SIEBEN: November Ausgabe
Lesen gefährdet die Dummheit.
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Beerdigungskultur
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Ein Namensschild an der Stele erinnert an den Verstorbenen. Eine
Hecke umgibt das Areal der halbanonymen Bestattung, eine Bank
bietet für Hinterbliebene eine Möglichkeit des Innehaltens.
Fotos: Susanne Röthig, Lindenblüte
tenberater an, der Hinterbliebenen
beim Ausfüllen der Anträge hilft oder
haben auch Kontaktadressen, die
Trauernde unterstützen, wieder Halt
und Orientierung zu finden“, erläutert
Franka Grigoleit.
Grabbepflanzung pflegeleicht
gestalten
Die heißen Sommer der letzten Jahre
machten die Grabpflege oft zur Herausforderung.
„Das Gießen war schon
aufwendig“, bestätigt Petra Krüger. Die
Inhaberin eines Gartenpflegebetriebes
setzt vermehrt auf eine Bepflanzung,
die besser mit Trockenheit
zurechtkommt. Neben der anspruchslosen
und pflegeleichten Eisbegonie
greift die Fachfrau unter anderem auf
Dickblattgewächse und Gräser zurück.
„Auch Lavendel und insektenfreundliche
Stauden sind neben der klassischen
Wechselbepflanzung von beispielsweise
Hornveilchen, Eisbegonien
und Heide eine gute Alternative“,
so Petra Krüger.
Grabmale weniger aufwendig
„Legten die Hinterbliebenen früher
Wert auf aufwendige Grabmale,
so sind die Anlagen heute deutlich
kleiner“, bestätigen Philipp Westphal
(WestphalNatursteine“) und
Frank Kumbier (Kumbier Natursteine).
„Pflegeleicht soll die Grabstelle
sein, selbst Urnengräber haben,
wenn überhaupt, nur eine kleine
Fläche für Pflanzen. Große Doppelgrabanlagen
werden fast gar nicht
mehr gewählt“, sagt Philipp Westphal.
„Rasendoppelgräber bieten
mit einem Stein und einer Platte,
auf der ein Blumenschmuck platziert
werden kann, eine Alternative.“
Musterbeispiele sind in den Ausstellungen
der beiden Steinmetzbetriebe
vorhanden. Hinterbliebene
können sich das für den Verstorbenen
oder die Verstorbene passende
Grabmal und die Inschrift dann individuell
zusammenstellen.
Horizont
Bestattungen
Tag und Nacht erreichbar
in Alfeld und Umgebung
Hans-Joachim Sliber · Telefon: 05181- 2 66 56
Warnetalstraße 19 · 31061 Alfeld - Langenholzen
Friedhofsstrukturentwicklungsplanung:
Konzept liegt vor
Größere Freiflächen auch auf dem
Alfelder Friedhof zwischen Walter-Gropius-Ring
und Senator-Behrens-Straße
machen die geänderte
Bestattungskultur deutlich. „Fünf
festangestellte Mitarbeitende und
eine Saisonkraft sind mit der Pflege
des 78.320 Quadratmeter großen
Geländes beschäftigt“, erläutert
Marcel Runge, Leiter des Friedhofsamtes.
Eine Verwaltungskraft
ergänzt das Team. Mehr ungenutzte
Flächen bedeuten mehr Pflege durch
die Stadtmitarbeiter und ziehen so
höhere Kosten nach sich. Das Konzept
schlägt vor, durch verschiedene
Maßnahmen wie beispielsweise das
Ausfräsen von Baumstümpfen, eine
leichtere Pflege von dann durchgängigen
Rasenflächen zu ermöglichen.
Aber auch der Verkauf einer Teilfläche
am Walter-Gropius-Ring könnte offen
diskutiert werden. „Ein Kolumbarium
wäre eine denkbare Bestattungsmöglichkeit,
über die beraten werden
kann. Ganz persönlich wäre dies allerdings
nicht meine erste Wahl einer
neuen Bestattungsform, da sie in der
klassischen Form als Bauwerk recht
unnatürlich wirkt. Hier würde ich vorrangig
andere Gemeinschaftsgrabanlagen
vorschlagen, die sich besser in
ein naturnahes Gesamtbild des Friedhofes
einpassen“, sagt Marcel Runge.
„Der Friedhof soll kompakter werden,
weiterhin vermehrt mit insektenfreundlichen
Blühflächen ausgestattet
werden, aber auch Bereiche
bieten, die zur Ruhe und Einkehr einladen“,
sagt Mario Stellmacher, Baudezernent
der Stadt Alfeld (Leine).
„Auf der Fläche zur Senator-Behrens-
Straße könnte ein kleines Wäldchen
langfristig gesehen Naturbestattungen
ermöglichen. Das Konzept liegt
nun vor und der Stadtrat wird darüber
entscheiden, welche Maßnahmen
umgesetzt werden sollen“, so
Mario Stellmacher weiter. Möglichkeiten
der Naturbestattungen im
Bereich des Stadtforstes sind vor einiger
Zeit bereits geprüft worden. „Das
Areal in den Sieben Bergen ist aufgrund
des Gefälles nicht besonders
gut geeignet. Bequeme Zuwegungen
für Angehörige sind schlecht zu realisieren.
Außerdem liegt es fast komplett
im Naturschutzgebiet. Eine Nutzungsintensivierung
ist daher auch
nicht gewünscht“, fassen Marcel Runge
und Mario Stellmacher die Ergebnisse
zusammen. (sr)
Robustes Heidekraut (siehe Bild oben) ist für
die Wechselbepflanzung auf Friedhöfen gut
geeignet. Gestecke (siehe Bild links) schmücken
die Gräber im Trauermonat November.