20.10.2020 Aufrufe

Miss Moneypenny

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<strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong><br />

COMEBACK<br />

der Geschäftsreise<br />

WEITERbildung<br />

CAS-Abschluss,<br />

neuer Weiterbildungs -<br />

lehrgang und Lerntipps<br />

Übersetzungs-<br />

Apps<br />

Kleine Simultandolmetscher<br />

Ihre <strong>Miss</strong>ion:<br />

mehr Diversität<br />

Die Rolle als Assistentin ist nur eine<br />

von Evelyne Buchers Funktionen.


Karriereweg mit Zwischenstufe. mit Zwischenstufe.<br />

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EDITORIAL<br />

Stärken<br />

Mit dem Erscheinen dieser Ausgabe schliessen die Absolventinnen<br />

den ersten CAS in Digital Office Management<br />

ab. Einige sind froh, es hinter sich zu haben. Denn wer<br />

bei einem Vollzeitpensum am Wochenende die Schulbank<br />

drückt, hat kaum Zeit für sich. Manche fühlen sich nach<br />

dem Abschluss so motiviert, dass sie bereits die nächs te<br />

Weiterbildung planen. So oder so – Chapeau fürs Durchziehen<br />

und Gratulation zum bestandenen CAS.<br />

Wie der Weiterbildungslehrgang war, was die Studierenden<br />

gelernt haben und mit welchem Thema sie sich in<br />

ihrer Diplomarbeit auseinandergesetzt haben, lesen Sie<br />

ab Seite 20.<br />

Überrascht hat mich bei der Stippvisite an der Fachhochschule,<br />

dass einige der Absolventinnen den Lehrgang<br />

aus der eigenen Tasche bezahlen. Dabei sind finanzierte<br />

Weiterbildungsmassnahmen ein Ausdruck von Wertschätzung<br />

gegenüber Arbeitnehmenden. Sie gehören in<br />

vielen Betrieben zur Unternehmenskultur. Einer Unternehmenskultur,<br />

bei der die Stärken der Mitarbeitenden<br />

erkannt und gefördert werden.<br />

Herzlichst,<br />

Caterina Melliger<br />

Chefredaktorin<br />

3


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Inhalt<br />

6 News<br />

8 Porträt<br />

Evelyne Bucher arbeitet<br />

bei Schindler Aufzüge AG in<br />

mehreren Funktionen.<br />

Special<br />

12 Travel Management<br />

Comeback der Geschäftsreise<br />

Karriere<br />

16 Meine Erfahrung<br />

Wie ist es, mit über 50 nochmals<br />

auf Jobsuche zu gehen?<br />

18 Diana’s Choice<br />

19 Geständnisse einer<br />

Vorzimmerdame<br />

20 Weiterbildung I<br />

Die ersten CAS-Absolventinnen<br />

24 Weiterbildung II<br />

Neuer Lehrgang:<br />

Leitungsassistenz<br />

26 Weiterbildung III<br />

Lerntipps<br />

MICE<br />

4 3 N e w s<br />

44 MICE-Region<br />

Bern<br />

Multimedia<br />

48 PC-Tipp<br />

To-do-Listen<br />

52 Für unterwegs<br />

Übersetzungs-Apps<br />

Office<br />

56 Spiegelbild<br />

Professionelle Bilder<br />

fürs Unternehmen<br />

58 Projektmanagement<br />

Zeit für ein Upskilling<br />

Out of Office<br />

60 Lifestyle und Gesundheit<br />

62 Rückblick Assistants’ Day 2020<br />

65 Vorschau und Impressum<br />

66 me@office<br />

Organisation<br />

28 Was ist überhaupt …<br />

Cybercrime?<br />

30 Recht<br />

Gibt es einen Anspruch<br />

auf Weiterbildung?<br />

Special<br />

28 Geschenke<br />

Psychologie des Schenkens<br />

30<br />

Kommunikation<br />

36 Eine Frage – zwei Meinungen<br />

37 Guter Anfang …<br />

… und guter Schluss<br />

40 Coaching<br />

Was bringt ein Coaching?<br />

4<br />

istockphoto


INHALTSVERZEICHNIS<br />

24<br />

8<br />

Raja Läubli<br />

Coverbild: Raja Läubli<br />

62<br />

5


NEWS<br />

«Die meisten Unternehmen<br />

schreiben sich Diversity gross<br />

auf die Brust. Ausgenommen<br />

von diesem Verständnis ist<br />

oft das Alter.»<br />

PHILIPPE DUTKIEWICZ, HR STRATEGIES, HR CAMPUS AG<br />

BÜROARBEIT 2030?<br />

Wie werden Büros und die Büroarbeit 2030 aussehen? Was wird in zehn<br />

Jahren wohl wichtiger sein, was weniger? Im neu erschienenen Sammelband<br />

«Office Pioneers: Ausblicke auf das Büro 2030» formulieren 58 Experten<br />

Antworten auf diese Fragen. Unter ihnen befinden sich renommierte<br />

Persönlichkeiten von Institutionen, Herstellern und Beratungsunternehmen<br />

der Bürobranche. Auch sie kennen die Zukunft nicht, jedoch<br />

sind ihre Prognosen fundiert. Ihre Beiträge befassen sich mit Themen wie<br />

Digitalisierung, Flexibilität, New Work, Humanisierung, Homeoffice,<br />

Coworking, Multispace, Nachhaltigkeit und Gesundheit. Damit bildet der<br />

Sammelband ein spannendes Kaleidoskop. Die Gedanken der Autoren<br />

sind sowohl Zeitzeugnis und Stimmungsbarometer als auch ein nützlicher<br />

Kompass für die Zukunft.<br />

office-pioneers.de<br />

6


UMFRAGE<br />

Du Chef …<br />

Siezen oder duzen? Diese Frage stellt sich im Alltag wie auch am Arbeitsplatz. In der aktuellen Kurzumfrage<br />

wollten wir wissen, ob Sie du Chef beziehungsweise Sie Chefin sagen und was Sie von der Höflichkeitsform<br />

halten. 787 Leserinnen und Leser haben bei der Umfrage mitgemacht.<br />

Duzen Sie Ihre Chefin<br />

oder Ihren Chef?<br />

Für 75% ist das Du<br />

angenehmer für die<br />

Zusammenarbeit.<br />

Ja<br />

96%<br />

Nein<br />

4%<br />

Wieso duzen Sie Ihre Chefin/Ihren Chef?<br />

• Mein Chef ist ein Mann und viel jünger als ich.<br />

• Beim Probezeitmittagessen hat er mir<br />

das Du angeboten.<br />

• Seit ein neuer CEO im Haus ist,<br />

ist das Duzen üblich.<br />

Wann in der Freizeit ist es für Sie okay,<br />

wenn Sie mit Du angesprochen werden?<br />

83% IM FITNESSCENTER<br />

64% BEIM COIFFEUR<br />

30% IM RESTAURANT<br />

27% BEIM EINKAUFEN<br />

Siezen beziehungsweise duzen ist eine Frage der …<br />

10% IM SPITAL<br />

73% FIRMENKULTUR<br />

43% GENERATION<br />

32% KULTUR GANZ ALLGEMEIN<br />

26% BRANCHE<br />

22% PERSÖNLICHEN VORLIEBE<br />

15% DES STILS<br />

Für 58% schafft<br />

das Sie die nötige<br />

Distanz.<br />

Wieso siezen Sie Ihre Chefin/Ihren Chef?<br />

• Er/Sie hat mir nie das Du angeboten.<br />

• Alle sind mit der Geschäftsleitung per Sie.<br />

7


PORTRÄT<br />

Ihre <strong>Miss</strong>ion:<br />

mehr Diversität<br />

Evelyne Bucher setzt sich nicht nur für Diversität am Arbeitsplatz ein, sie lebt Diversität<br />

auch in ihrer täglichen Arbeit. Denn dank Digitalisierung ist ihr Portfolio so vielfältig wie<br />

die Menschen bei ihrem Arbeitgeber, dem Aufzüge- und Rolltreppenhersteller Schindler.<br />

Text: Jelena Martinelli<br />

Fotos: Raja Läubli<br />

Mit wild klopfendem Herzen und einem<br />

23-Kilo-Koffer in jeder Hand fährt Evelyne<br />

Bucher eine Rolltreppe hoch. Im Hosensack<br />

hat sie nur ein Oneway-Ticket<br />

und 500 Dollar. Wo sie ist: am Flughafen<br />

Zürich. Wo sie hin will: nach New York<br />

City. Sie hat noch nicht die leiseste Ahnung,<br />

dass New York nur ein Zwischenstopp<br />

sein und sie stattdessen ein<br />

ganzes Jahr in San Francisco leben wird.<br />

Genauer gesagt: im Castro District von<br />

San Francisco, dem Hotspot für die<br />

LGBTI-Kultur weltweit. Sie hat noch<br />

keinen Schimmer, dass sie bald über<br />

regen bogenfarbene Fussgängerstreifen<br />

spaziert und mit Drag Queens ein<br />

Schwätzchen hält – sie, das Mädchen<br />

vom Land, das auf einem Bauernhof im<br />

luzernischen Seetal zwischen Hühnern<br />

und Hasen aufgewachsen ist. Nein, davon<br />

weiss sie jetzt noch nichts. Jetzt<br />

sitzt sie im Flugzeug, einen Kloss im<br />

Hals, und fragt sich: «Was zum Teufel<br />

mache ich hier?»<br />

«Dieser Moment im Flieger war der<br />

blanke Horror», lacht Evelyne Bucher,<br />

die heute als Assistentin für den CFO der<br />

Schindler Aufzüge AG arbeitet, einer<br />

Tochter des Schindler-Konzerns, wo<br />

weltweit 65 000 Menschen beschäftigt<br />

sind. Heute, in Ebikon bei Luzern, ist die<br />

34-Jährige am Ziel ihrer Reise angekommen.<br />

Sie ist zurück in ihrer alten Heimat<br />

und hat ihren Traumarbeitgeber gefunden.<br />

Auch wenn es scheint, als hätte sie<br />

sich einmal im Kreis gedreht: Rückblickend<br />

gesehen hat alles genau so kommen<br />

müssen. Denn dieses Jahr über<br />

dem grossen Teich im Herzen der LGBTI-<br />

«Ich wollte in<br />

eine Branche, die<br />

in meine Weltanschauung<br />

passt.»<br />

Community hat sie offener und toleranter<br />

gemacht, sagt Evelyne. Und sie<br />

für die Arbeit bei Schindler mit seiner<br />

grossen Vielfalt geradezu prädestiniert.<br />

Die Bodenständige<br />

Es ist Oktober 2010, als Evelyne in ihrer<br />

Rolle als Privatkundenberaterin ein<br />

letztes Mal bei der UBS in Zürich ausstempelt<br />

und abhebt in Richtung USA,<br />

wo sie Englisch lernen will. Vor dem<br />

Bankjob hat sie eine KV-Lehre bei der<br />

Post gemacht. Der Vater ist Lastwagenchauffeur,<br />

die Mutter Selbstversorgerin<br />

auf einem kleinen Bauernhof und Evelyne,<br />

das jüngste von vier Kindern, macht<br />

Karriere. Aber bald hat sie das Gefühl,<br />

dass es nicht mehr passt. Sie findet,<br />

dass sie sich in der Finanzbranche zu<br />

sehr von ihrer Auffassung von Bodenständigkeit<br />

entfernt hat. Sie kündigt<br />

und macht sich auf ihre abenteuerliche<br />

Reise nach Amerika.<br />

«Als ich aus den Staaten zurückkehrte,<br />

wollte ich in die Maschinenbauindustrie,<br />

in eine Branche, die zu meiner<br />

Weltanschauung passte», sagt Evelyne.<br />

Also heuert sie bei Mettler-Toledo im<br />

zürcherischen Greifensee an. «Ich war<br />

sehr glücklich dort. Aber wie es so ist im<br />

Leben: die liebe Liebe», seufzt sie. Sie<br />

lernte einen Mann kennen, der im Kanton<br />

Luzern lebte. Sie kündigt ihre Stelle<br />

und zieht zurück in die Heimat.<br />

«Da war für mich klar: Mein nächster<br />

Arbeitgeber musste Schindler sein. Ich<br />

habe keine andere Firma in Betracht gezogen<br />

und habe geduldig gewartet, bis<br />

eine Stelle ausgeschrieben war», erzählt<br />

Evelyne. Sie bewirbt sich mit Erfolg:<br />

«Innerhalb von zwei Wochen hatte<br />

ich den Job.»<br />

8


PORTRÄT<br />

Meine<br />

Favoriten<br />

ESSEN<br />

Luzerner Chügelipastetli<br />

und Käse<br />

BUCH/LEKTÜRE<br />

Das Café am Rande der Welt<br />

MUSIK/SONG<br />

Diana Krall<br />

LIEBLINGSLAND<br />

Südafrika<br />

LIEBLINGSFILM<br />

Lion und Wolf of Wall Street<br />

LIEBLINGSSPORT<br />

Kraftsport<br />

9


ACADEMY<br />

<strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong><br />

Academy 2020<br />

Infos und<br />

Anmeldung<br />

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19.–20.<br />

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KORRESPONDENZ-<br />

KULTUR<br />

12.–13.<br />

NOVEMBER<br />

DIGITALE ASSISTENZ<br />

ORT<br />

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Duttweiler Institut<br />

Langhaldenstrasse 21,<br />

8803 Rüschlikon, gdi.ch<br />

7.– 8.<br />

DEZEMBER<br />

DRESS FOR SUCCESS


PORTRÄT<br />

EVELYNE BUCHER<br />

Evelyne Bucher ist als jüngstes von vier<br />

Kindern auf einem Bauernhof im luzernischen<br />

Seetal aufgewachsen. Nach einer<br />

KV-Lehre bei der Post und verschiedenen<br />

Arbeitgebern wie UBS oder<br />

Mettler-Toledo arbeitet sie heute als Assistentin<br />

des CFO der Schindler Aufzüge<br />

AG. Zusätzlich ist sie als Verkäuferin im<br />

Sales Service und im Strategischen Einkauf<br />

tätig und wird seit diesem Sommer<br />

auch im Schindler Talent Programm gefördert.<br />

Privat lebt sie zusammen mit ihrer<br />

dreijährigen Tochter Emma und der<br />

Mopsdame Rosie.<br />

Das Multitalent<br />

Evelyne kann ihr Aufgabengebiet selbst gestalten,<br />

das schon bald zu grossen Teilen aus<br />

Sachbearbeitungs- und Projektaufgaben besteht.<br />

In den nächsten Jahren verändern sich<br />

ihre Aufgaben weiter. «Die Digitalisierung hat<br />

mir sehr geholfen, da sie viele klassische Assistenztätigkeiten<br />

vereinfacht», sagt sie.<br />

Die so frei gewordene Kapazität nutzt<br />

Evelyne für weitere Aufgaben – sie ist nicht<br />

der Typ, der Däumchen dreht, auch wenn die<br />

mittlerweile alleinerziehende Mutter einer<br />

dreijährigen Tochter alle Hände voll zu tun<br />

hat. Zusätzlich zu ihrer Assistenztätigkeit<br />

wird sie im Sales tätig, wo sie Serviceverträge<br />

verkauft, und sie übernimmt ein Projekt<br />

im Strategischen Einkauf. Lassen sich all die<br />

Aufgaben überhaupt noch voneinander abgrenzen?<br />

«Nein», lacht Evelyne. «Wenn der Kunde<br />

am Dienstag anruft, kann ich ihm nicht sagen,<br />

dass ich erst am Donnerstag wieder im<br />

Verkauf arbeite. Und der Chef hat auch immer<br />

Priorität. Aber ich mag diese Abwechslung<br />

und Dynamik sehr.» Und als Schindler<br />

Aufzüge AG die Swiss Diversity Initiative<br />

startet, um das Thema Inclusion & Diversity<br />

konzernweit anzugehen, engagiert sich<br />

Evelyne auch dort – zumal sie in den USA ein<br />

paar Jahre zuvor das Mindset dafür mitbekommen<br />

hat.<br />

Der Diversity-Champion<br />

«Vielfalt ist ein zentrales Element für unternehmerischen<br />

Erfolg», findet Evelyne. Aber<br />

es geht ihr nicht nur um den betriebswirtschaftlichen<br />

Aspekt, sondern ihr ist vor allem<br />

das Zwischenmenschliche wichtig: «Während<br />

meiner Zeit in Kalifornien lebte ich bei<br />

einem lesbischen Ehepaar, Lisa und Caroline.<br />

Tagsüber passte ich auf ihre Zwillinge auf<br />

und verdiente mir so Kost und Logis, während<br />

ich abends Vorlesungen an der Berkeley<br />

University besuchte.» In Kalifornien<br />

besteht Evelynes ganzes privates Umfeld<br />

praktisch nur aus Menschen, die lesbisch,<br />

schwul, bisexuell oder transgender sind. Sie<br />

erfährt grosse Toleranz innerhalb der Community:<br />

«Ich habe selten einen so respektvollen<br />

und wertschätzenden Umgang untereinander<br />

erlebt wie dort.»<br />

Heute gibt sie bei Schindler diese Toleranz<br />

weiter. «Seit Kalifornien bin ich mit meinen<br />

Mitmenschen sehr wertfrei unterwegs.»<br />

Sie ist auch stolz darauf, dass die Schindler<br />

Aufzüge AG 2019 das Swiss LGBTI-Label erhielt,<br />

eine Auszeichnung für Unternehmen,<br />

die eine Kultur der Offenheit, Inklusion und<br />

Wertschätzung leben. «Es ist schön, in einer<br />

Firma zu arbeiten, wo alle willkommen sind.<br />

Ich bin sehr gerne hier. Wenn es nach mir<br />

ginge, würde ich bei Schindler pensioniert»,<br />

lacht Evelyne.<br />

Das einstige Mädchen vom Land scheint<br />

seinen Platz gefunden zu haben. Wer weiss,<br />

vielleicht muss man sich ja tatsächlich zuerst<br />

in die Ferne tragen lassen, bevor man dort<br />

ankommt, wo man hingehört – bei Evelyne<br />

Bucher ist es auf alle Fälle so. m<br />

Persönlich<br />

Das wollte ich als Kind werden<br />

Müllmann. Die dürfen auf dem LKW<br />

stehen und arbeiten nur dienstags.<br />

Das hat mich geprägt<br />

Das einfache Landleben während<br />

meiner Kindheit.<br />

Da muss ich lachen<br />

Über Kuriositäten des Alltags mit Kind.<br />

Darüber ärgere ich mich<br />

Rücksichtslosigkeit und Food Waste.<br />

Dafür habe ich einmal viel Mut<br />

gebraucht<br />

Abenteuer USA ohne Rückflugticket<br />

und die Entscheidung fürs Single-<br />

Parent-Modell.<br />

Das möchte ich gerne lernen<br />

Akustikgitarre spielen.<br />

Diese Person würde ich gerne<br />

kennenlernen<br />

Tina Turner.<br />

11


SPECIAL<br />

Comeback<br />

der Geschäftsreise<br />

istockphoto<br />

Die Pandemie ist noch lange nicht vorbei, doch langsam steigt<br />

die Zahl der Geschäftsreisen wieder. Wer Vorsichtsmassnahmen<br />

einhält, muss nicht mehr auf das persönliche Meeting oder<br />

Geschäftsreisen verzichten. Wie Unternehmen ihre Reisen<br />

planen, die Mitarbeitenden schützen und wie sich das Image<br />

der Geschäftsreise wandelt.<br />

Text: Mehmet Toprak<br />

Aus einer Mitteilung des Bundesamtes für<br />

Gesundheit: «Wir empfehlen Ihnen, auf Auslandsreisen<br />

zu verzichten, die nicht notwendig<br />

sind.» An anderer Stelle heisst es: «Seit<br />

dem 6. Juli 2020 müssen alle Personen, die<br />

aus einem Staat oder Gebiet mit hohem Infektionsrisiko<br />

in die Schweiz einreisen, während<br />

zehn Tagen in Quarantäne.» Deutliche<br />

Worte, die klar machen, dass die Coronabedingten<br />

Reisebeschränkungen noch lange<br />

nicht vorbei sind. Seit Monaten werden Messen,<br />

Kongresse und Meetings abgesagt, an<br />

ihre Stelle treten Online-Events und Videokonferenzen.<br />

Ein Ende ist nicht absehbar.<br />

Doch in vielen Betrieben wächst die Ungeduld.<br />

Die Kollegen wollen wieder mit Geschäftspartnern<br />

neue Projekte diskutieren<br />

und am Messestand bei Kaffee und Keksen<br />

mit Kunden plaudern. Videokonferenzen und<br />

virtuelle Messen sind auf Dauer kein Ersatz.<br />

«Online-Formate sind eine wertvolle Alternative.<br />

Aber die persönliche Begegnung können<br />

sie nicht ersetzen», sagt Adrian Matt,<br />

Inhaber und Geschäftsführer von TravelBrain<br />

in Dietikon. Der Dienstleis ter kümmert sich<br />

für Unternehmen um alle Aspekte des Travel<br />

Managements. Ganz ähnlich sieht das auch<br />

der Deutsche Reiseverband (DRV) aus Berlin,<br />

der die Studie Chefsache Business Travel<br />

2020 erstellt hat. «Mehr als acht von zehn<br />

Geschäftsreisenden bevorzugen persönliche<br />

Treffen. Virtuelle Meetings sind nur eine<br />

Notlösung», erklärt Florian Storp, Vorsitzender<br />

des Ausschusses Business Travel beim<br />

DRV.<br />

«Acht von zehn<br />

Geschäftsreisenden<br />

bevorzugen persönliche<br />

Treffen.»<br />

Aber es gibt Hoffnung. Experten in Reisebüros<br />

und Personalabteilungen arbeiten an<br />

Hygiene- und Sicherheitskonzepten, um<br />

Dienstreisen und persönliche Meetings wieder<br />

zu ermöglichen.<br />

Sicherheitskonzepte<br />

Allerdings benötigen Reisen in Corona-Zeiten<br />

besondere Vorbereitung. Die erste Frage, die<br />

man sich stellen sollte, lautet: Ist die Reise<br />

wirklich notwendig? Lautet die Antwort Ja,<br />

sollten der Mitarbeitende und gegebenenfalls<br />

auch betroffene Kunden oder Geschäftspartner<br />

mit in die Planung einbezogen werden.<br />

Bei der Buchung von Hotel, Airline und<br />

Mietwagen sollten bevorzugt Anbieter mit<br />

zertifizierten Hygienekonzepten gewählt werden.<br />

Unverzichtbare Information für die Planung<br />

bieten Websites, die Auskunft geben<br />

über die Situation im jeweiligen Reiseland<br />

und die damit zusammenhängenden Einschränkungen<br />

oder Vorsichtsmassnahmen.<br />

Experten wie Adrian Matt empfehlen<br />

auch, die Mitarbeitenden gut auszurüsten.<br />

Dazu gehören beispielsweise ein Set Mundund<br />

Nasenschutz und Handschuhe, vielleicht<br />

auch ein Fläschchen mit Desinfektionslösung<br />

für unterwegs.<br />

12


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13


SPECIAL<br />

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Auch die Rückreise ist Teil der Planung.<br />

Sonst drohen böse Überraschungen. Wer<br />

nämlich aus einem Risikogebiet einreist,<br />

muss in der Schweiz erst mal für zehn Tage in<br />

Quarantäne. Über die aktuellen Regeln informiert<br />

das Bundesamt für Gesundheit. Auch<br />

das Eidgenössische Departement für auswärtige<br />

Angelegenheiten (EDA) erteilt Auskunft,<br />

etwa über Einreisebestimmungen für<br />

Schweizer Staatsbürger.<br />

Fürsorgepflicht der Arbeitgeber<br />

Dies alles sind keineswegs nur Empfehlungen.<br />

TravelBrain-Chef Adrian Matt erinnert<br />

daran, dass Unternehmen «im Rahmen der<br />

Fürsorgepflichten verpflichtet sind, ihren reisenden<br />

Mitarbeitenden die Vorgaben im Zielland<br />

zu erklären». Gesetzlich geregelt sind<br />

diese Pflichten in Art. 6 Arbeitsgesetz und<br />

Art. 10 zur Bekämpfung der COVID-19-Epidemie.<br />

Es gilt das STOP-Prinzip (Substitution,<br />

technische Massnahmen, organisatorische<br />

Massnahmen, persönliche Schutzausrüstung).<br />

Logischerweise gilt die Fürsorgepflicht<br />

auch für reisende Mitarbeitende.<br />

Und was ist, wenn ein Kollege sich weigert,<br />

auf Dienstreise zu gehen? Sofern die<br />

14<br />

«Nach dem Abflauen<br />

der Pandemie<br />

rechne ich mit<br />

einem Nachholbedarf<br />

und einem<br />

Peak bei den<br />

Buchungen.»<br />

Reise nicht in ein Risikogebiet geht, darf der<br />

Arbeitgeber ihn durchaus verpflichten, die<br />

Reise anzutreten. Wirklich empfehlenswert<br />

ist dies jedoch nicht. Gerade bei Mitarbeitenden,<br />

die vielleicht schon etwas älter sind<br />

oder an Vorerkrankungen wie Diabetes oder<br />

Asthma leiden und sich deshalb nicht so<br />

gerne in vollbesetzte Flugzeuge oder Züge<br />

setzen, sollten Vorgesetzte keinen Zwang<br />

ausüben.<br />

Reisen in Schatten der Pandemie ist also<br />

eine komplizierte Angelegenheit geworden.<br />

DRV-Experte Florian Storp erwartet gerade<br />

deshalb einen Boom bei Geschäftsreisebüros,<br />

die sich professionell um alle organisatorischen<br />

und sicherheitsrelevanten Aspekte<br />

des Reisens kümmern. Die Kombination aus<br />

sinkenden Infektionszahlen und etablierten<br />

Sicherheitsmassnahmen dürfte dafür sorgen,<br />

dass die Reiseaktivitäten wieder in<br />

Schwung kommen: «Ich rechne vor allem<br />

nach dem Abflauen der Pandemie mit einem<br />

gewissen Nachholbedarf bei den Unternehmen<br />

und einem Peak bei den Buchungen.<br />

Danach werden sich die Buchungen aber auf<br />

einem niedrigen Niveau einpendeln, das nur<br />

langsam ansteigt», sagt Matt.


