HG Magazin 2023-24
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Herbst/Winter <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> · Ihr Freiexemplar zum Mitnehmen<br />
ringhotels.de<br />
EUR 6,90<br />
Heimat &Genuss<br />
DAS MAGAZIN FÜR GÄSTE UND FREUNDE DER RINGHOTELS<br />
Radfahren im<br />
hohen Norden<br />
REISE ERLEBNIS KULINARIK MENSCHEN<br />
WELLNESS
Dem Himmel<br />
so nah.<br />
In Lich gebraut nach benediktinischer Originalrezeptur<br />
für die Benediktiner Weissbräu GmbH, Ettal.<br />
www.benediktiner-weissbräu.de
Liebe Gäste und Freunde<br />
der Ringhotels,<br />
wie die Privathaushalte spüren auch die Hotellerie und<br />
Gastronomie die gestiegenen Energiepreise. Nachhaltigkeit,<br />
die auf den Einsatz erneuerbarer Energiequellen<br />
sowie den sparsamen Ressourcenverbrauch in allen Bereichen setzt,<br />
steht deshalb bei den Ringhotels im Mittelpunkt der Bemühungen.<br />
Das Ringhotel Teutoburger Wald in Tecklenburg-Brochterbeck zeigt<br />
exemplarisch, wie viel man im Einklang mit den Gästen erreichen<br />
kann. Als zuverlässige Arbeitgeber leisten die Ringhotels auch in<br />
sozialer Hinsicht einen wertvollen Beitrag, damit Menschen in ihrer<br />
Region bleiben können. Und diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
tragen wesentlich zur regionalen Identität der Ringhotels und zur<br />
Einlösung unseres Versprechens „Echt HeimatGenuss erleben“ bei.<br />
Apropos HeimatGenuss: Den können Sie zum Beispiel bei Radtouren<br />
durch Ost- und Nordfriesland sowie an außergewöhnlichen Orten<br />
wie Freiburg, Cochem an der Mosel, Hamburg oder dem Ahrtal<br />
erleben. Oder bei Ausflügen zu den kleinen Naturparks, die wir<br />
in dieser Ausgabe vorstellen. Einen faszinierenden Einblick in die<br />
Welt der Agenten erhalten Sie im Deutschen Spionagemuseum<br />
im Zentrum Berlins. Während des Kalten Krieges prallten in der<br />
geteilten Stadt östliche und westliche Spione aufeinander.<br />
Deutschlands Faszination als kulturelles Reiseziel liegt unter<br />
anderem an seiner Vielzahl an Domen und Kathedralen, die<br />
teils über Jahrhunderte hinweg errichtet wurden. Die drei zum<br />
UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Dome in Aachen, Hildesheim<br />
und Speyer stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe vor. Sollten<br />
Sie das baden-württembergische Städtchen Rottweil noch nicht<br />
kennen, dann legen wir Ihnen den Besuch nicht nur zur Fasnet<br />
mit dem bekannten „Narrensprung“ nahe.<br />
In den „Geschichten aus Deutschland“ stellen wir Ihnen diesmal<br />
drei Männer und Frauen vor, die zu unterschiedlichen Zeiten Medizin-<br />
und Pflegegeschichte geschrieben haben: Dorothea Erxleben<br />
als erste promovierte Ärztin Deutschlands, Wilhelm Conrad Röntgen<br />
sowie Oscar Troplowitz, der als Unternehmer und Erfinder Produkte<br />
entwickelte, die bis heute jeder kennt und vielfach nutzt.<br />
▲<br />
„Nachhaltigkeit,<br />
die auf den Einsatz<br />
erneuerbarer<br />
Energiequellen sowie<br />
den sparsamen<br />
Umgang mit<br />
Ressourcen in<br />
allen Bereichen<br />
setzt, steht bei den<br />
Ringhotels im<br />
Mittelpunkt der<br />
Bemühungen.“<br />
Viel Spaß beim Entspannen und Entdecken wünscht Ihnen<br />
Ihre<br />
Petra Weindl<br />
Aktuelle Neuigkeiten zu unseren<br />
Ringhotels und zu exklusiven Angeboten<br />
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Heimat & Genuss | 3
INHALT<br />
AUSGABE 2/<strong>2023</strong><br />
Tag und Nacht im Naturpark<br />
Aukrug in Schleswig-Holstein:<br />
Die Bildkomposition aus zwei<br />
Langzeitbelichtungen<br />
entstand auf dem Boxberg.<br />
4 | Heimat & Genuss<br />
„Tag und Nacht<br />
denk‘ ich an dich.<br />
Und seit vielen grauen Wochen<br />
sehne ich mich.<br />
Von den Träumen in der Nacht,<br />
bin am Morgen ich erwacht.“<br />
Lied „Tag und Nacht“ der Comedian Harmonists
▲<br />
14<br />
REISE<br />
6 Events & Termine<br />
10 Mit dem Rad durch den hohen Norden<br />
14 Außergewöhnliche Orte in Deutschland<br />
20 Weltkulturerbe:<br />
Großartige Dome erkunden<br />
Ein außergewöhnlicher Ort in Deutschland: Blick von der Aussichtsplattform<br />
des Hamburger „Michels“ auf Elbphilharmonie und Hafen.<br />
20<br />
<strong>24</strong> Nachhaltigkeit in den Ringhotels<br />
30 Ich war noch nie in ... Rottweil<br />
36 Was machen eigentlich ... die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter im Servicebüro?<br />
46 Mit Rad & Wanderstiefeln<br />
Naturparks erkunden<br />
ERLEBNIS<br />
Der Aachener Dom mit der Pfalzkapelle und dem Königsthron ist eine<br />
von sechs zum Weltkulturerbe zählenden deutschen Kirchen.<br />
26<br />
8 Wandervergnügen im Thüringer Wald<br />
26 Schönes aus Leder<br />
32 Geschichten aus Deutschland<br />
44 In der Welt der Spione<br />
KULINARIK<br />
Zwischen Nordsee und Alpen gibt es viele Manufakturen, die Schuhe,<br />
Taschen, Accessoires und Möbelbezüge kunstvoll aus Leder herstellen.<br />
41<br />
18 Perfektes Duo – Meißner Karpfen<br />
und Goldriesling<br />
41 Winterdesserts: Das Beste kommt<br />
zum Schluss<br />
WELLNESS<br />
38 Heißer Dampf fürs Wohlgefühl<br />
RUBRIKEN<br />
3 Editorial<br />
Gefüllte Bratäpfel sind eines von vielen köstlichen Winterdesserts.<br />
Titelseite: In Ostfriesland werden bis heute zahlreiche Windmühlen als Denkmäler<br />
erhalten. Über Fahrradtouren dorthin lesen Sie im Beitrag ab Seite 10.<br />
50 Impressum/Ansprechpartner<br />
51 Karte: Die Ringhotels auf einen Blick<br />
Heimat & Genuss | 5
KUNST<br />
1. September <strong>2023</strong> bis<br />
7. Januar 20<strong>24</strong><br />
Chagall, Matisse,<br />
Miró<br />
Seit 130 Jahren ist Paris ein<br />
Zentrum für die Produktion<br />
originalgrafischer<br />
Kunstwerke. Das Museum<br />
Folkwang in Essen zeigt<br />
unter dem Titel „Made<br />
in Paris“ herausragende<br />
Originalgrafiken, Künstlerbücher<br />
und Mappenwerke<br />
vom frühen 20. Jahrhundert<br />
bis in die Gegenwart.<br />
Präsentiert werden Werke<br />
von Marc Chagall, Henri<br />
Matisse, Pablo Picasso, Joan<br />
Miró und anderer Künstler.<br />
Weitere Informationen unter<br />
museum-folkwang.de.<br />
▲<br />
Ihre Ringhotels<br />
in der Nähe<br />
Ringhotel Drees in Dortmund<br />
ringhotels.de/dortmund<br />
Ringhotel Waldhotel<br />
Heiligenhaus<br />
ringhotels.de/heiligenhaus<br />
Ringhotel Zweibrücker Hof in<br />
Herdecke<br />
ringhotels.de/herdecke<br />
Ringhotel Parkhotel Witten<br />
ringhotels.de/witten<br />
KULTUR & KULINARIK<br />
1. bis <strong>24</strong>. Dezember <strong>2023</strong><br />
Nürnberger Christkindlesmarkt<br />
„Ihr Herrn und Frau‘n, die Ihr einst Kinder<br />
wart, seid es heut wieder“, spricht das<br />
Christkind alljährlich zur Eröffnung des<br />
Nürnberger Christkindlesmarktes. Der ist<br />
mit seiner erstmaligen Erwähnung 1628<br />
zwar nicht der älteste, aber mit Sicherheit<br />
der bekannteste unter den vielen traditionellen<br />
Weihnachtsmärkten in Deutschland.<br />
Im Dezember duftet es auf dem Marktplatz<br />
MUSIK<br />
8. bis 12. November <strong>2023</strong><br />
Aalener Jazzfest<br />
Seit mehr als 30 Jahren pilgern<br />
Jazz-Fans am zweiten<br />
Novemberwochenende<br />
nach Aalen. Das 1990 gegründete<br />
Jazzfestival hat<br />
sich in kurzer Zeit zu einem<br />
hochkarätig besetzten Musikfest<br />
entwickelt und ist<br />
von stilistischer Offenheit<br />
geprägt. Neben Fusionjazz<br />
und klassischem Hardbop<br />
werden auch Funkjazz und<br />
Soul gespielt. In diesem Jahr sind 14 Konzerte unterschiedlichster<br />
Künstlerinnen und Künstler geplant,<br />
darunter Drummer-Legende Steve Gadd (Foto) mit<br />
seiner Band. Nähere Informationen und Tickets unter<br />
aalener-jazzfest.de.<br />
der Altstadt überall nach zwei Dingen, die<br />
jeder mit Nürnberg verbindet: feine Lebkuchen<br />
und deftige Rostbratwürstchen. In<br />
den 180 Holzbuden werden traditionelle<br />
Waren wie handgearbeiteter Weihnachtsschmuck,<br />
hölzerne Nussknacker und Krippen<br />
angeboten.<br />
▲<br />
Ihre Ringhotels in der Nähe<br />
Ringhotel Loew’s Merkur in Nürnberg<br />
www.ringhotels.de/nuernbergloew<br />
Ringhotel Reubel garni in Nürnberg-Zirndorf<br />
www.ringhotels.de/nuernbergreubel<br />
▲<br />
Ihre Ringhotels in der Nähe<br />
Ringhotel sKreuz in Heidenheim/Steinheim<br />
www.ringhotels.de/heidenheim<br />
Ringhotel Hohenlohe in Schwäbisch Hall<br />
www.ringhotels.de/shahohenlohe<br />
6 | Heimat & Genuss
EVENTS&TERMINE<br />
SPORT<br />
10. bis 28. Januar 20<strong>24</strong><br />
Handball-EM in Deutschland<br />
Deutschland ist erstmals Gastgeber der<br />
Handball-Europameisterschaft der Herren.<br />
Das sportliche Großereignis, an dem die<br />
<strong>24</strong> besten Handball-Nationalmannschaften<br />
Europas teilnehmen, wird in sechs<br />
deutschen Städten ausgetragen. Während<br />
die Vorrundenspiele in Mannheim, München<br />
und Berlin stattfinden, werden die Hauptrundenspiele in Hamburg und Köln (Foto)<br />
ausgetragen. Das Eröffnungsspiel, das gleichzeitig das erste Spiel der deutschen Mannschaft<br />
ist, steigt im Düsseldorfer Fußballstadion und soll mit 50.000 Zuschauern für einen<br />
neuen Handball-Zuschauerrekord sorgen. Mehr Informationen unter eurohandball.com.<br />
▲<br />
Ihre Ringhotels in der<br />
Nähe<br />
Ringhotel Ahrensburg garni<br />
www.ringhotels.de/ahrensburg<br />
Ringhotel Seehof in Berlin<br />
ringhotels.de/berlin<br />
Ringhotel Siegfriedbrunnen in<br />
Grasellenbach<br />
ringhotels.de/grasellenbach<br />
Ringhotel Klövensteen in Hamburg-Schenefeld<br />
ringhotels.de/schenefeld<br />
Ringhotel Sellhorn in Hanstedt<br />
ringhotels.de/hanstedt<br />
Ringhotel Waldhotel Heiligenhaus<br />
ringhotels.de/heiligenhaus<br />
Ringhotel Schorfheide<br />
in Joachimsthal<br />
www.ringhotels.de/joachimsthal<br />
Ringhotel Winzerhof in Rauenberg<br />
ringhotels.de/rauenberg<br />
Ringhotel Haus Oberwinter in<br />
Remagen<br />
ringhotels.de/remagen<br />
KUNST<br />
15. Dezember <strong>2023</strong> bis 1. April 20<strong>24</strong><br />
Caspar David Friedrich<br />
Anlässlich seines 250. Geburtstags<br />
im Jahr 20<strong>24</strong> präsentiert die Hamburger<br />
Kunsthalle eine große Retrospektive<br />
über Caspar David Friedrich<br />
(1774 – 1840), einen der bedeutendsten<br />
deutschen Landschaftsmaler.<br />
Bekannt ist der Romantiker für seine<br />
mystischen, oft in Schatten, Nebel<br />
und Dunst gehüllten Naturdarstellungen<br />
– durchzogen von tiefer Melancholie.<br />
Der Mensch kommt darin<br />
meist nur als einsame, isolierte<br />
Rückenfigur vor. So widmet sich die<br />
Hamburger Schau denn auch dem<br />
– für die damalige Malerei völlig<br />
neuartigen – Verhältnis von Mensch<br />
und Natur in Friedrichs Werk. Gezeigt<br />
werden mehr als 140 Gemälde<br />
und Zeichnungen. Mehr Informationen<br />
unter hamburger-kunsthalle.de.<br />
▲<br />
Ihr Ringhotel in der Nähe<br />
Ringhotel Ahrensburg garni<br />
www.ringhotels.de/ahrensburg<br />
Ringhotel Klövensteen in Hamburg-Schenefeld<br />
ringhotels.de/schenefeld<br />
Ringhotel Sellhorn in Hanstedt<br />
ringhotels.de/hanstedt<br />
KULTUR<br />
23. Februar bis 10. März 20<strong>24</strong><br />
▲<br />
Ihre Ringhotels in der Nähe<br />
Ringhotel Schwarzer Baer garni in Lutherstadt<br />
Wittenberg<br />
www.ringhotels.de/wittenberg<br />
Ringhotel Zum Stein in Wörlitz<br />
www.ringhotels.de/woerlitz<br />
Kurt-Weill-Fest in Dessau<br />
Dessau feiert seit 1993 alljährlich seinen<br />
bekannten Komponisten Kurt<br />
Weill, der vor allem durch seine Zusammenarbeit<br />
mit Bertolt Brecht bekannt<br />
wurde. So komponierte Weill die Musik<br />
zur berühmten „Dreigroschenoper“. Zum<br />
Programm des Kurt-Weill-Festes gehören<br />
neben Konzerten aus dem Bereich<br />
Oper, Klassik und zeitgenössische Musik<br />
auch Ausstellungen und Vorträge. 20<strong>24</strong><br />
widmet sich das Kurt-Weill-Fest unter<br />
dem Motto „Leuchten im Schatten“ den<br />
Frauen, die im Schatten ihrer berühmten<br />
Männer, Väter oder Brüder standen. Das<br />
gilt auch für Weills Frau, die Schauspielerin<br />
und Sängerin Lotte Lenya. Informationen<br />
und Tickets unter kurt-weill-fest.de.<br />
Heimat & Genuss | 7
Blick vom Rennsteig<br />
auf die Wartburg.<br />
Wandervergnügen<br />
im Thüringer Wald<br />
Der Thüringer Wald zählt zu den schönsten Wanderregionen Deutschlands. Das Mittelgebirge<br />
wird von Höhenzügen mit dichten Wäldern sowie Tälern und Wiesen geprägt. Neben dem<br />
bekannten Rennsteig gibt es zahlreiche weitere Wanderwege, die auch im Herbst und Winter<br />
gut begehbar sind.<br />
Wandern und Radfahren als Freizeitvergnügen<br />
ist ein Luxus, den sich im<br />
Mittelalter niemand leisten konnte.<br />
Man ritt zu Pferd oder lief zu Fuß,<br />
um von einem Ort zum nächsten<br />
zu kommen. Und das möglichst<br />
rasch. Deshalb leitet sich der Name des Rennsteigs, der<br />
quer durch den westlichen Teil des Thüringer Walds führt,<br />
auch von der schnellen Fortbewegung ab, die er schon damals<br />
ermöglichte. Doch anders als die Händler und Boten,<br />
die ehedem den 170 Kilometer langen Höhenweg von der<br />
Werra bis zur Saale nutzten, darf und sollte man sich heute<br />
Zeit lassen. Extremwanderer benötigen für diesen Fernwanderweg<br />
vier Tage, doch empfohlen wird die Aufteilung<br />
der Wanderung vom Eisenacher Ortsteil Hörschel bis nach<br />
Blankenstein in acht Tagesetappen.<br />
Eisenach liegt nicht nur am Beginn des Rennsteigs, sondern<br />
hat mit der Wartburg auch ein lohnendes Ausflugsziel<br />
direkt vor den Toren der Stadt. Oder besser gesagt: auf<br />
8 | Heimat & Genuss
ERLEBNIS<br />
Ein Wanderweg am westlichen<br />
Ufer der Talsperre<br />
Bleiloch.<br />
dem Berg südlich der Stadt. Für den Aufstieg zur Festung,<br />
in der Martin Luther Zuflucht fand und die Bibel erstmals<br />
ins Deutsche übersetzte, kann man direkt vom Ringhotel<br />
Lutherhotel Eisenacher Hof loslaufen. Von der Wartburg<br />
erreicht man den Rennsteig zu Fuß in südlicher Richtung.<br />
Dort kann man je nach Zeit und Ausdauer südlich in Richtung<br />
