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HG Magazin 2023-24

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Herbst/Winter <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> · Ihr Freiexemplar zum Mitnehmen<br />

ringhotels.de<br />

EUR 6,90<br />

Heimat &Genuss<br />

DAS MAGAZIN FÜR GÄSTE UND FREUNDE DER RINGHOTELS<br />

Radfahren im<br />

hohen Norden<br />

REISE ERLEBNIS KULINARIK MENSCHEN<br />

WELLNESS


Dem Himmel<br />

so nah.<br />

In Lich gebraut nach benediktinischer Originalrezeptur<br />

für die Benediktiner Weissbräu GmbH, Ettal.<br />

www.benediktiner-weissbräu.de


Liebe Gäste und Freunde<br />

der Ringhotels,<br />

wie die Privathaushalte spüren auch die Hotellerie und<br />

Gastronomie die gestiegenen Energiepreise. Nachhaltigkeit,<br />

die auf den Einsatz erneuerbarer Energiequellen<br />

sowie den sparsamen Ressourcenverbrauch in allen Bereichen setzt,<br />

steht deshalb bei den Ringhotels im Mittelpunkt der Bemühungen.<br />

Das Ringhotel Teutoburger Wald in Tecklenburg-Brochterbeck zeigt<br />

exemplarisch, wie viel man im Einklang mit den Gästen erreichen<br />

kann. Als zuverlässige Arbeitgeber leisten die Ringhotels auch in<br />

sozialer Hinsicht einen wertvollen Beitrag, damit Menschen in ihrer<br />

Region bleiben können. Und diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

tragen wesentlich zur regionalen Identität der Ringhotels und zur<br />

Einlösung unseres Versprechens „Echt HeimatGenuss erleben“ bei.<br />

Apropos HeimatGenuss: Den können Sie zum Beispiel bei Radtouren<br />

durch Ost- und Nordfriesland sowie an außergewöhnlichen Orten<br />

wie Freiburg, Cochem an der Mosel, Hamburg oder dem Ahrtal<br />

erleben. Oder bei Ausflügen zu den kleinen Naturparks, die wir<br />

in dieser Ausgabe vorstellen. Einen faszinierenden Einblick in die<br />

Welt der Agenten erhalten Sie im Deutschen Spionagemuseum<br />

im Zentrum Berlins. Während des Kalten Krieges prallten in der<br />

geteilten Stadt östliche und westliche Spione aufeinander.<br />

Deutschlands Faszination als kulturelles Reiseziel liegt unter<br />

anderem an seiner Vielzahl an Domen und Kathedralen, die<br />

teils über Jahrhunderte hinweg errichtet wurden. Die drei zum<br />

UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Dome in Aachen, Hildesheim<br />

und Speyer stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe vor. Sollten<br />

Sie das baden-württembergische Städtchen Rottweil noch nicht<br />

kennen, dann legen wir Ihnen den Besuch nicht nur zur Fasnet<br />

mit dem bekannten „Narrensprung“ nahe.<br />

In den „Geschichten aus Deutschland“ stellen wir Ihnen diesmal<br />

drei Männer und Frauen vor, die zu unterschiedlichen Zeiten Medizin-<br />

und Pflegegeschichte geschrieben haben: Dorothea Erxleben<br />

als erste promovierte Ärztin Deutschlands, Wilhelm Conrad Röntgen<br />

sowie Oscar Troplowitz, der als Unternehmer und Erfinder Produkte<br />

entwickelte, die bis heute jeder kennt und vielfach nutzt.<br />

▲<br />

„Nachhaltigkeit,<br />

die auf den Einsatz<br />

erneuerbarer<br />

Energiequellen sowie<br />

den sparsamen<br />

Umgang mit<br />

Ressourcen in<br />

allen Bereichen<br />

setzt, steht bei den<br />

Ringhotels im<br />

Mittelpunkt der<br />

Bemühungen.“<br />

Viel Spaß beim Entspannen und Entdecken wünscht Ihnen<br />

Ihre<br />

Petra Weindl<br />

Aktuelle Neuigkeiten zu unseren<br />

Ringhotels und zu exklusiven Angeboten<br />

erhalten Sie im Ringhotels-Newsletter.<br />

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anmelden.<br />

Heimat & Genuss | 3


INHALT<br />

AUSGABE 2/<strong>2023</strong><br />

Tag und Nacht im Naturpark<br />

Aukrug in Schleswig-Holstein:<br />

Die Bildkomposition aus zwei<br />

Langzeitbelichtungen<br />

entstand auf dem Boxberg.<br />

4 | Heimat & Genuss<br />

„Tag und Nacht<br />

denk‘ ich an dich.<br />

Und seit vielen grauen Wochen<br />

sehne ich mich.<br />

Von den Träumen in der Nacht,<br />

bin am Morgen ich erwacht.“<br />

Lied „Tag und Nacht“ der Comedian Harmonists


▲<br />

14<br />

REISE<br />

6 Events & Termine<br />

10 Mit dem Rad durch den hohen Norden<br />

14 Außergewöhnliche Orte in Deutschland<br />

20 Weltkulturerbe:<br />

Großartige Dome erkunden<br />

Ein außergewöhnlicher Ort in Deutschland: Blick von der Aussichtsplattform<br />

des Hamburger „Michels“ auf Elbphilharmonie und Hafen.<br />

20<br />

<strong>24</strong> Nachhaltigkeit in den Ringhotels<br />

30 Ich war noch nie in ... Rottweil<br />

36 Was machen eigentlich ... die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter im Servicebüro?<br />

46 Mit Rad & Wanderstiefeln<br />

Naturparks erkunden<br />

ERLEBNIS<br />

Der Aachener Dom mit der Pfalzkapelle und dem Königsthron ist eine<br />

von sechs zum Weltkulturerbe zählenden deutschen Kirchen.<br />

26<br />

8 Wandervergnügen im Thüringer Wald<br />

26 Schönes aus Leder<br />

32 Geschichten aus Deutschland<br />

44 In der Welt der Spione<br />

KULINARIK<br />

Zwischen Nordsee und Alpen gibt es viele Manufakturen, die Schuhe,<br />

Taschen, Accessoires und Möbelbezüge kunstvoll aus Leder herstellen.<br />

41<br />

18 Perfektes Duo – Meißner Karpfen<br />

und Goldriesling<br />

41 Winterdesserts: Das Beste kommt<br />

zum Schluss<br />

WELLNESS<br />

38 Heißer Dampf fürs Wohlgefühl<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

Gefüllte Bratäpfel sind eines von vielen köstlichen Winterdesserts.<br />

Titelseite: In Ostfriesland werden bis heute zahlreiche Windmühlen als Denkmäler<br />

erhalten. Über Fahrradtouren dorthin lesen Sie im Beitrag ab Seite 10.<br />

50 Impressum/Ansprechpartner<br />

51 Karte: Die Ringhotels auf einen Blick<br />

Heimat & Genuss | 5


KUNST<br />

1. September <strong>2023</strong> bis<br />

7. Januar 20<strong>24</strong><br />

Chagall, Matisse,<br />

Miró<br />

Seit 130 Jahren ist Paris ein<br />

Zentrum für die Produktion<br />

originalgrafischer<br />

Kunstwerke. Das Museum<br />

Folkwang in Essen zeigt<br />

unter dem Titel „Made<br />

in Paris“ herausragende<br />

Originalgrafiken, Künstlerbücher<br />

und Mappenwerke<br />

vom frühen 20. Jahrhundert<br />

bis in die Gegenwart.<br />

Präsentiert werden Werke<br />

von Marc Chagall, Henri<br />

Matisse, Pablo Picasso, Joan<br />

Miró und anderer Künstler.<br />

Weitere Informationen unter<br />

museum-folkwang.de.<br />

▲<br />

Ihre Ringhotels<br />

in der Nähe<br />

Ringhotel Drees in Dortmund<br />

ringhotels.de/dortmund<br />

Ringhotel Waldhotel<br />

Heiligenhaus<br />

ringhotels.de/heiligenhaus<br />

Ringhotel Zweibrücker Hof in<br />

Herdecke<br />

ringhotels.de/herdecke<br />

Ringhotel Parkhotel Witten<br />

ringhotels.de/witten<br />

KULTUR & KULINARIK<br />

1. bis <strong>24</strong>. Dezember <strong>2023</strong><br />

Nürnberger Christkindlesmarkt<br />

„Ihr Herrn und Frau‘n, die Ihr einst Kinder<br />

wart, seid es heut wieder“, spricht das<br />

Christkind alljährlich zur Eröffnung des<br />

Nürnberger Christkindlesmarktes. Der ist<br />

mit seiner erstmaligen Erwähnung 1628<br />

zwar nicht der älteste, aber mit Sicherheit<br />

der bekannteste unter den vielen traditionellen<br />

Weihnachtsmärkten in Deutschland.<br />

Im Dezember duftet es auf dem Marktplatz<br />

MUSIK<br />

8. bis 12. November <strong>2023</strong><br />

Aalener Jazzfest<br />

Seit mehr als 30 Jahren pilgern<br />

Jazz-Fans am zweiten<br />

Novemberwochenende<br />

nach Aalen. Das 1990 gegründete<br />

Jazzfestival hat<br />

sich in kurzer Zeit zu einem<br />

hochkarätig besetzten Musikfest<br />

entwickelt und ist<br />

von stilistischer Offenheit<br />

geprägt. Neben Fusionjazz<br />

und klassischem Hardbop<br />

werden auch Funkjazz und<br />

Soul gespielt. In diesem Jahr sind 14 Konzerte unterschiedlichster<br />

Künstlerinnen und Künstler geplant,<br />

darunter Drummer-Legende Steve Gadd (Foto) mit<br />

seiner Band. Nähere Informationen und Tickets unter<br />

aalener-jazzfest.de.<br />

der Altstadt überall nach zwei Dingen, die<br />

jeder mit Nürnberg verbindet: feine Lebkuchen<br />

und deftige Rostbratwürstchen. In<br />

den 180 Holzbuden werden traditionelle<br />

Waren wie handgearbeiteter Weihnachtsschmuck,<br />

hölzerne Nussknacker und Krippen<br />

angeboten.<br />

▲<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Ringhotel Loew’s Merkur in Nürnberg<br />

www.ringhotels.de/nuernbergloew<br />

Ringhotel Reubel garni in Nürnberg-Zirndorf<br />

www.ringhotels.de/nuernbergreubel<br />

▲<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Ringhotel sKreuz in Heidenheim/Steinheim<br />

www.ringhotels.de/heidenheim<br />

Ringhotel Hohenlohe in Schwäbisch Hall<br />

www.ringhotels.de/shahohenlohe<br />

6 | Heimat & Genuss


EVENTS&TERMINE<br />

SPORT<br />

10. bis 28. Januar 20<strong>24</strong><br />

Handball-EM in Deutschland<br />

Deutschland ist erstmals Gastgeber der<br />

Handball-Europameisterschaft der Herren.<br />

Das sportliche Großereignis, an dem die<br />

<strong>24</strong> besten Handball-Nationalmannschaften<br />

Europas teilnehmen, wird in sechs<br />

deutschen Städten ausgetragen. Während<br />

die Vorrundenspiele in Mannheim, München<br />

und Berlin stattfinden, werden die Hauptrundenspiele in Hamburg und Köln (Foto)<br />

ausgetragen. Das Eröffnungsspiel, das gleichzeitig das erste Spiel der deutschen Mannschaft<br />

ist, steigt im Düsseldorfer Fußballstadion und soll mit 50.000 Zuschauern für einen<br />

neuen Handball-Zuschauerrekord sorgen. Mehr Informationen unter eurohandball.com.<br />

▲<br />

Ihre Ringhotels in der<br />

Nähe<br />

Ringhotel Ahrensburg garni<br />

www.ringhotels.de/ahrensburg<br />

Ringhotel Seehof in Berlin<br />

ringhotels.de/berlin<br />

Ringhotel Siegfriedbrunnen in<br />

Grasellenbach<br />

ringhotels.de/grasellenbach<br />

Ringhotel Klövensteen in Hamburg-Schenefeld<br />

ringhotels.de/schenefeld<br />

Ringhotel Sellhorn in Hanstedt<br />

ringhotels.de/hanstedt<br />

Ringhotel Waldhotel Heiligenhaus<br />

ringhotels.de/heiligenhaus<br />

Ringhotel Schorfheide<br />

in Joachimsthal<br />

www.ringhotels.de/joachimsthal<br />

Ringhotel Winzerhof in Rauenberg<br />

ringhotels.de/rauenberg<br />

Ringhotel Haus Oberwinter in<br />

Remagen<br />

ringhotels.de/remagen<br />

KUNST<br />

15. Dezember <strong>2023</strong> bis 1. April 20<strong>24</strong><br />

Caspar David Friedrich<br />

Anlässlich seines 250. Geburtstags<br />

im Jahr 20<strong>24</strong> präsentiert die Hamburger<br />

Kunsthalle eine große Retrospektive<br />

über Caspar David Friedrich<br />

(1774 – 1840), einen der bedeutendsten<br />

deutschen Landschaftsmaler.<br />

Bekannt ist der Romantiker für seine<br />

mystischen, oft in Schatten, Nebel<br />

und Dunst gehüllten Naturdarstellungen<br />

– durchzogen von tiefer Melancholie.<br />

Der Mensch kommt darin<br />

meist nur als einsame, isolierte<br />

Rückenfigur vor. So widmet sich die<br />

Hamburger Schau denn auch dem<br />

– für die damalige Malerei völlig<br />

neuartigen – Verhältnis von Mensch<br />

und Natur in Friedrichs Werk. Gezeigt<br />

werden mehr als 140 Gemälde<br />

und Zeichnungen. Mehr Informationen<br />

unter hamburger-kunsthalle.de.<br />

▲<br />

Ihr Ringhotel in der Nähe<br />

Ringhotel Ahrensburg garni<br />

www.ringhotels.de/ahrensburg<br />

Ringhotel Klövensteen in Hamburg-Schenefeld<br />

ringhotels.de/schenefeld<br />

Ringhotel Sellhorn in Hanstedt<br />

ringhotels.de/hanstedt<br />

KULTUR<br />

23. Februar bis 10. März 20<strong>24</strong><br />

▲<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Ringhotel Schwarzer Baer garni in Lutherstadt<br />

Wittenberg<br />

www.ringhotels.de/wittenberg<br />

Ringhotel Zum Stein in Wörlitz<br />

www.ringhotels.de/woerlitz<br />

Kurt-Weill-Fest in Dessau<br />

Dessau feiert seit 1993 alljährlich seinen<br />

bekannten Komponisten Kurt<br />

Weill, der vor allem durch seine Zusammenarbeit<br />

mit Bertolt Brecht bekannt<br />

wurde. So komponierte Weill die Musik<br />

zur berühmten „Dreigroschenoper“. Zum<br />

Programm des Kurt-Weill-Festes gehören<br />

neben Konzerten aus dem Bereich<br />

Oper, Klassik und zeitgenössische Musik<br />

auch Ausstellungen und Vorträge. 20<strong>24</strong><br />

widmet sich das Kurt-Weill-Fest unter<br />

dem Motto „Leuchten im Schatten“ den<br />

Frauen, die im Schatten ihrer berühmten<br />

Männer, Väter oder Brüder standen. Das<br />

gilt auch für Weills Frau, die Schauspielerin<br />

und Sängerin Lotte Lenya. Informationen<br />

und Tickets unter kurt-weill-fest.de.<br />

Heimat & Genuss | 7


Blick vom Rennsteig<br />

auf die Wartburg.<br />

Wandervergnügen<br />

im Thüringer Wald<br />

Der Thüringer Wald zählt zu den schönsten Wanderregionen Deutschlands. Das Mittelgebirge<br />

wird von Höhenzügen mit dichten Wäldern sowie Tälern und Wiesen geprägt. Neben dem<br />

bekannten Rennsteig gibt es zahlreiche weitere Wanderwege, die auch im Herbst und Winter<br />

gut begehbar sind.<br />

Wandern und Radfahren als Freizeitvergnügen<br />

ist ein Luxus, den sich im<br />

Mittelalter niemand leisten konnte.<br />

Man ritt zu Pferd oder lief zu Fuß,<br />

um von einem Ort zum nächsten<br />

zu kommen. Und das möglichst<br />

rasch. Deshalb leitet sich der Name des Rennsteigs, der<br />

quer durch den westlichen Teil des Thüringer Walds führt,<br />

auch von der schnellen Fortbewegung ab, die er schon damals<br />

ermöglichte. Doch anders als die Händler und Boten,<br />

die ehedem den 170 Kilometer langen Höhenweg von der<br />

Werra bis zur Saale nutzten, darf und sollte man sich heute<br />

Zeit lassen. Extremwanderer benötigen für diesen Fernwanderweg<br />

vier Tage, doch empfohlen wird die Aufteilung<br />

der Wanderung vom Eisenacher Ortsteil Hörschel bis nach<br />

Blankenstein in acht Tagesetappen.<br />

Eisenach liegt nicht nur am Beginn des Rennsteigs, sondern<br />

hat mit der Wartburg auch ein lohnendes Ausflugsziel<br />

direkt vor den Toren der Stadt. Oder besser gesagt: auf<br />

8 | Heimat & Genuss


ERLEBNIS<br />

Ein Wanderweg am westlichen<br />

Ufer der Talsperre<br />

Bleiloch.<br />

dem Berg südlich der Stadt. Für den Aufstieg zur Festung,<br />

in der Martin Luther Zuflucht fand und die Bibel erstmals<br />

ins Deutsche übersetzte, kann man direkt vom Ringhotel<br />

Lutherhotel Eisenacher Hof loslaufen. Von der Wartburg<br />

erreicht man den Rennsteig zu Fuß in südlicher Richtung.<br />

Dort kann man je nach Zeit und Ausdauer südlich in Richtung<br />

Ruhla oder nördlich in Richtung Hörschel wandern.<br />

Der Große Eichelberg sowie der Wartburgblick Hörseltal<br />

bieten jeweils einen schönen Blick auf die Festung.<br />

Der Rennsteig bietet auch im Winter ein besonderes Erlebnis.<br />

Auf den 142 Kilometern zwischen Ascherbrück bei<br />

Ruhla und Brennersgrün (Lehesten) verläuft der Rennsteig<br />

zwischen 500 und 980 Metern über dem Meeresspiegel.<br />

Damit ist er der längste durchgängig beschilderte und zertifizierte<br />

Fernskiwanderweg Mitteleuropas. Da der Rennsteig<br />

aufgrund seiner Historie stellenweise für die Präparation<br />

mit einer Skispur zu schmal ist, weicht der Skiweg<br />

hin und wieder vom Original ab. Für kleine Runden gibt es<br />

entlang des Rennsteigs eine Vielzahl an verschiedenen Loipen<br />

und Skiwanderwegen.<br />

Wandern rund um Neustadt an der Orla<br />

Der Thüringer Wald bietet aber auch im Bereich seiner<br />

östlichen Ausläufer hervorragende Wandermöglichkeiten.<br />

Sie lassen sich vom Ringhotel Schlossberg in Neustadt<br />

an der Orla aus erkunden. Eine sehr schöne Tagestour<br />

mit rund 20 Kilometern Länge führt vom in der Altstadt<br />

gelegenen Ringhotel über den Ortsteil Börthen in nördlicher<br />

Richtung aus der Stadt hinaus. Über den Sandweg<br />

und das Kalte Tal gelangt man zum vor wenigen Jahren<br />

renovierten Wasserschloss „Fröhliche Wiederkunft“ bei<br />

Wolfersdorf. Von dort geht es weiter über stille Täler und<br />

tiefe Wälder, am Alten Stanauer Grund und dem Kleinen<br />

Taubenberg vorbei. Über den Mückergrund und Bismarckturm<br />

erreicht man Heinrichs Ruhe und den Lausnitzgrund,<br />

der zurück nach Neustadt führt.<br />

In Thüringen begegnet man<br />

dem großen Reformator Martin<br />

Luther praktisch auf Schritt und<br />

Tritt. Das gilt auch für die 18 Kilometer<br />

lange Wanderung auf über der Saale und ist ein schönes Aus-<br />

Schloss Burgk liegt auf einer Anhöhe<br />

dem Lutherweg von Neustadt flugsziel nahe Neustadt an der Orla.<br />

an der Orla nach Auma. Der Weg<br />

führt südlich aus der Stadt an Moderwitz vorbei und hinauf<br />

zu einem Feldweg mit schöner Fernsicht. Von dort geht es<br />

über den Lazerschgrund in den Wald zur Pfaffenpfütze. Hinter<br />

dieser Senke setzt sich der Weg hinauf zum Fiedelmann<br />

und dem Wolchenberg fort. Der nächste Teil führt über die<br />

Autobahnbrücke auf ruhigen Waldwegen zum Teichgebiet<br />

der Wolche. Über den Kesselsee erreicht man das Ziel, den<br />

Marktplatz von Auma. Mit dem Bus gelangt man von dort<br />

über Triptis zurück nach Neustadt an der Orla.<br />

Nur eine halbe Stunde mit dem Auto südwestlich vom<br />

Ringhotel Schlossberg liegt Hohenwarte mit dem gleichnamigen<br />

Stausee. Er ist durch einen 73 Kilometer langen<br />

Rundwanderweg erschlossen, der zu den längsten und<br />

schönsten Wanderwegen Thüringens zählt. Immer wieder<br />

gibt der Wald plötzlich einzigartige Blicke auf eine fjordähnliche<br />

Wasserlandschaft frei – nicht umsonst wird die<br />

Saale an dieser Stelle „Thüringer Meer“ genannt. Der Weg<br />

lässt sich natürlich auch etappenweise bewältigen, wobei<br />

von Mai bis Oktober der Wanderbus Thüringer Meer<br />

die Wanderer zum Etappenstart<br />

und nach der Wanderung wieder<br />

zurück zum Ausgangspunkt bringt.<br />

Etwas weiter flussabwärts liegen<br />

mit Schloss Burgk an der Saaleschleife<br />

sowie der Talsperre Bleiloch<br />

zwei weitere, gut mit Wanderwegen<br />

erschlossene Ausflugsziele. Man<br />

erreicht sie von Neustadt an der<br />

Orla binnen einer halbstüdigen Autofahrt.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Ihr Ringhotel in der Nähe<br />

