Magazin 79 - Motorex
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R eport<br />
Spezialanfertigung des Werkhofs Gasser:<br />
Eine Bohrplattform, die an der Felswand<br />
hängend hinauf gezogen wird.<br />
Die Gasser Felstechnik AG stand im Sommer<br />
2006 durch die Sicherheitssprengung A2 ob<br />
Gurtnellen im Rampenlicht der Medien.<br />
Fotos: zVg.<br />
Wenn Marmor, Stein und Eisen...<br />
…gesichert, durchbrochen oder gar gesprengt werden müssen, dann ist das<br />
ein Fall für die Gasser Felstechnik AG. Echte bautechnische Pionierleistungen<br />
haben die Firma dank ihren Spezialisten und viel Erfahrung weit über die<br />
Schweizer Grenzen hinaus bekannt gemacht.<br />
Der Brückeneinsturz in Engelberg, die<br />
Sicherheitssprengung an der A2 bei Gurtnellen<br />
oder die Felssicherung an einer über<br />
100 Meter hohen Wand mit Titanosaurierspuren<br />
in den bolivianischen Anden –<br />
überall dort, wo hochkarätige Bau- und<br />
Sicherungsarbeiten auszuführen sind, kommen<br />
die Spezialisten der Gasser Felstechnik<br />
zum Einsatz. Während der letzten<br />
85 Jahre hat sich das Unternehmen von<br />
einem traditionellen Baugeschäft, das 1922<br />
in Lungern im Kanton Obwalden durch<br />
Karl Gasser-Meier gegründet wurde, stark<br />
diversifiziert und spezialisiert. Heute ist<br />
das Unternehmen in den folgenden Bereichen<br />
erfolgreich aktiv:<br />
– Untertag (Tunnelbau etc.)<br />
– Felssicherung<br />
– Sprengbetriebe<br />
– Baubetriebe<br />
– Bahn-Service<br />
Die aufgeführte Liste könnte ohne weiteres<br />
noch verlängert werden. Das zeugt von<br />
echtem Unternehmergeist, der es ermöglicht,<br />
mit innovativen Lösungen neue<br />
Märkte zu erschliessen. Dazu gehören sowohl<br />
einsatzbereite Spezialisten, die selbst<br />
bei kniffligen Aufgaben Nerven wie Stahlseile<br />
haben, als auch ein Patron, der das<br />
Unternehmen mit Weitsicht führt.<br />
210 motivierte Mitarbeitende,<br />
davon 160 Spezialisten<br />
Die Gasser-Betriebe beschäftigen 210 Mitarbeitende,<br />
wovon rund 75% über eine<br />
Spezialausbildung z.B. als Sprengmeister,<br />
Bohrmaschinist, Ankerspezialist, Guniteur<br />
(Tunnelbau- und Spreng-Spezialist),<br />
Grundbauer oder Bergführer verfügen.<br />
André Egger, verantwortlich für die Kommunikation<br />
bei Gasser, meint zur Frage,<br />
ob sich die Mitarbeitenden auf den Baustellen<br />
über das hohe Gefahrenpotenzial<br />
bewusst seien: «Unsere Spezialisten sind<br />
erfahren, geländegängig und gebirgstüchtig!<br />
Die Bergtouren und Kletterpartien<br />
am Wochenende sind oft weitaus riskanter<br />
als die tägliche Arbeit». Schaut man sich<br />
die vielen am topmodernen Firmensitz in<br />
Lungern aufgehängten Bilder von erfolg-<br />
Brünig Indoor<br />
8 9<br />
Carnotzet<br />
Cantina Caverna<br />
La Cava<br />
reich abgeschlossenen Einsätzen an, kann<br />
es einem schon etwas mulmig werden…<br />
Viele Einzelanfertigungen…<br />
Schützenhaus<br />
Was nicht bestellt werden kann, wird im<br />
gut ausgerüsteten Werkhof selber hergestellt.<br />
Oft sind die Anforderungen an die<br />
Maschinen und Werkzeuge so speziell, dass<br />
bestehende abgeändert oder diese zuerst<br />