Ruhla oder nördlich in Richtung Hörschel wandern.<br />
Der Große Eichelberg sowie der Wartburgblick Hörseltal<br />
bieten jeweils einen schönen Blick auf die Festung.<br />
Der Rennsteig bietet auch im Winter ein besonderes Erlebnis.<br />
Auf den 142 Kilometern zwischen Ascherbrück bei<br />
Ruhla und Brennersgrün (Lehesten) verläuft der Rennsteig<br />
zwischen 500 und 980 Metern über dem Meeresspiegel.<br />
Damit ist er der längste durchgängig beschilderte und zertifizierte<br />
Fernskiwanderweg Mitteleuropas. Da der Rennsteig<br />
aufgrund seiner Historie stellenweise für die Präparation<br />
mit einer Skispur zu schmal ist, weicht der Skiweg<br />
hin und wieder vom Original ab. Für kleine Runden gibt es<br />
entlang des Rennsteigs eine Vielzahl an verschiedenen Loipen<br />
und Skiwanderwegen.<br />
Wandern rund um Neustadt an der Orla<br />
Der Thüringer Wald bietet aber auch im Bereich seiner<br />
östlichen Ausläufer hervorragende Wandermöglichkeiten.<br />
Sie lassen sich vom Ringhotel Schlossberg in Neustadt<br />
an der Orla aus erkunden. Eine sehr schöne Tagestour<br />
mit rund 20 Kilometern Länge führt vom in der Altstadt<br />
gelegenen Ringhotel über den Ortsteil Börthen in nördlicher<br />
Richtung aus der Stadt hinaus. Über den Sandweg<br />
und das Kalte Tal gelangt man zum vor wenigen Jahren<br />
renovierten Wasserschloss „Fröhliche Wiederkunft“ bei<br />
Wolfersdorf. Von dort geht es weiter über stille Täler und<br />
tiefe Wälder, am Alten Stanauer Grund und dem Kleinen<br />
Taubenberg vorbei. Über den Mückergrund und Bismarckturm<br />
erreicht man Heinrichs Ruhe und den Lausnitzgrund,<br />
der zurück nach Neustadt führt.<br />
In Thüringen begegnet man<br />
dem großen Reformator Martin<br />
Luther praktisch auf Schritt und<br />
Tritt. Das gilt auch für die 18 Kilometer<br />
lange Wanderung auf über der Saale und ist ein schönes Aus-<br />
Schloss Burgk liegt auf einer Anhöhe<br />
dem Lutherweg von Neustadt flugsziel nahe Neustadt an der Orla.<br />
an der Orla nach Auma. Der Weg<br />
führt südlich aus der Stadt an Moderwitz vorbei und hinauf<br />
zu einem Feldweg mit schöner Fernsicht. Von dort geht es<br />
über den Lazerschgrund in den Wald zur Pfaffenpfütze. Hinter<br />
dieser Senke setzt sich der Weg hinauf zum Fiedelmann<br />
und dem Wolchenberg fort. Der nächste Teil führt über die<br />
Autobahnbrücke auf ruhigen Waldwegen zum Teichgebiet<br />
der Wolche. Über den Kesselsee erreicht man das Ziel, den<br />
Marktplatz von Auma. Mit dem Bus gelangt man von dort<br />
über Triptis zurück nach Neustadt an der Orla.<br />
Nur eine halbe Stunde mit dem Auto südwestlich vom<br />
Ringhotel Schlossberg liegt Hohenwarte mit dem gleichnamigen<br />
Stausee. Er ist durch einen 73 Kilometer langen<br />
Rundwanderweg erschlossen, der zu den längsten und<br />
schönsten Wanderwegen Thüringens zählt. Immer wieder<br />
gibt der Wald plötzlich einzigartige Blicke auf eine fjordähnliche<br />
Wasserlandschaft frei – nicht umsonst wird die<br />
Saale an dieser Stelle „Thüringer Meer“ genannt. Der Weg<br />
lässt sich natürlich auch etappenweise bewältigen, wobei<br />
von Mai bis Oktober der Wanderbus Thüringer Meer<br />
die Wanderer zum Etappenstart<br />
und nach der Wanderung wieder<br />
zurück zum Ausgangspunkt bringt.<br />
Etwas weiter flussabwärts liegen<br />
mit Schloss Burgk an der Saaleschleife<br />
sowie der Talsperre Bleiloch<br />
zwei weitere, gut mit Wanderwegen<br />
erschlossene Ausflugsziele. Man<br />
erreicht sie von Neustadt an der<br />
Orla binnen einer halbstüdigen Autofahrt.<br />
Christoph Neuschäffer<br />
Ihr Ringhotel in der Nähe<br />
Eisenach<br />
Ringhotel Lutherhotel<br />
Eisenacher Hof<br />
Tel.: +49 3691 29390<br />
E-Mail: eisenach@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/eisenach<br />
Neustadt a.d. Orla<br />
Ringhotel Schlossberg<br />
Tel.: +49 36481 660<br />
E-Mail: neustadt@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/neustadt<br />
Heimat & Genuss | 9
Flaches Land und weite Sicht bis an den<br />
Horizont – die Nordseeküste ist ideal für<br />
Radtouren.<br />
Mit dem Rad durch den<br />
hohen Norden<br />
Kaum eine Landschaft lässt sich so gut mit dem Fahrrad kennenlernen wie Ost- und Nordfriesland.<br />
Zahlreiche Radwege führen durch die wunderbare Natur und zu Sehenswürdigkeiten. Drei<br />
Ringhotels bieten die Möglichkeit unmittelbar vor der Haustür zu starten.<br />
Sonne, Wolken, eine leichte Brise und ein Himmel<br />
bis zum Horizont – in Ost- und Nordfriesland<br />
ist das Meer nie weit weg. Schier endlose<br />
Radwege durchziehen das flache Land und sind<br />
für Radfahrer, die sich nicht mit größeren Steigungen<br />
und Anhöhen plagen wollen, ideal.<br />
Doch die Küstenregion hat neben Wattenmeer und Wolkenspiel<br />
auch viele kulturelle Sehenswürdigkeiten zu bieten.<br />
Verschiedene Themenrouten sind für das Radfahren in<br />
einzelnen Etappen oder für Sternfahrten geeignet und führen<br />
zu den schönsten Radstrecken auf der ostfriesischen<br />
Halbinsel.<br />
Während die „Ammerlandroute“ durch eine abwechslungsreiche<br />
Region mit vielen Parks führt, verläuft die Friesenroute<br />
„Rad up Pad“ parallel zu Deichen, vorbei an<br />
Leuchttürmen und kleinen Binnenseen. Auf der „Fehnroute“<br />
erinnern Fehndörfer an die Zeit, in der weite Teile Ost-<br />
10 | Heimat & Genuss
REISE<br />
Die Haxtumer Mühle in Aurich ist eine von mehreren gut erhaltenen<br />
Windmühlen, die man auf der Mühlentour besichtigen kann.<br />
frieslands noch Moor waren. Hier finden sich Kanäle, Klappbrücken<br />
und Schleusen, aber auch Mühlen und sogenannte<br />
Gulfhöfe, eine für Friesland typische Bauernhausform.<br />
Die Mühlentour rund um Aurich<br />
Eine besonders schöne Tour, die man direkt vom Ringhotel<br />
Köhlers Forsthaus in Aurich starten kann, ist die circa 32<br />
Kilometer lange Mühlentour rund um Aurich. Sowohl die<br />
Außenmühle Vosberg als auch die Stiftsmühle liegen dabei<br />
mitten in Aurich. Mit fast 30 Metern Höhe ist die westlich<br />
vom alten Stadtzentrum mit der Lamberti-Kirche gelegene<br />
Stiftsmühle die höchste windbetriebene Kornmühle<br />
Deutschlands. Während der Sommersaison kann sie täglich<br />
von Mittwoch bis Sonntag besichtigt werden. Der Aufstieg<br />
auf die begehbare Galerie lohnt sich, denn von dort<br />
oben hat man einen eindrucksvollen Blick auf Aurich.<br />
Neben der Stiftsmühle erreicht man bei der Rundtour alle<br />
weiteren historischen Auricher Mühlen. Zuerst geht es zur<br />
Haxtumer Mühle, die in einem südwestlich vom Zentrum<br />
gelegenen Stadtteil steht. Über das Örtchen Rahe erreicht<br />
man ein besonderes Denkmal: den in einem Wald gelegenen<br />
„Upstalsboom“, eine auf einem kleinen Hügel stehende<br />
Steinpyramide. Sie erinnert an einen friesischen Versammlungsort<br />
im Mittelalter, an dem Recht gesprochen und die<br />
Einheit Frieslands beschworen wurde. Von dort macht die<br />
Tour einen weiten Bogen im Norden von Aurich und passiert<br />
dabei den Windpark Georgsfeld mit seinen drei rund<br />
200 Meter hohen Windkraftanlagen. Wie klein nimmt sich<br />
dagegen die Meints Mühle bei Tannenhausen aus. Von dort<br />
geht es in südlicher Richtung zum Energie-Erlebnis-Zentrum<br />
Aurich (EEZ) mit seinen zahlreichen Bildungsangeboten.<br />
Seine außergewöhnliche Architektur spiegelt die im Inneren<br />
präsentierten Themen wider. Hinter dem EEZ führt<br />
der Weg in nordöstliche Richtung zur Sandhorster Mühle,<br />
ehe es über Sandhorst zurück ins Ringhotel geht.<br />
Tour de Fries in Wittmund<br />
Für Radtouren in Ostfriesland und an die Nordseeküste ist<br />
auch das Ringhotel Residenz in Wittmund eine sehr gute<br />
Adresse. Die Stadt liegt direkt an der sogenannten Tour de<br />
Fries, eine etwa 280 Kilometer lange Strecke, die sich in<br />
sechs Etappen aufteilt. Die Tour de Fries führt entlang des<br />
Nordseestrandes vorbei am Nationalpark Wattenmeer und<br />
bis ins Binnenland durch den Neuenburger Urwald zurück<br />
an den Deich. Auf dem Weg liegen zahlreiche Windmühlen,<br />
das Wasserschloss Gödens und der Jade-Weser-Port.<br />
In nördlicher Richtung führt die Tour de Fries von Wittmund<br />
durch Berdum und Altfunnixsiel an die Harle. Von<br />
dort folgt man dem Flüsschen nach Carolinensiel sowie<br />
Heimat & Genuss | 11
REISE<br />
Zum Wattenmeer bei Brunsbüttel<br />
Reichlich frische Meeresluft einatmen kann man auch bei<br />
einer Radtour in Nordfriesland. Hier bietet sich die Fahrt<br />
auf dem deutschen Teilstück des Nordseeküsten-Radweges<br />
an. Der internationale Radweg ist mit 6.000 Kilometern<br />
durch acht Länder der längste ausgeschilderte Radweg<br />
der Welt. Das Ringhotel Gardels in Brunsbüttel/Sankt<br />
Michaelisdonn liegt direkt an dieser Strecke. Auf einer 30<br />
Kilometer langen Etappe bis nach Büsum führt die Route<br />
durch die flache Marschlandschaft und wunderschöne Naturschutzgebiete.<br />
In Büsum kann man einen Spaziergang<br />
im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer,<br />
der zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört, unternehmen. In<br />
südliche Richtung führt der Weg von Sankt Michaelisdonn<br />
über Brunsbüttel und dann die Elbe entlang nach<br />
Glückstadt.<br />
Die Harle bei Wittmund. Sie führt über Carolinensiel bis an die<br />
Nordseeküste mit den vorgelagerten ostfriesischen Inseln.<br />
Strandkörbe am schleswig-holsteinischen Teil der Nordsee. Bei<br />
Friedrichskoog befindet sich die Schutzstation Wattenmeer.<br />
dem Hafenort Harlesiel, von dem die Fähren auf die Nordseeinsel<br />
Wangerooge ablegen. Die knapp 20 Kilometer lange<br />
Strecke kann man auch für den Rückweg nach Wittmund<br />
nutzen. Wer etwas mehr Ausdauer hat, fährt von<br />
Carolinensiel noch parallel zur Nordsee durch das Wangerland<br />
in Richtung Friederikensiel. In südlicher Richtung führt<br />
die Tour de Fries von Wittmund schnurstracks nach Leerhafe<br />
und durch die typische Wallheckenlandschaft nach<br />
Reepsholt mit der St.-Mauritius-Kirche. Auf dem weiteren<br />
Weg nach Friedeburg überquert man den Ems-Jade-Kanal<br />
über die Wassermühlenbrücke. Kleiner „Fun Fact“: In Friedeburg<br />
können Besucher in wenigen Kilometern von Russland<br />
nach Amerika radeln. Die beiden Ortsteile Friedeburgs<br />
sind nicht nur aus diesem Grund begehrte Fotomotive.<br />
Wer das Radfahren mit der Beobachtung von Frachtern<br />
und Schiffen verbinden möchte, kann ein Stück auf der insgesamt<br />
325 Kilometer langen Nord-Ostsee-Kanal-Route<br />
fahren. Über Brücken und Schleusen, aber auch an imposanten<br />
Herrenhäusern und anderen Sehenswürdigkeiten<br />
führt der Weg durch abwechslungsreiche Wiesen- und<br />
Waldlandschaften. Die erste der jeweils rund 40 Kilometer<br />
langen Teilstrecken auf dieser Route startet in Brunsbüttel.<br />
Die Gäste des Ringhotels können also von Sankt Michaelisdonn<br />
aus ein oder zwei Etappen auf der attraktiven<br />
Nord-Ostsee-Kanal-Route unternehmen.<br />
Sankt Michaelisdonn ist auch der Ausgangspunkt für einen<br />
schönen Tagesausflug an die Friedrichskoog-Spitze. Von ihr<br />
blickt man über die gesamte Elbmündung sowie die vorgelagerte<br />
Insel Trischen, die sich vor der Küste nur wenige<br />
Meter über dem Meeresspiegel erhebt. Sie ist ein geschützter<br />
Brut- und Rastplatz für zahlreiche Wattvögel. Auf dem<br />
Weg dorthin radelt man durch flaches Marschland, das oft<br />
auf gleicher Höhe oder sogar leicht unterhalb des Meeresspiegels<br />
liegt. Deshalb ist die Landschaft von zahlreichen<br />
Sielen durchzogen, die den gezeitenabhängigen Wasserzuund<br />
abfluss regulieren. In Friedrichskoog<br />
bieten sich zu allen Jahreszeiten<br />
reizvolle Ausblicke aufs<br />
Meer.<br />
Wer mehr über das Leben im und<br />
am Watt sowie den Nationalpark<br />
erfahren möchte, sollte unbedingt<br />
einen Abstecher zur Schutzstation<br />
Wattenmeer einplanen. Und weil<br />
der Wind hier meist von Westen<br />
her weht, kommt man auf dem<br />
Rückweg nach Sankt Michaelisdonn<br />
in Genuss von Rückenwind.<br />
Christoph Neuschäffer<br />
Ihre Ringhotels in der Nähe<br />
Aurich<br />
Ringhotel Köhlers Forsthaus<br />
Tel.: +49 4941 17920<br />
E-Mail: aurich@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/aurich<br />
Brunsbüttel/St. Michaelisdonn<br />
Ringhotel Gardels<br />
Tel.: +49 4853 8030<br />
E-Mail: brunsbuettel@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/brunsbuettel<br />
Wittmund<br />
Ringhotel Residenz<br />
Tel.: +49 4462 8860<br />
E-Mail: wittmund@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/wittmund<br />
12 | Heimat & Genuss
REISE<br />
Besondere Gäste in Augsburg<br />
Das Ringhotel Alpenhof ist bei Musikern und Stammgästen beliebt.<br />
Jedes Hotel wird erst zu dem besonderen Ort, den seine Gastgeber<br />
und die Gäste daraus machen. Das gilt auch für die Brüder Andreas<br />
und Alexander Schön, Gastgeber im Ringhotel Alpenhof in Augsburg.<br />
Seit einigen Jahren kooperieren sie mit den Veranstaltern des<br />
Festivals „Sommer am Kiez“, weshalb dort immer wieder bekannte<br />
Musiker übernachten. Beim jüngsten Festival konnte Alexander<br />
Schön den Reggae-Musiker Gentleman sowie Rock-Sängerin Dorothee<br />
Pesch, besser bekannt als Doro, mit ihrer Band begrüßen.<br />
Katharina Baumann (re.) feierte<br />
ihren 90. Geburtstag im Ringhotel<br />
Alpenhof, in dem sie seit mehr als<br />
40 Jahren regelmäßig Gast ist.<br />
Katharina Baumann ist seit mehr als 40 Jahren Stammgast im<br />
Ringhotel Alpenhof. Sie feiert dort stets ihren Geburtstag – in diesem<br />
Jahr war es ihr 90.! In dieser Zeit ist Katharina Baumann sowohl<br />
der Gastgeberfamilie als auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
Gastgeber Alexander Schön mit der<br />
„Queen of Metal“ Doro.<br />
ans Herz gewachsen. Neben ihrem Geburtstag reist sie jedes Jahr im Herbst für eine Woche in<br />
die Fuggerstadt. Dann genießt sie den Wellnessbereich des Hauses, sitzt im Garten und liest oder unterhält sich mit den ihr<br />
bestens bekannten Mitarbeitern. Im Ringhotel Alpenhof hoffen alle, dass sie noch viele Geburtstage dort feiern kann.
