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47-2020 Aktuell Obwalden

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AKTUELL<br />

PERSÖNLICH<br />

Kunstals Form der Reflexion<br />

Das Nachdenken über Politik und Philosophie bildet bei Olivia<br />

Abächerli denfruchtbaren Boden für Kunst. Derzeit arbeitet<br />

die Werkpreisträgerin an einem historischen Projekt.<br />

«Es ist eingrosses Missverständnis zuglauben,<br />

dass es für Kunst ein besonderes Talent<br />

braucht.» Man traut seinen Ohren kaum,<br />

wenn Olivia Abächerli das sagt, zumal die<br />

28-jährige Obwaldnerin kürzlich den grossen<br />

Werkpreis des Kantons für ihr künstlerisches<br />

Schaffen erhielt. Aber sie meint es<br />

ernst. Man muss ihreWorte allerdings in den<br />

Kontext derzeitgenössischen Kunst setzen,<br />

um zu verstehen, was sie meint. Die Redeist<br />

von der Konzeptkunst. Es handelt sich hierbei<br />

um eine Kunstrichtung, in der weniger<br />

das handwerkliche Können –auch wenn es<br />

durchaus vorhanden ist –imVordergrund<br />

steht, sondern die Intentionen, Gedanken<br />

und Ideen hinter einem Kunstwerk. Schaut<br />

man sich beispielsweise die «Mona Lisa»<br />

an, bewundert man die raffinierte Technik<br />

und das handwerkliche Talent von Leonardo<br />

da Vinci. Welche Gedanken dem Künstler<br />

–und auch dem Betrachter –durch den<br />

Kopf gingen und gehen, ist weniger wichtig.<br />

In der Konzeptkunst ist es umgekehrt. So<br />

erstaunt es auch nicht, dass jene, die mit<br />

zeitgenössischer Kunst wenig anfangen<br />

können, sich beim Betrachten eines Werks<br />

aus der Konzeptkunst die «klassische» Frage<br />

stellen: Wassoll daran Kunstsein?<br />

Mehr als schöne Bilder malen<br />

Auch bei Olivia Abächerlis Werken mag man<br />

sich im ersten Moment die Frage stellen,<br />

was daran Kunst sein soll –bis man sich<br />

eben mit der Idee dahinter auseinandersetzt.<br />

«Zeitgenössische Kunst hat auch<br />

sehr viel mit Politikund Philosophie zu tun»,<br />

erklärt Olivia Abächerli. «Kunst bedeutet<br />

für mich nicht, schöne Bilder zu malen. Für<br />

mich ist Kunst eine Form und Möglichkeit,<br />

über die Welt nachzudenken.» Nach der<br />

Matura inSarnen absolvierte sie den gestalterischen<br />

Vorkurs für Design und Kunst<br />

«Polsima»: ein Objekt<br />

einer vergangenen<br />

Ausstellung, die sich<br />

mit der Entscheidungsfindung<br />

in politischen<br />

Prozessen befasst.

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