Schmuck - Atelier-lev.com
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Auf hoher See und in Cockpits,<br />
wie dem dieser Spitfire,<br />
kamen die ersten GMT-Uhren<br />
zum Einsatz. Foto: IWC<br />
Die Lange 1<br />
Modell<br />
Timezone,<br />
Kaliber L031.1,<br />
Handaufzug,<br />
Doppelfederhaus,<br />
Zonenzeit mit Städtering.<br />
Foto: A. Lange & Söhne<br />
20<br />
GMT GMT<br />
gelang ihm schließlich<br />
der Durchbruch. Seine<br />
„H4“ sah ganz anders aus als<br />
ihre schwergewichtigen älteren<br />
Schwestern. Die „H4“, mit ihren<br />
vergleichsweise schlanken 1,45<br />
Kilogramm und 13 Zentimetern<br />
Durchmesser, ähnelte eher einer<br />
überdimensionalen Taschenuhr.<br />
Und sie bestand mit Bravour ihre<br />
erste Prüfung. Während einer<br />
Schiffsreise nach Jamaika getestet,<br />
ging sie nach 81 Tagen nur<br />
5 Sekunden nach, ein Fehler von<br />
nur 1,25 Bogenminuten.<br />
Mondsüchtige Feinde<br />
Wesentlich für ihre Genauigkeit<br />
war ein neu entwickelter<br />
Antriebsmechanismus, dessen<br />
Prinzip noch heute in mechanischen<br />
Chronometern zum<br />
Einsatz kommt. Test hin oder<br />
her, die Kommission wollte<br />
die Leistung Harrisons nicht<br />
anerkennen und befand:<br />
Reiner Zufall, der Mann ist<br />
ein Laie, kein G’studierter,<br />
da könnt’ ja jeder daherkommen.<br />
Federführend unter<br />
den Gegnern Harrisons war<br />
ein Astronom des Gremiums,<br />
Ursprünglich wurde die GMT Master<br />
von Rolex für die PanAm-Piloten<br />
gebaut. Hier die neueste Luxus-Version<br />
der Rolex Oyster GMT-Master II,<br />
in der das als hochpräzise gefeierte<br />
Rolex Kaliber 3186 tickt. Foto: Rolex<br />
Neville Maskelyne (1732-1811). Dieser war Anhänger<br />
der günstigeren, aber weitaus komplizierteren<br />
Methode, die Distanzen des Mondes<br />
zur Erde für die Längengradbestimmung<br />
heranzuziehen. Isaac Newton hätte mit seiner<br />
Äußerung ja schon einen wesentlichen<br />
Hinweis für die richtige Richtung gegeben:<br />
einfach, einfach müsste die Lösung sein. Doch<br />
erst sollte John Harrison der Baupläne seiner<br />
„H4“, für die er 1765 immerhin 10.000 Pfund<br />
Preisgeld zugesprochen bekam, verlustig gehen<br />
(offen gesagt: sie wurden ihm von einem<br />
Uhrmacher namens Kendall geklaut, der sie in<br />
seiner „K1“ kopierte) und schließlich ohne diese<br />
die „H5“ konstruieren. Unterstützt wurde<br />
der Ex-Tischler jedoch von Edmond „Komet“<br />
Halley, obgleich der Oxford-Professor eigentlich<br />
die Monddistanz-Methode favorisierte.<br />
Wer John Harrison wohl die Audienz bei King<br />
George III verschafft hat? Der König jedenfalls<br />
testete höchstselbst die „H5“, war beglückt<br />
und versprach, sich für Mann und Uhr einzusetzen.<br />
Mit Erfolg. 1773, fast 60 Jahre nach der<br />
Verabschiedung des „Longitude Act“, wurden<br />
John Harrison weitere 8.750 Pfund Sterling<br />
als Entschädigung zugebilligt. Dass seine Methode<br />
letztendlich die siegreiche sein sollte,<br />
erlebte John Harrison, der 1776 starb, freilich<br />
nicht. Erst um 1840 waren alle Schiffe der<br />
Royal Navy mit Chronographen ausgerüstet.<br />
Über den Äquator als Nullmeridian für<br />
Breitengrade konnten Forscher mit und ohne<br />
universitärem Sanctus zu keiner Zeit disputieren.<br />
Auf denjenigen für die Längengrade<br />
musste man sich aber erst einigen, was mehr<br />
als ein Jahrhundert, nachdem John Harrison<br />
durch den Bau einer Uhr, die über einen längeren<br />
Zeitraum präzise lief, das Längenproblem<br />
gelöst hatte, gelang. Der Längengrad-<br />
Nullmeridian verläuft seit der Washingtoner<br />
Konferenz, 1884, durch Greenwich<br />
bei London, „durch“ das<br />
Royal Observatory. Seit 1884<br />
gibt es damit auch die<br />
Greenwich Mean Time,<br />
kurz: GMT. Dass es einmal<br />
Armbanduhren geben<br />
würde, die in Gehäusen<br />
von, sagen wir mal,<br />
knapp 40 Millimetern<br />
Durchmesser jene Technik<br />
unterbringen sollten,<br />
für die John Harrison dreizehn<br />
Zentimeter benötigte,<br />
hätte sich der „Vater der Zeit“<br />
wohl kaum ausmalen können.<br />
Waren es erst Segler, dann Piloten,<br />
so sind es heute Globetrotter,<br />
die Zeitmesser, die zwei oder<br />
mehr Zeitzonen anzeigen, besonders<br />
schätzen. Weil sie wissen müssen, ob in<br />
den Headquarters das Morgenmeeting<br />
bereits begonnen hat. Oder einfach nur<br />
wissen wollen, ob die Lieben daheim schon<br />
träumen. Vielleicht sogar von einem neuen tickenden<br />
Begleiter, dessen Modellbezeichnung<br />
nur mit drei ganz bestimmten Buchstaben<br />
komplett ist …<br />
Neu von IWC: Spitfire Doppelchronograph<br />
mit Schleppzeiger (Rattrapante). Foto: IWC