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Schaufenster 2020-11-20

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WAND. Auch die<br />

Vertikale istBürofläche,<br />

u. a. für<br />

den deutschen<br />

Hersteller Sigel.<br />

→<br />

GEPLANT. „New Order“,das modulare<br />

Systemvon Hay, Design Stefan Diez,<br />

klingt verheißungsvoll.<br />

gern mit zusätzlichen Schubladen. Oder anderen Ordnungssystemen.<br />

Lieber aber nicht mit zu viel Ablagefläche.<br />

„Weil dort, wo viel Ablagefläche ist, da wird auch<br />

viel abgelegt“, lautet Hantschels naheliegende Logik.<br />

Die Persönlichkeit darf sich also ruhig im Arbeitszimmer<br />

gestalterisch abbilden, aber ganz subtil darf der<br />

Interior Designer ebenso einschreiten. Um Verhalten<br />

und Abläufe sanft zu steuern.<br />

FAHRBAR. Das<br />

Designstudio<br />

Besau Marguerre<br />

entwarf „Mocon“,<br />

ein modulares<br />

Board-System.<br />

„Das Büro wird trotzdem sozialer<br />

Knotenpunkt bleiben.“<br />

KREIS. Zumindestdrehen<br />

sollten sich die<br />

Stühle schon<br />

können im<br />

Home-Office.<br />

Produktivität. Viele Büro-Architekturen, in denen man<br />

sich früher noch einfand zum Arbeiten, sind ähnlich<br />

simpel durchdacht wie Parzellen am Selbsternte-Acker.<br />

Viel mehr als Flächeneffizienz ist gar nicht der gestalterische<br />

Auftrag. Vielleicht kommt noch dazu, mit der<br />

Beleuchtung die Müdigkeit der Mitarbeiter ein bisschen<br />

auf den Nachmittag zu verschieben. Ein-, zweimal darf<br />

man noch auf einen Kaffee und kurzen Small Talk in die<br />

Küche, dann mit Rücken- und Nackenschmerzen ab<br />

nach Hause. Zuhause hat man zwar weniger<br />

Fläche, aber dafür umso mehr Raum, sich zu<br />

bewegen. Oder sogar sich gestalterisch auszutoben,<br />

bis der Arbeitsplatz schließlich so<br />

sehr zur Tätigkeit passt, als wäre er extra<br />

dafür geschaffen worden. Doch am Anfang<br />

steht eine Notwendigkeit: Ein Büro muss<br />

auch „Büro“ sein. Nicht die nächste Kuschelecke.<br />

Daraus folgt: Auch die Möbel sollen<br />

„Büromöbel“ sein, sagt etwa Daniela Gerstner.<br />

Sie ist Prokuristin bei einem Unternehmen,<br />

das sich um die Büros von anderen<br />

Unternehmen kümmert, gestalterisch, konzeptiv.<br />

„Bürofreunde“ heißt es. Und zwangsläufig<br />

sind die Büro-Experten dort auch zu<br />

Home-Office-Freunden geworden. Jedenfalls:<br />

Ob hier oder dort –höhenverstellbar sollen die<br />

Schreibtische zumindest sein. Und die Stühle sollen sich<br />

wie im richtigen Büro auch drehen und flexibel anpassen<br />

lassen, Bürostühle eben. Damit man die Nebenwirkungen<br />

des Sitzens, auch wenn man zuhause öfter einmal<br />

vor dem Kühlschrank steht, sogering wie möglich<br />

hält. Vor allem, meint Gerstner, weil das Home Office<br />

von temporären Phasen gerade zum Dauerzustand<br />

gerät. Zum Glück gebe es auch Unternehmen,<br />

die sich auch außerhalb ihres Bürogebäudes<br />

für die Büromöbel ihrer Mitarbeiter<br />

zuständig fühlen. Und diese auch in ihrem<br />

„Home Office“ damit ausstatten.<br />

Aber auch ästhetische Kollateralschäden für<br />

das Wohnambiente könnte man inzwischen<br />

vermeiden. „Schließlich gibt es inzwischen<br />

bei den Büromöbelherstellern auch einige<br />

Modelle, die sich auch im Wohnumfeld einsetzen<br />

lassen“, weiß Gerstner. Der Rücken,<br />

der Nacken und noch andere Teile danken<br />

es. Und die Wohnatmosphäre nach Feierabend<br />

auch. „Die größeren Unternehmen,<br />

die auch technisch schon gut vorbereitet<br />

sind“, sind längst in den Modus Teleworking<br />

Fotos: Muuto, beigestellt.<br />

34 <strong>Schaufenster</strong>

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