Eisenach<br />

Ringhotel Lutherhotel<br />

Eisenacher Hof<br />

Tel.: +49 3691 29390<br />

E-Mail: eisenach@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/eisenach<br />

Neustadt a.d. Orla<br />

Ringhotel Schlossberg<br />

Tel.: +49 36481 660<br />

E-Mail: neustadt@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/neustadt<br />

Heimat & Genuss | 9


Flaches Land und weite Sicht bis an den<br />

Horizont – die Nordseeküste ist ideal für<br />

Radtouren.<br />

Mit dem Rad durch den<br />

hohen Norden<br />

Kaum eine Landschaft lässt sich so gut mit dem Fahrrad kennenlernen wie Ost- und Nordfriesland.<br />

Zahlreiche Radwege führen durch die wunderbare Natur und zu Sehenswürdigkeiten. Drei<br />

Ringhotels bieten die Möglichkeit unmittelbar vor der Haustür zu starten.<br />

Sonne, Wolken, eine leichte Brise und ein Himmel<br />

bis zum Horizont – in Ost- und Nordfriesland<br />

ist das Meer nie weit weg. Schier endlose<br />

Radwege durchziehen das flache Land und sind<br />

für Radfahrer, die sich nicht mit größeren Steigungen<br />

und Anhöhen plagen wollen, ideal.<br />

Doch die Küstenregion hat neben Wattenmeer und Wolkenspiel<br />

auch viele kulturelle Sehenswürdigkeiten zu bieten.<br />

Verschiedene Themenrouten sind für das Radfahren in<br />

einzelnen Etappen oder für Sternfahrten geeignet und führen<br />

zu den schönsten Radstrecken auf der ostfriesischen<br />

Halbinsel.<br />

Während die „Ammerlandroute“ durch eine abwechslungsreiche<br />

Region mit vielen Parks führt, verläuft die Friesenroute<br />

„Rad up Pad“ parallel zu Deichen, vorbei an<br />

Leuchttürmen und kleinen Binnenseen. Auf der „Fehnroute“<br />

erinnern Fehndörfer an die Zeit, in der weite Teile Ost-<br />

10 | Heimat & Genuss


REISE<br />

Die Haxtumer Mühle in Aurich ist eine von mehreren gut erhaltenen<br />

Windmühlen, die man auf der Mühlentour besichtigen kann.<br />

frieslands noch Moor waren. Hier finden sich Kanäle, Klappbrücken<br />

und Schleusen, aber auch Mühlen und sogenannte<br />

Gulfhöfe, eine für Friesland typische Bauernhausform.<br />

Die Mühlentour rund um Aurich<br />

Eine besonders schöne Tour, die man direkt vom Ringhotel<br />

Köhlers Forsthaus in Aurich starten kann, ist die circa 32<br />

Kilometer lange Mühlentour rund um Aurich. Sowohl die<br />

Außenmühle Vosberg als auch die Stiftsmühle liegen dabei<br />

mitten in Aurich. Mit fast 30 Metern Höhe ist die westlich<br />

vom alten Stadtzentrum mit der Lamberti-Kirche gelegene<br />

Stiftsmühle die höchste windbetriebene Kornmühle<br />

Deutschlands. Während der Sommersaison kann sie täglich<br />

von Mittwoch bis Sonntag besichtigt werden. Der Aufstieg<br />

auf die begehbare Galerie lohnt sich, denn von dort<br />

oben hat man einen eindrucksvollen Blick auf Aurich.<br />

Neben der Stiftsmühle erreicht man bei der Rundtour alle<br />

weiteren historischen Auricher Mühlen. Zuerst geht es zur<br />

Haxtumer Mühle, die in einem südwestlich vom Zentrum<br />

gelegenen Stadtteil steht. Über das Örtchen Rahe erreicht<br />

man ein besonderes Denkmal: den in einem Wald gelegenen<br />

„Upstalsboom“, eine auf einem kleinen Hügel stehende<br />

Steinpyramide. Sie erinnert an einen friesischen Versammlungsort<br />

im Mittelalter, an dem Recht gesprochen und die<br />

Einheit Frieslands beschworen wurde. Von dort macht die<br />

Tour einen weiten Bogen im Norden von Aurich und passiert<br />

dabei den Windpark Georgsfeld mit seinen drei rund<br />

200 Meter hohen Windkraftanlagen. Wie klein nimmt sich<br />

dagegen die Meints Mühle bei Tannenhausen aus. Von dort<br />

geht es in südlicher Richtung zum Energie-Erlebnis-Zentrum<br />

Aurich (EEZ) mit seinen zahlreichen Bildungsangeboten.<br />

Seine außergewöhnliche Architektur spiegelt die im Inneren<br />

präsentierten Themen wider. Hinter dem EEZ führt<br />

der Weg in nordöstliche Richtung zur Sandhorster Mühle,<br />

ehe es über Sandhorst zurück ins Ringhotel geht.<br />

Tour de Fries in Wittmund<br />

Für Radtouren in Ostfriesland und an die Nordseeküste ist<br />

auch das Ringhotel Residenz in Wittmund eine sehr gute<br />

Adresse. Die Stadt liegt direkt an der sogenannten Tour de<br />

Fries, eine etwa 280 Kilometer lange Strecke, die sich in<br />

sechs Etappen aufteilt. Die Tour de Fries führt entlang des<br />

Nordseestrandes vorbei am Nationalpark Wattenmeer und<br />

bis ins Binnenland durch den Neuenburger Urwald zurück<br />

an den Deich. Auf dem Weg liegen zahlreiche Windmühlen,<br />

das Wasserschloss Gödens und der Jade-Weser-Port.<br />

In nördlicher Richtung führt die Tour de Fries von Wittmund<br />

durch Berdum und Altfunnixsiel an die Harle. Von<br />

dort folgt man dem Flüsschen nach Carolinensiel sowie<br />

Heimat & Genuss | 11


REISE<br />

Zum Wattenmeer bei Brunsbüttel<br />

Reichlich frische Meeresluft einatmen kann man auch bei<br />

einer Radtour in Nordfriesland. Hier bietet sich die Fahrt<br />

auf dem deutschen Teilstück des Nordseeküsten-Radweges<br />

an. Der internationale Radweg ist mit 6.000 Kilometern<br />

durch acht Länder der längste ausgeschilderte Radweg<br />

der Welt. Das Ringhotel Gardels in Brunsbüttel/Sankt<br />

Michaelisdonn liegt direkt an dieser Strecke. Auf einer 30<br />

Kilometer langen Etappe bis nach Büsum führt die Route<br />

durch die flache Marschlandschaft und wunderschöne Naturschutzgebiete.<br />

In Büsum kann man einen Spaziergang<br />

im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer,<br />

der zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört, unternehmen. In<br />

südliche Richtung führt der Weg von Sankt Michaelisdonn<br />

über Brunsbüttel und dann die Elbe entlang nach<br />

Glückstadt.<br />

Die Harle bei Wittmund. Sie führt über Carolinensiel bis an die<br />

Nordseeküste mit den vorgelagerten ostfriesischen Inseln.<br />

Strandkörbe am schleswig-holsteinischen Teil der Nordsee. Bei<br />

Friedrichskoog befindet sich die Schutzstation Wattenmeer.<br />

dem Hafenort Harlesiel, von dem die Fähren auf die Nordseeinsel<br />

Wangerooge ablegen. Die knapp 20 Kilometer lange<br />

Strecke kann man auch für den Rückweg nach Wittmund<br />

nutzen. Wer etwas mehr Ausdauer hat, fährt von<br />

Carolinensiel noch parallel zur Nordsee durch das Wangerland<br />

in Richtung Friederikensiel. In südlicher Richtung führt<br />

die Tour de Fries von Wittmund schnurstracks nach Leerhafe<br />

und durch die typische Wallheckenlandschaft nach<br />

Reepsholt mit der St.-Mauritius-Kirche. Auf dem weiteren<br />

Weg nach Friedeburg überquert man den Ems-Jade-Kanal<br />

über die Wassermühlenbrücke. Kleiner „Fun Fact“: In Friedeburg<br />

können Besucher in wenigen Kilometern von Russland<br />

nach Amerika radeln. Die beiden Ortsteile Friedeburgs<br />

sind nicht nur aus diesem Grund begehrte Fotomotive.<br />

Wer das Radfahren mit der Beobachtung von Frachtern<br />

und Schiffen verbinden möchte, kann ein Stück auf der insgesamt<br />

325 Kilometer langen Nord-Ostsee-Kanal-Route<br />

fahren. Über Brücken und Schleusen, aber auch an imposanten<br />

Herrenhäusern und anderen Sehenswürdigkeiten<br />

führt der Weg durch abwechslungsreiche Wiesen- und<br />

Waldlandschaften. Die erste der jeweils rund 40 Kilometer<br />

langen Teilstrecken auf dieser Route startet in Brunsbüttel.<br />

Die Gäste des Ringhotels können also von Sankt Michaelisdonn<br />

aus ein oder zwei Etappen auf der attraktiven<br />

Nord-Ostsee-Kanal-Route unternehmen.<br />

Sankt Michaelisdonn ist auch der Ausgangspunkt für einen<br />

schönen Tagesausflug an die Friedrichskoog-Spitze. Von ihr<br />

blickt man über die gesamte Elbmündung sowie die vorgelagerte<br />

Insel Trischen, die sich vor der Küste nur wenige<br />

Meter über dem Meeresspiegel erhebt. Sie ist ein geschützter<br />

Brut- und Rastplatz für zahlreiche Wattvögel. Auf dem<br />

Weg dorthin radelt man durch flaches Marschland, das oft<br />

auf gleicher Höhe oder sogar leicht unterhalb des Meeresspiegels<br />

liegt. Deshalb ist die Landschaft von zahlreichen<br />

Sielen durchzogen, die den gezeitenabhängigen Wasserzuund<br />

abfluss regulieren. In Friedrichskoog<br />

bieten sich zu allen Jahreszeiten<br />

reizvolle Ausblicke aufs<br />

Meer.<br />

Wer mehr über das Leben im und<br />

am Watt sowie den Nationalpark<br />

erfahren möchte, sollte unbedingt<br />

einen Abstecher zur Schutzstation<br />

Wattenmeer einplanen. Und weil<br />

der Wind hier meist von Westen<br />

her weht, kommt man auf dem<br />

Rückweg nach Sankt Michaelisdonn<br />

in Genuss von Rückenwind.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Aurich<br />

Ringhotel Köhlers Forsthaus<br />

Tel.: +49 4941 17920<br />

E-Mail: aurich@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/aurich<br />

Brunsbüttel/St. Michaelisdonn<br />

Ringhotel Gardels<br />

Tel.: +49 4853 8030<br />

E-Mail: brunsbuettel@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/brunsbuettel<br />

Wittmund<br />

Ringhotel Residenz<br />

Tel.: +49 4462 8860<br />

E-Mail: wittmund@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/wittmund<br />

12 | Heimat & Genuss


REISE<br />

Besondere Gäste in Augsburg<br />

Das Ringhotel Alpenhof ist bei Musikern und Stammgästen beliebt.<br />

Jedes Hotel wird erst zu dem besonderen Ort, den seine Gastgeber<br />

und die Gäste daraus machen. Das gilt auch für die Brüder Andreas<br />

und Alexander Schön, Gastgeber im Ringhotel Alpenhof in Augsburg.<br />

Seit einigen Jahren kooperieren sie mit den Veranstaltern des<br />

Festivals „Sommer am Kiez“, weshalb dort immer wieder bekannte<br />

Musiker übernachten. Beim jüngsten Festival konnte Alexander<br />

Schön den Reggae-Musiker Gentleman sowie Rock-Sängerin Dorothee<br />

Pesch, besser bekannt als Doro, mit ihrer Band begrüßen.<br />

Katharina Baumann (re.) feierte<br />

ihren 90. Geburtstag im Ringhotel<br />

Alpenhof, in dem sie seit mehr als<br />

40 Jahren regelmäßig Gast ist.<br />

Katharina Baumann ist seit mehr als 40 Jahren Stammgast im<br />

Ringhotel Alpenhof. Sie feiert dort stets ihren Geburtstag – in diesem<br />

Jahr war es ihr 90.! In dieser Zeit ist Katharina Baumann sowohl<br />

der Gastgeberfamilie als auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

Gastgeber Alexander Schön mit der<br />

„Queen of Metal“ Doro.<br />

ans Herz gewachsen. Neben ihrem Geburtstag reist sie jedes Jahr im Herbst für eine Woche in<br />

die Fuggerstadt. Dann genießt sie den Wellnessbereich des Hauses, sitzt im Garten und liest oder unterhält sich mit den ihr<br />

bestens bekannten Mitarbeitern. Im Ringhotel Alpenhof hoffen alle, dass sie noch viele Geburtstage dort feiern kann.


Außergewöhnliche Orte<br />

in Deutschland<br />

Ein Aussichtsturm über Freiburg, Hamburgs altes Wahrzeichen,<br />

ein Felsloch im Ahrtal oder ein romantischer Ort<br />

an der Mosel – wir zeigen Ihnen überraschende Reiseziele<br />

zwischen Flensburg und Garmisch, von denen Sie vielleicht<br />

noch gar nicht wussten, dass es sie gibt.<br />

Schlossbergturm – bester Ausblick auf Freiburg<br />

Die schwäbischen Herzöge aus dem Geschlecht der Zähringer wussten schon, warum sie ihr Burghaldenschloss,<br />

das dem Berg seinen Namen gab, im Jahr 1091 hier oben errichteten. Der Bergsporn überragt den<br />

Eingang zum Dreisamtal und die zu seinen Füßen liegende Stadt, die sich im Laufe der folgenden Jahrhundert<br />

zur größten im Südwesten Deutschlands entwickelte. Vom Freiburger Stadtgarten gelangt man heute<br />

mit der Schlossbergbahn in drei Minuten hinauf zur Bergstation, von der man bereits eine schöne Aussicht<br />

auf Freiburg genießt. Man kann die 200 Höhenmeter aber auch leicht zu Fuß bewältigen, wofür man ebenfalls<br />

vom Stadtgarten aus startet. Von der Bergstation führt ein schöner Rundweg über den Kanonenplatz<br />

zur 251 Stufen zählenden Salzbüchsletreppe. Über sie gelangt man zum<br />

Schlossbergturm. Der 35 Meter hohe Aussichtsturm bietet einen wunderbaren<br />

360-Grad-Blick auf Freiburg, das bekannte Münster und die Umgebung.<br />

Vom Ringhotel Schwarzwald Hotel Silberkönig in Gutach-Bleibach<br />

erreicht man Freiburg in 20 Minuten mit dem Auto.<br />

Ihr Ringhotel in der Nähe<br />

Gutach-Bleibach<br />

Ringhotel Schwarzwald Hotel Silberkönig<br />

Tel.: +49 7685 7010<br />

E-Mail: gutachbleibach@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/gutachbleibach<br />

14 | Heimat & Genuss


REISE<br />

Pinnerkreuz –<br />

Burg- und Moselblick in Cochem<br />

Über dem malerischen Städtchen Cochem an<br />

der Mosel ragt weithin sichtbar die Reichsburg<br />

Cochem auf. Die mittelalterliche Burganlage<br />

war 200 Jahre eine Ruine, ehe sie ein Berliner<br />

Kaufmann um 1870 herum im Stil der Neugotik<br />

wiederaufbauen ließ. Den schönsten Blick auf<br />

die Burg, die Stadt und den Fluss hat man vom<br />

Pinnerkreuz, das auf einem kleinen Hügel auf<br />

der rechten Moselseite aufragt. Von Cochem aus<br />

führen sowohl eine kleine Sesselbahn als auch<br />

ein kurzer Wanderweg zu diesem wunderbaren<br />

Aussichtspunkt. Für die einfache Wanderung<br />

läuft man von der Moselbrücke zur Talstation der<br />

Sesselbahn. Von dort geht es durch die Weinberge<br />

leicht bergauf zum weithin sichtbaren Pinnerkreuz.<br />

Es erinnert an den gleichnamigen Schafhirten,<br />

der bei der Rettung eines seiner verirrten Tiere<br />

ums Leben kam. Wer mag, kann vom Pinnerkreuz<br />

weiter zum nicht weit entfernt liegenden Wild-<br />

& Freizeitpark Klotten/<br />

Cochem wandern. Vom<br />

Ringhotel Bömers Mosel<br />

Landhotel garni in Alf an<br />

der Mosel benötigt man<br />

nur gut 20 Minuten mit<br />

dem Auto nach Cochem.<br />

Ihr Ringhotel<br />

in der Nähe<br />

Alf an der Mosel<br />

Ringhotel Bömers Mosel<br />

Landhotel garni<br />

Tel.: +49 6542 2310<br />

E-Mail: alf@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/alf<br />

Heimat & Genuss | 15


REISE<br />

Sankt Michaelis – Hamburg von oben<br />

Hafen und Alster, Reeperbahn und Innenstadt – sie wirken aus 106 Meter Höhe wie die Landschaften im<br />

bekannten „Miniaturwunderland“ in der Speicherstadt. Vor allem der Blick auf das neue Wahrzeichen<br />

Hamburgs, die Elbphilharmonie, ist spektakulär. Es lohnt sich also, Hamburgs altem Wahrzeichen aufs<br />

Dach zu steigen. Genauer gesagt: Die Aussichtsplattform auf dem Kirchturm von Sankt Michaelis zu besuchen.<br />

Der sogenannte Michel ist seit 400 Jahren Teil der Stadt-Silhouette. Den Klang seiner Glocken sowie<br />

den Choral der Trompete spielenden „Michel-Türmer“ trägt der Wind in alle Himmelsrichtungen. Mit dem<br />