SPECIAL<br />

Neues Image der Geschäftsreise<br />

Geschäftsreisen waren bereits vor Corona<br />

schon umstritten. Vielreisende Mitarbeitende<br />

wurden von den Kollegen gelegentlich mit<br />

Argwohn betrachtet. Was gibt es Schöneres,<br />

als auf Reisen zu gehen und abends in der<br />

Hotelbar einen Cocktail auf Firmenkosten zu<br />

schlürfen? Die mobilen Kollegen sehen das<br />

etwas anders. Für sie sind Reisen oftmals mit<br />

Stress verbunden. Schliesslich stehen sie<br />

unter Erfolgsdruck und auf dem Schreibtisch<br />

stapelt sich derweil die Arbeit. Zum Negativ-<br />

Image der Geschäftsreise trägt auch die Diskussion<br />

ums Klima bei. Muss die Reise von<br />

Zürich nach Genf unbedingt im Flieger absolviert<br />

werden? Wäre da die Fahrt mit der SBB<br />

nicht besser?<br />

Nun hat der monatelange Lockdown<br />

auch Skeptikern gezeigt, welchen Charme<br />

eine persönliche Begegnung mit Kunden<br />

oder Geschäftspartnern besitzt. Der Business-Trip<br />

könnte also bald wieder ein allseits<br />

akzeptierter Bestandteil des Arbeitslebens<br />

sein – besonders, wenn Manager in<br />

Zukunft verstärkt auf den klimafreundlichen<br />

Zug steigen. m<br />

TIPPS FÜR EINE SICHERE GESCHÄFTSREISE<br />

Die nachfolgenden Tipps entstanden in Zusammenarbeit mit TravelBrain und dem Deutschen<br />

Reiseverband.<br />

– Infektionszahlen, Quarantäneregeln und Einreisebestimmungen ändern sich schnell. Bevorzugen<br />

Sie deshalb bei Flug- und Zugreisen flexible und umbuchbare Tarife.<br />

Das gilt auch für Hotelbuchungen.<br />

– Halten Sie die Abstandsregeln ein, auch wenn es beim Security-Screening,<br />

im Check-in-Bereich oder bei der Gepäckausgabe eng zugeht.<br />

– Meiden Sie nach Möglichkeit Warteschlangen vor Ticketschaltern, Empfangstresen,<br />

Frühstücksbuffets oder Fahrstühlen.<br />

– Nutzen Sie mobile Bezahlmethoden und mobiles Check-in im Hotel.<br />

Buchen Sie online statt am Service-Schalter.<br />

– Bilden Sie Tischgemeinschaften in Restaurants mit gemeinsam reisenden Mitarbeitenden<br />

oder Geschäftspartnern, mit denen Sie ohnehin Kontakt pflegen.<br />

– Installieren Sie die Travel Admin App auf Ihrem Smartphone. Diese App wird vom Eidgenössischen<br />

Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bereitgestellt. Sie hilft<br />

mit Checklisten und laufend aktualisierten Hinweisen per SMS. Sollte eine Rückholaktion<br />

erforderlich werden, teilt die App den Aufenthaltsort des Reisenden mit dem EDA. Zudem<br />

sind Adressen und Kontaktdaten der nächstgelegenen Schweizer Vertretung hinterlegt.<br />

– Geben Sie den zuständigen Reisemanagern nach der Reise ein Feedback. Wie war<br />

das Sicherheitsniveau? Wo gab es Lücken? Die verantwortlichen Reisespezialisten brauchen<br />

dieses Feedback, um den Gesundheitsschutz der mobilen Kollegen in Zukunft noch<br />

besser organisieren zu können.<br />

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15


KARRIERE<br />

MEINE ERFAHRUNG<br />

Suzanna Dörig-van Dijke, wie ist es, während der<br />

Corona-Krise die Kündigung zu erhalten und<br />

mit über 50 nochmals auf Jobsuche zu gehen?<br />

Aufgezeichnet von Jelena Martinelli<br />

«Die Kündigung kam an einem Montag. Ich<br />

hatte schon ein paar Tage vorher gespürt,<br />

dass es bald so weit sein könnte, und war<br />

deshalb auf das Gespräch vorbereitet. Trotzdem<br />

war es ein harter Schlag. Ich hatte<br />

21 Jahre für die Firma gearbeitet und meinen<br />

Job geliebt. Doch dem Unternehmen, einem<br />

mittelständischen Anlagenbauer, ging es<br />

schon seit längerem nicht gut. Corona verschärfte<br />

die Lage auf dem Markt zusätzlich.<br />

Da war klar, dass Leute die Firma würden<br />

verlassen müssen. Unter anderem auch ich.<br />

Als Vorbereitung auf das Kündigungsgespräch<br />

hatte ich mich im Internet schlau<br />

gemacht. Ich wollte wissen: Was könnte auf<br />

mich zukommen, wie reagiere ich am besten<br />

und was mache ich, wenn ich in Tränen ausbreche?<br />

Ich kaute alle meine Emotionen am<br />

Wochenende vor der Kündigung durch, ich<br />

ging durch Wut und Trauer. Es war hart. Aber<br />

diese Vorbereitung ermöglichte es mir, dass<br />

ich an jenem Montag ruhig bleiben, mit der<br />

Gegenseite in einen Dialog treten und die für<br />

mich wichtigen Fragen stellen konnte. Zumal<br />

ich auch den Gedanken hatte: Wenn ich<br />

schon untergehen muss, dann mit Stil. Und<br />

so ging ich an jenem Montagmorgen ruhig,<br />

herausgeputzt und erhobenen Hauptes in<br />

die Firma.<br />

Während der dreimonatigen Kündigungsfrist<br />

arbeitete ich weiter und bewarb mich. Ich<br />

hatte eigentlich keine Angst, dass ich lange<br />

auf Jobsuche sein würde; ich liess das Gefühl<br />

16<br />

gar nicht erst aufkommen. Natürlich sagten<br />

mir die Leute: «Ou, in deinem Alter, das<br />

könnte schwierig werden.» Aber ich wollte<br />

mich nicht verunsichern lassen. Ich ging<br />

relativ schnell zum RAV, um mich von den<br />

Spezialisten dort beraten zu lassen – denn<br />

ein Bewerbungsprozedere hatte ich seit einer<br />

«Mit über 50 den<br />

Job zu verlieren,<br />

hat mich definitiv<br />

verändert.»<br />

Ewigkeit nicht mehr durchlaufen und es hatte<br />

sich viel geändert. Die RAV-Mitarbeiterin riet<br />

mir, meine alten Kontakte aufzuwärmen,<br />

mein Netzwerk zu vergrössern und mir Referenzen<br />

für mein Linkedin-Profil zu holen. Sie<br />

riet mir auch, bei der Firmenrecherche jeweils<br />

einen Punkt zu suchen, wo die Firma und ich<br />

matchen könnten, und daran meinen Brief<br />

aufzuhängen. So sind die Bewerbungsbriefe<br />

sehr individuell ausgefallen. Mit der Zeit<br />

machte es mir sogar Spass, die Briefe zu<br />

schreiben. Trotzdem war es eine harte Zeit,<br />

nicht zuletzt wegen der Standardabsagen mit<br />

den leeren Floskeln. Da investierte ich viel<br />

Zeit und Mühe in die Bewerbung und zurück<br />

kam einfach nur: «Wir haben eine bessere<br />

Kandidatin gefunden.» Insgesamt habe ich<br />

etwa 30 Bewerbungen geschickt, gar nicht so<br />

viele eigentlich. Die Bewerbungsgespräche<br />

liefen alle online. Das war sehr speziell, aber<br />

mir gefiel es ehrlich gesagt besser so. Denn<br />

so war jeder auf seinem eigenen Territorium<br />

und alle Parteien konnten sich gleich stark<br />

fühlen. Als Kandidatin ist man sowieso schon<br />

nervös und sich dann einem Bewerbungsgespräch<br />

in einer fremden Umgebung zu stellen,<br />

ist herausfordernd. Zu Hause und online<br />

fühlte ich mich stärker. Dieser Umstand und<br />

ein individuell geschriebener Brief brachten<br />

mich dann auch dorthin, wo ich jetzt bin:<br />

Mitte Mai bekam ich die Zusage für eine<br />

Anstellung bei der Universität Zürich, in der<br />

Abteilung Portfolio- und Assetmanagement,<br />

wo ich auch eine ganz tolle Chefin gefunden<br />

habe. Wir passen wirklich sehr gut zusammen<br />

und es macht mir grosse Freude, ihr zuzuarbeiten.<br />

Auch das ganze Team und die beiden<br />

Kolleginnen, die mich bei der Einarbeitung<br />

begleiten, sind toll.<br />

Mit über 50 den Job zu verlieren und mich<br />

nochmals neu bewerben zu müssen, hat


KARRIERE<br />

mich definitiv verändert. Vor allem hat mich<br />

diese Erfahrung aber stärker gemacht. Sie<br />

hat mir gezeigt, dass nichts so heiss gegessen<br />

wird, wie es gekocht wird. Es gibt immer<br />

eine Türe, die sich öffnet. Man muss einfach<br />

nur Augen und Ohren offenhalten und darf<br />

niemals aufgeben. Ich glaube auch, dass<br />

sich meine positive Haltung in meinen Briefen<br />

widergespiegelt und dazu beigetragen<br />

hat, dass ich relativ schnell eine neue Stelle<br />

finden konnte. Natürlich hätte ich mich in<br />

einen Strudel von negativen Emotionen<br />

reissen lassen können. Es hätte aber nichts<br />

gebracht, mich selbst zu bemitleiden. Im<br />

Nachhinein gesehen hätte mir nichts Besseres<br />

passieren können. Ich fühle mich sehr<br />

wohl in meinem neuen Job und ich bin stolz,<br />

dort zu sein, wo ich jetzt bin.»m<br />

SUZANNA DÖRIG-VAN DIJKE<br />

ist Assistentin beim Portfolio- und Asset management<br />

der Universität Zürich.<br />

17


KARRIERE<br />

Diana’s Choice<br />

Diana Brandl ist Office-Expertin und als Trainerin,<br />

Autorin und Bloggerin tätig.<br />

DIGITOY<br />

Mindshine ist die erste Personal Training App für unseren Geist.<br />

Damit können wir neue kraftvolle Routinen in unseren Alltag etablieren,<br />

über uns selbst hinauswachsen und unser volles Potenzial<br />

entfalten. Was auch immer Ihr persönliches Ziel ist: Ihre<br />

Einstellung und täglichen Routinen sind der Schlüssel, um Ihr<br />

bestes Selbst zu entfalten. Mindshine ist Ihr persönlicher Coach,<br />

mit dem Sie Ihren Geist ganzheitlich trainieren können. Die Trainingspläne<br />

basieren auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

aus Psychologie und Neurowissenschaft und orientieren sich<br />

gleichzeitig an den Erfolgsformeln von Unternehmern, Athleten<br />

und inspirierenden Persönlichkeiten. Die<br />

kurzen und effektiven Übungen passen<br />

perfekt in unseren hektischen Alltag.<br />

Mit bereits zehn Minuten können die<br />

täglichen Trainings in den Alltag integriert<br />

werden. Einfach ausprobieren, es<br />

lohnt sich.<br />

MEDIA HACK<br />

Der Female Leadership Podcast für den<br />

authentischen (Selbst-)Führungsstil verbindet<br />

Inspiration und Wissen zu Führung, Karriere<br />

und Wirtschaft mit dem Blick auf<br />

Empowerment und New Work. Es erwarten<br />

Sie Experteninterviews, praktische Tipps für<br />

Ihre persönliche Weiterentwicklung und<br />

Geschichten aus dem echten Arbeitsleben.<br />

«Es ist Zeit, dass wir gemeinsam die Erwartungen und Rollenbilder der<br />

(Business-)Welt grundlegend hinterfragen und neue Führung mit Mut<br />

zu Emotionen, Kreativität und Vielfalt leben. Egal, wer du bist und<br />

woher du kommst, du hast es in dir, deine Welt zu verändern und Führung<br />

ein neues Gesicht zu geben», sagt Podcast-Host Vera Strauch. Ich<br />

selbst durfte schon bei Vera vor dem Mikrofon sitzen und bin begeistert,<br />

mit welcher Hingabe sie ihre Themen angeht.<br />

18<br />

MUST READ<br />

Unternehmerin Tijen Onaran zeigt, warum<br />

uns Personal Branding weiterbringt. Jeder von<br />

uns ist eine individuelle und unverwechselbare<br />

Marke, aber nicht jeder pflegt sie. Dabei<br />

ist die Art, wie wir uns präsentieren und wie<br />

wir wahrgenommen werden, Teil unserer Persönlichkeit.<br />

Wer wollen wir sein? Welche<br />

Themen, Werte und Haltungen sind uns wichtig?<br />

Wer sich diesen Fragen stellt, ist bereits<br />

mittendrin im Personal Branding. Wie man es<br />

richtig macht, zeigt Tijen Onaran in ihrem<br />

Buch. Ihre eigene Geschichte zeigt: Wer<br />

seine Marke schärft und sich selbst klar<br />

positioniert, ebnet den Weg zum Erfolg – im<br />

Job und im Privatleben. Onaran lässt in ihrem<br />

Buch ihre eigenen Erfahrungen aus der Politik<br />

und der Digitalbranche einfliessen. Sie<br />

berichtet von Rückschlägen, Lerneffekten,<br />

ihrer eigenen Markenbildung und ihrem persönlichen<br />

Weg zum Erfolg. Dieses Buch ist so<br />

unglaublich authentisch wie die Autorin<br />

selbst. Tijen Onaran durfte ich bereits mehrmals<br />

bei den Global Digital Women (die Community<br />

ist auch in der Schweiz aktiv) treffen<br />

und für mich persönlich ist sie eine grosse<br />

Inspiration.


KARRIERE<br />

GESTÄNDNISSE EINER VORZIMMERDAME<br />

Agilitarier aller Länder,<br />

vereinigt euch!<br />

Ich dachte immer, Agility sei ein Hundetraining, bei dem ernst dreinschauende<br />

Menschen in Outdoorkleidung, bewaffnet mit Bauchtaschen,<br />

die mit Fido-Leckerli gefüllt sind, jegliche Art von Wauwaus<br />

durch die Gegend hetzen, während sie dauernd «feiiiin!» rufen. Sie<br />

behaupten, ihr Hund brauche und liebe das. Habe ich aber nie geglaubt.<br />

Die Viecher machen das einzig für die Leckerlis! Ohne das<br />

Futter lägen die doch lieber im Schatten und liessen sich die frische<br />

Brise um die Nase wehen. Aber darum geht es gar nicht. Wirklich auf<br />

den Hund gekommen ist nämlich, wer heute im Büroalltag keine Agility<br />

an den Tag legt.<br />

Im Duden steht, agil sei jemand, der von grosser Beweglichkeit<br />

zeuge. Flexibilität war gestern, heute ist man agil. Agiles Management,<br />

agiles Arbeiten, agiles Coaching, agile Assistenz. Und ich dachte,<br />

eine Assistentin sei schon immer die Personifikation der Agilität<br />

gewesen, ohne dass irgendwer «feiiin!» geschrien hätte. Heute gibt es<br />

dazu Kurse, die den Teilnehmenden – grob gesagt – beibringen, wie<br />

sie eine gute Pendenzenliste schreiben und diese regelmässig updaten.<br />

Alles digital. Die Listen heissen jetzt Kanban-Boards und sollen<br />

die anstehenden Arbeiten visualisieren, um Engpässe zu verhindern.<br />

Diese erkennt man damit frühzeitig; sie können durch das «Wunder<br />

der Delegation» beseitigt werden. Kanban bedeutet Board auf Japanisch.<br />

Wir haben nun also ein Board-Board, das uns aufzeigt, wann<br />

wir trotz Hyperagilität ins Burn-out rasen, weil man im Sekretariat<br />

delegationstechnisch gerne mal allein auf weiter Flur unterwegs ist.<br />

Wer keine mangaeske Visualisierung des eigenen Workloads<br />

möchte, kann sich auch Apps runterladen, die heissen wie Yoga-<br />

Stellungen oder Hundesnacks: Asana beispielsweise ist sehr populär.<br />

Der CEO hat mit seiner gepimpten Pendenzenliste ein Vermögen<br />

von 12 Milliarden angehäuft. Oder Trello, die jedes agile Team noch<br />

«FLEXIBILITÄT WAR GESTERN,<br />

HEUTE IST MAN AGIL.»<br />

effizienter macht. Leider hat es dem Inhaber beim Verkauf nur<br />

260 Millionen eingebracht. Vielleicht hätte er die App doch nicht<br />

nach seinem Hund benennen sollen.<br />

Aber wer braucht schon Millionen, wenn er sich an einem Agilen<br />

Manifest orientieren kann? Was marxistisch klingt, sind in Wahrheit<br />

nur ein paar Verhaltensregeln, die vor 20 Jahren von einigen Softwareentwicklern<br />

zusammengestellt wurden. Überraschende Prinzipien<br />

findet man als versierte Assistentin darunter nicht. Ich würde<br />

sie mal unter dem Titel «Mehr liefern statt lafern» zusammenfassen:<br />

weniger Powerpoint, kein ewiges Geschwafel über Prozesse, sich<br />

öfter mal mit den Kollegen absprechen und dann dem Kunden das<br />

liefern, was er braucht, und wenn der plötzlich was anderes will, nicht<br />

lamentieren, sondern das auch liefern. Nun haben das Manifest aber<br />

gerissene Coaches entdeckt und es in die ganze Corporate World<br />

verkauft, wo eine Firma nach der anderen die neu entdeckten Prinzipien<br />

umsetzt. Agil muss der heutige Mensch sein. Die neue Ma(r)<br />

xime heisst: «Agilitarier aller Länder, vereinigt euch!»<br />

Spass beiseite. Vorzimmer sind per se Orte gelebter Agilität. Hier<br />

wird geliefert. Gelafert wird dort, wo der Hund vom Chef gerade die<br />

letzte Powerpoint-Präsi gefressen hat. «Feiiin!»<br />

Tamara Krieger arbeitet seit vielen Jahren als<br />

Geschäftsleitungsassistentin in einem grossen<br />

multinationalen Dienstleistungs unternehmen.<br />

19


KARRIERE<br />

Die ersten CAS-Absolventinnen<br />

Motiviert, inspiriert und selbstbewusster: So lautet das Fazit der ersten<br />

Absolventinnen des Weiterbildungslehrgangs CAS in Digital Office Management.<br />

Interviews: Caterina Melliger<br />

Perrine Lischer<br />

Teamassistentin<br />

bei Asermo AG<br />

Corinne Berthoud<br />

Leiterin des<br />

Assistenzteams<br />

bei KPMG AG<br />

Financial Services<br />

Selin-Nancy Zopf<br />

Assistentin CFO<br />

bei Rhätische Bahn AG<br />

Daniela Graf<br />

Assistentin der<br />

Departementsvorsteherin<br />

beim Baudepartement<br />

Kanton St.Gallen<br />

Sonya Eicher<br />

Direktionsassistentin<br />

beim Freiburger<br />

Arbeitgeberverband<br />

Chantal Matter-Fischer<br />

Assistentin des CEO<br />

bei CH Media<br />

Wieso haben Sie den Weiterbildungslehrgang besucht?<br />

PERRINE LISCHER<br />

Ich habe die Weiterbildung zur Direktionsassistentin<br />

im Jahr 2016 abgeschlossen<br />

und war schon seit einiger<br />

Zeit auf der Suche nach einer geeigneten<br />

Weiterbildung. Jedoch bis zum<br />

Artikel im <strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong> zum CAS<br />

Digital Office Management ohne Erfolg.<br />

Der Inhalt des CAS hat mich auf<br />

Anhieb angesprochen und genau das<br />

abgedeckt, was ich gesucht habe.<br />

DANIELA GRAF<br />

Ich war schon länger auf der Suche<br />

nach einem Weiterbildungslehrgang<br />

als Direktionsassistentin mit<br />

eidg. Fachausweis. Bis anhin gab es<br />

keine Möglichkeit, sich im Assistenzbereich<br />

weiterzubilden.<br />

20<br />

CORINNE BERTHOUD<br />

Ich war auf der Suche nach einer geeigneten<br />

Weiterbildung, aber konnte nichts<br />

Passendes finden, bis eine Freundin mich<br />

auf diesen CAS aufmerksam machte. Als<br />

ich die Details zum Lehrgang las, wusste<br />

ich: Das muss ich machen! Der Abschluss<br />

meiner letzten Weiterbildung ist etwas<br />

mehr als drei Jahre her, weshalb es mich in<br />

den Fingern juckte, wieder etwas Neues zu<br />

lernen.<br />

SONYA EICHER<br />

Es ist unerlässlich, dass man sich in unserer<br />

Branche weiterentwickelt. Unser<br />

Berufsbild verändert sich und wir müssen<br />

am Ball bleiben.<br />

SELIN-NANCY ZOPF<br />

Im Jahr 2015 habe ich ein BWL-Studium auf HF-<br />

Stufe abgeschlossen, was doch schon länger<br />

her ist. Daher hatte ich mir in meinen Weihnachtsferien<br />

2019 Gedanken über eine mögliche<br />

Weiterbildung gemacht. Als ich anfangs<br />

2020 den Artikel zum CAS im <strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong><br />

gelesen habe, war mir schnell klar, das wird<br />

das Richtige sein: Wie können wir uns als Assistentinnen<br />

in einer Unternehmung positionieren<br />

und wie könnte das Zusammenarbeiten<br />

mit den verschiedenen internen Stakeholdern<br />

zukünftig aussehen?<br />

CHANTAL MATTER-FISCHER<br />

Das Interview von Kim Gunkel im <strong>Miss</strong><br />

<strong>Moneypenny</strong> hat mich sehr angesprochen<br />

und mein Interesse geweckt. Ich wollte meinen<br />

Wissensstand auf den neusten Stand<br />

bringen und der Lockdown und die neue<br />

Freizeit waren dann die Auslöser, warum ich<br />

mich für den Lehrgang ab April angemeldet<br />

habe.