Außergewöhnliche Orte<br />
in Deutschland<br />
Ein Aussichtsturm über Freiburg, Hamburgs altes Wahrzeichen,<br />
ein Felsloch im Ahrtal oder ein romantischer Ort<br />
an der Mosel – wir zeigen Ihnen überraschende Reiseziele<br />
zwischen Flensburg und Garmisch, von denen Sie vielleicht<br />
noch gar nicht wussten, dass es sie gibt.<br />
Schlossbergturm – bester Ausblick auf Freiburg<br />
Die schwäbischen Herzöge aus dem Geschlecht der Zähringer wussten schon, warum sie ihr Burghaldenschloss,<br />
das dem Berg seinen Namen gab, im Jahr 1091 hier oben errichteten. Der Bergsporn überragt den<br />
Eingang zum Dreisamtal und die zu seinen Füßen liegende Stadt, die sich im Laufe der folgenden Jahrhundert<br />
zur größten im Südwesten Deutschlands entwickelte. Vom Freiburger Stadtgarten gelangt man heute<br />
mit der Schlossbergbahn in drei Minuten hinauf zur Bergstation, von der man bereits eine schöne Aussicht<br />
auf Freiburg genießt. Man kann die 200 Höhenmeter aber auch leicht zu Fuß bewältigen, wofür man ebenfalls<br />
vom Stadtgarten aus startet. Von der Bergstation führt ein schöner Rundweg über den Kanonenplatz<br />
zur 251 Stufen zählenden Salzbüchsletreppe. Über sie gelangt man zum<br />
Schlossbergturm. Der 35 Meter hohe Aussichtsturm bietet einen wunderbaren<br />
360-Grad-Blick auf Freiburg, das bekannte Münster und die Umgebung.<br />
Vom Ringhotel Schwarzwald Hotel Silberkönig in Gutach-Bleibach<br />
erreicht man Freiburg in 20 Minuten mit dem Auto.<br />
Ihr Ringhotel in der Nähe<br />
Gutach-Bleibach<br />
Ringhotel Schwarzwald Hotel Silberkönig<br />
Tel.: +49 7685 7010<br />
E-Mail: gutachbleibach@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/gutachbleibach<br />
14 | Heimat & Genuss
REISE<br />
Pinnerkreuz –<br />
Burg- und Moselblick in Cochem<br />
Über dem malerischen Städtchen Cochem an<br />
der Mosel ragt weithin sichtbar die Reichsburg<br />
Cochem auf. Die mittelalterliche Burganlage<br />
war 200 Jahre eine Ruine, ehe sie ein Berliner<br />
Kaufmann um 1870 herum im Stil der Neugotik<br />
wiederaufbauen ließ. Den schönsten Blick auf<br />
die Burg, die Stadt und den Fluss hat man vom<br />
Pinnerkreuz, das auf einem kleinen Hügel auf<br />
der rechten Moselseite aufragt. Von Cochem aus<br />
führen sowohl eine kleine Sesselbahn als auch<br />
ein kurzer Wanderweg zu diesem wunderbaren<br />
Aussichtspunkt. Für die einfache Wanderung<br />
läuft man von der Moselbrücke zur Talstation der<br />
Sesselbahn. Von dort geht es durch die Weinberge<br />
leicht bergauf zum weithin sichtbaren Pinnerkreuz.<br />
Es erinnert an den gleichnamigen Schafhirten,<br />
der bei der Rettung eines seiner verirrten Tiere<br />
ums Leben kam. Wer mag, kann vom Pinnerkreuz<br />
weiter zum nicht weit entfernt liegenden Wild-<br />
& Freizeitpark Klotten/<br />
Cochem wandern. Vom<br />
Ringhotel Bömers Mosel<br />
Landhotel garni in Alf an<br />
der Mosel benötigt man<br />
nur gut 20 Minuten mit<br />
dem Auto nach Cochem.<br />
Ihr Ringhotel<br />
in der Nähe<br />
Alf an der Mosel<br />
Ringhotel Bömers Mosel<br />
Landhotel garni<br />
Tel.: +49 6542 2310<br />
E-Mail: alf@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/alf<br />
Heimat & Genuss | 15
REISE<br />
Sankt Michaelis – Hamburg von oben<br />
Hafen und Alster, Reeperbahn und Innenstadt – sie wirken aus 106 Meter Höhe wie die Landschaften im<br />
bekannten „Miniaturwunderland“ in der Speicherstadt. Vor allem der Blick auf das neue Wahrzeichen<br />
Hamburgs, die Elbphilharmonie, ist spektakulär. Es lohnt sich also, Hamburgs altem Wahrzeichen aufs<br />
Dach zu steigen. Genauer gesagt: Die Aussichtsplattform auf dem Kirchturm von Sankt Michaelis zu besuchen.<br />
Der sogenannte Michel ist seit 400 Jahren Teil der Stadt-Silhouette. Den Klang seiner Glocken sowie<br />
den Choral der Trompete spielenden „Michel-Türmer“ trägt der Wind in alle Himmelsrichtungen. Mit dem<br />
Fahrstuhl geht es schnell nach oben, doch wer die 452<br />
Ihre Ringhotels in der Nähe<br />
Treppenstufen nicht scheut, kann den Turm auch von<br />
innen bewundern. Von oben genießen Besucher einen<br />
fantastischen Rundumblick. Die Hansestadt lässt sich<br />
vom Ringhotel Ahrensburg garni sowie vom Ringhotel<br />
Klövensteen in Hamburg-Schenefeld aus besuchen.<br />
Ahrensburg<br />
Ringhotel Ahrensburg garni<br />
Tel.: +49 4102 51560<br />
E-Mail: ahrensburg@<br />
ringhotels.de<br />
ringhotels.de/ahrensburg<br />
Hamburg-Schenefeld<br />
Ringhotel Klövensteen<br />
Tel.: +49 40 8393630<br />
E-Mail: schenefeld@<br />
ringhotels.de<br />
ringhotels.de/schenefeld<br />
16 | Heimat & Genuss
REISE<br />
Ahrtal – Wanderung zum Teufelsloch<br />
Der Teufel, so die Legende, soll einst das Ahrtal aufgesucht und sich an Land und Leuten sowie dem hier<br />
angebauten Rotwein so erfreut haben, dass er darüber seine Heimkehr vergaß. Da näherte sich ihm, als<br />
er auf dem Berg gegenüber der Burg Are ruhte, seine Großmutter in der Gestalt einer schönen Jungfrau.<br />
In den Armen des verliebten Teufels verwandelte sie sich jedoch in die ihm bekannte, boshafte Alte zurück.<br />
Erzürnt packte er die Gestalt und schleuderte sie durch die Felswand im Ahrtal in die Hölle zurück.<br />
So entstand das sogenannte Teufelsloch, das bis heute oberhalb von Altenahr zu<br />
bewundern ist. Vom Wanderparkplatz in Altenahr führt eine mittelschwere Wanderung<br />
zunächst die Ahr entlang. Hinter der Brücke über den Fluss geht ein kurzer,<br />
steiler Anstieg hinauf zur gut ausgeschilderten Felsformation, weshalb festes<br />
Schuhwerk für die Tour ratsam ist. Der Wanderparkplatz in Altenahr kann mit dem<br />
Auto vom Ringhotel Haus Oberwinter in Remagen/Bonn in 40 Minuten Fahrtzeit<br />
erreicht werden.<br />
Ihr Ringhotel<br />
in der Nähe<br />
Remagen/Bonn<br />
Ringhotel Haus Oberwinter<br />
Tel.: +49 2228 60040<br />
E-Mail: remagen@<br />
ringhotels.de<br />
ringhotels.de/remagen<br />
Heimat & Genuss | 17
Ein perfektes Duo –<br />
Meißner Karpfen<br />
und Goldriesling<br />
Meißner Karpfen im Gemüsebett ist ein Klassiker der sächsischen Küche. Die Fische für das<br />
beliebte Gericht kommen aus der lokalen Teichwirtschaft. Und der passende Wein dazu – der<br />
Goldriesling – reift im Elbtal in Sachsen, dem östlichsten Weinbaugebiet Deutschlands.<br />
Die Karpfenzucht gehört zu Sachsen wie die<br />
Frauenkirche zu Dresden. In der nordöstlich<br />
der Landeshauptstadt gelegenen Lausitz<br />
werden die aus Asien stammenden Fische<br />
seit mehr als 750 Jahren gezüchtet. Bereits<br />
im 13. Jahrhundert entstand dort eine einzigartige<br />
Teichlandschaft. Auch in anderen Teilen Sachsens<br />
konnten sich aufgrund des geringen Gefälles, des hohen<br />
Grundwasserstandes und der kargen Böden viele Karpfenzüchter<br />
ansiedeln. Im Mittelalter wurden die christlichen<br />
Regeln strenger befolgt als heute, und so waren Karpfen<br />
vor allem in der Fastenzeit, in der kein Fleisch gegessen<br />
werden durfte, ein wichtiges Nahrungsmittel. Als gleichermaßen<br />
leckerer und gesunder Fisch gelangte der Karpfen<br />
auch an den sächsischen Hof.<br />
Karpfen galt in Sachsen, ähnlich wie im benachbarten Polen,<br />
lange Zeit als traditionelles Weihnachts- und Silvestergericht.<br />
Seit der Wiedervereinigung haben jedoch Lachs<br />
und Forelle den Karpfen auf den dritten Platz beim Fisch-<br />
verzehr verdrängt. Doch mit rund 75 Prozent ist der Karpfen<br />
immer noch Spitzenreiter bei den in Sachsen gezüchteten<br />
Fischen. Viele Teiche haben sich dank der Bewirtschaftung<br />
zu wertvollen Naturschutzflächen entwickelt, in denen<br />
zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten beheimatet<br />
sind. Manche Teiche werden inzwischen nach den Vorschriften<br />
der EU-Öko-Verordnung und des Verbands Gäa<br />
e.V. für ökologischen Landbau bewirtschaftet.<br />
Meißner Karpfen im Gemüsebett<br />
Umweltbewusste Genießer wissen den Karpfen vor allem<br />
deshalb zu schätzen, weil er neben Naturnahrung ausschließlich<br />
mit Getreide gefüttert wird. Das macht ihn<br />
nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation zum<br />
nachhaltigsten Fisch überhaupt. Im Handel sind neben<br />
ganzen Fischen auch küchenfertig geschnittene und grätenfreie<br />
Filets sowie geräucherter Karpfen-Schinken erhältlich.<br />
Frischen Karpfen gibt es jedoch nur in der Zeit zwischen<br />
Mitte September und April.<br />
18 | Heimat & Genuss
Von Mitte September bis April<br />
ist die beste Zeit für frische<br />
Karpfen.<br />
KULINARIK<br />
Die in erster Linie für die<br />
Herstellung von Porzellan<br />
bekannte Stadt Meißen<br />
liegt nur 25 Kilometer<br />
elbabwärts von Dresden.<br />
Der dort angebaute<br />
Goldriesling passt gut zu<br />
Karpfen.<br />
Für den Meißner Karpfen benötigt man für vier Personen<br />
einen 1,5 bis 2 Kilogramm schweren Fisch, den man sich<br />
am besten vom Fischhändler ausnehmen und in vier<br />
gleich große Stücke schneiden lässt. Für das Gemüsebett<br />
besorgt man zwei Karotten, eine halbe Knolle Sellerie, einen<br />
kleinen Kohlrabi, eine Stange Lauch, je eine Petersilien-<br />
und Pastinakenwurzel sowie zwei Zwiebeln. Außerdem<br />
braucht man für die Zubereitung etwa 100 Gramm<br />
Butter, 200 Gramm Sahne, einen Viertelliter Weißwein sowie<br />
etwas Zitronensaft, einen Bund Petersilie, ein Lorbeerblatt<br />
und zum Abschmecken Salz und weißen Pfeffer aus<br />
der Mühle.<br />
Den Karpfen zunächst waschen, die Haut schräg einschneiden,<br />
mit Zitronensaft beträufeln und mit etwas Salz und<br />
Pfeffer bestreuen. Das Gemüse putzen, waschen und in<br />
dünne Stifte, Lauch und Zwiebeln in feine Ringe schneiden.<br />
50 Gramm Butter in einem breiten Topf zerlassen, nach<br />
und nach Sellerie, Karotten, Petersilien- und Pastinakenwurzel,<br />
Kohlrabi, Lauch und Zwiebeln leicht andünsten und<br />
mit dem Weißwein ablöschen. Den Backofen auf 175 Grad<br />
vorheizen und die restliche Butter in einem kleinen Topf<br />
schmelzen. In einem Bräter mit Deckel das Gemüse und<br />
das Lorbeerblatt verteilen, pfeffern und salzen. Die Karpfenstücke<br />
mit der Haut nach oben auflegen, die geschmolzene<br />
Butter darüber geben und die Sahne seitlich<br />
dazugeben. Im Ofen in etwa 20 Minuten mit Deckel und<br />
weitere fünf Minuten ohne Deckel garen. Den Fisch mit<br />
Petersilie bestreuen und mit Salzkartoffeln servieren.<br />
Goldriesling – eine Spezialität aus Sachsen<br />
Dazu passt ein Goldriesling, der im Idealfall vom Elbufer bei<br />
Meißen stammt. Die Rebsorte wurde 1893 von Christian<br />
Oberlin in Colmar aus Riesling und Frühem Malinger gekreuzt.<br />
20 Jahre später fand sie ihren Weg nach Sachsen.<br />
Heute wird sie fast nur noch entlang der Elbe angebaut,<br />
weil das dortige Mikroklima für die Rebsorte besonders geeignet<br />
ist. Goldriesling treibt nämlich spät aus, kann aber<br />
dank seiner schnellen Reifezeit schon früh gelesen werden.<br />
So können dieser Rebsorte weder später Frost im Frühjahr<br />
noch nass-kaltes Herbstwetter etwas anhaben.<br />
Goldriesling zeigt im Glas eine hellgelbe Farbe und verfügt<br />
über ein würziges Aroma mit leichter Muskatnote. Deshalb<br />
wird die Rebsorte gelegentlich auch als Gelbriesling oder<br />
Goldmuskat bezeichnet. Der leichte, aber dank seiner Säure<br />
auch charaktervolle Wein harmoniert sehr gut mit dem<br />
Karpfen. Damit bestätigt sich wieder einmal die Regel, wonach<br />
lokale Speisen und Weine oft erstaunlich gut zusammenpassen.<br />
Christoph Neuschäffer<br />
Heimat & Genuss | 19
Großartige Dome<br />
erkunden<br />
Der mehr als 1.200<br />
Jahre alte Dom<br />
von Aachen ist ein<br />
Hauptwerk der<br />
karolingischen<br />
Architektur in<br />
Deutschland.<br />
Deutschland fasziniert Menschen aus aller Welt als Kulturreiseziel. Das liegt unter anderem<br />
an seiner Vielzahl von Domen und Kathedralen, die teils über Jahrhunderte hinweg errichtet<br />
wurden. Neben ihrer Größe zeichnen sie sich durch zahlreiche Kunstwerke im Inneren sowie<br />
an den Fassaden aus. Zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen sechs Dome – in dieser Ausgabe<br />
stellen wir die Dome in Aachen, Hildesheim und Speyer vor.<br />
20 | Heimat & Genuss
REISE<br />
Die großen Dome in<br />
Deutschland gehören<br />
wie in Frankreich<br />
oder Italien zu den<br />
ältesten erhalten gebliebenen<br />
Bau- und<br />
Kunstwerken. Ihre herausragende<br />
Stellung für die Entwicklung von<br />
Städten wie Aachen, Köln oder<br />
Speyer mag optisch heute oft von<br />
Hochhäusern und Fernsehtürmen<br />
in den Hintergrund gedrängt werden.<br />
Darüber sollte man jedoch<br />
nicht vergessen, dass dass die Dome<br />
einst das wichtigste Bauwerk ihrer<br />
Stadt bildeten und weithin sichtbar<br />
deren Größe und Bedeutung verkörperten.<br />
Ihre Bauzeit wurde meist in<br />
Jahrzehnten, in manchen Fällen sogar<br />
in Jahrhunderten gemessen.<br />
Die achteckige Kuppel der Pfalzkapelle<br />
gehört zum ältesten Teil des Doms.<br />
Nur die bedeutendsten Kirchen<br />
werden als Kathedralen oder Dome bezeichnet, doch sind<br />
dies keineswegs Synonyme: Der Begriff Kathedrale leitet<br />
sich vom griechischen Wort „Kathedra“ ab und bezeichnet<br />
den Lehrstuhl, von dem der Bischof zu den Christen spricht.<br />
Im Kirchenbau steht eine Kathedrale deshalb für eine Kirche,<br />
die zu einem Bischofssitz gehört. Das Wort „Dom“ wiederum<br />
entstand aus der Verkürzung des lateinischen Begriffs<br />
„domus“ für Haus. Die frühen Kirchen besaßen<br />
nämlich oft ein „domus ecclesiae“, also ein Wohnhaus für<br />
die Geistlichen. Zugleich wurden Kirchen damals oft als<br />
„domus dei“, das heißt als Gotteshaus bezeichnet.<br />
Nicht jeder Dom ist daher eine Kathedrale, aber immer ein<br />
bedeutendes Kirchenbauwerk. Das zeigt sich in Deutschland<br />
schon daran, dass sich unter den ersten sieben deutschen<br />
Bauwerken, die zwischen 1978 und 1986 in die Welterbeliste<br />
aufgenommen wurden, die vier Dome in Aachen,<br />
Speyer, Hildesheim und Trier befanden. Zwei weitere kamen<br />
1996 (Köln) und 2018 (Naumburg) hinzu.<br />
Aachen – Grablege Karls des Großen<br />
Die herausragende Stellung des Aachener Doms lässt sich<br />
leicht ermessen, wenn man bedenkt, dass er 1978 als erstes<br />
deutsches Kulturdenkmal in die Welterbeliste der UNESCO<br />
aufgenommen wurde. Zugleich gehört er neben den Galapagos-Inseln,<br />
dem Yellowstone-Nationalpark und neun<br />
weiteren Natur- und Denkmälern zu den zwölf ältesten<br />
Welterbestätten der UNESCO überhaupt. Bau und Geschichte<br />
des Aachener Doms sind untrennbar mit Kaiser<br />
Karl dem Großen verbunden. Dieser wohl bedeutendste<br />
Kaiser des frühen Mittelalters machte Aachen um 800 zum<br />
Mittelpunkt seines europäischen Reiches.<br />
In Aachen wandelte Karl den väterlichen Königshof in eine<br />
sogenannte Pfalz, das heißt einen Königssitz vom Range einer<br />
Reichsresidenz um. Fast das gesamte Mittelalter hindurch<br />
hatten die Kaiser nämlich keine feste Hauptstadt,<br />
sondern reisten durchs Land, um die zahlreichen Fürsten<br />
im Land unter Kontrolle zu halten. Daher errichteten sie<br />
über das Reich verstreute Pfalzen, von denen eine sehr bekannte<br />
in Goslar steht. Karl ließ zudem das karolingische<br />
Oktogon, das bis heute den Kern des Doms bildet, als Kapelle<br />
der Pfalz errichten. Das achteckige Bauwerk war das<br />
erste gewölbte Gebäude nördlich der Alpen und wird maßgeblich<br />
durch die Bautraditionen der klassischen Antike<br />
und der byzantinischen Architektur geprägt.<br />
Als Karl der Große 814 starb, wurde diese Kapelle seine Begräbnisstätte<br />
und zu einem symbolträchtigen Ort. Deshalb<br />
ließen sich von 936 bis 1531 nicht weniger als 30 deutsche<br />
Könige auf dem in der Pfalzkapelle stehenden Königsthron<br />
krönen – neben Karls Sohn Ludwig dem Frommen auch die<br />
Kaiser Otto I. und Ferdinand I. Im Laufe der Jahrhunderte<br />
wurden deshalb mehrere Anbauten an das Oktogon hinzugefügt<br />
– darunter die gotische Chorhalle im Osten, das<br />
Westwerk sowie eine Reihe von Seitenkapellen.<br />
Kaiser, Könige und Pilger stifteten zudem die überaus reiche<br />
Ausstattung und andere Schätze. Die im Marienschrein<br />
aufbewahrten vier großen Reliquien, angeblich die<br />
Windeln und das Lendentuch Christi, das Marienkleid und<br />
das Enthauptungstuch Johannes des Täufers, kann man<br />
alle sieben Jahre anlässlich der seit 1238 stattfindenden<br />
Aachener Heiligtumsfahrt besichtigen. Königskrönungen<br />
und besondere Reliquien, da ist es kein Wunder, dass der<br />
Dom seit dem Mittelalter eine der bedeutendsten Wall-<br />
Heimat & Genuss | 21
