Miss Moneypenny
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Die Schweizer Fachzeitschrift für Office Managerinnen und Assistentinnen<br />
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5 | 2020 CHF 12.–<br />
<strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong><br />
COMEBACK<br />
der Geschäftsreise<br />
WEITERbildung<br />
CAS-Abschluss,<br />
neuer Weiterbildungs -<br />
lehrgang und Lerntipps<br />
Übersetzungs-<br />
Apps<br />
Kleine Simultandolmetscher<br />
Ihre <strong>Miss</strong>ion:<br />
mehr Diversität<br />
Die Rolle als Assistentin ist nur eine<br />
von Evelyne Buchers Funktionen.
Karriereweg mit Zwischenstufe. mit Zwischenstufe.<br />
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EDITORIAL<br />
Stärken<br />
Mit dem Erscheinen dieser Ausgabe schliessen die Absolventinnen<br />
den ersten CAS in Digital Office Management<br />
ab. Einige sind froh, es hinter sich zu haben. Denn wer<br />
bei einem Vollzeitpensum am Wochenende die Schulbank<br />
drückt, hat kaum Zeit für sich. Manche fühlen sich nach<br />
dem Abschluss so motiviert, dass sie bereits die nächs te<br />
Weiterbildung planen. So oder so – Chapeau fürs Durchziehen<br />
und Gratulation zum bestandenen CAS.<br />
Wie der Weiterbildungslehrgang war, was die Studierenden<br />
gelernt haben und mit welchem Thema sie sich in<br />
ihrer Diplomarbeit auseinandergesetzt haben, lesen Sie<br />
ab Seite 20.<br />
Überrascht hat mich bei der Stippvisite an der Fachhochschule,<br />
dass einige der Absolventinnen den Lehrgang<br />
aus der eigenen Tasche bezahlen. Dabei sind finanzierte<br />
Weiterbildungsmassnahmen ein Ausdruck von Wertschätzung<br />
gegenüber Arbeitnehmenden. Sie gehören in<br />
vielen Betrieben zur Unternehmenskultur. Einer Unternehmenskultur,<br />
bei der die Stärken der Mitarbeitenden<br />
erkannt und gefördert werden.<br />
Herzlichst,<br />
Caterina Melliger<br />
Chefredaktorin<br />
3
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Inhalt<br />
6 News<br />
8 Porträt<br />
Evelyne Bucher arbeitet<br />
bei Schindler Aufzüge AG in<br />
mehreren Funktionen.<br />
Special<br />
12 Travel Management<br />
Comeback der Geschäftsreise<br />
Karriere<br />
16 Meine Erfahrung<br />
Wie ist es, mit über 50 nochmals<br />
auf Jobsuche zu gehen?<br />
18 Diana’s Choice<br />
19 Geständnisse einer<br />
Vorzimmerdame<br />
20 Weiterbildung I<br />
Die ersten CAS-Absolventinnen<br />
24 Weiterbildung II<br />
Neuer Lehrgang:<br />
Leitungsassistenz<br />
26 Weiterbildung III<br />
Lerntipps<br />
MICE<br />
4 3 N e w s<br />
44 MICE-Region<br />
Bern<br />
Multimedia<br />
48 PC-Tipp<br />
To-do-Listen<br />
52 Für unterwegs<br />
Übersetzungs-Apps<br />
Office<br />
56 Spiegelbild<br />
Professionelle Bilder<br />
fürs Unternehmen<br />
58 Projektmanagement<br />
Zeit für ein Upskilling<br />
Out of Office<br />
60 Lifestyle und Gesundheit<br />
62 Rückblick Assistants’ Day 2020<br />
65 Vorschau und Impressum<br />
66 me@office<br />
Organisation<br />
28 Was ist überhaupt …<br />
Cybercrime?<br />
30 Recht<br />
Gibt es einen Anspruch<br />
auf Weiterbildung?<br />
Special<br />
28 Geschenke<br />
Psychologie des Schenkens<br />
30<br />
Kommunikation<br />
36 Eine Frage – zwei Meinungen<br />
37 Guter Anfang …<br />
… und guter Schluss<br />
40 Coaching<br />
Was bringt ein Coaching?<br />
4<br />
istockphoto
INHALTSVERZEICHNIS<br />
24<br />
8<br />
Raja Läubli<br />
Coverbild: Raja Läubli<br />
62<br />
5
NEWS<br />
«Die meisten Unternehmen<br />
schreiben sich Diversity gross<br />
auf die Brust. Ausgenommen<br />
von diesem Verständnis ist<br />
oft das Alter.»<br />
PHILIPPE DUTKIEWICZ, HR STRATEGIES, HR CAMPUS AG<br />
BÜROARBEIT 2030?<br />
Wie werden Büros und die Büroarbeit 2030 aussehen? Was wird in zehn<br />
Jahren wohl wichtiger sein, was weniger? Im neu erschienenen Sammelband<br />
«Office Pioneers: Ausblicke auf das Büro 2030» formulieren 58 Experten<br />
Antworten auf diese Fragen. Unter ihnen befinden sich renommierte<br />
Persönlichkeiten von Institutionen, Herstellern und Beratungsunternehmen<br />
der Bürobranche. Auch sie kennen die Zukunft nicht, jedoch<br />
sind ihre Prognosen fundiert. Ihre Beiträge befassen sich mit Themen wie<br />
Digitalisierung, Flexibilität, New Work, Humanisierung, Homeoffice,<br />
Coworking, Multispace, Nachhaltigkeit und Gesundheit. Damit bildet der<br />
Sammelband ein spannendes Kaleidoskop. Die Gedanken der Autoren<br />
sind sowohl Zeitzeugnis und Stimmungsbarometer als auch ein nützlicher<br />
Kompass für die Zukunft.<br />
office-pioneers.de<br />
6
UMFRAGE<br />
Du Chef …<br />
Siezen oder duzen? Diese Frage stellt sich im Alltag wie auch am Arbeitsplatz. In der aktuellen Kurzumfrage<br />
wollten wir wissen, ob Sie du Chef beziehungsweise Sie Chefin sagen und was Sie von der Höflichkeitsform<br />
halten. 787 Leserinnen und Leser haben bei der Umfrage mitgemacht.<br />
Duzen Sie Ihre Chefin<br />
oder Ihren Chef?<br />
Für 75% ist das Du<br />
angenehmer für die<br />
Zusammenarbeit.<br />
Ja<br />
96%<br />
Nein<br />
4%<br />
Wieso duzen Sie Ihre Chefin/Ihren Chef?<br />
• Mein Chef ist ein Mann und viel jünger als ich.<br />
• Beim Probezeitmittagessen hat er mir<br />
das Du angeboten.<br />
• Seit ein neuer CEO im Haus ist,<br />
ist das Duzen üblich.<br />
Wann in der Freizeit ist es für Sie okay,<br />
wenn Sie mit Du angesprochen werden?<br />
83% IM FITNESSCENTER<br />
64% BEIM COIFFEUR<br />
30% IM RESTAURANT<br />
27% BEIM EINKAUFEN<br />
Siezen beziehungsweise duzen ist eine Frage der …<br />
10% IM SPITAL<br />
73% FIRMENKULTUR<br />
43% GENERATION<br />
32% KULTUR GANZ ALLGEMEIN<br />
26% BRANCHE<br />
22% PERSÖNLICHEN VORLIEBE<br />
15% DES STILS<br />
Für 58% schafft<br />
das Sie die nötige<br />
Distanz.<br />
Wieso siezen Sie Ihre Chefin/Ihren Chef?<br />
• Er/Sie hat mir nie das Du angeboten.<br />
• Alle sind mit der Geschäftsleitung per Sie.<br />
7
PORTRÄT<br />
Ihre <strong>Miss</strong>ion:<br />
mehr Diversität<br />
Evelyne Bucher setzt sich nicht nur für Diversität am Arbeitsplatz ein, sie lebt Diversität<br />
auch in ihrer täglichen Arbeit. Denn dank Digitalisierung ist ihr Portfolio so vielfältig wie<br />
die Menschen bei ihrem Arbeitgeber, dem Aufzüge- und Rolltreppenhersteller Schindler.<br />
Text: Jelena Martinelli<br />
Fotos: Raja Läubli<br />
Mit wild klopfendem Herzen und einem<br />
23-Kilo-Koffer in jeder Hand fährt Evelyne<br />
Bucher eine Rolltreppe hoch. Im Hosensack<br />
hat sie nur ein Oneway-Ticket<br />
und 500 Dollar. Wo sie ist: am Flughafen<br />
Zürich. Wo sie hin will: nach New York<br />
City. Sie hat noch nicht die leiseste Ahnung,<br />
dass New York nur ein Zwischenstopp<br />
sein und sie stattdessen ein<br />
ganzes Jahr in San Francisco leben wird.<br />
Genauer gesagt: im Castro District von<br />
San Francisco, dem Hotspot für die<br />
LGBTI-Kultur weltweit. Sie hat noch<br />
keinen Schimmer, dass sie bald über<br />
regen bogenfarbene Fussgängerstreifen<br />
spaziert und mit Drag Queens ein<br />
Schwätzchen hält – sie, das Mädchen<br />
vom Land, das auf einem Bauernhof im<br />
luzernischen Seetal zwischen Hühnern<br />
und Hasen aufgewachsen ist. Nein, davon<br />
weiss sie jetzt noch nichts. Jetzt<br />
sitzt sie im Flugzeug, einen Kloss im<br />
Hals, und fragt sich: «Was zum Teufel<br />
mache ich hier?»<br />
«Dieser Moment im Flieger war der<br />
blanke Horror», lacht Evelyne Bucher,<br />
die heute als Assistentin für den CFO der<br />
Schindler Aufzüge AG arbeitet, einer<br />
Tochter des Schindler-Konzerns, wo<br />
weltweit 65 000 Menschen beschäftigt<br />
sind. Heute, in Ebikon bei Luzern, ist die<br />
34-Jährige am Ziel ihrer Reise angekommen.<br />
Sie ist zurück in ihrer alten Heimat<br />
und hat ihren Traumarbeitgeber gefunden.<br />
Auch wenn es scheint, als hätte sie<br />
sich einmal im Kreis gedreht: Rückblickend<br />
gesehen hat alles genau so kommen<br />
müssen. Denn dieses Jahr über<br />
dem grossen Teich im Herzen der LGBTI-<br />
«Ich wollte in<br />
eine Branche, die<br />
in meine Weltanschauung<br />
passt.»<br />
Community hat sie offener und toleranter<br />
gemacht, sagt Evelyne. Und sie<br />
für die Arbeit bei Schindler mit seiner<br />
grossen Vielfalt geradezu prädestiniert.<br />
Die Bodenständige<br />
Es ist Oktober 2010, als Evelyne in ihrer<br />
Rolle als Privatkundenberaterin ein<br />
letztes Mal bei der UBS in Zürich ausstempelt<br />
und abhebt in Richtung USA,<br />
wo sie Englisch lernen will. Vor dem<br />
Bankjob hat sie eine KV-Lehre bei der<br />
Post gemacht. Der Vater ist Lastwagenchauffeur,<br />
die Mutter Selbstversorgerin<br />
auf einem kleinen Bauernhof und Evelyne,<br />
das jüngste von vier Kindern, macht<br />
Karriere. Aber bald hat sie das Gefühl,<br />
dass es nicht mehr passt. Sie findet,<br />
dass sie sich in der Finanzbranche zu<br />
sehr von ihrer Auffassung von Bodenständigkeit<br />
entfernt hat. Sie kündigt<br />
und macht sich auf ihre abenteuerliche<br />
Reise nach Amerika.<br />
«Als ich aus den Staaten zurückkehrte,<br />
wollte ich in die Maschinenbauindustrie,<br />
in eine Branche, die zu meiner<br />
Weltanschauung passte», sagt Evelyne.<br />
Also heuert sie bei Mettler-Toledo im<br />
zürcherischen Greifensee an. «Ich war<br />
sehr glücklich dort. Aber wie es so ist im<br />
Leben: die liebe Liebe», seufzt sie. Sie<br />
lernte einen Mann kennen, der im Kanton<br />
Luzern lebte. Sie kündigt ihre Stelle<br />
und zieht zurück in die Heimat.<br />
«Da war für mich klar: Mein nächster<br />
Arbeitgeber musste Schindler sein. Ich<br />
habe keine andere Firma in Betracht gezogen<br />
und habe geduldig gewartet, bis<br />
eine Stelle ausgeschrieben war», erzählt<br />
Evelyne. Sie bewirbt sich mit Erfolg:<br />
«Innerhalb von zwei Wochen hatte<br />
ich den Job.»<br />
8
PORTRÄT<br />
Meine<br />
Favoriten<br />
ESSEN<br />
Luzerner Chügelipastetli<br />
und Käse<br />
BUCH/LEKTÜRE<br />
Das Café am Rande der Welt<br />
MUSIK/SONG<br />
Diana Krall<br />
LIEBLINGSLAND<br />
Südafrika<br />
LIEBLINGSFILM<br />
Lion und Wolf of Wall Street<br />
LIEBLINGSSPORT<br />
Kraftsport<br />
9
ACADEMY<br />
<strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong><br />
Academy 2020<br />
Infos und<br />
Anmeldung<br />
academy.missmoneypenny.ch<br />
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12.–13.<br />
NOVEMBER<br />
DIGITALE ASSISTENZ<br />
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Duttweiler Institut<br />
Langhaldenstrasse 21,<br />
8803 Rüschlikon, gdi.ch<br />
7.– 8.<br />
DEZEMBER<br />
DRESS FOR SUCCESS
PORTRÄT<br />
EVELYNE BUCHER<br />
Evelyne Bucher ist als jüngstes von vier<br />
Kindern auf einem Bauernhof im luzernischen<br />
Seetal aufgewachsen. Nach einer<br />
KV-Lehre bei der Post und verschiedenen<br />
Arbeitgebern wie UBS oder<br />
Mettler-Toledo arbeitet sie heute als Assistentin<br />
des CFO der Schindler Aufzüge<br />
AG. Zusätzlich ist sie als Verkäuferin im<br />
Sales Service und im Strategischen Einkauf<br />
tätig und wird seit diesem Sommer<br />
auch im Schindler Talent Programm gefördert.<br />
Privat lebt sie zusammen mit ihrer<br />
dreijährigen Tochter Emma und der<br />
Mopsdame Rosie.<br />
Das Multitalent<br />
Evelyne kann ihr Aufgabengebiet selbst gestalten,<br />
das schon bald zu grossen Teilen aus<br />
Sachbearbeitungs- und Projektaufgaben besteht.<br />
In den nächsten Jahren verändern sich<br />
ihre Aufgaben weiter. «Die Digitalisierung hat<br />
mir sehr geholfen, da sie viele klassische Assistenztätigkeiten<br />
vereinfacht», sagt sie.<br />
Die so frei gewordene Kapazität nutzt<br />
Evelyne für weitere Aufgaben – sie ist nicht<br />
der Typ, der Däumchen dreht, auch wenn die<br />
mittlerweile alleinerziehende Mutter einer<br />
dreijährigen Tochter alle Hände voll zu tun<br />
hat. Zusätzlich zu ihrer Assistenztätigkeit<br />
wird sie im Sales tätig, wo sie Serviceverträge<br />
verkauft, und sie übernimmt ein Projekt<br />
im Strategischen Einkauf. Lassen sich all die<br />
Aufgaben überhaupt noch voneinander abgrenzen?<br />
«Nein», lacht Evelyne. «Wenn der Kunde<br />
am Dienstag anruft, kann ich ihm nicht sagen,<br />
dass ich erst am Donnerstag wieder im<br />
Verkauf arbeite. Und der Chef hat auch immer<br />
Priorität. Aber ich mag diese Abwechslung<br />
und Dynamik sehr.» Und als Schindler<br />
Aufzüge AG die Swiss Diversity Initiative<br />
startet, um das Thema Inclusion & Diversity<br />
konzernweit anzugehen, engagiert sich<br />
Evelyne auch dort – zumal sie in den USA ein<br />
paar Jahre zuvor das Mindset dafür mitbekommen<br />
hat.<br />
Der Diversity-Champion<br />
«Vielfalt ist ein zentrales Element für unternehmerischen<br />
Erfolg», findet Evelyne. Aber<br />
es geht ihr nicht nur um den betriebswirtschaftlichen<br />
Aspekt, sondern ihr ist vor allem<br />
das Zwischenmenschliche wichtig: «Während<br />
meiner Zeit in Kalifornien lebte ich bei<br />
einem lesbischen Ehepaar, Lisa und Caroline.<br />
Tagsüber passte ich auf ihre Zwillinge auf<br />
und verdiente mir so Kost und Logis, während<br />
ich abends Vorlesungen an der Berkeley<br />
University besuchte.» In Kalifornien<br />
besteht Evelynes ganzes privates Umfeld<br />
praktisch nur aus Menschen, die lesbisch,<br />
schwul, bisexuell oder transgender sind. Sie<br />
erfährt grosse Toleranz innerhalb der Community:<br />
«Ich habe selten einen so respektvollen<br />
und wertschätzenden Umgang untereinander<br />
erlebt wie dort.»<br />
Heute gibt sie bei Schindler diese Toleranz<br />
weiter. «Seit Kalifornien bin ich mit meinen<br />
Mitmenschen sehr wertfrei unterwegs.»<br />
Sie ist auch stolz darauf, dass die Schindler<br />
Aufzüge AG 2019 das Swiss LGBTI-Label erhielt,<br />
eine Auszeichnung für Unternehmen,<br />
die eine Kultur der Offenheit, Inklusion und<br />
Wertschätzung leben. «Es ist schön, in einer<br />
Firma zu arbeiten, wo alle willkommen sind.<br />
Ich bin sehr gerne hier. Wenn es nach mir<br />
ginge, würde ich bei Schindler pensioniert»,<br />
lacht Evelyne.<br />
Das einstige Mädchen vom Land scheint<br />
seinen Platz gefunden zu haben. Wer weiss,<br />
vielleicht muss man sich ja tatsächlich zuerst<br />
in die Ferne tragen lassen, bevor man dort<br />
ankommt, wo man hingehört – bei Evelyne<br />
Bucher ist es auf alle Fälle so. m<br />
Persönlich<br />
Das wollte ich als Kind werden<br />
Müllmann. Die dürfen auf dem LKW<br />
stehen und arbeiten nur dienstags.<br />
Das hat mich geprägt<br />
Das einfache Landleben während<br />
meiner Kindheit.<br />
Da muss ich lachen<br />
Über Kuriositäten des Alltags mit Kind.<br />
Darüber ärgere ich mich<br />
Rücksichtslosigkeit und Food Waste.<br />
Dafür habe ich einmal viel Mut<br />
gebraucht<br />
Abenteuer USA ohne Rückflugticket<br />
und die Entscheidung fürs Single-<br />
Parent-Modell.<br />
Das möchte ich gerne lernen<br />
Akustikgitarre spielen.<br />
Diese Person würde ich gerne<br />
kennenlernen<br />
Tina Turner.<br />
11
SPECIAL<br />
Comeback<br />
der Geschäftsreise<br />
istockphoto<br />
Die Pandemie ist noch lange nicht vorbei, doch langsam steigt<br />
die Zahl der Geschäftsreisen wieder. Wer Vorsichtsmassnahmen<br />
einhält, muss nicht mehr auf das persönliche Meeting oder<br />
Geschäftsreisen verzichten. Wie Unternehmen ihre Reisen<br />
planen, die Mitarbeitenden schützen und wie sich das Image<br />
der Geschäftsreise wandelt.<br />
Text: Mehmet Toprak<br />
Aus einer Mitteilung des Bundesamtes für<br />
Gesundheit: «Wir empfehlen Ihnen, auf Auslandsreisen<br />
zu verzichten, die nicht notwendig<br />
sind.» An anderer Stelle heisst es: «Seit<br />
dem 6. Juli 2020 müssen alle Personen, die<br />
aus einem Staat oder Gebiet mit hohem Infektionsrisiko<br />
in die Schweiz einreisen, während<br />
zehn Tagen in Quarantäne.» Deutliche<br />
Worte, die klar machen, dass die Coronabedingten<br />
Reisebeschränkungen noch lange<br />
nicht vorbei sind. Seit Monaten werden Messen,<br />
Kongresse und Meetings abgesagt, an<br />
ihre Stelle treten Online-Events und Videokonferenzen.<br />
Ein Ende ist nicht absehbar.<br />
Doch in vielen Betrieben wächst die Ungeduld.<br />
Die Kollegen wollen wieder mit Geschäftspartnern<br />
neue Projekte diskutieren<br />
und am Messestand bei Kaffee und Keksen<br />
mit Kunden plaudern. Videokonferenzen und<br />
virtuelle Messen sind auf Dauer kein Ersatz.<br />
«Online-Formate sind eine wertvolle Alternative.<br />
Aber die persönliche Begegnung können<br />
sie nicht ersetzen», sagt Adrian Matt,<br />
Inhaber und Geschäftsführer von TravelBrain<br />
in Dietikon. Der Dienstleis ter kümmert sich<br />
für Unternehmen um alle Aspekte des Travel<br />
Managements. Ganz ähnlich sieht das auch<br />
der Deutsche Reiseverband (DRV) aus Berlin,<br />
der die Studie Chefsache Business Travel<br />
2020 erstellt hat. «Mehr als acht von zehn<br />
Geschäftsreisenden bevorzugen persönliche<br />
Treffen. Virtuelle Meetings sind nur eine<br />
Notlösung», erklärt Florian Storp, Vorsitzender<br />
des Ausschusses Business Travel beim<br />
DRV.<br />
«Acht von zehn<br />
Geschäftsreisenden<br />
bevorzugen persönliche<br />
Treffen.»<br />
Aber es gibt Hoffnung. Experten in Reisebüros<br />
und Personalabteilungen arbeiten an<br />
Hygiene- und Sicherheitskonzepten, um<br />
Dienstreisen und persönliche Meetings wieder<br />
zu ermöglichen.<br />
Sicherheitskonzepte<br />
Allerdings benötigen Reisen in Corona-Zeiten<br />
besondere Vorbereitung. Die erste Frage, die<br />
man sich stellen sollte, lautet: Ist die Reise<br />
wirklich notwendig? Lautet die Antwort Ja,<br />
sollten der Mitarbeitende und gegebenenfalls<br />
auch betroffene Kunden oder Geschäftspartner<br />
mit in die Planung einbezogen werden.<br />
Bei der Buchung von Hotel, Airline und<br />
Mietwagen sollten bevorzugt Anbieter mit<br />
zertifizierten Hygienekonzepten gewählt werden.<br />
Unverzichtbare Information für die Planung<br />
bieten Websites, die Auskunft geben<br />
über die Situation im jeweiligen Reiseland<br />
und die damit zusammenhängenden Einschränkungen<br />
oder Vorsichtsmassnahmen.<br />
Experten wie Adrian Matt empfehlen<br />
auch, die Mitarbeitenden gut auszurüsten.<br />
Dazu gehören beispielsweise ein Set Mundund<br />
Nasenschutz und Handschuhe, vielleicht<br />
auch ein Fläschchen mit Desinfektionslösung<br />
für unterwegs.<br />
12
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13
SPECIAL<br />
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Auch die Rückreise ist Teil der Planung.<br />
Sonst drohen böse Überraschungen. Wer<br />
nämlich aus einem Risikogebiet einreist,<br />
muss in der Schweiz erst mal für zehn Tage in<br />
Quarantäne. Über die aktuellen Regeln informiert<br />
das Bundesamt für Gesundheit. Auch<br />
das Eidgenössische Departement für auswärtige<br />
Angelegenheiten (EDA) erteilt Auskunft,<br />
etwa über Einreisebestimmungen für<br />
Schweizer Staatsbürger.<br />
Fürsorgepflicht der Arbeitgeber<br />
Dies alles sind keineswegs nur Empfehlungen.<br />
TravelBrain-Chef Adrian Matt erinnert<br />
daran, dass Unternehmen «im Rahmen der<br />
Fürsorgepflichten verpflichtet sind, ihren reisenden<br />
Mitarbeitenden die Vorgaben im Zielland<br />
zu erklären». Gesetzlich geregelt sind<br />
diese Pflichten in Art. 6 Arbeitsgesetz und<br />
Art. 10 zur Bekämpfung der COVID-19-Epidemie.<br />
Es gilt das STOP-Prinzip (Substitution,<br />
technische Massnahmen, organisatorische<br />
Massnahmen, persönliche Schutzausrüstung).<br />
Logischerweise gilt die Fürsorgepflicht<br />
auch für reisende Mitarbeitende.<br />
Und was ist, wenn ein Kollege sich weigert,<br />
auf Dienstreise zu gehen? Sofern die<br />
14<br />
«Nach dem Abflauen<br />
der Pandemie<br />
rechne ich mit<br />
einem Nachholbedarf<br />
und einem<br />
Peak bei den<br />
Buchungen.»<br />
Reise nicht in ein Risikogebiet geht, darf der<br />
Arbeitgeber ihn durchaus verpflichten, die<br />
Reise anzutreten. Wirklich empfehlenswert<br />
ist dies jedoch nicht. Gerade bei Mitarbeitenden,<br />
die vielleicht schon etwas älter sind<br />
oder an Vorerkrankungen wie Diabetes oder<br />
Asthma leiden und sich deshalb nicht so<br />
gerne in vollbesetzte Flugzeuge oder Züge<br />
setzen, sollten Vorgesetzte keinen Zwang<br />
ausüben.<br />
Reisen in Schatten der Pandemie ist also<br />
eine komplizierte Angelegenheit geworden.<br />
DRV-Experte Florian Storp erwartet gerade<br />
deshalb einen Boom bei Geschäftsreisebüros,<br />
die sich professionell um alle organisatorischen<br />
und sicherheitsrelevanten Aspekte<br />
des Reisens kümmern. Die Kombination aus<br />
sinkenden Infektionszahlen und etablierten<br />
Sicherheitsmassnahmen dürfte dafür sorgen,<br />
dass die Reiseaktivitäten wieder in<br />
Schwung kommen: «Ich rechne vor allem<br />
nach dem Abflauen der Pandemie mit einem<br />
gewissen Nachholbedarf bei den Unternehmen<br />
und einem Peak bei den Buchungen.<br />
Danach werden sich die Buchungen aber auf<br />
einem niedrigen Niveau einpendeln, das nur<br />
langsam ansteigt», sagt Matt.