KARRIERE<br />

Wie lautet Ihr Fazit zum Lehrgang?<br />

PERRINE LISCHER<br />

Der Austausch mit anderen Assistentinnen auf C-Level<br />

aus allen Branchen und Unternehmensgrössen<br />

war spannend und hat gezeigt, dass unser Berufsbild<br />

voller Potenzial steckt. Zum Teil wurden die Themen<br />

nur sehr oberflächlich behandelt, jedoch ist dies aus<br />

meiner Sicht auch etwas unserem Berufsbild geschuldet.<br />

Wir decken in unserem Arbeitsalltag so<br />

viele Bereiche ab, dass es schwierig ist, überall ins<br />

Detail zu gehen. Die Module Projektmanagement,<br />

Assistenz 4.0 sowie Leadership haben mir am besten<br />

gefallen und haben mir gezeigt, welche Perspektiven<br />

es für unseren Beruf gibt und wie wichtig es ist, dass<br />

wir unsere Stärken im Unternehmen sichtbar machen.<br />

Ein grosses Lob vor allem an alle Dozentinnen<br />

und Dozenten. Sie sind jeweils super auf unser Berufsbild<br />

eingegangen und waren top vorbereitet.<br />

DANIELA GRAF<br />

Der CAS Digital Office Management war sehr interessant<br />

und abwechslungsreich. Der Austausch<br />

zwischen den Assistenzen war erstklassig.<br />

CORINNE BERTHOUD<br />

Kurz und bündig: empfehlenswert.<br />

Neben den tollen Dozentinnen<br />

und Dozenten ist der<br />

Austausch mit anderen Assistenzen<br />

sehr wertvoll. Dadurch,<br />

dass viele meiner Lehrgangskolleginnen<br />

vor ähnlichen Herausforderungen<br />

stehen, entdeckte<br />

ich neue Wege zur Zielerreichung.<br />

Die meisten<br />

Dozenten haben praxisnahes<br />

Wissen vermittelt, was ein grosser<br />

Mehrwert ist.<br />

SONYA EICHER<br />

Der Lehrgang hat mir neue<br />

Möglichkeiten aufgezeigt. Der<br />

offene Austausch mit den Dozentinnen<br />

und Dozenten und<br />

der Bezug zur Praxis waren<br />

toll.<br />

SELIN-NANCY ZOPF<br />

Ich habe vielerlei Inspiration und Wissen<br />

mitgenommen und weiss auch, in welche<br />

Richtung ich mich vertiefen möchte. Die<br />

Module Assistenz 4.0 und Projektmanagement<br />

waren für mich am interessantesten.<br />

Die Themenvielfalt wurde dennoch<br />

teilweise sehr oberflächlich behandelt,<br />

auch weil z. B. einzelne Themen in den vielen<br />

Gruppenarbeiten vertieft wurden. Konkret<br />

hat mir vor allem auch das Networking<br />

und die Vorstellung der Arbeitsweisen<br />

der Unternehmen der anderen<br />

Absolventinnen viel gebracht. Ich durfte<br />

viele grossartige Absolventinnen und Absolventen<br />

sowie Dozentinnen und Dozenten<br />

kennenlernen.<br />

CHANTAL MATTER-FISCHER<br />

Besonders gefallen haben mir die vielseitigen<br />

und sehr inspirierenden Dozentinnen<br />

und Dozenten, der Praxisbezug<br />

zu unserem Beruf, die neuen Trends und<br />

Tools kennenzulernen und der Austausch<br />

mit Gleichgesinnten beziehungsweise<br />

der Aufbau des Netzwerks.<br />

Was bringt Ihnen der CAS für Ihre berufliche Tätigkeit?<br />

PERRINE LISCHER<br />

Für meine berufliche Tätigkeit nehme ich aus diesem<br />

Lehrgang mit, dass mein Umfeld mein Potenzial nur<br />

erkennt, wenn ich auch zeige, was ich kann und mich<br />

aktiv einbringe. In den Modulen Assistenz 4.0 und<br />

Leadership haben wir uns mit unserer Persönlichkeit<br />

auseinandergesetzt. Die erhaltenen Inputs haben<br />

mein Selbstvertrauen gestärkt und dadurch hat sich<br />

auch mein Auftreten innerhalb der Unternehmung<br />

verändert. Durch das Schreiben der Transferarbeit<br />

und das Projektmanagement kann ich nun auch besser<br />

beim Schreiben von Konzepten unterstützen, da<br />

ich weiss, worauf ich achten muss.<br />

DANIELA GRAF<br />

Ich bin überzeugt, dass sich die Rolle der Assistenz<br />

in den nächsten Jahren stark verändern wird.<br />

In meiner beruflichen Tätigkeit sehe ich mich immer<br />

mehr als Businesspartner. Das neu erworbene<br />

Wissen kann ich in der Praxis gut ein- und<br />

umsetzen.<br />

CORINNE BERTHOUD<br />

Unabhängig von der Arbeit, die<br />

ich für den CAS geschrieben<br />

habe, hätte ich mich vor dem<br />

Hintergrund der Digitalisierung<br />

auch so mit der Veränderung der<br />

Assistenzrolle in meiner Abteilung<br />

auseinandersetzen wollen.<br />

Der CAS kam für mich daher zum<br />

perfekten Zeitpunkt und erlaubt<br />

mir nun, das Gelernte direkt in<br />

der Praxis anzuwenden.<br />

SONYA EICHER<br />

Ich kann mich mit den neu erworbenen<br />

Kompetenzen noch<br />

besser einbringen.<br />

SELIN-NANCY ZOPF<br />

Aktuell sind wir inmitten der digitalen<br />

Transformation und dabei können wir in<br />

der Assistenz enorm unterstützen und zusammen<br />

Weichen stellen. Den Austausch<br />

mit den anderen Assistentinnen der<br />

Rhätischen Bahn AG möchte ich fördern,<br />

da wir alle mit den gleichen Herausforderungen<br />

kämpfen. Ziel wäre u. a. noch<br />

mehr Synergien zu schaffen, um uns auf<br />

relevantere Themen fokussieren zu können.<br />

CHANTAL MATTER-FISCHER<br />

Da der Lehrgang sehr praxisbezogen<br />

aufgebaut ist, kann das Erlernte im Unternehmen<br />

einfach angewendet werden.<br />

Ich konnte meinen Wissensstand<br />

wieder auf den neusten Stand bringen<br />

und zusätzlich mein Selbstvertrauen<br />

stärken.<br />

21


KARRIERE<br />

Mit welchem Thema haben Sie sich in Ihrer Diplomarbeit auseinandergesetzt?<br />

PERRINE LISCHER<br />

Meine Diplomarbeit hat sich mit dem<br />

Thema teamübergreifende Zusammenarbeit<br />

befasst. Es ging darum,<br />

herauszufinden, welche Organisationsform<br />

die teamübergreifende Zusammenarbeit<br />

erleichtert. Da es sich<br />

bei meinem Thema um ein laufendes<br />

Projekt in meinem Unternehmen handelte,<br />

können die Erkenntnisse aus<br />

der Arbeit in meine Tätigkeit einfliessen.<br />

DANIELA GRAF<br />

Ich habe mich bei meiner Transferarbeit<br />

mit dem Thema Assistenzpool<br />

auseinandergesetzt und kann<br />

die gewonnenen Erkenntnisse in<br />

meine Arbeit einfliessen lassen.<br />

CORINNE BERTHOUD<br />

Aufgrund des technischen Fortschritts<br />

verändern sich bei uns einige Prozesse. Ich<br />

habe analysiert, wie die Assistenzrolle zukünftig<br />

aussehen wird. Ich konnte parallel<br />

zur Erstellung der Arbeit ein paar Erkenntnisse<br />

direkt in die Praxis überführen. Dank<br />

der Unterstützung meiner Chefs steht auch<br />

den restlichen Empfehlungen aus meiner<br />

Arbeit nichts im Weg. Ich freue mich auf die<br />

Umsetzung.<br />

SONYA EICHER<br />

Mein Thema war die Einführung von Homeoffice.<br />

Ich konnte meine Erkenntnisse<br />

aus der Arbeit gut einbringen und werde<br />

es auch zukünftig noch können.<br />

SELIN-NANCY ZOPF<br />

Für die Rhätische Bahn AG habe ich die Möglichkeit<br />

der digitalen Postverarbeitung für Verwaltung,<br />

Bahnhöfe etc. untersucht. Dabei<br />

legte ich den Fokus auf die rechtlichen und<br />

organisatorischen Voraussetzungen für die<br />

Digitalisierung des Postprozesses. Die fünf<br />

priorisierten Handlungsempfehlungen sind<br />

entsprechend adressiert und sollen nun in den<br />

verschiedenen involvierten Bereichen priorisiert<br />

und in ihre Planung zur Umsetzung einfliessen.<br />

CHANTAL MATTER-FISCHER<br />

Ich befasste mich mit dem Thema Migration<br />

von analogen zu digitalen Arbeitsmappen.<br />

Die Erkenntnisse aus der Transferarbeit wurden<br />

in meinem Unternehmen bereits umgesetzt.<br />

Neu werden die Sitzungsunterlagen<br />

für den CEO digital bereitgestellt.<br />

Wie geht es für Sie beruflich weiter?<br />

PERRINE LISCHER<br />

Beruflich habe ich mich seit kurzem<br />

verändert. Ich habe eine neue Herausforderung<br />

in einer anderen Unternehmung<br />

angenommen. Vorerst<br />

steht die Einarbeitung in mein neues<br />

Arbeitsgebiet und privat die Zeit mit<br />

der Familie im Vordergrund. Dennoch<br />

war dieser CAS sicherlich nicht<br />

meine letzte Weiterbildung.<br />

DANIELA GRAF<br />

Im Moment plane ich keine nächste<br />

Weiterbildung.<br />

CORINNE BERTHOUD<br />

Im Rahmen eines umfangreichen<br />

Projekts innerhalb der Firma darf<br />

ich meine Abteilung vertreten. Es ist<br />

eine spannende und intensive Phase.<br />

Danach freue ich mich auf den<br />

Ausgleich mit einer privaten Herausforderung,<br />

denn ich möchte<br />

meine Sprachkenntnisse in Französisch<br />

aufpolieren.<br />

SONYA EICHER<br />

Ich warte das Resultat vom CAS<br />

ab und habe mich bereits über<br />

den MAS in Digital Office Management<br />

informiert.<br />

SELIN-NANCY ZOPF<br />

Dadurch, dass meine Stellung als Assistentin CFO und<br />

die verschiedenen Zusatzaufgaben unglaublich vielfältig<br />

sind und ich mir in gewissem Masse die Arbeit<br />

selbst gestalten kann, stecke ich in einer spannenden<br />

Zeit und möchte mein Wissen weiterhin für die Rhätische<br />

Bahn AG einsetzen, zumal ich erst seit zwei<br />

Jahren hier arbeite. Nichtsdestotrotz habe ich das Bedürfnis,<br />

mich weiterzuentwickeln und meine Kenntnisse<br />

im Projektmanagement zu vertiefen.<br />

CHANTAL MATTER-FISCHER<br />

Das CAS-Studium hat mich tatsächlich dazu motiviert,<br />

noch weitere Weiterbildungslehrgänge zu besuchen.<br />

Allerdings werde ich erst einmal eine Pause<br />

einlegen und nächstes Jahr vermutlich mit dem CAS<br />

Organizational Office Transformation fortfahren<br />

oder mich im Bereich Projektmanagement oder<br />

Wirtschaftspsychologie weiterbilden.<br />

22


KARRIERE<br />

Kim Gunkel<br />

Kompetenzcenterleiterin<br />

CAS Digital Office Management<br />

bei der Fachhochschule Kalaidos<br />

Wie viele schliessen den ersten Lehrgang ab?<br />

Das Sommersemester 2020 haben wir mit 28 Studierenden in zwei<br />

Klassen geführt. Alle haben bis zum Schluss durchgehalten.<br />

Wie lautet Ihr Fazit zum Lehrgang?<br />

Mein Fazit aus vielen Gesprächen und auch aus meiner persönlichen<br />

Erfahrung ist, dass der CAS Digital Office Management genau dem<br />

entspricht, was heute in der Wirtschaft gefordert wird. Die Studierenden<br />

waren sehr fleissig und der Austausch hat uns Dozierenden<br />

grossen Spass gemacht. Es ist sicher ein strenges halbes Jahr, aber<br />

es ist absehbar und es lohnt sich. Überrascht hat mich, dass die<br />

Studierenden bereits nach wenigen Modulen mehr Selbstbewusstsein<br />

an den Tag legten. Von vielen hörte ich, dass sie jetzt im Unternehmen<br />

mehr Verantwortung tragen. Für mich ein tolles Feedback,<br />

das mich noch mehr motiviert.<br />

Der allererste Lehrgang geht zu Ende. Wie geht es weiter?<br />

Mit zwei neuen vollen Klassen und vielen topmotivierten Studierenden.<br />

Wir haben viel positives Feedback zu den Modulen und Dozierenden<br />

erhalten. Dort nehmen wir keine Änderungen vor. Es gibt<br />

natürlich Studierende, die sich noch mehr gewünscht hätten. Für<br />

diese gibt es Anschlussmöglichkeiten in Form des Diploma of Advanced<br />

Studies (DAS FH) in Digital Office Management oder dem Master<br />

of Advanced Studies (MAS FH) in Digital Office Management.<br />

Was kann mit einem CAS alles gemacht werden?<br />

Der CAS hilft den Studierenden, ihre Kompetenzen in verschiedenen<br />

Gebieten wie Projektmanagement, Finanzen, Leadership etc. zu erweitern.<br />

Die Studierenden beschäftigen sich in Modulen wie Assistenz<br />

4.0, aber auch mit sich selbst, was zu mehr Selbstbewusstsein<br />

führt. Genau das brauchen sie dann, um in der Wirtschaft der Business-<br />

oder Sparringspartner zu werden, den Führungskräfte heute<br />

brauchen.<br />

Haben Sie Beispiele von Absolventinnen, wie es später weitergeht?<br />

Aus Gesprächen weiss ich, dass Führungskräfte die Absolventinnen<br />

schon früh während des CAS-Lehrgangs mehr miteinbezogen haben.<br />

Sie nehmen Einsitz in Projektgruppen, bringen dort ihr Wissen ein<br />

oder leiten gar Projekte. Einige Studierende haben die Möglichkeit<br />

der Transferarbeit genutzt und das Thema mit ihrer Führungskraft<br />

zusammen evaluiert. Die erarbeiteten Vorgehensweisen und Ergebnisse<br />

werden nun nach und nach im Tagesgeschäft eingebaut. Wer<br />

dabei denkt, dass es nur um das Tätigkeitsfeld der Assis tenzen geht,<br />

täuscht sich: Einige führen unternehmensweite Lösungen ein. Das<br />

macht mich sehr stolz. Ich glaube, der Austausch mit den Kolleginnen<br />

und Dozierenden, die Ausbildung auf Fachhochschulebene<br />

und das Wissen, dass auch Assistenzen eine solche Ausbildung absolvieren<br />

können, hat das Selbstbild von vielen verändert und genau<br />

so soll es sein.<br />

m<br />

23


KARRIERE<br />

Eine Assistentin für die Seelsorge<br />

Dank Jacqueline Fisch hat der Pfarrer mehr Zeit für die Seelsorge: Als Leiterin<br />

Administration und Betrieb entlastet sie in der Pfarrei Heilig Kreuz in<br />

Zürich-Altstetten die Seelsorgerinnen und Seelsorger. Dabei war die Kirche für<br />

die Kauffrau bisher unbekanntes Terrain.<br />

Text: Stephan Sigg<br />

Foto: Raja Läubli<br />

«Ich war zunächst ziemlich überrascht, als<br />

mich eine Freundin auf das Stelleninserat<br />

aufmerksam machte», sagt Jacqueline Fisch<br />

und lacht. Ihre Freundin war Mitglied der Kirchenpflege<br />

der katholischen Kirchgemeinde<br />

– und diese war auf der Suche nach einer<br />

neuen Mitarbeiterin. «Sie meinte: Diese Stelle<br />

ist doch etwas für dich.» Die katholische<br />

Kirche war im Leben von Jacqueline Fisch<br />

bisher kaum präsent. «Ich hatte mit der Kirche<br />

vor allem bei Festen wie der Taufe oder<br />

Erstkommunion meines Sohnes und durch<br />

meine Mitgliedschaft beim katholischen<br />

Turnverein zu tun.» Die anfängliche Skepsis<br />

löst sich schnell auf. «Der Aufgabenbereich<br />

hörte sich sehr spannend und vielfältig an.»<br />

Zuerst steigt sie als Pfarreisekretärin ein,<br />

später übernimmt sie zusätzliche Aufgaben<br />

in der Administration. «Der Einstieg als Pfarreisekretärin<br />

war für mich sehr hilfreich»,<br />

sagt sie, «ich bekam so Einblicke in den Alltag<br />

einer Pfarrei. Heute bin ich Vorgesetzte<br />

24<br />

von drei Pfarreisekretärinnen und habe ein<br />

konkretes Bild von ihren Arbeitsfeldern und<br />

den Themen, die sie beschäftigen.»<br />

Kirchliche Leitungsassistenz<br />

Jacqueline Fisch profitiert bei ihrer Stelle in<br />

der katholischen Kirchgemeinde – mit über<br />

10 000 Mitgliedern die grösste der Stadt Zürich<br />

– von den Erfahrungen ihrer bisherigen<br />

beruflichen Stationen. Nach der Schule absolvierte<br />

sie eine kaufmännische Ausbildung<br />

und war dann bei verschiedenen Firmen<br />

im Büro tätig, zuletzt bei der Swisscom.<br />

Dort konnte sie sich auch einiges an IT-Wissen<br />

aneignen. «An meiner jetzigen Stelle bei<br />

der Kirchgemeinde schätze ich, dass der<br />

Mensch mehr im Vordergrund steht – wir<br />

verkaufen kein Produkt», so Jacqueline<br />

Fisch, «ansonsten gibt es kaum Unterschiede<br />

zu meinen bisherigen Anstellungen.<br />

Ein Büro ist ein Büro – egal ob bei der Kirche<br />

oder in einem KMU.»<br />

Das Berufsbild der kirchlichen Leitungsassistenz<br />

ist neu. Seit drei Jahren gibt es in der<br />

ganzen Deutschschweiz immer mehr Pfarreien,<br />

die kirchliche Leitungsassistentinnen<br />

anstellen – meist sind dies grosse, städtische<br />

Pfarreien. «Die Seelsorgerinnen und Seelsorger<br />

sollen mehr Zeit für die Seelsorge haben<br />

und die administrativen Aufgaben an eine<br />

Fachperson abgeben können», so Jacqueline<br />

Fisch, «das spart nicht nur Zeit, sondern<br />

macht auch mehr Sinn: Eine Seelsorgerin<br />

oder eine Sozialarbeiterin hat in der Regel<br />

keine kaufmännische Grundausbildung.»<br />

Breitgefächertes Pflichtenheft<br />

Als erste Leitungsassistentin ihrer Pfarrei<br />

habe sie einiges von Grund auf erneuern<br />

müssen: «Zum Beispiel musste ich zuerst<br />

mal ein Ablagesystem für die Dokumente<br />

einführen.» Ihr Pflichtenheft ist breit gefächert:<br />

Sie nimmt an den Leitungssitzungen<br />

teil, schreibt Protokolle, ist Vorgesetzte für<br />

die Pfarreisekretärinnen und weitere Mitarbeitende<br />

wie Hauswart, Abendwart sowie<br />

Reinigungspersonal und Beizliverantwortliche<br />

der Pfarrei. Mit ihnen führt sie Mitarbeitergespräche<br />

oder kümmert sich bei einem<br />

Personalwechsel um die Suche nach neuen<br />

Mitarbeitenden. Aber auch für die Organisation<br />

der Weihnachtsfeiern und Teamausflüge,<br />

betriebliche Abläufe sowie kleinere<br />

Buchhaltungsaufgaben ist sie zuständig.<br />

«Ich schätze es, sehr selbständig arbeiten zu<br />

können. Oft ist auch meine Kreativität gefragt»,<br />

sagt sie.


KARRIERE<br />

Erst durch ihre Tätigkeit bei der Kirchgemeinde<br />

sei ihr bewusst geworden, wie vielfältig<br />

die Aufgaben einer Pfarrei sind: «Es war mir<br />

schon klar, dass Kirche mehr ist als nur Gottesdienste.<br />

Aber ich war dann doch überrascht,<br />

wie viele verschiedene Gruppen und<br />

Vereine es in einer Pfarrei gibt und wie gut<br />

frequentiert ein Pfarreizentrum ist.» Als Leiterin<br />

der Administration ist sie auch an den<br />

Leitungssitzungen der Pfarrei dabei. «Die<br />

Seelsorger haben mich von Anfang an in ihrer<br />

Mitte akzeptiert», sagt sie, «bei den Diskussionen<br />

bringe ich natürlich eine andere<br />

Perspektive ein und bin dabei ein Stück weit<br />

auch Einzelkämpferin.» Deshalb begrüsse<br />

sie die Pläne, dass sich die Leitungsassistentinnen<br />

der Stadtzürcher Pfarreien künftig<br />

vernetzen und zum Erfahrungsaustausch<br />

treffen wollen.<br />

Identifikation<br />

Einen persönlichen kirchlichen Bezug müsse<br />

eine kirchliche Leitungsassistentin nicht<br />

zwingend mitbringen: «Aber es macht schon<br />

Sinn, dass man sich ein Stück weit mit der<br />

Kirche identifizieren kann und eine Ahnung<br />

vom kirchlichen Leben hat, sonst stelle ich<br />

mir das sehr kompliziert vor», hält Jacqueline<br />

Fisch fest. Auch wenn sie sich das meiste<br />

selbst mittels Learning by Doing angeeignet<br />

habe, hat sie sich nun beim Lehrgang «Kirchliche<br />

Leitungsassistenz» zusätzliches Knowhow<br />

geholt. Sie war Teilnehmerin des ersten<br />

Lehrgangs und hat im September ihr Zertifikat<br />

erhalten. «Nicht alles war neu für mich, aber<br />

den Austausch mit den Kolleginnen erlebte<br />

ich als sehr hilfreich. Im ers ten Teil wurde sehr<br />

viel über die Kirche und ihre Botschaft vermittelt,<br />

doch bei meiner Arbeit habe ich kaum mit<br />

innerkirchlichen Fragen zu tun.» Viel relevanter<br />

für ihren Arbeitsbereich sei deshalb<br />

der zweite Teil gewesen: «Hier ging es um die<br />

konkreten Aufgaben, mit denen ich zu tun<br />

habe – zum Beispiel das Personalwesen.»m<br />

NEUES BERUFS BILD<br />

FÜR QUEREINSTEIGERINNEN<br />

Kirchliche Leitungsassistenten unterstützen Leitungspersonen von Seelsorgeeinheiten<br />

oder Pastoralräumen (Zusammenschluss von mehreren Pfarreien) in administrativen<br />

Aufgaben. Das Theologisch-Pastorale Bildungsinstitut TBI (eine Institution der katholischen<br />

Kirche) in Zürich bietet seit 2019 für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger<br />

aus Wirtschaft und Verwaltung zwei Weiterbildungsmodule an. Inhaltlich wird u. a.<br />

Wissen über Aufbau und Aufgaben der Kirche, die kirchliche Diakonie und das duale<br />

Kirchensystem in der Schweiz vermittelt. Voraussetzungen für die Teilnahme sind eine<br />

abgeschlossene kaufmännische Lehre (Profil E oder M) oder eine adäquate Ausbildung<br />

sowie mehrjährige Berufserfahrung. Die gleichen Module werden zusätzlich auch<br />

von der katholischen Kantonalkirche im Kanton Thurgau angeboten. In vielen Pfarreien<br />

gibt es auch das Berufsbild der Pastoralassistentin. Das ist die Berufsbezeichnung für<br />

Theologinnen und Theologen, die als Seelsorger in einer Pfarrei tätig sind.<br />

Weiter Infos unter: tbi-zh.ch/leitungsassistenz<br />

«Die Nachfrage wird zunehmen.»<br />

Herr Kyburz, wie gross ist das Interesse an<br />

den Modulen für Quereinsteiger?<br />

Bei der ersten Durchführung haben 18 Teilnehmende<br />

abgeschlossen, jedoch mehrheitlich<br />

Pfarreisekretärinnen mit mehrjähriger<br />

Berufserfahrung im Pfarreisekretariat. Es waren<br />

nur vereinzelt Quereinsteigerinnen dabei,<br />

eine von ihnen hat bisher in der Hotellerie<br />

gearbeitet. Aber wir sind überzeugt, dass sich<br />

das noch ändern wird. Wie wir wahrnehmen,<br />

gibt es viele Interessierte, die bisher in der<br />

Privatwirtschaft oder im NPO-Bereich gearbeitet<br />

haben und offen sind für eine neue Herausforderung.<br />

Wie ich mitbekomme, sehen<br />

viele ihren Wechsel zur Kirche als Chance, sich<br />

beruflich weiterentwickeln zu können.<br />

Wie gut sind die Stellenaussichten für<br />

kirchliche Leitungsassistentinnen?<br />

Momentan ist das von Region zu Region noch<br />

unterschiedlich. Aber die gegenwärtige Kirchenentwicklung<br />

betrifft die ganze Deutschschweiz:<br />

Immer mehr Pfarreien werden zu-<br />

sammengefasst und es entstehen grösseren<br />

Seelsorgegebilde. Auf der anderen Seite geht<br />

der Nachwuchs an Seelsorgerinnen und Seelsorgern<br />

zurück. Durch die Komplexität der<br />

Situation nehmen Koordinations- und Managementaufgaben<br />

zu. Und für solche Aufgaben<br />

bringen Mitarbeitende, die in der Administration<br />

oder im Personalwesen gearbeitet<br />

haben, die besten Voraussetzungen mit, um<br />

in diesen Bereichen die pastoralen Mitarbeitenden<br />

zu entlasten. Die Nachfrage wird noch<br />

zunehmen.<br />

Wie viel Kirchennähe müssen Quereinsteiger<br />

mitbringen?<br />

Ein gewisses Interesse und eine positive<br />

Grundeinstellung sollten natürlich vorhanden<br />

sein. Aber aus meiner Sicht ist das Konfliktpotenzial<br />

klein, wenn für den Quereinsteiger<br />

zum Beispiel die Spiritualität nicht an erster<br />

Stelle steht. Spannungsvoller kann es da<br />

schon werden, wenn die Leitungsassistentin<br />

sehr stark im Glauben beheimatet ist und den<br />

Anspruch hat, auch inhaltlich die Seelsorge,<br />

Gottesdienste usw. mitgestalten zu können.<br />

Sie bieten die Module bisher nur für die<br />

katholische Kirche an. Ist die Situation bei<br />

der reformierten Kirche eine andere?<br />

Die Reorganisation der Seelsorgestruktur<br />

sowie Zusammenlegung der Kirchgemeinden<br />

ist auch bei den Reformierten ein<br />

grosses Thema. Deshalb kann ich mir gut<br />

vorstellen, dass auch auf reformierter Seite<br />

künftig Bedarf an qualifizierten Quereinsteigerinnen<br />

mit Qualifikation in der Verwaltung<br />

und Administration besteht. Gut möglich,<br />

dass wir irgendwann unsere Module auch<br />

ökumenisch anbieten.<br />

Der Theologe Thomas Kyburz-Boutellier ist<br />

Fachverantwortlicher für Spiritualität und Bildung<br />

in der römisch-katholischen Kirche im<br />

Kanton Basel-Landschaft. Er leitet eines der<br />

beiden Weiterbildungsmodule für Quereinsteigerinnen<br />

und Quereinsteiger am TBI Zürich.m<br />

25


KARRIERE<br />

Forever clever<br />

DEM GEHIRN AUF DIE SPRÜNGE HELFEN<br />

Gerade in einer sich rasant verändernden Welt ist lebenslanges Lernen ein Erfolgsfaktor.<br />

Was vielleicht anstrengend klingt, ist eigentlich ein ganz natürlicher Vorgang.<br />

Denn unser Gehirn lernt von selbst ununterbrochen dazu. Um es optimal zu unterstützen<br />

und zu nutzen, lohnt es sich, einige Mythen zu entmystifizieren.<br />

Text: Ruth Preywisch<br />

MYTHOS 1<br />

Wissen = gesammelte Informationen<br />

Innerhalb kurzer Zeit kann heute vieles, was<br />

man gerade gelernt hat, schon wieder veraltet<br />

sein. Gleichzeitig sind Informationen so<br />

einfach verfügbar wie noch nie. Manchmal<br />

scheint es da gar nicht mehr lohnenswert,<br />

sich etwas zu merken oder etwas zu lernen.<br />

Doch das ist ein Trugschluss, denn Wissen<br />

und Informationen sind nicht dasselbe.<br />

«Das reine Speichern von Informationen<br />

ist nicht so entscheidend wie die Frage, wie<br />

man mit ihnen umgeht», erklärt Edith<br />

Rohrmoser. Als Coach und Seminarleiterin<br />

hat sie sich dem Thema lebenslanges Lernen<br />

verschrieben. Wissen definiert sie als die Fähigkeit,<br />

gespeicherte Informationen zu sortieren<br />

und zu verbinden. «Diese Transfermöglichkeit<br />

ist das, was uns ausmacht», erklärt<br />

sie. Und es macht uns auch wertvoll.<br />

Denn im Speichern und Abrufbarmachen<br />

von reinen Informationen sind uns künstliche<br />

Intelligenzen schon heute überlegen.<br />

Aber Zusammenhänge herstellen, Verbindungen<br />

schaffen und neues Wissen auf Basis<br />

von altem bewerten und anwenden, das<br />

können sie nicht so gut wie wir.<br />

MYTHOS 2<br />

Das Gehirn wächst<br />

Diesen Mythos räumt Edith Rohrmoser entschieden<br />

aus der Welt: «Alle verfügbaren<br />

Gehirnzellen sind schon da, wenn wir geboren<br />

werden.» Was sich aber tatsächlich verändert,<br />

ist das Netz, das sie untereinander<br />

knüpfen. Von jeder Gehirnzelle gehen fadenartige<br />

Synapsen ab, die sich beim Erwerb<br />

neuen Wissens mit den Synapsen anderer<br />

26<br />

Zellen verbinden. Je häufiger diese Verbindungen<br />

dann genutzt werden, umso stabiler<br />

werden sie. «Das Gehirn wird also dichter<br />

und nicht grösser», beschreibt Rohrmoser<br />

den Vorgang. Umgekehrt gilt allerdings dasselbe:<br />

Werden die Verbindungen nicht genutzt,<br />

werden sie wieder fragiler.<br />

MYTHOS 3<br />

Das Gehirn ist irgendwann voll<br />

Lange dachte man, dass Wissen in Form von<br />

Eiweiss im Gehirn gespeichert wird und irgendwann<br />

kein zusätzlicher Platz mehr zur<br />

Verfügung steht. Heute weiss man, dass das<br />

nicht stimmt. Die Dichte des Neuronennetzwerks<br />

kann unendlich gross werden. «Unser<br />

Gehirn ist keine Festplatte mit einer bestimmten<br />

Maximalgrösse», erklärt Edith<br />

Rohrmoser.<br />

MYTHOS 4<br />

Junge Gehirne lernen besser als alte<br />

Rein biologisch kann unser Gehirn in jedem<br />

Alter gleich viel lernen. Aber es gibt trotzdem<br />

Unterschiede. Als junger Mensch müssen wir<br />

erstmal jede Menge Informationen einsammeln,<br />

bevor wir uns mit Transfers beschäftigen<br />

können. «Junge Menschen sind trainierter<br />

im Lernen, sie sind mehr im Lernflow»,<br />

beschreibt Rohrmoser diese Phase. Im Verlauf<br />

des Lebens ändert sich das aber. Je mehr<br />

Basiswissen wir schon haben, umso besser<br />

können wir neues Wissen mit dem alten verknüpfen<br />

und umso stabiler sind die geknüpften<br />

Verbindungen. Neues Wissen kann also<br />

in jedem Alter erworben werden. «Man muss<br />

einfach neugierig bleiben und darf nicht aufhören,<br />

sich mit Neuem zu beschäftigen.»<br />

MYTHOS 5<br />

Das Gedächtnis ist ein Sieb<br />

«Selbst wenn sie uns nicht bewusst ist, bleibt<br />

eine einmal gespeicherte Information immer<br />

erhalten», sagt die Expertin. Sie ist nur nicht<br />

für sich allein abrufbar. Wenn aber eine neue<br />

Information im Gehirn ankommt, die zu etwas<br />

bereits Gespeichertem passt, wird eine<br />

Verbindung hergestellt und plötzlich ist das<br />

alte Wissen wieder da. Von der Vorstellung<br />

des Gedächtnisses als Sieb hält Edith Rohrmoser<br />

deshalb wenig. «Da konzentriert man<br />

sich ja sofort auf die Löcher», lacht sie. Geeigneter<br />

findet sie die Beschreibung des Gedächtnisses<br />

als Netz. «Da ist man gedanklich<br />

bei den Fäden, die alles zusammenhalten.»<br />

MYTHOS 6<br />

Wir lernen mit der linken Gehirnhälfte<br />

Unser Gehirn besteht aus zwei Hälften mit<br />

ganz unterschiedlichen Fähigkeiten und<br />

Funktionen. In der linken Gehirnhälfte kommen<br />

Informationen wie Zahlen, Daten und<br />

Fakten an und dort werden sie gespeichert.<br />

Auch Logik und strukturiertes Denken wird<br />

von dort aus gesteuert. In der rechten Hälfte<br />

dagegen speichern wir Bilder und Melodien,<br />

dort ist das Zuhause von Kreativität, Inspiration<br />

und dem Vorstellungsvermögen.<br />

Schon in der Schule werden wir darauf<br />

trainiert, mit der linken Gehirnhälfte zu lernen.<br />

Doch das ist eigentlich keine gute Idee,<br />

denn ohne die rechte Hälfte kann die linke<br />

gar nicht so viel leisten. «Die Kunst beim<br />

Lernen besteht darin, das Gehirn beidseitig<br />

zu nutzen», erklärt die Expertin. Konkret<br />

heisst das, dass man eine Information sowohl<br />

als Faktum in der linken, als auch als


KARRIERE<br />

EDITH<br />

ROHRMOSER<br />

ist Coach, Vortragsrednerin und<br />

Expertin für Lern- und Gedächtnistraining.<br />

edith-rohrmoser.de<br />

Bild oder Melodie in der rechten Hälfte<br />

gleichzeitig speichert. Das Phänomen kennen<br />

wir alle, denn so funktionieren zum Beispiel<br />

Eselsbrücken. «Man schafft so bewusst<br />

Verknüpfungen und eine Information<br />

bleibt viel besser erhalten als durch reines<br />

Auswendiglernen.»<br />

MYTHOS 7<br />

Spezialwissen ist entscheidend<br />

Gerade im Beruf kommen wir selten ohne<br />

Spezialwissen aus. Doch das allein ist noch<br />

kein Garant für Erfolg. «Es ist sinnvoll, sich so<br />

vielfältig wie möglich aufzustellen», rät<br />

Rohrmoser. Wer auch Interesse habe an Dingen,<br />

die er nicht ständig braucht, ist eher in<br />

der Lage, neue und auch überraschende Verknüpfungen<br />

herzustellen. Und hat damit die<br />

Chancen, ein echter Transfermeister oder<br />

eine Transfermeisterin zu werden.<br />

MYTHOS 8<br />

Wir können unser Gehirn nicht beeinflussen<br />

«Es stimmt zwar, dass unser Gehirn selbständig<br />

entscheidet, welche Fäden es wo<br />

spinnt», sagt Edith Rohrmoser. Doch wir<br />

können ihm dabei ein bisschen unter die<br />

Arme greifen. «Wer zum Beispiel vor der Beschäftigung<br />

mit einem neuen Thema kurz<br />

nachdenkt, was er schon weiss oder was er<br />

sich davon erwartet, der gibt dem Gehirn<br />

einen Hinweis, wo ein Faden hinpassen<br />

könnte.» Und wer sich angewöhnt, zu jeder<br />

neuen Information ein Bild, einen Reim, eine<br />

Geschichte oder eine Melodie zu speichern,<br />

der hilft seinem Gehirn, sich Dinge besser zu<br />

merken. m<br />

EXPERTENTIPPS FÜRS<br />

LEBENSLANGE LERNEN<br />

1. Antennen aufstellen, offen bleiben und<br />

ein breites Basiswissen anstreben.<br />

2. Gedächtnis- und Lerntechniken nutzen,<br />

die beide Gehirnhälften einbeziehen.<br />

3. Gelerntes wiederholen und anwenden,<br />

damit die Verknüpfungen stabiler werden.<br />

27


ORGANISATION<br />

WAS IST ÜBERHAUPT ...<br />

Cybercrime<br />

Cyberkriminalität gilt als eines der grössten Risiken für Unternehmen des<br />

21. Jahrhunderts. Auf rund 600 Milliarden US-Dollar schätzen die Rückversicherer<br />

die weltweiten Schäden – Tendenz steigend. Naturkatastrophen dagegen schlagen<br />

mit rund 200 Milliarden zu Buche. Dennoch sieht sich nur eines von zehn Schweizer<br />