Zweimal wurde der Dom von Hildesheim<br />
zerstört und wieder aufgebaut.<br />
Besondere Bedeutung erhielt der Dom durch die Hildesheimer<br />
Domschule, eine der bedeutendsten Bildungseinrichtungen<br />
im Hochmittelalter. Berühmt ist bis heute der<br />
Tausendjährige Rosenstock, der an der Außenwand der<br />
Apsis im Innenhof des Kreuzgangs wächst. Die Legende<br />
um Bistumsgründer Ludwig den Frommen besagt, dass er<br />
auf das Jahr 815 zurückgehen soll. Selbst die fast vollstänfahrtsorte<br />
der Christenheit ist. Das Hauptwerk der karolingischen<br />
Architektur ist heute eines der besterhaltenen<br />
Baudenkmäler dieser Epoche, ein eigenständiges Bistum<br />
wurde Aachen jedoch erst 1930.<br />
Hildesheim – auferstanden aus Ruinen<br />
Der Dom im niedersächsischen Hildesheim hat eine fast<br />
ebenso lange Geschichte wie sein Pendant in Aachen. Allerdings<br />
können sich die Hildesheimer rühmen, bereits seit<br />
815 über einen Bischofssitz zu verfügen. Auf den Fundamenten<br />
der dort ursprünglich gebauten Marienkapelle<br />
sowie einer kleineren Basilika entstand ab 872 der Hildesheimer<br />
Mariendom. 1046 wurde dieser erste Bau durch<br />
einen Brand weitgehend zerstört. Deshalb wurde gegen<br />
Ende des 11. Jahrhunderts ein neuer Bau errichtet und in<br />
den folgenden Jahrhunderten kontinuierlich erweitert.<br />
Ihre Ringhotels in der Nähe<br />
Walsrode<br />
Ringhotel Forellenhof<br />
Tel.: +49 5161 9700<br />
E-Mail: walsrode@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/walsrode<br />
Wernigerod<br />
Ringhotel Weißer Hirsch<br />
Tel.: +49 3943 267110<br />
E-Mail: wernigerode@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/wernigerode<br />
Um diesen Neubau rankt sich die<br />
Legende vom Teufelshorn, das<br />
bei genauem Hinsehen gleich<br />
rechts neben dem Eingangsportal<br />
des Doms zu sehen ist: Weil<br />
die Arbeiter damals mit einfachsten<br />
Transportmitteln und<br />
ohne Hebewerkzeuge auskommen<br />
mussten, wunderten sich<br />
die Hildesheimer, wie schnell der<br />
Aufbau voranging. Da müsse der<br />
Das Teufelshorn an der Mauer des Hildesheimer Doms.<br />
Dombaumeister doch mit dem Teufel im Bunde sein, erzählten<br />
sie sich. Der Teufel habe wohl die schweren Steine<br />
herbeigeschafft und aufeinander gefügt. Der Dombaumeister<br />
räumte sogar ein, dass er sich vom Teufel habe helfen<br />
lassen. Weil er ihm vorgaukelte, er baue lediglich ein<br />
Wirtshaus. Als der Teufel erkannte, dass er getäuscht worden<br />
war, raste er vor Wut und wollte mit seinen Hörnern<br />
die Mauern zum Einsturz bringen. Vergebens, und so blieb<br />
nur der Abdruck seines Hornes an der Wand zurück.<br />
22 | Heimat & Genuss
REISE<br />
Im Speyerer Dom spiegelt sich die Geschichte des mittelalterlichen<br />
Heiligen Römischen Reiches und seiner Kaiser<br />
und Könige. Das monumentale Bauwerk drückt nicht nur<br />
die Machtfülle seiner Erbauer, sondern auch die sakrale Bedeutung<br />
des mittelalterlichen Kaisertums aus. Denn das<br />
Amt des Kaisers umfasste seit der Krönung Karls des Großen<br />
im Jahre 800 nicht nur weltliche, sondern auch kirchliche<br />
Macht. Der Kaiser verstand sich als das Haupt der Christenheit.<br />
Der Papst vollzog zwar die Krönung, aber Amt und Würde<br />
kamen unmittelbar von Gott. Erst später beanspruchten<br />
die Päpste im sogenannten Investiturstreit die Mittlerrolle<br />
zwischen Gott und Kaiser für sich.<br />
Die imposante Ostseite des Doms von Speyer – der Bau steht für<br />
den Anspruch der deutschen Kaiser auf kirchliche Macht.<br />
dige Zerstörung des Doms im Zweiten Weltkrieg, der zwischen<br />
1950 und 1960 wiederaufgebaut wurde, überlebte<br />
der Rosenstock wie durch ein Wunder unbeschadet.<br />
Der Hildesheimer Dom wurde gemeinsam mit der ehemaligen<br />
Benediktinerabteikirche Sankt Michael 1985 in die<br />
UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. In der Begründung<br />
hieß es, dass die beiden Bauwerke und die zu ihnen gehörenden<br />
Kunstschätze maßgeblich zum Verständnis der Einrichtung<br />
romanischer Kirchen im christlichen Abendland<br />
beitragen. Das südlich von Hannover gelegene Hildesheim<br />
kann im Rahmen eines Tagesausflugs vom Ringhotel Forellenhof<br />
in Walsrode sowie vom Ringhotel Weißer Hirsch in<br />
Wernigerode in jeweils einer guten Stunde Fahrtzeit erreicht<br />
werden.<br />
Speyer – Grabstätte von acht Monarchen<br />
Im Zentrum der Rotunde auf der Westseite des Doms ist ein<br />
Abbild von Jesus Christus zu sehen.<br />
Weil die im 11. Jahrhundert herrschenden salischen Kaiser<br />
die Stadt Speyer zu einem der herrschaftlichen Zentren des<br />
Reiches machten, bauten sie dort den Dom als ihre Grablege<br />
und Zeichen ihres kaiserlichen Machtanspruchs. Zwischen<br />
1039 und 1308 fanden vier deutsche Könige und vier<br />
Kaiser im Dom ihre letzte Ruhestätte. Der Dom zu Speyer<br />
gilt als eines der Hauptwerke der romanischen Architektur<br />
in Deutschland und ist zugleich der größte Bau dieser Epoche<br />
in Europa. Maria und dem heiligen Stephan geweiht,<br />
wurde der Dom in zwei großen Bauphasen von 1025 bis<br />
1061 und 1082 bis 1106 errichtet. Er brachte eine Grundrissgliederung<br />
zur Vollendung, die in der Folgezeit großen Einfluss<br />
auf die Entwicklung der romanischen Architektur des<br />
11. und 12. Jahrhunderts hatte.<br />
Kennzeichnend für diesen Stil sind die ausgewogene Verteilung<br />
der Baumassen im Osten und im Westen und die symmetrische<br />
Anordnung von vier Türmen an den Ecken des aus<br />
Lang- und Querhaus bestehenden Baukörpers. Bereits 1981<br />
wurde der Dom zu Speyer als zweite Stätte in Deutschland in<br />
die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Die Stadt am<br />
Rhein ist vom Ringhotel Winzerhof in Rauenberg in einer<br />
halben Stunde Fahrtzeit erreichbar.<br />
Sie kann aber auch vom Ringhotel<br />
Siegfriedbrunnen in Grasellenbach<br />
im Rahmen eines Tagesausflugs angesteuert<br />
werden.<br />
Christoph Neuschäffer<br />
In der nächsten Ausgabe stellen wir<br />
die drei ebenfalls zum Weltkulturerbe<br />
zählenden Dome in Köln, Trier und<br />
Naumburg vor.<br />
Ihre Ringhotels in der Nähe<br />
Grasellenbach<br />
Ringhotel Siegfriedbrunnen<br />
Tel.: +49 6207 6080<br />
E-Mail: grasellenbach@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/grasellenbach<br />
Rauenberg<br />
Ringhotel Winzerhof<br />
Tel.: +49 6222 9520<br />
E-Mail: rauenberg@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/rauenberg<br />
Heimat & Genuss | 23
Familienbetrieb: Die<br />
Brüder Olaf (2.v.r.) und<br />
Rainer (re.) Kerssen mit<br />
ihren Eltern vor dem<br />
Ringhotel Teutoburger<br />
Wald in Tecklenburg-Brochterbeck.<br />
Nachhaltigkeit hat viele Facetten<br />
Nachhaltigkeit ist mehr als nur die Senkung von Energieverbrauch und -kosten. Ohne Einschränkungen<br />
beim Komfort passen die Ringhotels den Service an, um Ressourcen zu schonen.<br />
Das Ringhotel Teutoburger Wald in Tecklenburg-Brochterbeck macht vor, wie das geht.<br />
Der Hotelbetrieb bringt es mit sich, dass dort<br />
größere Mengen Energie, Wasser und andere<br />
Ressourcen verbraucht werden. Wegen der<br />
erheblich gestiegenen Energiepreise haben<br />
die Hoteliers ein Interesse daran, den Ressourcenverbrauch<br />
zu senken, ohne die Annehmlichkeiten<br />
für die Gäste zu reduzieren. Nachhaltiges<br />
Wirtschaften sowie Umwelt- und Klimaschutz gewinnen<br />
deshalb auch für den Ringhotels e.V. und die in ihm zusammengeschlossenen<br />
Betriebe immer mehr an Bedeutung.<br />
Ein Vorreiter für „Nachhaltigkeit in der Hotellerie“ ist das<br />
Ringhotel Teutoburger Wald in Tecklenburg-Brochterbeck.<br />
Hier wird bereits eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsphilosophie<br />
umgesetzt – von Energieerzeugung und -einsparungen<br />
über Wasser- und Abfallmanagement bis hin zu Regionalität,<br />
sozialer Verantwortung und Biodiversität. „Abgesehen<br />
vom Einsatz zweier Blockheizkraftwerke, der Begrünung<br />
von Dächern oder dem Einsatz regionaler Produkte in unserer<br />
Gastronomie haben wir bereits viele andere kleinere und<br />
größere Projekte in unserem Haus umgesetzt“, sagen Olaf<br />
und Rainer Kerssen, Inhaber des Ringhotels Teutoburger<br />
Wald. „Wir wollen so unseren Beitrag dazu leisten, natürliche<br />
Ressourcen zu schützen, den Klimawandel zu bekämpfen<br />
und eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen<br />
zu gewährleisten“, erklären die beiden Brüder, die das<br />
Haus 2006 von ihren Eltern übernahmen.<br />
Sauberer Strom für Hotel und E-Mobilität<br />
Im Bereich der Energieerzeugung setzt das Ringhotel Teutoburger<br />
Wald auf einen Energiemix: Es verfügt über zwei<br />
Blockheizkraftwerke mit jeweils 33 Kilowattstunden, die<br />
teilweise bereits wasserstofffähig sind. Die Abwärme aus<br />
den Blockheizkraftwerken wird für die Wäscherei und die<br />
Spülmaschinen genutzt. Im Wellnessbereich kommt seit<br />
einigen Jahren modernste Wärmepumpentechnik zum<br />
Einsatz. Zur Energieersparnis trägt auch bei, dass die Sauna<br />
nur noch nach Bedarf angeheizt wird. Die Gäste können<br />
nicht allein über den täglichen Handtuchwechsel entscheiden,<br />
sondern selbst bestimmen, ob ihr Zimmer jeden Tag<br />
gereinigt werden muss.<br />
<strong>24</strong> | Heimat & Genuss
REISE<br />
Die neue leistungsstarke Photovoltaikanlage sowie zwei Blockheizkraftwerke sorgen für ausreichend Strom für Hotel und E-Autos.<br />
Als zweites Standbein einer autarken Energieversorgung<br />
setzt das Ringhotel eine leistungsstarke Photovoltaikanlage<br />
mit 235 Kilowattstunden ein. Sie wird im Sommer künftig<br />
100 Prozent der im Hotel benötigten Energie erzeugen.<br />
Ein entsprechender Batteriespeicher sichert in den sonnenarmen<br />
Stunden nicht nur den Strombedarf des Hotels, sondern<br />
auch der betrieblichen Fahrzeuge. Denn die fahren alle<br />
elektrisch und ihre Ladestationen werden über die Photovoltaikanlage<br />
mit Strom versorgt. Die Hotelgäste können<br />
die Akkus ihrer E-Autos und E-Bikes ebenfalls dort aufladen.<br />
Zudem können sich Gäste, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
anreisen, gegen Gebühr einen E-Smart ausleihen.<br />
Wasser und Lebensmittel sparen<br />
Das Ringhotel hat 560 Quadratmeter Dachfläche begrünt<br />
– das bringt eine natürliche Wärmedämmung. So wird<br />
auch Regenwasser zurückgehalten und besser genutzt. Außerdem<br />
wird in einem Gebäudeteil in den öffentlichen Bereichen<br />
sowie in 16 Zimmern Grauwasser, also gering verschmutztes<br />
Abwasser, für den Toilettenbereich verwendet.<br />
Auf diese Weise lässt sich aufwändig aufbereitetes Trinkwasser<br />
sparen, ohne dass die Gäste sich zurücknehmen<br />
müssen. Im Restaurant setzen die Kerssens auf Partner aus<br />
der Region – damit lösen sie das Versprechen der Kooperation<br />
„Echt HeimatGenuss erleben“ ein. Darüber hinaus<br />
wurden die Portionen im Restaurant um 15 Prozent verringert.<br />
„Unsere Portionen waren immer sehr üppig, es ging<br />
oft viel zurück“, erläutert Olaf Kerssen. Sollte jemand tatsächlich<br />
nicht satt werden, erhält er nun einen kostenfreien<br />
Nachschlag.<br />
Nachhaltigkeit hat darüber hinaus auch eine soziale Komponente.<br />
Die Ringhotels sichern dauerhaft Arbeitsplätze in<br />
ihrer Region. So konnten im Ringhotel Teutoburger Wald allein<br />
in diesem Jahr drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
ihr jeweils 50., 30. und 25. Dienstjubiläum feiern.<br />
Wärmepumpen erzeugen wohlige Temperaturen für Wellness.<br />
Ulla Minnerup (li.) ist seit 50 Jahren im Ringhotel Teutoburger Wald<br />
tätig. Seit ihrer Pensionierung arbeitet sie weiter gut 20 Stunden im<br />
Monat als Vertreterin ihrer Nachfolgerinnen. Claudia Steigerwald (re.)<br />
arbeitet seit mehr als 25 Jahren im Haus- und Frühstücksservice,<br />
Küchenchef Ansgar Feltmann feierte vor kurzem sein 30. Dienstjubilum.<br />
Heimat & Genuss | 25
Echtes Leder<br />
ist nicht nur<br />
besonders edel,<br />
sondern auch<br />
strapazierfähig<br />
und vielseitig<br />
einsetzbar.<br />
Schönes aus Leder<br />
Leder ist ein natürlicher, bei entsprechend guter Pflege auch<br />
äußerst langlebiger und damit nachhaltiger Werkstoff. Ob<br />
sie nun elegante Schuhe, praktisches Reisegepäck, Taschen in<br />
allen Größen, kleine Accessoires oder Lederbezüge für Möbel<br />
herstellen – deutsche Manufakturen verstehen ihr Handwerk.<br />
Bei manch einem Wetter würde man am liebsten<br />
in der Haut eines Tieres stecken. Denn bei<br />
widrigen Bedingungen wird der Mensch nass<br />
und friert, während Rinder, Schafe und Ziegen<br />
spielend Wind und Wetter trotzen. Deshalb<br />
nutzten schon die Frühmenschen in der Altsteinzeit<br />
Tierhäute als zusätzlichen Schutz vor den Launen<br />
der Natur. Das Problem bestand jedoch darin, dass unbearbeitete,<br />
rohe Haut entweder rasch verfault oder steinhart<br />
wird. Zu den ersten kulturellen Errungenschaften des Menschen<br />
gehört daher die Kunst, Tierhäute durch Gerben in<br />
haltbares Leder zu verwandeln. Es ist bis heute ein sehr beliebtes<br />
Material – für Schuhe, Jacken, Gürtel oder Taschen,<br />
für Sitze und Armaturen in Autos oder Möbel. Auch wenn<br />
mittlerweile sehr viele Lederprodukte maschinell produziert<br />
werden, so gibt es doch eine Reihe von Manufakturen<br />
in Deutschland, die besonders schöne und langlebige Artikel<br />
in aufwändiger Handarbeit herstellen.<br />
Die erste Hochkultur, in der unserem Leder vergleichbares<br />
Material verwendet wurde, war das Alte Ägypten. Am Nil<br />
entstanden zur Zeit der Pharaonen sogar die beiden bis in<br />
26 | Heimat & Genuss
ERLEBNIS<br />
Gürtel, Hundehalsbänder oder<br />
Taschen entstehen auch heute noch<br />
in echter Handarbeit.<br />
die heutige Zeit genutzten Arten des Gerbens: Einerseits<br />
das vegetabile Gerben, bei dem das Leder mithilfe von<br />
pflanzlichen Stoffen haltbar und weich gemacht wird. Andererseits<br />
das mineralische Gerben mit Mitteln auf Mineral-<br />
und Ölbasis. Damals wurde dafür Alaun verwendet, ein<br />
Kalium-Aluminium-Salz, mit dem Leder besonders weich<br />
und geschmeidig gegerbt werden kann. Auf diese Art gegerbtes<br />
Leder fand man 1922 im nahezu unversehrt gebliebenen<br />
Grab des Pharaos Tutanchamun. Sandalen aus solchem<br />
Leder waren für Ägypter ein Luxusartikel und der<br />
Beruf des Gerbers entsprechend hoch angesehen.<br />
Die Römer hätten barfuß wohl kaum ihr Weltreich errichtet.<br />
Für die Ausrüstung der Legionäre inklusive Stiefeln und<br />
Sandalen wurde sehr viel Leder benötigt. Daher entwickelten<br />
die Gerber am Tiber neue und einfachere Verfahren, die<br />
Ledersandalen zum Alltagsartikel für jedermann machten.<br />
Bis zur Neuzeit blieb das Verarbeiten roher Tierhäute zu Leder<br />
jedoch eine harte körperliche Arbeit. Erst im 19. Jahrhundert<br />
erfand Professor Friedrich Knapp das Gerben mit<br />
Chromsalzen. Sie reduzierte die tagelange Arbeit auf wenige<br />
Stunden. Allerdings entwickelt nur pflanzlich gegerbtes<br />
Leder mit der Zeit eine unvergleichliche Patina, weshalb<br />
viele Manufakturen auf diese Weise hergestelltes Leder<br />
heute noch bevorzugen.<br />
Schöne Taschen aus Leder<br />
Eine davon ist die J.R. Ledermanufaktur in Berlin. Jörn<br />
Rischkes kleine Werkstatt in Berlin-Mitte sieht ein wenig<br />
wie aus der Zeit gefallen aus. An den Wänden hängen jede<br />
Menge traditionelles Werkzeug und die damit gefertigten<br />
Taschen. Sie sind wie die Werkstatt: praktisch, zeitlos und<br />
vor allem auf schlichte Art schön, weil sie die Vorzüge des<br />
Es erfordert sehr viele einzelne Arbeitsschritte, bis eine fertige<br />
Ledertasche auf das Verkaufsregal gestellt werden kann.<br />
pflanzlich gegerbten Leders in den Vordergrund stellen.<br />
Der gebürtige Magdeburger lebt und arbeitet seit 1995 in<br />
der Hauptstadt. Er stellt nicht viel mehr als 100 Taschen im<br />
Jahr her. Die haben zwar ihren Preis, halten dafür aber<br />
selbst bei häufiger Nutzung Jahrzehnte. Vor allem aber fertigt<br />
Rischke auch Taschen nach Maß, das heißt die Kunden<br />
können in seiner Werkstatt eine individuelle Tasche bestellen<br />
und nach etwa drei Wochen abholen. Die J.R. Ledermanufaktur<br />
kann vom Ringhotel Seehof in Berlin sowie vom<br />
Ringhotel Schorfheide in Joachimsthal erreicht werden.<br />
Auf schöne Taschen nach Maß, Gürtel, Geldbörsen und<br />
Schlüsselanhänger hat sich auch Jeannine Goldhan spezialisiert.<br />
Die gelernte Schneiderin gründete nach vielen Jahren<br />
Arbeit im Modebereich 2020 eine kleine Ledermanufaktur<br />