SPECIAL<br />
Neues Image der Geschäftsreise<br />
Geschäftsreisen waren bereits vor Corona<br />
schon umstritten. Vielreisende Mitarbeitende<br />
wurden von den Kollegen gelegentlich mit<br />
Argwohn betrachtet. Was gibt es Schöneres,<br />
als auf Reisen zu gehen und abends in der<br />
Hotelbar einen Cocktail auf Firmenkosten zu<br />
schlürfen? Die mobilen Kollegen sehen das<br />
etwas anders. Für sie sind Reisen oftmals mit<br />
Stress verbunden. Schliesslich stehen sie<br />
unter Erfolgsdruck und auf dem Schreibtisch<br />
stapelt sich derweil die Arbeit. Zum Negativ-<br />
Image der Geschäftsreise trägt auch die Diskussion<br />
ums Klima bei. Muss die Reise von<br />
Zürich nach Genf unbedingt im Flieger absolviert<br />
werden? Wäre da die Fahrt mit der SBB<br />
nicht besser?<br />
Nun hat der monatelange Lockdown<br />
auch Skeptikern gezeigt, welchen Charme<br />
eine persönliche Begegnung mit Kunden<br />
oder Geschäftspartnern besitzt. Der Business-Trip<br />
könnte also bald wieder ein allseits<br />
akzeptierter Bestandteil des Arbeitslebens<br />
sein – besonders, wenn Manager in<br />
Zukunft verstärkt auf den klimafreundlichen<br />
Zug steigen. m<br />
TIPPS FÜR EINE SICHERE GESCHÄFTSREISE<br />
Die nachfolgenden Tipps entstanden in Zusammenarbeit mit TravelBrain und dem Deutschen<br />
Reiseverband.<br />
– Infektionszahlen, Quarantäneregeln und Einreisebestimmungen ändern sich schnell. Bevorzugen<br />
Sie deshalb bei Flug- und Zugreisen flexible und umbuchbare Tarife.<br />
Das gilt auch für Hotelbuchungen.<br />
– Halten Sie die Abstandsregeln ein, auch wenn es beim Security-Screening,<br />
im Check-in-Bereich oder bei der Gepäckausgabe eng zugeht.<br />
– Meiden Sie nach Möglichkeit Warteschlangen vor Ticketschaltern, Empfangstresen,<br />
Frühstücksbuffets oder Fahrstühlen.<br />
– Nutzen Sie mobile Bezahlmethoden und mobiles Check-in im Hotel.<br />
Buchen Sie online statt am Service-Schalter.<br />
– Bilden Sie Tischgemeinschaften in Restaurants mit gemeinsam reisenden Mitarbeitenden<br />
oder Geschäftspartnern, mit denen Sie ohnehin Kontakt pflegen.<br />
– Installieren Sie die Travel Admin App auf Ihrem Smartphone. Diese App wird vom Eidgenössischen<br />
Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bereitgestellt. Sie hilft<br />
mit Checklisten und laufend aktualisierten Hinweisen per SMS. Sollte eine Rückholaktion<br />
erforderlich werden, teilt die App den Aufenthaltsort des Reisenden mit dem EDA. Zudem<br />
sind Adressen und Kontaktdaten der nächstgelegenen Schweizer Vertretung hinterlegt.<br />
– Geben Sie den zuständigen Reisemanagern nach der Reise ein Feedback. Wie war<br />
das Sicherheitsniveau? Wo gab es Lücken? Die verantwortlichen Reisespezialisten brauchen<br />
dieses Feedback, um den Gesundheitsschutz der mobilen Kollegen in Zukunft noch<br />
besser organisieren zu können.<br />
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die Buchhaltung.<br />
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15
KARRIERE<br />
MEINE ERFAHRUNG<br />
Suzanna Dörig-van Dijke, wie ist es, während der<br />
Corona-Krise die Kündigung zu erhalten und<br />
mit über 50 nochmals auf Jobsuche zu gehen?<br />
Aufgezeichnet von Jelena Martinelli<br />
«Die Kündigung kam an einem Montag. Ich<br />
hatte schon ein paar Tage vorher gespürt,<br />
dass es bald so weit sein könnte, und war<br />
deshalb auf das Gespräch vorbereitet. Trotzdem<br />
war es ein harter Schlag. Ich hatte<br />
21 Jahre für die Firma gearbeitet und meinen<br />
Job geliebt. Doch dem Unternehmen, einem<br />
mittelständischen Anlagenbauer, ging es<br />
schon seit längerem nicht gut. Corona verschärfte<br />
die Lage auf dem Markt zusätzlich.<br />
Da war klar, dass Leute die Firma würden<br />
verlassen müssen. Unter anderem auch ich.<br />
Als Vorbereitung auf das Kündigungsgespräch<br />
hatte ich mich im Internet schlau<br />
gemacht. Ich wollte wissen: Was könnte auf<br />
mich zukommen, wie reagiere ich am besten<br />
und was mache ich, wenn ich in Tränen ausbreche?<br />
Ich kaute alle meine Emotionen am<br />
Wochenende vor der Kündigung durch, ich<br />
ging durch Wut und Trauer. Es war hart. Aber<br />
diese Vorbereitung ermöglichte es mir, dass<br />
ich an jenem Montag ruhig bleiben, mit der<br />
Gegenseite in einen Dialog treten und die für<br />
mich wichtigen Fragen stellen konnte. Zumal<br />
ich auch den Gedanken hatte: Wenn ich<br />
schon untergehen muss, dann mit Stil. Und<br />
so ging ich an jenem Montagmorgen ruhig,<br />
herausgeputzt und erhobenen Hauptes in<br />
die Firma.<br />
Während der dreimonatigen Kündigungsfrist<br />
arbeitete ich weiter und bewarb mich. Ich<br />
hatte eigentlich keine Angst, dass ich lange<br />
auf Jobsuche sein würde; ich liess das Gefühl<br />
16<br />
gar nicht erst aufkommen. Natürlich sagten<br />
mir die Leute: «Ou, in deinem Alter, das<br />
könnte schwierig werden.» Aber ich wollte<br />
mich nicht verunsichern lassen. Ich ging<br />
relativ schnell zum RAV, um mich von den<br />
Spezialisten dort beraten zu lassen – denn<br />
ein Bewerbungsprozedere hatte ich seit einer<br />
«Mit über 50 den<br />
Job zu verlieren,<br />
hat mich definitiv<br />
verändert.»<br />
Ewigkeit nicht mehr durchlaufen und es hatte<br />
sich viel geändert. Die RAV-Mitarbeiterin riet<br />
mir, meine alten Kontakte aufzuwärmen,<br />
mein Netzwerk zu vergrössern und mir Referenzen<br />
für mein Linkedin-Profil zu holen. Sie<br />
riet mir auch, bei der Firmenrecherche jeweils<br />
einen Punkt zu suchen, wo die Firma und ich<br />
matchen könnten, und daran meinen Brief<br />
aufzuhängen. So sind die Bewerbungsbriefe<br />
sehr individuell ausgefallen. Mit der Zeit<br />
machte es mir sogar Spass, die Briefe zu<br />
schreiben. Trotzdem war es eine harte Zeit,<br />
nicht zuletzt wegen der Standardabsagen mit<br />
den leeren Floskeln. Da investierte ich viel<br />
Zeit und Mühe in die Bewerbung und zurück<br />
kam einfach nur: «Wir haben eine bessere<br />
Kandidatin gefunden.» Insgesamt habe ich<br />
etwa 30 Bewerbungen geschickt, gar nicht so<br />
viele eigentlich. Die Bewerbungsgespräche<br />
liefen alle online. Das war sehr speziell, aber<br />
mir gefiel es ehrlich gesagt besser so. Denn<br />
so war jeder auf seinem eigenen Territorium<br />
und alle Parteien konnten sich gleich stark<br />
fühlen. Als Kandidatin ist man sowieso schon<br />
nervös und sich dann einem Bewerbungsgespräch<br />
in einer fremden Umgebung zu stellen,<br />
ist herausfordernd. Zu Hause und online<br />
fühlte ich mich stärker. Dieser Umstand und<br />
ein individuell geschriebener Brief brachten<br />
mich dann auch dorthin, wo ich jetzt bin:<br />
Mitte Mai bekam ich die Zusage für eine<br />
Anstellung bei der Universität Zürich, in der<br />
Abteilung Portfolio- und Assetmanagement,<br />
wo ich auch eine ganz tolle Chefin gefunden<br />
habe. Wir passen wirklich sehr gut zusammen<br />
und es macht mir grosse Freude, ihr zuzuarbeiten.<br />
Auch das ganze Team und die beiden<br />
Kolleginnen, die mich bei der Einarbeitung<br />
begleiten, sind toll.<br />
Mit über 50 den Job zu verlieren und mich<br />
nochmals neu bewerben zu müssen, hat
KARRIERE<br />
mich definitiv verändert. Vor allem hat mich<br />
diese Erfahrung aber stärker gemacht. Sie<br />
hat mir gezeigt, dass nichts so heiss gegessen<br />
wird, wie es gekocht wird. Es gibt immer<br />
eine Türe, die sich öffnet. Man muss einfach<br />
nur Augen und Ohren offenhalten und darf<br />
niemals aufgeben. Ich glaube auch, dass<br />
sich meine positive Haltung in meinen Briefen<br />
widergespiegelt und dazu beigetragen<br />
hat, dass ich relativ schnell eine neue Stelle<br />
finden konnte. Natürlich hätte ich mich in<br />
einen Strudel von negativen Emotionen<br />
reissen lassen können. Es hätte aber nichts<br />
gebracht, mich selbst zu bemitleiden. Im<br />
Nachhinein gesehen hätte mir nichts Besseres<br />
passieren können. Ich fühle mich sehr<br />
wohl in meinem neuen Job und ich bin stolz,<br />
dort zu sein, wo ich jetzt bin.»m<br />
SUZANNA DÖRIG-VAN DIJKE<br />
ist Assistentin beim Portfolio- und Asset management<br />
der Universität Zürich.<br />
17
KARRIERE<br />
Diana’s Choice<br />
Diana Brandl ist Office-Expertin und als Trainerin,<br />
Autorin und Bloggerin tätig.<br />
DIGITOY<br />
Mindshine ist die erste Personal Training App für unseren Geist.<br />
Damit können wir neue kraftvolle Routinen in unseren Alltag etablieren,<br />
über uns selbst hinauswachsen und unser volles Potenzial<br />
entfalten. Was auch immer Ihr persönliches Ziel ist: Ihre<br />
Einstellung und täglichen Routinen sind der Schlüssel, um Ihr<br />
bestes Selbst zu entfalten. Mindshine ist Ihr persönlicher Coach,<br />
mit dem Sie Ihren Geist ganzheitlich trainieren können. Die Trainingspläne<br />
basieren auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />
aus Psychologie und Neurowissenschaft und orientieren sich<br />
gleichzeitig an den Erfolgsformeln von Unternehmern, Athleten<br />
und inspirierenden Persönlichkeiten. Die<br />
kurzen und effektiven Übungen passen<br />
perfekt in unseren hektischen Alltag.<br />
Mit bereits zehn Minuten können die<br />
täglichen Trainings in den Alltag integriert<br />
werden. Einfach ausprobieren, es<br />
lohnt sich.<br />
MEDIA HACK<br />
Der Female Leadership Podcast für den<br />
authentischen (Selbst-)Führungsstil verbindet<br />
Inspiration und Wissen zu Führung, Karriere<br />
und Wirtschaft mit dem Blick auf<br />
Empowerment und New Work. Es erwarten<br />
Sie Experteninterviews, praktische Tipps für<br />
Ihre persönliche Weiterentwicklung und<br />
Geschichten aus dem echten Arbeitsleben.<br />
«Es ist Zeit, dass wir gemeinsam die Erwartungen und Rollenbilder der<br />
(Business-)Welt grundlegend hinterfragen und neue Führung mit Mut<br />
zu Emotionen, Kreativität und Vielfalt leben. Egal, wer du bist und<br />
woher du kommst, du hast es in dir, deine Welt zu verändern und Führung<br />
ein neues Gesicht zu geben», sagt Podcast-Host Vera Strauch. Ich<br />
selbst durfte schon bei Vera vor dem Mikrofon sitzen und bin begeistert,<br />
mit welcher Hingabe sie ihre Themen angeht.<br />
18<br />
MUST READ<br />
Unternehmerin Tijen Onaran zeigt, warum<br />
uns Personal Branding weiterbringt. Jeder von<br />
uns ist eine individuelle und unverwechselbare<br />
Marke, aber nicht jeder pflegt sie. Dabei<br />
ist die Art, wie wir uns präsentieren und wie<br />
wir wahrgenommen werden, Teil unserer Persönlichkeit.<br />
Wer wollen wir sein? Welche<br />
Themen, Werte und Haltungen sind uns wichtig?<br />
Wer sich diesen Fragen stellt, ist bereits<br />
mittendrin im Personal Branding. Wie man es<br />
richtig macht, zeigt Tijen Onaran in ihrem<br />
Buch. Ihre eigene Geschichte zeigt: Wer<br />
seine Marke schärft und sich selbst klar<br />
positioniert, ebnet den Weg zum Erfolg – im<br />
Job und im Privatleben. Onaran lässt in ihrem<br />
Buch ihre eigenen Erfahrungen aus der Politik<br />
und der Digitalbranche einfliessen. Sie<br />
berichtet von Rückschlägen, Lerneffekten,<br />
ihrer eigenen Markenbildung und ihrem persönlichen<br />
Weg zum Erfolg. Dieses Buch ist so<br />
unglaublich authentisch wie die Autorin<br />
selbst. Tijen Onaran durfte ich bereits mehrmals<br />
bei den Global Digital Women (die Community<br />
ist auch in der Schweiz aktiv) treffen<br />
und für mich persönlich ist sie eine grosse<br />
Inspiration.
KARRIERE<br />
GESTÄNDNISSE EINER VORZIMMERDAME<br />
Agilitarier aller Länder,<br />
vereinigt euch!<br />
Ich dachte immer, Agility sei ein Hundetraining, bei dem ernst dreinschauende<br />
Menschen in Outdoorkleidung, bewaffnet mit Bauchtaschen,<br />
die mit Fido-Leckerli gefüllt sind, jegliche Art von Wauwaus<br />
durch die Gegend hetzen, während sie dauernd «feiiiin!» rufen. Sie<br />
behaupten, ihr Hund brauche und liebe das. Habe ich aber nie geglaubt.<br />
Die Viecher machen das einzig für die Leckerlis! Ohne das<br />
Futter lägen die doch lieber im Schatten und liessen sich die frische<br />
Brise um die Nase wehen. Aber darum geht es gar nicht. Wirklich auf<br />
den Hund gekommen ist nämlich, wer heute im Büroalltag keine Agility<br />
an den Tag legt.<br />
Im Duden steht, agil sei jemand, der von grosser Beweglichkeit<br />
zeuge. Flexibilität war gestern, heute ist man agil. Agiles Management,<br />
agiles Arbeiten, agiles Coaching, agile Assistenz. Und ich dachte,<br />
eine Assistentin sei schon immer die Personifikation der Agilität<br />
gewesen, ohne dass irgendwer «feiiin!» geschrien hätte. Heute gibt es<br />
dazu Kurse, die den Teilnehmenden – grob gesagt – beibringen, wie<br />
sie eine gute Pendenzenliste schreiben und diese regelmässig updaten.<br />
Alles digital. Die Listen heissen jetzt Kanban-Boards und sollen<br />
die anstehenden Arbeiten visualisieren, um Engpässe zu verhindern.<br />
Diese erkennt man damit frühzeitig; sie können durch das «Wunder<br />
der Delegation» beseitigt werden. Kanban bedeutet Board auf Japanisch.<br />
Wir haben nun also ein Board-Board, das uns aufzeigt, wann<br />
wir trotz Hyperagilität ins Burn-out rasen, weil man im Sekretariat<br />
delegationstechnisch gerne mal allein auf weiter Flur unterwegs ist.<br />
Wer keine mangaeske Visualisierung des eigenen Workloads<br />
möchte, kann sich auch Apps runterladen, die heissen wie Yoga-<br />
Stellungen oder Hundesnacks: Asana beispielsweise ist sehr populär.<br />
Der CEO hat mit seiner gepimpten Pendenzenliste ein Vermögen<br />
von 12 Milliarden angehäuft. Oder Trello, die jedes agile Team noch<br />
«FLEXIBILITÄT WAR GESTERN,<br />
HEUTE IST MAN AGIL.»<br />
effizienter macht. Leider hat es dem Inhaber beim Verkauf nur<br />
260 Millionen eingebracht. Vielleicht hätte er die App doch nicht<br />
nach seinem Hund benennen sollen.<br />
Aber wer braucht schon Millionen, wenn er sich an einem Agilen<br />
Manifest orientieren kann? Was marxistisch klingt, sind in Wahrheit<br />
nur ein paar Verhaltensregeln, die vor 20 Jahren von einigen Softwareentwicklern<br />
zusammengestellt wurden. Überraschende Prinzipien<br />
findet man als versierte Assistentin darunter nicht. Ich würde<br />
sie mal unter dem Titel «Mehr liefern statt lafern» zusammenfassen:<br />
weniger Powerpoint, kein ewiges Geschwafel über Prozesse, sich<br />
öfter mal mit den Kollegen absprechen und dann dem Kunden das<br />
liefern, was er braucht, und wenn der plötzlich was anderes will, nicht<br />
lamentieren, sondern das auch liefern. Nun haben das Manifest aber<br />
gerissene Coaches entdeckt und es in die ganze Corporate World<br />
verkauft, wo eine Firma nach der anderen die neu entdeckten Prinzipien<br />
umsetzt. Agil muss der heutige Mensch sein. Die neue Ma(r)<br />
xime heisst: «Agilitarier aller Länder, vereinigt euch!»<br />
Spass beiseite. Vorzimmer sind per se Orte gelebter Agilität. Hier<br />
wird geliefert. Gelafert wird dort, wo der Hund vom Chef gerade die<br />
letzte Powerpoint-Präsi gefressen hat. «Feiiin!»<br />
Tamara Krieger arbeitet seit vielen Jahren als<br />
Geschäftsleitungsassistentin in einem grossen<br />
multinationalen Dienstleistungs unternehmen.<br />
19
KARRIERE<br />
Die ersten CAS-Absolventinnen<br />
Motiviert, inspiriert und selbstbewusster: So lautet das Fazit der ersten<br />
Absolventinnen des Weiterbildungslehrgangs CAS in Digital Office Management.<br />
Interviews: Caterina Melliger<br />
Perrine Lischer<br />
Teamassistentin<br />
bei Asermo AG<br />
Corinne Berthoud<br />
Leiterin des<br />
Assistenzteams<br />
bei KPMG AG<br />
Financial Services<br />
Selin-Nancy Zopf<br />
Assistentin CFO<br />
bei Rhätische Bahn AG<br />
Daniela Graf<br />
Assistentin der<br />
Departementsvorsteherin<br />
beim Baudepartement<br />
Kanton St.Gallen<br />
Sonya Eicher<br />
Direktionsassistentin<br />
beim Freiburger<br />
Arbeitgeberverband<br />
Chantal Matter-Fischer<br />
Assistentin des CEO<br />
bei CH Media<br />
Wieso haben Sie den Weiterbildungslehrgang besucht?<br />
PERRINE LISCHER<br />
Ich habe die Weiterbildung zur Direktionsassistentin<br />
im Jahr 2016 abgeschlossen<br />
und war schon seit einiger<br />
Zeit auf der Suche nach einer geeigneten<br />
Weiterbildung. Jedoch bis zum<br />
Artikel im <strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong> zum CAS<br />
Digital Office Management ohne Erfolg.<br />
Der Inhalt des CAS hat mich auf<br />
Anhieb angesprochen und genau das<br />
abgedeckt, was ich gesucht habe.<br />
DANIELA GRAF<br />
Ich war schon länger auf der Suche<br />
nach einem Weiterbildungslehrgang<br />
als Direktionsassistentin mit<br />
eidg. Fachausweis. Bis anhin gab es<br />
keine Möglichkeit, sich im Assistenzbereich<br />
weiterzubilden.<br />
20<br />
CORINNE BERTHOUD<br />
Ich war auf der Suche nach einer geeigneten<br />
Weiterbildung, aber konnte nichts<br />
Passendes finden, bis eine Freundin mich<br />
auf diesen CAS aufmerksam machte. Als<br />
ich die Details zum Lehrgang las, wusste<br />
ich: Das muss ich machen! Der Abschluss<br />
meiner letzten Weiterbildung ist etwas<br />
mehr als drei Jahre her, weshalb es mich in<br />
den Fingern juckte, wieder etwas Neues zu<br />
lernen.<br />
SONYA EICHER<br />
Es ist unerlässlich, dass man sich in unserer<br />
Branche weiterentwickelt. Unser<br />
Berufsbild verändert sich und wir müssen<br />
am Ball bleiben.<br />
SELIN-NANCY ZOPF<br />
Im Jahr 2015 habe ich ein BWL-Studium auf HF-<br />
Stufe abgeschlossen, was doch schon länger<br />
her ist. Daher hatte ich mir in meinen Weihnachtsferien<br />
2019 Gedanken über eine mögliche<br />
Weiterbildung gemacht. Als ich anfangs<br />
2020 den Artikel zum CAS im <strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong><br />
gelesen habe, war mir schnell klar, das wird<br />
das Richtige sein: Wie können wir uns als Assistentinnen<br />
in einer Unternehmung positionieren<br />
und wie könnte das Zusammenarbeiten<br />
mit den verschiedenen internen Stakeholdern<br />
zukünftig aussehen?<br />
CHANTAL MATTER-FISCHER<br />
Das Interview von Kim Gunkel im <strong>Miss</strong><br />
<strong>Moneypenny</strong> hat mich sehr angesprochen<br />
und mein Interesse geweckt. Ich wollte meinen<br />
Wissensstand auf den neusten Stand<br />
bringen und der Lockdown und die neue<br />
Freizeit waren dann die Auslöser, warum ich<br />
mich für den Lehrgang ab April angemeldet<br />
habe.
