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Krakau –– Warschau nach Allenstein - Stadtgemeinschaft Tilsit eV ...

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schen umzubringen (H. Faulstich).<br />

Diese gewaltsame Räumung hatte<br />

das SS-Sonderkommando Lang<br />

durchgeführt. Die Mannschaften sollen<br />

zur Belohnung dafür ein Bernsteinkästchen<br />

mit einer Widmung von<br />

Gauleiter Koch erhalten und ihr Anführer<br />

ein „Kopfgeld“ von 10 RM für<br />

die „anderweitige Unterbringung dieser<br />

lästigen Personen“ auszuhandeln<br />

versucht haben (H. Faulstich).<br />

Obwohl in der Bevölkerung Unruhe<br />

über nicht glaubwürdige Todesursachen<br />

behinderter Angehöriger aufkamen,<br />

sowie Ärzte und Pflegepersonal<br />

der Anstalten oft fassungslos<br />

vor den Anordnungen zur Herausgabe<br />

der Kranken an die SS-Transportkommandos<br />

standen“ (K. v. d. Groeben),<br />

verließen weitere Todestransporte<br />

Kortau am 9. und 18. August<br />

1941 mit 272 Patienten <strong>nach</strong> Großschweidnitz,<br />

und rund sechs Monate<br />

später kam in Altscherbitz ein großer<br />

Transport mit 348 Menschen aus<br />

Kortau an. „Bei diesem letzten Kortau-Transport<br />

handelte es sich anscheinend<br />

um eine Räumungsaktion<br />

zugunsten eines dortigen Sportlazaretts<br />

für Beinamputierte. ... Ab Oktober<br />

1942 beließ man in Kortau rund<br />

500 Patienten als Arbeitskommandos<br />

Heimatliche Worte<br />

Hab’ zum Gedenken, zum Vergnügen<br />

ostpreuß’sche Worte aufgeschrieben.<br />

Vieles ist noch geläufig, nur hört man es<br />

nicht mehr so häufig.<br />

Hubbern, das heißt frieren,<br />

begrabbeln ist befühlen,<br />

küssen, das heißt butschen,<br />

und ausgleiten ist glutschen.<br />

zurück, die den wirtschaftlichen Betrieb<br />

der großen Reservelazarette in<br />

<strong>Allenstein</strong> mit mehr als 1000 Betten<br />

aufrechtzuerhalten hatten“ (H. Faulstich<br />

u. H. Klee).<br />

Auf Grund dieses zum Himmel<br />

schreienden Unrechts haben der katholische<br />

Bischof von Münster, August<br />

Graf von Galen, der die für die<br />

Tötung Verantwortlichen beim zuständigen<br />

Gericht des Mordes anklagte,<br />

zeitgleich mit dem Evangelischen<br />

Landesbischof von Württemberg,<br />

Theophil Wurm, wiederholt in<br />

aller Öffentlichkeit protestiert. Nur<br />

Pastor Friedrich von Bodelschwingh<br />

hatte sich gegen die Durchführung<br />

des Führerbefehls in den Betheler<br />

Anstalten mit Erfolg zur Wehr setzen<br />

können (H.-W. Krumwiede). Erschreckenderweise<br />

sind der „Aktion<br />

Gnadentod“ damals mehr als 70.000<br />

Mitchristen aus dem damaligen<br />

Deutschen Reich zum Opfer gefallen!<br />

Auch „muss man davon ausgehen,<br />

dass nur wenige der annähernd<br />

5.000 Patienten, die früher in den<br />

ostpreußischen Anstalten gelebt haben,<br />

den Krieg überstanden“<br />

(H. Faulstich).<br />

(wird fortgesetzt)<br />

Ein alter Lappen ist ein Kodder,<br />

matschiger Boden, das ist Modder.<br />

Ein kleiner Junge ist ein Gnoss,<br />

und eine Ziege ist ’ne Koss.<br />

Pulswärmer, das sind Mauchen,<br />

und betrinken heißt beschlauchen.<br />

Etwas betasten ist befummeln,<br />

und warm anzieh’n ist bepummeln.<br />

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