Fraenkische-Nacht-Oktober-2020-ALLES
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Gastro-Szene
Hilfsmaßnahmen gab. Auch unsere
Vermieter, denen ich nochmals
danken möchte, sind uns mit der
Pacht entgegengekommen. Ohne
diesen Gemeinschaftssinn und Zusammenhalt
aller Beteiligten wäre
die Corona-Krise für uns nicht zu
stemmen gewesen. Solidarität
ist in diesem Zusammenhang ein
ganz wichtiges Wort.
Wie viele Gaststätten und Kneipen
werden dennoch sterben?
Ich komme gerade aus Mallorca.
Dort spricht man von 70 Prozent
aller Kneipen, Bars und Restaurants,
die es künftig nicht mehr
geben wird. Dort sieht es wirklich
fürchterlich aus. Blickt man auf
Spanien und andere Länder, hat es
Deutschland vergleichsweise milde
erwischt. Darum kann ich auch diese
Verschwörungsfanatiker nicht
verstehen. Denn hierzulande ist
man insgesamt doch relativ gut mit
dem Virus und seinen Herausforderungen
umgegangen.
Verändert ein solcher Schlag
einen auch persönlich?
Absolut. Wir waren natürlich alle
sehr frustriert. Gleichzeitig haben
wir den Lockdown anfangs auch
für sinnvoll und notwendig gehalten,
weil wir alle dachten, da
kommt eine riesige Welle auf uns
zu. Doch jetzt wissen wir, dass es
so nicht war. Und ich weigere mich
auch, Herrn Söder und seiner Befürchtung
vor einer Zweiten Welle
zu folgen. Ich bin da eher beim Virologen
Professor Streeck, der von
einer Art „Dauerwelle“ spricht. Ich
glaube, wir werden noch lange mit
dem Virus leben müssen. Deshalb
ist es wichtig, in der Gastronomie
auf die Einhaltung der Hygienemaßnahmen
zu achten und möglicherweise
auch den Einbau von
Luftfilteranlagen in Gaststätten in
Erwägung zu ziehen. Alle Planungen
laufen auf ein langfristigen
Leben mit dem Virus hinaus.
Wie teuer sind diese Luftfilteranlagen?
Die DEHOGA, unser Dachverband,
warnt uns vor Schnellschüssen.
Viele Geräte gibt es derzeit zu horrenden
Preisen, andere funktionieren
nicht. Wir werden uns das
ganz in Ruhe anschauen und dann
für die Wintersaison, spätestens
im Dezember, eine durchdachte
Lösung präsentieren.
Ralf Schmidtlein
Keine Macht der
Welt wird auf
Dauer alle Kneipen,
Gasthäuser und
Bistros dichtmachen
können.
Die Gäste kommen zurück,
manche wollen aber nur im Freien
essen und trinken. Wie planen Sie
da mit der kühleren Jahreszeit?
Unsere Erfahrung in den vergangenen
sechs Monaten war, dass
die Gäste den Besuch von Restaurants
inzwischen wieder viel mehr
wertschätzen. Wir haben mehr
Qualitätstourismus – übrigens in
ganz Bamberg – und wir haben
mehr Qualitätskunden, die am
Tisch länger verweilen, vielleicht
auch etwas mehr ausgeben und
das Essen oder einen guten Wein
einfach genießen möchten. Mit
weniger Tischen haben wir nahezu
gleiche Umsätze gemacht. Wir
werden auch im Winter weniger
Tische haben. Und darum werden
wir unsere Gäste mit einem guten
Service und attraktiven Angeboten
noch mehr verwöhnen. Motto.
Mehr Qualität, weniger Quantität!
Sie haben auch immer Veranstaltungen,
etwa Musik, Bands,
Bockbieranstiche oder die Dinner-Comedy
angeboten...
Das müssen wir leider alles zurückstellen.
Wir können derzeit
auf Grund der Hygieneauflagen
keine derartigen Veranstaltungen
durchführen.
Ein vorsichtiges Fazit nach
fast sieben Monaten Corona?
Nachdem, was wir erlebt haben,
bin ich dankbar, dass es weitergeht.
Wir haben das Virus momentan
einigermaßen im Griff, vermutlich
besser als in vielen anderen
Ländern. Die Hygienevorschriften
sind im Großen und Ganzen gerechtfertigt,
wenn auch einige
noch mal hinterfragt und besser
erklärt werden müssen. Aber wie
wir Gastronomen lernen auch Politiker
und Virologen ständig dazu.
Darauf baue ich. Thomas Pregl
Wir können mehr als kopieren
Textildruck
T-Shirt
Kissen
Grillschürzen
Stofftaschen
gemütlicher Gastraum
Sportbeutel
und vieles mehr
Am Kranen 12 a / 96047 Bamberg
(im ehemaligen Bürozentrum Kutz)
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