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47-2020 Aktuell Obwalden

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AKTUELL<br />

DER NACHNAME<br />

DieseWoche: Küchler<br />

Vor allem in Sarnen,<br />

Alpnach, Kägiswil und<br />

Kerns findet man sie,<br />

die Küchlers. Dazu gehört<br />

auch der 42-jährige<br />

Kommunikationsexperte<br />

Peter Küchler<br />

aus Sarnen. «Ursprünglich<br />

stammt der Nachname aus dem Goms<br />

im Wallis», erklärt er. «Allerdings hiessen die<br />

Leute damals nochKiechler.» Gemäss Nachforschungen<br />

von Dr. Remigius Küchler aus<br />

Sarnen kam ein gewisser Peter Kiechler im<br />

Jahr 1635 als Säumer nach <strong>Obwalden</strong>. Von<br />

ihm stammen die heutigen Küchlers ab. Zwar<br />

kamen schon früher andere Kiechlers aus<br />

dem Wallis nach <strong>Obwalden</strong>, von denen leben<br />

aber keineNachkommen mehr.<br />

«Auffallend viele Küchlers waren als Politiker,<br />

Journalisten oder im Militär tätig», erzählt<br />

Peter Küchler. Sein Urgrossvater Alois<br />

Küchler-Michel (1858-1939) beispielsweise<br />

amtete als Regierungsrat, Rechtsanwalt<br />

und Redaktor beim Obwaldner Volksfreund.<br />

Dessen Bruder Anton Küchler (1839-1905)<br />

war Priester und Pfarrhelfer in Kerns und<br />

veröffentlichte unter anderem Schriften zur<br />

lokalen Volkskunde und Geschichte. Eine<br />

Schwägerin dieser Küchlers war übrigens<br />

die Schriftstellerin Rosalie Küchler-Ming<br />

(1882-1946) –von ihr stammt das Lied «Oh<br />

mis liäbs Obwaldnerländli».<br />

Auch wenn das Küchler-Wappen eine<br />

Gabel und eine Kelle zeigt, hat der Nachname<br />

wohl wenig mit Küchenutensilien zu tun.<br />

Küchler stammt vom «Chüüchla», einem Begriff<br />

imWalliser Dialekt für eine Kunkel. Als<br />

Kunkel bezeichnet man den Stab, auf den<br />

beim Spinnen die noch ungesponnenen Fasern<br />

befestigt sind. (Das alte Walliser Wort<br />

«chiechle» bedeutet «arbeiten», auch in anderen<br />

Dialekten wirdder Begriff noch verwendet,<br />

z.B. «Was hesch wider gchüechlet?»)<br />

Als «Chiechler» stellt sich Peter Küchler<br />

nur dann vor, wenn er es mit hiesigen Leuten<br />

zu tun hat. «Wenn ich mich bei Auswärtigen<br />

vorstelle, spreche ich den Namen als<br />

‹Küchler› aus.» Und lachend fügt er an: «In<br />

Zürich haben sie sonst keine Ahnung, wie<br />

man den Nachnamen schreibt.» (ve)<br />

Das alte Inserat<br />

Publiziertam21. August 1875 im «Obwaldner Volksfreund»<br />

«FrauMartha Imfeld, geb. Kuster!<br />

Es lässt Euch Schuster Schrieber<br />

hiermit amtlich auffordern für die<br />

gegen ihn ausgesprochenen Ehrverletzten<br />

Worteunter nächsten<br />

3TagenBeweiszuleisten, ansonst<br />

er Euch als Verläumderin<br />

und Fachlügnerin in öffentlichen<br />

Blättern publiziren lasse.<br />

Alpnacht,31. Juli 1875<br />

Wallimann, Weibel.»

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