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Schriftenreihe 8 - Berner Fachhochschule

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46<br />

Die Lernplattform Moodle im Praxiseinsatz II<br />

Die Bewertung<br />

Bei der Bewertung werden normorientierte oder inhaltsorientierte<br />

Verfahren unterschieden. «Normorientierte Verfahren<br />

orientieren sich an der Leistungsverteilung einer<br />

Referenzbevölkerung. Sie bestimmen anhand von Vergleichsdaten<br />

oder Bezugsgrössen über ‹bestanden› oder<br />

‹durchgefallen›. Sie nehmen Bezug auf gesellschaftliche,<br />

standespolitische oder wirtschaftliche Zustände oder<br />

Interessen.» 3 Inhalts- oder kriterienorientierte Verfahren<br />

funktionieren anders: «Die Standardsetzung basiert hier<br />

auf dem Fragen- oder Prüfungsinhalt und den geforderten<br />

Kompetenzen. Experten beurteilen die Prüfungsfragen<br />

im Idealfall einzeln und bestimmen die zu erfüllenden<br />

Kriterien und Anforderungen. Unabhängig von äusseren<br />

Umständen besteht, wer die von der Prüfung festgelegten<br />

Ansprüche erfüllt.» 4<br />

Bei den obligatorischen Prüfungen zur Erlangung einer<br />

Betriebsbewilligung im Wallis müssen alle Kandidierenden<br />

mit dem gleichen Massstab gemessen werden. Zudem<br />

werden die Prüfungen auch mit kleiner Teilnehmer/<br />

innen-Zahl durchgeführt und jede Prüfung muss den<br />

gleichen Schwierigkeitsgrad haben. Aus diesem Grund<br />

entschieden wir uns, bei der Berechnung der Note für<br />

alle Teilnehmer/innen den gleichen Massstab anzuwenden.<br />

Die Notengebung erfolgt nach den Richtlinien des<br />

Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie (BBT):<br />

(erreichte Punktzahl / maximale Punktzahl) * 5 + 1. Dies<br />

entspricht einem normativen Verfahren. Da bei uns bereits<br />

im Vorfeld bei der Zusammenstellung der Fragen Wert<br />

darauf gelegt wird, dass alle Prüfungen gleich schwierig<br />

und damit vergleichbar sind, war es für uns nötig, eine<br />

Hürde zu definieren, ab der die Kandidaten bestehen.<br />

3 Krebs René (1999 - 186): Kompetent prüfen<br />

(Download auf: http://www.iml.unibe.ch/dienstleistung/<br />

assessment_pruefungen/ dort: Handbuch kompetent<br />

prüfen)<br />

4 a.a.O. Seite 186<br />

Bei den Marketingprüfungen der Hochschule arbeiten<br />

wir mit einer Mischform aus normorientierten und inhalts-<br />

oder kriterienorientierten Verfahren. Die Prüfungen sind<br />

open-book und die Schnelligkeit wird mit berücksichtigt.<br />

Konkret: Wer in der vorgegeben Zeit am meisten Fragen<br />

richtig beantwortet, erhält am meisten Punkte. Bei der<br />

Notengebung werden sowohl der Durchschnitt wie auch<br />

die höchst erreichte Punktzahl berücksichtigt. Vorteil:<br />

Mögliche Redaktions-Fehler wirken sich so nicht auf die<br />

Notengebung aus.<br />

Zusammenfassung der Erfahrungen<br />

Im Jahre 2009 wurden allein im Instituts-Projekt zur Erlangung<br />

einer Betriebsbewilligung im Wallis über 280<br />

Kandidatinnen und Kandidaten geprüft und durchwegs<br />

positive Erfahrungen gemacht. Hier nur einige davon:<br />

• mehr Flexibilität bei der Abnahme der Prüfung<br />

• Ausmerzen von Fehlern bei der Korrektur der Prüfungen<br />

• sofortige Auswertung der Prüfungsergebnisse<br />

• Erstellung eines digitalen zentralen Fragenpools<br />

• systematische statistische Auswertung der Prüfungsfragen<br />

und der Resultate<br />

Abb. 3 Statistische Analyse der Ergebnisse<br />

Über die Autorin und die Autoren<br />

Martin Blatter ist Professor für Marketing an der HES-SO Wallis und setzt seit Jahren die Lernplattform<br />

Moodle im Unterricht sowie bei Prüfungen ein. Er entwickelt und betreut am Institut für Wirtschaft und Tourismus<br />

in Siders verschiedene E-Learning und Blended-Learning-Projekte. Ausserdem ist er Mitbegründer von<br />

www.ritzycampus.ch, einer Lernplattform für die Aus- und Weiterbildung im Tourismus und im Marketing.<br />

Chantal Glenz-Mounir ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Wirtschaft und Tourismus der<br />

HES-SO Wallis. Sie ist verantwortlich für die Prüfungen zur Erlangung einer Betriebsbewilligung im Bereich<br />

Beherbergung und Bewirtung im Kanton Wallis (GBB). Sie ist Mitbegründerin von www.ritzycampus.ch, einer<br />

Lernplattform für die Aus- und Weiterbildung im Tourismus und im Marketing.<br />

Jean-Victor de Chastonay enseigne le marketing à la HES-SO Valais, dans les filières Tourisme et Economie<br />

d‘entreprise. Il collabore au développement de la plate-forme Moodle pour le renouvellement des méthodes<br />

d‘enseignement dans les formations de base et continues.

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