Unternehmen durch Cyberkriminalität bedroht – eine gefährliche Fehleinschätzung.<br />

Text: Ruth Preywisch<br />

Um was geht’s?<br />

In der heutigen Welt funktioniert nichts mehr<br />

ohne Informationstechnik. Jedes Unternehmen<br />

ist mit dem Internet verbunden und kein<br />

Bereich ist davon ausgenommen. Egal ob<br />

Produktion, innerbetriebliche Kommunikation,<br />

Service oder Vertrieb: Ohne Netz geht<br />

gar nichts mehr. Und das kann schnell<br />

gefährlich werden. «Die Technologie-Basierung<br />

öffnet die Tür für Kriminalität», erklärt<br />

Damir Bogdan. Der Gründer und CEO der<br />

Actvide AG berät weltweit Unternehmen,<br />

Start-ups und Hochschulen in den Bereichen<br />

Digitalisierung und Innovation.<br />

Für ihn ist wichtig, zwischen digitaler Kriminalität<br />

und Cybercrime zu unterscheiden.<br />

«Unter den Begriff digitale Kriminalität fallen<br />

normale Verbrechen, die heute mit moderner<br />

Technologie durchgeführt werden», so<br />

Bogdan. Das sind zum Beispiel mittels<br />

Kamera und Kartenleser geknackte Bankkarten.<br />

«Früher wurden dafür Personen überfallen,<br />

heute kriegt man davon gar nichts mit,<br />

bis Geld auf dem Konto fehlt.» Diese Fälle<br />

beschäftigen die Polizei mehr und mehr,<br />

betreffen aber eher Privatpersonen. Unternehmen<br />

sind dagegen häufig von Cybercrime<br />

betroffen, also von Straftaten, die ohne<br />

Technologie gar nicht möglich wären. Die<br />

Bandbreite der möglichen Angriffe ist dabei<br />

ebenso gross wie die damit verbundenen<br />

Ziele. «Mit Viren oder Trojanern, die viele aus<br />

dem Privatleben kennen, geht es da erst los.»<br />

28<br />

Grob lassen sich fünf verschiedene Formen<br />

des Cybercrime definieren.<br />

Cyberangriffe auf Staaten:<br />

«Manche Staaten nutzen Cyberattacken, um<br />

gegen andere vorzugehen», weiss Bogdan.<br />

Dabei geht es zum Beispiel um das Lahmlegen<br />

wichtiger Industrien oder Spionage im<br />

politischen und militärischen Bereich. So<br />

wurde zum Beispiel im Jahr 2010 das Steuerungssystem<br />

hinter iranischen Urananreicherungsanlagen<br />

durch den Computerwurm<br />

Stuxnet empfindlich gestört. Vergleichbare<br />

Steuerungssysteme werden weltweit vielfach<br />

eingesetzt, zum Beispiel in Wasserwerken<br />

oder Pipelinesystemen. Bis heute ist<br />

unklar, wer genau hinter dem Angriff auf die<br />

iranischen Anlagen stand, sicher ist aber,<br />

dass so etwas jederzeit und überall wieder<br />

passieren kann.<br />

Cyber-Extortion (Erpressung):<br />

Der Name ist hier Programm: «Bei dieser<br />

Form des Angriffs geht es den Tätern vor<br />

allem um Geld», erklärt Bogdan. Dafür<br />

nutzen sie verschiedene Methoden.<br />

DDOS-Attacken:<br />

Jedes Unternehmen kommuniziert über eine<br />

gewisse Bandbreite mit dem Netz und durch<br />

viele Zugriffe zur gleichen Zeit können die<br />

Server lahmgelegt werden. Das sorgt für<br />

empfindliche Störungen im Betriebsablauf<br />

und kann so weit gehen, dass ein Unternehmen<br />

arbeitsunfähig ist. Die Täter fordern<br />

meist eine hohe Summe, um die Attacken<br />

einzustellen. Weitere Schäden entstehen<br />

aber eher nicht.<br />

Random-Software:<br />

Wesentlich gefährlicher ist ein Angriff mittels<br />

eingeschleuster Random-Software. Diese<br />

bleibt meist eine ganze Weile unbemerkt, bis<br />

sie mit ihrer eigentlichen Arbeit beginnt: Die<br />

Server und Rechner eines Unternehmens<br />

werden wie aus dem Nichts heraus verschlüsselt.<br />

Die Verschlüsselung wird, wenn<br />

überhaupt, nur gegen die Zahlung von<br />

Lösegeld wieder aufgehoben. Hier droht<br />

nicht nur ein kurzfristiger Ausfall und ein<br />

finanzieller Schaden, sondern der Verlust<br />

aller Daten.<br />

Cyber-Spionage:<br />

Dabei geht es vor allem darum, die Konkurrenz<br />

auszuspionieren oder Daten zu entwenden.<br />

Letztere sind an sich schon wertvoll,<br />

können aber auch für Erpressungen genutzt<br />

werden. Denn es schadet der Reputation von<br />

Unternehmen massiv, wenn bekannt wird,<br />

dass Kundendaten in die falschen Hände<br />

geraten sind. Aber auch die reine Spionage<br />

kann schwerwiegende Folgen haben. «Bei<br />

öffentlichen Aufträgen mit Ausschreibung<br />

zum Beispiel ist es ein grosser Vorteil, wenn<br />

man weiss, wie viel der Konkurrent fordert»,


ORGANISATION<br />

iStock<br />

sagt der Experte. Im Prinzip funktioniert<br />

Cyber-Spionage wie Cyber-Extortion: Unbemerkt<br />

eingeschleuste Software kopiert die<br />

gewünschten Daten von den Servern der<br />

Unternehmen und leitet sie an die Auftraggeber<br />

weiter.<br />

Welches sind die Einfallstore?<br />

Für DDOS-Attacken müssen die Hacker nicht<br />

einmal ins System eindringen. Sie attackieren<br />

die Server einfach von aussen. «Solche<br />

Attacken kann man ganz einfach bestellen<br />

und zur vereinbarten Zeit legen die gebuchten<br />

Hacker los», erklärt Bogdan. Auch<br />

Angriffe mit Random-Software können so<br />

eingekauft werden. Die Software wird dann<br />

meist wie bei Privatpersonen auch über<br />

Phishing-Mails oder infizierte USB-Sticks<br />

und Ähnliches eingeschleust. Auch Identitätsklau<br />

spielt eine Rolle. «Es ist schon vorgekommen,<br />

dass Hacker ein Mail geschickt<br />

haben, das vermeintlich vom Chef kam, der<br />

gerade auf Dienstreise war», berichtet<br />

Bogdan. In der Folge haben leichtsinnige<br />

Mitarbeitende Geld überwiesen oder Passwörter<br />

verschickt. Auch Fälle, in denen die<br />

Hacker vorgaben, die Personalabteilung zu<br />

sein, sind dem Experten bekannt. «Da<br />

wurden die Mitarbeitenden aufgefordert,<br />

sich über einen Link ins Unternehmenssystem<br />

einzuloggen und prompt wanderten die<br />

Zugangsdaten zu den Hackern.» Gestiegen<br />

ist das Risiko auch durch die Zunahme von<br />

Homeoffice. «Privatrechner oder private<br />

Internetzugänge von Mitarbeitenden sind oft<br />

nicht so geschützt wie die entsprechende<br />

Unternehmensausrüstung», warnt Bogdan.<br />

Hier müssten vor allem kleinere Unternehmen<br />

durch professionelle Ausrüstung vorsorgen.<br />

Wie kann man sich schützen?<br />

Viele Unternehmen sind bereits mit Antivirenprogrammen,<br />

Phishing-Alarmsystemen<br />

oder anderen technischen Schutzvorkehrungen<br />

ausgestattet. Auch sei den meisten<br />

bewusst, dass die Softwaresysteme immer<br />

auf dem aktuellsten Stand gehalten werden<br />

müssen. «Technisch sind wir da schon sehr<br />

weit», so Bogdan. Die Schwachstelle sei in<br />

den meisten Fällen aber leider der Mensch.<br />

Das betrifft keineswegs nur die normalen<br />

Angestellten. «Gerade das höhere Management<br />

fordert oft Ausnahmen von geltenden<br />

Sicherheitsregelungen, zum Beispiel, um<br />

einen Prozess zu beschleunigen», hat der<br />

Cyberexperte die Erfahrung gemacht. Damit<br />

geht dann meist ein Sicherheitsrisiko einher.<br />

Aber auch naive oder obrigkeitshörige Mitarbeitende<br />

sind eine Gefahr. Denn wer sich<br />

nicht traut, bei einem ungewöhnlichen<br />

E-Mail vom Chef nochmals persönlich nachzufragen<br />

oder gar nicht erkennt, dass dieses<br />

gefälscht sein könnte, der ist ein leichtes<br />

Ziel. «Es muss erlaubt sein, auf sein Bauchgefühl<br />

zu hören und jeder Chef sollte froh<br />

sein, wenn die Assistenz ihm mit Hinblick auf<br />

die Sicherheit auf die Finger schaut.»<br />

Idealerweise weiss vom einfachen Mitarbeitenden<br />

bis zum Chef jeder über die<br />

Risiken von Phishing-Angriffen Bescheid<br />

und ein Mitarbeitertraining zur Aufklärung<br />

sollte eine Pflichtübung sein. Das allein sei<br />

aber längst nicht so wirkungsvoll wie Aha-<br />

Momente. «Unternehmen können zum Beispiel<br />

auch Phishing-Angriffe auf die eigenen<br />

Mitarbeitenden in Auftrag geben und so<br />

testen, wie sie sich verhalten.» In der Praxis<br />

fallen bei solchen Tests 10 bis 20 Prozent<br />

darauf rein. «Die betreffenden Mitarbeitenden<br />

können dann gezielt sensibilisiert<br />

werden.»<br />

Wer ist betroffen?<br />

«Cybercrime kann jedes Unternehmen treffen»,<br />

warnt Bogdan. Die Grösse spiele dabei<br />

keine Rolle. «Wenn ich 500 kleine angreife<br />

und davon 20 erwische, habe ich mehr<br />

davon, als wenn ich drei grosse angreife und<br />

die gut gesichert sind.» Wie viele Schweizer<br />

Unternehmen schon von Cyberangriffen<br />

betroffen waren, ist unklar. Denn zugeben<br />

will das kaum jemand. In einer Umfrage unter<br />

300 Schweizer KMU hat allerdings ein Drittel<br />

angegeben, 2019 bereits von Viren, Trojanern<br />

oder Malware angegriffen worden zu sein<br />

und rund 4 Prozent wurden bereits erpresst.<br />

Und die Zahlen nehmen zu. Allein die Finanzbranche<br />

verzeichnete im ersten Halbjahr<br />

2020 schon zweieinhalb Mal mehr Angriffe<br />

als 2019. «Das sind alarmierende Zahlen»,<br />

sagt der Experte.<br />

«Viele Schweizer Unternehmen kennen<br />

die Gefahren, nehmen sie aber nicht ernst<br />

genug.» Gerade kleine und mittlere Unternehmen<br />

fühlen sich weniger bedroht. «Doch<br />

jedes Unternehmen braucht einen Plan, der<br />

dann umgesetzt werden muss.» m<br />

29


ORGANISATION<br />

<br />

Weiterbildung –<br />

Recht, Pflicht & Lohn<br />

Habe ich Anspruch auf eine Weiterbildung? Kann die Weiterbildung als Arbeitszeit<br />

angerechnet werden? Die Antworten dazu finden sich nicht im Arbeitsrecht.<br />

Vielmehr besteht eine Fürsorgepflicht von Seiten des Arbeitgebers.<br />

Text: Nicolas Facincani<br />

Lebenslanges Lernen umfasst die Aus- und<br />

Weiterbildung. Seit dem 1. Januar 2017 gibt<br />

es dafür ein Weiterbildungsgesetz. Es fördert<br />

die Qualität und die Transparenz von Weiterbildungsangeboten<br />

und soll die Chancengleichheit<br />

verbessern. Dieses Gesetz regelt<br />

aber nicht die Rechte und Pflichten zwischen<br />

Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Unter die<br />

Weiterbildung fällt die Bildung, die namentlich<br />

in organisierten Kursen, mit Lernprogrammen<br />

und einer definierten Lehr-Lern-<br />

Beziehung ausserhalb der formalen Bildung<br />

erfolgt.<br />

Arbeitsrechtliche Grundlagen<br />

Im Arbeitsrecht finden sich praktisch keine<br />

Bestimmungen zur Weiterbildung. Ausdrücklich<br />

wird die Weiterbildung nur im Rahmen<br />

der öffentlich-rechtlichen Definition der<br />

Arbeitszeit erwähnt. Diese regelt die Frage,<br />

wann die für die Weiterbildung aufgewendete<br />

Zeit bei der Ermittlung der maximal<br />

zulässigen Arbeitszeiten mitgerechnet<br />

werden muss (Art. 13 Abs. 4 der Verordnung<br />

Nr. 1 zum Arbeitsgesetz (ArGV 1)).<br />

Im Obligationenrecht gibt es keine<br />

Bestimmungen zu Weiterbildungen. Der im<br />

Gesetz verankerte Lehrvertrag betrifft die<br />

berufliche Grundausbildung, nicht die Weiterbildung.<br />

Sodann gibt es Bestimmungen<br />

im Bereich der Jugendarbeit, wo ein gesetzlich<br />

vorgesehener Anspruch auf Bildungsurlaub<br />

besteht. Es geht aber nicht um berufliche<br />

Weiterbildungen.<br />

30<br />

Weiterbildung<br />

Allgemein anerkannt ist, dass der Arbeitgeber<br />

verpflichtet ist, das berufliche Fortkommen<br />

zu fördern. Diese Pflicht ergibt sich aus<br />

der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers (Art.<br />

328 OR), gemäss welcher der Arbeitgeber<br />

im Arbeitsverhältnis die Persönlichkeit<br />

des Arbeitnehmers zu schützen hat. Ein<br />

bekanntes Beispiel für die Pflicht des Arbeitgebers,<br />

das berufliche Fortkommen zu<br />

«Der Arbeitgeber<br />

ist verpflichtet,<br />

das berufliche<br />

Fortkommen zu<br />

fördern.»<br />

fördern, ist etwa die Pflicht zur Ausstellung<br />

von wohlwollenden Arbeitszeugnissen.<br />

Die Frage ist aber, ob dem Arbeitnehmer<br />

ein generelles Recht zur Weiterbildung aus<br />

dem Arbeitsrecht zugestanden wird.<br />

Einen Anspruch auf eine Weiterbildung<br />

hat ein Arbeitnehmer zuerst einmal in denjenigen<br />

Fällen, in denen ein Gesamtarbeitsvertrag<br />

ein solches Recht vorsieht. So sieht etwa<br />

der Gastro-GAV das Folgende vor: «Im<br />

ungekündigten Arbeitsverhältnis hat der<br />

Mitarbeiter Anspruch auf drei bezahlte<br />

Arbeitstage pro Jahr für die berufliche Weiterbildung,<br />

sofern das Arbeitsverhältnis<br />

sechs Monate gedauert hat. Der Anspruch<br />

kann im ungekündigten Arbeitsverhältnis<br />

rückwirkend für drei Jahre geltend gemacht<br />

werden. Für die Vorbereitung und das Absolvieren<br />

einer Berufsprüfung oder einer<br />

höheren Fachprüfung hat der Mitarbeiter<br />

einen Anspruch auf sechs zusätzliche<br />

bezahlte arbeitsfreie Tage […]». Möglich ist<br />

auch, dass Einzelarbeitsverträge oder Reglemente<br />

analoge Regelungen enthalten.<br />

Es stellt sich aber die Frage, ob aus der<br />

Fürsorgepflicht ein analoger Anspruch der<br />

Arbeitnehmenden abgeleitet werden kann.<br />

Das heisst ein Anspruch des Arbeitnehmers<br />

auf eine gewisse Anzahl Urlaubstage<br />

(zusätzlich zu den Ferien), die für den Besuch<br />

von Weiterbildungen zur Verfügung stehen.<br />

Bisher sind soweit ersichtlich keine diesbezüglichen<br />

Gerichtsentscheide ergangen. In<br />

der arbeitsrechtlichen Literatur wird aber ein<br />

solcher Anspruch bejaht und zum Teil eine<br />

Analogie zum Jugendurlaub gemacht. Demnach<br />

soll ein Anspruch des Arbeitnehmers<br />

auf den Besuch von Weiterbildungen während<br />

ca. einer Woche pro Jahr bestehen,<br />

wobei sich die Parteien des Arbeitsvertrags<br />

über den genauen Zeitpunkt zu verständigen<br />

haben. Während dieser Zeit soll ein Anspruch<br />

auf unbezahlten Urlaub bestehen.<br />

Auch das Weiterbildungsgesetz enthält<br />

keine Verpflichtung des Arbeitgebers. Das


ORGANISATION<br />

iStock<br />

Weiterbildungsgesetz hält fest, dass der<br />

einzelne Mensch die Verantwortung für<br />

seine Weiterbildung trägt, wobei dem Arbeitgeber<br />

immerhin die Verpflichtung aufgebunden<br />

wird, entsprechende Aktivitäten zu<br />

begünstigen.<br />

Arbeitszeit<br />

Art. 13 Abs. 4 der Verordnung Nr. 1 zum<br />

Arbeitsgesetz (ArGV 1) hält fest, dass eine<br />

Weiterbildung dann als Arbeitszeit zählt,<br />

wenn sie auf Anordnung des Arbeitgebers<br />

besucht wird oder von Gesetzes wegen vorgeschrieben<br />

ist. Daraus resultiert, dass nicht<br />

gesetzlich vorgeschriebene oder nicht vom<br />

Arbeitgeber angeordnete Weiterbildungen<br />

nicht als Arbeitszeit im Sinne des Arbeitsgesetzes<br />

zu rechnen sind. Gilt der Besuch einer<br />

Weiterbildung aber als Arbeitszeit, so gilt<br />

das nicht nur für die entsprechenden Lehrveranstaltungen,<br />

sondern auch für die Zeit,<br />

die für die Vor- und Nachbereitung aufgewendet<br />

wird.<br />

Lohn<br />

Bei der Frage, ob einem Arbeitnehmer während<br />

der Weiterbildung der Lohn zu entrichten<br />

ist, ist zu unterscheiden, ob es sich um<br />

eine arbeitsplatzspezifische Weiterbildung<br />

handelt oder nicht.<br />

Arbeitsplatzspezifische Weiterbildungen<br />

werden regelmässig vom Arbeitgeber angeordnet,<br />

soweit sie nicht bereits vom Gesetz<br />

vorgeschrieben sind. Die Anordnung braucht<br />

nicht ausdrücklich erfolgt zu sein. Sie kann<br />

sich vielmehr aus den Umständen ergeben.<br />

Während arbeitsplatzspezifischen Weiterbildungen<br />

ist der Lohn geschuldet, wobei die<br />

Lohnhöhe zwischen den Parteien für diese<br />

Zeit frei vereinbart werden kann. Es sollte in<br />

diesem Zusammenhang auch zulässig sein,<br />

diesen Lohn im übrigen Lohn als inbegriffen<br />

zu vereinbaren.<br />

Bei nicht arbeitsplatzspezifischen Weiterbildungen<br />

handelt es sich grundsätzlich<br />

nicht um Arbeit (und auch nicht um Arbeitszeit).<br />

Die nicht arbeitsplatzspezifische Weiterbildung<br />

wird als Freizeitbeschäftigung<br />

betrachtet, ausser die Weiterbildung sei<br />

auch hier angeordnet. Im ersten Fall ist kein<br />

Lohn geschuldet, im zweiten Fall aber schon.<br />

Pflicht<br />

Es ist auch möglich, dass den Arbeitnehmer<br />

eine Pflicht zur Weiterbildung trifft. Diese<br />

kann sich aus dem Gesetz, einem Gesamtarbeitsvertrag<br />

oder aus dem Arbeitsvertrag<br />

ergeben. Auch im Rahmen des Weisungsrechts<br />

des Arbeitgebers kann dieser einen<br />

Arbeitnehmer verpflichten, eine Weiterbildung<br />

zu absolvieren, sofern sich diese Verpflichtung<br />

im Rahmen der vertraglichen<br />

Vereinbarungen hält und ihm diese Verpflichtung<br />

zur Weiterbildung zumutbar ist.<br />

Handelt es sich um betriebsinterne Weiterbildungen,<br />

die während der Arbeitszeit<br />

erfolgen sollen, spricht in der Regel nichts<br />

gegen deren Zumutbarkeit für den Arbeit-<br />

nehmer. Soll die Weiterbildung hingegen<br />

ausserhalb der Arbeitszeit erfolgen, ist die<br />

Zumutbarkeit in der Regel unter den gleichen<br />

Voraussetzungen wie für die Leistung/<br />

Anordnung von Überstunden zu prüfen<br />

(Notwendigkeit/Zumutbarkeit).<br />

Weiterbildungsunterlagen<br />

Das Arbeitsgericht Zürich hatte sich vor über<br />

35 Jahren mit der Frage auseinanderzusetzen,<br />

ob die Kursunterlagen einer Weiterbildung,<br />

die der Arbeitnehmer auf Kosten des<br />

Arbeitgebers besucht hatte, diesem nach<br />

Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />

zurückzugeben seien. Dies wurde vom<br />

Arbeitsgericht verneint. m<br />

Lic. iur. Nicolas Facincani<br />

ist Partner der Anwaltskanzlei<br />

Voillat Facincani<br />

Sutter + Partner und spezialisiert<br />

auf Arbeitsrecht.<br />

31


SPECIAL<br />

VOM GEBEN UND NEHMEN<br />

Die Psychologie des Schenkens<br />

Nicht mehr lange und wir wickeln wieder Lametta um Bäume, singen<br />

«O du fröhliche» und tauschen Geschenke aus. Doch jeder, der einmal ein<br />

Geschenk bekommen oder übergeben hat, weiss, dass aus «O du fröhliche»<br />

schnell auch «O du miesepetrige» werden kann – obwohl doch dieses uralte<br />

Ritual des Schenkens eigentlich Freude bereiten sollte. Wieso können<br />

Geschenke auch für schlechte Stimmung sorgen?<br />

Text: Jelena Martinelli<br />

iStock<br />

Schenken ist so alt wie die menschliche Kultur<br />

selbst und dient hauptsächlich der Pflege von<br />

Beziehungen. Schenken bereitet Freude –<br />

wenn auch eher dem Schenker als dem Beschenkten,<br />

wie Psychologen herausgefunden<br />

haben. Schenken ist eine soziale Kunst<br />

und gleichzeitig ein potenzielles Minenfeld,<br />

denn es ist ein komplexes zwischenmenschliches<br />

Ritual aus Geben, Nehmen und Erwidern.<br />

«Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft»<br />

heisst es, aber auch «Geschenke<br />

binden die Gelenke». Wer schenkt, der investiert<br />

in die Beziehung, verpflichtet aber auch<br />

den anderen. Und zwar im guten wie im<br />

schlechten Sinne. Denn Schenken beruht auf<br />

Gegenseitigkeit: Wenn ich etwas bekomme,<br />

muss ich auch etwas zurückgeben. So will es<br />

eines der vielen ungeschriebenen Gesetze<br />

des Schenkens. In Politik und Wirtschaft<br />

kann das sogar zu Korruption führen. Deshalb<br />

sollte man bei Kundengeschenken auch<br />

darauf achten, dass sie angemessen sind.<br />

Schenken wir das Richtige, dann signalisiert<br />

das dem Beschenkten, dass wir an ihn<br />

gedacht und uns Mühe gegeben haben und<br />

dass wir ihn vor allen Dingen in seinem Wesen<br />

verstanden haben. Denn ein Geschenk<br />

ist immer auch Ausdruck davon, wie wir den<br />

anderen sehen. Schenken wir hingegen das<br />

Falsche, dann können wir den anderen auch<br />

kränken, zum Beispiel, wenn wir dem übergewichtigen<br />

Onkel ein Buch mit Diättipps<br />

32<br />

überreichen oder der Mutter das x-te Wischmopp-Set.<br />

Und da ein Beschenkter gemäss<br />

einer weiteren ungeschriebenen Schenkregel<br />

seinen Frust auf keinen Fall zeigen darf,<br />

sondern sich freundlich für das Geschenk zu<br />

bedanken hat, kann es vorkommen, dass<br />

«Ein Geschenk<br />

sollte Wertschätzung<br />

ausdrücken.»<br />

erst beim gemütlichen Beisammensein die<br />

Fetzen fliegen – und alle wundern sich, wieso<br />

man sich plötzlich streitet.<br />

Schenken ist also ein feiner Balanceakt<br />

zwischen nicht zu viel und nicht zu wenig, vor<br />

allem aber auch die Kunst, das Richtige auszusuchen<br />

für den Beschenkten, wobei<br />

Schenker wie auch Beschenkter dafür Sorge<br />

zu tragen haben, dass das Übergabezeremoniell<br />

gelingt.<br />

Es verwundert deshalb nicht, dass man<br />

kurz vor Weihnachten immer wieder hört:<br />

«Dieses Jahr schenken wir uns nichts.» Und<br />

dann stürmen wir doch alle wieder in die Geschenkeläden.<br />

Denn das Schenken ist trotz<br />

allem eines der liebsten Rituale von uns<br />

Menschen.<br />

Das kleine, nicht ganz ernst gemeinte<br />

1x1 des Schenkens<br />

Schenken ist eine hoch ritualisierte Angelegenheit<br />

und es lohnt sich, die Regeln zu kennen.<br />

Ansonsten kann es schnell einmal passieren,<br />

dass man in den einen oder anderen<br />

Fettnapf tritt. Zum Beispiel muss ein Geschenk<br />

immer schön verpackt sein und es<br />

soll mit ein paar freundlichen sowie bescheidenen<br />

Worten überreicht werden – während<br />

sich der Beschenkte immer überrascht und<br />

erfreut zeigen muss, unabhängig davon, ob<br />

ihm das Geschenk gefällt oder nicht. Es liegt<br />

auf der Hand, dass das Schenken und Beschenktwerden<br />

schnell langweilig werden<br />

kann, wenn man immer den gleichen, starren<br />

Regeln folgt. Denn seien wir ehrlich: Wer hat<br />

wirklich Lust, den Überraschten zu spielen<br />

oder Begeisterung zu mimen, wenn er beim<br />

Bürowichteln schon wieder den Kugelschreiber<br />

mit dem Firmenlogo gezogen hat? Wenn<br />

auch Sie zu den Menschen gehören, die ein<br />

bisschen Pep und vielleicht sogar Humor in<br />

das Ganze bringen wollen – dann sind diese<br />

(zugegeben, nicht ganz ernst gemeinten)<br />

Tipps für Sie. Viel Spass!