Fahrstuhl geht es schnell nach oben, doch wer die 452<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Treppenstufen nicht scheut, kann den Turm auch von<br />

innen bewundern. Von oben genießen Besucher einen<br />

fantastischen Rundumblick. Die Hansestadt lässt sich<br />

vom Ringhotel Ahrensburg garni sowie vom Ringhotel<br />

Klövensteen in Hamburg-Schenefeld aus besuchen.<br />

Ahrensburg<br />

Ringhotel Ahrensburg garni<br />

Tel.: +49 4102 51560<br />

E-Mail: ahrensburg@<br />

ringhotels.de<br />

ringhotels.de/ahrensburg<br />

Hamburg-Schenefeld<br />

Ringhotel Klövensteen<br />

Tel.: +49 40 8393630<br />

E-Mail: schenefeld@<br />

ringhotels.de<br />

ringhotels.de/schenefeld<br />

16 | Heimat & Genuss


REISE<br />

Ahrtal – Wanderung zum Teufelsloch<br />

Der Teufel, so die Legende, soll einst das Ahrtal aufgesucht und sich an Land und Leuten sowie dem hier<br />

angebauten Rotwein so erfreut haben, dass er darüber seine Heimkehr vergaß. Da näherte sich ihm, als<br />

er auf dem Berg gegenüber der Burg Are ruhte, seine Großmutter in der Gestalt einer schönen Jungfrau.<br />

In den Armen des verliebten Teufels verwandelte sie sich jedoch in die ihm bekannte, boshafte Alte zurück.<br />

Erzürnt packte er die Gestalt und schleuderte sie durch die Felswand im Ahrtal in die Hölle zurück.<br />

So entstand das sogenannte Teufelsloch, das bis heute oberhalb von Altenahr zu<br />

bewundern ist. Vom Wanderparkplatz in Altenahr führt eine mittelschwere Wanderung<br />

zunächst die Ahr entlang. Hinter der Brücke über den Fluss geht ein kurzer,<br />

steiler Anstieg hinauf zur gut ausgeschilderten Felsformation, weshalb festes<br />

Schuhwerk für die Tour ratsam ist. Der Wanderparkplatz in Altenahr kann mit dem<br />

Auto vom Ringhotel Haus Oberwinter in Remagen/Bonn in 40 Minuten Fahrtzeit<br />

erreicht werden.<br />

Ihr Ringhotel<br />

in der Nähe<br />

Remagen/Bonn<br />

Ringhotel Haus Oberwinter<br />

Tel.: +49 2228 60040<br />

E-Mail: remagen@<br />

ringhotels.de<br />

ringhotels.de/remagen<br />

Heimat & Genuss | 17


Ein perfektes Duo –<br />

Meißner Karpfen<br />

und Goldriesling<br />

Meißner Karpfen im Gemüsebett ist ein Klassiker der sächsischen Küche. Die Fische für das<br />

beliebte Gericht kommen aus der lokalen Teichwirtschaft. Und der passende Wein dazu – der<br />

Goldriesling – reift im Elbtal in Sachsen, dem östlichsten Weinbaugebiet Deutschlands.<br />

Die Karpfenzucht gehört zu Sachsen wie die<br />

Frauenkirche zu Dresden. In der nordöstlich<br />

der Landeshauptstadt gelegenen Lausitz<br />

werden die aus Asien stammenden Fische<br />

seit mehr als 750 Jahren gezüchtet. Bereits<br />

im 13. Jahrhundert entstand dort eine einzigartige<br />

Teichlandschaft. Auch in anderen Teilen Sachsens<br />

konnten sich aufgrund des geringen Gefälles, des hohen<br />

Grundwasserstandes und der kargen Böden viele Karpfenzüchter<br />

ansiedeln. Im Mittelalter wurden die christlichen<br />

Regeln strenger befolgt als heute, und so waren Karpfen<br />

vor allem in der Fastenzeit, in der kein Fleisch gegessen<br />

werden durfte, ein wichtiges Nahrungsmittel. Als gleichermaßen<br />

leckerer und gesunder Fisch gelangte der Karpfen<br />

auch an den sächsischen Hof.<br />

Karpfen galt in Sachsen, ähnlich wie im benachbarten Polen,<br />

lange Zeit als traditionelles Weihnachts- und Silvestergericht.<br />

Seit der Wiedervereinigung haben jedoch Lachs<br />

und Forelle den Karpfen auf den dritten Platz beim Fisch-<br />

verzehr verdrängt. Doch mit rund 75 Prozent ist der Karpfen<br />

immer noch Spitzenreiter bei den in Sachsen gezüchteten<br />

Fischen. Viele Teiche haben sich dank der Bewirtschaftung<br />

zu wertvollen Naturschutzflächen entwickelt, in denen<br />

zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten beheimatet<br />

sind. Manche Teiche werden inzwischen nach den Vorschriften<br />

der EU-Öko-Verordnung und des Verbands Gäa<br />

e.V. für ökologischen Landbau bewirtschaftet.<br />

Meißner Karpfen im Gemüsebett<br />

Umweltbewusste Genießer wissen den Karpfen vor allem<br />

deshalb zu schätzen, weil er neben Naturnahrung ausschließlich<br />

mit Getreide gefüttert wird. Das macht ihn<br />

nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation zum<br />

nachhaltigsten Fisch überhaupt. Im Handel sind neben<br />

ganzen Fischen auch küchenfertig geschnittene und grätenfreie<br />

Filets sowie geräucherter Karpfen-Schinken erhältlich.<br />

Frischen Karpfen gibt es jedoch nur in der Zeit zwischen<br />

Mitte September und April.<br />

18 | Heimat & Genuss


Von Mitte September bis April<br />

ist die beste Zeit für frische<br />

Karpfen.<br />

KULINARIK<br />

Die in erster Linie für die<br />

Herstellung von Porzellan<br />

bekannte Stadt Meißen<br />

liegt nur 25 Kilometer<br />

elbabwärts von Dresden.<br />

Der dort angebaute<br />

Goldriesling passt gut zu<br />

Karpfen.<br />

Für den Meißner Karpfen benötigt man für vier Personen<br />

einen 1,5 bis 2 Kilogramm schweren Fisch, den man sich<br />

am besten vom Fischhändler ausnehmen und in vier<br />

gleich große Stücke schneiden lässt. Für das Gemüsebett<br />

besorgt man zwei Karotten, eine halbe Knolle Sellerie, einen<br />

kleinen Kohlrabi, eine Stange Lauch, je eine Petersilien-<br />

und Pastinakenwurzel sowie zwei Zwiebeln. Außerdem<br />

braucht man für die Zubereitung etwa 100 Gramm<br />

Butter, 200 Gramm Sahne, einen Viertelliter Weißwein sowie<br />

etwas Zitronensaft, einen Bund Petersilie, ein Lorbeerblatt<br />

und zum Abschmecken Salz und weißen Pfeffer aus<br />

der Mühle.<br />

Den Karpfen zunächst waschen, die Haut schräg einschneiden,<br />

mit Zitronensaft beträufeln und mit etwas Salz und<br />

Pfeffer bestreuen. Das Gemüse putzen, waschen und in<br />

dünne Stifte, Lauch und Zwiebeln in feine Ringe schneiden.<br />

50 Gramm Butter in einem breiten Topf zerlassen, nach<br />

und nach Sellerie, Karotten, Petersilien- und Pastinakenwurzel,<br />

Kohlrabi, Lauch und Zwiebeln leicht andünsten und<br />

mit dem Weißwein ablöschen. Den Backofen auf 175 Grad<br />

vorheizen und die restliche Butter in einem kleinen Topf<br />

schmelzen. In einem Bräter mit Deckel das Gemüse und<br />

das Lorbeerblatt verteilen, pfeffern und salzen. Die Karpfenstücke<br />

mit der Haut nach oben auflegen, die geschmolzene<br />

Butter darüber geben und die Sahne seitlich<br />

dazugeben. Im Ofen in etwa 20 Minuten mit Deckel und<br />

weitere fünf Minuten ohne Deckel garen. Den Fisch mit<br />

Petersilie bestreuen und mit Salzkartoffeln servieren.<br />

Goldriesling – eine Spezialität aus Sachsen<br />

Dazu passt ein Goldriesling, der im Idealfall vom Elbufer bei<br />

Meißen stammt. Die Rebsorte wurde 1893 von Christian<br />

Oberlin in Colmar aus Riesling und Frühem Malinger gekreuzt.<br />

20 Jahre später fand sie ihren Weg nach Sachsen.<br />

Heute wird sie fast nur noch entlang der Elbe angebaut,<br />

weil das dortige Mikroklima für die Rebsorte besonders geeignet<br />

ist. Goldriesling treibt nämlich spät aus, kann aber<br />

dank seiner schnellen Reifezeit schon früh gelesen werden.<br />

So können dieser Rebsorte weder später Frost im Frühjahr<br />

noch nass-kaltes Herbstwetter etwas anhaben.<br />

Goldriesling zeigt im Glas eine hellgelbe Farbe und verfügt<br />

über ein würziges Aroma mit leichter Muskatnote. Deshalb<br />

wird die Rebsorte gelegentlich auch als Gelbriesling oder<br />

Goldmuskat bezeichnet. Der leichte, aber dank seiner Säure<br />

auch charaktervolle Wein harmoniert sehr gut mit dem<br />

Karpfen. Damit bestätigt sich wieder einmal die Regel, wonach<br />

lokale Speisen und Weine oft erstaunlich gut zusammenpassen.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Heimat & Genuss | 19


Großartige Dome<br />

erkunden<br />

Der mehr als 1.200<br />

Jahre alte Dom<br />

von Aachen ist ein<br />

Hauptwerk der<br />

karolingischen<br />

Architektur in<br />

Deutschland.<br />

Deutschland fasziniert Menschen aus aller Welt als Kulturreiseziel. Das liegt unter anderem<br />

an seiner Vielzahl von Domen und Kathedralen, die teils über Jahrhunderte hinweg errichtet<br />

wurden. Neben ihrer Größe zeichnen sie sich durch zahlreiche Kunstwerke im Inneren sowie<br />

an den Fassaden aus. Zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen sechs Dome – in dieser Ausgabe<br />

stellen wir die Dome in Aachen, Hildesheim und Speyer vor.<br />

20 | Heimat & Genuss


REISE<br />

Die großen Dome in<br />

Deutschland gehören<br />

wie in Frankreich<br />

oder Italien zu den<br />

ältesten erhalten gebliebenen<br />

Bau- und<br />

Kunstwerken. Ihre herausragende<br />

Stellung für die Entwicklung von<br />

Städten wie Aachen, Köln oder<br />

Speyer mag optisch heute oft von<br />

Hochhäusern und Fernsehtürmen<br />

in den Hintergrund gedrängt werden.<br />

Darüber sollte man jedoch<br />

nicht vergessen, dass dass die Dome<br />

einst das wichtigste Bauwerk ihrer<br />

Stadt bildeten und weithin sichtbar<br />

deren Größe und Bedeutung verkörperten.<br />

Ihre Bauzeit wurde meist in<br />

Jahrzehnten, in manchen Fällen sogar<br />

in Jahrhunderten gemessen.<br />

Die achteckige Kuppel der Pfalzkapelle<br />

gehört zum ältesten Teil des Doms.<br />

Nur die bedeutendsten Kirchen<br />

werden als Kathedralen oder Dome bezeichnet, doch sind<br />

dies keineswegs Synonyme: Der Begriff Kathedrale leitet<br />

sich vom griechischen Wort „Kathedra“ ab und bezeichnet<br />

den Lehrstuhl, von dem der Bischof zu den Christen spricht.<br />

Im Kirchenbau steht eine Kathedrale deshalb für eine Kirche,<br />

die zu einem Bischofssitz gehört. Das Wort „Dom“ wiederum<br />

entstand aus der Verkürzung des lateinischen Begriffs<br />

„domus“ für Haus. Die frühen Kirchen besaßen<br />

nämlich oft ein „domus ecclesiae“, also ein Wohnhaus für<br />

die Geistlichen. Zugleich wurden Kirchen damals oft als<br />

„domus dei“, das heißt als Gotteshaus bezeichnet.<br />

Nicht jeder Dom ist daher eine Kathedrale, aber immer ein<br />

bedeutendes Kirchenbauwerk. Das zeigt sich in Deutschland<br />

schon daran, dass sich unter den ersten sieben deutschen<br />

Bauwerken, die zwischen 1978 und 1986 in die Welterbeliste<br />

aufgenommen wurden, die vier Dome in Aachen,<br />

Speyer, Hildesheim und Trier befanden. Zwei weitere kamen<br />

1996 (Köln) und 2018 (Naumburg) hinzu.<br />

Aachen – Grablege Karls des Großen<br />

Die herausragende Stellung des Aachener Doms lässt sich<br />

leicht ermessen, wenn man bedenkt, dass er 1978 als erstes<br />

deutsches Kulturdenkmal in die Welterbeliste der UNESCO<br />

aufgenommen wurde. Zugleich gehört er neben den Galapagos-Inseln,<br />

dem Yellowstone-Nationalpark und neun<br />

weiteren Natur- und Denkmälern zu den zwölf ältesten<br />

Welterbestätten der UNESCO überhaupt. Bau und Geschichte<br />

des Aachener Doms sind untrennbar mit Kaiser<br />

Karl dem Großen verbunden. Dieser wohl bedeutendste<br />

Kaiser des frühen Mittelalters machte Aachen um 800 zum<br />

Mittelpunkt seines europäischen Reiches.<br />

In Aachen wandelte Karl den väterlichen Königshof in eine<br />

sogenannte Pfalz, das heißt einen Königssitz vom Range einer<br />

Reichsresidenz um. Fast das gesamte Mittelalter hindurch<br />

hatten die Kaiser nämlich keine feste Hauptstadt,<br />

sondern reisten durchs Land, um die zahlreichen Fürsten<br />

im Land unter Kontrolle zu halten. Daher errichteten sie<br />

über das Reich verstreute Pfalzen, von denen eine sehr bekannte<br />

in Goslar steht. Karl ließ zudem das karolingische<br />

Oktogon, das bis heute den Kern des Doms bildet, als Kapelle<br />

der Pfalz errichten. Das achteckige Bauwerk war das<br />

erste gewölbte Gebäude nördlich der Alpen und wird maßgeblich<br />

durch die Bautraditionen der klassischen Antike<br />

und der byzantinischen Architektur geprägt.<br />

Als Karl der Große 814 starb, wurde diese Kapelle seine Begräbnisstätte<br />

und zu einem symbolträchtigen Ort. Deshalb<br />

ließen sich von 936 bis 1531 nicht weniger als 30 deutsche<br />

Könige auf dem in der Pfalzkapelle stehenden Königsthron<br />

krönen – neben Karls Sohn Ludwig dem Frommen auch die<br />

Kaiser Otto I. und Ferdinand I. Im Laufe der Jahrhunderte<br />

wurden deshalb mehrere Anbauten an das Oktogon hinzugefügt<br />

– darunter die gotische Chorhalle im Osten, das<br />

Westwerk sowie eine Reihe von Seitenkapellen.<br />

Kaiser, Könige und Pilger stifteten zudem die überaus reiche<br />

Ausstattung und andere Schätze. Die im Marienschrein<br />

aufbewahrten vier großen Reliquien, angeblich die<br />

Windeln und das Lendentuch Christi, das Marienkleid und<br />

das Enthauptungstuch Johannes des Täufers, kann man<br />

alle sieben Jahre anlässlich der seit 1238 stattfindenden<br />

Aachener Heiligtumsfahrt besichtigen. Königskrönungen<br />

und besondere Reliquien, da ist es kein Wunder, dass der<br />

Dom seit dem Mittelalter eine der bedeutendsten Wall-<br />

Heimat & Genuss | 21


Zweimal wurde der Dom von Hildesheim<br />

zerstört und wieder aufgebaut.<br />

Besondere Bedeutung erhielt der Dom durch die Hildesheimer<br />

Domschule, eine der bedeutendsten Bildungseinrichtungen<br />

im Hochmittelalter. Berühmt ist bis heute der<br />

Tausendjährige Rosenstock, der an der Außenwand der<br />

Apsis im Innenhof des Kreuzgangs wächst. Die Legende<br />

um Bistumsgründer Ludwig den Frommen besagt, dass er<br />

auf das Jahr 815 zurückgehen soll. Selbst die fast vollstänfahrtsorte<br />

der Christenheit ist. Das Hauptwerk der karolingischen<br />

Architektur ist heute eines der besterhaltenen<br />

Baudenkmäler dieser Epoche, ein eigenständiges Bistum<br />

wurde Aachen jedoch erst 1930.<br />

Hildesheim – auferstanden aus Ruinen<br />

Der Dom im niedersächsischen Hildesheim hat eine fast<br />

ebenso lange Geschichte wie sein Pendant in Aachen. Allerdings<br />

können sich die Hildesheimer rühmen, bereits seit<br />

815 über einen Bischofssitz zu verfügen. Auf den Fundamenten<br />

der dort ursprünglich gebauten Marienkapelle<br />

sowie einer kleineren Basilika entstand ab 872 der Hildesheimer<br />

Mariendom. 1046 wurde dieser erste Bau durch<br />

einen Brand weitgehend zerstört. Deshalb wurde gegen<br />

Ende des 11. Jahrhunderts ein neuer Bau errichtet und in<br />

den folgenden Jahrhunderten kontinuierlich erweitert.<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Walsrode<br />

Ringhotel Forellenhof<br />

Tel.: +49 5161 9700<br />

E-Mail: walsrode@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/walsrode<br />

Wernigerod<br />

Ringhotel Weißer Hirsch<br />

Tel.: +49 3943 267110<br />

E-Mail: wernigerode@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/wernigerode<br />