in München. Im Jahr darauf zog sie ins beschauliche<br />
Rutesheim in der Nähe von Stuttgart. Ihre Manufaktur<br />
kann in jeweils einer halben Stunde Fahrzeit vom Ringho-<br />
Heimat & Genuss | 27
Uhrarmbänder gibt es in vielen Farben und Lederarten.<br />
Hochwertige Schuhe werden aus Rindsleder gefertigt.<br />
tel Mönchs Waldhotel in Unterreichenbach sowie vom<br />
Ringhotel Gasthof Hasen in Herrenberg angesteuert werden.<br />
Bei Jeannine Goldhan sind auch diejenigen an der<br />
richtigen Adresse, die ein altes Erbstück aus Leder restaurieren<br />
lassen möchten.<br />
Edle Taschen und Maßanfertigungen, die einmal zum<br />
Erbstück werden können, gibt es zudem aus Nina Gorissens<br />
kleiner Manufaktur in Augsburg. Die liegt keine fünf<br />
Kilometer vom Ringhotel Alpenhof entfernt. Die Designerin<br />
sammelte ebenfalls zunächst Erfahrung in der Modebranche,<br />
ehe sie sich 2006 zur Firmengründung entschloss.<br />
Statt kurzlebiger Modeartikel stellt sie nun Taschen her, die<br />
vor allem ein Problem lösen, das jede Frau kennt: Taschen,<br />
in denen nichts verloren geht, sondern in denen man dank<br />
eines übersichtlichen Trennsystems alles auf Anhieb findet.<br />
Dafür ist nur bestes Leder gut genug, das aufwändig<br />
mit alten Handwerksgeräten bearbeitet wird.<br />
Alf an der Mosel<br />
Ringhotel Bömers Mosel Landhotel<br />
garni<br />
Tel.: +49 6542 2310<br />
E-Mail: alf@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/alf<br />
Augsburg<br />
Ringhotel Alpenhof<br />
Tel.: +49 821 42040<br />
E-Mail: augsburg@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/augsburg<br />
Aurich<br />
Ringhotel Köhlers Forsthaus<br />
Tel.: +49 4941 17920<br />
E-Mail: aurich@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/aurich<br />
Berlin<br />
Ringhotel Seehof<br />
Tel.: +49 30 320020<br />
E-Mail: berlin@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/berlin<br />
Ihre Ringhotels in der Nähe<br />
Herrenberg<br />
Ringhotel Gasthof Hasen<br />
Tel.: +49 7032 2040<br />
E-Mail: herrenberg@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/herrenberg<br />
Joachimsthal<br />
Ringhotel Schorfheide<br />
Tel.: +49 33363 505<br />
E-Mail: joachimsthal@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/joachimsthal<br />
Unterreichenbach<br />
Ringhotel Mönchs Waldhotel<br />
Tel.: +49 7235 7900<br />
E-Mail: unterreichenbach@<br />
ringhotels.de<br />
ringhotels.de/unterreichenbach<br />
Wittmund<br />
Ringhotel Residenz<br />
Tel.: +49 4462 8860<br />
E-Mail: wittmund@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/wittmund<br />
Leder ist nicht gleich Leder<br />
Zu den großen Vorzügen von Leder gehört – eine richtige<br />
Pflege vorausgesetzt – die Langlebigkeit der daraus hergestellten<br />
Produkte. Neben der handwerklichen Verarbeitung<br />
kommt es darauf an, von welchem Tier das Leder<br />
stammt. In den Manufakturen weiß man, welches Leder<br />
für einen bestimmten Zweck am besten geeignet ist.<br />
Rindsleder ist sehr widerstandsfähig und kommt deshalb<br />
vor allem für die Herstellung von Schuhen, Taschen,<br />
Möbeln und Autopolstern zum Einsatz. Das deutlich grobporigere<br />
Büffelleder ist zwar robust, aber feuchtigkeitsempfindlich,<br />
weshalb es für die Anfertigung von Möbeln<br />
im Innenbereich sowie Geldbörsen und Handtaschen verwendet<br />
wird.<br />
Lammleder besticht durch seine angenehm weiche Textur<br />
und ist das bevorzugte Material der Modeindustrie für<br />
das Schneidern von Lederjacken, -röcken und -hosen sowie<br />
von Lederhandschuhen. Das Leder von Pferden, auch<br />
Cordovan, ist besonders wasserabweisend und wird für<br />
hochwertige Lederschuhe genutzt. Uhrenliebhaber kennen<br />
es als Material für robuste Uhrarmbänder. Echtes<br />
Wildleder stammt meist vom Hirsch, Reh oder Elch und<br />
gilt als sehr hochwertig.<br />
Bei der Braun Büffel Ledermanufaktur spielt der Name<br />
des Betriebs auf seine Geschichte an. Das Familienunternehmen<br />
wurde 1887 als kleiner Handwerksbetrieb gegründet<br />
und wird inzwischen in vierter Generation geführt.<br />
1974 kam der Büffel als Namenszusatz hinzu, weil<br />
damals sehr viel Wasserbüffelleder verwendet wurde. Bis<br />
heute produziert die Braun Büffel Ledermanufaktur am<br />
Gründungsort Kirn, der vom Ringhotel Bömers Mosel<br />
Landhotel garni in einer Stunde erreicht werden kann.<br />
Wie bei vielen kleineren Manufakturen setzt man auf<br />
Nachhaltigkeit durch Langlebigkeit und bietet unter anderem<br />
einen lebenslangen Reparaturservice an.<br />
28 | Heimat & Genuss
ERLEBNIS<br />
Mit Leder Gutes tun<br />
Fußbälle werden bei der Sportberichterstattung immer<br />
noch gerne als „rundes Leder“ bezeichnet. Dabei sind sie eines<br />
der wenigen Produkte, bei denen Leder gegenüber<br />
Kunststoff das Nachsehen hat. Das liegt neben dem geringeren<br />
Gewicht und der wasserabweisenden Oberfläche vor<br />
allem an der Form. Denn eine möglichst perfekte Kugel<br />
lässt sich mit Leder kaum erzielen, was sich auf die Flugeigenschaften<br />
des Balles auswirkt. Fußballspiele wurden<br />
dennoch lange mit Lederbällen ausgetragen. So errang die<br />
deutsche Nationalmannschaft 1954 ihren ersten Fußballweltmeistertitel<br />
beim „Wunder von Bern“ gegen das favorisierte<br />
Ungarn mit einem Lederball. Der bestand aus 18 Lederstreifen,<br />
die längs und quer zueinander vernäht wurden.<br />
Früher bestand das<br />
„runde Leder“ – hier<br />
ein Fußball aus den<br />
1950er-Jahren –<br />
wirklich noch aus<br />
dem natürlichen<br />
Material.<br />
Bei Taschen und Accessoires bleibt Leder dagegen erste<br />
Wahl. Und man kann mit ihrem Kauf sogar etwas Gutes<br />
tun. Zumindest, wenn sie aus der Ledermanufaktur der<br />
Ostfriesischen Beschäftigungs- und Wohnstätten GmbH in<br />
Emden stammen. Dort arbeiten zehn Menschen mit und<br />
ohne Beeinträchtigung in einem großen lichtdurchfluteten<br />
Raum mit hochwertigem Leder in vielen Farben. Manchmal<br />
entstehen die Taschen, Schlüsselanhänger und Ledermäppchen<br />
in Arbeitsteilung, manchmal auch in Fertigung<br />
„aus einer Hand“, bei der eine Person alle Arbeitsschritte<br />
bis zum fertigen Produkt ausführt. Erwerben kann man sie<br />
in den sogenannten Middenmang-Läden in Leer und Greetsiel.<br />
Der erste liegt in der Nähe des Ringhotels Köhlers<br />
Forsthaus in Aurich, der zweite ist nur einen Katzensprung<br />
vom Ringhotel Residenz in Wittmund entfernt.<br />
Christoph Neuschäffer<br />
Privathotels weltweit unter einem Dach<br />
Genießen Sie die zahlreichen Vorzüge der Ringhotels auch mit unseren Partnern. Mehr als<br />
750 Hotels in über 80 Ländern weltweit.<br />
Die Französischen Antillen gehören zu den Traumzielen<br />
in der Karibik.<br />
Düne und Leuchtturm von Rubjerg<br />
Knude im Norden Dänemarks.<br />
Bootshäuser in Smögen, einer kleinen Insel<br />
an der Westküste Schwedens.<br />
Familiäre Atmosphäre, kulinarische Genüsse mit regionalen Produkten und vor allem der persönliche<br />
Kontakt zu den Gastgebern, die ihre Häuser individuell führen und sich Zeit für ihre<br />
Gäste nehmen – das sind die wesentlichen Vorzüge eines Ringhotels. Auch die privat geführten<br />
Hotels der „Global Alliance of Private Hotels“, ein Zusammenschluss des Ringhotels e.V.<br />
mit sechs Kooperationspartnern, bieten Ihnen diese Vorzüge. Erleben Sie Privathotellerie<br />
weltweit, vom hohen Norden bis in die Karibik und nach Australien. Mehr Informationen zu<br />
unseren Partnern erhalten Sie unter ringhotels.de/privathotels-weltweit.<br />
Heimat & Genuss | 29
Das Schwarze Tor ist das Wahrzeichen<br />
von Rottweil. Sein Turm<br />
überragt die Altstadt.<br />
Ich war noch nie in...Rottweil<br />
Deutschland hat nicht nur eine Handvoll beliebter Metropolen wie Berlin, Hamburg oder<br />
München, sondern auch eine Vielzahl an kleineren Städten, die viel zu bieten haben. Mit den<br />
Ringhotels können Sie diese weniger bekannten, aber lohnenswerten Ziele entdecken.<br />
Die ehemalige Freie Reichsstadt Rottweil ist<br />
vor allem für drei Dinge bekannt: Karnevalisten<br />
denken an die schwäbisch-alemannische<br />
Fastnacht, die dort seit Jahrhunderten<br />
gefeiert wird. Am Fastnachtsmontag und<br />
Fastnachtsdienstag ziehen beim sogenannten<br />
Rottweiler Narrensprung jeweils 3.000 aufwändig und<br />
farbenfroh verkleidete Narren durch das Schwarze Tor in<br />
die Altstadt hinab. Hundeliebhaber verbinden mit ihr die<br />
bekannte Hunderasse Rottweiler. Die Metzger der Stadt betätigten<br />
sich früher auch im Viehhandel und züchteten die<br />
Rottweiler deshalb als Hüte- und Treibhunde. Geschichtsinteressierte<br />
erinnern sich, dass Rottweil die älteste Stadt<br />
Baden-Württembergs ist. Die Römer gründeten sie als<br />
„Arae Flaviae“ bereits 73 nach Christus, als Legionäre die<br />
Kinzigtalstraße entlang des Neckars anlegten.<br />
Im rund 80 Kilometer südwestlich von Stuttgart gelegenen<br />
Rottweil empfängt heute das Ringhotel Johanniterbad,<br />
das hoch über dem Festungsgraben liegt, seine Gäste.<br />
Vom Hotel aus genießt man einen herrlichen Ausblick auf<br />
die stattlichen Bürgerhäuser mit ihren verspielten Erkern<br />
und den prächtigen geschmiedeten Stechschildern. Die<br />
vielen Details der Fachwerkhäuser lassen sich jedoch erst<br />
bei einem Spaziergang durch die Gassen der Altstadt entdecken.<br />
Der bis heute erhaltene mittelalterliche Stadtkern<br />
zeugt von der Unabhängigkeit und wirtschaftlichen<br />
Blüte Rottweils im Spätmittelalter.<br />
Nachdem die Römer bereits 200 Jahre nach der Stadtgründung<br />
wieder abziehen mussten, blieb die Stadt wohl auch<br />
in alemannischer Zeit besiedelt. Doch erst für das Jahr 771<br />
ist ein Herzogs- und späterer Königshof namens Rotuvilla“<br />
urkundlich bezeugt. Dank ihrer Nähe zur schwäbischen<br />
Kaiserfamilie Staufen wurde Rottweil 1230 zur Reichsstadt<br />
erklärt. Ein Status, der mehr als 500 Jahre für weitgehende<br />
politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit sorgte, ehe<br />
Rottweil an das Herzogtum Württemberg fiel.<br />
30 | Heimat & Genuss
REISE<br />
Der Rottweiler Narrensprung ist Höhepunkt der Fasnet.<br />
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen<br />
das Schwarze Tor, das 1230 als Teil der staufischen Befestigung<br />
gebaut wurde, die gotische Kapellenkirche mit dem<br />
weithin sichtbaren Turm sowie das Heilig-Kreuz-Münster<br />
mit der steinernen Sonnenuhr. Der 1304 erstmals erwähnte<br />
Hochturm, der einst Gefängnis- und Wachturm war, der<br />
Pulverturm sowie Reste des Predigerturms stammen ebenfalls<br />
noch aus der Stauferzeit. Das wichtigste Fest ist die<br />
Fasnet, bei der am Montag und Dienstag die Narren in bunten<br />
Kostümen durch die Stadt ziehen.<br />
Rottweils neue Attraktion<br />
Vom Test-Turm für Aufzüge hat man eine fantastische Aussicht.<br />
Rottweil, das zu Füßen der Schwäbischen Alb und des<br />
Schwarzwaldes liegt, bietet sich als Ausgangsort für Wanderungen<br />
durch das Neckartal an. Eine davon ist der Höllensteinsaumpfad.<br />
Dieser naturnahe Panoramaweg führt einmal<br />
um die Stadt herum und bietet dabei immer wieder<br />
eindrucksvolle Aussichten auf Rottweil. Der Wanderweg beginnt<br />
auf der Hauptstraße. Von dort geht es über das Viadukt<br />
zum Parkplatz hinter der Schindelbrücke. Ein Fußpfad<br />
führt in den Wald hinein und schlägt gen Osten einen Bogen<br />
um die Stadt. Dabei läuft man zunächst fast bis zur<br />
Neckarbrücke hinunter und dann wieder leicht bergauf.<br />
Nördlich der Altstadt gelangt man auf dem Weg zunächst<br />
an eine Kreuzung, bei der man gerade weiter zur Felsformation<br />
„Löwenmaul“ läuft. Auf dem Rückweg zur Kreuzung<br />
lohnt sich der Abstecher zu einer freien Hochfläche, von der<br />
man Rottweils neueste Attraktion sehen kann: den markanten<br />
Test-Turm für Aufzüge. Von der Hochfläche läuft man<br />
zur Kreuzung zurück, biegt rechts ab und erreicht über die<br />
König-Karl-Brücke den Ausgangspunkt der Wanderung.<br />
Der 2017 von Thyssenkrupp fertiggestellte Test-Turm mit einem<br />
Durchmesser von 21 Metern verfügt im Inneren über<br />
zwölf Schächte. Darin erproben Ingenieure verschiedene<br />
Aufzugsysteme. Besucher zieht es dagegen auf die mit 232<br />
Metern höchste Aussichtsplattform<br />
Deutschlands. In luftiger<br />
Höhe genießen sie einen einmaligen<br />
Ausblick auf Rottweil und<br />
Umgebung. Baden-Württembergs<br />
älteste Stadt und ihr modernes<br />
Wahrzeichen können übrigens<br />
auch die Gäste im Ringhotel<br />
Gasthof Hasen in Herrenberg sowie<br />
im Ringhotel Zum Goldenen<br />
Ochsen in Stockach erleben. Von<br />
beiden Häusern ist es jeweils nur<br />
eine Dreiviertelstunde Fahrzeit<br />
mit dem Auto nach Rottweil.<br />
Christoph Neuschäffer<br />
Ihre Ringhotels in der Nähe<br />
Herrenberg<br />
Ringhotel Gasthof Hasen<br />
Tel.: +49 7032 2040<br />
E-Mail: herrenberg@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/herrenberg<br />
Rottweil<br />
Ringhotel Johanniterbad<br />
Tel.: +49 741 530700<br />
E-Mail: rottweil@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/rottweil<br />
Stockach<br />
Ringhotel Zum Goldenen Ochsen<br />
Tel.: +49 7771 91840<br />
E-Mail: stockach@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/stockach<br />
Heimat & Genuss | 31
Ein Besuch in Quedlinburg<br />
mit seinen Fachwerkhäusern<br />
ist eine angenehme und<br />
lehrreiche Zeitreise in die<br />
Vergangenheit.<br />
32 | Heimat & Genuss
Geschichten<br />
aus Deutschland<br />
Deutschland ist ein Land voller großartiger Schlösser, Burgen und<br />
alter Städte, die mit spannenden Lebenswegen und dramatischen<br />
Ereignissen verbunden sind. Ob als kurze Städtereise oder auf einer<br />
Reiseroute mit verschiedenen Höhepunkten: Entdecken Sie die historischen<br />
Persönlichkeiten und Begebenheiten, die diese Orte prägten,<br />
mit unseren Geschichten aus Deutschland.<br />
ERLEBNIS<br />
Dorothea Erxleben –<br />
Deutschlands<br />
erste Ärztin<br />
Im Mai 1754 verabschiedet sich die<br />
39-jährige Dorothea Erxleben von ihrem<br />
Ehemann und ihren Kindern und<br />
reist von Quedlinburg nach Halle. In der<br />
Tasche hat sie eine königliche Sondergenehmigung,<br />
die ihr der preußische<br />
König Friedrich II. (der Große) bereits 13<br />
Jahre zuvor ausgestellt hat. Damit darf<br />
sie als erste Frau in Deutschland an der<br />
Universität Halle die Doktorwürde der<br />
medizinischen Fakultät erlangen. Obwohl<br />
sie bereits jahrelang erfolgreich praktiziert<br />
hat, will sie mit dem akademischen<br />
Examen ihren guten Ruf als Ärztin gegen<br />
den Vorwurf der Kurpfuscherei verteidigen.<br />
Dorothea wird im November 1715 in Quedlinburg<br />
im Harz als Tochter eines Arztes<br />
und Gymnasiallehrers geboren. Ihr Vater<br />
ist ein Anhänger der Aufklärung und unterrichtet<br />
seine wissbegierige Tochter zusammen<br />
mit ihren jüngeren Brüdern. Während<br />
diese jedoch das Abitur machen und später<br />
an der Universität studieren dürfen, bleibt<br />
Dorothea dies als Frau zunächst verwehrt.<br />
Denn Frauen dürfen damals weder Abitur<br />
noch Studium absolvieren.<br />
Dorothea<br />
Erxleben erhält<br />
dank König<br />
Friedrich II. von<br />
Preußen das<br />
Recht, im Fach<br />
Medizin die<br />
Doktorwürde zu<br />
erlangen.<br />
Mit königlicher Genehmigung<br />
zur Doktorwürde<br />
Bereits mit 16 Jahren begleitet Dorothea<br />
ihren Vater bei Patientenbesuchen. Der<br />
erkennt das Talent seiner Tochter und<br />
lässt sie ab 1736 in seiner Praxis assistieren.<br />
Als vier Jahre später der junge<br />
Friedrich II. König von Preußen wird,<br />
bittet Dorothea ihn um Erlaubnis, mit<br />
einem ihrer Brüder studieren zu dürfen.<br />
Und tatsächlich sendet der König ihr im<br />
April 1741 die Sondergenehmigung. Doch<br />
sie tritt das Studium nicht an, weil ihr<br />
Bruder in den Schlesischen Krieg ziehen<br />
muss und Dorothea 1742 den Witwer,<br />
fünffachen Vater und Diakon Johann Christian<br />
Erxleben heiratet. Das Paar bekommt<br />
noch vier gemeinsame Kinder, um die sich<br />
Dorothea neben den Stiefkindern, ihrem<br />
autodidaktischen Studium und der Behandlung<br />
von Patienten kümmert.<br />
1747 übernimmt sie die Praxis ihres verstorbenen<br />
Vaters, obwohl sie nicht studiert hat.<br />
Als sechs Jahre später<br />
eine Patientin von ihr<br />
stirbt, kommt es zum<br />
Eklat: Obwohl ihr kein<br />
Fehler nachgewiesen<br />
werden kann, erhält<br />
sie von missgünstigen<br />
Ihr Ringhotel in der Nähe<br />
Wernigerode<br />
Ringhotel Weißer Hirsch<br />
Tel.: +49 3943 267110<br />