KARRIERE<br />
Wie lautet Ihr Fazit zum Lehrgang?<br />
PERRINE LISCHER<br />
Der Austausch mit anderen Assistentinnen auf C-Level<br />
aus allen Branchen und Unternehmensgrössen<br />
war spannend und hat gezeigt, dass unser Berufsbild<br />
voller Potenzial steckt. Zum Teil wurden die Themen<br />
nur sehr oberflächlich behandelt, jedoch ist dies aus<br />
meiner Sicht auch etwas unserem Berufsbild geschuldet.<br />
Wir decken in unserem Arbeitsalltag so<br />
viele Bereiche ab, dass es schwierig ist, überall ins<br />
Detail zu gehen. Die Module Projektmanagement,<br />
Assistenz 4.0 sowie Leadership haben mir am besten<br />
gefallen und haben mir gezeigt, welche Perspektiven<br />
es für unseren Beruf gibt und wie wichtig es ist, dass<br />
wir unsere Stärken im Unternehmen sichtbar machen.<br />
Ein grosses Lob vor allem an alle Dozentinnen<br />
und Dozenten. Sie sind jeweils super auf unser Berufsbild<br />
eingegangen und waren top vorbereitet.<br />
DANIELA GRAF<br />
Der CAS Digital Office Management war sehr interessant<br />
und abwechslungsreich. Der Austausch<br />
zwischen den Assistenzen war erstklassig.<br />
CORINNE BERTHOUD<br />
Kurz und bündig: empfehlenswert.<br />
Neben den tollen Dozentinnen<br />
und Dozenten ist der<br />
Austausch mit anderen Assistenzen<br />
sehr wertvoll. Dadurch,<br />
dass viele meiner Lehrgangskolleginnen<br />
vor ähnlichen Herausforderungen<br />
stehen, entdeckte<br />
ich neue Wege zur Zielerreichung.<br />
Die meisten<br />
Dozenten haben praxisnahes<br />
Wissen vermittelt, was ein grosser<br />
Mehrwert ist.<br />
SONYA EICHER<br />
Der Lehrgang hat mir neue<br />
Möglichkeiten aufgezeigt. Der<br />
offene Austausch mit den Dozentinnen<br />
und Dozenten und<br />
der Bezug zur Praxis waren<br />
toll.<br />
SELIN-NANCY ZOPF<br />
Ich habe vielerlei Inspiration und Wissen<br />
mitgenommen und weiss auch, in welche<br />
Richtung ich mich vertiefen möchte. Die<br />
Module Assistenz 4.0 und Projektmanagement<br />
waren für mich am interessantesten.<br />
Die Themenvielfalt wurde dennoch<br />
teilweise sehr oberflächlich behandelt,<br />
auch weil z. B. einzelne Themen in den vielen<br />
Gruppenarbeiten vertieft wurden. Konkret<br />
hat mir vor allem auch das Networking<br />
und die Vorstellung der Arbeitsweisen<br />
der Unternehmen der anderen<br />
Absolventinnen viel gebracht. Ich durfte<br />
viele grossartige Absolventinnen und Absolventen<br />
sowie Dozentinnen und Dozenten<br />
kennenlernen.<br />
CHANTAL MATTER-FISCHER<br />
Besonders gefallen haben mir die vielseitigen<br />
und sehr inspirierenden Dozentinnen<br />
und Dozenten, der Praxisbezug<br />
zu unserem Beruf, die neuen Trends und<br />
Tools kennenzulernen und der Austausch<br />
mit Gleichgesinnten beziehungsweise<br />
der Aufbau des Netzwerks.<br />
Was bringt Ihnen der CAS für Ihre berufliche Tätigkeit?<br />
PERRINE LISCHER<br />
Für meine berufliche Tätigkeit nehme ich aus diesem<br />
Lehrgang mit, dass mein Umfeld mein Potenzial nur<br />
erkennt, wenn ich auch zeige, was ich kann und mich<br />
aktiv einbringe. In den Modulen Assistenz 4.0 und<br />
Leadership haben wir uns mit unserer Persönlichkeit<br />
auseinandergesetzt. Die erhaltenen Inputs haben<br />
mein Selbstvertrauen gestärkt und dadurch hat sich<br />
auch mein Auftreten innerhalb der Unternehmung<br />
verändert. Durch das Schreiben der Transferarbeit<br />
und das Projektmanagement kann ich nun auch besser<br />
beim Schreiben von Konzepten unterstützen, da<br />
ich weiss, worauf ich achten muss.<br />
DANIELA GRAF<br />
Ich bin überzeugt, dass sich die Rolle der Assistenz<br />
in den nächsten Jahren stark verändern wird.<br />
In meiner beruflichen Tätigkeit sehe ich mich immer<br />
mehr als Businesspartner. Das neu erworbene<br />
Wissen kann ich in der Praxis gut ein- und<br />
umsetzen.<br />
CORINNE BERTHOUD<br />
Unabhängig von der Arbeit, die<br />
ich für den CAS geschrieben<br />
habe, hätte ich mich vor dem<br />
Hintergrund der Digitalisierung<br />
auch so mit der Veränderung der<br />
Assistenzrolle in meiner Abteilung<br />
auseinandersetzen wollen.<br />
Der CAS kam für mich daher zum<br />
perfekten Zeitpunkt und erlaubt<br />
mir nun, das Gelernte direkt in<br />
der Praxis anzuwenden.<br />
SONYA EICHER<br />
Ich kann mich mit den neu erworbenen<br />
Kompetenzen noch<br />
besser einbringen.<br />
SELIN-NANCY ZOPF<br />
Aktuell sind wir inmitten der digitalen<br />
Transformation und dabei können wir in<br />
der Assistenz enorm unterstützen und zusammen<br />
Weichen stellen. Den Austausch<br />
mit den anderen Assistentinnen der<br />
Rhätischen Bahn AG möchte ich fördern,<br />
da wir alle mit den gleichen Herausforderungen<br />
kämpfen. Ziel wäre u. a. noch<br />
mehr Synergien zu schaffen, um uns auf<br />
relevantere Themen fokussieren zu können.<br />
CHANTAL MATTER-FISCHER<br />
Da der Lehrgang sehr praxisbezogen<br />
aufgebaut ist, kann das Erlernte im Unternehmen<br />
einfach angewendet werden.<br />
Ich konnte meinen Wissensstand<br />
wieder auf den neusten Stand bringen<br />
und zusätzlich mein Selbstvertrauen<br />
stärken.<br />
21
KARRIERE<br />
Mit welchem Thema haben Sie sich in Ihrer Diplomarbeit auseinandergesetzt?<br />
PERRINE LISCHER<br />
Meine Diplomarbeit hat sich mit dem<br />
Thema teamübergreifende Zusammenarbeit<br />
befasst. Es ging darum,<br />
herauszufinden, welche Organisationsform<br />
die teamübergreifende Zusammenarbeit<br />
erleichtert. Da es sich<br />
bei meinem Thema um ein laufendes<br />
Projekt in meinem Unternehmen handelte,<br />
können die Erkenntnisse aus<br />
der Arbeit in meine Tätigkeit einfliessen.<br />
DANIELA GRAF<br />
Ich habe mich bei meiner Transferarbeit<br />
mit dem Thema Assistenzpool<br />
auseinandergesetzt und kann<br />
die gewonnenen Erkenntnisse in<br />
meine Arbeit einfliessen lassen.<br />
CORINNE BERTHOUD<br />
Aufgrund des technischen Fortschritts<br />
verändern sich bei uns einige Prozesse. Ich<br />
habe analysiert, wie die Assistenzrolle zukünftig<br />
aussehen wird. Ich konnte parallel<br />
zur Erstellung der Arbeit ein paar Erkenntnisse<br />
direkt in die Praxis überführen. Dank<br />
der Unterstützung meiner Chefs steht auch<br />
den restlichen Empfehlungen aus meiner<br />
Arbeit nichts im Weg. Ich freue mich auf die<br />
Umsetzung.<br />
SONYA EICHER<br />
Mein Thema war die Einführung von Homeoffice.<br />
Ich konnte meine Erkenntnisse<br />
aus der Arbeit gut einbringen und werde<br />
es auch zukünftig noch können.<br />
SELIN-NANCY ZOPF<br />
Für die Rhätische Bahn AG habe ich die Möglichkeit<br />
der digitalen Postverarbeitung für Verwaltung,<br />
Bahnhöfe etc. untersucht. Dabei<br />
legte ich den Fokus auf die rechtlichen und<br />
organisatorischen Voraussetzungen für die<br />
Digitalisierung des Postprozesses. Die fünf<br />
priorisierten Handlungsempfehlungen sind<br />
entsprechend adressiert und sollen nun in den<br />
verschiedenen involvierten Bereichen priorisiert<br />
und in ihre Planung zur Umsetzung einfliessen.<br />
CHANTAL MATTER-FISCHER<br />
Ich befasste mich mit dem Thema Migration<br />
von analogen zu digitalen Arbeitsmappen.<br />
Die Erkenntnisse aus der Transferarbeit wurden<br />
in meinem Unternehmen bereits umgesetzt.<br />
Neu werden die Sitzungsunterlagen<br />
für den CEO digital bereitgestellt.<br />
Wie geht es für Sie beruflich weiter?<br />
PERRINE LISCHER<br />
Beruflich habe ich mich seit kurzem<br />
verändert. Ich habe eine neue Herausforderung<br />
in einer anderen Unternehmung<br />
angenommen. Vorerst<br />
steht die Einarbeitung in mein neues<br />
Arbeitsgebiet und privat die Zeit mit<br />
der Familie im Vordergrund. Dennoch<br />
war dieser CAS sicherlich nicht<br />
meine letzte Weiterbildung.<br />
DANIELA GRAF<br />
Im Moment plane ich keine nächste<br />
Weiterbildung.<br />
CORINNE BERTHOUD<br />
Im Rahmen eines umfangreichen<br />
Projekts innerhalb der Firma darf<br />
ich meine Abteilung vertreten. Es ist<br />
eine spannende und intensive Phase.<br />
Danach freue ich mich auf den<br />
Ausgleich mit einer privaten Herausforderung,<br />
denn ich möchte<br />
meine Sprachkenntnisse in Französisch<br />
aufpolieren.<br />
SONYA EICHER<br />
Ich warte das Resultat vom CAS<br />
ab und habe mich bereits über<br />
den MAS in Digital Office Management<br />
informiert.<br />
SELIN-NANCY ZOPF<br />
Dadurch, dass meine Stellung als Assistentin CFO und<br />
die verschiedenen Zusatzaufgaben unglaublich vielfältig<br />
sind und ich mir in gewissem Masse die Arbeit<br />
selbst gestalten kann, stecke ich in einer spannenden<br />
Zeit und möchte mein Wissen weiterhin für die Rhätische<br />
Bahn AG einsetzen, zumal ich erst seit zwei<br />
Jahren hier arbeite. Nichtsdestotrotz habe ich das Bedürfnis,<br />
mich weiterzuentwickeln und meine Kenntnisse<br />
im Projektmanagement zu vertiefen.<br />
CHANTAL MATTER-FISCHER<br />
Das CAS-Studium hat mich tatsächlich dazu motiviert,<br />
noch weitere Weiterbildungslehrgänge zu besuchen.<br />
Allerdings werde ich erst einmal eine Pause<br />
einlegen und nächstes Jahr vermutlich mit dem CAS<br />
Organizational Office Transformation fortfahren<br />
oder mich im Bereich Projektmanagement oder<br />
Wirtschaftspsychologie weiterbilden.<br />
22
KARRIERE<br />
Kim Gunkel<br />
Kompetenzcenterleiterin<br />
CAS Digital Office Management<br />
bei der Fachhochschule Kalaidos<br />
Wie viele schliessen den ersten Lehrgang ab?<br />
Das Sommersemester 2020 haben wir mit 28 Studierenden in zwei<br />
Klassen geführt. Alle haben bis zum Schluss durchgehalten.<br />
Wie lautet Ihr Fazit zum Lehrgang?<br />
Mein Fazit aus vielen Gesprächen und auch aus meiner persönlichen<br />
Erfahrung ist, dass der CAS Digital Office Management genau dem<br />
entspricht, was heute in der Wirtschaft gefordert wird. Die Studierenden<br />
waren sehr fleissig und der Austausch hat uns Dozierenden<br />
grossen Spass gemacht. Es ist sicher ein strenges halbes Jahr, aber<br />
es ist absehbar und es lohnt sich. Überrascht hat mich, dass die<br />
Studierenden bereits nach wenigen Modulen mehr Selbstbewusstsein<br />
an den Tag legten. Von vielen hörte ich, dass sie jetzt im Unternehmen<br />
mehr Verantwortung tragen. Für mich ein tolles Feedback,<br />
das mich noch mehr motiviert.<br />
Der allererste Lehrgang geht zu Ende. Wie geht es weiter?<br />
Mit zwei neuen vollen Klassen und vielen topmotivierten Studierenden.<br />
Wir haben viel positives Feedback zu den Modulen und Dozierenden<br />
erhalten. Dort nehmen wir keine Änderungen vor. Es gibt<br />
natürlich Studierende, die sich noch mehr gewünscht hätten. Für<br />
diese gibt es Anschlussmöglichkeiten in Form des Diploma of Advanced<br />
Studies (DAS FH) in Digital Office Management oder dem Master<br />
of Advanced Studies (MAS FH) in Digital Office Management.<br />
Was kann mit einem CAS alles gemacht werden?<br />
Der CAS hilft den Studierenden, ihre Kompetenzen in verschiedenen<br />
Gebieten wie Projektmanagement, Finanzen, Leadership etc. zu erweitern.<br />
Die Studierenden beschäftigen sich in Modulen wie Assistenz<br />
4.0, aber auch mit sich selbst, was zu mehr Selbstbewusstsein<br />
führt. Genau das brauchen sie dann, um in der Wirtschaft der Business-<br />
oder Sparringspartner zu werden, den Führungskräfte heute<br />
brauchen.<br />
Haben Sie Beispiele von Absolventinnen, wie es später weitergeht?<br />
Aus Gesprächen weiss ich, dass Führungskräfte die Absolventinnen<br />
schon früh während des CAS-Lehrgangs mehr miteinbezogen haben.<br />
Sie nehmen Einsitz in Projektgruppen, bringen dort ihr Wissen ein<br />
oder leiten gar Projekte. Einige Studierende haben die Möglichkeit<br />
der Transferarbeit genutzt und das Thema mit ihrer Führungskraft<br />
zusammen evaluiert. Die erarbeiteten Vorgehensweisen und Ergebnisse<br />
werden nun nach und nach im Tagesgeschäft eingebaut. Wer<br />
dabei denkt, dass es nur um das Tätigkeitsfeld der Assis tenzen geht,<br />
täuscht sich: Einige führen unternehmensweite Lösungen ein. Das<br />
macht mich sehr stolz. Ich glaube, der Austausch mit den Kolleginnen<br />
und Dozierenden, die Ausbildung auf Fachhochschulebene<br />
und das Wissen, dass auch Assistenzen eine solche Ausbildung absolvieren<br />
können, hat das Selbstbild von vielen verändert und genau<br />
so soll es sein.<br />
m<br />
23
KARRIERE<br />
Eine Assistentin für die Seelsorge<br />
Dank Jacqueline Fisch hat der Pfarrer mehr Zeit für die Seelsorge: Als Leiterin<br />
Administration und Betrieb entlastet sie in der Pfarrei Heilig Kreuz in<br />
Zürich-Altstetten die Seelsorgerinnen und Seelsorger. Dabei war die Kirche für<br />
die Kauffrau bisher unbekanntes Terrain.<br />
Text: Stephan Sigg<br />
Foto: Raja Läubli<br />
«Ich war zunächst ziemlich überrascht, als<br />
mich eine Freundin auf das Stelleninserat<br />
aufmerksam machte», sagt Jacqueline Fisch<br />
und lacht. Ihre Freundin war Mitglied der Kirchenpflege<br />
der katholischen Kirchgemeinde<br />
– und diese war auf der Suche nach einer<br />
neuen Mitarbeiterin. «Sie meinte: Diese Stelle<br />
ist doch etwas für dich.» Die katholische<br />
Kirche war im Leben von Jacqueline Fisch<br />
bisher kaum präsent. «Ich hatte mit der Kirche<br />
vor allem bei Festen wie der Taufe oder<br />
Erstkommunion meines Sohnes und durch<br />
meine Mitgliedschaft beim katholischen<br />
Turnverein zu tun.» Die anfängliche Skepsis<br />
löst sich schnell auf. «Der Aufgabenbereich<br />
hörte sich sehr spannend und vielfältig an.»<br />
Zuerst steigt sie als Pfarreisekretärin ein,<br />
später übernimmt sie zusätzliche Aufgaben<br />
in der Administration. «Der Einstieg als Pfarreisekretärin<br />
war für mich sehr hilfreich»,<br />
sagt sie, «ich bekam so Einblicke in den Alltag<br />
einer Pfarrei. Heute bin ich Vorgesetzte<br />
24<br />
von drei Pfarreisekretärinnen und habe ein<br />
konkretes Bild von ihren Arbeitsfeldern und<br />
den Themen, die sie beschäftigen.»<br />
Kirchliche Leitungsassistenz<br />
Jacqueline Fisch profitiert bei ihrer Stelle in<br />
der katholischen Kirchgemeinde – mit über<br />
10 000 Mitgliedern die grösste der Stadt Zürich<br />
– von den Erfahrungen ihrer bisherigen<br />
beruflichen Stationen. Nach der Schule absolvierte<br />
sie eine kaufmännische Ausbildung<br />
und war dann bei verschiedenen Firmen<br />
im Büro tätig, zuletzt bei der Swisscom.<br />
Dort konnte sie sich auch einiges an IT-Wissen<br />
aneignen. «An meiner jetzigen Stelle bei<br />
der Kirchgemeinde schätze ich, dass der<br />
Mensch mehr im Vordergrund steht – wir<br />
verkaufen kein Produkt», so Jacqueline<br />
Fisch, «ansonsten gibt es kaum Unterschiede<br />
zu meinen bisherigen Anstellungen.<br />
Ein Büro ist ein Büro – egal ob bei der Kirche<br />
oder in einem KMU.»<br />
Das Berufsbild der kirchlichen Leitungsassistenz<br />
ist neu. Seit drei Jahren gibt es in der<br />
ganzen Deutschschweiz immer mehr Pfarreien,<br />
die kirchliche Leitungsassistentinnen<br />
anstellen – meist sind dies grosse, städtische<br />
Pfarreien. «Die Seelsorgerinnen und Seelsorger<br />
sollen mehr Zeit für die Seelsorge haben<br />
und die administrativen Aufgaben an eine<br />
Fachperson abgeben können», so Jacqueline<br />
Fisch, «das spart nicht nur Zeit, sondern<br />
macht auch mehr Sinn: Eine Seelsorgerin<br />
oder eine Sozialarbeiterin hat in der Regel<br />
keine kaufmännische Grundausbildung.»<br />
Breitgefächertes Pflichtenheft<br />
Als erste Leitungsassistentin ihrer Pfarrei<br />
habe sie einiges von Grund auf erneuern<br />
müssen: «Zum Beispiel musste ich zuerst<br />
mal ein Ablagesystem für die Dokumente<br />
einführen.» Ihr Pflichtenheft ist breit gefächert:<br />
Sie nimmt an den Leitungssitzungen<br />
teil, schreibt Protokolle, ist Vorgesetzte für<br />
die Pfarreisekretärinnen und weitere Mitarbeitende<br />
wie Hauswart, Abendwart sowie<br />
Reinigungspersonal und Beizliverantwortliche<br />
der Pfarrei. Mit ihnen führt sie Mitarbeitergespräche<br />
oder kümmert sich bei einem<br />
Personalwechsel um die Suche nach neuen<br />
Mitarbeitenden. Aber auch für die Organisation<br />
der Weihnachtsfeiern und Teamausflüge,<br />
betriebliche Abläufe sowie kleinere<br />
Buchhaltungsaufgaben ist sie zuständig.<br />
«Ich schätze es, sehr selbständig arbeiten zu<br />
können. Oft ist auch meine Kreativität gefragt»,<br />
sagt sie.
KARRIERE<br />
Erst durch ihre Tätigkeit bei der Kirchgemeinde<br />
sei ihr bewusst geworden, wie vielfältig<br />
die Aufgaben einer Pfarrei sind: «Es war mir<br />
schon klar, dass Kirche mehr ist als nur Gottesdienste.<br />
Aber ich war dann doch überrascht,<br />
wie viele verschiedene Gruppen und<br />
Vereine es in einer Pfarrei gibt und wie gut<br />
frequentiert ein Pfarreizentrum ist.» Als Leiterin<br />
der Administration ist sie auch an den<br />
Leitungssitzungen der Pfarrei dabei. «Die<br />
Seelsorger haben mich von Anfang an in ihrer<br />
Mitte akzeptiert», sagt sie, «bei den Diskussionen<br />
bringe ich natürlich eine andere<br />
Perspektive ein und bin dabei ein Stück weit<br />
auch Einzelkämpferin.» Deshalb begrüsse<br />
sie die Pläne, dass sich die Leitungsassistentinnen<br />
der Stadtzürcher Pfarreien künftig<br />
vernetzen und zum Erfahrungsaustausch<br />
treffen wollen.<br />
Identifikation<br />
Einen persönlichen kirchlichen Bezug müsse<br />
eine kirchliche Leitungsassistentin nicht<br />
zwingend mitbringen: «Aber es macht schon<br />
Sinn, dass man sich ein Stück weit mit der<br />
Kirche identifizieren kann und eine Ahnung<br />
vom kirchlichen Leben hat, sonst stelle ich<br />
mir das sehr kompliziert vor», hält Jacqueline<br />
Fisch fest. Auch wenn sie sich das meiste<br />
selbst mittels Learning by Doing angeeignet<br />
habe, hat sie sich nun beim Lehrgang «Kirchliche<br />
Leitungsassistenz» zusätzliches Knowhow<br />
geholt. Sie war Teilnehmerin des ersten<br />
Lehrgangs und hat im September ihr Zertifikat<br />
erhalten. «Nicht alles war neu für mich, aber<br />
den Austausch mit den Kolleginnen erlebte<br />
ich als sehr hilfreich. Im ers ten Teil wurde sehr<br />
viel über die Kirche und ihre Botschaft vermittelt,<br />
doch bei meiner Arbeit habe ich kaum mit<br />
innerkirchlichen Fragen zu tun.» Viel relevanter<br />
für ihren Arbeitsbereich sei deshalb<br />
der zweite Teil gewesen: «Hier ging es um die<br />
konkreten Aufgaben, mit denen ich zu tun<br />
habe – zum Beispiel das Personalwesen.»m<br />
NEUES BERUFS BILD<br />
FÜR QUEREINSTEIGERINNEN<br />
Kirchliche Leitungsassistenten unterstützen Leitungspersonen von Seelsorgeeinheiten<br />
oder Pastoralräumen (Zusammenschluss von mehreren Pfarreien) in administrativen<br />
Aufgaben. Das Theologisch-Pastorale Bildungsinstitut TBI (eine Institution der katholischen<br />
Kirche) in Zürich bietet seit 2019 für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger<br />
aus Wirtschaft und Verwaltung zwei Weiterbildungsmodule an. Inhaltlich wird u. a.<br />
Wissen über Aufbau und Aufgaben der Kirche, die kirchliche Diakonie und das duale<br />
Kirchensystem in der Schweiz vermittelt. Voraussetzungen für die Teilnahme sind eine<br />
abgeschlossene kaufmännische Lehre (Profil E oder M) oder eine adäquate Ausbildung<br />
sowie mehrjährige Berufserfahrung. Die gleichen Module werden zusätzlich auch<br />
von der katholischen Kantonalkirche im Kanton Thurgau angeboten. In vielen Pfarreien<br />
gibt es auch das Berufsbild der Pastoralassistentin. Das ist die Berufsbezeichnung für<br />
Theologinnen und Theologen, die als Seelsorger in einer Pfarrei tätig sind.<br />
Weiter Infos unter: tbi-zh.ch/leitungsassistenz<br />
«Die Nachfrage wird zunehmen.»<br />
Herr Kyburz, wie gross ist das Interesse an<br />
den Modulen für Quereinsteiger?<br />
Bei der ersten Durchführung haben 18 Teilnehmende<br />
abgeschlossen, jedoch mehrheitlich<br />
Pfarreisekretärinnen mit mehrjähriger<br />
Berufserfahrung im Pfarreisekretariat. Es waren<br />
nur vereinzelt Quereinsteigerinnen dabei,<br />
eine von ihnen hat bisher in der Hotellerie<br />
gearbeitet. Aber wir sind überzeugt, dass sich<br />
das noch ändern wird. Wie wir wahrnehmen,<br />
gibt es viele Interessierte, die bisher in der<br />
Privatwirtschaft oder im NPO-Bereich gearbeitet<br />
haben und offen sind für eine neue Herausforderung.<br />
Wie ich mitbekomme, sehen<br />
viele ihren Wechsel zur Kirche als Chance, sich<br />
beruflich weiterentwickeln zu können.<br />
Wie gut sind die Stellenaussichten für<br />
kirchliche Leitungsassistentinnen?<br />
Momentan ist das von Region zu Region noch<br />
unterschiedlich. Aber die gegenwärtige Kirchenentwicklung<br />
betrifft die ganze Deutschschweiz:<br />
Immer mehr Pfarreien werden zu-<br />
sammengefasst und es entstehen grösseren<br />
Seelsorgegebilde. Auf der anderen Seite geht<br />
der Nachwuchs an Seelsorgerinnen und Seelsorgern<br />
zurück. Durch die Komplexität der<br />
Situation nehmen Koordinations- und Managementaufgaben<br />
zu. Und für solche Aufgaben<br />
bringen Mitarbeitende, die in der Administration<br />
oder im Personalwesen gearbeitet<br />
haben, die besten Voraussetzungen mit, um<br />
in diesen Bereichen die pastoralen Mitarbeitenden<br />
zu entlasten. Die Nachfrage wird noch<br />
zunehmen.<br />
Wie viel Kirchennähe müssen Quereinsteiger<br />
mitbringen?<br />
Ein gewisses Interesse und eine positive<br />
Grundeinstellung sollten natürlich vorhanden<br />
sein. Aber aus meiner Sicht ist das Konfliktpotenzial<br />
klein, wenn für den Quereinsteiger<br />
zum Beispiel die Spiritualität nicht an erster<br />
Stelle steht. Spannungsvoller kann es da<br />
schon werden, wenn die Leitungsassistentin<br />
sehr stark im Glauben beheimatet ist und den<br />
Anspruch hat, auch inhaltlich die Seelsorge,<br />
Gottesdienste usw. mitgestalten zu können.<br />
Sie bieten die Module bisher nur für die<br />
katholische Kirche an. Ist die Situation bei<br />
der reformierten Kirche eine andere?<br />
Die Reorganisation der Seelsorgestruktur<br />
sowie Zusammenlegung der Kirchgemeinden<br />
ist auch bei den Reformierten ein<br />
grosses Thema. Deshalb kann ich mir gut<br />
vorstellen, dass auch auf reformierter Seite<br />
künftig Bedarf an qualifizierten Quereinsteigerinnen<br />
mit Qualifikation in der Verwaltung<br />
und Administration besteht. Gut möglich,<br />
dass wir irgendwann unsere Module auch<br />
ökumenisch anbieten.<br />
Der Theologe Thomas Kyburz-Boutellier ist<br />
Fachverantwortlicher für Spiritualität und Bildung<br />
in der römisch-katholischen Kirche im<br />
Kanton Basel-Landschaft. Er leitet eines der<br />
beiden Weiterbildungsmodule für Quereinsteigerinnen<br />
und Quereinsteiger am TBI Zürich.m<br />
25
KARRIERE<br />
Forever clever<br />
DEM GEHIRN AUF DIE SPRÜNGE HELFEN<br />
Gerade in einer sich rasant verändernden Welt ist lebenslanges Lernen ein Erfolgsfaktor.<br />
Was vielleicht anstrengend klingt, ist eigentlich ein ganz natürlicher Vorgang.<br />
Denn unser Gehirn lernt von selbst ununterbrochen dazu. Um es optimal zu unterstützen<br />
und zu nutzen, lohnt es sich, einige Mythen zu entmystifizieren.<br />
Text: Ruth Preywisch<br />
MYTHOS 1<br />
Wissen = gesammelte Informationen<br />
Innerhalb kurzer Zeit kann heute vieles, was<br />
man gerade gelernt hat, schon wieder veraltet<br />
sein. Gleichzeitig sind Informationen so<br />
einfach verfügbar wie noch nie. Manchmal<br />
scheint es da gar nicht mehr lohnenswert,<br />
sich etwas zu merken oder etwas zu lernen.<br />
Doch das ist ein Trugschluss, denn Wissen<br />
und Informationen sind nicht dasselbe.<br />
«Das reine Speichern von Informationen<br />
ist nicht so entscheidend wie die Frage, wie<br />
man mit ihnen umgeht», erklärt Edith<br />
Rohrmoser. Als Coach und Seminarleiterin<br />
hat sie sich dem Thema lebenslanges Lernen<br />
verschrieben. Wissen definiert sie als die Fähigkeit,<br />
gespeicherte Informationen zu sortieren<br />
und zu verbinden. «Diese Transfermöglichkeit<br />
ist das, was uns ausmacht», erklärt<br />
sie. Und es macht uns auch wertvoll.<br />
Denn im Speichern und Abrufbarmachen<br />
von reinen Informationen sind uns künstliche<br />
Intelligenzen schon heute überlegen.<br />
Aber Zusammenhänge herstellen, Verbindungen<br />
schaffen und neues Wissen auf Basis<br />
von altem bewerten und anwenden, das<br />
können sie nicht so gut wie wir.<br />
MYTHOS 2<br />
Das Gehirn wächst<br />
Diesen Mythos räumt Edith Rohrmoser entschieden<br />
aus der Welt: «Alle verfügbaren<br />
Gehirnzellen sind schon da, wenn wir geboren<br />
werden.» Was sich aber tatsächlich verändert,<br />
ist das Netz, das sie untereinander<br />
knüpfen. Von jeder Gehirnzelle gehen fadenartige<br />
Synapsen ab, die sich beim Erwerb<br />
neuen Wissens mit den Synapsen anderer<br />
26<br />
Zellen verbinden. Je häufiger diese Verbindungen<br />
dann genutzt werden, umso stabiler<br />
werden sie. «Das Gehirn wird also dichter<br />
und nicht grösser», beschreibt Rohrmoser<br />
den Vorgang. Umgekehrt gilt allerdings dasselbe:<br />
Werden die Verbindungen nicht genutzt,<br />
werden sie wieder fragiler.<br />
MYTHOS 3<br />
Das Gehirn ist irgendwann voll<br />
Lange dachte man, dass Wissen in Form von<br />
Eiweiss im Gehirn gespeichert wird und irgendwann<br />
kein zusätzlicher Platz mehr zur<br />
Verfügung steht. Heute weiss man, dass das<br />
nicht stimmt. Die Dichte des Neuronennetzwerks<br />
kann unendlich gross werden. «Unser<br />
Gehirn ist keine Festplatte mit einer bestimmten<br />
Maximalgrösse», erklärt Edith<br />
Rohrmoser.<br />
MYTHOS 4<br />
Junge Gehirne lernen besser als alte<br />
Rein biologisch kann unser Gehirn in jedem<br />
Alter gleich viel lernen. Aber es gibt trotzdem<br />
Unterschiede. Als junger Mensch müssen wir<br />
erstmal jede Menge Informationen einsammeln,<br />
bevor wir uns mit Transfers beschäftigen<br />
können. «Junge Menschen sind trainierter<br />
im Lernen, sie sind mehr im Lernflow»,<br />
beschreibt Rohrmoser diese Phase. Im Verlauf<br />
des Lebens ändert sich das aber. Je mehr<br />
Basiswissen wir schon haben, umso besser<br />