Um diesen Neubau rankt sich die<br />

Legende vom Teufelshorn, das<br />

bei genauem Hinsehen gleich<br />

rechts neben dem Eingangsportal<br />

des Doms zu sehen ist: Weil<br />

die Arbeiter damals mit einfachsten<br />

Transportmitteln und<br />

ohne Hebewerkzeuge auskommen<br />

mussten, wunderten sich<br />

die Hildesheimer, wie schnell der<br />

Aufbau voranging. Da müsse der<br />

Das Teufelshorn an der Mauer des Hildesheimer Doms.<br />

Dombaumeister doch mit dem Teufel im Bunde sein, erzählten<br />

sie sich. Der Teufel habe wohl die schweren Steine<br />

herbeigeschafft und aufeinander gefügt. Der Dombaumeister<br />

räumte sogar ein, dass er sich vom Teufel habe helfen<br />

lassen. Weil er ihm vorgaukelte, er baue lediglich ein<br />

Wirtshaus. Als der Teufel erkannte, dass er getäuscht worden<br />

war, raste er vor Wut und wollte mit seinen Hörnern<br />

die Mauern zum Einsturz bringen. Vergebens, und so blieb<br />

nur der Abdruck seines Hornes an der Wand zurück.<br />

22 | Heimat & Genuss


REISE<br />

Im Speyerer Dom spiegelt sich die Geschichte des mittelalterlichen<br />

Heiligen Römischen Reiches und seiner Kaiser<br />

und Könige. Das monumentale Bauwerk drückt nicht nur<br />

die Machtfülle seiner Erbauer, sondern auch die sakrale Bedeutung<br />

des mittelalterlichen Kaisertums aus. Denn das<br />

Amt des Kaisers umfasste seit der Krönung Karls des Großen<br />

im Jahre 800 nicht nur weltliche, sondern auch kirchliche<br />

Macht. Der Kaiser verstand sich als das Haupt der Christenheit.<br />

Der Papst vollzog zwar die Krönung, aber Amt und Würde<br />

kamen unmittelbar von Gott. Erst später beanspruchten<br />

die Päpste im sogenannten Investiturstreit die Mittlerrolle<br />

zwischen Gott und Kaiser für sich.<br />

Die imposante Ostseite des Doms von Speyer – der Bau steht für<br />

den Anspruch der deutschen Kaiser auf kirchliche Macht.<br />

dige Zerstörung des Doms im Zweiten Weltkrieg, der zwischen<br />

1950 und 1960 wiederaufgebaut wurde, überlebte<br />

der Rosenstock wie durch ein Wunder unbeschadet.<br />

Der Hildesheimer Dom wurde gemeinsam mit der ehemaligen<br />

Benediktinerabteikirche Sankt Michael 1985 in die<br />

UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. In der Begründung<br />

hieß es, dass die beiden Bauwerke und die zu ihnen gehörenden<br />

Kunstschätze maßgeblich zum Verständnis der Einrichtung<br />

romanischer Kirchen im christlichen Abendland<br />

beitragen. Das südlich von Hannover gelegene Hildesheim<br />

kann im Rahmen eines Tagesausflugs vom Ringhotel Forellenhof<br />

in Walsrode sowie vom Ringhotel Weißer Hirsch in<br />

Wernigerode in jeweils einer guten Stunde Fahrtzeit erreicht<br />

werden.<br />

Speyer – Grabstätte von acht Monarchen<br />

Im Zentrum der Rotunde auf der Westseite des Doms ist ein<br />

Abbild von Jesus Christus zu sehen.<br />

Weil die im 11. Jahrhundert herrschenden salischen Kaiser<br />

die Stadt Speyer zu einem der herrschaftlichen Zentren des<br />

Reiches machten, bauten sie dort den Dom als ihre Grablege<br />

und Zeichen ihres kaiserlichen Machtanspruchs. Zwischen<br />

1039 und 1308 fanden vier deutsche Könige und vier<br />

Kaiser im Dom ihre letzte Ruhestätte. Der Dom zu Speyer<br />

gilt als eines der Hauptwerke der romanischen Architektur<br />

in Deutschland und ist zugleich der größte Bau dieser Epoche<br />

in Europa. Maria und dem heiligen Stephan geweiht,<br />

wurde der Dom in zwei großen Bauphasen von 1025 bis<br />

1061 und 1082 bis 1106 errichtet. Er brachte eine Grundrissgliederung<br />

zur Vollendung, die in der Folgezeit großen Einfluss<br />

auf die Entwicklung der romanischen Architektur des<br />

11. und 12. Jahrhunderts hatte.<br />

Kennzeichnend für diesen Stil sind die ausgewogene Verteilung<br />

der Baumassen im Osten und im Westen und die symmetrische<br />

Anordnung von vier Türmen an den Ecken des aus<br />

Lang- und Querhaus bestehenden Baukörpers. Bereits 1981<br />

wurde der Dom zu Speyer als zweite Stätte in Deutschland in<br />

die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Die Stadt am<br />

Rhein ist vom Ringhotel Winzerhof in Rauenberg in einer<br />

halben Stunde Fahrtzeit erreichbar.<br />

Sie kann aber auch vom Ringhotel<br />

Siegfriedbrunnen in Grasellenbach<br />

im Rahmen eines Tagesausflugs angesteuert<br />

werden.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

In der nächsten Ausgabe stellen wir<br />

die drei ebenfalls zum Weltkulturerbe<br />

zählenden Dome in Köln, Trier und<br />

Naumburg vor.<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Grasellenbach<br />

Ringhotel Siegfriedbrunnen<br />

Tel.: +49 6207 6080<br />

E-Mail: grasellenbach@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/grasellenbach<br />

Rauenberg<br />

Ringhotel Winzerhof<br />

Tel.: +49 6222 9520<br />

E-Mail: rauenberg@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/rauenberg<br />

Heimat & Genuss | 23


Familienbetrieb: Die<br />

Brüder Olaf (2.v.r.) und<br />

Rainer (re.) Kerssen mit<br />

ihren Eltern vor dem<br />

Ringhotel Teutoburger<br />

Wald in Tecklenburg-Brochterbeck.<br />

Nachhaltigkeit hat viele Facetten<br />

Nachhaltigkeit ist mehr als nur die Senkung von Energieverbrauch und -kosten. Ohne Einschränkungen<br />

beim Komfort passen die Ringhotels den Service an, um Ressourcen zu schonen.<br />

Das Ringhotel Teutoburger Wald in Tecklenburg-Brochterbeck macht vor, wie das geht.<br />

Der Hotelbetrieb bringt es mit sich, dass dort<br />

größere Mengen Energie, Wasser und andere<br />

Ressourcen verbraucht werden. Wegen der<br />

erheblich gestiegenen Energiepreise haben<br />

die Hoteliers ein Interesse daran, den Ressourcenverbrauch<br />

zu senken, ohne die Annehmlichkeiten<br />

für die Gäste zu reduzieren. Nachhaltiges<br />

Wirtschaften sowie Umwelt- und Klimaschutz gewinnen<br />

deshalb auch für den Ringhotels e.V. und die in ihm zusammengeschlossenen<br />

Betriebe immer mehr an Bedeutung.<br />

Ein Vorreiter für „Nachhaltigkeit in der Hotellerie“ ist das<br />

Ringhotel Teutoburger Wald in Tecklenburg-Brochterbeck.<br />

Hier wird bereits eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsphilosophie<br />

umgesetzt – von Energieerzeugung und -einsparungen<br />

über Wasser- und Abfallmanagement bis hin zu Regionalität,<br />

sozialer Verantwortung und Biodiversität. „Abgesehen<br />

vom Einsatz zweier Blockheizkraftwerke, der Begrünung<br />

von Dächern oder dem Einsatz regionaler Produkte in unserer<br />

Gastronomie haben wir bereits viele andere kleinere und<br />

größere Projekte in unserem Haus umgesetzt“, sagen Olaf<br />

und Rainer Kerssen, Inhaber des Ringhotels Teutoburger<br />

Wald. „Wir wollen so unseren Beitrag dazu leisten, natürliche<br />

Ressourcen zu schützen, den Klimawandel zu bekämpfen<br />

und eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen<br />

zu gewährleisten“, erklären die beiden Brüder, die das<br />

Haus 2006 von ihren Eltern übernahmen.<br />

Sauberer Strom für Hotel und E-Mobilität<br />

Im Bereich der Energieerzeugung setzt das Ringhotel Teutoburger<br />

Wald auf einen Energiemix: Es verfügt über zwei<br />

Blockheizkraftwerke mit jeweils 33 Kilowattstunden, die<br />

teilweise bereits wasserstofffähig sind. Die Abwärme aus<br />

den Blockheizkraftwerken wird für die Wäscherei und die<br />

Spülmaschinen genutzt. Im Wellnessbereich kommt seit<br />

einigen Jahren modernste Wärmepumpentechnik zum<br />

Einsatz. Zur Energieersparnis trägt auch bei, dass die Sauna<br />

nur noch nach Bedarf angeheizt wird. Die Gäste können<br />

nicht allein über den täglichen Handtuchwechsel entscheiden,<br />

sondern selbst bestimmen, ob ihr Zimmer jeden Tag<br />

gereinigt werden muss.<br />

<strong>24</strong> | Heimat & Genuss


REISE<br />

Die neue leistungsstarke Photovoltaikanlage sowie zwei Blockheizkraftwerke sorgen für ausreichend Strom für Hotel und E-Autos.<br />

Als zweites Standbein einer autarken Energieversorgung<br />

setzt das Ringhotel eine leistungsstarke Photovoltaikanlage<br />

mit 235 Kilowattstunden ein. Sie wird im Sommer künftig<br />

100 Prozent der im Hotel benötigten Energie erzeugen.<br />

Ein entsprechender Batteriespeicher sichert in den sonnenarmen<br />

Stunden nicht nur den Strombedarf des Hotels, sondern<br />

auch der betrieblichen Fahrzeuge. Denn die fahren alle<br />

elektrisch und ihre Ladestationen werden über die Photovoltaikanlage<br />

mit Strom versorgt. Die Hotelgäste können<br />

die Akkus ihrer E-Autos und E-Bikes ebenfalls dort aufladen.<br />

Zudem können sich Gäste, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

anreisen, gegen Gebühr einen E-Smart ausleihen.<br />

Wasser und Lebensmittel sparen<br />

Das Ringhotel hat 560 Quadratmeter Dachfläche begrünt<br />

– das bringt eine natürliche Wärmedämmung. So wird<br />

auch Regenwasser zurückgehalten und besser genutzt. Außerdem<br />

wird in einem Gebäudeteil in den öffentlichen Bereichen<br />

sowie in 16 Zimmern Grauwasser, also gering verschmutztes<br />

Abwasser, für den Toilettenbereich verwendet.<br />

Auf diese Weise lässt sich aufwändig aufbereitetes Trinkwasser<br />

sparen, ohne dass die Gäste sich zurücknehmen<br />

müssen. Im Restaurant setzen die Kerssens auf Partner aus<br />

der Region – damit lösen sie das Versprechen der Kooperation<br />

„Echt HeimatGenuss erleben“ ein. Darüber hinaus<br />

wurden die Portionen im Restaurant um 15 Prozent verringert.<br />

„Unsere Portionen waren immer sehr üppig, es ging<br />

oft viel zurück“, erläutert Olaf Kerssen. Sollte jemand tatsächlich<br />

nicht satt werden, erhält er nun einen kostenfreien<br />

Nachschlag.<br />

Nachhaltigkeit hat darüber hinaus auch eine soziale Komponente.<br />

Die Ringhotels sichern dauerhaft Arbeitsplätze in<br />

ihrer Region. So konnten im Ringhotel Teutoburger Wald allein<br />

in diesem Jahr drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

ihr jeweils 50., 30. und 25. Dienstjubiläum feiern.<br />

Wärmepumpen erzeugen wohlige Temperaturen für Wellness.<br />

Ulla Minnerup (li.) ist seit 50 Jahren im Ringhotel Teutoburger Wald<br />

tätig. Seit ihrer Pensionierung arbeitet sie weiter gut 20 Stunden im<br />

Monat als Vertreterin ihrer Nachfolgerinnen. Claudia Steigerwald (re.)<br />

arbeitet seit mehr als 25 Jahren im Haus- und Frühstücksservice,<br />

Küchenchef Ansgar Feltmann feierte vor kurzem sein 30. Dienstjubilum.<br />

Heimat & Genuss | 25


Echtes Leder<br />

ist nicht nur<br />

besonders edel,<br />

sondern auch<br />

strapazierfähig<br />

und vielseitig<br />

einsetzbar.<br />

Schönes aus Leder<br />

Leder ist ein natürlicher, bei entsprechend guter Pflege auch<br />

äußerst langlebiger und damit nachhaltiger Werkstoff. Ob<br />

sie nun elegante Schuhe, praktisches Reisegepäck, Taschen in<br />

allen Größen, kleine Accessoires oder Lederbezüge für Möbel<br />

herstellen – deutsche Manufakturen verstehen ihr Handwerk.<br />

Bei manch einem Wetter würde man am liebsten<br />

in der Haut eines Tieres stecken. Denn bei<br />

widrigen Bedingungen wird der Mensch nass<br />

und friert, während Rinder, Schafe und Ziegen<br />

spielend Wind und Wetter trotzen. Deshalb<br />

nutzten schon die Frühmenschen in der Altsteinzeit<br />

Tierhäute als zusätzlichen Schutz vor den Launen<br />

der Natur. Das Problem bestand jedoch darin, dass unbearbeitete,<br />

rohe Haut entweder rasch verfault oder steinhart<br />

wird. Zu den ersten kulturellen Errungenschaften des Menschen<br />

gehört daher die Kunst, Tierhäute durch Gerben in<br />

haltbares Leder zu verwandeln. Es ist bis heute ein sehr beliebtes<br />

Material – für Schuhe, Jacken, Gürtel oder Taschen,<br />

für Sitze und Armaturen in Autos oder Möbel. Auch wenn<br />

mittlerweile sehr viele Lederprodukte maschinell produziert<br />

werden, so gibt es doch eine Reihe von Manufakturen<br />

in Deutschland, die besonders schöne und langlebige Artikel<br />

in aufwändiger Handarbeit herstellen.<br />

Die erste Hochkultur, in der unserem Leder vergleichbares<br />

Material verwendet wurde, war das Alte Ägypten. Am Nil<br />

entstanden zur Zeit der Pharaonen sogar die beiden bis in<br />

26 | Heimat & Genuss


ERLEBNIS<br />

Gürtel, Hundehalsbänder oder<br />

Taschen entstehen auch heute noch<br />

in echter Handarbeit.<br />

die heutige Zeit genutzten Arten des Gerbens: Einerseits<br />

das vegetabile Gerben, bei dem das Leder mithilfe von<br />

pflanzlichen Stoffen haltbar und weich gemacht wird. Andererseits<br />

das mineralische Gerben mit Mitteln auf Mineral-<br />

und Ölbasis. Damals wurde dafür Alaun verwendet, ein<br />

Kalium-Aluminium-Salz, mit dem Leder besonders weich<br />

und geschmeidig gegerbt werden kann. Auf diese Art gegerbtes<br />

Leder fand man 1922 im nahezu unversehrt gebliebenen<br />

Grab des Pharaos Tutanchamun. Sandalen aus solchem<br />

Leder waren für Ägypter ein Luxusartikel und der<br />

Beruf des Gerbers entsprechend hoch angesehen.<br />

Die Römer hätten barfuß wohl kaum ihr Weltreich errichtet.<br />

Für die Ausrüstung der Legionäre inklusive Stiefeln und<br />

Sandalen wurde sehr viel Leder benötigt. Daher entwickelten<br />

die Gerber am Tiber neue und einfachere Verfahren, die<br />

Ledersandalen zum Alltagsartikel für jedermann machten.<br />

Bis zur Neuzeit blieb das Verarbeiten roher Tierhäute zu Leder<br />

jedoch eine harte körperliche Arbeit. Erst im 19. Jahrhundert<br />

erfand Professor Friedrich Knapp das Gerben mit<br />

Chromsalzen. Sie reduzierte die tagelange Arbeit auf wenige<br />

Stunden. Allerdings entwickelt nur pflanzlich gegerbtes<br />

Leder mit der Zeit eine unvergleichliche Patina, weshalb<br />

viele Manufakturen auf diese Weise hergestelltes Leder<br />

heute noch bevorzugen.<br />

Schöne Taschen aus Leder<br />

Eine davon ist die J.R. Ledermanufaktur in Berlin. Jörn<br />

Rischkes kleine Werkstatt in Berlin-Mitte sieht ein wenig<br />

wie aus der Zeit gefallen aus. An den Wänden hängen jede<br />

Menge traditionelles Werkzeug und die damit gefertigten<br />

Taschen. Sie sind wie die Werkstatt: praktisch, zeitlos und<br />

vor allem auf schlichte Art schön, weil sie die Vorzüge des<br />

Es erfordert sehr viele einzelne Arbeitsschritte, bis eine fertige<br />

Ledertasche auf das Verkaufsregal gestellt werden kann.<br />

pflanzlich gegerbten Leders in den Vordergrund stellen.<br />

Der gebürtige Magdeburger lebt und arbeitet seit 1995 in<br />

der Hauptstadt. Er stellt nicht viel mehr als 100 Taschen im<br />

Jahr her. Die haben zwar ihren Preis, halten dafür aber<br />

selbst bei häufiger Nutzung Jahrzehnte. Vor allem aber fertigt<br />

Rischke auch Taschen nach Maß, das heißt die Kunden<br />

können in seiner Werkstatt eine individuelle Tasche bestellen<br />

und nach etwa drei Wochen abholen. Die J.R. Ledermanufaktur<br />

kann vom Ringhotel Seehof in Berlin sowie vom<br />

Ringhotel Schorfheide in Joachimsthal erreicht werden.<br />

Auf schöne Taschen nach Maß, Gürtel, Geldbörsen und<br />

Schlüsselanhänger hat sich auch Jeannine Goldhan spezialisiert.<br />

Die gelernte Schneiderin gründete nach vielen Jahren<br />

Arbeit im Modebereich 2020 eine kleine Ledermanufaktur<br />

in München. Im Jahr darauf zog sie ins beschauliche<br />

Rutesheim in der Nähe von Stuttgart. Ihre Manufaktur<br />

kann in jeweils einer halben Stunde Fahrzeit vom Ringho-<br />

Heimat & Genuss | 27


Uhrarmbänder gibt es in vielen Farben und Lederarten.<br />

Hochwertige Schuhe werden aus Rindsleder gefertigt.<br />

tel Mönchs Waldhotel in Unterreichenbach sowie vom<br />

Ringhotel Gasthof Hasen in Herrenberg angesteuert werden.<br />

Bei Jeannine Goldhan sind auch diejenigen an der<br />

richtigen Adresse, die ein altes Erbstück aus Leder restaurieren<br />

lassen möchten.<br />

Edle Taschen und Maßanfertigungen, die einmal zum<br />

Erbstück werden können, gibt es zudem aus Nina Gorissens<br />

kleiner Manufaktur in Augsburg. Die liegt keine fünf<br />

Kilometer vom Ringhotel Alpenhof entfernt. Die Designerin<br />

sammelte ebenfalls zunächst Erfahrung in der Modebranche,<br />

ehe sie sich 2006 zur Firmengründung entschloss.<br />

Statt kurzlebiger Modeartikel stellt sie nun Taschen her, die<br />

vor allem ein Problem lösen, das jede Frau kennt: Taschen,<br />

in denen nichts verloren geht, sondern in denen man dank<br />

eines übersichtlichen Trennsystems alles auf Anhieb findet.<br />

Dafür ist nur bestes Leder gut genug, das aufwändig<br />

mit alten Handwerksgeräten bearbeitet wird.<br />

Alf an der Mosel<br />

Ringhotel Bömers Mosel Landhotel<br />

garni<br />

Tel.: +49 6542 2310<br />

E-Mail: alf@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/alf<br />

Augsburg<br />

Ringhotel Alpenhof<br />

Tel.: +49 821 42040<br />

E-Mail: augsburg@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/augsburg<br />

Aurich<br />

Ringhotel Köhlers Forsthaus<br />

Tel.: +49 4941 17920<br />

E-Mail: aurich@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/aurich<br />

Berlin<br />

Ringhotel Seehof<br />

Tel.: +49 30 320020<br />

E-Mail: berlin@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/berlin<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Herrenberg<br />

Ringhotel Gasthof Hasen<br />

Tel.: +49 7032 2040<br />

E-Mail: herrenberg@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/herrenberg<br />

Joachimsthal<br />

Ringhotel Schorfheide<br />

Tel.: +49 33363 505<br />

E-Mail: joachimsthal@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/joachimsthal<br />

Unterreichenbach<br />

Ringhotel Mönchs Waldhotel<br />

Tel.: +49 7235 7900<br />

E-Mail: unterreichenbach@<br />

ringhotels.de<br />

ringhotels.de/unterreichenbach<br />

Wittmund<br />

Ringhotel Residenz<br />

Tel.: +49 4462 8860<br />

E-Mail: wittmund@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/wittmund<br />