entwickelt und gebaut werden müssen.<br />
Da sind Phantasie und Können gefragt.<br />
Und das innert nützlicher Frist, denn nach<br />
einem Bergsturz oder Unwetter müssen die<br />
Arbeiten baldmöglichst angepackt werden.<br />
…und Schmierstoffe auf Mass<br />
Speziell sind auch die Anforderungen an<br />
die eingesetzten Schmierstoffe. Besonders<br />
das Arbeiten in grossen Höhen, z.B. auf<br />
dem Jungfraujoch (3’470 m.ü.M.), bei<br />
tiefen Temperaturen stellt Mensch und<br />
Maschine auf die eiskalte Probe.<br />
Das Bauen am und im Berg gehört zu den<br />
strengsten Arbeiten überhaupt. Der Einsatz<br />
von Bohrhämmern, vom Handgerät bis<br />
zum tonnenschweren Bohrjumbo für den<br />
Tunnelbau, ist in der Felstechnik Alltag.<br />
Kompressoren liefern dazu Druckluft zwischen<br />
6 und 25 bar. Oft müssen die Maschinen<br />
wegen des Gewichts teilzerlegt und per<br />
Hubschrauber an die Einsatzorte geflogen<br />
werden. So konnte kürzlich mit grossem<br />
Erfolg mit dem speziell additivierten vollsynthetischen<br />
MOTOREX BOHR-<br />
HAMMEROEL 206 das Einfrieren der<br />
über 40 Meter langen Druckluftschläuche<br />
300 m<br />
Schiesskanal<br />
Olympiahalle<br />
eines Bohrhammers in extremer Höhe<br />
und Kälte verhindert werden. Die Werkstattprofis<br />
und indirekt auch die Bergleute<br />
wissen die Fachkompetenz des<br />
MOTOREX-Gebietsleiters und die hohe<br />
Produktequalität sehr zu schätzen.<br />
Innerschweizer Innovationsgeist<br />
Im Jahr 2000 erhielt die Gasser Felstechnik<br />
AG den Innovationspreis der<br />
Zentralschweizerischen Handelskammer,<br />
und seit 1999 rangierte sie schon dreimal<br />
unter den Top-KMU der Schweiz. Dabei<br />
gibt sich Thomas Gasser, der Geschäftsführer<br />
mit Sprengausweis und Baumeisterdiplom,<br />
bescheiden. Er führt das Familienunternehmen<br />
mit kundiger Hand und<br />
viel Vertrauen gegenüber seinen treuen<br />
Mitarbeitenden.<br />
Absolut innovativ sind auch die zwei<br />
weiteren Anlagen auf dem Walchi-Areal,<br />
nämlich das Schiess-Sport-Zentrum<br />
«Brünig Indoor» und der sich im Bau<br />
befindliche ifa Brandschutztunnel.<br />
«Brünig Indoor» ist die weltweit einzige<br />
unterirdische Schiessanlage, in welcher<br />
33 Disziplinen von 3 bis 300 m Distanz<br />
durchgeführt werden können.<br />
Mit der Gasser Felstechnik AG, dem<br />
«Brünig Indoor» und dem bis im Jahre<br />
2008 fertiggestellten Brandschutzstollen,<br />
in dem Brände und andere Tunnelereignisse<br />
geübt werden können, ist am äussersten<br />
Ende im Kanton Obwalden ein international<br />
führendes Kompetenzzentrum in<br />
verschiedener Hinsicht entstanden.<br />
Interaktives<br />
Schiesskino<br />
Polyhalle<br />
www.bruenigindoor.ch<br />
R eport<br />
Möge die heilige Barbara, die Schutzpatronin<br />
der Bergleute, den Mitarbeitenden<br />
der Gasser-Gruppe weiterhin gut gesinnt<br />
bleiben.<br />
www.felstechnik.ch<br />
Ob mit Handbohrhämmern oder tonnenschweren<br />
Bohrjumbos – Mensch und Maschinen<br />
leisten im Berg Schwerarbeit.<br />
Die MEISSELTRENNPASTE 183 schützt<br />
die Verschraubungen an Bohrmeissel und<br />
-gestängen vor dem Festsitzen.