SPECIAL<br />

Wenn Sie schenken<br />

1. Beschenken Sie doch mal Ihren Chef oder<br />

Ihre Chefin. Insbesondere Bücher aus dem<br />

Genre Ratgeberliteratur eignen sich, das<br />

Band zwischen Ihnen und Ihrer Vorgesetzten<br />

zu stärken. Empfehlenswert sind Titel<br />

wie «Besser führen».<br />

2. Erfüllen Sie heimliche Herzenswünsche:<br />

Wie etwa der Kollegin, die ständig zu spät<br />

zur Arbeit erscheint, da sie sich offensichtlich<br />

keinen Wecker leisten kann. Zögern<br />

Sie nicht und kaufen Sie den grössten Wecker,<br />

den Sie finden können. Vergessen Sie<br />

vor allem nicht, ihr dann das Geschenk<br />

feierlich vor versammelter Mannschaft zu<br />

überreichen.<br />

3. Haben Sie eine künstlerische Ader? Warum<br />

nicht eine Karikatur von jemandem anfertigen,<br />

den Sie besonders gut leiden können!<br />

Lassen Sie den Beschenkten dann<br />

Ihre Krakelei bei sich auf dem Bürotisch<br />

aufstellen. Am besten gerahmt.<br />

Wenn Sie beschenkt werden<br />

1. Sollten die Kollegen zum Beispiel eine<br />

Wichtelparty zu Weihnachten geplant haben,<br />

dann ziehen Sie Monate im Voraus<br />

eine Leidensmiene und erklären Sie jedem,<br />

für wie überflüssig Sie doch diese<br />

ganze Schenkerei halten. Wenn Sie dann<br />

Ihr Geschenk überreicht bekommen, sagen<br />

Sie unabhängig davon, was es ist:<br />

«Eben. Genau deswegen war ich ja dagegen.»<br />

2. Sollten Sie von mehreren Kollegen etwas<br />

bekommen, kommentieren Sie jedes Geschenk<br />

mit: «Im Ernst? So siehst du mich<br />

also?»<br />

3. Fragen Sie immer nach der Quittung. Für<br />

den Fall, dass Sie das Geschenk umtauschen<br />

möchten.<br />

Das Wichtigste ist, dass Sie diese Tipps<br />

konsequent durchziehen und sich nicht<br />

von den konsternierten Gesichtern Ihrer<br />

Kollegen beirren lassen. Ein bisschen<br />

Spass muss sein und schliesslich schenkt<br />

man sich nicht jeden Tag etwas.<br />

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33


SPECIAL<br />

«Am häufigsten<br />

werden individuell<br />

zusammengestellte<br />

Geschenkboxen<br />

bestellt.»<br />

Als Valeria Viollaz frisch verliebt ihrem Mann<br />

ein Geschenk machen will, findet sie nichts,<br />

das sie wirklich überzeugt. Also gründet die<br />

temperamentvolle Argentinierin und Designerin<br />

vor drei Jahren kurzerhand ihr eigenes<br />

Unternehmen – die Viollaz Gift Box.<br />

Valeria Viollaz, haben Sie wirklich Ihre<br />

Firma Ihrem Mann zuliebe gegründet?<br />

Auch. Als ich ihn zum ersten Mal in der<br />

Schweiz besuchte, wollte ich ihm etwas<br />

schenken, das sich luxuriös und elegant anfühlt,<br />

aber trotzdem einfach und persönlich<br />

ist. Aber ich fand nichts. Ähnlich ging es mir<br />

mit Freunden an deren Geburtstagen, Hochzeiten<br />

oder den Geburten ihrer Kinder. Also<br />

gründete ich meinen eigenen Geschenkeshop.<br />

Mittlerweile bin ich vor allem auf individuell<br />

zusammengestellte, edle Geschenkboxen<br />

spezialisiert – sei es für Firmen, die ihre<br />

Kunden und Mitarbeitenden beschenken<br />

möchten, oder für Menschen, die ihren Liebsten<br />

eine besondere Freude machen wollen.<br />

Worauf sollte man bei der Wahl eines<br />

Geschenks achten?<br />

Ein Geschenk sollte Wertschätzung zum<br />

Ausdruck bringen. Wichtig sind auch die<br />

Farbpalette und die Funktionalität eines Geschenks.<br />

Wenn man Menschen aus fremden<br />

Kulturen etwas schenkt, zum Beispiel als international<br />

tätiges Unternehmen, dann sollte<br />

man zudem wissen, dass Farben in anderen<br />

Ländern eine andere Bedeutung haben können.<br />

Ich persönlich finde es sehr wichtig,<br />

dass die Produkte nachhaltig sind. Generell<br />

sollte man lieber weniger schenken, dafür<br />

umweltfreundlich und in guter Qualität.<br />

Welches sind die beliebtesten Geschenke<br />

für Kunden und was schenkt man<br />

den Mitarbeitenden?<br />

Für Kunden werden am häufigsten individuell<br />

zusammengestellte Geschenkboxen zu<br />

Weihnachten bestellt. Bei den Mitarbeitenden<br />

sind es Geschenke zur Geburt, ebenso<br />

ausgefallene Dienstjubiläumsgeschenke.<br />

Ich arbeite viel mit Assistentinnen zusammen<br />

und gehe gerne auf ihre Wünsche ein.<br />

Noch schöner ist es natürlich, wenn sie mir<br />

freie Hand lassen und ich für sie kreativ werden<br />

darf. Wichtig ist in jedem Fall die Personalisierung:<br />

Bei den Mitarbeitenden sollte<br />

das Geschenk den Namen der beschenkten<br />

Person tragen, bei Kundengeschenken darf<br />

ein dezentes Unternehmensbranding nicht<br />

fehlen. m<br />

iStock<br />

34


SPECIAL<br />

VALERIA VIOLLAZ<br />

ist Inhaberin von Viollaz Gift Box. Weitere Infos<br />

und Bilder der Geschenkboxen unter viollaz.ch.<br />

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Die Kisten gibt es in verschiedenen Grössen und Verpackungen.<br />

Alle Infos: juckerfarm.ch/geschenk<br />

35


KOMMUNIKATION<br />

Eine Frage – zwei Meinungen<br />

Homeoffice wird in unserem Unternehmen von Abteilung zu Abteilung anders<br />

gehandhabt. Ich würde gerne ein bis zwei Tage in der Woche von<br />

zu Hause aus arbeiten. Meine Chefin hält jedoch nichts von Homeoffice.<br />

Wie kann ich sie überzeugen?<br />

Corinne, Assistentin der GL<br />

Silke Weinig<br />

Die meisten Menschen glauben, dass man am besten überzeugt,<br />

wenn man ganz viele Argumente hat. Dabei hat sicher jeder schon<br />

erlebt, wie wirkungslos solche Informationsschlachten sind. Ein<br />

Grund ist, dass wir nur sehr wenige Informationen aufnehmen und<br />

verarbeiten können.<br />

Nutzen Sie daher nur wenige Argumente. Studien zeigen, dass man<br />

höchstens drei Argumente nutzen sollte, um jemanden zu überzeugen.<br />

Je mehr Argumente, desto mehr fühlt sich die andere Person<br />

manipuliert und unter Druck gesetzt. Also: Weniger ist mehr. In der<br />

Werbung wird sogar empfohlen, maximal zwei Botschaften, besser<br />

noch nur eine zu transportieren. Dabei ist es erfolgversprechend,<br />

sich vor allem auf die positiven Auswirkungen zu konzentrieren.<br />

Wählen Sie zudem die Reihenfolge Ihrer Gründe mit Bedacht. Folgender<br />

rhetorischer Kniff basiert zum einen auf der Idee, dem anderen<br />

bei Entscheidungen die Kontrolle zu geben, zum anderen auf dem<br />

Wissen, dass man am ehesten auf das zuletzt Gesagte anspringt.<br />

Nennen Sie daher zu Anfang Ihr zweitbestes Argument. Es prägt sich<br />

mittelstark ein, weil es die Aufmerksamkeit Ihres Gegenübers einfängt.<br />

Nennen Sie dann Ihr schwächstes Argument. Oftmals ist Ihr<br />

Zuhörer noch beim ersten Gedanken, weshalb dieses Argument oftmals<br />

überhört und schnell vergessen wird. Schliessen Sie mit Ihrem<br />

besten Argument ab, denn das wird am stärksten wahrgenommen.<br />

Machen Sie sich darauf gefasst, dass dieses Argument der Hauptaufhänger<br />

für anschliessende Diskussionen ist – was für Sie kein Problem<br />

sein wird, da es ja Ihr bestes ist.<br />

Silke Weinig studierte Wirtschaftsgeografie und Psychologie.<br />

Sie ist Trainerin, Coach und Bloggerin für Selbstmanagement.<br />

36<br />

Petra Rohner<br />

Selbst die vermeintlich richtigen Argumente reichen heute nicht<br />

mehr aus, um jemanden vom Nutzen einer Sache zu überzeugen. Wir<br />

müssen diese Person erst dazu bringen, dass sie für unsere Argumente<br />

empfänglich ist. Um das zu erreichen, muss man als Erstes<br />

durch geschickte Fragestellung herausfinden, warum die Grundhaltung<br />

des Gegenübers negativ ist. Je mehr man über dessen persönliche<br />

Erfahrungen, Überzeugungen, Bedenken und sogar Ängste<br />

weiss, umso einfacher findet man entsprechende Argumente und<br />

kann diese zielgerichtet formulieren.<br />

Wenn Sie es schaffen, den Hut der anderen Person anzuziehen und<br />

sich in ihre bzw. seine Rolle zu versetzen, dann haben Sie einen wichtigen<br />

Vorteil, der in vielen Situationen hilfreich sein kann. Wir haben<br />

uns mit dem Abwägen der Vor- und Nachteile bereits befasst, unsere<br />

Gesprächspartnerinnen und -partner jedoch nicht. Aus diesem Grund<br />

ist es wichtig, nicht nur die Argumente dafür mit Bedacht zu wählen,<br />

sondern sich gleichzeitig mit möglichen Einwänden zu befassen und<br />

allenfalls Lösungsansätze zu erarbeiten und anzubieten.<br />

Wichtig ist, dass Sie auf Ihren Gesprächspartner beziehungsweise<br />

Ihre Gesprächspartnerin keinen Druck ausüben. Bleiben Sie sachlich<br />

und signalisieren Sie, dass Sie diskussionsbereit und an einer Lösung<br />

interessiert sind, die für beide Seiten stimmt. Sie erleichtern damit<br />

Ihrem Gegenüber, sich ohne Zugzwang Ihre Vorschläge anzuhören<br />

und sich selber durch das Abwägen der Pros und Kontras eine Meinung<br />

zu bilden und eine Entscheidung zu treffen.<br />

Petra Rohner ist Inhaberin der PR Consulting GmbH, Erwachsenenbildnerin<br />

und gründete die Stiftung SWONET (Swiss Women Network).<br />

Haben Sie auch eine Frage?<br />

Schreiben Sie uns: redaktion@missmoneypenny.ch


KOMMUNIKATION<br />

Vom Anfangen und Aufhören<br />

«Liebe Angelika, hast du mir eine Liste mit guten Anfangs- und Schlusssätzen für meine<br />

Korrespondenz?» Diese Anfrage erhalte ich öfters. Natürlich gibt es einfache Startund<br />

Schlusssätze, die irgendwie immer gehen. Ein paar Impulse und Ideen helfen, den<br />

passenden Einstieg und Ausstieg zu finden.<br />

Text: Angelika Ramer<br />

Erster Impuls<br />

Ich muss wissen, was ich sagen möchte. Erst<br />

mit dieser Klarheit stellt sich ein Gefühl ein<br />

für die Botschaft. Oft arbeite ich mit dem<br />

Info-Ziel.<br />

• Was ist die Absicht meiner Botschaft?<br />

• Welche Inhalte, Begriffe brauche ich dafür?<br />

• Was lasse ich weg?<br />

• Wie möchte ich wirken und ankommen<br />

beim Gegenüber?<br />

Die letzte Frage ist die wichtigste für den guten<br />

Einstieg in die Korrespondenz. Denn im<br />

ersten Satz zeigt sich das Nähe- und Distanzverhältnis<br />

zum Leser bzw. zur Leserin. Ein<br />

Dank ist meistens gut, weil Danke sagen Verbundenheit<br />

signalisiert. Dennoch fällt der<br />

Dank vielen schwer, zum Beispiel Menschen,<br />

die in Unternehmen mit schwierigen Themen<br />

zu tun haben wie Beschwerdemanagement<br />

oder Inkasso. Die letzten Monate haben<br />

wichtige Werte wie Sicherheit, Gesundheit<br />

und Freiheit ins Wanken gebracht. Viele Menschen<br />

reagieren darauf verunsichert, ungehalten,<br />

emotional. Das verändert den Tonfall<br />

in der Korrespondenz oder am Telefon.<br />

Teams, die mit harten Ausdrücken oder persönlichen<br />

Beleidigungen konfrontiert sind,<br />

fühlen sich zurecht unwohl mit dem Dank im<br />

ersten Satz – er wäre nicht authentisch. Was<br />

tun? Wichtig ist – trotz allem – die Tür offen<br />

zu halten.<br />

EIN PAAR BEISPIELE<br />

In Ihrem Mail/Schreiben vom ... erwähnen<br />

Sie ... und verlangen von uns ...<br />

Dieser Satz ist zugewandt, weil er das Thema<br />

des Gegenübers aufgreift und es ganz konkret<br />

anspricht. Es ist jedoch wichtig, dieses<br />

Aufgreifen nicht zu strapazieren. Erwähnen<br />

Sie kurz und fokussiert das Kernthema.<br />

Ihre Hinweise nehmen wir entgegen und<br />

gehen etwas genauer darauf ein.<br />

Wer etwas entgegennimmt, öffnet die Tür,<br />

was noch kein Einverständnis bedeutet. Und<br />

auf etwas eingehen signalisiert Aufmerksamkeit<br />

und Wertschätzung. Wichtig ist, das<br />

passende Wort am Anfang zu wählen. «Hinweise»<br />

ist ein Beispiel. Eine Forderung jedoch<br />

ist kein Hinweis mehr.<br />

Es ist gut, dass Sie sich melden/uns<br />

schreiben. So können wir ... klären.<br />

Hier würdigen wir das Gegenüber. Auch in<br />

brenzligen Situationen kann das helfen, weil<br />

wir ohne Abwehr auf jemanden zugehen. Das<br />

ist ein Zeichen sympathischer Stärke.<br />

Ihre Nachricht freut mich – herzlichen<br />

Dank!<br />

Auch dieser frische Einstieg würdigt die Gesprächspartnerin<br />

oder den Gesprächspartner.<br />

Ich mag den Gedankenstrich – er verbindet<br />

fein die Satzelemente. Und wenn die<br />

Nachricht unmissverständlich positiv ist,<br />

darf auch ein Ausrufezeichen stehen.<br />

Menschen wirken, Worte wirken und erzeugen<br />

Realitäten. Aussagen wie «Gemäss Ihrem<br />

Schreiben teilen wir Ihnen mit, dass ...»<br />

oder «Bezüglich Ihres E-Mails vom ... nehmen<br />

wir wie folgt Stellung: ...» sind zwar nicht<br />

falsch, sie wirken jedoch wie eine Automatenstimme.<br />

Die Empfängerin bzw. der Empfänger<br />

spürt eine kühle Sachlichkeit oder<br />

sogar die kalte Schulter. Hinzu kommt: Wer<br />

etwas «mitteilt, dass», teilt oft aus. Und wer<br />

«Stellung bezieht ...», wehrt ab und kündigt<br />

eine Flut von Argumenten an.<br />

TIPP<br />

Verben helfen uns, etwas eleganter zu sein.<br />

Anstelle von «Stellung» geht «antworten,<br />

eingehen, sich Zeit nehmen für ... oder klären<br />

...».<br />

37


Zweiter Impuls<br />

Korrespondenz ist anspruchsvoll, weil wir mit jedem Brief oder E-Mail<br />

die Balance zwischen Sachlichkeit und Menschlichkeit suchen. Beide<br />

Pole haben ihre Vor- und Nachteile. Sachlichkeit stellt den Nachrichtenaustausch<br />

in den Fokus. Das kann sehr erfrischend sein und<br />

klingt zum Beispiel so:<br />

Am Montag sehen wir uns in ... Noch ein paar Details für die<br />

Vorbereitung.<br />

KOMMUNIKATION<br />

In unserem Gespräch vom ... war ... noch ein Thema.<br />

Ich leite Ihnen weiter, was die GL dazu sagt.<br />

TIPP<br />

Oft downloaden wir alte Sätze, weil wir denken, sie sind richtig und<br />

angemessen. Sobald sich Korrespondenz von starren Ritualen löst,<br />

wird sie unmittelbarer, passender, situativer. Stellen wir uns an die<br />

Seite des Gegenübers und betrachten die Dinge aus seiner Sicht,<br />

verändert sich unsere Perspektive, was neue Ideen für Formulierungen<br />

bringt. Auch hier hilft das Info-Ziel: Was ist der Zweck meiner<br />

Botschaft? Und wie möchte ich wirken?<br />

Dritter Impuls<br />

Oft arbeite ich mit der Fünf-Sterne-Kommunikation,<br />

die aus diesen Qualitäten besteht.<br />

Dialogbereitschaft<br />

Führungsanspruch<br />

Selbstbewusstsein<br />

Qualitätsgarantie<br />

Reflexionsfähigkeit<br />

Jede dieser Qualitäten prägt die Korrespondenz.<br />

Schauen wir sie etwas genauer an.<br />

DIALOGBEREITSCHAFT<br />

Ich gehe offen auf mein Gegenüber zu und<br />

zeige mich als Gesprächspartnerin. Die Ich-<br />

Form ist typisch für die Dialogbereitschaft.<br />

Ich kann Sie/dich gut verstehen.<br />

In Ihrem/deinem Mail lese ich, wie ...<br />

Briefe und E-Mails sind schriftliche Gespräche.<br />

Am besten wir schreiben so, wie wir<br />

sprechen.<br />

FÜHRUNGSANSPRUCH<br />

Ich lese die Nachricht und nehme mein Gegenüber<br />

an die Hand, gehe voraus, indem ich<br />

Dinge klarstelle, strukturiere und ein Ziel fokussiere.<br />

38<br />

Ihr E-Mail/Schreiben an die Geschäftsleitung<br />

beantworten wir als Fachabteilung<br />

für ... Wir empfehlen nun folgendes Vorgehen:<br />

… / Gerne stellen wir Ihnen unsere<br />

Lösung vor: ...<br />

Keine Angst vor Führung in der Korrespondenz.<br />

Sie vermittelt Sicherheit, Kompetenz.<br />

Die Übertreibung von Führung ist Arroganz.<br />

SELBSTBEWUSSTSEIN<br />

Ich stelle meine Sichtweise vor, wage lautes<br />

Denken, schildere einen Eindruck.<br />

Mit Ihrem Schreiben haben wir uns genauer<br />

befasst und haben den Eindruck,<br />

dass ein <strong>Miss</strong>verständnis vorliegt. /<br />

Ihre Nachricht überrascht uns –<br />

wir haben nicht mit ... gerechnet.<br />

Sich selber bewusst sein und nahe stehen ist<br />

ein Vorteil in der gesamten Kommunikation.<br />

Wir dürfen uns zeigen mit unseren Gedanken<br />

und Gefühlen. Die Übertreibung davon ist<br />

Dauernabelschau.<br />

QUALITÄTSGARANTIE<br />

Ich kenne mich im Thema aus und sorge für<br />

passende Erklärungen. Die Wortwahl passt<br />

zum Thema und bringt die Dinge auf den Punkt.<br />

Ihr Schreiben veranlasst uns, ... genauer<br />

zu erklären. / Vielen Dank für Ihre Nachricht.<br />

Art. ... verlangt, dass ...<br />

Korrespondenz mit Qualitätsgarantie führt zu<br />

einem Aha- und/oder Ja-Erlebnis. Und beides<br />

stärkt das Vertrauen. Oft sind Inhalte ungenügend<br />

erklärt, was ein Vakuum erzeugt oder<br />

Menschen misstrauisch werden lässt.<br />

REFLEXIONSFÄHIGKEIT<br />

Ich hinterfrage mein Handeln und nehme<br />

Kritik entgegen.<br />

Danke für Ihre offenen Worte.<br />

Es ist uns wichtig, ... zu erreichen /<br />

Ihr Vertrauen zurückzugewinnen.<br />

Reflexionsbereitschaft zeigt Zugänglichkeit.<br />

Die Übertreibung davon ist ständige Selbstdemontage<br />

oder Zweifel. Nicht immer sind<br />

Menschen mit dem, was oder wie wir es tun,<br />

einverstanden.


KOMMUNIKATION<br />

Oft downloaden wir<br />

alte Satze, weil wir<br />

denken, sie sind richtig<br />

und angemessen.<br />

Vierter Impuls<br />

Noch ein paar Worte zu den Schlusssätzen. Sie fassen zusammen,<br />

geben einen Ausblick, sind zuversichtlich, lösend und klärend. Viele<br />

lesen den ersten und letzten Satz zuerst. Auch hier gilt: Der Schlusssatz<br />

passt zum Inhalt.<br />

EIN PAAR BEISPIELE<br />

Wir hoffen, unsere Nachricht klärt/bereinigt/beruhigt ... /<br />

Haben Sie eine Frage zu ... oder ein Anliegen?<br />

Wir/ich sind/bin da und am besten ... erreichbar.<br />

Wir veranlassen nun ... Danke für Ihr Vertrauen.<br />

Wir möchten die Korrespondenz zu diesem Thema<br />

abschliessen – Sie haben alle Infos erhalten.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Zuversicht und Kraft mit ...<br />

Wir sind in Kontakt – gerne begleiten/beraten wir Sie ...<br />

Gemeinsam/zusammen erreichen wir ... Ich freue mich darauf.<br />

TIPP<br />

Mit einem stabilen Info-Ziel starten führt zu einem klaren Anfang und<br />

Schluss (Showdown, Happy End, Fazit). Zu allgemeine Sätze nehmen<br />

der Korrespondenz ihren Zauber. Menschen mögen Lebendigkeit,<br />

Impulse und Ansprechpartnerinnen, die sich zeigen. m<br />

ANGELIKA<br />

RAMER<br />

Wertecoaching und<br />

Kommunikationsberatung<br />

ramer-osorno.ch<br />

39


KOMMUNIKATION<br />

Guide durch den Coaching-Dschungel<br />

Die gute Nachricht: Nur dank Routine und Gewohnheiten meistern wir überhaupt<br />

den Alltag. Die nachdenkliche Nachricht: Manchmal sind es aber genau diese<br />

eingeschliffenen Verhaltensmuster, die uns einschränken, positive Entwicklungen<br />