Leder ist nicht gleich Leder<br />

Zu den großen Vorzügen von Leder gehört – eine richtige<br />

Pflege vorausgesetzt – die Langlebigkeit der daraus hergestellten<br />

Produkte. Neben der handwerklichen Verarbeitung<br />

kommt es darauf an, von welchem Tier das Leder<br />

stammt. In den Manufakturen weiß man, welches Leder<br />

für einen bestimmten Zweck am besten geeignet ist.<br />

Rindsleder ist sehr widerstandsfähig und kommt deshalb<br />

vor allem für die Herstellung von Schuhen, Taschen,<br />

Möbeln und Autopolstern zum Einsatz. Das deutlich grobporigere<br />

Büffelleder ist zwar robust, aber feuchtigkeitsempfindlich,<br />

weshalb es für die Anfertigung von Möbeln<br />

im Innenbereich sowie Geldbörsen und Handtaschen verwendet<br />

wird.<br />

Lammleder besticht durch seine angenehm weiche Textur<br />

und ist das bevorzugte Material der Modeindustrie für<br />

das Schneidern von Lederjacken, -röcken und -hosen sowie<br />

von Lederhandschuhen. Das Leder von Pferden, auch<br />

Cordovan, ist besonders wasserabweisend und wird für<br />

hochwertige Lederschuhe genutzt. Uhrenliebhaber kennen<br />

es als Material für robuste Uhrarmbänder. Echtes<br />

Wildleder stammt meist vom Hirsch, Reh oder Elch und<br />

gilt als sehr hochwertig.<br />

Bei der Braun Büffel Ledermanufaktur spielt der Name<br />

des Betriebs auf seine Geschichte an. Das Familienunternehmen<br />

wurde 1887 als kleiner Handwerksbetrieb gegründet<br />

und wird inzwischen in vierter Generation geführt.<br />

1974 kam der Büffel als Namenszusatz hinzu, weil<br />

damals sehr viel Wasserbüffelleder verwendet wurde. Bis<br />

heute produziert die Braun Büffel Ledermanufaktur am<br />

Gründungsort Kirn, der vom Ringhotel Bömers Mosel<br />

Landhotel garni in einer Stunde erreicht werden kann.<br />

Wie bei vielen kleineren Manufakturen setzt man auf<br />

Nachhaltigkeit durch Langlebigkeit und bietet unter anderem<br />

einen lebenslangen Reparaturservice an.<br />

28 | Heimat & Genuss


ERLEBNIS<br />

Mit Leder Gutes tun<br />

Fußbälle werden bei der Sportberichterstattung immer<br />

noch gerne als „rundes Leder“ bezeichnet. Dabei sind sie eines<br />

der wenigen Produkte, bei denen Leder gegenüber<br />

Kunststoff das Nachsehen hat. Das liegt neben dem geringeren<br />

Gewicht und der wasserabweisenden Oberfläche vor<br />

allem an der Form. Denn eine möglichst perfekte Kugel<br />

lässt sich mit Leder kaum erzielen, was sich auf die Flugeigenschaften<br />

des Balles auswirkt. Fußballspiele wurden<br />

dennoch lange mit Lederbällen ausgetragen. So errang die<br />

deutsche Nationalmannschaft 1954 ihren ersten Fußballweltmeistertitel<br />

beim „Wunder von Bern“ gegen das favorisierte<br />

Ungarn mit einem Lederball. Der bestand aus 18 Lederstreifen,<br />

die längs und quer zueinander vernäht wurden.<br />

Früher bestand das<br />

„runde Leder“ – hier<br />

ein Fußball aus den<br />

1950er-Jahren –<br />

wirklich noch aus<br />

dem natürlichen<br />

Material.<br />

Bei Taschen und Accessoires bleibt Leder dagegen erste<br />

Wahl. Und man kann mit ihrem Kauf sogar etwas Gutes<br />

tun. Zumindest, wenn sie aus der Ledermanufaktur der<br />

Ostfriesischen Beschäftigungs- und Wohnstätten GmbH in<br />

Emden stammen. Dort arbeiten zehn Menschen mit und<br />

ohne Beeinträchtigung in einem großen lichtdurchfluteten<br />

Raum mit hochwertigem Leder in vielen Farben. Manchmal<br />

entstehen die Taschen, Schlüsselanhänger und Ledermäppchen<br />

in Arbeitsteilung, manchmal auch in Fertigung<br />

„aus einer Hand“, bei der eine Person alle Arbeitsschritte<br />

bis zum fertigen Produkt ausführt. Erwerben kann man sie<br />

in den sogenannten Middenmang-Läden in Leer und Greetsiel.<br />

Der erste liegt in der Nähe des Ringhotels Köhlers<br />

Forsthaus in Aurich, der zweite ist nur einen Katzensprung<br />

vom Ringhotel Residenz in Wittmund entfernt.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Privathotels weltweit unter einem Dach<br />

Genießen Sie die zahlreichen Vorzüge der Ringhotels auch mit unseren Partnern. Mehr als<br />

750 Hotels in über 80 Ländern weltweit.<br />

Die Französischen Antillen gehören zu den Traumzielen<br />

in der Karibik.<br />

Düne und Leuchtturm von Rubjerg<br />

Knude im Norden Dänemarks.<br />

Bootshäuser in Smögen, einer kleinen Insel<br />

an der Westküste Schwedens.<br />

Familiäre Atmosphäre, kulinarische Genüsse mit regionalen Produkten und vor allem der persönliche<br />

Kontakt zu den Gastgebern, die ihre Häuser individuell führen und sich Zeit für ihre<br />

Gäste nehmen – das sind die wesentlichen Vorzüge eines Ringhotels. Auch die privat geführten<br />

Hotels der „Global Alliance of Private Hotels“, ein Zusammenschluss des Ringhotels e.V.<br />

mit sechs Kooperationspartnern, bieten Ihnen diese Vorzüge. Erleben Sie Privathotellerie<br />

weltweit, vom hohen Norden bis in die Karibik und nach Australien. Mehr Informationen zu<br />

unseren Partnern erhalten Sie unter ringhotels.de/privathotels-weltweit.<br />

Heimat & Genuss | 29


Das Schwarze Tor ist das Wahrzeichen<br />

von Rottweil. Sein Turm<br />

überragt die Altstadt.<br />

Ich war noch nie in...Rottweil<br />

Deutschland hat nicht nur eine Handvoll beliebter Metropolen wie Berlin, Hamburg oder<br />

München, sondern auch eine Vielzahl an kleineren Städten, die viel zu bieten haben. Mit den<br />

Ringhotels können Sie diese weniger bekannten, aber lohnenswerten Ziele entdecken.<br />

Die ehemalige Freie Reichsstadt Rottweil ist<br />

vor allem für drei Dinge bekannt: Karnevalisten<br />

denken an die schwäbisch-alemannische<br />

Fastnacht, die dort seit Jahrhunderten<br />

gefeiert wird. Am Fastnachtsmontag und<br />

Fastnachtsdienstag ziehen beim sogenannten<br />

Rottweiler Narrensprung jeweils 3.000 aufwändig und<br />

farbenfroh verkleidete Narren durch das Schwarze Tor in<br />

die Altstadt hinab. Hundeliebhaber verbinden mit ihr die<br />

bekannte Hunderasse Rottweiler. Die Metzger der Stadt betätigten<br />

sich früher auch im Viehhandel und züchteten die<br />

Rottweiler deshalb als Hüte- und Treibhunde. Geschichtsinteressierte<br />

erinnern sich, dass Rottweil die älteste Stadt<br />

Baden-Württembergs ist. Die Römer gründeten sie als<br />

„Arae Flaviae“ bereits 73 nach Christus, als Legionäre die<br />

Kinzigtalstraße entlang des Neckars anlegten.<br />

Im rund 80 Kilometer südwestlich von Stuttgart gelegenen<br />

Rottweil empfängt heute das Ringhotel Johanniterbad,<br />

das hoch über dem Festungsgraben liegt, seine Gäste.<br />

Vom Hotel aus genießt man einen herrlichen Ausblick auf<br />

die stattlichen Bürgerhäuser mit ihren verspielten Erkern<br />

und den prächtigen geschmiedeten Stechschildern. Die<br />

vielen Details der Fachwerkhäuser lassen sich jedoch erst<br />

bei einem Spaziergang durch die Gassen der Altstadt entdecken.<br />

Der bis heute erhaltene mittelalterliche Stadtkern<br />

zeugt von der Unabhängigkeit und wirtschaftlichen<br />

Blüte Rottweils im Spätmittelalter.<br />

Nachdem die Römer bereits 200 Jahre nach der Stadtgründung<br />

wieder abziehen mussten, blieb die Stadt wohl auch<br />

in alemannischer Zeit besiedelt. Doch erst für das Jahr 771<br />

ist ein Herzogs- und späterer Königshof namens Rotuvilla“<br />

urkundlich bezeugt. Dank ihrer Nähe zur schwäbischen<br />

Kaiserfamilie Staufen wurde Rottweil 1230 zur Reichsstadt<br />

erklärt. Ein Status, der mehr als 500 Jahre für weitgehende<br />

politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit sorgte, ehe<br />

Rottweil an das Herzogtum Württemberg fiel.<br />

30 | Heimat & Genuss


REISE<br />

Der Rottweiler Narrensprung ist Höhepunkt der Fasnet.<br />

Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen<br />

das Schwarze Tor, das 1230 als Teil der staufischen Befestigung<br />

gebaut wurde, die gotische Kapellenkirche mit dem<br />

weithin sichtbaren Turm sowie das Heilig-Kreuz-Münster<br />

mit der steinernen Sonnenuhr. Der 1304 erstmals erwähnte<br />

Hochturm, der einst Gefängnis- und Wachturm war, der<br />

Pulverturm sowie Reste des Predigerturms stammen ebenfalls<br />

noch aus der Stauferzeit. Das wichtigste Fest ist die<br />

Fasnet, bei der am Montag und Dienstag die Narren in bunten<br />

Kostümen durch die Stadt ziehen.<br />

Rottweils neue Attraktion<br />

Vom Test-Turm für Aufzüge hat man eine fantastische Aussicht.<br />

Rottweil, das zu Füßen der Schwäbischen Alb und des<br />

Schwarzwaldes liegt, bietet sich als Ausgangsort für Wanderungen<br />

durch das Neckartal an. Eine davon ist der Höllensteinsaumpfad.<br />

Dieser naturnahe Panoramaweg führt einmal<br />

um die Stadt herum und bietet dabei immer wieder<br />

eindrucksvolle Aussichten auf Rottweil. Der Wanderweg beginnt<br />

auf der Hauptstraße. Von dort geht es über das Viadukt<br />

zum Parkplatz hinter der Schindelbrücke. Ein Fußpfad<br />

führt in den Wald hinein und schlägt gen Osten einen Bogen<br />

um die Stadt. Dabei läuft man zunächst fast bis zur<br />

Neckarbrücke hinunter und dann wieder leicht bergauf.<br />

Nördlich der Altstadt gelangt man auf dem Weg zunächst<br />

an eine Kreuzung, bei der man gerade weiter zur Felsformation<br />

„Löwenmaul“ läuft. Auf dem Rückweg zur Kreuzung<br />

lohnt sich der Abstecher zu einer freien Hochfläche, von der<br />

man Rottweils neueste Attraktion sehen kann: den markanten<br />

Test-Turm für Aufzüge. Von der Hochfläche läuft man<br />

zur Kreuzung zurück, biegt rechts ab und erreicht über die<br />

König-Karl-Brücke den Ausgangspunkt der Wanderung.<br />

Der 2017 von Thyssenkrupp fertiggestellte Test-Turm mit einem<br />

Durchmesser von 21 Metern verfügt im Inneren über<br />

zwölf Schächte. Darin erproben Ingenieure verschiedene<br />

Aufzugsysteme. Besucher zieht es dagegen auf die mit 232<br />

Metern höchste Aussichtsplattform<br />

Deutschlands. In luftiger<br />

Höhe genießen sie einen einmaligen<br />

Ausblick auf Rottweil und<br />

Umgebung. Baden-Württembergs<br />

älteste Stadt und ihr modernes<br />

Wahrzeichen können übrigens<br />

auch die Gäste im Ringhotel<br />

Gasthof Hasen in Herrenberg sowie<br />

im Ringhotel Zum Goldenen<br />

Ochsen in Stockach erleben. Von<br />

beiden Häusern ist es jeweils nur<br />

eine Dreiviertelstunde Fahrzeit<br />

mit dem Auto nach Rottweil.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Herrenberg<br />

Ringhotel Gasthof Hasen<br />

Tel.: +49 7032 2040<br />

E-Mail: herrenberg@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/herrenberg<br />

Rottweil<br />

Ringhotel Johanniterbad<br />

Tel.: +49 741 530700<br />

E-Mail: rottweil@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/rottweil<br />

Stockach<br />

Ringhotel Zum Goldenen Ochsen<br />

Tel.: +49 7771 91840<br />

E-Mail: stockach@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/stockach<br />

Heimat & Genuss | 31


Ein Besuch in Quedlinburg<br />

mit seinen Fachwerkhäusern<br />

ist eine angenehme und<br />

lehrreiche Zeitreise in die<br />

Vergangenheit.<br />

32 | Heimat & Genuss


Geschichten<br />

aus Deutschland<br />

Deutschland ist ein Land voller großartiger Schlösser, Burgen und<br />

alter Städte, die mit spannenden Lebenswegen und dramatischen<br />

Ereignissen verbunden sind. Ob als kurze Städtereise oder auf einer<br />

Reiseroute mit verschiedenen Höhepunkten: Entdecken Sie die historischen<br />

Persönlichkeiten und Begebenheiten, die diese Orte prägten,<br />

mit unseren Geschichten aus Deutschland.<br />

ERLEBNIS<br />

Dorothea Erxleben –<br />

Deutschlands<br />

erste Ärztin<br />

Im Mai 1754 verabschiedet sich die<br />

39-jährige Dorothea Erxleben von ihrem<br />

Ehemann und ihren Kindern und<br />

reist von Quedlinburg nach Halle. In der<br />

Tasche hat sie eine königliche Sondergenehmigung,<br />

die ihr der preußische<br />

König Friedrich II. (der Große) bereits 13<br />

Jahre zuvor ausgestellt hat. Damit darf<br />

sie als erste Frau in Deutschland an der<br />

Universität Halle die Doktorwürde der<br />

medizinischen Fakultät erlangen. Obwohl<br />

sie bereits jahrelang erfolgreich praktiziert<br />

hat, will sie mit dem akademischen<br />

Examen ihren guten Ruf als Ärztin gegen<br />

den Vorwurf der Kurpfuscherei verteidigen.<br />

Dorothea wird im November 1715 in Quedlinburg<br />

im Harz als Tochter eines Arztes<br />

und Gymnasiallehrers geboren. Ihr Vater<br />

ist ein Anhänger der Aufklärung und unterrichtet<br />

seine wissbegierige Tochter zusammen<br />

mit ihren jüngeren Brüdern. Während<br />

diese jedoch das Abitur machen und später<br />

an der Universität studieren dürfen, bleibt<br />

Dorothea dies als Frau zunächst verwehrt.<br />

Denn Frauen dürfen damals weder Abitur<br />

noch Studium absolvieren.<br />

Dorothea<br />

Erxleben erhält<br />

dank König<br />

Friedrich II. von<br />

Preußen das<br />

Recht, im Fach<br />

Medizin die<br />

Doktorwürde zu<br />

erlangen.<br />

Mit königlicher Genehmigung<br />

zur Doktorwürde<br />

Bereits mit 16 Jahren begleitet Dorothea<br />

ihren Vater bei Patientenbesuchen. Der<br />

erkennt das Talent seiner Tochter und<br />

lässt sie ab 1736 in seiner Praxis assistieren.<br />

Als vier Jahre später der junge<br />

Friedrich II. König von Preußen wird,<br />

bittet Dorothea ihn um Erlaubnis, mit<br />

einem ihrer Brüder studieren zu dürfen.<br />

Und tatsächlich sendet der König ihr im<br />

April 1741 die Sondergenehmigung. Doch<br />

sie tritt das Studium nicht an, weil ihr<br />

Bruder in den Schlesischen Krieg ziehen<br />

muss und Dorothea 1742 den Witwer,<br />

fünffachen Vater und Diakon Johann Christian<br />

Erxleben heiratet. Das Paar bekommt<br />

noch vier gemeinsame Kinder, um die sich<br />

Dorothea neben den Stiefkindern, ihrem<br />

autodidaktischen Studium und der Behandlung<br />

von Patienten kümmert.<br />

1747 übernimmt sie die Praxis ihres verstorbenen<br />

Vaters, obwohl sie nicht studiert hat.<br />

Als sechs Jahre später<br />

eine Patientin von ihr<br />

stirbt, kommt es zum<br />

Eklat: Obwohl ihr kein<br />

Fehler nachgewiesen<br />

werden kann, erhält<br />

sie von missgünstigen<br />

Ihr Ringhotel in der Nähe<br />

Wernigerode<br />

Ringhotel Weißer Hirsch<br />

Tel.: +49 3943 267110<br />

E-Mail: wernigerode@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/wernigerode<br />

Heimat & Genuss | 33


Kollegen im Ort eine Anzeige wegen Kurpfuscherei.<br />

Deshalb bricht sie nach Halle<br />

auf und erlangt im Juni 1754 als erste Frau<br />

in Deutschland die medizinische Doktorwürde<br />

– mit Bestnote. In ihrer Doktorarbeit<br />

hebt sie den Wert einer sanften Medizin<br />

und Unterstützung der körpereigenen Abwehr<br />

hervor. Bis zu ihrem viel zu frühen Tod<br />

mit 46 Jahren praktiziert sie offiziell als Ärztin<br />

in Quedlinburg. Dort steht bis heute ihr<br />

Arbeits- und Wohnort im Haus Kaplanei 10.<br />

Vom Ringhotel Weißer Hirsch in Wernigerode<br />

fährt man in einer halben Stunde nach<br />

Quedlinburg, dessen sehenswerte Altstadt<br />

zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.<br />

Das Haus Kaplanei 10 in Quedlinburg erinnert an das Wirken von Dorothea Erxleben.<br />

Wilhelm Conrad Röntgen –<br />

eine neue Art von Strahlen<br />

Physiker und Nobelpreis-<br />

träger: Wilhelm C. Röntgen.<br />

Tag für Tag werden weltweit Tausende von<br />

Aufnahmen gemacht, die zumindest im<br />

deutschsprachigen Raum nach ihrem Erfinder<br />

benannt sind: Röntgenbilder. In vielen<br />

anderen Sprachen wird dagegen die<br />

wissenschaftliche Bezeichnung verwendet,<br />

unter der sie zuerst bekannt wurden:<br />

X-Strahlen. Egal ob zur Vorsorge oder zur<br />

besseren Diagnostik – die Möglichkeit, mithilfe<br />

von Strahlen Aufnahmen von Knochen,<br />

Zähnen und Gewebe des Menschen<br />

machen zu können, hat die Medizin enorm<br />

vorangebracht. Zu verdanken ist die Technik<br />

Wilhelm Conrad Röntgen, der vor 100<br />

Jahren gestorben ist.<br />

In Lennep, heute ein Stadtteil von Remscheid, kommt Röntgen<br />

im Frühjahr 1845 als einziger Sohn einer Tuchhändlerfamilie<br />

zur Welt. Aus wirtschaftlichen Gründen zieht die Familie<br />

in die Niederlande, wo der junge Wilhelm ab 1862 die<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Heiligenhaus<br />

Ringhotel Waldhotel Heiligenhaus<br />

Tel.: +49 2056 5970<br />

E-Mail: heiligenhaus@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/heiligenhaus<br />

Herdecke<br />

Ringhotel Zweibrücker Hof<br />

Tel.: +49 2330 6050<br />

E-Mail: herdecke@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/herdecke<br />

Witten<br />

Ringhotel Parkhotel Witten<br />

Tel.: +49 2302 5880<br />

E-Mail: witten@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/witten<br />