E-Mail: wernigerode@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/wernigerode<br />
Heimat & Genuss | 33
Kollegen im Ort eine Anzeige wegen Kurpfuscherei.<br />
Deshalb bricht sie nach Halle<br />
auf und erlangt im Juni 1754 als erste Frau<br />
in Deutschland die medizinische Doktorwürde<br />
– mit Bestnote. In ihrer Doktorarbeit<br />
hebt sie den Wert einer sanften Medizin<br />
und Unterstützung der körpereigenen Abwehr<br />
hervor. Bis zu ihrem viel zu frühen Tod<br />
mit 46 Jahren praktiziert sie offiziell als Ärztin<br />
in Quedlinburg. Dort steht bis heute ihr<br />
Arbeits- und Wohnort im Haus Kaplanei 10.<br />
Vom Ringhotel Weißer Hirsch in Wernigerode<br />
fährt man in einer halben Stunde nach<br />
Quedlinburg, dessen sehenswerte Altstadt<br />
zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.<br />
Das Haus Kaplanei 10 in Quedlinburg erinnert an das Wirken von Dorothea Erxleben.<br />
Wilhelm Conrad Röntgen –<br />
eine neue Art von Strahlen<br />
Physiker und Nobelpreis-<br />
träger: Wilhelm C. Röntgen.<br />
Tag für Tag werden weltweit Tausende von<br />
Aufnahmen gemacht, die zumindest im<br />
deutschsprachigen Raum nach ihrem Erfinder<br />
benannt sind: Röntgenbilder. In vielen<br />
anderen Sprachen wird dagegen die<br />
wissenschaftliche Bezeichnung verwendet,<br />
unter der sie zuerst bekannt wurden:<br />
X-Strahlen. Egal ob zur Vorsorge oder zur<br />
besseren Diagnostik – die Möglichkeit, mithilfe<br />
von Strahlen Aufnahmen von Knochen,<br />
Zähnen und Gewebe des Menschen<br />
machen zu können, hat die Medizin enorm<br />
vorangebracht. Zu verdanken ist die Technik<br />
Wilhelm Conrad Röntgen, der vor 100<br />
Jahren gestorben ist.<br />
In Lennep, heute ein Stadtteil von Remscheid, kommt Röntgen<br />
im Frühjahr 1845 als einziger Sohn einer Tuchhändlerfamilie<br />
zur Welt. Aus wirtschaftlichen Gründen zieht die Familie<br />
in die Niederlande, wo der junge Wilhelm ab 1862 die<br />
Ihre Ringhotels in der Nähe<br />
Heiligenhaus<br />
Ringhotel Waldhotel Heiligenhaus<br />
Tel.: +49 2056 5970<br />
E-Mail: heiligenhaus@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/heiligenhaus<br />
Herdecke<br />
Ringhotel Zweibrücker Hof<br />
Tel.: +49 2330 6050<br />
E-Mail: herdecke@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/herdecke<br />
Witten<br />
Ringhotel Parkhotel Witten<br />
Tel.: +49 2302 5880<br />
E-Mail: witten@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/witten<br />
Technische Schule in Utrecht besucht.<br />
Dort wird sein Interesse für<br />
die Naturwissenschaften gestärkt.<br />
Weil er den Urheber einer Lehrer-Karikatur<br />
nicht verraten will,<br />
muss er die Schule allerdings schon<br />
bald verlassen. Er beschließt, am<br />
Eidgenössischen Polytechnikum in<br />
Zürich zu studieren, weil er dort<br />
auch ohne Abitur aufgenommen<br />
wird. Dort lernt er nicht nur seine<br />
spätere Frau, sondern auch den jungen<br />
Physikprofessor August Kundt<br />
kennen, der ihn 1870 als Assistent<br />
an die Universität Würzburg holt.<br />
In der Geburtsstadt Röntgens präsentiert ein sehenswertes<br />
Museum Exponate zu seinem Leben und Werk.<br />
Dort habilitiert sich Röntgen und wird 1888 Leiter des Physikalischen<br />
Instituts. Seine letzten Lebensjahre verbringt er in<br />
München, wo er 1923 im Alter von 78 Jahren stirbt.<br />
Auszeichnung mit dem Physik-Nobelpreis<br />
Als Forscher arbeitet Röntgen etwa an der Verdichtbarkeit<br />
von Flüssigkeiten, ehe er sich der Untersuchung der Elektrizitätsleitung<br />
in Gasen, vor allem in Kathodenstrahlen<br />
widmet. Im November 1895 entdeckt er dabei eine unsichtbare<br />
Strahlung, die es erlaubt, in das Innere eines Organismus<br />
zu blicken. Am Ende desselben Jahres veröffentlicht<br />
er seine Forschungsergebnisse unter dem Titel „Eine<br />
neue Art von Strahlen“. Die X-Strahlen werden nach Röntgen<br />
benannt. Wegen deren enormen Bedeutung für die<br />
34 | Heimat & Genuss
ERLEBNIS<br />
Medizin erhält er im Dezember 1901 den ersten je verliehenen<br />
Nobelpreis in Physik. Weil Röntgen auf die Anmeldung<br />
eines Patents auf seine Entdeckung verzichtet, steht<br />
sie sofort Forschern und Anwendern zur Verfügung. Während<br />
die Belastung durch Strahlung im Laufe der Zeit immer<br />
weiter verringert werden konnte, hat sich die Qualität<br />
der Bilder erheblich verbessert, sodass damit heute Vorgänge<br />
im Mikrobereich sichtbar gemacht werden können.<br />
In der historischen Lenneper Altstadt, in der sich auch das<br />
Geburtshaus von Röntgen befindet, können Interessierte<br />
im Deutschen Röntgen-Museum mehr über Leben und<br />
Werk des Wissenschaftlers erfahren. Neben dem Versuchsaufbau<br />
zu seiner bahnbrechenden Entdeckung werden<br />
Geräte und Apparate aus mehr als 100 Jahren Röntgentechnik<br />
gezeigt. Nur wenige Schritte vom Museum<br />
entfernt befindet sich das Geburtshaus Röntgens, das jeden<br />
ersten Sonntag im Monat sowie nach Terminvereinbarung<br />
besucht werden kann. Remscheid und das Deutsche<br />
Röntgen-Museum sind in jeweils 30 bis 40 Minuten Fahrzeit<br />
vom Ringhotel Waldhotel Heiligenhaus, vom Ringhotel<br />
Zweibrücker Hof in Herdecke sowie vom Ringhotel<br />
Parkhotel Witten erreichbar.<br />
Oscar Troplowitz –<br />
Unternehmer und Erfinder<br />
Von der Bekanntheit eines Wilhelm Conrad Röntgen mag<br />
Oscar Troplowitz weit entfernt sein. Dafür nutzen Millionen<br />
Menschen überall in der Welt täglich Pflege- und Medizinprodukte,<br />
die maßgeblich auf ihn zurückgehen. Oscar<br />
Troplowitz wird Anfang 1863 im oberschlesischen Gleiwitz<br />
geboren und interessiert sich früh für Architektur und<br />
Kunst. Doch er folgt dem Wunsch seines Vaters, absolviert<br />
in Breslau eine Lehre als Apotheker bei seinem Onkel und<br />
studiert Pharmazie. 1890 kauft er mit Unterstützung seines<br />
Onkels die in Hamburg-Altona ansässige „Fabrik dermotherapeutischer<br />
Erzeugnisse“ von Paul Carl Beiersdorf.<br />
Troplowitz sammelt hervorragende Dermatologen und Chemiker<br />
um sich und setzt auf Forschung. Die zahlt sich aus<br />
und bringt Produkte hervor, die heute jeder kennt. Bereits<br />
1896 wird ein Kautschuk-Klebefilm entwickelt, der später erfolgreich<br />
als Tesa-Film vermarktet wird. 1901 entwickelt Troplowitz<br />
mit „Leukoplast“ einen<br />
Ihre Ringhotels in der Nähe<br />
medizinischen Klebeverband,<br />
Ahrensburg<br />
Ringhotel Ahrensburg garni<br />
Tel.: +49 4102 51560<br />
E-Mail: ahrensburg@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/ahrensburg<br />
Hamburg-Schenefeld<br />
Ringhotel Klövensteen<br />
Tel.: +49 40 8393630<br />
E-Mail: schenefeld@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/schenefeld<br />
1909 kommt der Labello auf den<br />
Markt. Mit dem Emulgator<br />
„Eucerit“, einem Öl-Wasser-Gemisch,<br />
gelingt die Herstellung einer<br />
neuartigen, schneeweißen<br />
Creme. Sie wird ab 1911 unter<br />
dem Namen Nivea verkauft und<br />
rasch ein Kassenschlager.<br />
Im Labor des Hamburger Unternehmens Beiersdorf arbeiten<br />
Forscher um 1913 herum an neuen Produkten.<br />
Fortschrittlich und sozial eingestellt<br />
Oscar Troplowitz zeichnet sich Zeit seines Lebens jedoch<br />
nicht nur durch seinen Erfindungsreichtum und Unternehmergeist<br />
aus. Er setzt durch viele betriebliche Sozialleistungen<br />
für seine Angestellten weit über Hamburg hinaus Maßstäbe.<br />
So reduziert er beispielsweise die Arbeitszeit bei<br />
vollem Lohnausgleich auf 48 Stunden und führt ab 1897 bezahlten<br />
Urlaub ein. Zudem gründet<br />
er eine Unterstützungskasse<br />
für in Not geratene Mitarbeiter<br />
sowie eine Alters- und Hinterbliebenenstiftung,<br />
die in veränderter<br />
Form bis heute besteht.<br />
Doch der Unternehmer engagiert<br />
sich nicht nur in seinem Unternehmen,<br />
sondern auch in der Hamburger<br />
Bürgerschaft. Dort setzt<br />
sich für die Verbesserung der<br />
Schulen und für mehr Grünanlagen<br />
ein. Der Hamburger Stadtpark<br />
geht nicht zuletzt auf sein Engagement<br />
zurück. Privat nutzt er seinen<br />
Wohlstand für eine beeindruckende<br />
Kunstsammlung deutscher<br />
und französischer Impressionisten.<br />
Mit nur 55 Jahren stirbt Troplowitz<br />
im April 1918 und vermacht<br />
seine Sammlung der<br />
Hamburger Kunsthalle. Für den<br />
Besuch der Hansestadt bieten sich<br />
das Ringhotel Klövensteen in<br />
Hamburg-Schenefeld und das<br />
Ringhotel Ahrensburg garni an.<br />
Christoph Neuschäffer<br />
Oscar Troplowitz<br />
erfindet und<br />
vermarktet Pflegeprodukte,<br />
die<br />
mehr als 100 Jahre<br />
später immer<br />
noch jeder kennt.<br />
Heimat & Genuss | 35
Die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter im Servicebüro der<br />
Ringhotels stehen sowohl den<br />
Gästen als auch den Mitgliedern<br />
der Kooperation als Ansprechpartner<br />
zur Verfügung.<br />
Was machen eigentlich…<br />
die Mitarbeiter im Servicebüro?<br />
Im Servicebüro der Ringhotels schlägt das Herz der seit mehr als fünf Jahrzehnten bestehenden<br />
Hotelkooperation. Während die Gastgeberinnen und Gastgeber am jeweiligen Ort für die<br />
Gäste da sind, kümmern sich die elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in München darum,<br />
dass die Ringhotels als Gemeinschaft erfolgreich sind.<br />
Das herausragende Merkmal der Ringhotels<br />
ist es, dass die einzelnen Häuser allesamt<br />
Familienbetriebe sind. Manche von<br />
ihnen werden teils schon seit mehreren<br />
Generationen von derselben Familie<br />
geführt, einige von ihnen sind seit der<br />
Gründung 1973 ununterbrochen Teil der Kooperation.<br />
Was zunächst mit gemeinsamen Einkaufs- und Marketingaktivitäten<br />
begann, umfasst heute zahlreicheLeistungen,<br />
die das in München ansässige Servicebüro für<br />
die einzelnen Ringhotels leistet. An dessen Spitze als Geschäftsführender<br />
Vorstand steht Petra Weindl, die wir in<br />
der vergangenen Ausgabe von Heimat & Genuss vorgestellt<br />
haben.<br />
Die wichtigste Aufgabe des Servicebüros ist die Akquisition<br />
von Gästen und Kunden für die in ganz Deutschland verteilten<br />
Ringhotels. Mit Christin Hillner, Felix Herzog und<br />
Michela Zavarise kümmern sich gleich drei Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter um den Verkauf. Verkaufsleiterin<br />
Christin Hillner bringt als gebürtige Brandenburgerin nicht<br />
nur eine unverwechselbare Stimme ins Münchner Büro,<br />
sondern auch jede Menge Energie und Enthusiasmus für<br />
ihre Aufgabe. Verkaufsleiter Felix Herzog ist ein echter<br />
Franke und darüber hinaus leidenschaftlicher Radfahrer.<br />
Deshalb ist er nicht nur zur Arbeit und in der Freizeit mit<br />
dem Fahrrad unterwegs, sondern wann immer es geht<br />
steigt er auch für Firmenbesuche aufs Rad. Die Dritte im<br />
Bunde ist Michela Zavarise. Die gebürtige Italienerin küm-<br />
36 | Heimat & Genuss
REISE<br />
mert sich seit mehr als zwölf Jahren mit Talent<br />
und Leidenschaft um Gruppenreisen<br />
und Tagungsgäste.<br />
Professionelles Marketing und<br />
gelungene Messeauftritte<br />
Die Akquisitionsbemühungen des Servicebüros<br />
werden maßgeblich von der Marketingabteilung<br />
unterstützt. Die Bekanntheit<br />
und vor allem das positive Image der Marke<br />
Ringhotels weiter zu verbessern, stärkt<br />
nicht nur die Kooperation als Ganzes, sondern<br />
hilft auch den einzelnen Ringhotels<br />
maßgeblich dabei, neue Gäste zu gewinnen.<br />
Ein Eckpfeiler ist dabei eine professionelle<br />
Presse- und Medienarbeit, die inzwischen<br />
sehr stark in den sozialen Medien<br />
stattfindet, da sich auf diese Weise viele<br />
Zielgruppen direkt erreichen lassen. Doch<br />
auch Printprodukte wie das Gästemagazin<br />
Heimat & Genuss, der HeimatGenuss Guide<br />
und Flyer, die in allen Ringhotels aushängen,<br />
gehören nach wie vor mit dazu.<br />
Das Marketing betreuen im Servicebüro ebenfalls drei Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Michaela Krohn ist mit ihrer<br />
langjährigen Erfahrung die treibende Kraft hinter dem<br />
Markenauftritt der Ringhotels. Bei allen Printprodukten der<br />
Ringhotels führt sie die kreative Feder und behält auch unter<br />
Zeitdruck stets den Überblick, damit auch wirklich alles<br />
die Corporate Identity und die Marke Ringhotels stärkt. Dazu<br />
gehört auch die Weiterentwicklung des Gastbindungsprogramms<br />
der Kooperation. Den weitesten Weg zu den<br />
Ringhotels hat Kristina Leresche zurückgelegt. Die Moskauerin<br />
ist seit mehr als einem Jahr bei den Ringhotels und<br />
bringt dabei ihre wertvollen internationalen Erfahrungen<br />
in die Arbeit mit ein. Sie ist die Spezialistin, die sich um die<br />
Website und die Digitalisierung kümmert. Mit ihrem<br />
Know-how und ihrer Bereitschaft für Neuerungen hält sie<br />
die Ringhotels stets auf dem neuesten Stand der Technik.<br />
Florian Rose ist die dritte Stütze der Marketing-Abteilung<br />
und sorgt als Mann hinter der Kamera für beeindruckende<br />
Social-Media-Posts, gute Pressearbeit und die Präsenz auf<br />
wichtigen Messen. Darüber hinaus betreut der Mann, der<br />
stets ein freundliches Lächeln im Gepäck hat, die Mitglieder<br />
im Ringhotels e.V.<br />
Buchungssystem und Stammgasttreffen in<br />
guten Händen<br />
Doch selbst der beste Verkauf und das stärkste Marketing<br />
kommen nicht ohne ein gutes Backoffice aus. Deshalb<br />
kümmert sich die Distributionsabteilung der Ringhotels<br />
Das Servicebüro der Ringhotels in München betreut unter anderem<br />
das zentrale Buchungssystem für Gäste der Ringhotels.<br />
um das zentrale Buchungssystem sowie die internationale<br />
Buchbarkeit der einzelnen Häuser. Außerdem pflegt sie<br />
den Kontakt zu den Stammgästen, von denen es zum Glück<br />
eine ganze Menge gibt. In dieser Abteilung sind aktuell je<br />
eine Mitarbeiterin und ein Mitarbeiter tätig. Boris Smreka<br />
ist vielleicht derjenige, den die meisten Gäste der Ringhotels<br />
kennen, da die Stammgasttreffen ohne sein leidenschaftliches<br />
Engagement kaum denkbar wären. Mit Chadiya<br />
Hammounaicha hat die Distributionsabteilung vor<br />
einem halben Jahr tatkräftige Unterstützung bekommen.<br />
Sie bringt nicht nur frischen Wind, sondern auch neue Ideen<br />
mit in die Abteilung. Boris Smreka und Chadiya Hammounaicha<br />
sorgen dafür, dass die E-Distribution präzise<br />
und effizient wie ein Uhrwerk läuft, selbst wenn es beim<br />
Buchungseingang mal hektisch wird.<br />
Drei plus drei plus zwei macht acht, also fehlen noch zwei<br />
Mitarbeiterinnen des Servicebüros, ohne die vieles nicht<br />
laufen würde. Angela Leinsle ist ein wahres Multitalent<br />
und kümmert sich um die Qualitätssicherung sowie die<br />
Planung von Events, die lange in Erinnerung bleiben. Darüber<br />
hinaus koordiniert sie den Einkauf und pflegt die Beziehungen<br />
zu den Partnern der Ringhotels. Steffi Holzleitner<br />
sorgt in erster Linie für eine reibungslose Buchhaltung. Als<br />
großartige Organisatorin stellt sie darüber hinaus sicher,<br />
dass im Servicebüro alles reibungslos funktioniert. Und<br />
weil sie das alles stets mit einem Lächeln macht, geht im<br />
Servicebüro jeder Besucher gerne ein und aus.<br />
Christoph Neuschäffer<br />
Heimat & Genuss | 37
Heißer Dampf<br />
fürs Wohlgefühl<br />
Ein Dampfbad zu nehmen, ist eine einfache und wirksame Methode zur Entspannung. Zahlreiche<br />
Ringhotels bieten Wellnessbereiche, in denen sich die Gäste vom Alltag erholen und<br />
gezielt etwas für ihre Gesundheit tun können.<br />
Türkische Dampfbäder,<br />
sogenannte<br />
Hamams, gibt<br />
es längst auch in<br />
Deutschland.<br />
Zu den schönsten Räumlichkeiten der Ringhotels<br />
gehören im Herbst und Winter die Wellnessbereiche<br />
mit ihren verschiedenen Angeboten.<br />
Das reicht je nach Ausstattung vom<br />
Whirlpool über verschiedene Saunen bis hin<br />
zum Schwimmbecken. Auch ein Dampfbad<br />
gehört sehr oft mit dazu. Diese Form von Wellness<br />
erfreut sich aus gutem Grund nicht nur<br />
bei uns, sondern fast auf der ganzen Welt großer<br />
Beliebtheit. Und sie hat eine lange Tradition.<br />
In der Türkei geht man dafür seit vielen<br />
Jahrhunderten ins Hamam, in Japan ins Sento-Bad.<br />
Mit beiden Arten des Dampfbadens<br />
sind spezielle Rituale verbunden. Die Anfänge<br />
von Schwitzbädern reichen bis in die früheste<br />
Menschheitsgeschichte zurück. Bereits in der<br />
Steinzeit legten die Menschen in Erdlöchern<br />
oder kleinen Höhlen heiße Steine aus und<br />
übergossen sie mit Wasser – ein Ritual, das<br />
damals in erster Linie der körperlichen Reinigung<br />
diente. Seife war schließlich noch unbekannt.
