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Foto: Andy Urban<br />

Cover-Story Cover-Story<br />

Eroticktack<br />

Bernhard Ludwig verrät, warum die<br />

richtige Uhr schneller zu sinnlichen<br />

Abenteuern verhilft. Und<br />

schildert die erotisierende<br />

Wirkung von Unruh und<br />

Spirale auf ihn selbst.<br />

Zeit und Erotik und Uhren. Wie sieht Ihr Zugang zu diesem Trio aus?<br />

Ludwig: Da hab ich mehrere Zugänge. Wer zehn Jahre in der ,Rehab‘<br />

von Herzpatienten gearbeitet hat, beobachtet die Feinheiten und Nuanciertheit<br />

ihres Verhaltens. Die Typ-A-Persönlichkeit, die Studien zufolge<br />

mehr als die vergleichsweise ,entspanntere‘ Typ-B-Persönlichkeit<br />

für einen Herzinfarkt prädestiniert ist, zeichnet sich unter anderem<br />

dadurch aus, dass sie 70 mal am Tag auf die Uhr blickt.<br />

Typ A leidet also unter Zeitkrankheit, muss immer<br />

mehr in immer kürzerer Zeit erledigen – und das<br />

unbedingt selbst. Die ,Buben‘ des Typ A starten<br />

dazu dann noch Nebenkarrieren, in Serviceklubs<br />

wie den Freimaurern, der Feuerwehr oder sonst<br />

wo. Sie träumen vom 26-Stunden-Tag und werfen<br />

viel Geld für Seminare zum Fenster hinaus,<br />

in denen sie sich beibringen lassen wollen,<br />

zumindest eine Stunde Freizeit für sich rauszuschaufeln.<br />

Besser wär’s, Sexseminare zu<br />

besuchen, denn die eigentliche Wurzel dieser<br />

Probleme ist die Lustlosigkeit.<br />

Sie selber hatten Lust, mit Laks eine Uhr zu entwerfen.<br />

Ein tickendes Sex-Seminar für’s Handgelenk?<br />

Ludwig: So ungefähr. In meinem Programm nehme ich den<br />

Re-Birthing-Gedanken auf die Schaufel – sich an den Zeitpunkt seiner<br />

Geburt etwa mittels Hypnose zurückversetzen zu lassen, war vor<br />

ein paar Jahren sehr ,in‘ – und setze ihm den Re-Ejaculating-Gedanken<br />

entgegen. Die dazugehörige Uhr: Die Re-Ejaculate mit Pheromonen<br />

aus der Apotheke zum Auftragen, ein Flascherl heißt ,Männer locken‘,<br />

eins ,Frauen locken‘, man trägt auf die Uhr auf, wen man locken möchte,<br />

die Pheromone halten ca. 1 Woche. Man bringe also etwa – mit dem<br />

Argument, man müsse Feuer reichen – Uhr plus Sexuallockstoff in die<br />

Nähe der Nase des oder der zu Lockenden, los geht’s.<br />

Sorry. Wenn es das Wundermittel in der Apotheke gibt, wozu brauch’ ich<br />

dann noch eine Uhr? Man tupfe sich das Zeug wohin auch immer, und<br />

hoffe, dass der Sexuallockstoff das Hirn des Gegenübers ausschaltet bzw.<br />

kurzschließt? Gorillas im Pheromon-Nebel?<br />

Ludwig: Es geht nicht um den pornographischen Blick in diesem Zusammenhang.<br />

Die Uhr soll einen vor allem daran erinnern, dass man<br />

von Zeugung an Sieger ist: Sieger über zig andere Spermien, aus denen<br />

halt andere Nobelpreisträger und Olympiasieger als man selber<br />

geworden wären. Und jedes einzelne hat man besiegt im Spermienwettkampf.<br />

Und jeder Blick auf die Uhr sagt einem: Hei, du warst der<br />

Sieger! Das hebt das Selbstwertgefühl. Die Re-Ejaculate ist demnach<br />

die Aufrissuhr schlechthin.<br />

Aha. Und das wirkt Ihrer Erfahrung nach? Das funktioniert?<br />

Ludwig: Moment! Stop! Männer tragen Uhren nicht zum Frauen-Aufreißen!<br />

Es geht um ein Spiel zwischen Mann und Mann. Zeig mir Deine<br />

Uhr – und ich sag Dir, was für eine Art Mann Du bist. Das stimmt schon.<br />

Wenn etwa einer, der auf seriös macht, eine unechte Uhr trägt, wird er<br />

mich wohl auch in anderen Zusammenhängen hinters Licht führen.<br />

Außerdem und überhaupt: Was gibt’s Peinlicheres, als reiche Leut’, die<br />

sich gefakte Uhren kaufen und sie auch noch beschwerdefrei tragen!<br />

Wir umgeben uns nie zufällig mit Gegenständen, kurz: Fakeuhr heißt<br />

Fakecharakter! Ja, Uhren demonstrieren Status. Und Haltung.<br />

<br />

Diese Eterna erinnert<br />

Ludwig an das Jahr seiner<br />

Geburt: 1948. Foto: Eterna

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