Technische Schule in Utrecht besucht.<br />

Dort wird sein Interesse für<br />

die Naturwissenschaften gestärkt.<br />

Weil er den Urheber einer Lehrer-Karikatur<br />

nicht verraten will,<br />

muss er die Schule allerdings schon<br />

bald verlassen. Er beschließt, am<br />

Eidgenössischen Polytechnikum in<br />

Zürich zu studieren, weil er dort<br />

auch ohne Abitur aufgenommen<br />

wird. Dort lernt er nicht nur seine<br />

spätere Frau, sondern auch den jungen<br />

Physikprofessor August Kundt<br />

kennen, der ihn 1870 als Assistent<br />

an die Universität Würzburg holt.<br />

In der Geburtsstadt Röntgens präsentiert ein sehenswertes<br />

Museum Exponate zu seinem Leben und Werk.<br />

Dort habilitiert sich Röntgen und wird 1888 Leiter des Physikalischen<br />

Instituts. Seine letzten Lebensjahre verbringt er in<br />

München, wo er 1923 im Alter von 78 Jahren stirbt.<br />

Auszeichnung mit dem Physik-Nobelpreis<br />

Als Forscher arbeitet Röntgen etwa an der Verdichtbarkeit<br />

von Flüssigkeiten, ehe er sich der Untersuchung der Elektrizitätsleitung<br />

in Gasen, vor allem in Kathodenstrahlen<br />

widmet. Im November 1895 entdeckt er dabei eine unsichtbare<br />

Strahlung, die es erlaubt, in das Innere eines Organismus<br />

zu blicken. Am Ende desselben Jahres veröffentlicht<br />

er seine Forschungsergebnisse unter dem Titel „Eine<br />

neue Art von Strahlen“. Die X-Strahlen werden nach Röntgen<br />

benannt. Wegen deren enormen Bedeutung für die<br />

34 | Heimat & Genuss


ERLEBNIS<br />

Medizin erhält er im Dezember 1901 den ersten je verliehenen<br />

Nobelpreis in Physik. Weil Röntgen auf die Anmeldung<br />

eines Patents auf seine Entdeckung verzichtet, steht<br />

sie sofort Forschern und Anwendern zur Verfügung. Während<br />

die Belastung durch Strahlung im Laufe der Zeit immer<br />

weiter verringert werden konnte, hat sich die Qualität<br />

der Bilder erheblich verbessert, sodass damit heute Vorgänge<br />

im Mikrobereich sichtbar gemacht werden können.<br />

In der historischen Lenneper Altstadt, in der sich auch das<br />

Geburtshaus von Röntgen befindet, können Interessierte<br />

im Deutschen Röntgen-Museum mehr über Leben und<br />

Werk des Wissenschaftlers erfahren. Neben dem Versuchsaufbau<br />

zu seiner bahnbrechenden Entdeckung werden<br />

Geräte und Apparate aus mehr als 100 Jahren Röntgentechnik<br />

gezeigt. Nur wenige Schritte vom Museum<br />

entfernt befindet sich das Geburtshaus Röntgens, das jeden<br />

ersten Sonntag im Monat sowie nach Terminvereinbarung<br />

besucht werden kann. Remscheid und das Deutsche<br />

Röntgen-Museum sind in jeweils 30 bis 40 Minuten Fahrzeit<br />

vom Ringhotel Waldhotel Heiligenhaus, vom Ringhotel<br />

Zweibrücker Hof in Herdecke sowie vom Ringhotel<br />

Parkhotel Witten erreichbar.<br />

Oscar Troplowitz –<br />

Unternehmer und Erfinder<br />

Von der Bekanntheit eines Wilhelm Conrad Röntgen mag<br />

Oscar Troplowitz weit entfernt sein. Dafür nutzen Millionen<br />

Menschen überall in der Welt täglich Pflege- und Medizinprodukte,<br />

die maßgeblich auf ihn zurückgehen. Oscar<br />

Troplowitz wird Anfang 1863 im oberschlesischen Gleiwitz<br />

geboren und interessiert sich früh für Architektur und<br />

Kunst. Doch er folgt dem Wunsch seines Vaters, absolviert<br />

in Breslau eine Lehre als Apotheker bei seinem Onkel und<br />

studiert Pharmazie. 1890 kauft er mit Unterstützung seines<br />

Onkels die in Hamburg-Altona ansässige „Fabrik dermotherapeutischer<br />

Erzeugnisse“ von Paul Carl Beiersdorf.<br />

Troplowitz sammelt hervorragende Dermatologen und Chemiker<br />

um sich und setzt auf Forschung. Die zahlt sich aus<br />

und bringt Produkte hervor, die heute jeder kennt. Bereits<br />

1896 wird ein Kautschuk-Klebefilm entwickelt, der später erfolgreich<br />

als Tesa-Film vermarktet wird. 1901 entwickelt Troplowitz<br />

mit „Leukoplast“ einen<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

medizinischen Klebeverband,<br />

Ahrensburg<br />

Ringhotel Ahrensburg garni<br />

Tel.: +49 4102 51560<br />

E-Mail: ahrensburg@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/ahrensburg<br />

Hamburg-Schenefeld<br />

Ringhotel Klövensteen<br />

Tel.: +49 40 8393630<br />

E-Mail: schenefeld@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/schenefeld<br />

1909 kommt der Labello auf den<br />

Markt. Mit dem Emulgator<br />

„Eucerit“, einem Öl-Wasser-Gemisch,<br />

gelingt die Herstellung einer<br />

neuartigen, schneeweißen<br />

Creme. Sie wird ab 1911 unter<br />

dem Namen Nivea verkauft und<br />

rasch ein Kassenschlager.<br />

Im Labor des Hamburger Unternehmens Beiersdorf arbeiten<br />

Forscher um 1913 herum an neuen Produkten.<br />

Fortschrittlich und sozial eingestellt<br />

Oscar Troplowitz zeichnet sich Zeit seines Lebens jedoch<br />

nicht nur durch seinen Erfindungsreichtum und Unternehmergeist<br />

aus. Er setzt durch viele betriebliche Sozialleistungen<br />

für seine Angestellten weit über Hamburg hinaus Maßstäbe.<br />

So reduziert er beispielsweise die Arbeitszeit bei<br />

vollem Lohnausgleich auf 48 Stunden und führt ab 1897 bezahlten<br />

Urlaub ein. Zudem gründet<br />

er eine Unterstützungskasse<br />

für in Not geratene Mitarbeiter<br />

sowie eine Alters- und Hinterbliebenenstiftung,<br />

die in veränderter<br />

Form bis heute besteht.<br />

Doch der Unternehmer engagiert<br />

sich nicht nur in seinem Unternehmen,<br />

sondern auch in der Hamburger<br />

Bürgerschaft. Dort setzt<br />

sich für die Verbesserung der<br />

Schulen und für mehr Grünanlagen<br />

ein. Der Hamburger Stadtpark<br />

geht nicht zuletzt auf sein Engagement<br />

zurück. Privat nutzt er seinen<br />

Wohlstand für eine beeindruckende<br />

Kunstsammlung deutscher<br />

und französischer Impressionisten.<br />

Mit nur 55 Jahren stirbt Troplowitz<br />

im April 1918 und vermacht<br />

seine Sammlung der<br />

Hamburger Kunsthalle. Für den<br />

Besuch der Hansestadt bieten sich<br />

das Ringhotel Klövensteen in<br />

Hamburg-Schenefeld und das<br />

Ringhotel Ahrensburg garni an.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Oscar Troplowitz<br />

erfindet und<br />

vermarktet Pflegeprodukte,<br />

die<br />

mehr als 100 Jahre<br />

später immer<br />

noch jeder kennt.<br />

Heimat & Genuss | 35


Die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter im Servicebüro der<br />

Ringhotels stehen sowohl den<br />

Gästen als auch den Mitgliedern<br />

der Kooperation als Ansprechpartner<br />

zur Verfügung.<br />

Was machen eigentlich…<br />

die Mitarbeiter im Servicebüro?<br />

Im Servicebüro der Ringhotels schlägt das Herz der seit mehr als fünf Jahrzehnten bestehenden<br />

Hotelkooperation. Während die Gastgeberinnen und Gastgeber am jeweiligen Ort für die<br />

Gäste da sind, kümmern sich die elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in München darum,<br />

dass die Ringhotels als Gemeinschaft erfolgreich sind.<br />

Das herausragende Merkmal der Ringhotels<br />

ist es, dass die einzelnen Häuser allesamt<br />

Familienbetriebe sind. Manche von<br />

ihnen werden teils schon seit mehreren<br />

Generationen von derselben Familie<br />

geführt, einige von ihnen sind seit der<br />

Gründung 1973 ununterbrochen Teil der Kooperation.<br />

Was zunächst mit gemeinsamen Einkaufs- und Marketingaktivitäten<br />

begann, umfasst heute zahlreicheLeistungen,<br />

die das in München ansässige Servicebüro für<br />

die einzelnen Ringhotels leistet. An dessen Spitze als Geschäftsführender<br />

Vorstand steht Petra Weindl, die wir in<br />

der vergangenen Ausgabe von Heimat & Genuss vorgestellt<br />

haben.<br />

Die wichtigste Aufgabe des Servicebüros ist die Akquisition<br />

von Gästen und Kunden für die in ganz Deutschland verteilten<br />

Ringhotels. Mit Christin Hillner, Felix Herzog und<br />

Michela Zavarise kümmern sich gleich drei Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter um den Verkauf. Verkaufsleiterin<br />

Christin Hillner bringt als gebürtige Brandenburgerin nicht<br />

nur eine unverwechselbare Stimme ins Münchner Büro,<br />

sondern auch jede Menge Energie und Enthusiasmus für<br />

ihre Aufgabe. Verkaufsleiter Felix Herzog ist ein echter<br />

Franke und darüber hinaus leidenschaftlicher Radfahrer.<br />

Deshalb ist er nicht nur zur Arbeit und in der Freizeit mit<br />

dem Fahrrad unterwegs, sondern wann immer es geht<br />

steigt er auch für Firmenbesuche aufs Rad. Die Dritte im<br />

Bunde ist Michela Zavarise. Die gebürtige Italienerin küm-<br />

36 | Heimat & Genuss


REISE<br />

mert sich seit mehr als zwölf Jahren mit Talent<br />

und Leidenschaft um Gruppenreisen<br />

und Tagungsgäste.<br />

Professionelles Marketing und<br />

gelungene Messeauftritte<br />

Die Akquisitionsbemühungen des Servicebüros<br />

werden maßgeblich von der Marketingabteilung<br />

unterstützt. Die Bekanntheit<br />

und vor allem das positive Image der Marke<br />

Ringhotels weiter zu verbessern, stärkt<br />

nicht nur die Kooperation als Ganzes, sondern<br />

hilft auch den einzelnen Ringhotels<br />

maßgeblich dabei, neue Gäste zu gewinnen.<br />

Ein Eckpfeiler ist dabei eine professionelle<br />

Presse- und Medienarbeit, die inzwischen<br />

sehr stark in den sozialen Medien<br />

stattfindet, da sich auf diese Weise viele<br />

Zielgruppen direkt erreichen lassen. Doch<br />

auch Printprodukte wie das Gästemagazin<br />

Heimat & Genuss, der HeimatGenuss Guide<br />

und Flyer, die in allen Ringhotels aushängen,<br />

gehören nach wie vor mit dazu.<br />

Das Marketing betreuen im Servicebüro ebenfalls drei Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. Michaela Krohn ist mit ihrer<br />

langjährigen Erfahrung die treibende Kraft hinter dem<br />

Markenauftritt der Ringhotels. Bei allen Printprodukten der<br />

Ringhotels führt sie die kreative Feder und behält auch unter<br />

Zeitdruck stets den Überblick, damit auch wirklich alles<br />

die Corporate Identity und die Marke Ringhotels stärkt. Dazu<br />

gehört auch die Weiterentwicklung des Gastbindungsprogramms<br />

der Kooperation. Den weitesten Weg zu den<br />

Ringhotels hat Kristina Leresche zurückgelegt. Die Moskauerin<br />

ist seit mehr als einem Jahr bei den Ringhotels und<br />

bringt dabei ihre wertvollen internationalen Erfahrungen<br />

in die Arbeit mit ein. Sie ist die Spezialistin, die sich um die<br />

Website und die Digitalisierung kümmert. Mit ihrem<br />

Know-how und ihrer Bereitschaft für Neuerungen hält sie<br />

die Ringhotels stets auf dem neuesten Stand der Technik.<br />

Florian Rose ist die dritte Stütze der Marketing-Abteilung<br />

und sorgt als Mann hinter der Kamera für beeindruckende<br />

Social-Media-Posts, gute Pressearbeit und die Präsenz auf<br />

wichtigen Messen. Darüber hinaus betreut der Mann, der<br />

stets ein freundliches Lächeln im Gepäck hat, die Mitglieder<br />

im Ringhotels e.V.<br />

Buchungssystem und Stammgasttreffen in<br />

guten Händen<br />

Doch selbst der beste Verkauf und das stärkste Marketing<br />

kommen nicht ohne ein gutes Backoffice aus. Deshalb<br />

kümmert sich die Distributionsabteilung der Ringhotels<br />

Das Servicebüro der Ringhotels in München betreut unter anderem<br />

das zentrale Buchungssystem für Gäste der Ringhotels.<br />

um das zentrale Buchungssystem sowie die internationale<br />

Buchbarkeit der einzelnen Häuser. Außerdem pflegt sie<br />

den Kontakt zu den Stammgästen, von denen es zum Glück<br />

eine ganze Menge gibt. In dieser Abteilung sind aktuell je<br />

eine Mitarbeiterin und ein Mitarbeiter tätig. Boris Smreka<br />

ist vielleicht derjenige, den die meisten Gäste der Ringhotels<br />

kennen, da die Stammgasttreffen ohne sein leidenschaftliches<br />

Engagement kaum denkbar wären. Mit Chadiya<br />

Hammounaicha hat die Distributionsabteilung vor<br />

einem halben Jahr tatkräftige Unterstützung bekommen.<br />

Sie bringt nicht nur frischen Wind, sondern auch neue Ideen<br />

mit in die Abteilung. Boris Smreka und Chadiya Hammounaicha<br />

sorgen dafür, dass die E-Distribution präzise<br />

und effizient wie ein Uhrwerk läuft, selbst wenn es beim<br />

Buchungseingang mal hektisch wird.<br />

Drei plus drei plus zwei macht acht, also fehlen noch zwei<br />

Mitarbeiterinnen des Servicebüros, ohne die vieles nicht<br />

laufen würde. Angela Leinsle ist ein wahres Multitalent<br />

und kümmert sich um die Qualitätssicherung sowie die<br />

Planung von Events, die lange in Erinnerung bleiben. Darüber<br />

hinaus koordiniert sie den Einkauf und pflegt die Beziehungen<br />

zu den Partnern der Ringhotels. Steffi Holzleitner<br />

sorgt in erster Linie für eine reibungslose Buchhaltung. Als<br />

großartige Organisatorin stellt sie darüber hinaus sicher,<br />

dass im Servicebüro alles reibungslos funktioniert. Und<br />

weil sie das alles stets mit einem Lächeln macht, geht im<br />

Servicebüro jeder Besucher gerne ein und aus.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Heimat & Genuss | 37


Heißer Dampf<br />

fürs Wohlgefühl<br />

Ein Dampfbad zu nehmen, ist eine einfache und wirksame Methode zur Entspannung. Zahlreiche<br />

Ringhotels bieten Wellnessbereiche, in denen sich die Gäste vom Alltag erholen und<br />

gezielt etwas für ihre Gesundheit tun können.<br />

Türkische Dampfbäder,<br />

sogenannte<br />

Hamams, gibt<br />

es längst auch in<br />

Deutschland.<br />

Zu den schönsten Räumlichkeiten der Ringhotels<br />

gehören im Herbst und Winter die Wellnessbereiche<br />

mit ihren verschiedenen Angeboten.<br />

Das reicht je nach Ausstattung vom<br />

Whirlpool über verschiedene Saunen bis hin<br />

zum Schwimmbecken. Auch ein Dampfbad<br />

gehört sehr oft mit dazu. Diese Form von Wellness<br />

erfreut sich aus gutem Grund nicht nur<br />

bei uns, sondern fast auf der ganzen Welt großer<br />

Beliebtheit. Und sie hat eine lange Tradition.<br />

In der Türkei geht man dafür seit vielen<br />

Jahrhunderten ins Hamam, in Japan ins Sento-Bad.<br />

Mit beiden Arten des Dampfbadens<br />

sind spezielle Rituale verbunden. Die Anfänge<br />

von Schwitzbädern reichen bis in die früheste<br />

Menschheitsgeschichte zurück. Bereits in der<br />

Steinzeit legten die Menschen in Erdlöchern<br />

oder kleinen Höhlen heiße Steine aus und<br />

übergossen sie mit Wasser – ein Ritual, das<br />

damals in erster Linie der körperlichen Reinigung<br />

diente. Seife war schließlich noch unbekannt.


WELLNESS<br />

Römisches Dampfbad im Ringhotel Mönchs Waldhotel in Unterreichenbach.<br />

In der Antike waren insbesondere die Römer für ihre luxuriösen<br />

öffentlichen Bäder bekannt. In der Kaiserzeit ragte vor<br />

allem Kaiser Caracalla heraus, der die nach ihm benannten<br />

Thermen in Rom errichten ließ. Eine der großen Errungenschaften<br />

der römischen Ingenieure und Bademeister, von<br />

der wir auch heute noch profitieren, ist ihre innovative Badekultur.<br />

Während Erstere mit herausragenden Aquädukten<br />

die kontinuierliche Wasserversorgung sicherten, entwickelten<br />

Letztere verschiedene Arten von Dampfbädern.<br />

Diese wurden nach dem Untergang des Reiches zum Teil<br />

erst in der Neuzeit wiederentdeckt.<br />

Dampfbaden wie im Alten Rom<br />

Eine davon ist das Caldarium – ein Dampfbad mit einer<br />

Temperatur von 40 bis 50 Grad Celsius und einer Luftfeuchte<br />

von fast 100 Prozent. Heute findet man diese Form des<br />

römischen Dampfbads nicht nur in modernen öffentlichen<br />

Freizeitbädern, sondern unter anderem im Ringhotel Alpenhof<br />

in Augsburg, im Ringhotel Siegfriedbrunnen in<br />

Grasellenbach, im Ringhotel Mönchs Waldhotel in Unterreichenbach<br />

und im Ringhotel Zum Stein in Wörlitz. Charakteristisch<br />

dafür ist ein Hypocaustum – eine Flächenheizung,<br />

bei der warme Luft in geschlossenen Schächten oder<br />

Röhren zirkuliert und den Boden, die Wände und die Sitzbänke<br />

angenehm temperiert.<br />

Die Römer nutzten das Caldarium in Kombination mit dem<br />

circa 40 Grad warmen Tepidarium, das wiederum zur Vorbereitung<br />

auf das mit circa 60 Grad deutlich wärmere Laconium<br />

diente. Zur Badetradition der Römer gehörte aber<br />

auch das Frigidarium, der Kälteraum, der unter anderem<br />

die Möglichkeit zum Sprung ins Kaltwasserbecken bot. Das<br />

Caldarium gilt als besonders sanfte Art des Dampfbadens<br />

und ist daher gut für Kinder und ältere Menschen geeignet.<br />

Das Spa Palaestra im Ringhotel Alpenhof in Augsburg verfügt<br />

über ein Caldarium.<br />

Noch dazu bietet es eine besondere Aufenthaltsqualität –<br />

es wird typischerweise mit Keramikfliesen gestaltet und<br />

verfügt über Sitz- beziehungsweise Liegebänke auf zwei<br />

Ebenen.<br />

Wechselduschen nach dem Dampfbad<br />

In den heutigen Dampfbädern sitzt man in einem kleineren<br />

oder größeren Raum mit Sitzbänken, kann sich zurücklehnen<br />

und sich wohlig von warmen Schwaden einhüllen<br />

lassen. Doch was sind die Besonderheiten von Dampfbädern<br />

und worin bestehen die wichtigsten Unterschiede<br />

zum Saunabaden? Wichtigste Merkmale des Dampfbads<br />

sind eine hohe Luftfeuchtigkeit von 40 bis 55 Prozent und<br />

die vergleichsweise niedrige Raumtemperatur. So herrschen<br />

im klassischen Dampfbad Temperaturen von milden<br />

40 bis maximal 60 Grad Celsius. Obwohl das 25 bis 35 Grad<br />

unterhalb von Biosauna oder finnischer Sauna liegt, geraten<br />

auch Dampfbadende ordentlich ins Schwitzen – eben<br />

wegen der hohen Luftfeuchtigkeit.<br />

Die im Vergleich zur Sauna niedrigere Temperatur schont<br />

den Organismus, was für Menschen wichtig ist, die es mit<br />

Herz- und Kreislauferkrankungen zu tun haben. Gerade gegen<br />

solche Erkrankungen wirken Dampfbäder sogar präventiv.<br />

Durch das Schwitzen erhöht sich der Herzschlag,<br />

und das Blut reichert sich mit Sauerstoff an. Damit beugt<br />

man erhöhtem Blutdruck vor, der wiederum als Ursache<br />

für schwere Krankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall<br />

gilt. Für eine schonende Wirkung sollte man daher wie bei<br />

der Sauna auch das Dampfbaden langsam angehen, wenn<br />

man noch kaum Erfahrung damit hat. Idealerweise genießt<br />

man die feuchtwarme Luft acht bis zehn Minuten. Sie tut<br />

übrigens auch den Bronchien gut und schützt vor Erkältungen.<br />

Danach sollte man sich kurz an der frischen Luft ab-<br />

Heimat & Genuss | 39


Soledampfbad im Ringhotel Birke in Kiel.<br />

kühlen, ehe es für einen zusätzlichen<br />

Frischekick unter<br />

die kalte Dusche geht. Abwechselnd<br />

kalt und warm<br />

duschen bringt den Stoffwechsel<br />

noch besser in<br />

Schwung. Ehe es ein zweites<br />

oder drittes Mal ins Dampfbad<br />

geht, empfiehlt es sich,<br />

eine Ruhepause von circa 15<br />

Minuten oder länger einzulegen,<br />

je nach persönlichem<br />

Empfinden. Schritt für Schritt<br />

kann man den Aufenthalt im<br />

Dampfbad auf bis zu 25 Minuten<br />

ausdehnen.<br />

Sole und ätherische<br />

Öle für die Atemwege<br />

Eine dauerhaft bessere<br />

Durchblutung, Schutz vor Erkältungskrankheiten<br />

oder Allergien,<br />

eine allgemeine Stärkung<br />

des Immunsystems,<br />

Tiefenentspannung der Muskulatur<br />

– unabhängig davon,<br />

welche der positiven Wirkungen<br />

des Dampfbadens man<br />

am meisten schätzt, gilt: Am<br />

meisten und nachhaltigsten<br />

profitieren Körper und Geist<br />

davon, wenn man es sich zur<br />

Der Wellnessbereich im Ringhotel Zum Stein in Wörlitz.<br />

Gewohnheit macht. So bietet<br />

es sich gerade während der<br />

kalten Jahreszeit an, ein- oder zweimal die Woche ein Spa mit Dampfbad aufzusuchen.<br />