können wir neues Wissen mit dem alten verknüpfen<br />
und umso stabiler sind die geknüpften<br />
Verbindungen. Neues Wissen kann also<br />
in jedem Alter erworben werden. «Man muss<br />
einfach neugierig bleiben und darf nicht aufhören,<br />
sich mit Neuem zu beschäftigen.»<br />
MYTHOS 5<br />
Das Gedächtnis ist ein Sieb<br />
«Selbst wenn sie uns nicht bewusst ist, bleibt<br />
eine einmal gespeicherte Information immer<br />
erhalten», sagt die Expertin. Sie ist nur nicht<br />
für sich allein abrufbar. Wenn aber eine neue<br />
Information im Gehirn ankommt, die zu etwas<br />
bereits Gespeichertem passt, wird eine<br />
Verbindung hergestellt und plötzlich ist das<br />
alte Wissen wieder da. Von der Vorstellung<br />
des Gedächtnisses als Sieb hält Edith Rohrmoser<br />
deshalb wenig. «Da konzentriert man<br />
sich ja sofort auf die Löcher», lacht sie. Geeigneter<br />
findet sie die Beschreibung des Gedächtnisses<br />
als Netz. «Da ist man gedanklich<br />
bei den Fäden, die alles zusammenhalten.»<br />
MYTHOS 6<br />
Wir lernen mit der linken Gehirnhälfte<br />
Unser Gehirn besteht aus zwei Hälften mit<br />
ganz unterschiedlichen Fähigkeiten und<br />
Funktionen. In der linken Gehirnhälfte kommen<br />
Informationen wie Zahlen, Daten und<br />
Fakten an und dort werden sie gespeichert.<br />
Auch Logik und strukturiertes Denken wird<br />
von dort aus gesteuert. In der rechten Hälfte<br />
dagegen speichern wir Bilder und Melodien,<br />
dort ist das Zuhause von Kreativität, Inspiration<br />
und dem Vorstellungsvermögen.<br />
Schon in der Schule werden wir darauf<br />
trainiert, mit der linken Gehirnhälfte zu lernen.<br />
Doch das ist eigentlich keine gute Idee,<br />
denn ohne die rechte Hälfte kann die linke<br />
gar nicht so viel leisten. «Die Kunst beim<br />
Lernen besteht darin, das Gehirn beidseitig<br />
zu nutzen», erklärt die Expertin. Konkret<br />
heisst das, dass man eine Information sowohl<br />
als Faktum in der linken, als auch als
KARRIERE<br />
EDITH<br />
ROHRMOSER<br />
ist Coach, Vortragsrednerin und<br />
Expertin für Lern- und Gedächtnistraining.<br />
edith-rohrmoser.de<br />
Bild oder Melodie in der rechten Hälfte<br />
gleichzeitig speichert. Das Phänomen kennen<br />
wir alle, denn so funktionieren zum Beispiel<br />
Eselsbrücken. «Man schafft so bewusst<br />
Verknüpfungen und eine Information<br />
bleibt viel besser erhalten als durch reines<br />
Auswendiglernen.»<br />
MYTHOS 7<br />
Spezialwissen ist entscheidend<br />
Gerade im Beruf kommen wir selten ohne<br />
Spezialwissen aus. Doch das allein ist noch<br />
kein Garant für Erfolg. «Es ist sinnvoll, sich so<br />
vielfältig wie möglich aufzustellen», rät<br />
Rohrmoser. Wer auch Interesse habe an Dingen,<br />
die er nicht ständig braucht, ist eher in<br />
der Lage, neue und auch überraschende Verknüpfungen<br />
herzustellen. Und hat damit die<br />
Chancen, ein echter Transfermeister oder<br />
eine Transfermeisterin zu werden.<br />
MYTHOS 8<br />
Wir können unser Gehirn nicht beeinflussen<br />
«Es stimmt zwar, dass unser Gehirn selbständig<br />
entscheidet, welche Fäden es wo<br />
spinnt», sagt Edith Rohrmoser. Doch wir<br />
können ihm dabei ein bisschen unter die<br />
Arme greifen. «Wer zum Beispiel vor der Beschäftigung<br />
mit einem neuen Thema kurz<br />
nachdenkt, was er schon weiss oder was er<br />
sich davon erwartet, der gibt dem Gehirn<br />
einen Hinweis, wo ein Faden hinpassen<br />
könnte.» Und wer sich angewöhnt, zu jeder<br />
neuen Information ein Bild, einen Reim, eine<br />
Geschichte oder eine Melodie zu speichern,<br />
der hilft seinem Gehirn, sich Dinge besser zu<br />
merken. m<br />
EXPERTENTIPPS FÜRS<br />
LEBENSLANGE LERNEN<br />
1. Antennen aufstellen, offen bleiben und<br />
ein breites Basiswissen anstreben.<br />
2. Gedächtnis- und Lerntechniken nutzen,<br />
die beide Gehirnhälften einbeziehen.<br />
3. Gelerntes wiederholen und anwenden,<br />
damit die Verknüpfungen stabiler werden.<br />
27
ORGANISATION<br />
WAS IST ÜBERHAUPT ...<br />
Cybercrime<br />
Cyberkriminalität gilt als eines der grössten Risiken für Unternehmen des<br />
21. Jahrhunderts. Auf rund 600 Milliarden US-Dollar schätzen die Rückversicherer<br />
die weltweiten Schäden – Tendenz steigend. Naturkatastrophen dagegen schlagen<br />
mit rund 200 Milliarden zu Buche. Dennoch sieht sich nur eines von zehn Schweizer<br />
Unternehmen durch Cyberkriminalität bedroht – eine gefährliche Fehleinschätzung.<br />
Text: Ruth Preywisch<br />
Um was geht’s?<br />
In der heutigen Welt funktioniert nichts mehr<br />
ohne Informationstechnik. Jedes Unternehmen<br />
ist mit dem Internet verbunden und kein<br />
Bereich ist davon ausgenommen. Egal ob<br />
Produktion, innerbetriebliche Kommunikation,<br />
Service oder Vertrieb: Ohne Netz geht<br />
gar nichts mehr. Und das kann schnell<br />
gefährlich werden. «Die Technologie-Basierung<br />
öffnet die Tür für Kriminalität», erklärt<br />
Damir Bogdan. Der Gründer und CEO der<br />
Actvide AG berät weltweit Unternehmen,<br />
Start-ups und Hochschulen in den Bereichen<br />
Digitalisierung und Innovation.<br />
Für ihn ist wichtig, zwischen digitaler Kriminalität<br />
und Cybercrime zu unterscheiden.<br />
«Unter den Begriff digitale Kriminalität fallen<br />
normale Verbrechen, die heute mit moderner<br />
Technologie durchgeführt werden», so<br />
Bogdan. Das sind zum Beispiel mittels<br />
Kamera und Kartenleser geknackte Bankkarten.<br />
«Früher wurden dafür Personen überfallen,<br />
heute kriegt man davon gar nichts mit,<br />
bis Geld auf dem Konto fehlt.» Diese Fälle<br />
beschäftigen die Polizei mehr und mehr,<br />
betreffen aber eher Privatpersonen. Unternehmen<br />
sind dagegen häufig von Cybercrime<br />
betroffen, also von Straftaten, die ohne<br />
Technologie gar nicht möglich wären. Die<br />
Bandbreite der möglichen Angriffe ist dabei<br />
ebenso gross wie die damit verbundenen<br />
Ziele. «Mit Viren oder Trojanern, die viele aus<br />
dem Privatleben kennen, geht es da erst los.»<br />
28<br />
Grob lassen sich fünf verschiedene Formen<br />
des Cybercrime definieren.<br />
Cyberangriffe auf Staaten:<br />
«Manche Staaten nutzen Cyberattacken, um<br />
gegen andere vorzugehen», weiss Bogdan.<br />
Dabei geht es zum Beispiel um das Lahmlegen<br />
wichtiger Industrien oder Spionage im<br />
politischen und militärischen Bereich. So<br />
wurde zum Beispiel im Jahr 2010 das Steuerungssystem<br />
hinter iranischen Urananreicherungsanlagen<br />
durch den Computerwurm<br />
Stuxnet empfindlich gestört. Vergleichbare<br />
Steuerungssysteme werden weltweit vielfach<br />
eingesetzt, zum Beispiel in Wasserwerken<br />
oder Pipelinesystemen. Bis heute ist<br />
unklar, wer genau hinter dem Angriff auf die<br />
iranischen Anlagen stand, sicher ist aber,<br />
dass so etwas jederzeit und überall wieder<br />
passieren kann.<br />
Cyber-Extortion (Erpressung):<br />
Der Name ist hier Programm: «Bei dieser<br />
Form des Angriffs geht es den Tätern vor<br />
allem um Geld», erklärt Bogdan. Dafür<br />
nutzen sie verschiedene Methoden.<br />
DDOS-Attacken:<br />
Jedes Unternehmen kommuniziert über eine<br />
gewisse Bandbreite mit dem Netz und durch<br />
viele Zugriffe zur gleichen Zeit können die<br />
Server lahmgelegt werden. Das sorgt für<br />
empfindliche Störungen im Betriebsablauf<br />
und kann so weit gehen, dass ein Unternehmen<br />
arbeitsunfähig ist. Die Täter fordern<br />
meist eine hohe Summe, um die Attacken<br />
einzustellen. Weitere Schäden entstehen<br />
aber eher nicht.<br />
Random-Software:<br />
Wesentlich gefährlicher ist ein Angriff mittels<br />
eingeschleuster Random-Software. Diese<br />
bleibt meist eine ganze Weile unbemerkt, bis<br />
sie mit ihrer eigentlichen Arbeit beginnt: Die<br />
Server und Rechner eines Unternehmens<br />
werden wie aus dem Nichts heraus verschlüsselt.<br />
Die Verschlüsselung wird, wenn<br />
überhaupt, nur gegen die Zahlung von<br />
Lösegeld wieder aufgehoben. Hier droht<br />
nicht nur ein kurzfristiger Ausfall und ein<br />
finanzieller Schaden, sondern der Verlust<br />
aller Daten.<br />
Cyber-Spionage:<br />
Dabei geht es vor allem darum, die Konkurrenz<br />
auszuspionieren oder Daten zu entwenden.<br />
Letztere sind an sich schon wertvoll,<br />
können aber auch für Erpressungen genutzt<br />
werden. Denn es schadet der Reputation von<br />
Unternehmen massiv, wenn bekannt wird,<br />
dass Kundendaten in die falschen Hände<br />
geraten sind. Aber auch die reine Spionage<br />
kann schwerwiegende Folgen haben. «Bei<br />
öffentlichen Aufträgen mit Ausschreibung<br />
zum Beispiel ist es ein grosser Vorteil, wenn<br />
man weiss, wie viel der Konkurrent fordert»,
ORGANISATION<br />
iStock<br />
sagt der Experte. Im Prinzip funktioniert<br />
Cyber-Spionage wie Cyber-Extortion: Unbemerkt<br />
eingeschleuste Software kopiert die<br />
gewünschten Daten von den Servern der<br />
Unternehmen und leitet sie an die Auftraggeber<br />
weiter.<br />
Welches sind die Einfallstore?<br />
Für DDOS-Attacken müssen die Hacker nicht<br />
einmal ins System eindringen. Sie attackieren<br />
die Server einfach von aussen. «Solche<br />
Attacken kann man ganz einfach bestellen<br />
und zur vereinbarten Zeit legen die gebuchten<br />
Hacker los», erklärt Bogdan. Auch<br />
Angriffe mit Random-Software können so<br />
eingekauft werden. Die Software wird dann<br />
meist wie bei Privatpersonen auch über<br />
Phishing-Mails oder infizierte USB-Sticks<br />
und Ähnliches eingeschleust. Auch Identitätsklau<br />
spielt eine Rolle. «Es ist schon vorgekommen,<br />
dass Hacker ein Mail geschickt<br />
haben, das vermeintlich vom Chef kam, der<br />
gerade auf Dienstreise war», berichtet<br />
Bogdan. In der Folge haben leichtsinnige<br />
Mitarbeitende Geld überwiesen oder Passwörter<br />
verschickt. Auch Fälle, in denen die<br />
Hacker vorgaben, die Personalabteilung zu<br />
sein, sind dem Experten bekannt. «Da<br />
wurden die Mitarbeitenden aufgefordert,<br />
sich über einen Link ins Unternehmenssystem<br />
einzuloggen und prompt wanderten die<br />
Zugangsdaten zu den Hackern.» Gestiegen<br />
ist das Risiko auch durch die Zunahme von<br />
Homeoffice. «Privatrechner oder private<br />
Internetzugänge von Mitarbeitenden sind oft<br />
nicht so geschützt wie die entsprechende<br />
Unternehmensausrüstung», warnt Bogdan.<br />
Hier müssten vor allem kleinere Unternehmen<br />
durch professionelle Ausrüstung vorsorgen.<br />
Wie kann man sich schützen?<br />
Viele Unternehmen sind bereits mit Antivirenprogrammen,<br />
Phishing-Alarmsystemen<br />
oder anderen technischen Schutzvorkehrungen<br />
ausgestattet. Auch sei den meisten<br />
bewusst, dass die Softwaresysteme immer<br />
auf dem aktuellsten Stand gehalten werden<br />
müssen. «Technisch sind wir da schon sehr<br />
weit», so Bogdan. Die Schwachstelle sei in<br />
den meisten Fällen aber leider der Mensch.<br />
Das betrifft keineswegs nur die normalen<br />
Angestellten. «Gerade das höhere Management<br />
fordert oft Ausnahmen von geltenden<br />
Sicherheitsregelungen, zum Beispiel, um<br />
einen Prozess zu beschleunigen», hat der<br />
Cyberexperte die Erfahrung gemacht. Damit<br />
geht dann meist ein Sicherheitsrisiko einher.<br />
Aber auch naive oder obrigkeitshörige Mitarbeitende<br />
sind eine Gefahr. Denn wer sich<br />
nicht traut, bei einem ungewöhnlichen<br />
E-Mail vom Chef nochmals persönlich nachzufragen<br />
oder gar nicht erkennt, dass dieses<br />
gefälscht sein könnte, der ist ein leichtes<br />
Ziel. «Es muss erlaubt sein, auf sein Bauchgefühl<br />
zu hören und jeder Chef sollte froh<br />
sein, wenn die Assistenz ihm mit Hinblick auf<br />
die Sicherheit auf die Finger schaut.»<br />
Idealerweise weiss vom einfachen Mitarbeitenden<br />
bis zum Chef jeder über die<br />
Risiken von Phishing-Angriffen Bescheid<br />
und ein Mitarbeitertraining zur Aufklärung<br />
sollte eine Pflichtübung sein. Das allein sei<br />
aber längst nicht so wirkungsvoll wie Aha-<br />
Momente. «Unternehmen können zum Beispiel<br />
auch Phishing-Angriffe auf die eigenen<br />
Mitarbeitenden in Auftrag geben und so<br />
testen, wie sie sich verhalten.» In der Praxis<br />
fallen bei solchen Tests 10 bis 20 Prozent<br />
darauf rein. «Die betreffenden Mitarbeitenden<br />
können dann gezielt sensibilisiert<br />
werden.»<br />
Wer ist betroffen?<br />
«Cybercrime kann jedes Unternehmen treffen»,<br />
warnt Bogdan. Die Grösse spiele dabei<br />
keine Rolle. «Wenn ich 500 kleine angreife<br />
und davon 20 erwische, habe ich mehr<br />
davon, als wenn ich drei grosse angreife und<br />
die gut gesichert sind.» Wie viele Schweizer<br />
Unternehmen schon von Cyberangriffen<br />
betroffen waren, ist unklar. Denn zugeben<br />
will das kaum jemand. In einer Umfrage unter<br />
300 Schweizer KMU hat allerdings ein Drittel<br />
angegeben, 2019 bereits von Viren, Trojanern<br />
oder Malware angegriffen worden zu sein<br />
und rund 4 Prozent wurden bereits erpresst.<br />
Und die Zahlen nehmen zu. Allein die Finanzbranche<br />
verzeichnete im ersten Halbjahr<br />
2020 schon zweieinhalb Mal mehr Angriffe<br />
als 2019. «Das sind alarmierende Zahlen»,<br />
sagt der Experte.<br />
«Viele Schweizer Unternehmen kennen<br />
die Gefahren, nehmen sie aber nicht ernst<br />
genug.» Gerade kleine und mittlere Unternehmen<br />
fühlen sich weniger bedroht. «Doch<br />
jedes Unternehmen braucht einen Plan, der<br />
dann umgesetzt werden muss.» m<br />
29
ORGANISATION<br />
<br />
Weiterbildung –<br />
Recht, Pflicht & Lohn<br />
Habe ich Anspruch auf eine Weiterbildung? Kann die Weiterbildung als Arbeitszeit<br />
angerechnet werden? Die Antworten dazu finden sich nicht im Arbeitsrecht.<br />
Vielmehr besteht eine Fürsorgepflicht von Seiten des Arbeitgebers.<br />
Text: Nicolas Facincani<br />
Lebenslanges Lernen umfasst die Aus- und<br />
Weiterbildung. Seit dem 1. Januar 2017 gibt<br />
es dafür ein Weiterbildungsgesetz. Es fördert<br />
die Qualität und die Transparenz von Weiterbildungsangeboten<br />
und soll die Chancengleichheit<br />
verbessern. Dieses Gesetz regelt<br />
aber nicht die Rechte und Pflichten zwischen<br />
Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Unter die<br />
Weiterbildung fällt die Bildung, die namentlich<br />
in organisierten Kursen, mit Lernprogrammen<br />
und einer definierten Lehr-Lern-<br />
Beziehung ausserhalb der formalen Bildung<br />
erfolgt.<br />
Arbeitsrechtliche Grundlagen<br />
Im Arbeitsrecht finden sich praktisch keine<br />
Bestimmungen zur Weiterbildung. Ausdrücklich<br />
wird die Weiterbildung nur im Rahmen<br />
der öffentlich-rechtlichen Definition der<br />
Arbeitszeit erwähnt. Diese regelt die Frage,<br />
wann die für die Weiterbildung aufgewendete<br />
Zeit bei der Ermittlung der maximal<br />
zulässigen Arbeitszeiten mitgerechnet<br />
werden muss (Art. 13 Abs. 4 der Verordnung<br />
Nr. 1 zum Arbeitsgesetz (ArGV 1)).<br />
Im Obligationenrecht gibt es keine<br />
Bestimmungen zu Weiterbildungen. Der im<br />
Gesetz verankerte Lehrvertrag betrifft die<br />
berufliche Grundausbildung, nicht die Weiterbildung.<br />
Sodann gibt es Bestimmungen<br />
im Bereich der Jugendarbeit, wo ein gesetzlich<br />
vorgesehener Anspruch auf Bildungsurlaub<br />
besteht. Es geht aber nicht um berufliche<br />
Weiterbildungen.<br />
30<br />
Weiterbildung<br />
Allgemein anerkannt ist, dass der Arbeitgeber<br />
verpflichtet ist, das berufliche Fortkommen<br />
zu fördern. Diese Pflicht ergibt sich aus<br />
der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers (Art.<br />
328 OR), gemäss welcher der Arbeitgeber<br />
im Arbeitsverhältnis die Persönlichkeit<br />
des Arbeitnehmers zu schützen hat. Ein<br />
bekanntes Beispiel für die Pflicht des Arbeitgebers,<br />
das berufliche Fortkommen zu<br />
«Der Arbeitgeber<br />
ist verpflichtet,<br />
das berufliche<br />
Fortkommen zu<br />
fördern.»<br />
fördern, ist etwa die Pflicht zur Ausstellung<br />
von wohlwollenden Arbeitszeugnissen.<br />
Die Frage ist aber, ob dem Arbeitnehmer<br />
ein generelles Recht zur Weiterbildung aus<br />
dem Arbeitsrecht zugestanden wird.<br />
Einen Anspruch auf eine Weiterbildung<br />
hat ein Arbeitnehmer zuerst einmal in denjenigen<br />
Fällen, in denen ein Gesamtarbeitsvertrag<br />
ein solches Recht vorsieht. So sieht etwa<br />
der Gastro-GAV das Folgende vor: «Im<br />
ungekündigten Arbeitsverhältnis hat der<br />
Mitarbeiter Anspruch auf drei bezahlte<br />
Arbeitstage pro Jahr für die berufliche Weiterbildung,<br />
sofern das Arbeitsverhältnis<br />
sechs Monate gedauert hat. Der Anspruch<br />
kann im ungekündigten Arbeitsverhältnis<br />
rückwirkend für drei Jahre geltend gemacht<br />
werden. Für die Vorbereitung und das Absolvieren<br />
einer Berufsprüfung oder einer<br />
höheren Fachprüfung hat der Mitarbeiter<br />
einen Anspruch auf sechs zusätzliche<br />
bezahlte arbeitsfreie Tage […]». Möglich ist<br />
auch, dass Einzelarbeitsverträge oder Reglemente<br />
analoge Regelungen enthalten.<br />
Es stellt sich aber die Frage, ob aus der<br />
Fürsorgepflicht ein analoger Anspruch der<br />
Arbeitnehmenden abgeleitet werden kann.<br />
Das heisst ein Anspruch des Arbeitnehmers<br />
auf eine gewisse Anzahl Urlaubstage<br />
(zusätzlich zu den Ferien), die für den Besuch<br />
von Weiterbildungen zur Verfügung stehen.<br />
Bisher sind soweit ersichtlich keine diesbezüglichen<br />
Gerichtsentscheide ergangen. In<br />
der arbeitsrechtlichen Literatur wird aber ein<br />
solcher Anspruch bejaht und zum Teil eine<br />
Analogie zum Jugendurlaub gemacht. Demnach<br />
soll ein Anspruch des Arbeitnehmers<br />
auf den Besuch von Weiterbildungen während<br />
ca. einer Woche pro Jahr bestehen,<br />
wobei sich die Parteien des Arbeitsvertrags<br />
über den genauen Zeitpunkt zu verständigen<br />
haben. Während dieser Zeit soll ein Anspruch<br />
auf unbezahlten Urlaub bestehen.<br />
Auch das Weiterbildungsgesetz enthält<br />
keine Verpflichtung des Arbeitgebers. Das
ORGANISATION<br />
iStock<br />
Weiterbildungsgesetz hält fest, dass der<br />
einzelne Mensch die Verantwortung für<br />
seine Weiterbildung trägt, wobei dem Arbeitgeber<br />
immerhin die Verpflichtung aufgebunden<br />
wird, entsprechende Aktivitäten zu<br />
begünstigen.<br />
Arbeitszeit<br />
Art. 13 Abs. 4 der Verordnung Nr. 1 zum<br />
Arbeitsgesetz (ArGV 1) hält fest, dass eine<br />
Weiterbildung dann als Arbeitszeit zählt,<br />
wenn sie auf Anordnung des Arbeitgebers<br />
besucht wird oder von Gesetzes wegen vorgeschrieben<br />
ist. Daraus resultiert, dass nicht<br />
gesetzlich vorgeschriebene oder nicht vom<br />
Arbeitgeber angeordnete Weiterbildungen<br />
nicht als Arbeitszeit im Sinne des Arbeitsgesetzes<br />
zu rechnen sind. Gilt der Besuch einer<br />
Weiterbildung aber als Arbeitszeit, so gilt<br />
das nicht nur für die entsprechenden Lehrveranstaltungen,<br />
sondern auch für die Zeit,<br />
die für die Vor- und Nachbereitung aufgewendet<br />
wird.<br />
Lohn<br />
Bei der Frage, ob einem Arbeitnehmer während<br />
der Weiterbildung der Lohn zu entrichten<br />
ist, ist zu unterscheiden, ob es sich um<br />
eine arbeitsplatzspezifische Weiterbildung<br />
handelt oder nicht.<br />
Arbeitsplatzspezifische Weiterbildungen<br />
werden regelmässig vom Arbeitgeber angeordnet,<br />
soweit sie nicht bereits vom Gesetz<br />
vorgeschrieben sind. Die Anordnung braucht<br />
nicht ausdrücklich erfolgt zu sein. Sie kann<br />
sich vielmehr aus den Umständen ergeben.<br />
Während arbeitsplatzspezifischen Weiterbildungen<br />
ist der Lohn geschuldet, wobei die<br />
Lohnhöhe zwischen den Parteien für diese<br />
Zeit frei vereinbart werden kann. Es sollte in<br />
diesem Zusammenhang auch zulässig sein,<br />
diesen Lohn im übrigen Lohn als inbegriffen<br />
zu vereinbaren.<br />
Bei nicht arbeitsplatzspezifischen Weiterbildungen<br />
handelt es sich grundsätzlich<br />
nicht um Arbeit (und auch nicht um Arbeitszeit).<br />
Die nicht arbeitsplatzspezifische Weiterbildung<br />
wird als Freizeitbeschäftigung<br />
betrachtet, ausser die Weiterbildung sei<br />
auch hier angeordnet. Im ersten Fall ist kein<br />
Lohn geschuldet, im zweiten Fall aber schon.<br />
Pflicht<br />
Es ist auch möglich, dass den Arbeitnehmer<br />
eine Pflicht zur Weiterbildung trifft. Diese<br />
kann sich aus dem Gesetz, einem Gesamtarbeitsvertrag<br />
oder aus dem Arbeitsvertrag<br />
ergeben. Auch im Rahmen des Weisungsrechts<br />
des Arbeitgebers kann dieser einen<br />
Arbeitnehmer verpflichten, eine Weiterbildung<br />
zu absolvieren, sofern sich diese Verpflichtung<br />
im Rahmen der vertraglichen<br />
Vereinbarungen hält und ihm diese Verpflichtung<br />
zur Weiterbildung zumutbar ist.<br />
Handelt es sich um betriebsinterne Weiterbildungen,<br />
die während der Arbeitszeit<br />
erfolgen sollen, spricht in der Regel nichts<br />
gegen deren Zumutbarkeit für den Arbeit-<br />
nehmer. Soll die Weiterbildung hingegen<br />
ausserhalb der Arbeitszeit erfolgen, ist die<br />
Zumutbarkeit in der Regel unter den gleichen<br />
Voraussetzungen wie für die Leistung/<br />
Anordnung von Überstunden zu prüfen<br />
(Notwendigkeit/Zumutbarkeit).<br />
Weiterbildungsunterlagen<br />
Das Arbeitsgericht Zürich hatte sich vor über<br />
35 Jahren mit der Frage auseinanderzusetzen,<br />
ob die Kursunterlagen einer Weiterbildung,<br />
die der Arbeitnehmer auf Kosten des<br />
Arbeitgebers besucht hatte, diesem nach<br />
Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />
zurückzugeben seien. Dies wurde vom<br />
Arbeitsgericht verneint. m<br />
Lic. iur. Nicolas Facincani<br />
ist Partner der Anwaltskanzlei<br />
Voillat Facincani<br />
Sutter + Partner und spezialisiert<br />
auf Arbeitsrecht.<br />
31
SPECIAL<br />
VOM GEBEN UND NEHMEN<br />
Die Psychologie des Schenkens<br />
Nicht mehr lange und wir wickeln wieder Lametta um Bäume, singen<br />
«O du fröhliche» und tauschen Geschenke aus. Doch jeder, der einmal ein<br />
Geschenk bekommen oder übergeben hat, weiss, dass aus «O du fröhliche»<br />
schnell auch «O du miesepetrige» werden kann – obwohl doch dieses uralte<br />
Ritual des Schenkens eigentlich Freude bereiten sollte. Wieso können<br />
Geschenke auch für schlechte Stimmung sorgen?<br />
Text: Jelena Martinelli<br />
iStock<br />
Schenken ist so alt wie die menschliche Kultur<br />
selbst und dient hauptsächlich der Pflege von<br />
Beziehungen. Schenken bereitet Freude –<br />
wenn auch eher dem Schenker als dem Beschenkten,<br />
wie Psychologen herausgefunden<br />
haben. Schenken ist eine soziale Kunst<br />
und gleichzeitig ein potenzielles Minenfeld,<br />
denn es ist ein komplexes zwischenmenschliches<br />
Ritual aus Geben, Nehmen und Erwidern.<br />
«Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft»<br />
heisst es, aber auch «Geschenke<br />
binden die Gelenke». Wer schenkt, der investiert<br />
in die Beziehung, verpflichtet aber auch<br />
den anderen. Und zwar im guten wie im<br />
schlechten Sinne. Denn Schenken beruht auf<br />
Gegenseitigkeit: Wenn ich etwas bekomme,<br />
muss ich auch etwas zurückgeben. So will es<br />
eines der vielen ungeschriebenen Gesetze<br />
des Schenkens. In Politik und Wirtschaft<br />
kann das sogar zu Korruption führen. Deshalb<br />
sollte man bei Kundengeschenken auch<br />
darauf achten, dass sie angemessen sind.<br />
Schenken wir das Richtige, dann signalisiert<br />
das dem Beschenkten, dass wir an ihn<br />
gedacht und uns Mühe gegeben haben und<br />
dass wir ihn vor allen Dingen in seinem Wesen<br />
verstanden haben. Denn ein Geschenk<br />
ist immer auch Ausdruck davon, wie wir den<br />
anderen sehen. Schenken wir hingegen das<br />
Falsche, dann können wir den anderen auch<br />
kränken, zum Beispiel, wenn wir dem übergewichtigen<br />
Onkel ein Buch mit Diättipps<br />
32<br />
überreichen oder der Mutter das x-te Wischmopp-Set.<br />
Und da ein Beschenkter gemäss<br />
einer weiteren ungeschriebenen Schenkregel<br />
seinen Frust auf keinen Fall zeigen darf,<br />
sondern sich freundlich für das Geschenk zu<br />
bedanken hat, kann es vorkommen, dass<br />
«Ein Geschenk<br />
sollte Wertschätzung<br />
ausdrücken.»<br />
erst beim gemütlichen Beisammensein die<br />
Fetzen fliegen – und alle wundern sich, wieso<br />
man sich plötzlich streitet.<br />
Schenken ist also ein feiner Balanceakt<br />
zwischen nicht zu viel und nicht zu wenig, vor<br />
allem aber auch die Kunst, das Richtige auszusuchen<br />
für den Beschenkten, wobei<br />
Schenker wie auch Beschenkter dafür Sorge<br />
zu tragen haben, dass das Übergabezeremoniell<br />
gelingt.<br />
Es verwundert deshalb nicht, dass man<br />
kurz vor Weihnachten immer wieder hört:<br />
«Dieses Jahr schenken wir uns nichts.» Und<br />
dann stürmen wir doch alle wieder in die Geschenkeläden.<br />
Denn das Schenken ist trotz<br />
allem eines der liebsten Rituale von uns<br />
Menschen.<br />
Das kleine, nicht ganz ernst gemeinte<br />
1x1 des Schenkens<br />
Schenken ist eine hoch ritualisierte Angelegenheit<br />
und es lohnt sich, die Regeln zu kennen.<br />
Ansonsten kann es schnell einmal passieren,<br />
dass man in den einen oder anderen<br />
Fettnapf tritt. Zum Beispiel muss ein Geschenk<br />
immer schön verpackt sein und es<br />
soll mit ein paar freundlichen sowie bescheidenen<br />
Worten überreicht werden – während<br />
sich der Beschenkte immer überrascht und<br />
erfreut zeigen muss, unabhängig davon, ob<br />
ihm das Geschenk gefällt oder nicht. Es liegt<br />
auf der Hand, dass das Schenken und Beschenktwerden<br />
schnell langweilig werden<br />
kann, wenn man immer den gleichen, starren<br />
Regeln folgt. Denn seien wir ehrlich: Wer hat<br />
wirklich Lust, den Überraschten zu spielen<br />
oder Begeisterung zu mimen, wenn er beim<br />
Bürowichteln schon wieder den Kugelschreiber<br />
mit dem Firmenlogo gezogen hat? Wenn<br />
auch Sie zu den Menschen gehören, die ein<br />
bisschen Pep und vielleicht sogar Humor in<br />
das Ganze bringen wollen – dann sind diese<br />
(zugegeben, nicht ganz ernst gemeinten)<br />
Tipps für Sie. Viel Spass!
