KÄNGURU November 2020
Wohnen: Das Kinderzimmer Existenzgründung: Wenn Eltern sich selbstständig machen Interview: Schule nach Corona Technik: Messenger-Apps in der Familie Mikroabenteuer: Nachts auf dem Steinerberg Ausstellung: Wie im Märchen ... Ausflug: Naturkundemuseen in der Region Kinderseite: Karla kocht Köttbullar mit Veranstaltungskalender für die Wochenenden
Wohnen: Das Kinderzimmer
Existenzgründung: Wenn Eltern sich selbstständig machen
Interview: Schule nach Corona
Technik: Messenger-Apps in der Familie
Mikroabenteuer: Nachts auf dem Steinerberg
Ausstellung: Wie im Märchen ...
Ausflug: Naturkundemuseen in der Region
Kinderseite: Karla kocht Köttbullar
mit Veranstaltungskalender für die Wochenenden
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18 FAMILIENLEBEN<br />
© Drazen – stock.adobe.com<br />
„Lehrerinnen und Lehrer müssen selbst wieder<br />
zu Lernenden werden“<br />
In ihrem neuen Buch „Das Schuljahr nach Corona.<br />
Was sich nun ändern muss“ gehen der Wissenschaftsjournalist<br />
Armin Himmelrath und die Medienpädagogin<br />
Julia Egbers den drängenden Fragen nach, was wir<br />
aus der Corona-Krise gelernt haben und wie es nun<br />
weitergehen soll mit der „neuen Normalität“ in unseren<br />
Schulen. Wir haben ihnen dazu ein paar Fragen<br />
gestellt.<br />
KÄNGURU: Alle sehnen sich nach Normalität, Vorhersehbarkeit,<br />
Verlässlichkeit – aber wird der Schulalltag unserer Kinder<br />
irgendwann wieder so aussehen wie vor Corona?<br />
Armin Himmelrath und Julia Egbers: Davon können wir, nach<br />
heutigem Kenntnisstand, nicht ausgehen. Jeder Präsenzunterricht<br />
wird auf lange Zeit permanent davon bedroht sein, wegen der akuten<br />
Pandemieentwicklung von einem Moment auf den anderen<br />
eingestellt zu werden. Schule und Unterricht sind zudem anders<br />
organisiert: Wenn sich Grundschülerinnen und -schüler morgens in<br />
langer Reihe mit 1,50 m Abstand und Mundnasenschutz aufstellen,<br />
zeigt das diese dramatischen strukturellen Veränderungen. Und<br />
schließlich: Schüler*innen und Lehrer*innen müssen mit diesem<br />
neuen Alltag und all seinen dauernden Unsicherheiten umgehen<br />
lernen. Alles das führt dazu, dass die alte Normalität, wie wir sie<br />
vor dem 16. März <strong>2020</strong> hatten, wohl für immer verloren ist und wir<br />
eine neue Normalität erst noch entwickeln müssen. Das aber bietet<br />
auch Chancen – und auf die wollen wir mit unserem Buch hinweisen.<br />
Was war in Ihren Augen das größte Bildungsproblem der letzten<br />
Monate?<br />
Aus unserer Sicht hat die Corona-Krise zwei große, drängende Probleme<br />
wie unter der Lupe sichtbar gemacht: die tägliche Bildungsungerechtigkeit<br />
mit der Gefahr, dass einzelne Kinder abgehängt<br />
werden und verloren gehen. Und die unzureichende Kompetenz im<br />
Umgang mit digitalen Lehr- und Lernformaten. Einzelne Schulen<br />
und Lehrkräfte haben auf beide Herausforderungen bemerkenswerte<br />
Antworten gefunden, aber die Unterschiede zwischen den<br />
Schulen sind in dieser Hinsicht noch viel zu groß.<br />
Ihr Buch „Das Schuljahr nach Corona“ trägt den Untertitel:<br />
Was sich nun ändern muss. Welche Veränderung hätte für Sie<br />
beide die größte Wichtigkeit und Wirksamkeit? Womit würden<br />
Sie anfangen?<br />
Eine der wichtigsten Veränderungen wäre aus unserer Sicht das<br />
lustvolle Sich-Einlassen auf neue, hybride Lernwege: mal digital<br />
gestützt und mal im Präsenzunterricht, mit viel Kooperation und<br />
Freiraum, vor allem aber mit der Perspektive auf der Förderung<br />
der individuellen Lernprozesse. Denn: Jedes Kind lernt anders, und<br />
die digitalen Hilfsmittel erlauben es, deutlich mehr Zugangswege<br />
zum Lernen bereitzustellen. Dafür allerdings müssen Lehrerinnen