Dabei lässt sich das Dampfbaden auch mit Saunagängen kombinieren. Abwechslung<br />

bringen Lichtspiele im Dampfbad oder verschiedene ätherische Öle, die zudem eine<br />

Wohltat für die Atemwege bedeuten können. Beliebt sind zum Beispiel Bergamotte, Fichtennadel<br />

oder Eukalyptus, aber auch Blüten- und Kräuteröle.<br />

Für manche ist der Anreiz, eine schönere Haut zu bekommen, das wichtigste Argument<br />

für den Besuch im Dampfbad. Denn die Feuchtigkeit und entspannte Atmosphäre in diesem<br />

Raum tragen dazu bei, dass die Haut weicher und glatter wird. Dampfbäder helfen<br />

auch, verstopfte Poren zu reinigen und tragen dazu bei, dass Hautunreinheiten schneller<br />

abklingen. Bei einem Soledampfbad, wie es etwa das Ringhotel Birke in Kiel bietet, wird<br />

Salzwasser verdampft – dabei entsteht Wassernebel, dessen Salzgehalt dem des Meeresklimas<br />

gleicht und daher besonders gesund für die Atemwege ist.<br />

Sofern man die Baderegeln befolgt, kann das Dampfbaden dazu beitragen, Schmerzen in<br />

Gelenken und Muskeln zu lindern. Denn Wärme verbessert die Durchblutung und entspannt<br />

die Muskulatur. Auch dafür gilt: Gute Durchblutung, eine gelockerte Muskulatur<br />

und weniger Schmerzen kann man sich durch häufige Dampfbadbesuche „erarbeiten“.<br />

Wobei man sich bei einer so entspannenden Tätigkeit eigentlich nur wünschte, dass jede<br />

Arbeit so angenehm wäre.<br />

Katharina Rahm<br />

40 | Heimat & Genuss


REISE<br />

Bratäpfel lassen sich<br />

vielfältig füllen. Eine<br />

Kugel Vanilleeis mit<br />

Schokoladensauce<br />

rundet das leckere<br />

Dessert ab.<br />

Das Beste kommt zum Schluss<br />

Eine leckere Nachspeise ist die Krönung eines gelungenen Menüs oder eines festlichen Mittagsessens.<br />

Gerade wenn es draußen kalt ist, darf es ruhig ein gehaltvolleres Dessert sein.<br />

Menschen lieben seit jeher Süßes – daran<br />

ist nichts Verwerfliches, denn dieses<br />

Bedürfnis ist angeboren. Beim<br />

Verzehr von Süßspeisen geht es nicht<br />

allein um puren Genuss, vielmehr<br />

auch um die Energie, die man braucht,<br />

wenn es draußen kalt ist und man sich viel an der frischen<br />

Luft bewegt. Oder wenn man körperlich anstregende Arbeit<br />

geleistet hat. Bereits im Altertum bereiteten die Menschen<br />

deshalb aus Pflanzensäften, Früchten und Honig in<br />

Verbindung mit Rosinen, Feigen, Nüssen, Samen und Kernen<br />

süße Speisen zu. Die Perser, Griechen oder Römer<br />

reichten süße Sorbets und Früchte als Zwischengänge vor<br />

dem nächsten herzhaften Gericht.<br />

Viele dieser Zutaten sind auch heute noch beliebt, wenn es<br />

gilt, eine herzerwärmende Nachspeise zu kreieren. Denn<br />

was wäre eine Herbst- und Wintersaison schon ohne einen<br />

leckeren Apfelstrudel, der mit einer Mischung aus Äpfeln,<br />

Rosinen und Mandeln gefüllt ist. Im Sommer passt dazu<br />

Vanilleeis sehr gut, doch im Winter darf es gerne die etwas<br />

kalorienreichere Variante mit einer warmen Vanillesauce<br />

und einem Sahnehäubchen sein. Ein Menü mit diesem<br />

wunderbaren Abschluss bereitet einen gut auf einen Winterspaziergang<br />

oder eine kleine Winterwanderung bei klirrender<br />

Kälte am nächsten Tag vor.<br />

Ein unverzichtbares Dessert für die Zeit, in der die letzten<br />

Blätter von den Bäumen fallen und Nebel die Häuser ein-<br />

Heimat & Genuss | 41


Crème brûlée und Mousse au chocolat sind zwei französische Dessert-Klassiker, die auch in Deutschland gern gegessen werden.<br />

hüllt, sind duftende Bratäpfel, die mit besonderen Vorzügen<br />

locken: Sie sind vergleichsweise kalorienarm, lassen sich einfach<br />

und schnell zubereiten und kommen in zahlreichen Varianten<br />

daher; je nachdem, für welche Füllung man sich entscheidet.<br />

Nachdem sie das Kerngehäuse mit einem<br />

Apfelentkerner ausgestochen haben, geben Puristen einfach<br />

ein Stückchen Butter und ein Gemisch aus Zucker und Zimt<br />

in den Apfel. Beliebt sind als Füllung aber auch Marmelade<br />

und gehackte Nüsse oder Kokosflocken, über die man etwas<br />

Honig gibt – das verleiht dem Bratapfel eine zarte exotische<br />

Note. Andere bevorzugen als Füllung eine Kombination von<br />

Marzipan und Nüssen. Auch Marzipan ist übrigens eine süße<br />

Antiquität: So waren altgriechische Konditoren für ihren süßen<br />

Mandelkuchen berühmt. Aus Griechenland gelangte die<br />

Mandelmasse nach Italien, wo findige Bäcker sie mit Zucker<br />

zu Marzipan verarbeiteten.<br />

Beliebte Desserts in raffinierten Varianten<br />

Der klassische Nachtisch, dem eine oder mehrere Vorspeisen<br />

und ein Hauptgericht vorausgehen, ist dagegen eine vergleichsweise<br />

junge Erfindung. Erst im 19. Jahrhundert etablierte<br />

sich das Dessert als Ausklang eines Menüs, der dem<br />

Gaumen wie dem Auge schmeichelt. Der Begriff geht übrigens<br />

auf das französische Verb „desservir“ zurück. Auf<br />

Deutsch bedeutet das „abtragen“, was eher unromantisch<br />

klingt. Frankreich hat uns allerdings zwei auf der ganzen Welt<br />

beliebte und für romantische Situationen perfekt geeignete<br />

Desserts geschenkt: Creme brûlée und Mousse au chocolat.<br />

Inzwischen gibt es ganz unterschiedliche Variationen dieser<br />

beiden gehaltvollen Nachspeisen, mit denen man jeglichem<br />

Anflug von Wintermelancholie entgegenwirken<br />

kann. Wer experimentierfreudig ist, wird in Rezeptsammlungen<br />

und Dessertkochbüchern sehr schnell fündig: So<br />

kann man die unter einer knusprigen Karamellkruste verborgene<br />

Eiercreme zum Beispiel mit Ingwer oder Lavendelblüten<br />

verfeinern. Ein wenig pikant schmeckt Crème<br />

brûlée, wenn man ein paar feingehackte Rosmarinnadeln<br />

beimengt. Auch bei Mousse au chocolat haben Hobbyköche<br />

die Qual der Wahl. Zunächst gilt es zu entscheiden, ob<br />

man Vollmilch-, Zartbitter- oder weiße Schokolade als Basis<br />

nehmen möchte. Danach sucht man die passenden und<br />

möglichst frischen Früchte dazu aus – gerade im Winter<br />

braucht es schließlich Vitamine. Eine selbstgemachte<br />

Fruchtsauce, kleine Biskuittörtchen oder frisch gebackene<br />

Waffelherzen passen im Winter ebenfalls dazu.<br />

Das A und O bei der Zubereitung von Desserts sind natürlich<br />

hochwertige und für die Zubereitung passende Zutaten.<br />

Wenn man etwa Bratäpfel machen will, sind nur bestimmte<br />

Sorten dafür geeignet, zum Beispiel Boskop-Äpfel, Jonagold<br />

oder Cox Orange. Für Birnen-Tarte oder -kompott eignet sich<br />

die Sorte Abate gut. Echte Bourbon-Vanille ist hochwertiger<br />

und aromatischer als Vanillin. Anstelle des üblichen Haushaltszuckers<br />

kann man für Desserts oft auch Alternativen wie<br />

Palmzucker oder Ahornsirup verwenden. Auf jeden Fall lohnt<br />

es sich, ein wenig Warenkunde zu betreiben, wenn man sich<br />

selbst und anderen eine süße Dessertfreude bereiten möchte.<br />

42 | Heimat & Genuss


KULINARIK<br />

Süße Fruchtknödel wie die in Butter geschwenkten Marillenknödel gelangten von Böhmen nach Österreich und die gesamte Alpenregion.<br />

Mehlspeisen aus der Alpenregion<br />

Mit dem wachsenden Wohlstand ist es für viele Menschen<br />

in der westlichen Welt eine Selbstverständlichkeit geworden,<br />

in alle Welt zu reisen. Auf diese Weise sind viele leckere<br />

Nachspeisen nach Deutschland eingewandert. Manche<br />

mussten dafür gar nicht weit reisen oder sind schlicht in<br />

einem anderen Bundesland fündig geworden. So liebt<br />

man in Bayern, Böhmen oder Österreich schon seit Jahrhunderten<br />

selbstgemachte Mehlspeisen. In Butterbröseln<br />

geschwenkte Marillenknödel und Palatschinken mit feiner<br />

Nougatsauce zaubern den Gästen noch am düstersten<br />

Wintertag ein Lächeln ins Gesicht.<br />

Italien steuert zur großen bunten Palette an köstlichen<br />

Desserts, die nicht nur an Wintertagen glücklich machen,<br />

Tiramisu und Panna cotta bei, Spanien die Crema Catalana<br />

und Großbritannien den Apple Crumble. Fast jedes Dessert,<br />

das man in der Ferne genossen hat, kann man zuhause<br />

nachkochen, denn exotische Gewürze und Zutaten gibt<br />

es meist auch auf heimischen Märkten zu kaufen.<br />

Aber warum eigentlich in die Ferne schweifen, wenn das<br />

Gute doch so nahe liegt? Vielleicht sollte man einfach mal<br />

wieder in Großmutters Rezeptsammlung stöbern: Warum<br />

nicht den leckeren Milchreis oder ein Grießflammeri mit<br />

Früchtekompott wiederentdecken, den es in früheren Zeiten<br />

oft an winterlichen Tagen zum Nachtisch gab. Vielleicht<br />

ein warmer Pudding, auf die klassische Art im Wasserbad<br />

Auch bei Desserts kommt es auf die richtigen Zutaten an. Eine<br />

Birnen-Tarte gelingt mit der Sorte Abate besonders gut.<br />

gegart? Und plötzlich erinnert man sich auch an den<br />

„Pflaumen-Michel“, einen süßen Auflauf aus dem Ofen, der<br />

einem in der Kindheit so gut schmeckte. Also nichts wie in<br />

die Küche und die zuvor ausgewählten Lieblingsrezepte<br />

ausprobieren. Und davor oder danach einen schönen langen<br />

Winterspaziergang nicht vergessen.<br />

Katharina Rahm<br />

Heimat & Genuss | 43


Doppelagenten arbeiten<br />

für zwei Konfliktparteien.<br />

Das Spionagemuseum<br />

stellt die bekanntesten<br />

von ihnen vor.<br />

In der Welt der Spione<br />

Wissen ist Macht – das war schon den Herrschern der ältesten<br />

bekannten Zivilisationen bewusst. Deshalb lässt sich die Arbeit<br />

von Spionen entsprechend weit zurückverfolgen. Im Deutschen<br />

Spionagemuseum in Berlin kann man tief in die Welt der Agenten<br />

und ihre Tarnung, Tricks und Hilfsmittel eintauchen.<br />

Ein seltenes Original: Die deutsche<br />

Chiffriermaschine „Enigma“ aus<br />

dem Zweiten Weltkrieg.<br />

44 | Heimat & Genuss


ERLEBNIS<br />

Immer schön bei der Wahrheit bleiben,<br />

wenn der Lügendetektor getestet wird.<br />

Ein Handschuh<br />

mit eingebautem Revolver<br />

ist nur eines von vielen Exponaten<br />

aus der Welt der Spione.<br />

Das auf den ersten Blick vielleicht unscheinbarste<br />

Exponat des Museums spielte im<br />

Zweiten Weltkrieg im wahrsten Sinne eine<br />

Schlüsselrolle. Denn durch das Knacken<br />

der deutschen Chiffriermaschine „Enigma“<br />

konnten die Briten ihre Konvois erfolgreich an<br />

den im Atlantik operierenden deutschen U-Booten vorbeilotsen.<br />

Ohne diesen Spionageerfolg hätte sich die Landung<br />

in der Normandie und der Sieg der Alliierten womöglich erheblich<br />

verzögert. Für Kenner ist die im Originalzustand erhaltene<br />

Enigma daher ein Höhepunkt der Sammlung.<br />

Dass das Deutsche Spionagemuseum 2015 mitten in Berlin<br />

am Leipziger Platz eröffnet wurde, hat einen guten Grund.<br />

Hier stand einst die Berliner Mauer, Symbol des Kalten Krieges<br />

zwischen Ost und West. Dieser Konflikt begann bereits<br />

kurz nach 1945 – und gerade in der geteilten Stadt prallten<br />

die Supermächte USA und Sowjetunion sowie ihre Verbündeten<br />

auf engstem Raum aufeinander. In Berlin wimmelte<br />

es während des rund vier Jahrzehnte dauernden Ringens<br />

nur so von Agenten. Wo sonst könnte man die Geschichte<br />

der Spionage deshalb so gut erzählen wie hier? Das Museum<br />

widmet sich den unterschiedlichen Facetten des<br />

Themas: Von mysteriösen Spionagefällen und politischen<br />

Geheimoperationen über technische Gadgets bis hin zu<br />

legendären Spionen – und natürlich auch Spioninnen wie<br />

Mata Hari – von der Antike bis in die heutige Zeit.<br />

Die Dauerausstellung ist als Zeitreise angelegt und beginnt<br />

mit den ersten Zeugnissen geheimer Nachrichtenbeschaffung<br />

in der Antike. Je ein Raum beschäftigt sich mit der militärischen<br />

Aufklärung und Spionage während der beiden<br />

Weltkriege sowie des Kalten Krieges. Berlin und seine zentrale<br />

Rolle in diesem weltweiten Konflikt zwischen Ost und<br />

West behandelt der Bereich „Hauptstadt der Spione“ und<br />

bietet dabei zahlreiche lokale Bezüge. Die vielleicht größte<br />

Überraschung beim Besuch des Museums ist die Erkenntnis,<br />

dass die Geschichte der Spionage bis zu den ersten Groß-<br />

reichen der Antike zurückreicht. Ob Ägypter, Perser oder Römer<br />

– sie alle bedienten sich geheimdienstlicher Mittel, um<br />

sowohl Feinde als auch die eigenen Bürger auszuspähen.<br />

Mit Technik und Tricks zum Erfolg<br />

Doch erst in England entstand zur Zeit von Königin Elisabeth<br />

I. einer der ersten institutionalisierten Geheimdienste<br />

der Geschichte. Er sollte die damalige Großmacht Spanien<br />

auskundschaften. Auf der anderen Seite des Ärmelkanals<br />

war es der französische Kardinal Richelieu, der im 17. Jahrhundert<br />

mit seinem „Cabinet Noir“ den Briefwechsel von<br />

Diplomaten ausspionierte. Technische Entwicklungen wie<br />

Telegraf, Telefon, Kamera- und Funktechnik beschleunigten<br />

ab dem 19. Jahrhundert die Arbeit der Geheimdienste<br />

nachhaltig. Sie wurden nicht nur zur militärischen und politischen<br />

Aufklärung gegnerischer Absichten, sondern auch<br />

zum Machterhalt politischer Regime genutzt. Bestes Beispiel<br />

ist der Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR.<br />

Wie Computer und Big Data die Informationsbeschaffung<br />

verändern, wird ebenfalls gezeigt – multimedial, interaktiv<br />

und mit vielen Auswahlmöglichkeiten. Sogar für James<br />

Bond, den berühmtesten Agenten der Literatur- und Filmgeschichte,<br />

gibt es einen Raum mit originalen Filmrequisiten.<br />

Wahre Spionagegeschichten erzählen dagegen ehemalige<br />

Top-Spione, namhafte Geheimdienst-Historiker, Politiker,<br />

Hacker und Journalisten in selbstproduzierten<br />

Interviews. Gerade<br />

diese Zeitzeugen bereichern die<br />

Ausstellung mit ihren atemberaubenden<br />

Berichten. Das Spionagemuseum<br />

Berlin kann vom Ringhotel<br />

Seehof in Berlin aus sowie<br />

im Rahmen eines Tagesausflugs<br />

vom Ringhotel Schorfheide in Joachimsthal<br />

aus besucht werden.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Berlin<br />

Ringhotel Seehof<br />

Tel.: +49 30 320020<br />

E-Mail: berlin@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/berlin<br />

Joachimsthal<br />

Ringhotel Schorfheide<br />

Tel.: +49 30 320020<br />

E-Mail: joachimsthal@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/joachimsthal<br />