SPECIAL<br />
Wenn Sie schenken<br />
1. Beschenken Sie doch mal Ihren Chef oder<br />
Ihre Chefin. Insbesondere Bücher aus dem<br />
Genre Ratgeberliteratur eignen sich, das<br />
Band zwischen Ihnen und Ihrer Vorgesetzten<br />
zu stärken. Empfehlenswert sind Titel<br />
wie «Besser führen».<br />
2. Erfüllen Sie heimliche Herzenswünsche:<br />
Wie etwa der Kollegin, die ständig zu spät<br />
zur Arbeit erscheint, da sie sich offensichtlich<br />
keinen Wecker leisten kann. Zögern<br />
Sie nicht und kaufen Sie den grössten Wecker,<br />
den Sie finden können. Vergessen Sie<br />
vor allem nicht, ihr dann das Geschenk<br />
feierlich vor versammelter Mannschaft zu<br />
überreichen.<br />
3. Haben Sie eine künstlerische Ader? Warum<br />
nicht eine Karikatur von jemandem anfertigen,<br />
den Sie besonders gut leiden können!<br />
Lassen Sie den Beschenkten dann<br />
Ihre Krakelei bei sich auf dem Bürotisch<br />
aufstellen. Am besten gerahmt.<br />
Wenn Sie beschenkt werden<br />
1. Sollten die Kollegen zum Beispiel eine<br />
Wichtelparty zu Weihnachten geplant haben,<br />
dann ziehen Sie Monate im Voraus<br />
eine Leidensmiene und erklären Sie jedem,<br />
für wie überflüssig Sie doch diese<br />
ganze Schenkerei halten. Wenn Sie dann<br />
Ihr Geschenk überreicht bekommen, sagen<br />
Sie unabhängig davon, was es ist:<br />
«Eben. Genau deswegen war ich ja dagegen.»<br />
2. Sollten Sie von mehreren Kollegen etwas<br />
bekommen, kommentieren Sie jedes Geschenk<br />
mit: «Im Ernst? So siehst du mich<br />
also?»<br />
3. Fragen Sie immer nach der Quittung. Für<br />
den Fall, dass Sie das Geschenk umtauschen<br />
möchten.<br />
Das Wichtigste ist, dass Sie diese Tipps<br />
konsequent durchziehen und sich nicht<br />
von den konsternierten Gesichtern Ihrer<br />
Kollegen beirren lassen. Ein bisschen<br />
Spass muss sein und schliesslich schenkt<br />
man sich nicht jeden Tag etwas.<br />
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33
SPECIAL<br />
«Am häufigsten<br />
werden individuell<br />
zusammengestellte<br />
Geschenkboxen<br />
bestellt.»<br />
Als Valeria Viollaz frisch verliebt ihrem Mann<br />
ein Geschenk machen will, findet sie nichts,<br />
das sie wirklich überzeugt. Also gründet die<br />
temperamentvolle Argentinierin und Designerin<br />
vor drei Jahren kurzerhand ihr eigenes<br />
Unternehmen – die Viollaz Gift Box.<br />
Valeria Viollaz, haben Sie wirklich Ihre<br />
Firma Ihrem Mann zuliebe gegründet?<br />
Auch. Als ich ihn zum ersten Mal in der<br />
Schweiz besuchte, wollte ich ihm etwas<br />
schenken, das sich luxuriös und elegant anfühlt,<br />
aber trotzdem einfach und persönlich<br />
ist. Aber ich fand nichts. Ähnlich ging es mir<br />
mit Freunden an deren Geburtstagen, Hochzeiten<br />
oder den Geburten ihrer Kinder. Also<br />
gründete ich meinen eigenen Geschenkeshop.<br />
Mittlerweile bin ich vor allem auf individuell<br />
zusammengestellte, edle Geschenkboxen<br />
spezialisiert – sei es für Firmen, die ihre<br />
Kunden und Mitarbeitenden beschenken<br />
möchten, oder für Menschen, die ihren Liebsten<br />
eine besondere Freude machen wollen.<br />
Worauf sollte man bei der Wahl eines<br />
Geschenks achten?<br />
Ein Geschenk sollte Wertschätzung zum<br />
Ausdruck bringen. Wichtig sind auch die<br />
Farbpalette und die Funktionalität eines Geschenks.<br />
Wenn man Menschen aus fremden<br />
Kulturen etwas schenkt, zum Beispiel als international<br />
tätiges Unternehmen, dann sollte<br />
man zudem wissen, dass Farben in anderen<br />
Ländern eine andere Bedeutung haben können.<br />
Ich persönlich finde es sehr wichtig,<br />
dass die Produkte nachhaltig sind. Generell<br />
sollte man lieber weniger schenken, dafür<br />
umweltfreundlich und in guter Qualität.<br />
Welches sind die beliebtesten Geschenke<br />
für Kunden und was schenkt man<br />
den Mitarbeitenden?<br />
Für Kunden werden am häufigsten individuell<br />
zusammengestellte Geschenkboxen zu<br />
Weihnachten bestellt. Bei den Mitarbeitenden<br />
sind es Geschenke zur Geburt, ebenso<br />
ausgefallene Dienstjubiläumsgeschenke.<br />
Ich arbeite viel mit Assistentinnen zusammen<br />
und gehe gerne auf ihre Wünsche ein.<br />
Noch schöner ist es natürlich, wenn sie mir<br />
freie Hand lassen und ich für sie kreativ werden<br />
darf. Wichtig ist in jedem Fall die Personalisierung:<br />
Bei den Mitarbeitenden sollte<br />
das Geschenk den Namen der beschenkten<br />
Person tragen, bei Kundengeschenken darf<br />
ein dezentes Unternehmensbranding nicht<br />
fehlen. m<br />
iStock<br />
34
SPECIAL<br />
VALERIA VIOLLAZ<br />
ist Inhaberin von Viollaz Gift Box. Weitere Infos<br />
und Bilder der Geschenkboxen unter viollaz.ch.<br />
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Die Kisten gibt es in verschiedenen Grössen und Verpackungen.<br />
Alle Infos: juckerfarm.ch/geschenk<br />
35
KOMMUNIKATION<br />
Eine Frage – zwei Meinungen<br />
Homeoffice wird in unserem Unternehmen von Abteilung zu Abteilung anders<br />
gehandhabt. Ich würde gerne ein bis zwei Tage in der Woche von<br />
zu Hause aus arbeiten. Meine Chefin hält jedoch nichts von Homeoffice.<br />
Wie kann ich sie überzeugen?<br />
Corinne, Assistentin der GL<br />
Silke Weinig<br />
Die meisten Menschen glauben, dass man am besten überzeugt,<br />
wenn man ganz viele Argumente hat. Dabei hat sicher jeder schon<br />
erlebt, wie wirkungslos solche Informationsschlachten sind. Ein<br />
Grund ist, dass wir nur sehr wenige Informationen aufnehmen und<br />
verarbeiten können.<br />
Nutzen Sie daher nur wenige Argumente. Studien zeigen, dass man<br />
höchstens drei Argumente nutzen sollte, um jemanden zu überzeugen.<br />
Je mehr Argumente, desto mehr fühlt sich die andere Person<br />
manipuliert und unter Druck gesetzt. Also: Weniger ist mehr. In der<br />
Werbung wird sogar empfohlen, maximal zwei Botschaften, besser<br />
noch nur eine zu transportieren. Dabei ist es erfolgversprechend,<br />
sich vor allem auf die positiven Auswirkungen zu konzentrieren.<br />
Wählen Sie zudem die Reihenfolge Ihrer Gründe mit Bedacht. Folgender<br />
rhetorischer Kniff basiert zum einen auf der Idee, dem anderen<br />
bei Entscheidungen die Kontrolle zu geben, zum anderen auf dem<br />
Wissen, dass man am ehesten auf das zuletzt Gesagte anspringt.<br />
Nennen Sie daher zu Anfang Ihr zweitbestes Argument. Es prägt sich<br />
mittelstark ein, weil es die Aufmerksamkeit Ihres Gegenübers einfängt.<br />
Nennen Sie dann Ihr schwächstes Argument. Oftmals ist Ihr<br />
Zuhörer noch beim ersten Gedanken, weshalb dieses Argument oftmals<br />
überhört und schnell vergessen wird. Schliessen Sie mit Ihrem<br />
besten Argument ab, denn das wird am stärksten wahrgenommen.<br />
Machen Sie sich darauf gefasst, dass dieses Argument der Hauptaufhänger<br />
für anschliessende Diskussionen ist – was für Sie kein Problem<br />
sein wird, da es ja Ihr bestes ist.<br />
Silke Weinig studierte Wirtschaftsgeografie und Psychologie.<br />
Sie ist Trainerin, Coach und Bloggerin für Selbstmanagement.<br />
36<br />
Petra Rohner<br />
Selbst die vermeintlich richtigen Argumente reichen heute nicht<br />
mehr aus, um jemanden vom Nutzen einer Sache zu überzeugen. Wir<br />
müssen diese Person erst dazu bringen, dass sie für unsere Argumente<br />
empfänglich ist. Um das zu erreichen, muss man als Erstes<br />
durch geschickte Fragestellung herausfinden, warum die Grundhaltung<br />
des Gegenübers negativ ist. Je mehr man über dessen persönliche<br />
Erfahrungen, Überzeugungen, Bedenken und sogar Ängste<br />
weiss, umso einfacher findet man entsprechende Argumente und<br />
kann diese zielgerichtet formulieren.<br />
Wenn Sie es schaffen, den Hut der anderen Person anzuziehen und<br />
sich in ihre bzw. seine Rolle zu versetzen, dann haben Sie einen wichtigen<br />
Vorteil, der in vielen Situationen hilfreich sein kann. Wir haben<br />
uns mit dem Abwägen der Vor- und Nachteile bereits befasst, unsere<br />
Gesprächspartnerinnen und -partner jedoch nicht. Aus diesem Grund<br />
ist es wichtig, nicht nur die Argumente dafür mit Bedacht zu wählen,<br />
sondern sich gleichzeitig mit möglichen Einwänden zu befassen und<br />
allenfalls Lösungsansätze zu erarbeiten und anzubieten.<br />
Wichtig ist, dass Sie auf Ihren Gesprächspartner beziehungsweise<br />
Ihre Gesprächspartnerin keinen Druck ausüben. Bleiben Sie sachlich<br />
und signalisieren Sie, dass Sie diskussionsbereit und an einer Lösung<br />
interessiert sind, die für beide Seiten stimmt. Sie erleichtern damit<br />
Ihrem Gegenüber, sich ohne Zugzwang Ihre Vorschläge anzuhören<br />
und sich selber durch das Abwägen der Pros und Kontras eine Meinung<br />
zu bilden und eine Entscheidung zu treffen.<br />
Petra Rohner ist Inhaberin der PR Consulting GmbH, Erwachsenenbildnerin<br />
und gründete die Stiftung SWONET (Swiss Women Network).<br />
Haben Sie auch eine Frage?<br />
Schreiben Sie uns: redaktion@missmoneypenny.ch
KOMMUNIKATION<br />
Vom Anfangen und Aufhören<br />
«Liebe Angelika, hast du mir eine Liste mit guten Anfangs- und Schlusssätzen für meine<br />
Korrespondenz?» Diese Anfrage erhalte ich öfters. Natürlich gibt es einfache Startund<br />
Schlusssätze, die irgendwie immer gehen. Ein paar Impulse und Ideen helfen, den<br />
passenden Einstieg und Ausstieg zu finden.<br />
Text: Angelika Ramer<br />
Erster Impuls<br />
Ich muss wissen, was ich sagen möchte. Erst<br />
mit dieser Klarheit stellt sich ein Gefühl ein<br />
für die Botschaft. Oft arbeite ich mit dem<br />
Info-Ziel.<br />
• Was ist die Absicht meiner Botschaft?<br />
• Welche Inhalte, Begriffe brauche ich dafür?<br />
• Was lasse ich weg?<br />
• Wie möchte ich wirken und ankommen<br />
beim Gegenüber?<br />
Die letzte Frage ist die wichtigste für den guten<br />
Einstieg in die Korrespondenz. Denn im<br />
ersten Satz zeigt sich das Nähe- und Distanzverhältnis<br />
zum Leser bzw. zur Leserin. Ein<br />
Dank ist meistens gut, weil Danke sagen Verbundenheit<br />
signalisiert. Dennoch fällt der<br />
Dank vielen schwer, zum Beispiel Menschen,<br />
die in Unternehmen mit schwierigen Themen<br />
zu tun haben wie Beschwerdemanagement<br />
oder Inkasso. Die letzten Monate haben<br />
wichtige Werte wie Sicherheit, Gesundheit<br />
und Freiheit ins Wanken gebracht. Viele Menschen<br />
reagieren darauf verunsichert, ungehalten,<br />
emotional. Das verändert den Tonfall<br />
in der Korrespondenz oder am Telefon.<br />
Teams, die mit harten Ausdrücken oder persönlichen<br />
Beleidigungen konfrontiert sind,<br />
fühlen sich zurecht unwohl mit dem Dank im<br />
ersten Satz – er wäre nicht authentisch. Was<br />
tun? Wichtig ist – trotz allem – die Tür offen<br />
zu halten.<br />
EIN PAAR BEISPIELE<br />
In Ihrem Mail/Schreiben vom ... erwähnen<br />
Sie ... und verlangen von uns ...<br />
Dieser Satz ist zugewandt, weil er das Thema<br />
des Gegenübers aufgreift und es ganz konkret<br />
anspricht. Es ist jedoch wichtig, dieses<br />
Aufgreifen nicht zu strapazieren. Erwähnen<br />
Sie kurz und fokussiert das Kernthema.<br />
Ihre Hinweise nehmen wir entgegen und<br />
gehen etwas genauer darauf ein.<br />
Wer etwas entgegennimmt, öffnet die Tür,<br />
was noch kein Einverständnis bedeutet. Und<br />
auf etwas eingehen signalisiert Aufmerksamkeit<br />
und Wertschätzung. Wichtig ist, das<br />
passende Wort am Anfang zu wählen. «Hinweise»<br />
ist ein Beispiel. Eine Forderung jedoch<br />
ist kein Hinweis mehr.<br />
Es ist gut, dass Sie sich melden/uns<br />
schreiben. So können wir ... klären.<br />
Hier würdigen wir das Gegenüber. Auch in<br />
brenzligen Situationen kann das helfen, weil<br />
wir ohne Abwehr auf jemanden zugehen. Das<br />
ist ein Zeichen sympathischer Stärke.<br />
Ihre Nachricht freut mich – herzlichen<br />
Dank!<br />
Auch dieser frische Einstieg würdigt die Gesprächspartnerin<br />
oder den Gesprächspartner.<br />
Ich mag den Gedankenstrich – er verbindet<br />
fein die Satzelemente. Und wenn die<br />
Nachricht unmissverständlich positiv ist,<br />
darf auch ein Ausrufezeichen stehen.<br />
Menschen wirken, Worte wirken und erzeugen<br />
Realitäten. Aussagen wie «Gemäss Ihrem<br />
Schreiben teilen wir Ihnen mit, dass ...»<br />
oder «Bezüglich Ihres E-Mails vom ... nehmen<br />
wir wie folgt Stellung: ...» sind zwar nicht<br />
falsch, sie wirken jedoch wie eine Automatenstimme.<br />
Die Empfängerin bzw. der Empfänger<br />
spürt eine kühle Sachlichkeit oder<br />
sogar die kalte Schulter. Hinzu kommt: Wer<br />
etwas «mitteilt, dass», teilt oft aus. Und wer<br />
«Stellung bezieht ...», wehrt ab und kündigt<br />
eine Flut von Argumenten an.<br />
TIPP<br />
Verben helfen uns, etwas eleganter zu sein.<br />
Anstelle von «Stellung» geht «antworten,<br />
eingehen, sich Zeit nehmen für ... oder klären<br />
...».<br />
37
Zweiter Impuls<br />
Korrespondenz ist anspruchsvoll, weil wir mit jedem Brief oder E-Mail<br />
die Balance zwischen Sachlichkeit und Menschlichkeit suchen. Beide<br />
Pole haben ihre Vor- und Nachteile. Sachlichkeit stellt den Nachrichtenaustausch<br />
in den Fokus. Das kann sehr erfrischend sein und<br />
klingt zum Beispiel so:<br />
Am Montag sehen wir uns in ... Noch ein paar Details für die<br />
Vorbereitung.<br />
KOMMUNIKATION<br />
In unserem Gespräch vom ... war ... noch ein Thema.<br />
Ich leite Ihnen weiter, was die GL dazu sagt.<br />
TIPP<br />
Oft downloaden wir alte Sätze, weil wir denken, sie sind richtig und<br />
angemessen. Sobald sich Korrespondenz von starren Ritualen löst,<br />
wird sie unmittelbarer, passender, situativer. Stellen wir uns an die<br />
Seite des Gegenübers und betrachten die Dinge aus seiner Sicht,<br />
verändert sich unsere Perspektive, was neue Ideen für Formulierungen<br />
bringt. Auch hier hilft das Info-Ziel: Was ist der Zweck meiner<br />
Botschaft? Und wie möchte ich wirken?<br />
Dritter Impuls<br />
Oft arbeite ich mit der Fünf-Sterne-Kommunikation,<br />
die aus diesen Qualitäten besteht.<br />
Dialogbereitschaft<br />
Führungsanspruch<br />
Selbstbewusstsein<br />
Qualitätsgarantie<br />
Reflexionsfähigkeit<br />
Jede dieser Qualitäten prägt die Korrespondenz.<br />
Schauen wir sie etwas genauer an.<br />
DIALOGBEREITSCHAFT<br />
Ich gehe offen auf mein Gegenüber zu und<br />
zeige mich als Gesprächspartnerin. Die Ich-<br />
Form ist typisch für die Dialogbereitschaft.<br />
Ich kann Sie/dich gut verstehen.<br />
In Ihrem/deinem Mail lese ich, wie ...<br />
Briefe und E-Mails sind schriftliche Gespräche.<br />
Am besten wir schreiben so, wie wir<br />
sprechen.<br />
FÜHRUNGSANSPRUCH<br />
Ich lese die Nachricht und nehme mein Gegenüber<br />
an die Hand, gehe voraus, indem ich<br />
Dinge klarstelle, strukturiere und ein Ziel fokussiere.<br />
38<br />
Ihr E-Mail/Schreiben an die Geschäftsleitung<br />
beantworten wir als Fachabteilung<br />
für ... Wir empfehlen nun folgendes Vorgehen:<br />
… / Gerne stellen wir Ihnen unsere<br />
Lösung vor: ...<br />
Keine Angst vor Führung in der Korrespondenz.<br />
Sie vermittelt Sicherheit, Kompetenz.<br />
Die Übertreibung von Führung ist Arroganz.<br />
SELBSTBEWUSSTSEIN<br />
Ich stelle meine Sichtweise vor, wage lautes<br />
Denken, schildere einen Eindruck.<br />
Mit Ihrem Schreiben haben wir uns genauer<br />
befasst und haben den Eindruck,<br />
dass ein <strong>Miss</strong>verständnis vorliegt. /<br />
Ihre Nachricht überrascht uns –<br />
wir haben nicht mit ... gerechnet.<br />
Sich selber bewusst sein und nahe stehen ist<br />
ein Vorteil in der gesamten Kommunikation.<br />
Wir dürfen uns zeigen mit unseren Gedanken<br />
und Gefühlen. Die Übertreibung davon ist<br />
Dauernabelschau.<br />
QUALITÄTSGARANTIE<br />
Ich kenne mich im Thema aus und sorge für<br />
passende Erklärungen. Die Wortwahl passt<br />
zum Thema und bringt die Dinge auf den Punkt.<br />
Ihr Schreiben veranlasst uns, ... genauer<br />
zu erklären. / Vielen Dank für Ihre Nachricht.<br />
Art. ... verlangt, dass ...<br />
Korrespondenz mit Qualitätsgarantie führt zu<br />
einem Aha- und/oder Ja-Erlebnis. Und beides<br />
stärkt das Vertrauen. Oft sind Inhalte ungenügend<br />
erklärt, was ein Vakuum erzeugt oder<br />
Menschen misstrauisch werden lässt.<br />
REFLEXIONSFÄHIGKEIT<br />
Ich hinterfrage mein Handeln und nehme<br />
Kritik entgegen.<br />
Danke für Ihre offenen Worte.<br />
Es ist uns wichtig, ... zu erreichen /<br />
Ihr Vertrauen zurückzugewinnen.<br />
Reflexionsbereitschaft zeigt Zugänglichkeit.<br />
Die Übertreibung davon ist ständige Selbstdemontage<br />
oder Zweifel. Nicht immer sind<br />
Menschen mit dem, was oder wie wir es tun,<br />
einverstanden.