WELLNESS<br />
Römisches Dampfbad im Ringhotel Mönchs Waldhotel in Unterreichenbach.<br />
In der Antike waren insbesondere die Römer für ihre luxuriösen<br />
öffentlichen Bäder bekannt. In der Kaiserzeit ragte vor<br />
allem Kaiser Caracalla heraus, der die nach ihm benannten<br />
Thermen in Rom errichten ließ. Eine der großen Errungenschaften<br />
der römischen Ingenieure und Bademeister, von<br />
der wir auch heute noch profitieren, ist ihre innovative Badekultur.<br />
Während Erstere mit herausragenden Aquädukten<br />
die kontinuierliche Wasserversorgung sicherten, entwickelten<br />
Letztere verschiedene Arten von Dampfbädern.<br />
Diese wurden nach dem Untergang des Reiches zum Teil<br />
erst in der Neuzeit wiederentdeckt.<br />
Dampfbaden wie im Alten Rom<br />
Eine davon ist das Caldarium – ein Dampfbad mit einer<br />
Temperatur von 40 bis 50 Grad Celsius und einer Luftfeuchte<br />
von fast 100 Prozent. Heute findet man diese Form des<br />
römischen Dampfbads nicht nur in modernen öffentlichen<br />
Freizeitbädern, sondern unter anderem im Ringhotel Alpenhof<br />
in Augsburg, im Ringhotel Siegfriedbrunnen in<br />
Grasellenbach, im Ringhotel Mönchs Waldhotel in Unterreichenbach<br />
und im Ringhotel Zum Stein in Wörlitz. Charakteristisch<br />
dafür ist ein Hypocaustum – eine Flächenheizung,<br />
bei der warme Luft in geschlossenen Schächten oder<br />
Röhren zirkuliert und den Boden, die Wände und die Sitzbänke<br />
angenehm temperiert.<br />
Die Römer nutzten das Caldarium in Kombination mit dem<br />
circa 40 Grad warmen Tepidarium, das wiederum zur Vorbereitung<br />
auf das mit circa 60 Grad deutlich wärmere Laconium<br />
diente. Zur Badetradition der Römer gehörte aber<br />
auch das Frigidarium, der Kälteraum, der unter anderem<br />
die Möglichkeit zum Sprung ins Kaltwasserbecken bot. Das<br />
Caldarium gilt als besonders sanfte Art des Dampfbadens<br />
und ist daher gut für Kinder und ältere Menschen geeignet.<br />
Das Spa Palaestra im Ringhotel Alpenhof in Augsburg verfügt<br />
über ein Caldarium.<br />
Noch dazu bietet es eine besondere Aufenthaltsqualität –<br />
es wird typischerweise mit Keramikfliesen gestaltet und<br />
verfügt über Sitz- beziehungsweise Liegebänke auf zwei<br />
Ebenen.<br />
Wechselduschen nach dem Dampfbad<br />
In den heutigen Dampfbädern sitzt man in einem kleineren<br />
oder größeren Raum mit Sitzbänken, kann sich zurücklehnen<br />
und sich wohlig von warmen Schwaden einhüllen<br />
lassen. Doch was sind die Besonderheiten von Dampfbädern<br />
und worin bestehen die wichtigsten Unterschiede<br />
zum Saunabaden? Wichtigste Merkmale des Dampfbads<br />
sind eine hohe Luftfeuchtigkeit von 40 bis 55 Prozent und<br />
die vergleichsweise niedrige Raumtemperatur. So herrschen<br />
im klassischen Dampfbad Temperaturen von milden<br />
40 bis maximal 60 Grad Celsius. Obwohl das 25 bis 35 Grad<br />
unterhalb von Biosauna oder finnischer Sauna liegt, geraten<br />
auch Dampfbadende ordentlich ins Schwitzen – eben<br />
wegen der hohen Luftfeuchtigkeit.<br />
Die im Vergleich zur Sauna niedrigere Temperatur schont<br />
den Organismus, was für Menschen wichtig ist, die es mit<br />
Herz- und Kreislauferkrankungen zu tun haben. Gerade gegen<br />
solche Erkrankungen wirken Dampfbäder sogar präventiv.<br />
Durch das Schwitzen erhöht sich der Herzschlag,<br />
und das Blut reichert sich mit Sauerstoff an. Damit beugt<br />
man erhöhtem Blutdruck vor, der wiederum als Ursache<br />
für schwere Krankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall<br />
gilt. Für eine schonende Wirkung sollte man daher wie bei<br />
der Sauna auch das Dampfbaden langsam angehen, wenn<br />
man noch kaum Erfahrung damit hat. Idealerweise genießt<br />
man die feuchtwarme Luft acht bis zehn Minuten. Sie tut<br />
übrigens auch den Bronchien gut und schützt vor Erkältungen.<br />
Danach sollte man sich kurz an der frischen Luft ab-<br />
Heimat & Genuss | 39
Soledampfbad im Ringhotel Birke in Kiel.<br />
kühlen, ehe es für einen zusätzlichen<br />
Frischekick unter<br />
die kalte Dusche geht. Abwechselnd<br />
kalt und warm<br />
duschen bringt den Stoffwechsel<br />
noch besser in<br />
Schwung. Ehe es ein zweites<br />
oder drittes Mal ins Dampfbad<br />
geht, empfiehlt es sich,<br />
eine Ruhepause von circa 15<br />
Minuten oder länger einzulegen,<br />
je nach persönlichem<br />
Empfinden. Schritt für Schritt<br />
kann man den Aufenthalt im<br />
Dampfbad auf bis zu 25 Minuten<br />
ausdehnen.<br />
Sole und ätherische<br />
Öle für die Atemwege<br />
Eine dauerhaft bessere<br />
Durchblutung, Schutz vor Erkältungskrankheiten<br />
oder Allergien,<br />
eine allgemeine Stärkung<br />
des Immunsystems,<br />
Tiefenentspannung der Muskulatur<br />
– unabhängig davon,<br />
welche der positiven Wirkungen<br />
des Dampfbadens man<br />
am meisten schätzt, gilt: Am<br />
meisten und nachhaltigsten<br />
profitieren Körper und Geist<br />
davon, wenn man es sich zur<br />
Der Wellnessbereich im Ringhotel Zum Stein in Wörlitz.<br />
Gewohnheit macht. So bietet<br />
es sich gerade während der<br />
kalten Jahreszeit an, ein- oder zweimal die Woche ein Spa mit Dampfbad aufzusuchen.<br />
Dabei lässt sich das Dampfbaden auch mit Saunagängen kombinieren. Abwechslung<br />
bringen Lichtspiele im Dampfbad oder verschiedene ätherische Öle, die zudem eine<br />
Wohltat für die Atemwege bedeuten können. Beliebt sind zum Beispiel Bergamotte, Fichtennadel<br />
oder Eukalyptus, aber auch Blüten- und Kräuteröle.<br />
Für manche ist der Anreiz, eine schönere Haut zu bekommen, das wichtigste Argument<br />
für den Besuch im Dampfbad. Denn die Feuchtigkeit und entspannte Atmosphäre in diesem<br />
Raum tragen dazu bei, dass die Haut weicher und glatter wird. Dampfbäder helfen<br />
auch, verstopfte Poren zu reinigen und tragen dazu bei, dass Hautunreinheiten schneller<br />
abklingen. Bei einem Soledampfbad, wie es etwa das Ringhotel Birke in Kiel bietet, wird<br />
Salzwasser verdampft – dabei entsteht Wassernebel, dessen Salzgehalt dem des Meeresklimas<br />
gleicht und daher besonders gesund für die Atemwege ist.<br />
Sofern man die Baderegeln befolgt, kann das Dampfbaden dazu beitragen, Schmerzen in<br />
Gelenken und Muskeln zu lindern. Denn Wärme verbessert die Durchblutung und entspannt<br />
die Muskulatur. Auch dafür gilt: Gute Durchblutung, eine gelockerte Muskulatur<br />
und weniger Schmerzen kann man sich durch häufige Dampfbadbesuche „erarbeiten“.<br />
Wobei man sich bei einer so entspannenden Tätigkeit eigentlich nur wünschte, dass jede<br />
Arbeit so angenehm wäre.<br />
Katharina Rahm<br />
40 | Heimat & Genuss
REISE<br />
Bratäpfel lassen sich<br />
vielfältig füllen. Eine<br />
Kugel Vanilleeis mit<br />
Schokoladensauce<br />
rundet das leckere<br />
Dessert ab.<br />
Das Beste kommt zum Schluss<br />
Eine leckere Nachspeise ist die Krönung eines gelungenen Menüs oder eines festlichen Mittagsessens.<br />
Gerade wenn es draußen kalt ist, darf es ruhig ein gehaltvolleres Dessert sein.<br />
Menschen lieben seit jeher Süßes – daran<br />
ist nichts Verwerfliches, denn dieses<br />
Bedürfnis ist angeboren. Beim<br />
Verzehr von Süßspeisen geht es nicht<br />
allein um puren Genuss, vielmehr<br />
auch um die Energie, die man braucht,<br />
wenn es draußen kalt ist und man sich viel an der frischen<br />
Luft bewegt. Oder wenn man körperlich anstregende Arbeit<br />
geleistet hat. Bereits im Altertum bereiteten die Menschen<br />
deshalb aus Pflanzensäften, Früchten und Honig in<br />
Verbindung mit Rosinen, Feigen, Nüssen, Samen und Kernen<br />
süße Speisen zu. Die Perser, Griechen oder Römer<br />
reichten süße Sorbets und Früchte als Zwischengänge vor<br />
dem nächsten herzhaften Gericht.<br />
Viele dieser Zutaten sind auch heute noch beliebt, wenn es<br />
gilt, eine herzerwärmende Nachspeise zu kreieren. Denn<br />
was wäre eine Herbst- und Wintersaison schon ohne einen<br />
leckeren Apfelstrudel, der mit einer Mischung aus Äpfeln,<br />
Rosinen und Mandeln gefüllt ist. Im Sommer passt dazu<br />
Vanilleeis sehr gut, doch im Winter darf es gerne die etwas<br />
kalorienreichere Variante mit einer warmen Vanillesauce<br />
und einem Sahnehäubchen sein. Ein Menü mit diesem<br />
wunderbaren Abschluss bereitet einen gut auf einen Winterspaziergang<br />
oder eine kleine Winterwanderung bei klirrender<br />
Kälte am nächsten Tag vor.<br />
Ein unverzichtbares Dessert für die Zeit, in der die letzten<br />
Blätter von den Bäumen fallen und Nebel die Häuser ein-<br />
Heimat & Genuss | 41
Crème brûlée und Mousse au chocolat sind zwei französische Dessert-Klassiker, die auch in Deutschland gern gegessen werden.<br />
hüllt, sind duftende Bratäpfel, die mit besonderen Vorzügen<br />
locken: Sie sind vergleichsweise kalorienarm, lassen sich einfach<br />
und schnell zubereiten und kommen in zahlreichen Varianten<br />
daher; je nachdem, für welche Füllung man sich entscheidet.<br />
Nachdem sie das Kerngehäuse mit einem<br />
Apfelentkerner ausgestochen haben, geben Puristen einfach<br />
ein Stückchen Butter und ein Gemisch aus Zucker und Zimt<br />
in den Apfel. Beliebt sind als Füllung aber auch Marmelade<br />
und gehackte Nüsse oder Kokosflocken, über die man etwas<br />
Honig gibt – das verleiht dem Bratapfel eine zarte exotische<br />
Note. Andere bevorzugen als Füllung eine Kombination von<br />
Marzipan und Nüssen. Auch Marzipan ist übrigens eine süße<br />
Antiquität: So waren altgriechische Konditoren für ihren süßen<br />
Mandelkuchen berühmt. Aus Griechenland gelangte die<br />
Mandelmasse nach Italien, wo findige Bäcker sie mit Zucker<br />
zu Marzipan verarbeiteten.<br />
Beliebte Desserts in raffinierten Varianten<br />
Der klassische Nachtisch, dem eine oder mehrere Vorspeisen<br />
und ein Hauptgericht vorausgehen, ist dagegen eine vergleichsweise<br />
junge Erfindung. Erst im 19. Jahrhundert etablierte<br />
sich das Dessert als Ausklang eines Menüs, der dem<br />
Gaumen wie dem Auge schmeichelt. Der Begriff geht übrigens<br />
auf das französische Verb „desservir“ zurück. Auf<br />
Deutsch bedeutet das „abtragen“, was eher unromantisch<br />
klingt. Frankreich hat uns allerdings zwei auf der ganzen Welt<br />
beliebte und für romantische Situationen perfekt geeignete<br />
Desserts geschenkt: Creme brûlée und Mousse au chocolat.<br />
Inzwischen gibt es ganz unterschiedliche Variationen dieser<br />
beiden gehaltvollen Nachspeisen, mit denen man jeglichem<br />
Anflug von Wintermelancholie entgegenwirken<br />
kann. Wer experimentierfreudig ist, wird in Rezeptsammlungen<br />
und Dessertkochbüchern sehr schnell fündig: So<br />
kann man die unter einer knusprigen Karamellkruste verborgene<br />
Eiercreme zum Beispiel mit Ingwer oder Lavendelblüten<br />
verfeinern. Ein wenig pikant schmeckt Crème<br />
brûlée, wenn man ein paar feingehackte Rosmarinnadeln<br />
beimengt. Auch bei Mousse au chocolat haben Hobbyköche<br />
die Qual der Wahl. Zunächst gilt es zu entscheiden, ob<br />
man Vollmilch-, Zartbitter- oder weiße Schokolade als Basis<br />
nehmen möchte. Danach sucht man die passenden und<br />
möglichst frischen Früchte dazu aus – gerade im Winter<br />
braucht es schließlich Vitamine. Eine selbstgemachte<br />
Fruchtsauce, kleine Biskuittörtchen oder frisch gebackene<br />
Waffelherzen passen im Winter ebenfalls dazu.<br />
Das A und O bei der Zubereitung von Desserts sind natürlich<br />
hochwertige und für die Zubereitung passende Zutaten.<br />
Wenn man etwa Bratäpfel machen will, sind nur bestimmte<br />
Sorten dafür geeignet, zum Beispiel Boskop-Äpfel, Jonagold<br />
oder Cox Orange. Für Birnen-Tarte oder -kompott eignet sich<br />
die Sorte Abate gut. Echte Bourbon-Vanille ist hochwertiger<br />
und aromatischer als Vanillin. Anstelle des üblichen Haushaltszuckers<br />
kann man für Desserts oft auch Alternativen wie<br />
Palmzucker oder Ahornsirup verwenden. Auf jeden Fall lohnt<br />
es sich, ein wenig Warenkunde zu betreiben, wenn man sich<br />
selbst und anderen eine süße Dessertfreude bereiten möchte.<br />
42 | Heimat & Genuss
KULINARIK<br />
Süße Fruchtknödel wie die in Butter geschwenkten Marillenknödel gelangten von Böhmen nach Österreich und die gesamte Alpenregion.<br />
Mehlspeisen aus der Alpenregion<br />
Mit dem wachsenden Wohlstand ist es für viele Menschen<br />
in der westlichen Welt eine Selbstverständlichkeit geworden,<br />
in alle Welt zu reisen. Auf diese Weise sind viele leckere<br />
Nachspeisen nach Deutschland eingewandert. Manche<br />
mussten dafür gar nicht weit reisen oder sind schlicht in<br />
einem anderen Bundesland fündig geworden. So liebt<br />
man in Bayern, Böhmen oder Österreich schon seit Jahrhunderten<br />
selbstgemachte Mehlspeisen. In Butterbröseln<br />
geschwenkte Marillenknödel und Palatschinken mit feiner<br />
Nougatsauce zaubern den Gästen noch am düstersten<br />
Wintertag ein Lächeln ins Gesicht.<br />
Italien steuert zur großen bunten Palette an köstlichen<br />
Desserts, die nicht nur an Wintertagen glücklich machen,<br />
Tiramisu und Panna cotta bei, Spanien die Crema Catalana<br />
und Großbritannien den Apple Crumble. Fast jedes Dessert,<br />
das man in der Ferne genossen hat, kann man zuhause<br />
nachkochen, denn exotische Gewürze und Zutaten gibt<br />
es meist auch auf heimischen Märkten zu kaufen.<br />
Aber warum eigentlich in die Ferne schweifen, wenn das<br />
Gute doch so nahe liegt? Vielleicht sollte man einfach mal<br />
wieder in Großmutters Rezeptsammlung stöbern: Warum<br />
nicht den leckeren Milchreis oder ein Grießflammeri mit<br />
Früchtekompott wiederentdecken, den es in früheren Zeiten<br />
oft an winterlichen Tagen zum Nachtisch gab. Vielleicht<br />
ein warmer Pudding, auf die klassische Art im Wasserbad<br />
Auch bei Desserts kommt es auf die richtigen Zutaten an. Eine<br />
Birnen-Tarte gelingt mit der Sorte Abate besonders gut.<br />
gegart? Und plötzlich erinnert man sich auch an den<br />
„Pflaumen-Michel“, einen süßen Auflauf aus dem Ofen, der<br />
einem in der Kindheit so gut schmeckte. Also nichts wie in<br />
die Küche und die zuvor ausgewählten Lieblingsrezepte<br />
ausprobieren. Und davor oder danach einen schönen langen<br />
Winterspaziergang nicht vergessen.<br />
Katharina Rahm<br />
Heimat & Genuss | 43
Doppelagenten arbeiten<br />
für zwei Konfliktparteien.<br />
Das Spionagemuseum<br />
stellt die bekanntesten<br />
von ihnen vor.<br />
In der Welt der Spione<br />
Wissen ist Macht – das war schon den Herrschern der ältesten<br />
bekannten Zivilisationen bewusst. Deshalb lässt sich die Arbeit<br />
von Spionen entsprechend weit zurückverfolgen. Im Deutschen<br />
Spionagemuseum in Berlin kann man tief in die Welt der Agenten<br />
und ihre Tarnung, Tricks und Hilfsmittel eintauchen.<br />
Ein seltenes Original: Die deutsche<br />
Chiffriermaschine „Enigma“ aus<br />
dem Zweiten Weltkrieg.<br />
44 | Heimat & Genuss
ERLEBNIS<br />
Immer schön bei der Wahrheit bleiben,<br />
wenn der Lügendetektor getestet wird.<br />
Ein Handschuh<br />
mit eingebautem Revolver<br />
ist nur eines von vielen Exponaten<br />
aus der Welt der Spione.<br />
Das auf den ersten Blick vielleicht unscheinbarste<br />
Exponat des Museums spielte im<br />
Zweiten Weltkrieg im wahrsten Sinne eine<br />
Schlüsselrolle. Denn durch das Knacken<br />
der deutschen Chiffriermaschine „Enigma“<br />
konnten die Briten ihre Konvois erfolgreich an<br />
den im Atlantik operierenden deutschen U-Booten vorbeilotsen.<br />
Ohne diesen Spionageerfolg hätte sich die Landung<br />
in der Normandie und der Sieg der Alliierten womöglich erheblich<br />
verzögert. Für Kenner ist die im Originalzustand erhaltene<br />
Enigma daher ein Höhepunkt der Sammlung.<br />
Dass das Deutsche Spionagemuseum 2015 mitten in Berlin<br />
am Leipziger Platz eröffnet wurde, hat einen guten Grund.<br />
Hier stand einst die Berliner Mauer, Symbol des Kalten Krieges<br />
zwischen Ost und West. Dieser Konflikt begann bereits<br />
kurz nach 1945 – und gerade in der geteilten Stadt prallten<br />
die Supermächte USA und Sowjetunion sowie ihre Verbündeten<br />
auf engstem Raum aufeinander. In Berlin wimmelte<br />
es während des rund vier Jahrzehnte dauernden Ringens<br />
nur so von Agenten. Wo sonst könnte man die Geschichte<br />
der Spionage deshalb so gut erzählen wie hier? Das Museum<br />
widmet sich den unterschiedlichen Facetten des<br />
Themas: Von mysteriösen Spionagefällen und politischen<br />
Geheimoperationen über technische Gadgets bis hin zu<br />
legendären Spionen – und natürlich auch Spioninnen wie<br />
Mata Hari – von der Antike bis in die heutige Zeit.<br />
Die Dauerausstellung ist als Zeitreise angelegt und beginnt<br />
mit den ersten Zeugnissen geheimer Nachrichtenbeschaffung<br />
in der Antike. Je ein Raum beschäftigt sich mit der militärischen<br />