Heimat & Genuss | 45


Blick vom Boxberg auf die bewaldete<br />

Landschaft des Nationalparks Aukrug.<br />

Mit Rad & Wanderstiefeln<br />

Naturparks erkunden<br />

In Deutschland gibt es mehr als 100 Naturparks. Viele von ihnen sind hervorragend durch<br />

ausgedehnte Rad- und Wanderwege erschlossen und führen durch unterschiedlichste Landschaften.<br />

Dazu gehören die drei Naturparks Aukrug in Schleswig-Holstein, Teutoburger Wald/<br />

Eggegebirge in Nordrhein-Westfalen und Kellerwald-Edersee in Hessen.<br />

Aukrug – Natur pur entdecken<br />

Ein knorriger Baum an einer Wegbiegung, der scheue Blick<br />

eines Rehs oder die Aussicht von einer alten Holzbrücke in<br />

glasklares Wasser – im Naturpark Aukrug können Naturliebhaber<br />

all das in Ruhe genießen. Der 380 Quadratkilometer<br />

große Naturpark Aukrug bietet die wilde Schönheit und Stille<br />

renaturierter Gebiete. Seine Rad- und Wanderwege führen<br />

durch eine hügelige Landschaft entlang kleiner Flüsse,<br />

Teiche und Moore zu romantischen Ortschaften und Seen.<br />

Dabei bieten sich immer wieder schöne Ausblicke auf ausgedehnte<br />

Heidelandschaften und Wälder.<br />

Entstanden ist die Landschaft des Naturparks bereits vor<br />

130.000 Jahren in der vorletzten Eiszeit. Die vielen Auen, die<br />

die reizvolle mittelholsteinische Landschaft durchziehen,<br />

sind namensstiftend für den Naturpark Aukrug. Die Wortsilbe<br />

„Krug“ bedeutet, dass hier die Bäche in natürlichen<br />

Windungen verlaufen. Zahlreiche Naturschutzmaßnahmen<br />

haben zum Erhalt dieser einzigartigen Lebensräume im<br />

Herzen Schleswig-Holsteins beigetragen.<br />

Im Herzen des Naturparks befindet sich der 77,5 Meter hohe<br />

Boxberg. Sein Name leitet sich von dem altdeutschen Wort<br />

„Books“ für Buche ab. Die Bäume hatte man jedoch bis Ende<br />

46 | Heimat & Genuss


des 19. Jahrhunderts weitgehend abgeholzt. Dank des Einsatzes<br />

einer Stiftung wird der Boxberg seit 15 Jahren wieder<br />

mit Buchen und anderen Laubbäumen aufgeforstet. Rund<br />

um den Hügel gibt es für Wanderer einen interessanten<br />

Wald- und Erlebnispfad, für Sportler einen Fitness- und Joggingpfad<br />

und für Pferdeliebhaber einen Reitweg. Vom „Gipfel“<br />

bietet er einen schönen Ausblick über den Naturpark.<br />

Flussauen, Heidelandschaft und Seelust<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Brunsbüttel<br />

Ringhotel Gardels<br />

Tel.: +49 4853 8030<br />

E-Mail: brunsbuettel@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/brunsbuettel<br />

Kiel<br />

Ringhotel Birke<br />

Tel.: +49 431 5331302<br />

E-Mail: kiel@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/kiel<br />

Das Rantzau-Tal, das im westlichen Teil des Naturparks zwischen<br />

dem Dorf Ridders und der Mündung des Flüsschens<br />

Rantzau in die Stör sowie dem Schlotfelder Graben liegt,<br />

bietet sich als weiteres Ausflugsziel an. Der Weg führt über<br />

viele kleine Brücken, sodass Wanderer immer wieder ans<br />

Wasser gelangen. Der renaturierte Fluss bietet mit seinem<br />

glasklaren Wasser wieder einen Lebensraum für Bachforellen<br />

und Neunaugen sowie zahlreiche Wasserpflanzen. Ausgeschilderte<br />

Rad-, Reit- und Wanderwege<br />

leiten die Besucher auch hier<br />

durch die Natur.<br />

Das Flüsschen Stör im südlichen Teil des idyllischen Nationalparks.<br />

Am südlichen Rand des Naturparks<br />

sind die Heideflächen bei Kellinghusen<br />

ein schönes Ausflugsziel. Hier<br />

können Wanderer und Radfahrer<br />

etwa 16 Hektar Heidelandschaft<br />

erkunden. Etwas südlich des Ortes<br />

Aukrug liegt Waldhütten, ein Ortsteil<br />

von Meezen, ein Geheimtipp für Ausflügler. Ein ausgeschilderter<br />

Wanderweg leitet Spaziergänger in ein Tal, in<br />

dem Teiche wie an einer Schnur aufgezogen nebeneinanderliegen.<br />

Mit seinen Holzhütten in hügeliger Landschaft<br />

wirkt der Ort geradezu märchenhaft schön. Wer Lust auf<br />

einen ausgezeichneten Seeblick hat und an warmen Tagen<br />

eine angenehme Abkühlung sucht, findet bei Hennstedt<br />

den Weiler „Seelust“, der mit seinem Namen nicht zu viel<br />

verspricht.<br />

Heimat & Genuss | 47


Das Örtchen Aukrug inmitten des Naturparks kann mit<br />

dem Auto in einer halben Stunde vom Ringhotel Birke in<br />

Kiel erreicht werden. Vom Ringhotel Gardels in Brunsbüttel<br />

fährt man circa eine Dreiviertelstunde zum südlichen Rand<br />

des Naturparks bei Hohenlockstedt oder zum westlichen<br />

Rand bei Hohenwestedt.<br />

Streifzüge im Teutoburger Wald/<br />

Eggegebirge<br />

Zwischen Bielefeld und dem Diemeltal im Nordosten Nordrhein-Westfalens<br />

liegt der Naturpark Teutoburger Wald/<br />

Eggegebirge. Mit mehr als 2.700 Quadratkilometer Fläche<br />

ist er einer der größten Naturparks Deutschlands, der über<br />

zahlreiche Rad- und Wanderwege erkundet werden kann.<br />

Der Teutoburger Wald besteht aus drei zueinander parallel<br />

verlaufenden Bergkämmen, die vor 70 Millionen Jahren<br />

entstanden. Die beiden bekanntesten Ausflugsziele sind<br />

die beeindruckende Felsformation der Externsteine sowie<br />

Beliebtes Ausflugsziel: der Aussichtsturm auf dem Preußischen<br />

Velmerstot an der Grenze von Teutoburger Wald und Eggegebirge.<br />

Nistende Störche im nordöstlich von Detmold gelegenen Weiler<br />

Donop inmitten des Naturparks.<br />

das Hermannsdenkmal bei Detmold, zu dessen Füßen das<br />

Wanderkompetenzzentrum der Region liegt. Es bietet sich<br />

daher als Ausgangspunkt für Touren an.<br />

Das Eggegebirge schließt sich im Süden nahtlos an den Teutoburger<br />

Wald an. Die höchste Erhebung und ein sehr beliebtes<br />

Ausflugsziel ist der Preußische Velmerstot mit 468<br />

Metern Höhe. Auf seinem Gipfel steht ein weithin sichtbarer<br />

Aussichtsturm, von dem man einen schönen Ausblick auf<br />

den Teutoburger Wald und das Eggegebirge genießt.<br />

Unterwegs zwischen Hügeln, Wäldern und<br />

Dolinen<br />

Zum Naturpark gehören neben dem Teutoburger Wald und<br />

dem Eggegebirge auch Teile des Lipper Berglands, des<br />

Oberwälder Lands, der Paderborner Hochfläche sowie der<br />

sogenannten Senne. Das Lipper Bergland ist ein flachwelliges<br />

Hügelland zwischen Weser und ihrem Nebenfluss<br />

Werre mit vielen Buchen- und Eichenwäldern. In den Tälern<br />

des Oberwälder Landes verlaufen naturnahe Flüsse<br />

wie etwa Nethe und Diemel. Die Paderborner Hochfläche,<br />

die sich im Westen des Eggegebirges befindet, ist die größte<br />

Karstlandschaft Westfalens und weist zahlreiche landschaftstypische<br />

Dolinen (Karsttrichter) auf. Die zwischen<br />

Bielefeld und Paderborn liegende Senne entstand durch<br />

die Heidebauernwirtschaft und bietet landschaftlich eine<br />

bunte Mischung aus Grünland, Äckern, Heiden, Bachläufen<br />

und Wäldern.<br />

Das Ringhotel Niedersachsen in Höxter liegt innerhalb des<br />

Naturparks an dessen östlichem<br />

Rand. Von dort aus können eine Reihe<br />

von Ausflugszielen, darunter der<br />

fast 500 Meter hohe Köterberg als<br />

höchste Erhebung der Region sowie<br />

das Marienmünster, direkt mit dem<br />

Fahrrad angesteuert werden. Vom<br />

Ringhotel Appelbaum in Gütersloh<br />

sind es nur wenige Kilometer bis<br />

Bielefeld am nordwestlichen Rand<br />

des Naturparks.<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Gütersloh<br />

Ringhotel Appelbaum<br />

Tel.: +49 5<strong>24</strong>1 95510<br />

E-Mail: guetersloh@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/guetersloh<br />

Höxter<br />

Ringhotel Niedersachsen<br />

Tel.: +49 5271 6880<br />

E-Mail: hoexter@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/hoexter<br />

48 | Heimat & Genuss


REISE<br />

Herbststimmung auf dem Urwaldsteig am Edersee: Blick in nördliche Richtung auf Kirchlotheim und die Eder kurz vor dem Stausee.<br />

Hessens einziger Nationalpark schützt unter anderem einen<br />

der letzten großen Rotbuchenwälder Mitteleuropas.<br />

Urige Naturwaldrelikte, mehr als 1.000 reinste Quellen und<br />

naturnahe Bäche, Felsfluren und Blockhalden sind seine<br />

Schätze und bilden wertvolle Lebensräume für Tiere und<br />

Pflanzen. Dieser Bereich des Nationalparks gehört deshalb<br />

seit 2011 zum UNESCO-Welterbe.<br />

Im Reich der urigen Buchen und Eichen<br />

Moosbewachsene Buchen im Kellerwald.<br />

Touren rund um den Edersee<br />

<strong>2023</strong> wurde der Naturpark Kellerwald-Edersee, genauer gesagt<br />

seine 17 Wanderwege mit 3.277 Kilometern Länge, mit<br />

dem Qualitätssiegel „Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet.<br />

Mit seinen ausgedehnten Buchenwäldern, idyllischen<br />

Dörfern und abwechslungsreichen Feld-, Wald- und<br />

Wiesenfluren bietet er beste Voraussetzungen für ausgedehnte<br />

Wanderungen. Das gut markierte Leitsystem bietet<br />

zahlreiche Auswahlmöglichkeiten für spannende Entdeckungstouren<br />

auf eigene Faust. Die kürzeren Rundwanderwege<br />

können dabei von Wanderern mit mehr Ausdauer<br />

auch gut zu längeren Etappen kombiniert werden.<br />

Drei längere Wanderwege sind besonders empfehlenswert.<br />

Der fast 170 Kilometer lange Kellerwaldsteig führt<br />

vom Edersee durch alte Wälder bis in den südlichen Randbereich<br />

des Naturparks. Der Lichtenfelser Panoramaweg<br />

bietet auf einer Länge von 70 Kilometern eine klassische<br />

Berg- und Tal-Tour in der westlich vom Edersee gelegenen<br />

„Waldeckschen Schweiz“. Der ebenfalls fast 70 Kilometer<br />

lange Urwaldsteig Edersee führt über verschlungene Pfade<br />

rund um den Edersee und bietet immer wieder fantastische<br />

Ausblicke auf die Wald- und Seenlandschaft.<br />

Der Urwaldsteig Edersee verläuft größtenteils durch die<br />

urigen Buchen- und Eichenwälder des Nationalparks. Für<br />

sportlichere Touren kann man den Urwaldsteig in drei große<br />

Rundwege aufteilen und für die An- und Abfahrt die<br />

Fähren über den Edersee nutzen. Wer es gemütlich angehen<br />

will, wählt einen der kleineren Rundwege. Von allen<br />

Ortschaften, Parkplätzen und Nationalpark-Eingängen<br />

rund um den Edersee führen markierte Zuwege auf den<br />

Urwaldsteig.<br />

Für die Erkundung des Naturparks<br />

Kellerwald-Edersee bietet sich das<br />

am nordöstlichen Eck des Naturparks<br />

gelegene Ringhotel Roggenland<br />

in Waldeck an.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Ihr Ringhotel in der Nähe<br />

Waldeck<br />

Ringhotel Roggenland<br />

Tel.: +49 5623 9988<br />

E-Mail: waldeck@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/waldeck<br />

Heimat & Genuss | 49


Ihre Ansprechpartnerinnen<br />

und -partner im Servicebüro<br />

des Ringhotels e. V.<br />

IMPRESSUM<br />

Christin Hillner,<br />

Verkaufsleiterin<br />

089 45 87 03 - 26<br />

Herausgeber:<br />

Ringhotels e.V., Stefan-George-Ring 22,<br />

81929 München,<br />

Tel.: +49 89 4587030, Fax: -31,<br />

E-Mail: info@ringhotels.de, Internet: ringhotels.de<br />

Koordination/Redaktion:<br />

Michaela Krohn (V.i.S.d.P.), Ringhotels e.V.,<br />

E-Mail: michaela.krohn@ringhotels.de<br />

<strong>Magazin</strong>betreuung:<br />

n.k mediaconcept GbR, Obere Lagerstraße 38 b,<br />

82178 Puchheim, Tel.: +49 89 80908333;<br />

Geschäftsführer: Klaus Dieter Krön, Christoph<br />

Neuschäffer<br />

Redaktion & Bildredaktion: Christoph Neuschäffer<br />

Layout & Bildredaktion: Klaus Dieter Krön<br />

Mitarbeiterin dieser Ausgabe: Katharina Rahm<br />

Anzeigen: Ringhotels e.V., Tel.: +49 89 4587030<br />

Druck: prosatz Communication GmbH & Co. KG,<br />

Rheinstraße 20, 41836 Hückelhoven<br />

Bildnachweise: alle Bildrechte liegen beim Ringhotels<br />

e.V., außer Titel: Steffen_F/gettyimages;<br />

4 Niklas Christensen/Wikimedia; 5 Martin Deja/<br />

gettyimages, jotily/ gettyimages, Westend61/gettyimages,<br />

LumenSt/gettyimages; 6 VG Bild-Kunst,<br />

Bonn <strong>2023</strong>, Foto: Museum Folkwang, Essen; Jon<br />

Felix Herzog,<br />

Verkaufsleiter<br />

089 45 87 03 - <strong>24</strong><br />

Chadiya Hammounaicha,<br />

E-Distribution/<br />

Stammgastbetreuung,<br />

089 45 87 03 - 11<br />

Michela Zavarise,<br />

Tagungs- und Gruppenservice,<br />

089 45 87 03 - 23<br />

Boris Smrekar,<br />

E-Distribution/<br />

Stammgastbetreuung,<br />

089 45 87 03 - 19<br />

Hicks/gettyimages, Henrik Dvergsdal/Wikimedia;<br />

7 dronepicr/Wikimedia Commons, Kurt-Weill-Gesellschaft<br />

e.V., SHK/Hamburger Kunsthalle/bpk,<br />

Foto: Elke Walford; 8 Oliver Hlavaty/gettyimages;<br />

9 Stephan van Helden/Wikimedia, Reinhold Möller/<br />

Wikimedia; 10 the_burtons/gettyimages; 11 Westend61/gettyimages;<br />

12 Westend61/gettyimages,<br />

imageBROKER/Daniel Schoenen/gettyimages;<br />

14 Simon Dux/gettyimages; 15 MichaelUtech/gettyimages;<br />

16 Westend61/gettyimages; 17 Frank Brehm/<br />

Wikimedia; 18 dashu83/gettyimages; 19 JoRe4u/<br />

gettyimages, tma1/ gettyimages; 20 Fotomax/gettyimages;<br />

21 Thomas Pollin/gettyimages; 22 Thomas<br />

Robbin/gettyimages, Frank Herberg/gettyimages;<br />

23 Daniel Schoenen/gettyimages, Philmoto/gettyimages;<br />

26 robertprzybysz/gettyimages; 27 SeventyFour/gettyimages,<br />

bonetta/gettyimages; 28 NO-<br />

MOS Glashütte, David Malan/gettyimages; 29 Tobias<br />

Titz/gettyimages, daniloforcellini/gettyimages,<br />

Casper Wilkens/gettyimages, mikdam/gettyimages;<br />

30 TKphotography64/gettyimages; 31 MarcQuebec/<br />

gettyimages, Ramona Barth/EyeEm/gettyimages;<br />

32 Xsandra/gettyimages; 33 Universität Halle;<br />

34 Olaf Meister/Wikimedia, Deutsche Röntgengesellschaft<br />

e.V. (DRG), Wildfeuer/Wikimedia;<br />

35 Beiersdorf AG; 36 tomazl/gettyimages; 37 mbell/<br />

gettyimages; 38 Ahmetgul/gettyimages; 40 dardespot/gettyimages;<br />

41 Creativ Studio Heinemann/<br />

gettyimages; 42 LauriPatterson/gettyimages, Cris<br />

Cantón/ gettyimages; 43 Westend61/gettyimages,<br />

Lena_Zajchikova/gettyimages; 44-45 Deutsches<br />

Spionagemuseum Berlin; 46-47 Marco Bergner,<br />

Nortaner (beide Wikimedia); 48 Joppi/gettyimages,<br />

Tsungam /Wikimedia; 49 Ellen van Bodegom/<br />

gettyimages, imageBROKER/AVTG/gettyimages<br />

1 Ahrensburg<br />

2 Alf an der Mosel<br />

3 Augsburg<br />

4 Aurich<br />

5 Bad Mergentheim<br />

6 Bad Wilsnack<br />

7 Beckum<br />

8 Berlin<br />

9 Brunsbüttel<br />

10 Dortmund<br />

11 Dresden<br />

12 Eisenach<br />

13 Friedrichshafen<br />

14 Grasellenbach<br />

15 Güstrow<br />

16 Gütersloh<br />

17 Gutach-Bleibach<br />

18 Hagen a.T.W.<br />

19 Hamburg-<br />

Schenefeld<br />

20 Hanstedt<br />

21 Heidenheim/<br />

Steinheim<br />

22 Heiligenhaus<br />

23 Herdecke<br />

<strong>24</strong> Herrenberg<br />

25 Höxter<br />

26 Hohwacht<br />

(Ostsee)<br />

27 Joachimsthal<br />

28 Kiel<br />

29 Kühlungsborn<br />

30 Limburg/<br />

Hadamar<br />

31 Lohmen<br />

32 Lünen<br />

33 Lutherstadt<br />

Wittenberg<br />

34 Meppen<br />

35 Neustadt/Orla<br />

36 Nürnberg<br />

37 Nürnberg-<br />

Zirndorf<br />

38 Oberstdorf<br />

39 Ochsenhausen<br />

40 Rauenberg<br />

41 Remagen/Bonn<br />

42 Rieste<br />

43 Rostock-<br />

Warnemünde<br />

44 Rottweil<br />

45 Rüdesheim<br />

46 Schmitten/<br />

Taunus<br />

47 Schwäbisch Hall<br />

48 Stockach<br />

49 Tangermünde<br />

50 Tecklenburg-<br />

Brochterbeck<br />

51 Unna<br />

52 Unterreichenbach<br />

53 Waldeck<br />

54 Walsrode<br />

55 Waltersdorf<br />

56 Waren (Müritz)<br />

57 Weißenfels<br />

58 Wernigerode<br />

59 Willingen<br />

60 Witten<br />

61 Wittmund<br />

62 Wörlitz<br />

63 Zeven<br />

64 Zittau<br />

50 | Heimat & Genuss


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DEN<br />

MOMENT GENIEßEN.<br />

AM BESTEN MIT EUCH.<br />

Erhältlich im <strong>24</strong> x 0,33l Kasten

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