KOMMUNIKATION<br />
Oft downloaden wir<br />
alte Satze, weil wir<br />
denken, sie sind richtig<br />
und angemessen.<br />
Vierter Impuls<br />
Noch ein paar Worte zu den Schlusssätzen. Sie fassen zusammen,<br />
geben einen Ausblick, sind zuversichtlich, lösend und klärend. Viele<br />
lesen den ersten und letzten Satz zuerst. Auch hier gilt: Der Schlusssatz<br />
passt zum Inhalt.<br />
EIN PAAR BEISPIELE<br />
Wir hoffen, unsere Nachricht klärt/bereinigt/beruhigt ... /<br />
Haben Sie eine Frage zu ... oder ein Anliegen?<br />
Wir/ich sind/bin da und am besten ... erreichbar.<br />
Wir veranlassen nun ... Danke für Ihr Vertrauen.<br />
Wir möchten die Korrespondenz zu diesem Thema<br />
abschliessen – Sie haben alle Infos erhalten.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Zuversicht und Kraft mit ...<br />
Wir sind in Kontakt – gerne begleiten/beraten wir Sie ...<br />
Gemeinsam/zusammen erreichen wir ... Ich freue mich darauf.<br />
TIPP<br />
Mit einem stabilen Info-Ziel starten führt zu einem klaren Anfang und<br />
Schluss (Showdown, Happy End, Fazit). Zu allgemeine Sätze nehmen<br />
der Korrespondenz ihren Zauber. Menschen mögen Lebendigkeit,<br />
Impulse und Ansprechpartnerinnen, die sich zeigen. m<br />
ANGELIKA<br />
RAMER<br />
Wertecoaching und<br />
Kommunikationsberatung<br />
ramer-osorno.ch<br />
39
KOMMUNIKATION<br />
Guide durch den Coaching-Dschungel<br />
Die gute Nachricht: Nur dank Routine und Gewohnheiten meistern wir überhaupt<br />
den Alltag. Die nachdenkliche Nachricht: Manchmal sind es aber genau diese<br />
eingeschliffenen Verhaltensmuster, die uns einschränken, positive Entwicklungen<br />
verhindern oder uns in schwierige Situationen bringen. Coaching kann hier<br />
unterstützen, damit es leichter weitergeht.<br />
Text: Liz Küng<br />
Vieles packen wir mit Schwung und Leichtigkeit<br />
an, erledigen es Schritt für Schritt, wissen,<br />
was zu tun ist und sind erfolgreich. Doch<br />
warum fühlen wir uns in vergleichbaren Situationen<br />
überfordert? Weil uns eingeprägte,<br />
unbewusste Gewohnheiten und Muster blockieren.<br />
Vielleicht wissen wir, was helfen<br />
könnte, schaffen es aber nicht, die Theorie in<br />
die Praxis umzusetzen. Oder wir sind<br />
schlichtweg überfordert in gewissen Momenten<br />
und brauchen Unterstüt-zung, um<br />
von den gewohnten Mustern loszukommen.<br />
Was helfen kann, ist ein Coaching. Doch wie<br />
funktioniert ein Coaching und was macht es<br />
mit uns?<br />
Was ist Coaching?<br />
Coaching ist die professionelle Beratung, Begleitung<br />
und Unterstützung von Einzelpersonen<br />
im beruflichen oder auch privaten Bereich.<br />
In vielen traditionellen Beschreibungen<br />
richtet sich Coaching explizit an Führungspersonen.<br />
Verantwortung ist heute jedoch<br />
breit verteilt und Coaching wird zunehmend<br />
zu einem wesentlichen Bestandteil der Personalentwicklung<br />
auf allen Stufen. Der Berufsverband<br />
für Coaching, Supervision und<br />
Organisationsberatung BSO schreibt dazu:<br />
«Coaching widmet sich der erfolgreichen Umsetzung<br />
von Aufgaben und Herausforderungen,<br />
der Erweiterung des Verhaltens- und<br />
Handlungsspektrums und verfolgt das Ziel<br />
der Reflexion mit Fokus auf die Person, deren<br />
Positionen, Rollen und Handeln.»<br />
40<br />
trächtigen. Die Auslöser einer solchen Entwicklung<br />
sind unterschiedlich und erscheinen<br />
von aussen manchmal gar nicht so gravierend.<br />
Coaching kann auch unterstützen, eine<br />
Herausforderung zu meistern, Aus-richtung<br />
und Orientierung zu erhalten und kluge nächste<br />
Schritte zu bestimmen: zum Beispiel bei<br />
einer anspruchsvollen, neuen Aufgabe, einer<br />
konfliktgeladenen Teamsituation oder bei beruflichen<br />
Entwicklungsschritten.<br />
Die Fachliteratur benennt die Hauptgebiete:<br />
Fähigkeiten, Leistung und Entwicklung. In<br />
einer Coaching-Situation fliessen diese oft<br />
zusammen.<br />
– Fähigkeiten und Leistung verbessern,<br />
Potenzialentwicklung, Leistungssteigerung<br />
durch Performance Coaching<br />
– Persönliche Entwicklung: wenn neue persönliche<br />
Fähigkeiten und neues Verhalten<br />
angeeignet werden sollen<br />
– Problemlösung: Störendes und Belastendes<br />
angehen wie starke innere/äussere<br />
Emotionen oder belastende Situationen,<br />
Reaktionen, alte Mus ter, Rollenklärung,<br />
Verbesserung des Selbstmanagements<br />
– Akute Spannungssituationen: Bei Fragen<br />
zu Loyalität, Konflikten (direkt betroffen<br />
oder indirekt), widersprüchlichen Erwartungen,<br />
Kommunikation, z. B. als Vorbereitung<br />
für ein schwieriges Gespräch<br />
So viel zur Theorie, aber welches Fazit ziehen<br />
Menschen, die ein Coaching in Anspruch genommen<br />
haben?<br />
Die Assistentin des CEO und späteren Verwaltungsratspräsidenten<br />
eines Industriebetriebs<br />
mit 6885 Mitarbeitenden zieht folgende<br />
Schlüsse aus ihrem Coaching: «Ich bin<br />
Wann ist ein Coaching angebracht?<br />
Wenn Menschen innerlich aus der Balance<br />
geraten sind, wenn negative Gefühle und Gedanken,<br />
Stress und Spannungen die Leistungsfähigkeit<br />
und das Wohlbefinden beeinfest<br />
davon überzeugt, dass ich es niemals<br />
geschafft hätte, mich in solch anspruchsvollen<br />
Positionen zu behaupten, wenn ich<br />
neben der kontinuierlichen Aneignung von<br />
Fachwissen nicht auch in gleichem Masse an<br />
meiner Persönlichkeit gearbeitet hätte. Ein<br />
Funktionswechsel und schmerzliche familiäre<br />
Verluste belasteten mich emotional<br />
übermässig und bewogen mich, ein Coaching<br />
zu nehmen. Die Impulse aus unseren<br />
Gesprächen haben mir wertvolle Einsichten<br />
gegeben und meine Selbstreflexion gestärkt.<br />
Zudem hat das Coaching innere Kraftquellen<br />
aktiviert. Seitdem gelingt es mir zunehmend<br />
besser, Herausforderungen jeglicher<br />
Art mit Gelassenheit zu meistern.»<br />
Wer bezahlt ein Coaching?<br />
Die Erfahrung zeigt, dass Führungskräften<br />
ein Coaching angeboten oder gar aufgetragen<br />
wird, während sich Assistentinnen und<br />
Office Manager oft aus eigener Initiative<br />
melden und das Coaching selber bezahlen.<br />
Das muss nicht sein. Zusammen wird das<br />
Ziel der gemeinsamen Arbeit festgelegt (Was<br />
soll nachher anders/besser/mehr/weniger/<br />
nicht mehr sein?). Die Zielvereinbarung dient<br />
dann als Grundlage für ein Gespräch mit Vorgesetzten<br />
oder für einen Antrag. Und nicht<br />
selten überzeugt dieses Vorgehen und der<br />
Arbeitgeber übernimmt die Kosten. Für erfahrene<br />
und qualifizierte Mitarbeitende ergibt<br />
sich damit eine massgeschneiderte und<br />
zeitschonende Weiterbildungsmassnahme.<br />
Wie finde ich das passende Angebot?<br />
Auf verschiedenen Plattformen kann mithilfe<br />
von Auswahlkriterien das grosse Angebot<br />
sortiert werden. Schliesslich ist es eine per-
KOMMUNIKATION<br />
sönliche Entscheidung. Für den Erfolg ist es<br />
entscheidend, dass der Coach als sympathisch<br />
und vertrauenerweckend empfunden<br />
wird. Nehmen Sie sich Zeit für eine engere<br />
Auswahl. Ein erstes, unverbindliches Telefongespräch<br />
gibt schon viel Information.<br />
Schildern Sie offen Ihre Situation und Ihre<br />
Erwartungen an ein Coaching. Hören Sie zu<br />
und nehmen Sie Ihre innere Stimme ernst.<br />
Was geschieht in einem Coaching?<br />
Ein Coaching bezieht sich immer auf eine<br />
konkrete Vorbereitung oder Bewältigung einer<br />
Praxissituation. Der Coach ermöglicht<br />
und steuert den Prozess, fördert das genaue<br />
Hinsehen und regt die Reflexion an. Wechselnde<br />
Perspektiven öffnen neue Sichtweisen<br />
– Dysfunktionales oder Fehlendes wird<br />
sichtbar. Dies führt zu Klarheit und ermöglicht<br />
kluge nächste Schritte sowie entschlossenes<br />
Handeln.<br />
Was müssen Coach und Coachee erfüllen?<br />
Neben einer hohen Professionalität und einer<br />
anerkannten Ausbildung mit Erfahrung<br />
sind auch Branchenkenntnisse von Vorteil.<br />
Für den Erfolg ist die Offenheit des Coachees<br />
unabdingbar. Denn weiter kommt nur, wer<br />
bereit ist, sich ganz auf die Fragestellung einzulassen<br />
und sich dem, was sich zeigt, unvoreingenommen<br />
zu stellen.<br />
Coaching-Erfahrung<br />
Meine Coaching-Kundin, die Office Managerin<br />
ist, musste bei einem noch jungen Startup<br />
administrative Strukturen aufbauen. Sie<br />
packte die Aufgabe voller Elan an, lief aber<br />
mit ihren Vorschlägen immer wieder ins Leere<br />
und entschied sich für ein Coaching.<br />
Was bewog Sie zum Coaching?<br />
Mir war schon bei der Vorstellung klar: Wenn<br />
daraus etwas werden soll, muss sich vieles<br />
ändern. Diese Überzeugung teilten auch die<br />
Verantwortlichen. Also packte ich es an,<br />
machte Vorschläge und versuchte, Abläufe<br />
zu optimieren. Aber alles blieb beim Alten.<br />
Ein ziemliches Chaos, aufwendiges Arbeiten,<br />
Improvisation und Versäumnisse anderer<br />
blieben bei mir hängen. Ich war frus triert und<br />
wollte alles hinschmeissen. Aber irgendwie<br />
reizte mich die Aufgabe doch. Da hatte mein<br />
Lebenspartner die Idee mit dem Coaching.<br />
Inwiefern hat das Coaching geholfen?<br />
Das Coaching hat mir sehr geholfen, meine<br />
Rolle in einem noch jungen Start-up besser<br />
zu verstehen und mich entsprechend zu positionieren.<br />
Mein Coach hat die Gabe, die<br />
Situation, in der man steckt – mag sie noch<br />
so verzwickt sein – rasch zu durchschauen<br />
und hilft, Klarheit zu finden sowie kompetent<br />
die nächsten kleinen Schritte zu planen und<br />
umzusetzen. Ich konnte mich besser in die<br />
Situation der anderen versetzen, verstand<br />
ihre Prioritäten besser, fand einen Blick für<br />
die Gesamtsituation und konnte diese einschätzen.<br />
Dadurch wurde ich anschlusssfähiger<br />
und meine Ideen bezogen sich auf konkrete<br />
Herausforderungen. So wurden meine<br />
Vorschläge eher als Nutzen verstanden und<br />
weniger als Auflage oder Regel. Das sagte<br />
mir jedenfalls später jemand.<br />
Was war die grösste Herausforderung?<br />
Das war der Schritt: Weg von der «Ho-Ruck»-<br />
Mentalität hin zu einem gesteuerten und<br />
rhythmisierten Zusammenarbeiten. Daran<br />
arbeiten wir immer noch.m<br />
LIZ KÜNG<br />
ist Coach, Organisationsberaterin<br />
und Trainerin bei consolving.ch.<br />
Anzeige<br />
FÜR<br />
VISIONÄRE<br />
SEMINARE, TAGUNGEN, EVENTS<br />
Würth Haus Rorschach<br />
Churerstrasse 10│CH-9400 Rorschach<br />
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41
PRESENTED BY DESTINATION GSTAAD<br />
Zwischen stylischen Seminarräumen<br />
und gemütlichen Alphütten<br />
Die Destination Gstaad bietet eine grosse touristische<br />
Vielfalt. Das gilt auch für den Geschäftstourismus.<br />
Die besondere Lage inmitten der Ruhe<br />
der Natur, authentische Chalets, stylische, top-ausgestattete<br />
Seminarräume und Grossanlässe auf<br />
Weltklasse-Niveau machen den Ort zu einem ganz<br />
besonderen Gastgeber. Unzählige Freizeitangebote,<br />
von Sport über Schneespass bis hin zu Kunst, bieten<br />
ausreichend Möglichkeiten für ein attraktives Rahmenprogramm.<br />
Auch kulinarisch lässt Gstaad kaum<br />
Wünsche übrig. Der einzigartige Mix eines ursprünglichen<br />
Bergdorfes inmitten intakter Natur, gepaart<br />
mit toller Infrastruktur, machen die Region zum<br />
idealen Ort für Meetings und Co.<br />
THE ALPINA GSTAAD<br />
Das The Alpina Gstaad bietet mit seinen 55 Zimmern<br />
eleganten Luxus in Kombination mit natürlichen<br />
Elementen. Drei absolute Spitzenrestaurants, kleine<br />
Seminarräume und ein grosser Ballsaal machen das Hotel zu<br />
einem besonderen Ort für Meetings, Incentives, Events oder Produktlancierungen.<br />
Im Six Senses Spa die Seele baumeln lassen und<br />
die besondere Architektur des Fünf-Sterne-Superior-Hotels auf sich<br />
wirken lassen – das ist purer Genuss für alle Sinne und sorgt für<br />
Entspannung nach einem anstrengenden Tag voller Meetings.<br />
HUUS GSTAAD HOTEL<br />
Oberhalb von Saanen mit bezauberndem Blick auf Gstaad liegt<br />
das grösste Hotel der Region. Das HUUS Gstaad Hotel vereint auf<br />
besondere Weise modernsten Hightech mit alpiner Gemütlichkeit.<br />
Das 4-Sterne-Superior-Chalet-Hotel bietet 136 Zimmer, sieben<br />
verschiedene Konferenzräume zwischen 22-128 Quadratmetern<br />
Grösse, Catering in externen Lokalitäten und die spannendsten<br />
Outdoor-Aktivitäten. Denn die enge Zusammenarbeit mit dem<br />
Alpinzentrum Gstaad macht das Haus besonders interessant für<br />
MICE-Events.<br />
HÜTTENABEND MIT EXPERIENCE<br />
Ungestört und fernab der Hektik und des Alltags im Grossraumbüro<br />
bieten die rustikalen und ursprünglichen Hütten eine neue und<br />
besondere Atmosphäre. Ob als Seminarlokalität mit speziellem Flair<br />
oder als unvergessliche Location für gemütliche Abendessen – die<br />
Hütten bieten Alpen-Charme und sind offen für verschiedene<br />
Caterer. So lassen sich authentische Lokalität mit hochstehender<br />
Gourmetverköstigung vereinen und dies ganz ohne Vermischung<br />
mit externen Personen. Buchungen sind ganzjährig möglich.<br />
HELISKIING<br />
Das absolute Highlight des Winters: Eine Heliski-Tour in Begleitung<br />
eines erfahrenen Bergführers ist für jeden Skifahrer ein pures<br />
Abenteuer. Ob einfache Hänge für Pulverschnee-Anfänger bis zur<br />
Adrenalin-versprühenden Abfahrt für geübte Tiefschneefahrer ist<br />
alles möglich. Schon der Start zu dieser Attraktion ist spektakulärer:<br />
schliesslich sitzt nicht jeder mal in einem Heli. Sportliche<br />
Teams werden diesen Event lieben. Teambildung wird hier natürlich<br />
gross geschrieben und unvergessliche Momente sind garantiert.<br />
Gstaad Saanenland Tourismus | 033 748 81 81 | mice@gstaad.ch | gstaad.ch/mice<br />
42
MICE<br />
Klostermauern<br />
In St.Gallen steht mit dem Forum St.Katharinen eine neue Eventlocation<br />
im Herzen der Altstadt zur Verfügung – ideal für Seminare, Vorträge<br />
und Kulturanlässe. Das Forum St.Katharinen ist Teil des ehemaligen<br />
Klosters und erstrahlt nach umfassender Renovation in neuem Glanz.<br />
NEUES HOTELKONZEPT<br />
Im Wankdorf-Quartier in Bern hat die SV Group ihr erstes selbst<br />
entwickeltes Hotelkonzept Stay KooooK eröffnet. Das Angebot<br />
richtet sich vor allem an Gäste, die einen Extended Stay planen.<br />
Der Clou: Dank verschiebbaren Wohnelementen lässt sich der<br />
Raum den Bedürfnissen anpassen. Stay Kooook Wankdorf umfasst<br />
59 voll ausgestattete Studios und drei Family Studios.<br />
st.gallen-convention.ch<br />
staykooook.com<br />
BERNER LICHTSPEKTAKEL<br />
Mit dem Titel «Planet Hope» steht das Lichtspektakel auf dem<br />
Bundesplatz in diesem Jahr im Zeichen der Nachhaltigkeit. Das<br />
Rendez-vous Bundesplatz gehört mittlerweile zu den sicheren<br />
Werten der Schweizer Kulturagenda. Das zehnte Lichtspektakel<br />
findet vom 16. Oktober bis 21. November statt – auch dank<br />
eines detaillierten Sicherheitskonzepts.<br />
rendezvousbundesplatz.ch<br />
Home of Chocolate<br />
In Kilchberg ist die Schokoladenattraktion Lindt Home of Chocolate<br />
eingeweiht worden. Die Erlebniswelt umfasst ein interaktives Museum,<br />
eine Forschungsanlage, eine Schauproduktion, ein Café und einen<br />
Shop. Auch Platz für Events ist vorhanden: Die Lounge fasst bis zu<br />
60 Personen, das Auditorium bis zu 100 Personen. Mehr als 100 Mio.<br />
Franken wurden in die Erlebniswelt investiert.<br />
lindt-home-of-chocolate.com<br />
43
MICE<br />
Bern<br />
Vom abgeschiedenen Business-Hotel bis zum Kongresszentrum mitten<br />
in der pulsierenden City: In Bern und im Berner Oberland warten<br />
aussergewöhnliche Locations und unterhaltsame Aktivitäten darauf,<br />
entdeckt zu werden.<br />
Bergkulisse<br />
Inmitten einer atemberaubenden Bergkulisse mit<br />
Eiger, Mönch und Jungfrau befindet sich das<br />
Tagungshotel Schweizerhof in Grindelwald. Das charmante<br />
Hotel besticht nicht nur mit seiner Aussicht,<br />
sondern auch mit den drei Tagungsräumen, den sieben<br />
Breakout-Suiten und den zahlreichen Möglichkeiten<br />
für Outdoor-Events zu jeder Jahreszeit.<br />
Kapazität: max. 190 Personen<br />
44<br />
Kunstreise<br />
An die Pinsel, fertig, los: Beim Kunst-Workshop im Creaviva<br />
kann die Kreativität entfaltet werden. Zwei bis drei<br />
Stunden dauert die Reise in die Welt der Kunst im Atelier<br />
des Zentrum Paul Klee.<br />
Kapazität: 5 bis 150 Personen<br />
Preis: auf Anfrage (je nach Gruppengrösse)
MICE<br />
Schnee und Eis<br />
Ein eigenes Iglu bauen. Wer übernimmt die Bauleitung? Wo sind die<br />
Akkord-/Schneeblocksäger? Wie sieht es mit der Baustatik aus?<br />
Gemeinsam ans Ziel kommen und im Anschluss beim Apéro im Iglu<br />
auf das Erreichte anstossen. Das Iglubauen in der Jungfrau Region<br />
wird von Falkevent organisiert.<br />
Kosten: ab CHF 80 pro Person<br />
Dauer: ca. 4 Stunden<br />
Winterluft und Waldfondue<br />
Schneeschuhlaufen durch die traumhafte Winterlandschaft der<br />
Lenk mit Ziel finnische Hütte zwischen den Bäumen, während<br />
der Duft von Fondue durch die kalte Winterluft zieht. So märchenhaft<br />
kann eine geführte Schneeschuhtour durch die Lenk<br />
sein.<br />
Kapazität: ab 6 Personen<br />
Kosten: ab CHF 80 pro Person<br />
Extra: mit Fackelwanderung oder Kutschenfahrt kombinierbar<br />
WEITERE IDEEN FÜR TEAMEVENTS IN BERN FINDEN SIE UNTER:<br />
MADEINBERN.COM/BUSINESS<br />
45
MICE<br />
Las Vegas kommt ins Grand Casino Bern<br />
Wie wärs für Ihren nächsten Firmenanlass mit einem Ausflug in die erstaunlichste Oase der Welt? Und<br />
das ganz nah: Mit dem Thema «Viva Las Vegas» nimmt Sie das Grand Casino Bern bis am 8. November<br />
mit auf eine Reise zu Spiel, Unterhaltung und Genuss, gut abgeschmeckt mit einem Schuss Glamour<br />
und Nervenkitzel.<br />
Ob geschäftlich oder privat: Das Grand Casino<br />
Bern sorgt mit seinen vielseitigen Erlebnis-<br />
Packages für unvergessliche gemeinsame Momente.<br />
Wechselnde Themenwochen sorgen<br />
für immer neue Erlebnisse. Bis am 8. November<br />
gibt es unter dem Motto «Viva Las Vegas»<br />
unter anderem eine Zaubershow zu sehen.<br />
Spielfreude und einzigartige Gastronomie<br />
sind dabei inklusive. Geniessen Sie beispielsweise<br />
mit Ihrem Team zur Stärkung den saftigen<br />
«Flamingo Steak Burger», in Anlehnung<br />
an eines der ersten Edelhotels in der be-<br />
Reservation 031 339 55 55 oder<br />
packages@grandcasino-bern.ch<br />
grandcasino-bern.ch/erlebnis-packages<br />
rühmten US-Spielstadt. Oder ein vielseitiges<br />
«Rat Pack Apéro», bei dem Sie die Arbeitswoche<br />
ganz im Stil der legendären Entertainer<br />
und Geniesser rund um Frank Sinatra<br />
ausklingen lassen können. Aber das ist noch<br />
nicht alles. Auch das 3-gängige «Caesars<br />
Palace Menü» mit dem berühmten knackigen<br />
Salat, einem delikaten Pouletschnitzel, Fries<br />
mit verschiedenen Dips und einem Dessert<br />
will probiert sein. Ebenso wie die «El Rancho<br />
Vegas Chicken Wings Platte», benannt nach<br />
«El Rancho Vegas», dem ersten Hotelcasino<br />
etwas ausserhalb der ursprünglichen Ortschaft<br />
Las Vegas. Ab vier Personen gibt’s<br />
dabei eine Platte voller herzhafter Chicken<br />
Wings mit würziger Barbecue-Sauce und<br />
knusprigen Fries.<br />
SIE WOLLEN HOCH HINAUS?<br />
WILLKOMMEN IM ENGADIN!<br />
Nein, am Weg liegt Pontresina nicht gerade.<br />
Dafür ist bereits die Anreise auf der UNESCO<br />
Strecke der RhB ein erster Höhepunkt. Das<br />
lichtdurchflutete Kongresszentrum und das<br />
entspannte Ambiente im legendären 4 Sterne<br />
Hotel Saratz werden Ihre Teilnhemer begeistern.<br />
saratz.ch<br />
46<br />
LA COURONNE HOTEL RESTAURANT<br />
Soyez les bienvenus! Unser mit modernster<br />
Technik ausgestatteter Festsaal mit Blick auf die<br />
imposante Kathedrale im Herzen von Solothurn<br />
bietet den perfekten Rahmen für Ihre kreativen<br />
Workshops, Tagungen oder Meetings. Kulinarisch<br />
verwöhnen wir Sie in unserem französisch<br />
inspirierten LE RESTAURANT. Bleiben Sie doch<br />
gleich über Nacht in unseren anmutig gestalteten<br />
Hotelzimmern.<br />
lacouronne-solothurn.ch<br />
EVENTS @ SAENTISPARK.CH<br />
Das Hotel Säntispark in Abtwil SG besticht<br />
durch die Toplage im Dreiländereck. Moderne<br />
Seminarräume bieten Platz für individuelle<br />
Bedürfnisse. Individuell ist auch das Sicherheitsbedürfnis.<br />
Plexiglas-Trennwände zwischen<br />
Seminargästen, Desinfektionsmittel<br />
und weitere Massnahmen gehören auch zu<br />
unserem neuen Alltag. Wir beraten Sie gerne<br />
und freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme.<br />
hotel-saentispark.ch
MICE<br />
Gemeinsam spielen und geniessen<br />
Das Grand Casino Bern bietet eine grosse Palette<br />
an Spielautomaten sowie die spannenden<br />
Tischklassiker Black Jack, Roulette, Ultimate<br />
Texas Hold’em, Diceball und Punto Banco.<br />
Zudem finden immer wieder spannende<br />
Events im Rahmen unserer Themenwochen<br />
statt. Ob also für den grossen Nervenkitzel,<br />
für exzellente Gastronomie oder beste Events<br />
im geschäftlichen oder privaten Rahmen ist<br />
das Grand Casino Bern mit seinen Packages<br />
für jeden Anlass genau die richtige Adresse.<br />
Setzen Sie für den nächsten Firmenanlass<br />
alles auf eine Karte.<br />
Ob für Ihren Teamevent, eine Familienfeier<br />
oder einfach einen schönen Abend mit<br />
Freunden: Bei uns finden Sie das passende<br />
Angebot. Alle Packages für Firmenanlässe<br />
beinhalten eine Führung durchs Grand Casino<br />
Bern und eine Spielerklärung sowie pro<br />
Mitarbeitenden einen Welcome Drink und<br />
Spielguthaben. Gerne stellen wir Ihnen ein<br />
auf Ihre Wünsche und Bedürfnisse abgestimmtes<br />
Package zusammen.<br />
Rufen Sie uns an (031 339 55 55)<br />
oder schreiben Sie uns eine E-Mail an<br />
packages@grandcasino-bern.ch.<br />
VIVA LAS VEGAS<br />
vom 15. Oktober bis 8. November 2020<br />
Die Erlebnis-Packages<br />
∙ Flamingo Steak Burger<br />
∙ Caesars Palace Menü<br />
∙ Rat Pack Apéro<br />
∙ El Rancho Vegas Chicken Wings Platte<br />
Alle Packages beinhalten nebst dem Essen in der Crazy Daisy Kitchen Bar den Eintritt<br />
ins Grand Casino Bern, einen Welcome Drink, die Garderobe sowie Spielguthaben.<br />
VERKEHRSHAUS DER SCHWEIZ<br />
Das Verkehrshaus in Luzern ist nicht nur das<br />
meistbesuchte Museum der Schweiz, es ist<br />
auch ein Ort für Tagungen und Events der besonderen<br />
Art. An herrlicher Lage direkt am<br />
See – einfach zu erreichen mit Bahn, Bus,<br />
Schiff oder Auto – bietet es eine Vielzahl von<br />
Räumlichkeiten und ein einzigartiges Ambiente<br />
für unvergessliche Events für Kleingruppen<br />
bis hin zu Grossfirmen.<br />
verkehrshaus.ch<br />
CRAZY DAISY KITCHEN BAR<br />
IM GRAND CASINO BERN<br />
Treten Sie ein und geniessen Sie feine Speisen<br />
und Getränke ganz im Stil der 20er-Jahre.<br />
DAISY’S DINNER für CHF 49.–<br />
THE CHICAGO OUTFIT DINNER für CHF 89.–<br />
In den Packages inbegriffen sind Spielguthaben,<br />
Eintritt und Welcome Drink. (exkl. Spirituosen<br />
und spirituosenhaltige Getränke).<br />
Buchen Sie Ihr Package unter 031 339 55 55<br />
grandcasino-bern.ch<br />
MIT ABSTAND DER SCHÖNSTE PLATZ<br />
In den grosszügigen Räumen sind Abstandsgebote<br />
leicht einzuhalten. Der Aussenbereich<br />
bietet viel Platz für kreative Pausen, Outdoor-<br />
Meetings oder Teamaktivitäten. Dank neuester<br />
Konferenztechnik sind «Hybrid-Meetings»<br />
leicht umsetzbar. Alle Schutzmassnahmen<br />
werden gewissenhaft umgesetzt.<br />
schlossmarbach.de<br />
47
MULTIMEDIA<br />
PC-TIPP<br />
Alles erledigt<br />
Smartphone-Apps für Listen mit zu erledigenden Aufgaben –<br />
Neudeutsch To-do-Listen – sind in den App-Stores von Google<br />
oder Apple haufenweise zu finden. Doch welche erfüllen ihren<br />
Zweck am besten? Die folgenden To-do-Apps sollten Sie kennen.<br />
Text: Gaby Salvisberg<br />
Die Aufgabenverwaltung Wunderlist gehörte zu den beliebteren Todo-Apps<br />
in den virtuellen App-Läden von Google und Apple. Zum<br />
Leidwesen vieler Benutzer wurde jene aber von Microsoft aufgekauft<br />
und inzwischen eingestellt. Das Entwicklerteam der App arbeitet<br />
stattdessen an der neuen Microsoft-eigenen To-do-App. Worauf soll<br />
man umsteigen, wenn man eine Aufgaben-App sucht? Wir haben uns<br />
die spannendsten To-do-Apps für Smartphones angeschaut. Sie sind<br />