Aufklärung und Spionage während der beiden<br />
Weltkriege sowie des Kalten Krieges. Berlin und seine zentrale<br />
Rolle in diesem weltweiten Konflikt zwischen Ost und<br />
West behandelt der Bereich „Hauptstadt der Spione“ und<br />
bietet dabei zahlreiche lokale Bezüge. Die vielleicht größte<br />
Überraschung beim Besuch des Museums ist die Erkenntnis,<br />
dass die Geschichte der Spionage bis zu den ersten Groß-<br />
reichen der Antike zurückreicht. Ob Ägypter, Perser oder Römer<br />
– sie alle bedienten sich geheimdienstlicher Mittel, um<br />
sowohl Feinde als auch die eigenen Bürger auszuspähen.<br />
Mit Technik und Tricks zum Erfolg<br />
Doch erst in England entstand zur Zeit von Königin Elisabeth<br />
I. einer der ersten institutionalisierten Geheimdienste<br />
der Geschichte. Er sollte die damalige Großmacht Spanien<br />
auskundschaften. Auf der anderen Seite des Ärmelkanals<br />
war es der französische Kardinal Richelieu, der im 17. Jahrhundert<br />
mit seinem „Cabinet Noir“ den Briefwechsel von<br />
Diplomaten ausspionierte. Technische Entwicklungen wie<br />
Telegraf, Telefon, Kamera- und Funktechnik beschleunigten<br />
ab dem 19. Jahrhundert die Arbeit der Geheimdienste<br />
nachhaltig. Sie wurden nicht nur zur militärischen und politischen<br />
Aufklärung gegnerischer Absichten, sondern auch<br />
zum Machterhalt politischer Regime genutzt. Bestes Beispiel<br />
ist der Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR.<br />
Wie Computer und Big Data die Informationsbeschaffung<br />
verändern, wird ebenfalls gezeigt – multimedial, interaktiv<br />
und mit vielen Auswahlmöglichkeiten. Sogar für James<br />
Bond, den berühmtesten Agenten der Literatur- und Filmgeschichte,<br />
gibt es einen Raum mit originalen Filmrequisiten.<br />
Wahre Spionagegeschichten erzählen dagegen ehemalige<br />
Top-Spione, namhafte Geheimdienst-Historiker, Politiker,<br />
Hacker und Journalisten in selbstproduzierten<br />
Interviews. Gerade<br />
diese Zeitzeugen bereichern die<br />
Ausstellung mit ihren atemberaubenden<br />
Berichten. Das Spionagemuseum<br />
Berlin kann vom Ringhotel<br />
Seehof in Berlin aus sowie<br />
im Rahmen eines Tagesausflugs<br />
vom Ringhotel Schorfheide in Joachimsthal<br />
aus besucht werden.<br />
Christoph Neuschäffer<br />
Ihre Ringhotels in der Nähe<br />
Berlin<br />
Ringhotel Seehof<br />
Tel.: +49 30 320020<br />
E-Mail: berlin@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/berlin<br />
Joachimsthal<br />
Ringhotel Schorfheide<br />
Tel.: +49 30 320020<br />
E-Mail: joachimsthal@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/joachimsthal<br />
Heimat & Genuss | 45
Blick vom Boxberg auf die bewaldete<br />
Landschaft des Nationalparks Aukrug.<br />
Mit Rad & Wanderstiefeln<br />
Naturparks erkunden<br />
In Deutschland gibt es mehr als 100 Naturparks. Viele von ihnen sind hervorragend durch<br />
ausgedehnte Rad- und Wanderwege erschlossen und führen durch unterschiedlichste Landschaften.<br />
Dazu gehören die drei Naturparks Aukrug in Schleswig-Holstein, Teutoburger Wald/<br />
Eggegebirge in Nordrhein-Westfalen und Kellerwald-Edersee in Hessen.<br />
Aukrug – Natur pur entdecken<br />
Ein knorriger Baum an einer Wegbiegung, der scheue Blick<br />
eines Rehs oder die Aussicht von einer alten Holzbrücke in<br />
glasklares Wasser – im Naturpark Aukrug können Naturliebhaber<br />
all das in Ruhe genießen. Der 380 Quadratkilometer<br />
große Naturpark Aukrug bietet die wilde Schönheit und Stille<br />
renaturierter Gebiete. Seine Rad- und Wanderwege führen<br />
durch eine hügelige Landschaft entlang kleiner Flüsse,<br />
Teiche und Moore zu romantischen Ortschaften und Seen.<br />
Dabei bieten sich immer wieder schöne Ausblicke auf ausgedehnte<br />
Heidelandschaften und Wälder.<br />
Entstanden ist die Landschaft des Naturparks bereits vor<br />
130.000 Jahren in der vorletzten Eiszeit. Die vielen Auen, die<br />
die reizvolle mittelholsteinische Landschaft durchziehen,<br />
sind namensstiftend für den Naturpark Aukrug. Die Wortsilbe<br />
„Krug“ bedeutet, dass hier die Bäche in natürlichen<br />
Windungen verlaufen. Zahlreiche Naturschutzmaßnahmen<br />
haben zum Erhalt dieser einzigartigen Lebensräume im<br />
Herzen Schleswig-Holsteins beigetragen.<br />
Im Herzen des Naturparks befindet sich der 77,5 Meter hohe<br />
Boxberg. Sein Name leitet sich von dem altdeutschen Wort<br />
„Books“ für Buche ab. Die Bäume hatte man jedoch bis Ende<br />
46 | Heimat & Genuss
des 19. Jahrhunderts weitgehend abgeholzt. Dank des Einsatzes<br />
einer Stiftung wird der Boxberg seit 15 Jahren wieder<br />
mit Buchen und anderen Laubbäumen aufgeforstet. Rund<br />
um den Hügel gibt es für Wanderer einen interessanten<br />
Wald- und Erlebnispfad, für Sportler einen Fitness- und Joggingpfad<br />
und für Pferdeliebhaber einen Reitweg. Vom „Gipfel“<br />
bietet er einen schönen Ausblick über den Naturpark.<br />
Flussauen, Heidelandschaft und Seelust<br />
Ihre Ringhotels in der Nähe<br />
Brunsbüttel<br />
Ringhotel Gardels<br />
Tel.: +49 4853 8030<br />
E-Mail: brunsbuettel@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/brunsbuettel<br />
Kiel<br />
Ringhotel Birke<br />
Tel.: +49 431 5331302<br />
E-Mail: kiel@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/kiel<br />
Das Rantzau-Tal, das im westlichen Teil des Naturparks zwischen<br />
dem Dorf Ridders und der Mündung des Flüsschens<br />
Rantzau in die Stör sowie dem Schlotfelder Graben liegt,<br />
bietet sich als weiteres Ausflugsziel an. Der Weg führt über<br />
viele kleine Brücken, sodass Wanderer immer wieder ans<br />
Wasser gelangen. Der renaturierte Fluss bietet mit seinem<br />
glasklaren Wasser wieder einen Lebensraum für Bachforellen<br />
und Neunaugen sowie zahlreiche Wasserpflanzen. Ausgeschilderte<br />
Rad-, Reit- und Wanderwege<br />
leiten die Besucher auch hier<br />
durch die Natur.<br />
Das Flüsschen Stör im südlichen Teil des idyllischen Nationalparks.<br />
Am südlichen Rand des Naturparks<br />
sind die Heideflächen bei Kellinghusen<br />
ein schönes Ausflugsziel. Hier<br />
können Wanderer und Radfahrer<br />
etwa 16 Hektar Heidelandschaft<br />
erkunden. Etwas südlich des Ortes<br />
Aukrug liegt Waldhütten, ein Ortsteil<br />
von Meezen, ein Geheimtipp für Ausflügler. Ein ausgeschilderter<br />
Wanderweg leitet Spaziergänger in ein Tal, in<br />
dem Teiche wie an einer Schnur aufgezogen nebeneinanderliegen.<br />
Mit seinen Holzhütten in hügeliger Landschaft<br />
wirkt der Ort geradezu märchenhaft schön. Wer Lust auf<br />
einen ausgezeichneten Seeblick hat und an warmen Tagen<br />
eine angenehme Abkühlung sucht, findet bei Hennstedt<br />
den Weiler „Seelust“, der mit seinem Namen nicht zu viel<br />
verspricht.<br />
Heimat & Genuss | 47
Das Örtchen Aukrug inmitten des Naturparks kann mit<br />
dem Auto in einer halben Stunde vom Ringhotel Birke in<br />
Kiel erreicht werden. Vom Ringhotel Gardels in Brunsbüttel<br />
fährt man circa eine Dreiviertelstunde zum südlichen Rand<br />
des Naturparks bei Hohenlockstedt oder zum westlichen<br />
Rand bei Hohenwestedt.<br />
Streifzüge im Teutoburger Wald/<br />
Eggegebirge<br />
Zwischen Bielefeld und dem Diemeltal im Nordosten Nordrhein-Westfalens<br />
liegt der Naturpark Teutoburger Wald/<br />
Eggegebirge. Mit mehr als 2.700 Quadratkilometer Fläche<br />
ist er einer der größten Naturparks Deutschlands, der über<br />
zahlreiche Rad- und Wanderwege erkundet werden kann.<br />
Der Teutoburger Wald besteht aus drei zueinander parallel<br />
verlaufenden Bergkämmen, die vor 70 Millionen Jahren<br />
entstanden. Die beiden bekanntesten Ausflugsziele sind<br />
die beeindruckende Felsformation der Externsteine sowie<br />
Beliebtes Ausflugsziel: der Aussichtsturm auf dem Preußischen<br />
Velmerstot an der Grenze von Teutoburger Wald und Eggegebirge.<br />
Nistende Störche im nordöstlich von Detmold gelegenen Weiler<br />
Donop inmitten des Naturparks.<br />
das Hermannsdenkmal bei Detmold, zu dessen Füßen das<br />
Wanderkompetenzzentrum der Region liegt. Es bietet sich<br />
daher als Ausgangspunkt für Touren an.<br />
Das Eggegebirge schließt sich im Süden nahtlos an den Teutoburger<br />
Wald an. Die höchste Erhebung und ein sehr beliebtes<br />
Ausflugsziel ist der Preußische Velmerstot mit 468<br />
Metern Höhe. Auf seinem Gipfel steht ein weithin sichtbarer<br />
Aussichtsturm, von dem man einen schönen Ausblick auf<br />
den Teutoburger Wald und das Eggegebirge genießt.<br />
Unterwegs zwischen Hügeln, Wäldern und<br />
Dolinen<br />
Zum Naturpark gehören neben dem Teutoburger Wald und<br />
dem Eggegebirge auch Teile des Lipper Berglands, des<br />
Oberwälder Lands, der Paderborner Hochfläche sowie der<br />
sogenannten Senne. Das Lipper Bergland ist ein flachwelliges<br />
Hügelland zwischen Weser und ihrem Nebenfluss<br />
Werre mit vielen Buchen- und Eichenwäldern. In den Tälern<br />
des Oberwälder Landes verlaufen naturnahe Flüsse<br />
wie etwa Nethe und Diemel. Die Paderborner Hochfläche,<br />
die sich im Westen des Eggegebirges befindet, ist die größte<br />
Karstlandschaft Westfalens und weist zahlreiche landschaftstypische<br />
Dolinen (Karsttrichter) auf. Die zwischen<br />
Bielefeld und Paderborn liegende Senne entstand durch<br />
die Heidebauernwirtschaft und bietet landschaftlich eine<br />
bunte Mischung aus Grünland, Äckern, Heiden, Bachläufen<br />
und Wäldern.<br />
Das Ringhotel Niedersachsen in Höxter liegt innerhalb des<br />
Naturparks an dessen östlichem<br />
Rand. Von dort aus können eine Reihe<br />
von Ausflugszielen, darunter der<br />
fast 500 Meter hohe Köterberg als<br />
höchste Erhebung der Region sowie<br />
das Marienmünster, direkt mit dem<br />
Fahrrad angesteuert werden. Vom<br />
Ringhotel Appelbaum in Gütersloh<br />
sind es nur wenige Kilometer bis<br />
Bielefeld am nordwestlichen Rand<br />
des Naturparks.<br />
Ihre Ringhotels in der Nähe<br />
Gütersloh<br />
Ringhotel Appelbaum<br />
Tel.: +49 5<strong>24</strong>1 95510<br />
E-Mail: guetersloh@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/guetersloh<br />
Höxter<br />
Ringhotel Niedersachsen<br />
Tel.: +49 5271 6880<br />
E-Mail: hoexter@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/hoexter<br />
48 | Heimat & Genuss
REISE<br />
Herbststimmung auf dem Urwaldsteig am Edersee: Blick in nördliche Richtung auf Kirchlotheim und die Eder kurz vor dem Stausee.<br />
Hessens einziger Nationalpark schützt unter anderem einen<br />
der letzten großen Rotbuchenwälder Mitteleuropas.<br />
Urige Naturwaldrelikte, mehr als 1.000 reinste Quellen und<br />
naturnahe Bäche, Felsfluren und Blockhalden sind seine<br />
Schätze und bilden wertvolle Lebensräume für Tiere und<br />
Pflanzen. Dieser Bereich des Nationalparks gehört deshalb<br />
seit 2011 zum UNESCO-Welterbe.<br />
Im Reich der urigen Buchen und Eichen<br />
Moosbewachsene Buchen im Kellerwald.<br />
Touren rund um den Edersee<br />
<strong>2023</strong> wurde der Naturpark Kellerwald-Edersee, genauer gesagt<br />
seine 17 Wanderwege mit 3.277 Kilometern Länge, mit<br />
dem Qualitätssiegel „Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet.<br />
Mit seinen ausgedehnten Buchenwäldern, idyllischen<br />
Dörfern und abwechslungsreichen Feld-, Wald- und<br />
Wiesenfluren bietet er beste Voraussetzungen für ausgedehnte<br />
Wanderungen. Das gut markierte Leitsystem bietet<br />
zahlreiche Auswahlmöglichkeiten für spannende Entdeckungstouren<br />
auf eigene Faust. Die kürzeren Rundwanderwege<br />
können dabei von Wanderern mit mehr Ausdauer<br />
auch gut zu längeren Etappen kombiniert werden.<br />
Drei längere Wanderwege sind besonders empfehlenswert.<br />
Der fast 170 Kilometer lange Kellerwaldsteig führt<br />
vom Edersee durch alte Wälder bis in den südlichen Randbereich<br />
des Naturparks. Der Lichtenfelser Panoramaweg<br />
bietet auf einer Länge von 70 Kilometern eine klassische<br />
Berg- und Tal-Tour in der westlich vom Edersee gelegenen<br />
„Waldeckschen Schweiz“. Der ebenfalls fast 70 Kilometer<br />
lange Urwaldsteig Edersee führt über verschlungene Pfade<br />
rund um den Edersee und bietet immer wieder fantastische<br />
Ausblicke auf die Wald- und Seenlandschaft.<br />
Der Urwaldsteig Edersee verläuft größtenteils durch die<br />
urigen Buchen- und Eichenwälder des Nationalparks. Für<br />
sportlichere Touren kann man den Urwaldsteig in drei große<br />
Rundwege aufteilen und für die An- und Abfahrt die<br />
Fähren über den Edersee nutzen. Wer es gemütlich angehen<br />
will, wählt einen der kleineren Rundwege. Von allen<br />
Ortschaften, Parkplätzen und Nationalpark-Eingängen<br />
rund um den Edersee führen markierte Zuwege auf den<br />
Urwaldsteig.<br />
Für die Erkundung des Naturparks<br />
Kellerwald-Edersee bietet sich das<br />
am nordöstlichen Eck des Naturparks<br />
gelegene Ringhotel Roggenland<br />
in Waldeck an.<br />
Christoph Neuschäffer<br />
Ihr Ringhotel in der Nähe<br />
Waldeck<br />
Ringhotel Roggenland<br />
Tel.: +49 5623 9988<br />
E-Mail: waldeck@ringhotels.de<br />
ringhotels.de/waldeck<br />
Heimat & Genuss | 49
Ihre Ansprechpartnerinnen<br />
und -partner im Servicebüro<br />
des Ringhotels e. V.<br />
IMPRESSUM<br />
Christin Hillner,<br />
Verkaufsleiterin<br />
089 45 87 03 - 26<br />
Herausgeber:<br />
Ringhotels e.V., Stefan-George-Ring 22,<br />
81929 München,<br />
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Koordination/Redaktion:<br />
Michaela Krohn (V.i.S.d.P.), Ringhotels e.V.,<br />
E-Mail: michaela.krohn@ringhotels.de<br />
<strong>Magazin</strong>betreuung:<br />
n.k mediaconcept GbR, Obere Lagerstraße 38 b,<br />
82178 Puchheim, Tel.: +49 89 80908333;<br />
Geschäftsführer: Klaus Dieter Krön, Christoph<br />
Neuschäffer<br />
Redaktion & Bildredaktion: Christoph Neuschäffer<br />
Layout & Bildredaktion: Klaus Dieter Krön<br />
Mitarbeiterin dieser Ausgabe: Katharina Rahm<br />
Anzeigen: Ringhotels e.V., Tel.: +49 89 4587030<br />
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Rheinstraße 20, 41836 Hückelhoven<br />
Bildnachweise: alle Bildrechte liegen beim Ringhotels<br />
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34 Olaf Meister/Wikimedia, Deutsche Röntgengesellschaft<br />
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35 Beiersdorf AG; 36 tomazl/gettyimages; 37 mbell/<br />
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41 Creativ Studio Heinemann/<br />
gettyimages; 42 LauriPatterson/gettyimages, Cris<br />
Cantón/ gettyimages; 43 Westend61/gettyimages,<br />
Lena_Zajchikova/gettyimages; 44-45 Deutsches<br />
Spionagemuseum Berlin; 46-47 Marco Bergner,<br />
Nortaner (beide Wikimedia); 48 Joppi/gettyimages,<br />
Tsungam /Wikimedia; 49 Ellen van Bodegom/<br />
gettyimages, imageBROKER/AVTG/gettyimages<br />
1 Ahrensburg<br />
2 Alf an der Mosel<br />
3 Augsburg<br />
4 Aurich<br />
5 Bad Mergentheim<br />
6 Bad Wilsnack<br />
7 Beckum<br />
8 Berlin<br />
9 Brunsbüttel<br />
10 Dortmund<br />
11 Dresden<br />
12 Eisenach<br />
13 Friedrichshafen<br />
14 Grasellenbach<br />
15 Güstrow<br />
16 Gütersloh<br />
17 Gutach-Bleibach<br />
18 Hagen a.T.W.<br />
19 Hamburg-<br />
Schenefeld<br />
20 Hanstedt<br />
21 Heidenheim/<br />
Steinheim<br />
22 Heiligenhaus<br />
23 Herdecke<br />
<strong>24</strong> Herrenberg<br />
25 Höxter<br />
26 Hohwacht<br />
(Ostsee)<br />
27 Joachimsthal<br />
28 Kiel<br />
29 Kühlungsborn<br />
30 Limburg/<br />
Hadamar<br />
31 Lohmen<br />
32 Lünen<br />
33 Lutherstadt<br />
Wittenberg<br />
34 Meppen<br />
35 Neustadt/Orla<br />
36 Nürnberg<br />
37 Nürnberg-<br />
Zirndorf<br />
38 Oberstdorf<br />
39 Ochsenhausen<br />
40 Rauenberg<br />
41 Remagen/Bonn<br />
42 Rieste<br />
43 Rostock-<br />
Warnemünde<br />
44 Rottweil<br />
45 Rüdesheim<br />
46 Schmitten/<br />
Taunus<br />
47 Schwäbisch Hall<br />
48 Stockach<br />
49 Tangermünde<br />
50 Tecklenburg-<br />
Brochterbeck<br />
51 Unna<br />
52 Unterreichenbach<br />
53 Waldeck<br />
54 Walsrode<br />
55 Waltersdorf<br />
56 Waren (Müritz)<br />
57 Weißenfels<br />
58 Wernigerode<br />
59 Willingen<br />
60 Witten<br />
61 Wittmund<br />
62 Wörlitz<br />
63 Zeven<br />
64 Zittau<br />
50 | Heimat & Genuss
Heimat & Genuss | 51<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
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18<br />
19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
23<br />
<strong>24</strong><br />
25<br />
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48<br />
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53<br />
54<br />
55<br />
56<br />
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59<br />
60<br />
61<br />
62<br />
63<br />
64
DEN<br />
MOMENT GENIEßEN.<br />
AM BESTEN MIT EUCH.<br />
Erhältlich im <strong>24</strong> x 0,33l Kasten