. 1917 ging dem Verein<br />
aber die Luft aus, in größter<br />
finanzieller Not musste die Stadt einspringen.<br />
Sie ließ das Licht- und<br />
Luftbad 1927 grundlegend renovieren.<br />
Eine Friedhofserweiterung<br />
machte der Anlage dann den Garaus.<br />
Zunächst plante man Ersatz auf dem<br />
Gelände der „Gesellschaft zur Errichtung<br />
eines Bismarck-Denkmals“,<br />
diese Idee scheiterte aber an Einsprüchen<br />
der Anwohner. Daraufhin<br />
entschied sich die Stadt für ein weiter<br />
bergaufwärts gelegenes Waldgrundstück.<br />
Im Jahre 1933 machte der<br />
Gemeinderat eine Kehrtwende und<br />
beschloss, das Freibad auf einem<br />
Gelände der Familie Johannes Flaig<br />
im Falkenstein zu bauen.<br />
Der 17. Juni 1934 war ein großer Tag<br />
für alle Schramberger. Das Freibad<br />
im Bernecktal wurde nach einjähriger<br />
Bauzeit eingeweiht. Die Stadt musste<br />
128.000 Reichsmark aufwenden,<br />
wovon 44.000 Reichsmark als För-<br />
Das Freibad im Bernecktal wurde am 17. Juni 1934 eingeweiht.<br />
Das Hallenbad in Sulgen in den 70er Jahren.<br />
dermittel zurückflossen. Mit 2.500<br />
Kubikmetern Fassungsvermögen bot<br />
das große Becken genügend Platz<br />
zum Schwimmen und Baden,<br />
daneben konnten sich die kleinen<br />
Besucher im Planschbecken vergnügen.<br />
Immer wieder investierte die<br />
Stadt, verbesserte die Umkleidekabinen<br />
und die sanitären Einrichtungen.<br />
Kurz vor dem 50. Geburtstag bereitete<br />
die Technik aber Sorgen, das Bad<br />
musste beinahe geschlossen werden.<br />
Das endgültige Aus kam dann, als die<br />
Technik versagte und eine Renovierung<br />
vom Gemeinderat aus Kostengründen<br />
verworfen wurde. Die Entscheidung,<br />
ob und wann es in<br />
Schramberg wieder ein Freibad oder<br />
ein Kombibad geben wird, ist noch<br />
nicht gefallen.<br />
Das hängt eng auch mit der Zukunft<br />
des Sulgener Hallenbades zusammen.<br />
Historisches<br />
Das wurde im Januar 1973 eingeweiht<br />
– mit großer Unterstützung<br />
eines Fördervereins. Erste Pläne für<br />
den Neubau gab es bereits 1967, damals<br />
war aber nur von einer Lehrschwimmhalle<br />
die Rede. Auch aufgrund<br />
des Drucks durch den Förderverein<br />
tendierte der Gemeinderat<br />
schließlich in Richtung Kleinschwimmhalle,<br />
1970 erfolgte der<br />
Spatenstich. Im Mai 1985 musste das<br />
Hallenbad kurzfristig geschlossen<br />
werden, nachdem in der Schweiz in<br />
einer ähnlich gebauten Anlage die<br />
Decke eingestürzt war. Erst nach aufwändigen<br />
Sanierungsmaßnahmen<br />
öffnete das Sulgener Bad wieder. Im<br />
Laufe der Jahre schwanden die<br />
Besucherzahlen, Ideen wie Sonnenwiese<br />
oder Solarium sollten die<br />
Attraktivität steigern. Umgesetzt hat<br />
man diese Vorschläge aber nicht.<br />
Nach dem zweiten Weltkrieg konnte<br />
sich sogar die Heiligenbronner<br />
Jugend über einen eigenen Badeteich<br />
freuen. Dieser wurde Ende der 50er<br />
Jahre gebaut und befand sich an der<br />
Eschach unterhalb der heutigen<br />
Pumpstation. Gespeist wurde der 15<br />
auf 20 Meter große Teich von<br />
Quellwasser – doch die Freude währte<br />
nicht lange. Zum einen war die<br />
Anlage dem damaligen Superior ein<br />
Dorn im Auge, zum anderen verschlammte<br />
das Gewässer stark. Die<br />
Schwestern des Klosters nutzten den<br />
Badeteich nicht, sie gingen mit ihren<br />
Schützlingen lieber nach Schramberg<br />
ins Freibad.<br />
Das Freibad im Bernecktal<br />
kostete die Stadt 1934<br />
128.000 Reichsmark.<br />
Durch Unterstützung des<br />
Fördervereins entstand in<br />
Sulgen in den 70er Jahren<br />
ein Hallenbad.<br />
Der Badeteich in<br />
Heiligenbronn konnte<br />
leider nicht lange<br />
genutzt werden.<br />
Weitere historische<br />
Artikel gibt es im Internet<br />
unter www.stadtwerkeschramberg.de/historisches.<br />
stadtwerker 15