jeweils für Android und iOS via Play Store bzw. App Store erhältlich,<br />
wenn nicht anders erwähnt.<br />
Microsoft «To Do»<br />
Microsofts Wunderlist-Nachfolgeprodukt segelt unter der eigenen<br />
Microsoft-Flagge, heisst schlicht «To Do» und steht für Android, iOS<br />
und Windows 10 (via Microsoft Store) zur Verfügung. Wie es sich für<br />
den internationalen Konzern gehört, gibt es die App komplett in<br />
Deutsch. Ausserdem ist sie vollumfänglich kostenlos. Eine Aufgabe<br />
kann ein Fälligkeitsdatum mit oder ohne Erinnerung erhalten oder als<br />
wiederkehrendes Projekt gespeichert werden. Den Aufgabenlisten<br />
können Sie auch eine Farbe oder ein Emoji-Symbol hinzufügen; nur<br />
das Anhängen von Bildern oder sonstigen Dateien klappt nicht. Ausserdem<br />
wirken die Elemente in der Desktop-Version von Outlook<br />
etwas lieblos. 1<br />
1 Einer Liste können Sie auch ein Icon hinzufügen<br />
48
MULTIMEDIA<br />
Die App aus dem Hause Microsoft ist nach kurzer Eingewöhnung<br />
übersichtlich und erlaubt einem die Wahl, ob Aufgaben in der Liste<br />
«Mein Tag» erscheinen sollen oder nicht. Sehr nützlich ist übrigens<br />
auch das Widget. Der grösste Nachteil von Microsofts «To Do»-App<br />
ist, dass sich die Anwendung nur mit Outlook- und Microsoft-Konten<br />
synchronisiert. Dennoch sollten sich besonders jene Anwender die<br />
App anschauen, die zum Beispiel beruflich ohnehin mit einem Outlook-<br />
oder Exchange-Konto arbeiten. Schade ist, dass die Microsoft-<br />
App nicht mit anderen Kalenderdiensten zusammenarbeitet, zum<br />
Beispiel mit dem Google Kalender oder mit Apples iCloud. Könnte sie<br />
das, wäre sie für die meisten Leute nahezu perfekt. Zu finden ist die<br />
«To Do»-App unter dem Link to-do.microsoft.com.<br />
Google Tasks oder Notizen?<br />
Die zwei Gratisbeigaben zum Google-Konto lassen sich beide sehr<br />
gut zum Verwalten von Aufgaben verwenden, verfolgen aber komplett<br />
unterschiedliche Ansätze. Beide gibt es auf Deutsch und beide<br />
synchronisieren nur mit Google-Konten.<br />
Google Notizen (Keep) dient in erster Linie dem Erfassen von Notizen,<br />
inklusive kurzen Sprachnachrichten oder Bildern. Die Inhalte können<br />
Sie auf Wunsch auch in Google Docs übernehmen. Was die Notizen-<br />
App auch für die Aufgabenverwaltung qualifiziert, sind die nützlichen<br />
Erinnerungsmöglichkeiten. Einzelnen Notizen fügen Sie auf<br />
Wunsch eine zeitliche Erinnerung hinzu oder sogar eine geografische.<br />
So kann die App Sie zum Beispiel an den Briefmarkenkauf<br />
2 Ein einfacher Eintrag bei Google Keep<br />
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49
MULTIMEDIA<br />
erinnern, sobald Sie in der Nähe Ihrer Postfiliale sind. Letzteres<br />
klappt natürlich nur, wenn Sie der App uneingeschränkten Standortzugriff<br />
erlauben und GPS aktiv lassen. Für die Notizen bietet das<br />
Google-Tool verschiedene Eintragsmöglichkeiten, darunter auch<br />
Kästchen, die Sie abhaken können. Damit eignet sie sich fürs Erstellen<br />
von Einkaufs- oder To-do-Listen.<br />
Tipp: Fügen Sie einzelnen Notizen oder Listen das Google-Konto<br />
Ihres Mitbewohners als Mitbearbeiter hinzu. Keep bzw. Google Notizen<br />
gibt es unter google.ch/keep für Android sowie iOS und im Webbrowser.<br />
Wer ein Google-Konto verwendet, sollte sich die App anschauen.<br />
2<br />
Google Aufgaben (Tasks) ist wie Keep kostenlos und kümmert sich<br />
ausschliesslich ums Verwalten von Aufgaben. Diese können auch<br />
wiederkehrender Natur sein, etwa ein wöchentlicher Einkauf. Die<br />
Aufgaben-App bietet Hand, zu einer Aufgabe mehrere Teilaufgaben<br />
hinzuzufügen und diese einzeln abzuhaken. Im Grossen und Ganzen<br />
ist Google Tasks aber sehr spartanisch anzuschauen und zu benutzen.<br />
Google hat dieser App nicht einmal eine eigene Webseite spendiert.<br />
3<br />
Vielleicht ist der minimalistische Ansatz aber auch genau das, was<br />
Sie suchen. Sie finden Google Aufgaben, indem Sie unter play.google.com<br />
oder im Apple App Store danach suchen. Am Desktop lesen<br />
Sie Ihre via Google Tasks eingetragenen Aufgaben via Webbrowser<br />
im Google-Kalender.<br />
Tipp: Blenden Sie allenfalls rechts die Seitenleiste ein, klicken Sie<br />
aufs PLUSZEICHEN und fügen Sie das Add-on Tasks hinzu.<br />
Profis: Todoist und Any.do<br />
Hier wird es fast zwangsläufig kostenpflichtig, auch wenn die beiden<br />
Apps Todoist und Any.do in einer Gratisversion mit Grundfunktionen<br />
zur Verfügung stehen. Wer sich intensiver mit der Aufgabenverwaltung<br />
befassen muss und hierbei nicht auf eine Synchronisation mit<br />
Exchange angewiesen ist, sollte sich die beiden folgenden Tipps<br />
näher anschauen. Beide sind sozusagen Aufgaben-Alleskönner und<br />
trumpfen mit deutschsprachiger Oberfläche.<br />
Die App Todoist kommt als hübsches Aufgaben-Tool daher, das nicht<br />
nur für Android, iOS und im Browser zur Verfügung steht, sondern<br />
auch als App für Windows 10 und macOS zu haben ist. Nicht zuletzt<br />
gibt es auch Add-ons zu Google Kalender und – leider nur rudimentär<br />
– auch für Outlook. So lassen sich in Letzterem aus Web adressen<br />
oder E-Mails direkt Aufgaben erstellen. Die Outlook-Integration erlaubt<br />
allerdings kein Synchronisieren von Outlook- bzw. Exchange-<br />
Aufgaben mit dem Todoist-Konto. Die Gratisversion ist leider fast bis<br />
zur Nutzlosigkeit eingeschränkt. So fehlen darin grundlegende Optionen<br />
wie das Anzeigen von Aufgaben-Erinnerungen, das Duplizieren<br />
von Aufgaben sowie Kommentare und Dateianhänge. Die kostenpflichtige<br />
Version, die diese Funktionen mitbringt, kostet pro Monat<br />
rund 4 Franken, pro Jahr 36 Franken pro Konto, zu finden unter<br />
todoist.com. 4<br />
Dieser Text erschien zuerst im Schweizer Computermagazin PCtipp<br />
3 Googles Aufgabenplaner ist angenehm minimalistisch 4 Todoist läuft auch auf dem Tablet<br />
50
MULTIMEDIA<br />
Die App Any.do von www.any.do gehört wie Todoist zu den am besten<br />
ausgestatteten Aufgaben-Tools. Auch jene ist für Android und<br />
iOS zu haben sowie für Windows und macOS – und es arbeitet mit<br />
sprachgesteuerten Assistenten wie Amazon Alexa, Google Assistant<br />
und Siri zusammen. Wer wiederkehrende Termine, farbige Etiketten<br />
für seine Aufgaben oder geografische Erinnerungen (wie bei Google<br />
Keep) braucht, kommt um ein jährlich zu bezahlendes Abo von rund<br />
38 Franken nicht herum. 5 Anzeige<br />
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51
MULTIMEDIA<br />
FÜR DEN BUSINESS-TRIP<br />
Übersetzungs-Apps<br />
Übersetzungs-Apps sind mehr als nur interaktive Wörterbücher. Sie übersetzen<br />
Schilder, Plakate oder Speisekarten auf Fotos, verstehen die Spracheingabe über<br />
Mikrofon und dienen optimal genutzt als Simultandolmetscher.<br />
Text: Mehmet Toprak<br />
Klein, zweckmässig und hilfreich – Apps sind<br />
für Smartphone-Nutzer wertvolle Begleiter<br />
geworden. Damit findet man das nächstgelegene<br />
asiatische Restaurant, mietet spontan<br />
ein E-Bike, legt To-do-Listen an oder bearbeitet<br />
Fotos. Zu den wirklich hilfreichen Tools<br />
bei einem Aufenthalt im Ausland gehören<br />
auch die Übersetzungs-Tools.<br />
Die hohe Rechenleistung aktueller Smartphones<br />
und die Verbesserungen bei der<br />
künstlichen Intelligenz, mit der die Software<br />
den Wortschatz von Texten analysiert und<br />
übersetzt, ermöglichen heute Übersetzungen<br />
von guter Qualität. Fast alle Hersteller<br />
solcher Sprachprogramme bieten nicht<br />
nur eine, sondern viele Sprachen an. Die App<br />
von Google beispielsweise beherrscht<br />
103 Sprachen. Der Nutzer wählt jeweils die<br />
gewünschte Kombination aus Ausgangsund<br />
Zielsprache.<br />
Grundfunktionen und Komfort-Features<br />
Das Übersetzen eines Begriffs, eines Satzes<br />
oder auch einer ganzen Textpassage in eine<br />
andere Sprache ist dabei nur die Grundfunktion.<br />
Bei fast allen Apps kommen weitere<br />
Features hinzu. Über die Funktion Text-to-<br />
Speech geben sie beispielsweise die korrekte<br />
Aussprache über Lautsprecher wieder.<br />
In den meisten Apps ist auch eine Texterkennung<br />
integriert. Diese kann in Fotos Schriftzeichen<br />
erkennen, diese in Text umwandeln<br />
und übersetzen. Auf Reisen können so beispielsweise<br />
Strassenschilder, Plakate oder<br />
Speisekarten fotografiert werden. Die App<br />
erkennt die Schriftzeichen im Foto, baut diese<br />
zu Wörtern und Texten zusammen und<br />
52<br />
«Viele Apps gehen<br />
noch einen Schritt<br />
weiter und beherrschen<br />
Sprach- und<br />
Schrifterkennung.»<br />
übersetzt diese. Die Ausgabe erfolgt dann<br />
entweder als Text oder akustisch über den<br />
Handy-Lautsprecher.<br />
Viele Apps gehen noch einen Schritt weiter.<br />
Sie beherrschen auch Spracherkennung.<br />
Die Software analysiert die Laute des Sprechers<br />
mithilfe von KI-Algorithmen, gleicht<br />
diese mit dem internen Wortschatz ab und<br />
generiert daraus Wörter und Texte, die dann in<br />
die Zielsprache übersetzt werden. Zwischen<br />
Spracheingabe und dem fertig übersetzten<br />
Satz vergehen nur wenige Augenblicke.<br />
Diese Technik macht es auch möglich,<br />
dass manche Apps das Smartphone in eine<br />
Art Simultandolmetscher verwandeln. Beispielsweise<br />
bei einem Live-Chat über eine<br />
Messenger-App. Ein Gesprächsteilnehmer<br />
kann jeweils in seiner eigenen Sprache reden<br />
und der Gesprächspartner bekommt den<br />
übersetzten Text angezeigt.<br />
Grenzen der Erkennungsleistung<br />
Vor zu viel Begeisterung sei allerdings gewarnt.<br />
Sowohl die Erkennung von Schriftzeichen<br />
in Fotos als auch die Spracherkennung<br />
funktionieren keineswegs perfekt. Bei einfachen<br />
Sätzen wie etwa der Frage nach der<br />
nächsten Apotheke arbeiten die Apps noch<br />
sehr zuverlässig. Doch wird undeutlich gesprochen,<br />
ein Fachwortschatz benutzt oder<br />
in Schachtelsätzen gesprochen, geraten die<br />
Apps an ihre Grenzen und die Übersetzungen<br />
sind nicht zufriedenstellend.<br />
Neben ihrer Kernaufgabe Übersetzen bieten<br />
die Apps in der Regel weitere Extras. Je<br />
nach App gehören dazu etymologische oder<br />
grammatikalische Erklärungen, wie man sie<br />
auch aus konventionellen Wörterbüchern<br />
kennt. Manche Apps bieten auch passend<br />
zur Sprache landeskundige oder interkulturelle<br />
Informationen. Programme, die speziell<br />
für Geschäftsreisen konzipiert sind, bieten<br />
Services wie die Möglichkeit, Kontakt zu<br />
menschlichen Übersetzern aufnehmen zu<br />
können. Das ist nützlich, wenn es darum<br />
geht, besonders wichtige Informationen professionell<br />
zu übersetzen.<br />
Sprachpakete für die Offline-Nutzung<br />
Angesichts der verschiedenen Konzepte und<br />
Funktionen sollte man sich vorher überlegen,<br />
welches Übersetzungskonzept am besten<br />
passt. Für viele wird eine vergleichsweise<br />
einfache Wörterbuch-App wie Leo oder Oxford<br />
Dictionary vollkommen ausreichen, zumal<br />
die genannten einen sehr grossen Wortschatz<br />
bieten. Andere wiederum werden es<br />
zu schätzen wissen, wenn die Wörterbuch-
MULTIMEDIA<br />
App auch Spracherkennung beherrscht und<br />
die Schriftzeichen in Fotos in Text umwandelt.<br />
Ein weiteres Entscheidungskriterium ist<br />
die Frage, ob man im Ausland jederzeit Internetzugang<br />
hat und die App auch online nutzen<br />
möchte. In manchen Regionen drohen<br />
hohe Roaminggebühren oder das Mobilfunknetz<br />
ist lückenhaft. Selbst in Grossstädten<br />
mit guter Mobilfunkversorgung ist möglicherweise<br />
in der U-Bahn Funkstille. In diesen<br />
Fällen empfiehlt es sich, eine App zu nehmen,<br />
die auch offline funktioniert. Bei der<br />
Mehrheit der Programme ist dies der Fall.<br />
Typischerweise lädt man sich das gewünschte<br />
Sprachpaket herunter und arbeitet dann<br />
ohne Internetzugang. Von Vorteil ist das<br />
auch bei Texten oder Chats, in denen Unternehmensinterna<br />
diskutiert werden. Dann<br />
kann man beispielsweise im Hotelzimmer<br />
die WLAN-Verbindung im Gerät deaktivieren<br />
und Texte offline übersetzen lassen, ohne<br />
Sorge haben zu müssen, dass die Informationen<br />
unbemerkt auf einem Server im Web<br />
landen.m<br />
ÜBERSETZUNGS-APPS<br />
RICHTIG NUTZEN<br />
Die Apps sind intuitiv zu bedienen und man muss auch keine versteckten<br />
Funktionen suchen. Trotzdem können ein paar Tipps helfen, das Optimum<br />
aus dem Smartphone herauszuholen.<br />
• Falls Sie noch ein zweites Smartphone besitzen, und sei es ein etwas älteres Modell,<br />
installieren Sie die gewählte App erst mal auf diesem Gerät. Probieren Sie diese aus<br />
und wenn Sie damit zufrieden sind, installieren Sie die App auf dem aktuellen Gerät.<br />
• Machen Sie sich vor der Reise mit der Bedienung der App vertraut. Dann können Sie<br />
auch in hektischen Situationen die App schnell und effizient einsetzen.<br />
• Laden Sie die nötigen Sprachpakete vor Reiseantritt über WLAN herunter.<br />
• Fast alle Apps nerven mit Werbeeinblendungen. Die kostenpflichtigen Versionen verzichten<br />
auf Werbung und haben meistens auch einen grösseren Funktionsumfang.<br />
• Wenn Sie Plakate, Schilder oder Speisekarten fotografieren, um sie von der App<br />
übersetzen zu lassen, dann halten Sie die Kamera möglichst im 90-Grad-Winkel vor<br />
die Speisekarte oder das Plakat. Broschüren oder Speisekarten mit Hochglanzpapier<br />
fotografieren Sie am besten ohne Blitz. Das Blitzlicht reflektiert auf dem Foto und erschwert<br />
die Erkennung der Buchstaben.<br />
• Vermeiden Sie es, Texte mit unternehmensinternen Daten bei aktiver Internetverbindung<br />
übersetzen zu lassen.<br />
• Hochentwickelte Übersetzungs-Apps benötigen viel Rechenleistung. Diese wiederum<br />
saugt viel Strom aus dem Akku. Wenn man das Smartphone auch noch für die<br />
Navigation nutzt sowie Fotos knipst und bearbeitet, ist auch der stärkste Akku<br />
schnell am Ende. Daher sollten Sie auf Reisen eine Powerbank mitnehmen.<br />
• Wenn ein zweites Smartphone zur Verfügung steht: Überlegen Sie, ob es für Sie<br />
sinnvoll sein könnte, Apps für Navigation, Übersetzung, Reiseinfos oder Video- und<br />
Musikwiedergabe auf dem Zweitgerät zu installieren. Damit schonen Sie den Akku<br />
des Haupthandys, das Sie unbedingt für Telefonate und Firmenmails benötigen.<br />
53
MULTIMEDIA<br />
Übersetzungs-Apps mit Features<br />
Sprachbegabt sind sie alle. Doch neben dem Übersetzen als Kernaufgabe bieten<br />
die Apps unterschiedliche Features. Unsere zehn App-Empfehlungen finden Sie<br />
am schnellsten, wenn Sie den Namen in die Suchzeile von Google Play beziehungsweise<br />
Apple iTunes eingeben.<br />
WÖRTERBUCH-KLASSIKER<br />
UNIVERSAL TOOLS<br />
PONS Translate<br />
Die renommierten Wörterbücher von PONS gibt es auch für das Smartphone.<br />
Bei der digitalen Umsetzung gibt sich PONS keine Blösse. Man erhält ein<br />
leistungsfähiges Werkzeug mit durchdachten Funktionen. Häufig verwendete<br />
Begriffe oder Phrasen kann man im Handy speichern. So stehen sie auch<br />
offline zur Verfügung. Das ist praktisch, etwa, wenn man Phrasen vorher üben will. Auch<br />
Spracherkennung bietet PONS, so kann man Wörter ins Handy einsprechen und dann übersetzen<br />
lassen. Ausgewählte Sprachen gibt es als Paket zum Herunterladen.<br />
О<br />
Oxford Dictionary with Translator<br />
Das bekannte Oxford Dictionary beherrscht 14 Sprachen. Eine Stärke hierbei<br />
ist der riesige Wortschatz. Neben Englisch, Französisch und Spanisch sind<br />
auch Chinesisch, Russisch oder weniger verbreitete Sprachen wie Thai oder<br />
Urdu dabei. Das Dictionary übersetzt Wörter und Sätze. Zudem bietet die<br />
App eine Audioausgabe mit der korrekten Aussprache. Übersetzt werden auch via Mikrofon<br />
eingesprochene Begriffe oder Sätze.<br />
Leo<br />
Aus dem Web bekannt ist das interaktive Wörterbuch Leo. Angeboten werden<br />
in Kombination mit Deutsch die Sprachen Englisch (814 000 Einträge),<br />
Französisch (261 000 Einträge), Spanisch (212 000 Einträge), Italienisch<br />
(206 000 Einträge) sowie Chinesisch, Russisch, Portugiesisch und Polnisch.<br />
Für die korrekte Aussprache der übersetzten Wörter kann man sich die Audioausgabe der<br />
Vokabeln anhören. Neben Übersetzungen verfügt Leo auch über Extras wie Vokabeltrainer<br />
und landeskundliche Infos.<br />
dict.cc<br />
Das beliebte Online-Wörterbuch gibt es auch als App. Die Übersetzungen<br />
finden nur offline statt, dazu lädt man unter 51 gebotenen Sprachpaketen<br />
das gewünschte Paket herunter. Wer das Online-Wörterbuch kennt, findet<br />
sich auch in der Smartphone-Version schnell zurecht. Wer nur Basiswortschatz<br />
braucht, für den gibt es auch kleinere Sprachpakete. Zusätzlich ist auch eine akustische<br />
Ausgabe der übersetzten Begriffe möglich. Für diese Funktion wiederum muss die<br />
Internetverbindung aktiv sein.<br />
Microsoft Translator<br />
Die Translator-App von<br />
Microsoft lässt trotz des<br />
schlichten Aufbaus keine<br />
Funktion vermissen. Neben<br />
der Übersetzung von Texten oder Wörtern,<br />
die man eintippt, wird die App auch aktiv,<br />
wenn man ins Mikrofon spricht. Texterkennung<br />
auf Fotos ist ebenfalls an Bord. Ein<br />
Highlight ist die Live-Übersetzung. So können<br />
sich zwei und sogar mehrere Personen<br />
in der jeweils eigenen Sprache unterhalten,<br />
die App übersetzt augenblicklich simultan in<br />
die Sprache des jeweils anderen. Insgesamt<br />
70 Sprachen werden unterstützt. Die Sprachpakete<br />
stehen als Download zur Verfügung,<br />
so kann man auch offline arbeiten.<br />
Google Übersetzer<br />
Eine grosse Funktionsvielfalt,<br />
solide Leistung und<br />
flüssige Bedienung – das<br />
sind die Vorzüge von Google<br />
Translate. Mit der Funktion Tap to Translate<br />
genügt es, Nachrichten, die man beispielsweise<br />
über Whatsapp erhält, anzutippen,<br />
um die Übersetzung zu starten. Den<br />
übersetzten Begriff tippt man dann ebenfalls<br />
an, er landet in der Antwortzeile. Auch Spracherkennung<br />
wird genutzt. Sie sprechen den<br />
Begriff ins Mikrofon und Google übersetzt –<br />
falls es das Wort richtig verstanden hat. Über<br />
die OCR-Funktion identifiziert die App auch<br />
Buchstaben auf Fotos. Das funktioniert im<br />
Prinzip sogar mit handgeschriebenen Wörtern.<br />
Die App arbeitet offline, wenn man das<br />
entsprechende Sprachpaket heruntergeladen<br />
hat. Für die Offline-Nutzung stehen 59<br />
der insgesamt 103 Sprachen zur Verfügung.<br />
54
MULTIMEDIA<br />
PROFI-ÜBERSETZER UND SPEZIALISTEN<br />
Triplingo<br />
Eine sehr vielseitige Software, die neben den Übersetzungsfunktionen auch<br />
Features wie Travelmanagement beinhaltet. Schon die Basis-Features sind<br />
üppig ausgestattet. Voice-to-Voice beispielsweise funktioniert wie ein Simultandolmetscher.<br />
Ins Handy sprechen und in einigen Sekunden ertönt der<br />
übersetzte Satz über Lautsprecher. Faszinierend – wenn es denn funktioniert. Angeboten<br />
wird das Feature für 19 Sprachen.<br />
Bei sehr wichtigen Übersetzungen kann man auch einen menschlichen Übersetzer von<br />
Triplingo einschalten. Ausserdem gibt es zahlreiche Extras wie landeskundliche Informationen,<br />
Hinweise auf regionale Idiome, einen Trinkgeldkalkulator und ein Sprachlernmodul.<br />
Firmen können ein Enterprise-Konto anlegen und dabei beispielsweise firmeninterne Notrufnummern<br />
und das Firmenlogo einbinden.<br />
iTranslate Translator<br />
Dieses Tool unterstützt mehr als 100 Sprachen. Bei Offline-Nutzung stehen<br />
über 40 Sprachen zur Verfügung. Mit Spracherkennung kann man auch ins<br />
Mikro gesprochene Wörter oder Sätze übersetzen lassen. Die Audioausgabe<br />
der übersetzten Begriffe ist ebenfalls möglich. Schriftzeichen in Fotos analysiert<br />
iTranslate und präsentiert eine Übersetzung.<br />
iTranslate Voice<br />
Die App kommt vom selben Hersteller, legt den Fokus aber auf die Live-<br />
Übersetzung von Gesprächen. Man spricht ins Mikrofon, tippt auf das Übersetzungssymbol<br />
und Augenblicke später erscheint die Übersetzung oder<br />
tönt in der Zielsprache aus dem Lautsprecher. Insgesamt stehen mehr als 40<br />
Sprachen bereit. 240 Phrasen sind bereits vordefiniert.<br />
Swiss German Dictionary<br />
Schweizerdeutsch ist nicht einfach ein weiterer deutschsprachiger Dialekt,<br />
es unterscheidet sich auch in der Grammatik vom Hochdeutschen. Manche<br />
Verben werden anders konjugiert, Plurale anders gebildet. Hier dient das<br />
Swiss German Dictionary als Wörterbuch mit mehr als 5800 Einträgen. Diese<br />
sind jeweils mit Beispielsätzen und Erklärungen versehen. Die korrekte schweizerdeutsche<br />
Aussprache vermittelt die App über die Audioausgabe.<br />
55
OFFICE<br />
Ein Bild sagt mehr als …<br />
… 1000 Worte. Spätestens dieses unvergessliche Jahr hat uns gelehrt, wie<br />
wichtig die digitale Präsenz ist. Video-Calls sind die neuen Sitzungszimmer<br />
und Websites ersetzen noch mehr die Visitenkarte.<br />
Text: Nora Brumm<br />
Websites, und übrigens auch der Social-Media-Auftritt,<br />
sind das Gesicht der Unternehmung.<br />
Es ist das Erste, was ein Kunde oder<br />
Interessent von einem Unternehmen entdeckt.<br />
Und beim Anblick entscheidet dieser in<br />
Sekundenschnelle über «Liebe auf den ersten<br />
Blick» oder «auf zum nächsten Anbieter». Bedauerlich<br />
ist dann die zweite Schlussfolgerung.<br />
Denn wenn der potenzielle Kunde via<br />
Google-Suche bereits auf die Website gelangt<br />
ist, muss er da mit offenen Armen empfangen<br />
werden. Stattdessen wurde wahrscheinlich<br />
eine Unmenge Geld in die Suchmaschinenoptimierung<br />
gesteckt, damit die Unternehmung<br />
möglichst gut bei Google gelistet wird.<br />
Investition für die Visitenkarte<br />
Mit offenen Armen empfangen werden bedeutet<br />
im Web nichts Geringeres als eine visuell<br />
schön gestaltete Webseite – mit natürlichen<br />
und vor allem authentischen Fotos und<br />
einer sofort erkennbaren USP. Denn über 80<br />
Prozent aller Informationen werden über das<br />
Auge wahrgenommen. Visuelle Elemente dominieren<br />
unseren Alltag und darum ist es<br />
umso wichtiger, mit professionellen Fotos<br />
und leserlichen Grafiken aufzufallen und sich<br />
von der Konkurrenz abzuheben. Und übrigens:<br />
Auch Google registriert die Art, Grösse<br />
und Aussagekraft der Bilder auf einer Website.<br />
SEO-Investitionen können verringert und<br />
anderweitig sinnvoller eingesetzt werden, wie<br />
zum Beispiel für Webdesigner, Fotografen,<br />
Texter oder Social Media Manager.<br />
56<br />
Um den «Liebe auf den ersten Blick»-Moment<br />
bei den Kunden und Interessenten zu erzeugen,<br />
sind diese Argumente für hochwertige<br />
Bilder selbsterklärend:<br />
• Business einzigartig machen<br />
Zeigen Sie Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung<br />
mit Stolz und lassen Sie hochwertige<br />
Bilder für Ihr Business sprechen. Kaufen Sie<br />
«Über 80 Prozent<br />
der Informationen<br />
werden übers Auge<br />
wahrgenommen.»<br />
darum keine Stockfotos, die einem das Gefühl<br />
geben, dass Sie etwas verheimlichen.<br />
Zudem kann der ungünstige Zufall, dass ein<br />
Mitbewerber das gleiche Stockfoto verwendet,<br />
definitiv ausgeschlossen werden.<br />
• Authentizität schafft Vertrauen<br />
Echte Bilder von Ihnen und Ihrem Business<br />
geben dem potenziellen Kunden das Gefühl,<br />
Sie und Ihre Dienstleistung schon ein<br />
bisschen zu kennen. Der Einblick in Ihren<br />
Alltag schafft Nähe und Vertrauen und die<br />
Kontaktaufnahme scheint nur noch einen<br />
Klick entfernt zu sein.<br />
• Qualität spricht für Qualität<br />
Kurze Rede, langer Sinn: Eine hochwertige<br />
Website mit authentischen Bildern und<br />
Texten spricht für die Qualität Ihrer Unternehmung.<br />
Also für die Qualität der Produkte<br />
und Dienstleistungen, für die Brand Story<br />
und für die Mitarbeitenden.<br />
• Zusatztipp<br />
Der Social-Media-Auftritt zum Beispiel auf<br />
Linkedin, Instagram, Facebook, Pinterest<br />
und so weiter ist für einige Zielgruppen sogar<br />
noch relevanter als eine ansprechende<br />
Website. Obige Argumente sind darum<br />
auch für einen erfolgreichen Social-Media-<br />
Auftritt unverzichtbar (denken Sie hierfür<br />
auch an eine professionelle, digitale Unterstützung).