verhindern oder uns in schwierige Situationen bringen. Coaching kann hier<br />

unterstützen, damit es leichter weitergeht.<br />

Text: Liz Küng<br />

Vieles packen wir mit Schwung und Leichtigkeit<br />

an, erledigen es Schritt für Schritt, wissen,<br />

was zu tun ist und sind erfolgreich. Doch<br />

warum fühlen wir uns in vergleichbaren Situationen<br />

überfordert? Weil uns eingeprägte,<br />

unbewusste Gewohnheiten und Muster blockieren.<br />

Vielleicht wissen wir, was helfen<br />

könnte, schaffen es aber nicht, die Theorie in<br />

die Praxis umzusetzen. Oder wir sind<br />

schlichtweg überfordert in gewissen Momenten<br />

und brauchen Unterstüt-zung, um<br />

von den gewohnten Mustern loszukommen.<br />

Was helfen kann, ist ein Coaching. Doch wie<br />

funktioniert ein Coaching und was macht es<br />

mit uns?<br />

Was ist Coaching?<br />

Coaching ist die professionelle Beratung, Begleitung<br />

und Unterstützung von Einzelpersonen<br />

im beruflichen oder auch privaten Bereich.<br />

In vielen traditionellen Beschreibungen<br />

richtet sich Coaching explizit an Führungspersonen.<br />

Verantwortung ist heute jedoch<br />

breit verteilt und Coaching wird zunehmend<br />

zu einem wesentlichen Bestandteil der Personalentwicklung<br />

auf allen Stufen. Der Berufsverband<br />

für Coaching, Supervision und<br />

Organisationsberatung BSO schreibt dazu:<br />

«Coaching widmet sich der erfolgreichen Umsetzung<br />

von Aufgaben und Herausforderungen,<br />

der Erweiterung des Verhaltens- und<br />

Handlungsspektrums und verfolgt das Ziel<br />

der Reflexion mit Fokus auf die Person, deren<br />

Positionen, Rollen und Handeln.»<br />

40<br />

trächtigen. Die Auslöser einer solchen Entwicklung<br />

sind unterschiedlich und erscheinen<br />

von aussen manchmal gar nicht so gravierend.<br />

Coaching kann auch unterstützen, eine<br />

Herausforderung zu meistern, Aus-richtung<br />

und Orientierung zu erhalten und kluge nächste<br />

Schritte zu bestimmen: zum Beispiel bei<br />

einer anspruchsvollen, neuen Aufgabe, einer<br />

konfliktgeladenen Teamsituation oder bei beruflichen<br />

Entwicklungsschritten.<br />

Die Fachliteratur benennt die Hauptgebiete:<br />

Fähigkeiten, Leistung und Entwicklung. In<br />

einer Coaching-Situation fliessen diese oft<br />

zusammen.<br />

– Fähigkeiten und Leistung verbessern,<br />

Potenzialentwicklung, Leistungssteigerung<br />

durch Performance Coaching<br />

– Persönliche Entwicklung: wenn neue persönliche<br />

Fähigkeiten und neues Verhalten<br />

angeeignet werden sollen<br />

– Problemlösung: Störendes und Belastendes<br />

angehen wie starke innere/äussere<br />

Emotionen oder belastende Situationen,<br />

Reaktionen, alte Mus ter, Rollenklärung,<br />

Verbesserung des Selbstmanagements<br />

– Akute Spannungssituationen: Bei Fragen<br />

zu Loyalität, Konflikten (direkt betroffen<br />

oder indirekt), widersprüchlichen Erwartungen,<br />

Kommunikation, z. B. als Vorbereitung<br />

für ein schwieriges Gespräch<br />

So viel zur Theorie, aber welches Fazit ziehen<br />

Menschen, die ein Coaching in Anspruch genommen<br />

haben?<br />

Die Assistentin des CEO und späteren Verwaltungsratspräsidenten<br />

eines Industriebetriebs<br />

mit 6885 Mitarbeitenden zieht folgende<br />

Schlüsse aus ihrem Coaching: «Ich bin<br />

Wann ist ein Coaching angebracht?<br />

Wenn Menschen innerlich aus der Balance<br />

geraten sind, wenn negative Gefühle und Gedanken,<br />

Stress und Spannungen die Leistungsfähigkeit<br />

und das Wohlbefinden beeinfest<br />

davon überzeugt, dass ich es niemals<br />

geschafft hätte, mich in solch anspruchsvollen<br />

Positionen zu behaupten, wenn ich<br />

neben der kontinuierlichen Aneignung von<br />

Fachwissen nicht auch in gleichem Masse an<br />

meiner Persönlichkeit gearbeitet hätte. Ein<br />

Funktionswechsel und schmerzliche familiäre<br />

Verluste belasteten mich emotional<br />

übermässig und bewogen mich, ein Coaching<br />

zu nehmen. Die Impulse aus unseren<br />

Gesprächen haben mir wertvolle Einsichten<br />

gegeben und meine Selbstreflexion gestärkt.<br />

Zudem hat das Coaching innere Kraftquellen<br />

aktiviert. Seitdem gelingt es mir zunehmend<br />

besser, Herausforderungen jeglicher<br />

Art mit Gelassenheit zu meistern.»<br />

Wer bezahlt ein Coaching?<br />

Die Erfahrung zeigt, dass Führungskräften<br />

ein Coaching angeboten oder gar aufgetragen<br />

wird, während sich Assistentinnen und<br />

Office Manager oft aus eigener Initiative<br />

melden und das Coaching selber bezahlen.<br />

Das muss nicht sein. Zusammen wird das<br />

Ziel der gemeinsamen Arbeit festgelegt (Was<br />

soll nachher anders/besser/mehr/weniger/<br />

nicht mehr sein?). Die Zielvereinbarung dient<br />

dann als Grundlage für ein Gespräch mit Vorgesetzten<br />

oder für einen Antrag. Und nicht<br />

selten überzeugt dieses Vorgehen und der<br />

Arbeitgeber übernimmt die Kosten. Für erfahrene<br />

und qualifizierte Mitarbeitende ergibt<br />

sich damit eine massgeschneiderte und<br />

zeitschonende Weiterbildungsmassnahme.<br />

Wie finde ich das passende Angebot?<br />

Auf verschiedenen Plattformen kann mithilfe<br />

von Auswahlkriterien das grosse Angebot<br />

sortiert werden. Schliesslich ist es eine per-


KOMMUNIKATION<br />

sönliche Entscheidung. Für den Erfolg ist es<br />

entscheidend, dass der Coach als sympathisch<br />

und vertrauenerweckend empfunden<br />

wird. Nehmen Sie sich Zeit für eine engere<br />

Auswahl. Ein erstes, unverbindliches Telefongespräch<br />

gibt schon viel Information.<br />

Schildern Sie offen Ihre Situation und Ihre<br />

Erwartungen an ein Coaching. Hören Sie zu<br />

und nehmen Sie Ihre innere Stimme ernst.<br />

Was geschieht in einem Coaching?<br />

Ein Coaching bezieht sich immer auf eine<br />

konkrete Vorbereitung oder Bewältigung einer<br />

Praxissituation. Der Coach ermöglicht<br />

und steuert den Prozess, fördert das genaue<br />

Hinsehen und regt die Reflexion an. Wechselnde<br />

Perspektiven öffnen neue Sichtweisen<br />

– Dysfunktionales oder Fehlendes wird<br />

sichtbar. Dies führt zu Klarheit und ermöglicht<br />

kluge nächste Schritte sowie entschlossenes<br />

Handeln.<br />

Was müssen Coach und Coachee erfüllen?<br />

Neben einer hohen Professionalität und einer<br />

anerkannten Ausbildung mit Erfahrung<br />

sind auch Branchenkenntnisse von Vorteil.<br />

Für den Erfolg ist die Offenheit des Coachees<br />

unabdingbar. Denn weiter kommt nur, wer<br />

bereit ist, sich ganz auf die Fragestellung einzulassen<br />

und sich dem, was sich zeigt, unvoreingenommen<br />

zu stellen.<br />

Coaching-Erfahrung<br />

Meine Coaching-Kundin, die Office Managerin<br />

ist, musste bei einem noch jungen Startup<br />

administrative Strukturen aufbauen. Sie<br />

packte die Aufgabe voller Elan an, lief aber<br />

mit ihren Vorschlägen immer wieder ins Leere<br />

und entschied sich für ein Coaching.<br />

Was bewog Sie zum Coaching?<br />

Mir war schon bei der Vorstellung klar: Wenn<br />

daraus etwas werden soll, muss sich vieles<br />

ändern. Diese Überzeugung teilten auch die<br />

Verantwortlichen. Also packte ich es an,<br />

machte Vorschläge und versuchte, Abläufe<br />

zu optimieren. Aber alles blieb beim Alten.<br />

Ein ziemliches Chaos, aufwendiges Arbeiten,<br />

Improvisation und Versäumnisse anderer<br />

blieben bei mir hängen. Ich war frus triert und<br />

wollte alles hinschmeissen. Aber irgendwie<br />

reizte mich die Aufgabe doch. Da hatte mein<br />

Lebenspartner die Idee mit dem Coaching.<br />

Inwiefern hat das Coaching geholfen?<br />

Das Coaching hat mir sehr geholfen, meine<br />

Rolle in einem noch jungen Start-up besser<br />

zu verstehen und mich entsprechend zu positionieren.<br />

Mein Coach hat die Gabe, die<br />

Situation, in der man steckt – mag sie noch<br />

so verzwickt sein – rasch zu durchschauen<br />

und hilft, Klarheit zu finden sowie kompetent<br />

die nächsten kleinen Schritte zu planen und<br />

umzusetzen. Ich konnte mich besser in die<br />

Situation der anderen versetzen, verstand<br />

ihre Prioritäten besser, fand einen Blick für<br />

die Gesamtsituation und konnte diese einschätzen.<br />

Dadurch wurde ich anschlusssfähiger<br />

und meine Ideen bezogen sich auf konkrete<br />

Herausforderungen. So wurden meine<br />

Vorschläge eher als Nutzen verstanden und<br />

weniger als Auflage oder Regel. Das sagte<br />

mir jedenfalls später jemand.<br />

Was war die grösste Herausforderung?<br />

Das war der Schritt: Weg von der «Ho-Ruck»-<br />

Mentalität hin zu einem gesteuerten und<br />

rhythmisierten Zusammenarbeiten. Daran<br />

arbeiten wir immer noch.m<br />

LIZ KÜNG<br />

ist Coach, Organisationsberaterin<br />

und Trainerin bei consolving.ch.<br />

Anzeige<br />

FÜR<br />

VISIONÄRE<br />

SEMINARE, TAGUNGEN, EVENTS<br />

Würth Haus Rorschach<br />

Churerstrasse 10│CH-9400 Rorschach<br />

www.wuerth-haus-rorschach.ch<br />

41


PRESENTED BY DESTINATION GSTAAD<br />

Zwischen stylischen Seminarräumen<br />

und gemütlichen Alphütten<br />

Die Destination Gstaad bietet eine grosse touristische<br />

Vielfalt. Das gilt auch für den Geschäftstourismus.<br />

Die besondere Lage inmitten der Ruhe<br />

der Natur, authentische Chalets, stylische, top-ausgestattete<br />

Seminarräume und Grossanlässe auf<br />

Weltklasse-Niveau machen den Ort zu einem ganz<br />

besonderen Gastgeber. Unzählige Freizeitangebote,<br />

von Sport über Schneespass bis hin zu Kunst, bieten<br />

ausreichend Möglichkeiten für ein attraktives Rahmenprogramm.<br />

Auch kulinarisch lässt Gstaad kaum<br />

Wünsche übrig. Der einzigartige Mix eines ursprünglichen<br />

Bergdorfes inmitten intakter Natur, gepaart<br />

mit toller Infrastruktur, machen die Region zum<br />

idealen Ort für Meetings und Co.<br />

THE ALPINA GSTAAD<br />

Das The Alpina Gstaad bietet mit seinen 55 Zimmern<br />

eleganten Luxus in Kombination mit natürlichen<br />

Elementen. Drei absolute Spitzenrestaurants, kleine<br />

Seminarräume und ein grosser Ballsaal machen das Hotel zu<br />

einem besonderen Ort für Meetings, Incentives, Events oder Produktlancierungen.<br />

Im Six Senses Spa die Seele baumeln lassen und<br />

die besondere Architektur des Fünf-Sterne-Superior-Hotels auf sich<br />

wirken lassen – das ist purer Genuss für alle Sinne und sorgt für<br />

Entspannung nach einem anstrengenden Tag voller Meetings.<br />

HUUS GSTAAD HOTEL<br />

Oberhalb von Saanen mit bezauberndem Blick auf Gstaad liegt<br />

das grösste Hotel der Region. Das HUUS Gstaad Hotel vereint auf<br />

besondere Weise modernsten Hightech mit alpiner Gemütlichkeit.<br />

Das 4-Sterne-Superior-Chalet-Hotel bietet 136 Zimmer, sieben<br />

verschiedene Konferenzräume zwischen 22-128 Quadratmetern<br />

Grösse, Catering in externen Lokalitäten und die spannendsten<br />

Outdoor-Aktivitäten. Denn die enge Zusammenarbeit mit dem<br />

Alpinzentrum Gstaad macht das Haus besonders interessant für<br />

MICE-Events.<br />

HÜTTENABEND MIT EXPERIENCE<br />

Ungestört und fernab der Hektik und des Alltags im Grossraumbüro<br />

bieten die rustikalen und ursprünglichen Hütten eine neue und<br />

besondere Atmosphäre. Ob als Seminarlokalität mit speziellem Flair<br />

oder als unvergessliche Location für gemütliche Abendessen – die<br />

Hütten bieten Alpen-Charme und sind offen für verschiedene<br />

Caterer. So lassen sich authentische Lokalität mit hochstehender<br />

Gourmetverköstigung vereinen und dies ganz ohne Vermischung<br />

mit externen Personen. Buchungen sind ganzjährig möglich.<br />

HELISKIING<br />

Das absolute Highlight des Winters: Eine Heliski-Tour in Begleitung<br />

eines erfahrenen Bergführers ist für jeden Skifahrer ein pures<br />

Abenteuer. Ob einfache Hänge für Pulverschnee-Anfänger bis zur<br />

Adrenalin-versprühenden Abfahrt für geübte Tiefschneefahrer ist<br />

alles möglich. Schon der Start zu dieser Attraktion ist spektakulärer:<br />

schliesslich sitzt nicht jeder mal in einem Heli. Sportliche<br />

Teams werden diesen Event lieben. Teambildung wird hier natürlich<br />

gross geschrieben und unvergessliche Momente sind garantiert.<br />

Gstaad Saanenland Tourismus | 033 748 81 81 | mice@gstaad.ch | gstaad.ch/mice<br />

42


MICE<br />

Klostermauern<br />

In St.Gallen steht mit dem Forum St.Katharinen eine neue Eventlocation<br />

im Herzen der Altstadt zur Verfügung – ideal für Seminare, Vorträge<br />

und Kulturanlässe. Das Forum St.Katharinen ist Teil des ehemaligen<br />

Klosters und erstrahlt nach umfassender Renovation in neuem Glanz.<br />

NEUES HOTELKONZEPT<br />

Im Wankdorf-Quartier in Bern hat die SV Group ihr erstes selbst<br />

entwickeltes Hotelkonzept Stay KooooK eröffnet. Das Angebot<br />

richtet sich vor allem an Gäste, die einen Extended Stay planen.<br />

Der Clou: Dank verschiebbaren Wohnelementen lässt sich der<br />

Raum den Bedürfnissen anpassen. Stay Kooook Wankdorf umfasst<br />

59 voll ausgestattete Studios und drei Family Studios.<br />

st.gallen-convention.ch<br />

staykooook.com<br />

BERNER LICHTSPEKTAKEL<br />

Mit dem Titel «Planet Hope» steht das Lichtspektakel auf dem<br />

Bundesplatz in diesem Jahr im Zeichen der Nachhaltigkeit. Das<br />

Rendez-vous Bundesplatz gehört mittlerweile zu den sicheren<br />

Werten der Schweizer Kulturagenda. Das zehnte Lichtspektakel<br />

findet vom 16. Oktober bis 21. November statt – auch dank<br />

eines detaillierten Sicherheitskonzepts.<br />

rendezvousbundesplatz.ch<br />

Home of Chocolate<br />

In Kilchberg ist die Schokoladenattraktion Lindt Home of Chocolate<br />

eingeweiht worden. Die Erlebniswelt umfasst ein interaktives Museum,<br />

eine Forschungsanlage, eine Schauproduktion, ein Café und einen<br />

Shop. Auch Platz für Events ist vorhanden: Die Lounge fasst bis zu<br />

60 Personen, das Auditorium bis zu 100 Personen. Mehr als 100 Mio.<br />

Franken wurden in die Erlebniswelt investiert.<br />

lindt-home-of-chocolate.com<br />

43


MICE<br />

Bern<br />

Vom abgeschiedenen Business-Hotel bis zum Kongresszentrum mitten<br />

in der pulsierenden City: In Bern und im Berner Oberland warten<br />

aussergewöhnliche Locations und unterhaltsame Aktivitäten darauf,<br />

entdeckt zu werden.<br />

Bergkulisse<br />

Inmitten einer atemberaubenden Bergkulisse mit<br />

Eiger, Mönch und Jungfrau befindet sich das<br />

Tagungshotel Schweizerhof in Grindelwald. Das charmante<br />

Hotel besticht nicht nur mit seiner Aussicht,<br />

sondern auch mit den drei Tagungsräumen, den sieben<br />

Breakout-Suiten und den zahlreichen Möglichkeiten<br />

für Outdoor-Events zu jeder Jahreszeit.<br />

Kapazität: max. 190 Personen<br />

44<br />

Kunstreise<br />

An die Pinsel, fertig, los: Beim Kunst-Workshop im Creaviva<br />

kann die Kreativität entfaltet werden. Zwei bis drei<br />

Stunden dauert die Reise in die Welt der Kunst im Atelier<br />

des Zentrum Paul Klee.<br />

Kapazität: 5 bis 150 Personen<br />

Preis: auf Anfrage (je nach Gruppengrösse)


MICE<br />

Schnee und Eis<br />

Ein eigenes Iglu bauen. Wer übernimmt die Bauleitung? Wo sind die<br />

Akkord-/Schneeblocksäger? Wie sieht es mit der Baustatik aus?<br />

Gemeinsam ans Ziel kommen und im Anschluss beim Apéro im Iglu<br />

auf das Erreichte anstossen. Das Iglubauen in der Jungfrau Region<br />

wird von Falkevent organisiert.<br />

Kosten: ab CHF 80 pro Person<br />

Dauer: ca. 4 Stunden<br />

Winterluft und Waldfondue<br />

Schneeschuhlaufen durch die traumhafte Winterlandschaft der<br />

Lenk mit Ziel finnische Hütte zwischen den Bäumen, während<br />

der Duft von Fondue durch die kalte Winterluft zieht. So märchenhaft<br />

kann eine geführte Schneeschuhtour durch die Lenk<br />

sein.<br />

Kapazität: ab 6 Personen<br />

Kosten: ab CHF 80 pro Person<br />

Extra: mit Fackelwanderung oder Kutschenfahrt kombinierbar<br />

WEITERE IDEEN FÜR TEAMEVENTS IN BERN FINDEN SIE UNTER:<br />

MADEINBERN.COM/BUSINESS<br />

45


MICE<br />

Las Vegas kommt ins Grand Casino Bern<br />

Wie wärs für Ihren nächsten Firmenanlass mit einem Ausflug in die erstaunlichste Oase der Welt? Und<br />

das ganz nah: Mit dem Thema «Viva Las Vegas» nimmt Sie das Grand Casino Bern bis am 8. November<br />

mit auf eine Reise zu Spiel, Unterhaltung und Genuss, gut abgeschmeckt mit einem Schuss Glamour<br />

und Nervenkitzel.<br />

Ob geschäftlich oder privat: Das Grand Casino<br />

Bern sorgt mit seinen vielseitigen Erlebnis-<br />

Packages für unvergessliche gemeinsame Momente.<br />

Wechselnde Themenwochen sorgen<br />

für immer neue Erlebnisse. Bis am 8. November<br />

gibt es unter dem Motto «Viva Las Vegas»<br />

unter anderem eine Zaubershow zu sehen.<br />

Spielfreude und einzigartige Gastronomie<br />

sind dabei inklusive. Geniessen Sie beispielsweise<br />

mit Ihrem Team zur Stärkung den saftigen<br />

«Flamingo Steak Burger», in Anlehnung<br />

an eines der ersten Edelhotels in der be-<br />

Reservation 031 339 55 55 oder<br />

packages@grandcasino-bern.ch<br />

grandcasino-bern.ch/erlebnis-packages<br />

rühmten US-Spielstadt. Oder ein vielseitiges<br />

«Rat Pack Apéro», bei dem Sie die Arbeitswoche<br />

ganz im Stil der legendären Entertainer<br />

und Geniesser rund um Frank Sinatra<br />

ausklingen lassen können. Aber das ist noch<br />

nicht alles. Auch das 3-gängige «Caesars<br />

Palace Menü» mit dem berühmten knackigen<br />

Salat, einem delikaten Pouletschnitzel, Fries<br />

mit verschiedenen Dips und einem Dessert<br />

will probiert sein. Ebenso wie die «El Rancho<br />

Vegas Chicken Wings Platte», benannt nach<br />

«El Rancho Vegas», dem ersten Hotelcasino<br />

etwas ausserhalb der ursprünglichen Ortschaft<br />

Las Vegas. Ab vier Personen gibt’s<br />

dabei eine Platte voller herzhafter Chicken<br />

Wings mit würziger Barbecue-Sauce und<br />

knusprigen Fries.<br />

SIE WOLLEN HOCH HINAUS?<br />

WILLKOMMEN IM ENGADIN!<br />

Nein, am Weg liegt Pontresina nicht gerade.<br />

Dafür ist bereits die Anreise auf der UNESCO<br />

Strecke der RhB ein erster Höhepunkt. Das<br />

lichtdurchflutete Kongresszentrum und das<br />

entspannte Ambiente im legendären 4 Sterne<br />

Hotel Saratz werden Ihre Teilnhemer begeistern.<br />

saratz.ch<br />

46<br />

LA COURONNE HOTEL RESTAURANT<br />

Soyez les bienvenus! Unser mit modernster<br />

Technik ausgestatteter Festsaal mit Blick auf die<br />

imposante Kathedrale im Herzen von Solothurn<br />

bietet den perfekten Rahmen für Ihre kreativen<br />

Workshops, Tagungen oder Meetings. Kulinarisch<br />

verwöhnen wir Sie in unserem französisch<br />

inspirierten LE RESTAURANT. Bleiben Sie doch<br />

gleich über Nacht in unseren anmutig gestalteten<br />

Hotelzimmern.<br />

lacouronne-solothurn.ch<br />

EVENTS @ SAENTISPARK.CH<br />

Das Hotel Säntispark in Abtwil SG besticht<br />

durch die Toplage im Dreiländereck. Moderne<br />

Seminarräume bieten Platz für individuelle<br />

Bedürfnisse. Individuell ist auch das Sicherheitsbedürfnis.<br />

Plexiglas-Trennwände zwischen<br />

Seminargästen, Desinfektionsmittel<br />

und weitere Massnahmen gehören auch zu<br />

unserem neuen Alltag. Wir beraten Sie gerne<br />

und freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme.<br />

hotel-saentispark.ch


MICE<br />

Gemeinsam spielen und geniessen<br />

Das Grand Casino Bern bietet eine grosse Palette<br />

an Spielautomaten sowie die spannenden<br />

Tischklassiker Black Jack, Roulette, Ultimate<br />

Texas Hold’em, Diceball und Punto Banco.<br />

Zudem finden immer wieder spannende<br />

Events im Rahmen unserer Themenwochen<br />

statt. Ob also für den grossen Nervenkitzel,<br />

für exzellente Gastronomie oder beste Events<br />

im geschäftlichen oder privaten Rahmen ist<br />

das Grand Casino Bern mit seinen Packages<br />

für jeden Anlass genau die richtige Adresse.<br />

Setzen Sie für den nächsten Firmenanlass<br />

alles auf eine Karte.<br />

Ob für Ihren Teamevent, eine Familienfeier<br />

oder einfach einen schönen Abend mit<br />

Freunden: Bei uns finden Sie das passende<br />

Angebot. Alle Packages für Firmenanlässe<br />

beinhalten eine Führung durchs Grand Casino<br />

Bern und eine Spielerklärung sowie pro<br />

Mitarbeitenden einen Welcome Drink und<br />

Spielguthaben. Gerne stellen wir Ihnen ein<br />

auf Ihre Wünsche und Bedürfnisse abgestimmtes<br />

Package zusammen.<br />

Rufen Sie uns an (031 339 55 55)<br />

oder schreiben Sie uns eine E-Mail an<br />

packages@grandcasino-bern.ch.<br />

VIVA LAS VEGAS<br />

vom 15. Oktober bis 8. November 2020<br />

Die Erlebnis-Packages<br />

∙ Flamingo Steak Burger<br />

∙ Caesars Palace Menü<br />

∙ Rat Pack Apéro<br />

∙ El Rancho Vegas Chicken Wings Platte<br />

Alle Packages beinhalten nebst dem Essen in der Crazy Daisy Kitchen Bar den Eintritt<br />

ins Grand Casino Bern, einen Welcome Drink, die Garderobe sowie Spielguthaben.<br />