OFFICE<br />
Fotos: Nora Brumm<br />
Wer macht die Fotos?<br />
Gute Fotos schiessen kann heute quasi jeder.<br />
Vertrauen Sie bei der Suche nach dem perfekten<br />
Fotografen für die Unternehmensfotos<br />
auf Ihr Gefühl. Wie ist die Unternehmensphilosophie<br />
und kann der Fotograf diese auch<br />
fotografisch festhalten (Referenzen anschauen,<br />
Weiterempfehlungen genau anhören)?<br />
Hat die potenzielle Fotografin sogar eine ähnliche<br />
Haltung? Wie geht er oder sie an einen<br />
Auftrag ran und wie sieht der Entwicklungsprozess<br />
dabei aus? Wichtig sind auch die<br />
Überlegungen, welche Elemente des Unternehmens,<br />
welche Räumlichkeiten, Mitarbeitenden<br />
und Produkte zentrale Motive sind<br />
und visuell dargestellt werden sollen.<br />
Setzen Sie unbedingt auf eine Fotografin, die<br />
Sie ganzheitlich unterstützen und beraten<br />
kann und mit Ihnen ein fotografisches Konzept<br />
ausarbeitet. Achten Sie bei der Entscheidung<br />
darauf, dass Sie weder preis- noch prestigegetrieben<br />
ist, weil bei der Entstehung der<br />
Bilder eine angenehme und vertraute Zusammenarbeit<br />
mit einem Fotografen sehr viel<br />
wichtiger ist.<br />
Hat sich ein potenzieller Kunde durch die digitale<br />
Landschaft gekämpft, eine Dienstleistung<br />
in Anspruch genommen oder einfach den Hörer<br />
geschnappt, hat sich die ganze Mühe und<br />
Energie, die Sie in das Projekt Unternehmensfotografie<br />
gesteckt haben, gelohnt.m<br />
NORA BRUMM<br />
ist Fotografin und Inhaberin von<br />
foundbyheart photography.<br />
57
OFFICE<br />
ZEIT FÜR EIN UPSKILLING<br />
Projektmanagement<br />
Zeit ist nicht nur Geld, sondern mittlerweile auch Gold wert.<br />
Mit Projektmanagement-Methoden werden Aufträge effizienter und<br />
auch mit mehr Zufriedenheit gemanagt.<br />
Text: Martin Bialas<br />
Sie kennen die Situation als Assistentin der<br />
Geschäftsleitung bestimmt zuhauf: Ihre Vorgesetzte<br />
kommt mit einer neuen Idee auf Sie<br />
zu und bittet Sie, diese bis zu einer festgesetzten<br />
Frist umzusetzen. Sie stellen Ihr noch<br />
einige Fragen, um den Auftrag zu klären und<br />
dann verlässt Sie die Chefin genauso so<br />
schnell, wie sie gekommen ist.<br />
Im Anschluss machen Sie sich schlau,<br />
evaluieren verschiedene Lösungen und lassen<br />
diese zum passenden Zeitpunkt von Ihrer<br />
Vorgesetzten freigeben.<br />
Manchmal hat dieses Vorgehen durchaus<br />
seine Berechtigung, meistens ist es aber für<br />
alle Beteiligten unbefriedigend. Gerade wenn<br />
Sie viel Zeit und Arbeit investiert haben und<br />
Ihre Auftraggeberin trotzdem nicht glücklich<br />
ist. Denn sie beklagt sich über eine Ihrerseits<br />
ineffiziente Auftragsabwicklung hinsichtlich<br />
Zeitaufwand, Qualität und Kosten.<br />
nierten Regeln halten. Zweitens müssen sie<br />
sich auf die erforderlichen Prozesse einigen<br />
und eine angemessene Aufgaben-, Kompetenz-<br />
und Verantwortungsverteilung definieren.<br />
Drittens müssen die dafür nötigen Gremien<br />
geschaffen werden. Und nicht zuletzt<br />
müssen sich alle Beteiligten auf ein einheitliches<br />
Reporting einigen.<br />
Fünf Phasen eines Projekts<br />
In der folgenden Abbildung ist die Grundform<br />
aller klassischen Projektmanagement-<br />
Systeme dargestellt, die sich in fünf Phasen<br />
beschreiben lässt.<br />
Effizient ans Ziel<br />
Wenn Sie immer wieder in diese oder ähnliche<br />
Situationen geraten, stellt sich die Frage,<br />
ob es nicht effizientere Prozesse gibt, die<br />
Sie schneller und ressourcenschonender ans<br />
Ziel bringen.<br />
Als Herangehensweisen bieten sich die folgenden<br />
Methoden an:<br />
– klassisches, plangetriebenes Projektmanagement<br />
– agiles Projektmanagement<br />
– hybrides Projektmanagement<br />
Allerdings sind in allen drei Methoden vier<br />
Voraussetzungen notwendig, damit das Potenzial<br />
freigesetzt wird. Erstens müssen alle<br />
Beteiligten ausdrücklich mit diesem Verfahren<br />
arbeiten wollen und sich an die defi-<br />
58<br />
Was bedeutet Projektmanagement?<br />
Diese Frage beantwortet sich am einfachsten,<br />
wenn der aus zwei Wörtern zusammengesetzte<br />
Begriff in die einzelnen Wörter unterteilt<br />
wird. Unter «Projekt» wird eine komplexe,<br />
einmalige Aufgabenstellung mit einem<br />
definierten Start- und Endtermin verstanden.<br />
«Management» bedeutet eine Sammlung<br />
von Regeln und Prozessen, die eingehalten<br />
und auch verbindlich abgearbeitet werden<br />
müssen.<br />
Zu den etabliertesten, klassischen Methoden<br />
zählen die definierten Frameworks von<br />
PMI, IPMA, PRINCE2 oder HERMES. Die<br />
grundsätzliche Ausrichtung aller Projektmanagement-Methoden<br />
ist nahezu identisch.<br />
Deshalb bedienen sich die meisten KMU der<br />
Grundform und definieren daraus ihr eigenes<br />
Projektmanagement-System.<br />
1. Phase: von der Idee zur Initiative<br />
In einem Unternehmen kommen typischerweise<br />
viele Ideen für Projekte auf. Diese werden<br />
im Prozess der Initiierung genauer betrachtet<br />
und anhand diverser Kriterien wird<br />
entschieden, ob eine Idee in Form eines Projekts<br />
oder nur einer normalen Aufgabenstellung<br />
abgearbeitet werden soll.<br />
2. Phase: Auftrag<br />
Erst dann erfolgt der eigentliche Auftrag. Abhängig<br />
von der Grösse und Wichtigkeit des<br />
Projekts wird entschieden, wie die Projektorganisation<br />
aussieht. Man teilt Ihnen mit, ob<br />
Sie die Aufgabe allein oder im Team begleiten.
OFFICE<br />
Das braucht es fürs<br />
Projektmanagement<br />
iStock<br />
Qualifizieren Sie sich.<br />
Stellen Sie sicher, dass Sie die grundlegenden<br />
Projektmanagement-Regeln kennen. Machen<br />
Sie sich mit den diversen Methoden unterschiedlicher<br />
Anbieter vertraut und studieren<br />
Sie, sofern vorhanden und schriftlich fixiert,<br />
spezifische Regelungen für Ihr Unternehmen.<br />
3. Phase: Projektplanung<br />
Anschliessend planen Sie das Projekt (P).<br />
Dabei klären Sie die Ziele, Kosten und Ressourcen<br />
und legen Ihr Vorgehen fest. Sie erstellen<br />
einen Überblick über sämtliche anstehenden<br />
Aufgaben, einen sogenannten<br />
Projektstrukturplan. Dann erfolgt ein Projektablaufplan,<br />
in dem Sie die Reihenfolge der<br />
erforderlichen Aufgaben dokumentieren.<br />
4. Phase: Controlling<br />
Jetzt beginnt die eigentliche Abarbeitung<br />
des Plans. Dabei achten Sie darauf, den realistischen<br />
Fortschritt Ihrer Tätigkeiten auch<br />
dem Plan gegenüberzustellen (C), um Abweichungen<br />
rechtzeitig zu erkennen und durch<br />
passende Massnahmen zu korrigieren.<br />
5. Phase: Abschluss und Lösung<br />
Im Rahmen eines erfolgreichen Projektabschlusses<br />
lassen Sie Ihr Ergebnis vom Auftraggeber<br />
abnehmen und dokumentieren<br />
Ihre Erfahrungswerte auf dem Weg zum Ergebnis.<br />
Sie haben die Lösung für Ihr Projekt<br />
erarbeitet.<br />
Agile und hybride Methoden<br />
Die Vorteile des Projektmanagements sind:<br />
– klar definierte und nicht interpretierbare<br />
Aufträge<br />
– Vorgehen nach allgemein bekannten<br />
Regeln und Prozessen<br />
– alle sprechen die gleiche Sprache<br />
– Transparenz im Vorgehen und in den Kos ten<br />
– Identifizierung und Strukturierung<br />
sämtlicher Aufgaben<br />
– pragmatische Terminplanung<br />
– realistisches Controlling der<br />
Planungsinhalte<br />
– einheitliches Reporting<br />
– hohe Ergebnistransparenz<br />
Viele KMU setzen bewusst auf agile Methoden,<br />
da sich Entscheider dadurch eine schnellere<br />
Projektabwicklung erhoffen. Allerdings<br />
führt keine der bekannten agilen Methoden<br />
an sich zu einer Beschleunigung der Projektabwicklung.<br />
Das veränderte Mindset der Agilität<br />
erhöht zwar signifikant die Flexibilität im<br />
Umgang mit dem Kunden und seinen Wünschen,<br />
aber eine Verkürzung der Projektlaufzeit<br />
und/oder eine Kos tenreduzierung erfolgt<br />
dabei nicht. In der Praxis wird vermutlich<br />
meist ein hybrider Ansatz zum Einsatz kommen,<br />
der jeweils das Beste aus plangetriebenen<br />
und agilen Modellen zusammenführt<br />
und somit auch die spezifischen Vorteile miteinander<br />
kombinieren kann.<br />
Disqualifizieren Sie nicht andere.<br />
Gehen Sie davon aus, dass die Mitarbeitenden<br />
keine vertieften Kenntnisse im Projektmanagement<br />
haben. Schützen Sie sich und<br />
Ihre Arbeit, indem Sie andere nicht überfordern<br />
und nicht blossstellen.<br />
Bleiben Sie in der Rolle des Projektleiters.<br />
Machen Sie sich Ihrer Aufgaben im Projekt<br />
bewusst und handeln Sie in Übereinstimmung<br />
zu Ihrer Verantwortung und zu Ihren<br />
Kompetenzen. Klären Sie bei Bedarf auch andere<br />
Beteiligte über ihre offizielle Rolle auf.<br />
Binden Sie Entscheider intensiv ein.<br />
Häufig sind Entscheider überrascht, wie intensiv<br />
sie von neuen Projektleitenden in das<br />
Projekt eingebunden werden. Alle Lösungsentscheidungen<br />
liegen bei den Entscheidern<br />
und damit obliegt auch ihnen die Verantwortung<br />
für das eigentliche Projektergebnis.m<br />
MARTIN<br />
BIALAS<br />
ist Trainer für Projektmanagement-<br />
Lehrgänge bei Digicomp.<br />
digicomp.ch/d/pmem<br />
59
EN<br />
MIT KOSTENLOSER APP ZUM<br />
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WG 455 Themenkochbücher<br />
ISBN 978-3-8338-7145-0<br />
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€ 10,30 [A]<br />
ÖFFNEN<br />
LIFESTYLE & GESUNDHEIT<br />
GNOCCHI<br />
MIT STEINPILZEN, ZUCCHINI & SCHINKEN<br />
1 150 ml Wasser im Wasserkocher aufkochen. Die<br />
Steinpilze in einen hohen Rührbecher geben, das<br />
kochende Wasser zu den Pilzen giessen und die<br />
Steinpilze ca. 15 Minuten darin einweichen lassen.<br />
Währenddessen den Zucchino waschen, putzen und<br />
in ca. 0,5 cm dicke Scheiben schneiden. Den Parmesan<br />
mit einem Gemüsehobel oder einem Sparschäler<br />
in dünne Späne hobeln.<br />
2 Das Öl in einer Pfanne erhitzen. Den Zucchino<br />
darin bei mittlerer Hitze rundherum hellbraun anbraten,<br />
mit Salz und Pfeffer würzen, dann herausnehmen.<br />
Die Butter in der Pfanne erhitzen. Die Gnocchi<br />
hinein geben und darin bei mittlerer Hitze ca. 2 Minuten<br />
rundherum goldbraun braten. Den Zucchino<br />
unter mischen und die Hitze reduzieren.<br />
DIE PERFEKTE KOMBI<br />
prika, TK-Erbsen, Frühlingszwiebeln, Couscous, Knoblauch,<br />
gwer, Currypulver<br />
deln, Zwiebeln, TK-Spinat, Sahne, Ricotta, Pecorino<br />
llkornbrot, Kräuterfrischkäse, Avocado, Ei, Radieschen<br />
Für 2 Personen<br />
20 g getrocknete Steinpilze<br />
1 Zucchino (ca. 200 g)<br />
40 g Parmesan<br />
SCHNELLE PFANNE<br />
Im Handumdrehen klein geschnippelt,<br />
gebraten und mit<br />
Couscous in Gemüsebrühe<br />
1 EL gegart – voilà, Olivenöl<br />
ein perfekt<br />
sättigendes Veggie-Dinner.<br />
Salz, Pfeffer<br />
TURBO-PASTA<br />
2 EL Nudeln mit Spinatsauce Butter<br />
und<br />
mit Pecorino bestreut: Schon<br />
ist das Nudelglück perfekt<br />
und das After-Work-Essen<br />
steht auf dem Tisch.<br />
300 g Gnocchi (Kühlregal)<br />
und das Wichtigste beim Kochen immer im Blick<br />
60 g Parma- oder Serranoschinken<br />
FIXE STULLE<br />
Ruckzuck belegt: kernige,<br />
würzige und cremige Zutaten<br />
DER ABEND IST GERETTET<br />
Kochen pur: wenige Zutaten, gelingsichere Rezepte – entspannter Genuss<br />
Express-Abendessen – einfach wie nie: Buchklappen aufblättern<br />
Leckere Blitzrezepte in maximal 30 Minuten: Von Salat, über Suppen<br />
und Sandwiches bis hin zu Pasta- und Reisgerichten<br />
übereinander geschichtet und<br />
ineinander verschmolzen – ein<br />
runder Feierabend-Snack.<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 20 min<br />
www.gu.de<br />
EXPRESS ABENDESSEN<br />
MÖLLER<br />
KÜCHENRATGEBER<br />
HILDEGARD MÖLLER<br />
EXPRESS<br />
ABENDESSEN<br />
DAS PRINZIP: EXPRESS-ABENDESSEN<br />
FLOTTE SÄTTIGUNGSBEILAGEN<br />
Basmati- oder Risotto-Reis, Pasta, Couscous<br />
und Bulgur garen kurz und machen satt<br />
EINSATZBEREITE<br />
PRODUKTE<br />
Tomaten, Kichererbsen,<br />
Mais, Kokosmilch<br />
und Thunfisch kommen<br />
startklar aus Dose und<br />
GEMÜSE TO GO<br />
Glas – Erbsen, Spinat,<br />
Tomaten, Paprika,<br />
Bohnen und Kräuter<br />
Zucchini, Auberginen,<br />
Gurken und<br />
aus dem Tiefkühlfach<br />
Frühlingszwiebeln<br />
sind schnell zubereitet<br />
und gekocht<br />
KURZGEBRATENES<br />
FLEISCH<br />
Minutensteaks, Hackfleisch,<br />
Schnitzel, Hähnchenbrust,<br />
Schweineund<br />
Rinderfilet landen<br />
ruckzuck auf dem Teller<br />
Dieses Rezept stammt<br />
aus dem Buch<br />
FRISCHER FISCH<br />
Fischfilet von Lachs, Lachsforelle,<br />
Seelachs, Heilbutt, Seezunge,<br />
Scholle oder Zander sind im<br />
Handumdrehen gebraten<br />
EXPRESS ABENDESSEN<br />
GU VERLAG GRÄFE<br />
3 Die Pilze mitsamt dem Einweichwasser mit einem<br />
Pürierstab fein pürieren und unter die Gnocchi-<br />
Zucchini-Mischung rühren. Alles mit Salz und Pfeffer<br />
abschmecken und auf zwei Teller verteilen. Den<br />
Schinken mit den Fingern grob zerzupfen und<br />
darübergeben. Die Gnocchi mit den Parmesanspänen<br />
bestreuen.<br />
Freches Mitbringsel<br />
Auf der Suche nach einem witzigen Mitbringsel und erst noch<br />
nach einem, das verspeist werden kann? Wie wär’s mit den Fettuccine<br />
al vino von Good Hair Day Pasta? Die Hartweizengriesspasta<br />
wird in Umbrien hergestellt. Die pinke Farbe entsteht<br />
durch die Bei gabe von Rotwein und roter Beete.<br />
greenomic.de<br />
60
LIFESTYLE & GESUNDHEIT<br />
Sprühen und fixen<br />
Mehr Make-up auf der Maske als im Gesicht? Dagegen helfen Fixiersprays.<br />
Zum Beispiel das Fix + Calm Setting Spray von MAC, das<br />
Feuchtigkeit spendet und fruchtig duftet. Oder das Fix’ Make-Up<br />
von Clarins, das nicht nur fixiert, sondern durch den Zusatz von<br />
Aloe vera auch noch beruhigt.<br />
maccosmetics.ch & clarins.ch<br />
MASKENHALTER GEWINNEN<br />
Die Maske begleitet uns inzwischen täglich und ist vielerorts Pflicht. Allerdings<br />
empfinden die meisten ihre Handhabung als umständlich. Abhilfe verschafft nun<br />
das Schweizer Unternehmen AlwaysTheMask. Denn AlwaysTheMask bietet Maskenhalter<br />
an, mit denen die Schutzmaske bequem um den Hals getragen werden<br />
kann. Der Vorteil: kein Suchen mehr und immer griffbereit. Muss die Maske gerade<br />
nicht getragen werden, kann sie rasch und ohne Berührung des Filtervlies abgesetzt<br />
werden. So kann frei durchgeatmet und einer Durchfeuchtung und Verkeimung<br />
des Filters vorgebeugt werden, was die Lebensdauer und<br />
Schutzwirkung der Maske erhöht. Fazit: Die Maskenhalter<br />
von AlwaysTheMask führen zu mehr Komfort und Sicherheit<br />
und sehen obendrein gut aus. Erhältlich sind sie<br />
in verschiedenen Farben und Ausführungen bei Manor,<br />
Jelmoli und auf alwaysthemask.com.<br />
<strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong> und AlwaysTheMask verlosen<br />
zehn hellblaue Maskenhalter (im Bild).<br />
VERLOSUNG<br />
missmoneypenny.vip/verlosung<br />
61
9. SEPTEMBER 2020<br />
IMPRESSIONEN<br />
«Danke für den Mut, den Assistants’<br />
Day physisch durchzuführen.<br />
Macht definitiv mehr Spass als Online-<br />
Meetings.»<br />
«Mir gefallen die Keynote-Speaker.<br />
Die sind immer sehr gut und an den<br />
Ständen bekommt man Inspiration.»<br />
«Für mich sind die persönlichen Kontakte<br />
und Gespräche am Assistants’<br />
Day wichtig.»<br />
«Die Auswahl der gebotenen Workshops<br />
ist äusserst vielfältig und die<br />
Referenten sind sehr praxisorientiert.<br />
Dadurch sind die Workshops<br />
kurzweilig.»<br />
«Ich fand den Tag sehr interessant<br />
und aufschlussreich. Es gab<br />
neue Ideen und tolle Gespräche.»<br />
Veranstalter<br />
Presenting Partner<br />
Location- und Gastro-Partner
assistantsday.ch<br />
©<strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong> – Christine Schleich & Stefanie von Däniken
SAVE THE DATE<br />
ASSISTANTS’ DAY 2021<br />
08 SEPTEMBER<br />
Veranstalter<br />
assistantsday.ch<br />
SELFIE-WETTBEWERB<br />
Assistants’ Day Plakat aufhängen, Selfie davor machen und auf Social Media teilen:<br />
So einfach war es mitzumachen. Herzlichen Glückwunsch den Gewinnerinnen!<br />
GEWINNERFOTO<br />
1. PREIS<br />
2 Übernachtungen<br />
im Hotel Nira Alpina<br />
in Silvaplana-Surlej<br />
Offeriert von hotelbooker.ch<br />
2. PREIS<br />
<strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong><br />
Abonnement
Impressum<br />
Erscheint 6 x jährlich<br />
8. JAHRGANG<br />
Druckauflage 5000 Exemplare<br />
HERAUSGEBER<br />
Alexander R. Petsch, Matthias Zimmermann<br />
VERLAG UND REDAKTION<br />
ALMA Medien AG<br />
Hofackerstrasse 32, 8032 Zürich<br />
Telefon 044 269 50 30,<br />
info@missmoneypenny.ch<br />
missmoneypenny.ch<br />
ABOVERWALTUNG<br />
Telefon 044 269 50 30,<br />
info@missmoneypenny.ch<br />
GESCHÄFTSLEITUNG<br />
Tobias Mengis, Telefon 044 269 50 13<br />
tm@missmoneypenny.ch<br />
KEY ACCOUNT MANAGER<br />
Aurelia Keusch, Telefon 044 269 50 38<br />
ak@missmoneypenny.ch<br />
MARKETING<br />
Franziska Luginbühl, Telefon 044 269 50 24<br />
fl@missmoneypenny.ch<br />
VERLAGSASSISTENZ<br />
Jacqueline Gysi / Eveline Moor<br />
Telefon 044 269 50 30<br />
administration@almamedien.ch<br />
REDAKTION<br />
Caterina Melliger, Telefon 044 269 50 23<br />
cm@missmoneypenny.ch<br />
AUTOREN DIESER AUSGABE<br />
Martin Bialas, Diana Brandl, Nora Brumm, Nicolas<br />
Facincani , Tamara Krieger , Liz Küng, Jelena<br />
Martinelli, Ruth Preywisch, Angelika Ramer, Petra<br />
Rohner, Gaby Salvisberg, Mehmet Toprak, Silke Weinig<br />
REDAKTIONELLER BEIRAT<br />
Ute Barnickel, Barnickel & Fellows; Irène Brun,<br />
Robatech; Lisa Dätwyler, Geschäftsführerin AES;<br />
Manuela Leonhard, Stadt Zürich; Barbara Santucci,<br />
SRF; Annette Köchli-Stoffel, asCons GmbH<br />
GRAFIK<br />
Stefanie von Däniken, Telefon 044 269 50 17<br />
svd@missmoneypenny.ch<br />
KORREKTORAT<br />
comtexto<br />
DRUCK<br />
Werner Druck & Medien AG<br />
Leimgrubenweg 9, 4001 Basel<br />
Telefon 061 270 15 15<br />
INSERTIONSSCHLUSS 6/2020<br />
20. November 2020<br />
Vorschau<br />
<strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong> 6 | 2020 erscheint am 10. Dezember<br />
MONEY, MONEY,<br />
MONEY …<br />
Über Geld spricht man nicht?<br />
Wir schon. Denn wir wollen<br />
nicht nur wissen, was Sie verdienen,<br />
vielmehr interessiert<br />
uns, was Ihnen zusteht. Die<br />
grosse Lohnumfrage erscheint<br />
in der kommenden Ausgabe<br />
von <strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong>. Und<br />
weil beim Jahresgespräch meist<br />
auch das liebe Geld zur Sprache<br />
kommt: eine Checklis te für<br />
die Vorbe reitung.<br />
INNERE STÄRKE<br />
Selbst in der grössten Krise noch einen kühlen Kopf bewahren? Das ist<br />
Resilienz. Eine gut entwickelte Resilienz erlaubt uns, mit den alltäglichen<br />
Widrigkeiten, Schicksalsschlägen sowie Krisen bewusster und konstruktiver<br />
umzugehen. In der nächsten Ausgabe finden Sie Tipps für mehr<br />
innere Stärke.<br />
Abonnieren und profitieren<br />
FÜR SICH SELBST ODER ALS GESCHENK – MIT EINEM<br />
«MISS MONEYPENNY»-ABO PROFITIEREN SIE:<br />
Vorteilspreis bei unseren zweitägigen Seminaren<br />
(CHF 990 anstelle von CHF 1200)<br />
Vorteilspreis bei den Workshops am Assistants’ Day<br />
(CHF 99 anstelle von CHF 129)<br />
Einladungen zu exklusiven Networking-Events<br />
<strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong> Basis für CHF 72<br />
6 Printausgaben, Zugriff auf das Online-Angebot und App-Zugang<br />
iStock<br />
<strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong><br />
Die Schweizer Fachzeitschrift für Office Managerinnen und Assistentinnen missmoneypenny.ch<br />
INDEPENDENT<br />
Was braucht es für den Schritt<br />
in die Selbstständigkeit?<br />
INNOVATIVE<br />
Vom Homeoffice in den<br />
Co working-Space?<br />
Influencerin<br />
aus dem Stadthaus<br />
Assistentin Manuela Leonhard hat über<br />
40 000 Follower auf Social Media.<br />
<strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong> Plus für CHF 119<br />
6 Printausgaben, Zugriff auf das Online-Angebot, 4 Dossiers und 5 Zugänge zur App<br />
INTER-<br />
cultural<br />
Losgelöst von Sprachbarrieren<br />
kommunizieren.<br />
Unternehmenskultur verstehen und gestalten <strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong> Dossier Nr. 26<br />
<strong>Miss</strong> <strong>Moneypenny</strong><br />
4 | 2020 CHF 12.–<br />
DossierNr. 27<br />
Diana Brandl<br />
Future Skills<br />
6 Schlüsselkompetenzen für die Assistenz der Zukunft<br />
Dossier Dossier Dossier Dossier<br />
Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier<br />
Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier<br />
Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier<br />
Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier<br />
sier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier<br />
sier<br />
Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier<br />
Dossier Dossier Dossier Dossier<br />
Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier<br />
Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier<br />
Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier<br />
Dossie Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier<br />
Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier<br />
Dossier Dossier Dossier Dossier<br />
Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier<br />
Dossier Dossier Dossier Dossier Dossier<br />
ALMA Medien AG<br />
missmoneypenny.ch/abo<br />
65
ME@OFFICE<br />
Drei Fragen an<br />
Sabrina Mätzler<br />
OFFICE MANAGERIN<br />
MONTAGS FREUE ICH MICH…<br />
aufs Teammeeting, weil da die Firmen in<br />
unserem Portfolio präsentiert werden und<br />
es ein guter Start in die Woche ist.<br />
DAS TOLLE AN MEINEM<br />
ARBEITGEBER IST,…<br />
dass meine Vorschläge für neue Projekte<br />
oder Optimierungen immer angehört und<br />
generell auch umgesetzt werden. Unser<br />
Motto #EmpoweringGameChangers ist<br />
nicht nur auf Hoodies gedruckt, sondern<br />
wird auch intern gelebt.<br />
MEIN GEHEIMREZEPT,<br />
UM LÖSUNGEN ZU FINDEN:<br />
Beim Mittagessen mit der Kollegin entstehen<br />
meist viele kreative Ideen und frische<br />
Luft bringt neue Energie. Ansonsten hilft<br />
auch Google.<br />
66<br />
ZUR FIRMA<br />
R E DA L PINE<br />
V E N T U R E<br />
PARTNERS AG<br />
Redalpine ist Manager von führenden<br />
«early stage» Venture Capital Fonds in<br />
Europa und investiert in hochskalierbare<br />
Technologie- und Health-Tech-Start-ups.<br />
Als Office Managerin ist Sabrina Mätzler<br />
für die Büroadministration sowie für<br />
sämtliche Marketingaufgaben und die Organisation<br />
von Events zuständig. Unterstützt<br />
wird sie von einer Office Koordinatorin.<br />
Zudem hilft sie beim Fundraising<br />
und bei diversen Projekten mit.<br />
Foto: Raja Läubli
Zürich 30 – 31 / 03 /2021<br />
6000<br />
HR-MACHER<br />
UND EXPERTEN<br />
Netzwerken, vordenken<br />
JETZT<br />
KOSTENLOS<br />
ANMELDEN<br />
hrfestival.ch<br />
30KEYNOTES<br />
32SESSIONS<br />
UND TALKS<br />
Inspirieren, lernen<br />
200<br />
AUSSTELLER<br />
UND START-UPS<br />
Kennenlernen, austauschen<br />
EINE AUSWAHL UNSERER SPEAKER<br />
Martin Wezowski, Jonas Kjellberg, Andres Indset,<br />
Elly Oldenbourg, Prof. Dr. Gunter Dueck ... und viele mehr!<br />
SIMULTANÜBERSETZUNG: de, en, fr<br />
Veranstalter<br />
Main Sponsoren<br />
Action Stage Sponsoren
Ein<br />
Geschenk,<br />
bei dem<br />
«Mann»<br />
mitwächst.<br />
Ein<br />
Geschenk,<br />
bei dem<br />
«Frau»<br />
aufblüht.<br />
männerpflanze.ch<br />
fleurop.ch