VERKEHRSHAUS DER SCHWEIZ<br />

Das Verkehrshaus in Luzern ist nicht nur das<br />

meistbesuchte Museum der Schweiz, es ist<br />

auch ein Ort für Tagungen und Events der besonderen<br />

Art. An herrlicher Lage direkt am<br />

See – einfach zu erreichen mit Bahn, Bus,<br />

Schiff oder Auto – bietet es eine Vielzahl von<br />

Räumlichkeiten und ein einzigartiges Ambiente<br />

für unvergessliche Events für Kleingruppen<br />

bis hin zu Grossfirmen.<br />

verkehrshaus.ch<br />

CRAZY DAISY KITCHEN BAR<br />

IM GRAND CASINO BERN<br />

Treten Sie ein und geniessen Sie feine Speisen<br />

und Getränke ganz im Stil der 20er-Jahre.<br />

DAISY’S DINNER für CHF 49.–<br />

THE CHICAGO OUTFIT DINNER für CHF 89.–<br />

In den Packages inbegriffen sind Spielguthaben,<br />

Eintritt und Welcome Drink. (exkl. Spirituosen<br />

und spirituosenhaltige Getränke).<br />

Buchen Sie Ihr Package unter 031 339 55 55<br />

grandcasino-bern.ch<br />

MIT ABSTAND DER SCHÖNSTE PLATZ<br />

In den grosszügigen Räumen sind Abstandsgebote<br />

leicht einzuhalten. Der Aussenbereich<br />

bietet viel Platz für kreative Pausen, Outdoor-<br />

Meetings oder Teamaktivitäten. Dank neuester<br />

Konferenztechnik sind «Hybrid-Meetings»<br />

leicht umsetzbar. Alle Schutzmassnahmen<br />

werden gewissenhaft umgesetzt.<br />

schlossmarbach.de<br />

47


MULTIMEDIA<br />

PC-TIPP<br />

Alles erledigt<br />

Smartphone-Apps für Listen mit zu erledigenden Aufgaben –<br />

Neudeutsch To-do-Listen – sind in den App-Stores von Google<br />

oder Apple haufenweise zu finden. Doch welche erfüllen ihren<br />

Zweck am besten? Die folgenden To-do-Apps sollten Sie kennen.<br />

Text: Gaby Salvisberg<br />

Die Aufgabenverwaltung Wunderlist gehörte zu den beliebteren Todo-Apps<br />

in den virtuellen App-Läden von Google und Apple. Zum<br />

Leidwesen vieler Benutzer wurde jene aber von Microsoft aufgekauft<br />

und inzwischen eingestellt. Das Entwicklerteam der App arbeitet<br />

stattdessen an der neuen Microsoft-eigenen To-do-App. Worauf soll<br />

man umsteigen, wenn man eine Aufgaben-App sucht? Wir haben uns<br />

die spannendsten To-do-Apps für Smartphones angeschaut. Sie sind<br />

jeweils für Android und iOS via Play Store bzw. App Store erhältlich,<br />

wenn nicht anders erwähnt.<br />

Microsoft «To Do»<br />

Microsofts Wunderlist-Nachfolgeprodukt segelt unter der eigenen<br />

Microsoft-Flagge, heisst schlicht «To Do» und steht für Android, iOS<br />

und Windows 10 (via Microsoft Store) zur Verfügung. Wie es sich für<br />

den internationalen Konzern gehört, gibt es die App komplett in<br />

Deutsch. Ausserdem ist sie vollumfänglich kostenlos. Eine Aufgabe<br />

kann ein Fälligkeitsdatum mit oder ohne Erinnerung erhalten oder als<br />

wiederkehrendes Projekt gespeichert werden. Den Aufgabenlisten<br />

können Sie auch eine Farbe oder ein Emoji-Symbol hinzufügen; nur<br />

das Anhängen von Bildern oder sonstigen Dateien klappt nicht. Ausserdem<br />

wirken die Elemente in der Desktop-Version von Outlook<br />

etwas lieblos. 1<br />

1 Einer Liste können Sie auch ein Icon hinzufügen<br />

48


MULTIMEDIA<br />

Die App aus dem Hause Microsoft ist nach kurzer Eingewöhnung<br />

übersichtlich und erlaubt einem die Wahl, ob Aufgaben in der Liste<br />

«Mein Tag» erscheinen sollen oder nicht. Sehr nützlich ist übrigens<br />

auch das Widget. Der grösste Nachteil von Microsofts «To Do»-App<br />

ist, dass sich die Anwendung nur mit Outlook- und Microsoft-Konten<br />

synchronisiert. Dennoch sollten sich besonders jene Anwender die<br />

App anschauen, die zum Beispiel beruflich ohnehin mit einem Outlook-<br />

oder Exchange-Konto arbeiten. Schade ist, dass die Microsoft-<br />

App nicht mit anderen Kalenderdiensten zusammenarbeitet, zum<br />

Beispiel mit dem Google Kalender oder mit Apples iCloud. Könnte sie<br />

das, wäre sie für die meisten Leute nahezu perfekt. Zu finden ist die<br />

«To Do»-App unter dem Link to-do.microsoft.com.<br />

Google Tasks oder Notizen?<br />

Die zwei Gratisbeigaben zum Google-Konto lassen sich beide sehr<br />

gut zum Verwalten von Aufgaben verwenden, verfolgen aber komplett<br />

unterschiedliche Ansätze. Beide gibt es auf Deutsch und beide<br />

synchronisieren nur mit Google-Konten.<br />

Google Notizen (Keep) dient in erster Linie dem Erfassen von Notizen,<br />

inklusive kurzen Sprachnachrichten oder Bildern. Die Inhalte können<br />

Sie auf Wunsch auch in Google Docs übernehmen. Was die Notizen-<br />

App auch für die Aufgabenverwaltung qualifiziert, sind die nützlichen<br />

Erinnerungsmöglichkeiten. Einzelnen Notizen fügen Sie auf<br />

Wunsch eine zeitliche Erinnerung hinzu oder sogar eine geografische.<br />

So kann die App Sie zum Beispiel an den Briefmarkenkauf<br />

2 Ein einfacher Eintrag bei Google Keep<br />

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49


MULTIMEDIA<br />

erinnern, sobald Sie in der Nähe Ihrer Postfiliale sind. Letzteres<br />

klappt natürlich nur, wenn Sie der App uneingeschränkten Standortzugriff<br />

erlauben und GPS aktiv lassen. Für die Notizen bietet das<br />

Google-Tool verschiedene Eintragsmöglichkeiten, darunter auch<br />

Kästchen, die Sie abhaken können. Damit eignet sie sich fürs Erstellen<br />

von Einkaufs- oder To-do-Listen.<br />

Tipp: Fügen Sie einzelnen Notizen oder Listen das Google-Konto<br />

Ihres Mitbewohners als Mitbearbeiter hinzu. Keep bzw. Google Notizen<br />

gibt es unter google.ch/keep für Android sowie iOS und im Webbrowser.<br />

Wer ein Google-Konto verwendet, sollte sich die App anschauen.<br />

2<br />

Google Aufgaben (Tasks) ist wie Keep kostenlos und kümmert sich<br />

ausschliesslich ums Verwalten von Aufgaben. Diese können auch<br />

wiederkehrender Natur sein, etwa ein wöchentlicher Einkauf. Die<br />

Aufgaben-App bietet Hand, zu einer Aufgabe mehrere Teilaufgaben<br />

hinzuzufügen und diese einzeln abzuhaken. Im Grossen und Ganzen<br />

ist Google Tasks aber sehr spartanisch anzuschauen und zu benutzen.<br />

Google hat dieser App nicht einmal eine eigene Webseite spendiert.<br />

3<br />

Vielleicht ist der minimalistische Ansatz aber auch genau das, was<br />

Sie suchen. Sie finden Google Aufgaben, indem Sie unter play.google.com<br />

oder im Apple App Store danach suchen. Am Desktop lesen<br />

Sie Ihre via Google Tasks eingetragenen Aufgaben via Webbrowser<br />

im Google-Kalender.<br />

Tipp: Blenden Sie allenfalls rechts die Seitenleiste ein, klicken Sie<br />

aufs PLUSZEICHEN und fügen Sie das Add-on Tasks hinzu.<br />

Profis: Todoist und Any.do<br />

Hier wird es fast zwangsläufig kostenpflichtig, auch wenn die beiden<br />

Apps Todoist und Any.do in einer Gratisversion mit Grundfunktionen<br />

zur Verfügung stehen. Wer sich intensiver mit der Aufgabenverwaltung<br />

befassen muss und hierbei nicht auf eine Synchronisation mit<br />

Exchange angewiesen ist, sollte sich die beiden folgenden Tipps<br />

näher anschauen. Beide sind sozusagen Aufgaben-Alleskönner und<br />

trumpfen mit deutschsprachiger Oberfläche.<br />

Die App Todoist kommt als hübsches Aufgaben-Tool daher, das nicht<br />

nur für Android, iOS und im Browser zur Verfügung steht, sondern<br />

auch als App für Windows 10 und macOS zu haben ist. Nicht zuletzt<br />

gibt es auch Add-ons zu Google Kalender und – leider nur rudimentär<br />

– auch für Outlook. So lassen sich in Letzterem aus Web adressen<br />

oder E-Mails direkt Aufgaben erstellen. Die Outlook-Integration erlaubt<br />

allerdings kein Synchronisieren von Outlook- bzw. Exchange-<br />

Aufgaben mit dem Todoist-Konto. Die Gratisversion ist leider fast bis<br />

zur Nutzlosigkeit eingeschränkt. So fehlen darin grundlegende Optionen<br />

wie das Anzeigen von Aufgaben-Erinnerungen, das Duplizieren<br />

von Aufgaben sowie Kommentare und Dateianhänge. Die kostenpflichtige<br />

Version, die diese Funktionen mitbringt, kostet pro Monat<br />

rund 4 Franken, pro Jahr 36 Franken pro Konto, zu finden unter<br />

todoist.com. 4<br />

Dieser Text erschien zuerst im Schweizer Computermagazin PCtipp<br />

3 Googles Aufgabenplaner ist angenehm minimalistisch 4 Todoist läuft auch auf dem Tablet<br />

50


MULTIMEDIA<br />

Die App Any.do von www.any.do gehört wie Todoist zu den am besten<br />

ausgestatteten Aufgaben-Tools. Auch jene ist für Android und<br />

iOS zu haben sowie für Windows und macOS – und es arbeitet mit<br />

sprachgesteuerten Assistenten wie Amazon Alexa, Google Assistant<br />

und Siri zusammen. Wer wiederkehrende Termine, farbige Etiketten<br />

für seine Aufgaben oder geografische Erinnerungen (wie bei Google<br />

Keep) braucht, kommt um ein jährlich zu bezahlendes Abo von rund<br />

38 Franken nicht herum. 5 Anzeige<br />

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51


MULTIMEDIA<br />

FÜR DEN BUSINESS-TRIP<br />

Übersetzungs-Apps<br />

Übersetzungs-Apps sind mehr als nur interaktive Wörterbücher. Sie übersetzen<br />

Schilder, Plakate oder Speisekarten auf Fotos, verstehen die Spracheingabe über<br />

Mikrofon und dienen optimal genutzt als Simultandolmetscher.<br />

Text: Mehmet Toprak<br />

Klein, zweckmässig und hilfreich – Apps sind<br />

für Smartphone-Nutzer wertvolle Begleiter<br />

geworden. Damit findet man das nächstgelegene<br />

asiatische Restaurant, mietet spontan<br />

ein E-Bike, legt To-do-Listen an oder bearbeitet<br />

Fotos. Zu den wirklich hilfreichen Tools<br />

bei einem Aufenthalt im Ausland gehören<br />

auch die Übersetzungs-Tools.<br />

Die hohe Rechenleistung aktueller Smartphones<br />

und die Verbesserungen bei der<br />

künstlichen Intelligenz, mit der die Software<br />

den Wortschatz von Texten analysiert und<br />

übersetzt, ermöglichen heute Übersetzungen<br />

von guter Qualität. Fast alle Hersteller<br />

solcher Sprachprogramme bieten nicht<br />

nur eine, sondern viele Sprachen an. Die App<br />

von Google beispielsweise beherrscht<br />

103 Sprachen. Der Nutzer wählt jeweils die<br />

gewünschte Kombination aus Ausgangsund<br />

Zielsprache.<br />

Grundfunktionen und Komfort-Features<br />

Das Übersetzen eines Begriffs, eines Satzes<br />

oder auch einer ganzen Textpassage in eine<br />

andere Sprache ist dabei nur die Grundfunktion.<br />

Bei fast allen Apps kommen weitere<br />

Features hinzu. Über die Funktion Text-to-<br />

Speech geben sie beispielsweise die korrekte<br />

Aussprache über Lautsprecher wieder.<br />

In den meisten Apps ist auch eine Texterkennung<br />

integriert. Diese kann in Fotos Schriftzeichen<br />

erkennen, diese in Text umwandeln<br />

und übersetzen. Auf Reisen können so beispielsweise<br />

Strassenschilder, Plakate oder<br />

Speisekarten fotografiert werden. Die App<br />

erkennt die Schriftzeichen im Foto, baut diese<br />

zu Wörtern und Texten zusammen und<br />

52<br />

«Viele Apps gehen<br />

noch einen Schritt<br />

weiter und beherrschen<br />

Sprach- und<br />

Schrifterkennung.»<br />

übersetzt diese. Die Ausgabe erfolgt dann<br />

entweder als Text oder akustisch über den<br />

Handy-Lautsprecher.<br />

Viele Apps gehen noch einen Schritt weiter.<br />

Sie beherrschen auch Spracherkennung.<br />

Die Software analysiert die Laute des Sprechers<br />

mithilfe von KI-Algorithmen, gleicht<br />

diese mit dem internen Wortschatz ab und<br />

generiert daraus Wörter und Texte, die dann in<br />

die Zielsprache übersetzt werden. Zwischen<br />

Spracheingabe und dem fertig übersetzten<br />

Satz vergehen nur wenige Augenblicke.<br />

Diese Technik macht es auch möglich,<br />

dass manche Apps das Smartphone in eine<br />

Art Simultandolmetscher verwandeln. Beispielsweise<br />

bei einem Live-Chat über eine<br />

Messenger-App. Ein Gesprächsteilnehmer<br />

kann jeweils in seiner eigenen Sprache reden<br />

und der Gesprächspartner bekommt den<br />

übersetzten Text angezeigt.<br />

Grenzen der Erkennungsleistung<br />

Vor zu viel Begeisterung sei allerdings gewarnt.<br />

Sowohl die Erkennung von Schriftzeichen<br />

in Fotos als auch die Spracherkennung<br />

funktionieren keineswegs perfekt. Bei einfachen<br />

Sätzen wie etwa der Frage nach der<br />

nächsten Apotheke arbeiten die Apps noch<br />

sehr zuverlässig. Doch wird undeutlich gesprochen,<br />

ein Fachwortschatz benutzt oder<br />

in Schachtelsätzen gesprochen, geraten die<br />

Apps an ihre Grenzen und die Übersetzungen<br />

sind nicht zufriedenstellend.<br />

Neben ihrer Kernaufgabe Übersetzen bieten<br />

die Apps in der Regel weitere Extras. Je<br />

nach App gehören dazu etymologische oder<br />

grammatikalische Erklärungen, wie man sie<br />

auch aus konventionellen Wörterbüchern<br />

kennt. Manche Apps bieten auch passend<br />

zur Sprache landeskundige oder interkulturelle<br />

Informationen. Programme, die speziell<br />

für Geschäftsreisen konzipiert sind, bieten<br />

Services wie die Möglichkeit, Kontakt zu<br />

menschlichen Übersetzern aufnehmen zu<br />

können. Das ist nützlich, wenn es darum<br />

geht, besonders wichtige Informationen professionell<br />

zu übersetzen.<br />

Sprachpakete für die Offline-Nutzung<br />

Angesichts der verschiedenen Konzepte und<br />

Funktionen sollte man sich vorher überlegen,<br />

welches Übersetzungskonzept am besten<br />

passt. Für viele wird eine vergleichsweise<br />

einfache Wörterbuch-App wie Leo oder Oxford<br />

Dictionary vollkommen ausreichen, zumal<br />

die genannten einen sehr grossen Wortschatz<br />

bieten. Andere wiederum werden es<br />

zu schätzen wissen, wenn die Wörterbuch-


MULTIMEDIA<br />

App auch Spracherkennung beherrscht und<br />

die Schriftzeichen in Fotos in Text umwandelt.<br />

Ein weiteres Entscheidungskriterium ist<br />

die Frage, ob man im Ausland jederzeit Internetzugang<br />

hat und die App auch online nutzen<br />

möchte. In manchen Regionen drohen<br />

hohe Roaminggebühren oder das Mobilfunknetz<br />

ist lückenhaft. Selbst in Grossstädten<br />

mit guter Mobilfunkversorgung ist möglicherweise<br />

in der U-Bahn Funkstille. In diesen<br />

Fällen empfiehlt es sich, eine App zu nehmen,<br />

die auch offline funktioniert. Bei der<br />

Mehrheit der Programme ist dies der Fall.<br />

Typischerweise lädt man sich das gewünschte<br />

Sprachpaket herunter und arbeitet dann<br />

ohne Internetzugang. Von Vorteil ist das<br />

auch bei Texten oder Chats, in denen Unternehmensinterna<br />

diskutiert werden. Dann<br />

kann man beispielsweise im Hotelzimmer<br />

die WLAN-Verbindung im Gerät deaktivieren<br />

und Texte offline übersetzen lassen, ohne<br />

Sorge haben zu müssen, dass die Informationen<br />

unbemerkt auf einem Server im Web<br />

landen.m<br />

ÜBERSETZUNGS-APPS<br />

RICHTIG NUTZEN<br />

Die Apps sind intuitiv zu bedienen und man muss auch keine versteckten<br />

Funktionen suchen. Trotzdem können ein paar Tipps helfen, das Optimum<br />

aus dem Smartphone herauszuholen.<br />

• Falls Sie noch ein zweites Smartphone besitzen, und sei es ein etwas älteres Modell,<br />

installieren Sie die gewählte App erst mal auf diesem Gerät. Probieren Sie diese aus<br />

und wenn Sie damit zufrieden sind, installieren Sie die App auf dem aktuellen Gerät.<br />

• Machen Sie sich vor der Reise mit der Bedienung der App vertraut. Dann können Sie<br />

auch in hektischen Situationen die App schnell und effizient einsetzen.<br />

• Laden Sie die nötigen Sprachpakete vor Reiseantritt über WLAN herunter.<br />

• Fast alle Apps nerven mit Werbeeinblendungen. Die kostenpflichtigen Versionen verzichten<br />

auf Werbung und haben meistens auch einen grösseren Funktionsumfang.<br />

• Wenn Sie Plakate, Schilder oder Speisekarten fotografieren, um sie von der App<br />

übersetzen zu lassen, dann halten Sie die Kamera möglichst im 90-Grad-Winkel vor<br />

die Speisekarte oder das Plakat. Broschüren oder Speisekarten mit Hochglanzpapier<br />

fotografieren Sie am besten ohne Blitz. Das Blitzlicht reflektiert auf dem Foto und erschwert<br />

die Erkennung der Buchstaben.<br />

• Vermeiden Sie es, Texte mit unternehmensinternen Daten bei aktiver Internetverbindung<br />

übersetzen zu lassen.<br />

• Hochentwickelte Übersetzungs-Apps benötigen viel Rechenleistung. Diese wiederum<br />

saugt viel Strom aus dem Akku. Wenn man das Smartphone auch noch für die<br />

Navigation nutzt sowie Fotos knipst und bearbeitet, ist auch der stärkste Akku<br />

schnell am Ende. Daher sollten Sie auf Reisen eine Powerbank mitnehmen.<br />

• Wenn ein zweites Smartphone zur Verfügung steht: Überlegen Sie, ob es für Sie<br />

sinnvoll sein könnte, Apps für Navigation, Übersetzung, Reiseinfos oder Video- und<br />

Musikwiedergabe auf dem Zweitgerät zu installieren. Damit schonen Sie den Akku<br />

des Haupthandys, das Sie unbedingt für Telefonate und Firmenmails benötigen.<br />

53


MULTIMEDIA<br />

Übersetzungs-Apps mit Features<br />

Sprachbegabt sind sie alle. Doch neben dem Übersetzen als Kernaufgabe bieten<br />

die Apps unterschiedliche Features. Unsere zehn App-Empfehlungen finden Sie<br />

am schnellsten, wenn Sie den Namen in die Suchzeile von Google Play beziehungsweise<br />

Apple iTunes eingeben.<br />

WÖRTERBUCH-KLASSIKER<br />

UNIVERSAL TOOLS<br />

PONS Translate<br />

Die renommierten Wörterbücher von PONS gibt es auch für das Smartphone.<br />

Bei der digitalen Umsetzung gibt sich PONS keine Blösse. Man erhält ein<br />

leistungsfähiges Werkzeug mit durchdachten Funktionen. Häufig verwendete<br />

Begriffe oder Phrasen kann man im Handy speichern. So stehen sie auch<br />

offline zur Verfügung. Das ist praktisch, etwa, wenn man Phrasen vorher üben will. Auch<br />

Spracherkennung bietet PONS, so kann man Wörter ins Handy einsprechen und dann übersetzen<br />

lassen. Ausgewählte Sprachen gibt es als Paket zum Herunterladen.<br />

О<br />

Oxford Dictionary with Translator<br />

Das bekannte Oxford Dictionary beherrscht 14 Sprachen. Eine Stärke hierbei<br />

ist der riesige Wortschatz. Neben Englisch, Französisch und Spanisch sind<br />

auch Chinesisch, Russisch oder weniger verbreitete Sprachen wie Thai oder<br />

Urdu dabei. Das Dictionary übersetzt Wörter und Sätze. Zudem bietet die<br />

App eine Audioausgabe mit der korrekten Aussprache. Übersetzt werden auch via Mikrofon<br />

eingesprochene Begriffe oder Sätze.<br />

Leo<br />

Aus dem Web bekannt ist das interaktive Wörterbuch Leo. Angeboten werden<br />

in Kombination mit Deutsch die Sprachen Englisch (814 000 Einträge),<br />

Französisch (261 000 Einträge), Spanisch (212 000 Einträge), Italienisch<br />

(206 000 Einträge) sowie Chinesisch, Russisch, Portugiesisch und Polnisch.<br />

Für die korrekte Aussprache der übersetzten Wörter kann man sich die Audioausgabe der<br />

Vokabeln anhören. Neben Übersetzungen verfügt Leo auch über Extras wie Vokabeltrainer<br />

und landeskundliche Infos.<br />

dict.cc<br />

Das beliebte Online-Wörterbuch gibt es auch als App. Die Übersetzungen<br />

finden nur offline statt, dazu lädt man unter 51 gebotenen Sprachpaketen<br />

das gewünschte Paket herunter. Wer das Online-Wörterbuch kennt, findet<br />

sich auch in der Smartphone-Version schnell zurecht. Wer nur Basiswortschatz<br />

braucht, für den gibt es auch kleinere Sprachpakete. Zusätzlich ist auch eine akustische<br />

Ausgabe der übersetzten Begriffe möglich. Für diese Funktion wiederum muss die<br />

Internetverbindung aktiv sein.<br />

Microsoft Translator<br />

Die Translator-App von<br />

Microsoft lässt trotz des<br />

schlichten Aufbaus keine<br />

Funktion vermissen. Neben<br />

der Übersetzung von Texten oder Wörtern,<br />

die man eintippt, wird die App auch aktiv,<br />

wenn man ins Mikrofon spricht. Texterkennung<br />

auf Fotos ist ebenfalls an Bord. Ein<br />

Highlight ist die Live-Übersetzung. So können<br />

sich zwei und sogar mehrere Personen<br />

in der jeweils eigenen Sprache unterhalten,<br />

die App übersetzt augenblicklich simultan in<br />

die Sprache des jeweils anderen. Insgesamt<br />

70 Sprachen werden unterstützt. Die Sprachpakete<br />

stehen als Download zur Verfügung,<br />

so kann man auch offline arbeiten.<br />

Google Übersetzer<br />

Eine grosse Funktionsvielfalt,<br />

solide Leistung und<br />

flüssige Bedienung – das<br />

sind die Vorzüge von Google<br />

Translate. Mit der Funktion Tap to Translate<br />

genügt es, Nachrichten, die man beispielsweise<br />

über Whatsapp erhält, anzutippen,<br />

um die Übersetzung zu starten. Den<br />

übersetzten Begriff tippt man dann ebenfalls<br />

an, er landet in der Antwortzeile. Auch Spracherkennung<br />

wird genutzt. Sie sprechen den<br />

Begriff ins Mikrofon und Google übersetzt –<br />

falls es das Wort richtig verstanden hat. Über<br />

die OCR-Funktion identifiziert die App auch<br />

Buchstaben auf Fotos. Das funktioniert im<br />

Prinzip sogar mit handgeschriebenen Wörtern.<br />

Die App arbeitet offline, wenn man das<br />

entsprechende Sprachpaket heruntergeladen<br />

hat. Für die Offline-Nutzung stehen 59<br />

der insgesamt 103 Sprachen zur Verfügung.<br />

54


MULTIMEDIA<br />

PROFI-ÜBERSETZER UND SPEZIALISTEN<br />

Triplingo<br />

Eine sehr vielseitige Software, die neben den Übersetzungsfunktionen auch<br />

Features wie Travelmanagement beinhaltet. Schon die Basis-Features sind<br />

üppig ausgestattet. Voice-to-Voice beispielsweise funktioniert wie ein Simultandolmetscher.<br />

Ins Handy sprechen und in einigen Sekunden ertönt der<br />

übersetzte Satz über Lautsprecher. Faszinierend – wenn es denn funktioniert. Angeboten<br />

wird das Feature für 19 Sprachen.<br />

Bei sehr wichtigen Übersetzungen kann man auch einen menschlichen Übersetzer von<br />

Triplingo einschalten. Ausserdem gibt es zahlreiche Extras wie landeskundliche Informationen,<br />

Hinweise auf regionale Idiome, einen Trinkgeldkalkulator und ein Sprachlernmodul.<br />

Firmen können ein Enterprise-Konto anlegen und dabei beispielsweise firmeninterne Notrufnummern<br />

und das Firmenlogo einbinden.<br />

iTranslate Translator<br />

Dieses Tool unterstützt mehr als 100 Sprachen. Bei Offline-Nutzung stehen<br />

über 40 Sprachen zur Verfügung. Mit Spracherkennung kann man auch ins<br />

Mikro gesprochene Wörter oder Sätze übersetzen lassen. Die Audioausgabe<br />

der übersetzten Begriffe ist ebenfalls möglich. Schriftzeichen in Fotos analysiert<br />

iTranslate und präsentiert eine Übersetzung.<br />

iTranslate Voice<br />

Die App kommt vom selben Hersteller, legt den Fokus aber auf die Live-<br />

Übersetzung von Gesprächen. Man spricht ins Mikrofon, tippt auf das Übersetzungssymbol<br />

und Augenblicke später erscheint die Übersetzung oder<br />

tönt in der Zielsprache aus dem Lautsprecher. Insgesamt stehen mehr als 40<br />

Sprachen bereit. 240 Phrasen sind bereits vordefiniert.<br />

Swiss German Dictionary<br />

Schweizerdeutsch ist nicht einfach ein weiterer deutschsprachiger Dialekt,<br />

es unterscheidet sich auch in der Grammatik vom Hochdeutschen. Manche<br />

Verben werden anders konjugiert, Plurale anders gebildet. Hier dient das<br />

Swiss German Dictionary als Wörterbuch mit mehr als 5800 Einträgen. Diese<br />

sind jeweils mit Beispielsätzen und Erklärungen versehen. Die korrekte schweizerdeutsche<br />

Aussprache vermittelt die App über die Audioausgabe.<br />

55


OFFICE<br />

Ein Bild sagt mehr als …<br />

… 1000 Worte. Spätestens dieses unvergessliche Jahr hat uns gelehrt, wie<br />

wichtig die digitale Präsenz ist. Video-Calls sind die neuen Sitzungszimmer<br />

und Websites ersetzen noch mehr die Visitenkarte.<br />

Text: Nora Brumm<br />

Websites, und übrigens auch der Social-Media-Auftritt,<br />

sind das Gesicht der Unternehmung.<br />

Es ist das Erste, was ein Kunde oder<br />

Interessent von einem Unternehmen entdeckt.<br />

Und beim Anblick entscheidet dieser in<br />

Sekundenschnelle über «Liebe auf den ersten<br />

Blick» oder «auf zum nächsten Anbieter». Bedauerlich<br />

ist dann die zweite Schlussfolgerung.<br />

Denn wenn der potenzielle Kunde via<br />

Google-Suche bereits auf die Website gelangt<br />

ist, muss er da mit offenen Armen empfangen<br />

werden. Stattdessen wurde wahrscheinlich<br />

eine Unmenge Geld in die Suchmaschinenoptimierung<br />

gesteckt, damit die Unternehmung<br />

möglichst gut bei Google gelistet wird.<br />

Investition für die Visitenkarte<br />

Mit offenen Armen empfangen werden bedeutet<br />

im Web nichts Geringeres als eine visuell<br />

schön gestaltete Webseite – mit natürlichen<br />

und vor allem authentischen Fotos und<br />

einer sofort erkennbaren USP. Denn über 80<br />

Prozent aller Informationen werden über das<br />

Auge wahrgenommen. Visuelle Elemente dominieren<br />

unseren Alltag und darum ist es<br />

umso wichtiger, mit professionellen Fotos<br />

und leserlichen Grafiken aufzufallen und sich<br />

von der Konkurrenz abzuheben. Und übrigens:<br />

Auch Google registriert die Art, Grösse<br />

und Aussagekraft der Bilder auf einer Website.<br />

SEO-Investitionen können verringert und<br />

anderweitig sinnvoller eingesetzt werden, wie<br />

zum Beispiel für Webdesigner, Fotografen,<br />

Texter oder Social Media Manager.<br />

56<br />

Um den «Liebe auf den ersten Blick»-Moment<br />

bei den Kunden und Interessenten zu erzeugen,<br />

sind diese Argumente für hochwertige<br />

Bilder selbsterklärend:<br />

• Business einzigartig machen<br />

Zeigen Sie Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung<br />

mit Stolz und lassen Sie hochwertige<br />

Bilder für Ihr Business sprechen. Kaufen Sie<br />

«Über 80 Prozent<br />

der Informationen<br />

werden übers Auge<br />

wahrgenommen.»<br />

darum keine Stockfotos, die einem das Gefühl<br />

geben, dass Sie etwas verheimlichen.<br />

Zudem kann der ungünstige Zufall, dass ein<br />

Mitbewerber das gleiche Stockfoto verwendet,<br />

definitiv ausgeschlossen werden.<br />

• Authentizität schafft Vertrauen<br />

Echte Bilder von Ihnen und Ihrem Business<br />

geben dem potenziellen Kunden das Gefühl,<br />

Sie und Ihre Dienstleistung schon ein<br />

bisschen zu kennen. Der Einblick in Ihren<br />

Alltag schafft Nähe und Vertrauen und die<br />

Kontaktaufnahme scheint nur noch einen<br />

Klick entfernt zu sein.<br />

• Qualität spricht für Qualität<br />

Kurze Rede, langer Sinn: Eine hochwertige<br />

Website mit authentischen Bildern und<br />

Texten spricht für die Qualität Ihrer Unternehmung.<br />

Also für die Qualität der Produkte<br />

und Dienstleistungen, für die Brand Story<br />

und für die Mitarbeitenden.<br />

• Zusatztipp<br />

Der Social-Media-Auftritt zum Beispiel auf<br />

Linkedin, Instagram, Facebook, Pinterest<br />

und so weiter ist für einige Zielgruppen sogar<br />

noch relevanter als eine ansprechende<br />

Website. Obige Argumente sind darum<br />

auch für einen erfolgreichen Social-Media-<br />

Auftritt unverzichtbar (denken Sie hierfür<br />

auch an eine professionelle, digitale Unterstützung).


OFFICE<br />

Fotos: Nora Brumm<br />

Wer macht die Fotos?<br />

Gute Fotos schiessen kann heute quasi jeder.<br />

Vertrauen Sie bei der Suche nach dem perfekten<br />

Fotografen für die Unternehmensfotos<br />

auf Ihr Gefühl. Wie ist die Unternehmensphilosophie<br />

und kann der Fotograf diese auch<br />

fotografisch festhalten (Referenzen anschauen,<br />

Weiterempfehlungen genau anhören)?<br />

Hat die potenzielle Fotografin sogar eine ähnliche<br />

Haltung? Wie geht er oder sie an einen<br />

Auftrag ran und wie sieht der Entwicklungsprozess<br />

dabei aus? Wichtig sind auch die<br />

Überlegungen, welche Elemente des Unternehmens,<br />

welche Räumlichkeiten, Mitarbeitenden<br />

und Produkte zentrale Motive sind<br />

und visuell dargestellt werden sollen.<br />

Setzen Sie unbedingt auf eine Fotografin, die<br />

Sie ganzheitlich unterstützen und beraten<br />

kann und mit Ihnen ein fotografisches Konzept<br />

ausarbeitet. Achten Sie bei der Entscheidung<br />

darauf, dass Sie weder preis- noch prestigegetrieben<br />

ist, weil bei der Entstehung der<br />

Bilder eine angenehme und vertraute Zusammenarbeit<br />

mit einem Fotografen sehr viel<br />

wichtiger ist.<br />

Hat sich ein potenzieller Kunde durch die digitale<br />

Landschaft gekämpft, eine Dienstleistung<br />

in Anspruch genommen oder einfach den Hörer<br />

geschnappt, hat sich die ganze Mühe und<br />

Energie, die Sie in das Projekt Unternehmensfotografie<br />

gesteckt haben, gelohnt.m<br />

NORA BRUMM<br />

ist Fotografin und Inhaberin von<br />

foundbyheart photography.<br />

57


OFFICE<br />

ZEIT FÜR EIN UPSKILLING<br />

Projektmanagement<br />

Zeit ist nicht nur Geld, sondern mittlerweile auch Gold wert.<br />

Mit Projektmanagement-Methoden werden Aufträge effizienter und<br />

auch mit mehr Zufriedenheit gemanagt.<br />

Text: Martin Bialas<br />

Sie kennen die Situation als Assistentin der<br />

Geschäftsleitung bestimmt zuhauf: Ihre Vorgesetzte<br />

kommt mit einer neuen Idee auf Sie<br />

zu und bittet Sie, diese bis zu einer festgesetzten<br />

Frist umzusetzen. Sie stellen Ihr noch<br />

einige Fragen, um den Auftrag zu klären und<br />

dann verlässt Sie die Chefin genauso so<br />

schnell, wie sie gekommen ist.<br />

Im Anschluss machen Sie sich schlau,<br />

evaluieren verschiedene Lösungen und lassen<br />

diese zum passenden Zeitpunkt von Ihrer<br />

Vorgesetzten freigeben.<br />

Manchmal hat dieses Vorgehen durchaus<br />

seine Berechtigung, meistens ist es aber für<br />

alle Beteiligten unbefriedigend. Gerade wenn<br />

Sie viel Zeit und Arbeit investiert haben und<br />

Ihre Auftraggeberin trotzdem nicht glücklich<br />

ist. Denn sie beklagt sich über eine Ihrerseits<br />

ineffiziente Auftragsabwicklung hinsichtlich<br />

Zeitaufwand, Qualität und Kosten.<br />

nierten Regeln halten. Zweitens müssen sie<br />

sich auf die erforderlichen Prozesse einigen<br />

und eine angemessene Aufgaben-, Kompetenz-<br />

und Verantwortungsverteilung definieren.<br />

Drittens müssen die dafür nötigen Gremien<br />

geschaffen werden. Und nicht zuletzt<br />

müssen sich alle Beteiligten auf ein einheitliches<br />

Reporting einigen.<br />

Fünf Phasen eines Projekts<br />

In der folgenden Abbildung ist die Grundform<br />

aller klassischen Projektmanagement-<br />

Systeme dargestellt, die sich in fünf Phasen<br />

beschreiben lässt.<br />

Effizient ans Ziel<br />

Wenn Sie immer wieder in diese oder ähnliche<br />

Situationen geraten, stellt sich die Frage,<br />

ob es nicht effizientere Prozesse gibt, die<br />

Sie schneller und ressourcenschonender ans<br />

Ziel bringen.<br />

Als Herangehensweisen bieten sich die folgenden<br />

Methoden an:<br />

– klassisches, plangetriebenes Projektmanagement<br />

– agiles Projektmanagement<br />

– hybrides Projektmanagement<br />

Allerdings sind in allen drei Methoden vier<br />

Voraussetzungen notwendig, damit das Potenzial<br />

freigesetzt wird. Erstens müssen alle<br />

Beteiligten ausdrücklich mit diesem Verfahren<br />

arbeiten wollen und sich an die defi-<br />

58<br />

Was bedeutet Projektmanagement?<br />

Diese Frage beantwortet sich am einfachsten,<br />

wenn der aus zwei Wörtern zusammengesetzte<br />

Begriff in die einzelnen Wörter unterteilt<br />

wird. Unter «Projekt» wird eine komplexe,<br />

einmalige Aufgabenstellung mit einem<br />

definierten Start- und Endtermin verstanden.<br />

«Management» bedeutet eine Sammlung<br />

von Regeln und Prozessen, die eingehalten<br />

und auch verbindlich abgearbeitet werden<br />

müssen.<br />

Zu den etabliertesten, klassischen Methoden<br />

zählen die definierten Frameworks von<br />

PMI, IPMA, PRINCE2 oder HERMES. Die<br />

grundsätzliche Ausrichtung aller Projektmanagement-Methoden<br />

ist nahezu identisch.<br />

Deshalb bedienen sich die meisten KMU der<br />

Grundform und definieren daraus ihr eigenes<br />

Projektmanagement-System.<br />

1. Phase: von der Idee zur Initiative<br />

In einem Unternehmen kommen typischerweise<br />

viele Ideen für Projekte auf. Diese werden<br />

im Prozess der Initiierung genauer betrachtet<br />

und anhand diverser Kriterien wird<br />

entschieden, ob eine Idee in Form eines Projekts<br />

oder nur einer normalen Aufgabenstellung<br />

abgearbeitet werden soll.<br />

2. Phase: Auftrag<br />

Erst dann erfolgt der eigentliche Auftrag. Abhängig<br />

von der Grösse und Wichtigkeit des<br />

Projekts wird entschieden, wie die Projektorganisation<br />

aussieht. Man teilt Ihnen mit, ob<br />

Sie die Aufgabe allein oder im Team begleiten.


OFFICE<br />

Das braucht es fürs<br />

Projektmanagement<br />

iStock<br />

Qualifizieren Sie sich.<br />

Stellen Sie sicher, dass Sie die grundlegenden<br />

Projektmanagement-Regeln kennen. Machen<br />

Sie sich mit den diversen Methoden unterschiedlicher<br />

Anbieter vertraut und studieren<br />

Sie, sofern vorhanden und schriftlich fixiert,<br />

spezifische Regelungen für Ihr Unternehmen.<br />

3. Phase: Projektplanung<br />

Anschliessend planen Sie das Projekt (P).<br />

Dabei klären Sie die Ziele, Kosten und Ressourcen<br />

und legen Ihr Vorgehen fest. Sie erstellen<br />

einen Überblick über sämtliche anstehenden<br />

Aufgaben, einen sogenannten<br />

Projektstrukturplan. Dann erfolgt ein Projektablaufplan,<br />

in dem Sie die Reihenfolge der<br />

erforderlichen Aufgaben dokumentieren.<br />

4. Phase: Controlling<br />

Jetzt beginnt die eigentliche Abarbeitung<br />

des Plans. Dabei achten Sie darauf, den realistischen<br />

Fortschritt Ihrer Tätigkeiten auch<br />

dem Plan gegenüberzustellen (C), um Abweichungen<br />

rechtzeitig zu erkennen und durch<br />

passende Massnahmen zu korrigieren.<br />

5. Phase: Abschluss und Lösung<br />

Im Rahmen eines erfolgreichen Projektabschlusses<br />

lassen Sie Ihr Ergebnis vom Auftraggeber<br />

abnehmen und dokumentieren<br />

Ihre Erfahrungswerte auf dem Weg zum Ergebnis.<br />

Sie haben die Lösung für Ihr Projekt<br />

erarbeitet.<br />

Agile und hybride Methoden<br />

Die Vorteile des Projektmanagements sind:<br />

– klar definierte und nicht interpretierbare<br />

Aufträge<br />

– Vorgehen nach allgemein bekannten<br />

Regeln und Prozessen<br />

– alle sprechen die gleiche Sprache<br />

– Transparenz im Vorgehen und in den Kos ten<br />

– Identifizierung und Strukturierung<br />

sämtlicher Aufgaben<br />

– pragmatische Terminplanung<br />

– realistisches Controlling der<br />

Planungsinhalte<br />

– einheitliches Reporting<br />

– hohe Ergebnistransparenz<br />

Viele KMU setzen bewusst auf agile Methoden,<br />

da sich Entscheider dadurch eine schnellere<br />

Projektabwicklung erhoffen. Allerdings<br />

führt keine der bekannten agilen Methoden<br />

an sich zu einer Beschleunigung der Projektabwicklung.<br />

Das veränderte Mindset der Agilität<br />

erhöht zwar signifikant die Flexibilität im<br />

Umgang mit dem Kunden und seinen Wünschen,<br />

aber eine Verkürzung der Projektlaufzeit<br />

und/oder eine Kos tenreduzierung erfolgt<br />

dabei nicht. In der Praxis wird vermutlich<br />

meist ein hybrider Ansatz zum Einsatz kommen,<br />

der jeweils das Beste aus plangetriebenen<br />

und agilen Modellen zusammenführt<br />

und somit auch die spezifischen Vorteile miteinander<br />

kombinieren kann.<br />

Disqualifizieren Sie nicht andere.<br />

Gehen Sie davon aus, dass die Mitarbeitenden<br />

keine vertieften Kenntnisse im Projektmanagement<br />

haben. Schützen Sie sich und<br />

Ihre Arbeit, indem Sie andere nicht überfordern<br />

und nicht blossstellen.<br />

Bleiben Sie in der Rolle des Projektleiters.<br />

Machen Sie sich Ihrer Aufgaben im Projekt<br />

bewusst und handeln Sie in Übereinstimmung<br />

zu Ihrer Verantwortung und zu Ihren<br />

Kompetenzen. Klären Sie bei Bedarf auch andere<br />

Beteiligte über ihre offizielle Rolle auf.<br />

Binden Sie Entscheider intensiv ein.<br />

Häufig sind Entscheider überrascht, wie intensiv<br />

sie von neuen Projektleitenden in das<br />

Projekt eingebunden werden. Alle Lösungsentscheidungen<br />

liegen bei den Entscheidern<br />

und damit obliegt auch ihnen die Verantwortung<br />

für das eigentliche Projektergebnis.m<br />

MARTIN<br />

BIALAS<br />

ist Trainer für Projektmanagement-<br />

Lehrgänge bei Digicomp.<br />

digicomp.ch/d/pmem<br />

59


EN<br />

MIT KOSTENLOSER APP ZUM<br />

SAMMELN IHRER LIEBLINGSREZEPTE<br />

WG 455 Themenkochbücher<br />

ISBN 978-3-8338-7145-0<br />

9 783833 871450<br />

€ 9,99 [D]<br />

€ 10,30 [A]<br />

ÖFFNEN<br />

LIFESTYLE & GESUNDHEIT<br />

GNOCCHI<br />

MIT STEINPILZEN, ZUCCHINI & SCHINKEN<br />

1 150 ml Wasser im Wasserkocher aufkochen. Die<br />

Steinpilze in einen hohen Rührbecher geben, das<br />

kochende Wasser zu den Pilzen giessen und die<br />

Steinpilze ca. 15 Minuten darin einweichen lassen.<br />

Währenddessen den Zucchino waschen, putzen und<br />

in ca. 0,5 cm dicke Scheiben schneiden. Den Parmesan<br />

mit einem Gemüsehobel oder einem Sparschäler<br />

in dünne Späne hobeln.<br />

2 Das Öl in einer Pfanne erhitzen. Den Zucchino<br />

darin bei mittlerer Hitze rundherum hellbraun anbraten,<br />

mit Salz und Pfeffer würzen, dann herausnehmen.<br />

Die Butter in der Pfanne erhitzen. Die Gnocchi<br />

hinein geben und darin bei mittlerer Hitze ca. 2 Minuten<br />

rundherum goldbraun braten. Den Zucchino<br />

unter mischen und die Hitze reduzieren.<br />

DIE PERFEKTE KOMBI<br />

prika, TK-Erbsen, Frühlingszwiebeln, Couscous, Knoblauch,<br />

gwer, Currypulver<br />

deln, Zwiebeln, TK-Spinat, Sahne, Ricotta, Pecorino<br />

llkornbrot, Kräuterfrischkäse, Avocado, Ei, Radieschen<br />

Für 2 Personen<br />

20 g getrocknete Steinpilze<br />

1 Zucchino (ca. 200 g)<br />

40 g Parmesan<br />

SCHNELLE PFANNE<br />

Im Handumdrehen klein geschnippelt,<br />

gebraten und mit<br />

Couscous in Gemüsebrühe<br />

1 EL gegart – voilà, Olivenöl<br />

ein perfekt<br />

sättigendes Veggie-Dinner.<br />

Salz, Pfeffer<br />

TURBO-PASTA<br />

2 EL Nudeln mit Spinatsauce Butter<br />

und<br />

mit Pecorino bestreut: Schon<br />

ist das Nudelglück perfekt<br />

und das After-Work-Essen<br />

steht auf dem Tisch.<br />

300 g Gnocchi (Kühlregal)<br />

und das Wichtigste beim Kochen immer im Blick<br />

60 g Parma- oder Serranoschinken<br />

FIXE STULLE<br />

Ruckzuck belegt: kernige,<br />

würzige und cremige Zutaten<br />

DER ABEND IST GERETTET<br />

Kochen pur: wenige Zutaten, gelingsichere Rezepte – entspannter Genuss<br />

Express-Abendessen – einfach wie nie: Buchklappen aufblättern<br />

Leckere Blitzrezepte in maximal 30 Minuten: Von Salat, über Suppen<br />

und Sandwiches bis hin zu Pasta- und Reisgerichten<br />

übereinander geschichtet und<br />

ineinander verschmolzen – ein<br />

runder Feierabend-Snack.<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 20 min<br />

www.gu.de<br />

EXPRESS ABENDESSEN<br />

MÖLLER<br />

KÜCHENRATGEBER<br />

HILDEGARD MÖLLER<br />

EXPRESS<br />

ABENDESSEN<br />

DAS PRINZIP: EXPRESS-ABENDESSEN<br />

FLOTTE SÄTTIGUNGSBEILAGEN<br />

Basmati- oder Risotto-Reis, Pasta, Couscous<br />

und Bulgur garen kurz und machen satt<br />

EINSATZBEREITE<br />

PRODUKTE<br />

Tomaten, Kichererbsen,<br />

Mais, Kokosmilch<br />

und Thunfisch kommen<br />

startklar aus Dose und<br />

GEMÜSE TO GO<br />

Glas – Erbsen, Spinat,<br />

Tomaten, Paprika,<br />

Bohnen und Kräuter<br />

Zucchini, Auberginen,<br />

Gurken und<br />

aus dem Tiefkühlfach<br />

Frühlingszwiebeln<br />

sind schnell zubereitet<br />

und gekocht<br />

KURZGEBRATENES<br />

FLEISCH<br />

Minutensteaks, Hackfleisch,<br />

Schnitzel, Hähnchenbrust,<br />

Schweineund<br />

Rinderfilet landen<br />

ruckzuck auf dem Teller<br />

Dieses Rezept stammt<br />

aus dem Buch<br />

FRISCHER FISCH<br />

Fischfilet von Lachs, Lachsforelle,<br />

Seelachs, Heilbutt, Seezunge,<br />

Scholle oder Zander sind im<br />

Handumdrehen gebraten<br />

EXPRESS ABENDESSEN<br />

GU VERLAG GRÄFE<br />

3 Die Pilze mitsamt dem Einweichwasser mit einem<br />

Pürierstab fein pürieren und unter die Gnocchi-<br />

Zucchini-Mischung rühren. Alles mit Salz und Pfeffer<br />

abschmecken und auf zwei Teller verteilen. Den<br />

Schinken mit den Fingern grob zerzupfen und<br />

darübergeben. Die Gnocchi mit den Parmesanspänen<br />

bestreuen.<br />

Freches Mitbringsel<br />

Auf der Suche nach einem witzigen Mitbringsel und erst noch<br />

nach einem, das verspeist werden kann? Wie wär’s mit den Fettuccine<br />

al vino von Good Hair Day Pasta? Die Hartweizengriesspasta<br />

wird in Umbrien hergestellt. Die pinke Farbe entsteht<br />

durch die Bei gabe von Rotwein und roter Beete.<br />

greenomic.de<br />

60


LIFESTYLE & GESUNDHEIT<br />

Sprühen und fixen<br />

Mehr Make-up auf der Maske als im Gesicht? Dagegen helfen Fixiersprays.<br />

Zum Beispiel das Fix + Calm Setting Spray von MAC, das<br />

Feuchtigkeit spendet und fruchtig duftet. Oder das Fix’ Make-Up<br />

von Clarins, das nicht nur fixiert, sondern durch den Zusatz von<br />

Aloe vera auch noch beruhigt.<br />

maccosmetics.ch & clarins.ch<br />

MASKENHALTER GEWINNEN<br />

Die Maske begleitet uns inzwischen täglich und ist vielerorts Pflicht. Allerdings<br />

empfinden die meisten ihre Handhabung als umständlich. Abhilfe verschafft nun<br />

das Schweizer Unternehmen AlwaysTheMask. Denn AlwaysTheMask bietet Maskenhalter<br />

an, mit denen die Schutzmaske bequem um den Hals getragen werden<br />

kann. Der Vorteil: kein Suchen mehr und immer griffbereit. Muss die Maske gerade<br />

nicht getragen werden, kann sie rasch und ohne Berührung des Filtervlies abgesetzt<br />

werden. So kann frei durchgeatmet und einer Durchfeuchtung und Verkeimung<br />

des Filters vorgebeugt werden, was die Lebensdauer und<br />

Schutzwirkung der Maske erhöht. Fazit: Die Maskenhalter<br />

von AlwaysTheMask führen zu mehr Komfort und Sicherheit<br />

und sehen obendrein gut aus. Erhältlich sind sie<br />

in verschiedenen Farben und Ausführungen bei Manor,<br />

Jelmoli und auf alwaysthemask.com.<br />

<strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong> und AlwaysTheMask verlosen<br />

zehn hellblaue Maskenhalter (im Bild).<br />

VERLOSUNG<br />

missmoneypenny.vip/verlosung<br />

61


9. SEPTEMBER 2020<br />

IMPRESSIONEN<br />

«Danke für den Mut, den Assistants’<br />

Day physisch durchzuführen.<br />

Macht definitiv mehr Spass als Online-<br />

Meetings.»<br />

«Mir gefallen die Keynote-Speaker.<br />

Die sind immer sehr gut und an den<br />

Ständen bekommt man Inspiration.»<br />

«Für mich sind die persönlichen Kontakte<br />

und Gespräche am Assistants’<br />

Day wichtig.»<br />

«Die Auswahl der gebotenen Workshops<br />

ist äusserst vielfältig und die<br />

Referenten sind sehr praxisorientiert.<br />

Dadurch sind die Workshops<br />

kurzweilig.»<br />

«Ich fand den Tag sehr interessant<br />

und aufschlussreich. Es gab<br />

neue Ideen und tolle Gespräche.»<br />

Veranstalter<br />

Presenting Partner<br />

Location- und Gastro-Partner


assistantsday.ch<br />

©<strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong> – Christine Schleich & Stefanie von Däniken


SAVE THE DATE<br />

ASSISTANTS’ DAY 2021<br />

08 SEPTEMBER<br />

Veranstalter<br />

assistantsday.ch<br />

SELFIE-WETTBEWERB<br />

Assistants’ Day Plakat aufhängen, Selfie davor machen und auf Social Media teilen:<br />

So einfach war es mitzumachen. Herzlichen Glückwunsch den Gewinnerinnen!<br />

GEWINNERFOTO<br />

1. PREIS<br />

2 Übernachtungen<br />

im Hotel Nira Alpina<br />

in Silvaplana-Surlej<br />

Offeriert von hotelbooker.ch<br />

2. PREIS<br />

<strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong><br />

Abonnement


Impressum<br />

Erscheint 6 x jährlich<br />

8. JAHRGANG<br />

Druckauflage 5000 Exemplare<br />

HERAUSGEBER<br />

Alexander R. Petsch, Matthias Zimmermann<br />

VERLAG UND REDAKTION<br />

ALMA Medien AG<br />

Hofackerstrasse 32, 8032 Zürich<br />

Telefon 044 269 50 30,<br />

info@missmoneypenny.ch<br />

missmoneypenny.ch<br />

ABOVERWALTUNG<br />

Telefon 044 269 50 30,<br />

info@missmoneypenny.ch<br />

GESCHÄFTSLEITUNG<br />

Tobias Mengis, Telefon 044 269 50 13<br />

tm@missmoneypenny.ch<br />

KEY ACCOUNT MANAGER<br />

Aurelia Keusch, Telefon 044 269 50 38<br />

ak@missmoneypenny.ch<br />

MARKETING<br />

Franziska Luginbühl, Telefon 044 269 50 24<br />

fl@missmoneypenny.ch<br />

VERLAGSASSISTENZ<br />

Jacqueline Gysi / Eveline Moor<br />

Telefon 044 269 50 30<br />

administration@almamedien.ch<br />

REDAKTION<br />

Caterina Melliger, Telefon 044 269 50 23<br />

cm@missmoneypenny.ch<br />

AUTOREN DIESER AUSGABE<br />

Martin Bialas, Diana Brandl, Nora Brumm, Nicolas<br />

Facincani , Tamara Krieger , Liz Küng, Jelena<br />

Martinelli, Ruth Preywisch, Angelika Ramer, Petra<br />

Rohner, Gaby Salvisberg, Mehmet Toprak, Silke Weinig<br />

REDAKTIONELLER BEIRAT<br />

Ute Barnickel, Barnickel & Fellows; Irène Brun,<br />

Robatech; Lisa Dätwyler, Geschäftsführerin AES;<br />

Manuela Leonhard, Stadt Zürich; Barbara Santucci,<br />

SRF; Annette Köchli-Stoffel, asCons GmbH<br />

GRAFIK<br />

Stefanie von Däniken, Telefon 044 269 50 17<br />

svd@missmoneypenny.ch<br />

KORREKTORAT<br />

comtexto<br />

DRUCK<br />

Werner Druck & Medien AG<br />

Leimgrubenweg 9, 4001 Basel<br />

Telefon 061 270 15 15<br />

INSERTIONSSCHLUSS 6/2020<br />

20. November 2020<br />

Vorschau<br />

<strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong> 6 | 2020 erscheint am 10. Dezember<br />

MONEY, MONEY,<br />

MONEY …<br />

Über Geld spricht man nicht?<br />

Wir schon. Denn wir wollen<br />

nicht nur wissen, was Sie verdienen,<br />

vielmehr interessiert<br />

uns, was Ihnen zusteht. Die<br />

grosse Lohnumfrage erscheint<br />

in der kommenden Ausgabe<br />

von <strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong>. Und<br />

weil beim Jahresgespräch meist<br />

auch das liebe Geld zur Sprache<br />

kommt: eine Checklis te für<br />

die Vorbe reitung.<br />

INNERE STÄRKE<br />

Selbst in der grössten Krise noch einen kühlen Kopf bewahren? Das ist<br />

Resilienz. Eine gut entwickelte Resilienz erlaubt uns, mit den alltäglichen<br />

Widrigkeiten, Schicksalsschlägen sowie Krisen bewusster und konstruktiver<br />

umzugehen. In der nächsten Ausgabe finden Sie Tipps für mehr<br />

innere Stärke.<br />

Abonnieren und profitieren<br />

FÜR SICH SELBST ODER ALS GESCHENK – MIT EINEM<br />

«MISS MONEYPENNY»-ABO PROFITIEREN SIE:<br />

Vorteilspreis bei unseren zweitägigen Seminaren<br />

(CHF 990 anstelle von CHF 1200)<br />

Vorteilspreis bei den Workshops am Assistants’ Day<br />

(CHF 99 anstelle von CHF 129)<br />

Einladungen zu exklusiven Networking-Events<br />

<strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong> Basis für CHF 72<br />

6 Printausgaben, Zugriff auf das Online-Angebot und App-Zugang<br />

iStock<br />

<strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong><br />

Die Schweizer Fachzeitschrift für Office Managerinnen und Assistentinnen missmoneypenny.ch<br />

INDEPENDENT<br />

Was braucht es für den Schritt<br />

in die Selbstständigkeit?<br />

INNOVATIVE<br />

Vom Homeoffice in den<br />

Co working-Space?<br />

Influencerin<br />

aus dem Stadthaus<br />

Assistentin Manuela Leonhard hat über<br />

40 000 Follower auf Social Media.<br />

<strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong> Plus für CHF 119<br />

6 Printausgaben, Zugriff auf das Online-Angebot, 4 Dossiers und 5 Zugänge zur App<br />

INTER-<br />

cultural<br />

Losgelöst von Sprachbarrieren<br />

kommunizieren.<br />

Unternehmenskultur verstehen und gestalten <strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong> Dossier Nr. 26<br />

<strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong><br />

4 | 2020 CHF 12.–<br />

DossierNr. 27<br />

Diana Brandl<br />

Future Skills<br />

6 Schlüsselkompetenzen für die Assistenz der Zukunft<br />

Dossier Dossier Dossier Dossier<br />

Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier<br />

Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier<br />

Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier<br />

Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier<br />

sier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier<br />

sier<br />

Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier<br />

Dossier Dossier Dossier Dossier<br />

Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier<br />

Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier<br />

Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier<br />

Dossie Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier<br />

Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier<br />

Dossier Dossier Dossier Dossier<br />

Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier<br />

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ALMA Medien AG<br />

missmoneypenny.ch/abo<br />

65


ME@OFFICE<br />

Drei Fragen an<br />

Sabrina Mätzler<br />

OFFICE MANAGERIN<br />

MONTAGS FREUE ICH MICH…<br />

aufs Teammeeting, weil da die Firmen in<br />

unserem Portfolio präsentiert werden und<br />

es ein guter Start in die Woche ist.<br />

DAS TOLLE AN MEINEM<br />

ARBEITGEBER IST,…<br />

dass meine Vorschläge für neue Projekte<br />

oder Optimierungen immer angehört und<br />

generell auch umgesetzt werden. Unser<br />

Motto #EmpoweringGameChangers ist<br />

nicht nur auf Hoodies gedruckt, sondern<br />

wird auch intern gelebt.<br />

MEIN GEHEIMREZEPT,<br />

UM LÖSUNGEN ZU FINDEN:<br />

Beim Mittagessen mit der Kollegin entstehen<br />

meist viele kreative Ideen und frische<br />

Luft bringt neue Energie. Ansonsten hilft<br />

auch Google.<br />

66<br />

ZUR FIRMA<br />

R E DA L PINE<br />

V E N T U R E<br />

PARTNERS AG<br />

Redalpine ist Manager von führenden<br />

«early stage» Venture Capital Fonds in<br />

Europa und investiert in hochskalierbare<br />

Technologie- und Health-Tech-Start-ups.<br />

Als Office Managerin ist Sabrina Mätzler<br />

für die Büroadministration sowie für<br />

sämtliche Marketingaufgaben und die Organisation<br />

von Events zuständig. Unterstützt<br />

wird sie von einer Office Koordinatorin.<br />

Zudem hilft sie beim Fundraising<br />

und bei diversen Projekten mit.<br />

Foto: Raja Läubli


Zürich 30 – 31 / 03 /2021<br />

6000<br />

HR-MACHER<br />

UND EXPERTEN<br />

Netzwerken, vordenken<br />

JETZT<br />

KOSTENLOS<br />

ANMELDEN<br />

hrfestival.ch<br />

30KEYNOTES<br />

32SESSIONS<br />

UND TALKS<br />

Inspirieren, lernen<br />

200<br />

AUSSTELLER<br />

UND START-UPS<br />

Kennenlernen, austauschen<br />

EINE AUSWAHL UNSERER SPEAKER<br />

Martin Wezowski, Jonas Kjellberg, Andres Indset,<br />

Elly Oldenbourg, Prof. Dr. Gunter Dueck ... und viele mehr!<br />

SIMULTANÜBERSETZUNG: de, en, fr<br />

Veranstalter<br />

Main Sponsoren<br />

Action Stage Sponsoren


Ein<br />

Geschenk,<br />

bei dem<br />

«Mann»<br />

mitwächst.<br />

Ein<br />

Geschenk,<br />

bei dem<br />

«Frau»<br />

aufblüht.<br />

männerpflanze.ch<br />

fleurop.ch

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